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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-07
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.05.1888
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«22 R. S»««lNt. »« Wenige« », 28«,»er. »I« dt« Triol«»«»«gmi, drr Flöte» «ad Hnbve» im Irtte» Thril, welch» dem Orchesterrolorit «t»r weich« Ablönnng gteb», au de» blaue» Hmmrl »ri»aer»d. Auch t» der Jiistrumeniining bcwiü dal ganz, Werk grobe« Geschick »ad Genaue« Stadium berühmter Meister. w>e Berlioz uud Waguer. obwohl der Lampanisi vor eiaige» Mißgriffen sich nicht zu wahre» vermochte. >l« Mißgriff muß es bezeichnet werde», wea» die Beim« mit Poiouaea- hegleiluog singt, wen» der Eompoaift dort, wo die auseiaaudersiedeude» Gegeiisäv« auch ivftruinentole Gegeulätzlichkett verlaage» würveo stzolzbläser, vlechbläirr, Eireicher, Pauke), die Farbe» ineinander« skießen läßt, so daß da« Roth in« vlau stiehl, wodurch der beab« stchligte Au«druik vernichtet wird, wie geschickt und pikant Herr Schumann z» iustrumeutire» versteht, beweist der prickelnde, kribbelade Tanz der Nginphen und Ealhr», der eia kleine« Eabiuctstück voll Glanz »,d Feuer ist: daß die Fee Mab dabei mit ihrem Zauber, wag,» über de» Kops de« ilomponisteo gesahren, thnt der warme» Anerkennung, deren sich da« Stück zu ersreuea halte, keinen Eintrag. Dir Ausgabe, «eiche der Ldor zu lüsea hat, ist eine sehr schivcre. Noch einige Worte über di« Ausjührung de« etwa« lang geratheaea Werke«! Die Solopartien läge» in bewährte» Hände». Fron Bau ms an sang die Psyche i» vollendeter Weise, und damit i» Alle» ge. sag«; sehr hüvsch führte Frl. Hrinig die kleinere» Sopransoü durch. Herr Max Krause au» Fraaksurt brachte sür die Tenorpartie de« Amor ei»e i» der Höhe sehr angenehm timdrirte, weiche Stimme mit und erzielte ebe»>o wie Herr Perron, beste» Besang Ausang« uichl srei war von einige» Inioaalivn-ichwankuagra. der aber im Uebrige» sei» prachtvolle« Organ vollslündig beherrschte, eine» günstige» Emdruck. Herr Perron wußte di« erste Aniproche de« Priester« a» die weiueud« Psyche mit sehr schöne», ergreifende» Acceutea anlzustaiieu, ohne daß Pihche ihm „Etwas" versprochen halte. Im Soloquartelt wirkte» »ehe» Frl. Heioig noch Frl. Itutschera, sowie di« Herr«» Borcher« und Stovenftriu mit. Der Lhor hielt sich sehr wacker. de«gleiche» da« Orchester bi« auf eine bedenklich« Stelle. Herr Schuman» dlrigirte sei» Werk selbst. Da« Pub:» um zollir dem junge» Tonkünsiler herzliche» Beifall, und von seinen Freunde» erhielt er einen Lordeerkranz. Möge der Erfolg dem hochdcgabtea Lompoaiste» treu bleiben I F. Pfahl. <5 Weimar, 5. Mai. Esue sür Musikkreise Interesiaite Kunde unter der Rubrik ..Familienuachrichlea" erscheint soeben in der „Weim. Zig." Eie lautet: „Frl. Brma Harkaeß-Senkrah uud tliecht«aawalt B. Hos man a, Verlobte. Weimar, im Mat 1888." Verrln ehemaliger Nealschüler in Reudnitz. * Rruduitz, ü. Mai. Do« alle Band der Anhänglichkeit an hie Schule anter seinen Mitglieder» immer von Neu m zu betrstlgea, dieien Zweck erfüllt der hier bestehende „Pere n ehenialiger Real- schwer" voll und ganz. Die von unserer in stetiger Entwickelung degrissenen Realschule hinaus in da« praktische L>bea Irelendeu jungen Männer bewahren der Bildungsstätte» welche die Keime zu neuem, selbstständige» Denke» und Handeln bei ihnea legte, da« beste An gedenken »ad ger» ,»L freudig folgt der einstige Schüler dem Ruie seiner trauten Jugend- und Altersgenosse,,, um eiaige Stunde» ge- men sam b-s fröhlichem Thun zu voll!» tagen. Die gestern Abcod im Saale der „Lee! Listen" statigesnndeue Zusammeniuast de» genanulen Verein« trug indesten ein ganz be sonder« sestllLe» Gepräge — »all dieselbe doch dem neugewöhltea Rektor unserer Realschule, Herrn De. Gelbe, welcher im Vereine mit dem L.hrercollegiuin, dem Scmeiinevorstand Herr» Größel und zahlreicher Baste erschienen war. um lie ihm zu Ehrt» Veranstaltete Feier mitzub g hen. Der Vorsitzende de« Verein«, Herr Ituä. Lobe, begrübte den »e»en Rektor in überaus heizlichen Worten, indem er gleichzeitig den Wunsch autjproch. derselbe möchte der Schule recht lange er halte» bleibe». Sodann wurde dem Gefeierten «ine studentische Huldigung bargebracht, und alsbald entwickelte sich bierous in dem mit de» Büsten König Albert'« und Kaiser W>lh lm'« geschmückten Eaale ei» srohbewegte« Leibe» und Tre ben. Dazwischen hinein wurde, die alte» kern gen Studenlenlieder gesungen, bei deren Klang, da« He» sich wilder verjüngt und sich freu» mit der heranwachscndea akademischen Jugend, Vorträge und herzliche Ansprachen wurden gehalten. Ja seiner Erwiderung sür die ihm dargebraNlea sym- palbiiche» Kundgebungen sprach Herr l)r. Gelbe vor Allem seine» herzlichsten Dank au« für die Freundlichkeit und da» großartige Vertraue», welche« ihm von den Reuduihern im Allgemeinen und dem Berel» ehemaliger Realschüler im Besondere» bereu« bi« jetzt «»tgeaeaarbracht worden sei, und er werbe mit Leib und Seele bestrebt sei», diese« Vertrauen zu rechtfertigen. So viel Liebe und Dankdorkrtt beweise einmal, dag die Schule, und zum Andern, daß di» Schüler an» sei» müsse». Und daß dcr Verein ehemaliger Real schüler z» Reuda'tz recht viele gute Mitglieder bekomme. dafür verlprrch« er mit Hilfe seiner Mitarbeiter, der Lehrer, da- Beste hu «h»». Dt» Ansprache de« Herr» 0r. Gelbe gipfelte I» der inbclnd »»tsprochenea Aussorderung aus da« Wohl der Rcodaitzrr Realschule anzustoßen. Anknüvsrnd an da« Lied ,.O alle Vurschenherrkichkeit", wie« Herr Bemeiabevorstoad Größe! daraus hin, daß e« ter Jugend wohl anstehe, den frischen siöäl.chen G ist, welcher sie beseele, zu bewahren uud ln der rechien Weise geschehe oie« durch den Verein ehemaliger Realschüler zu Reudnitz, der in der allen Treue an die Schule eia kostbare« Kleinod pflege. Redner begrüßte bann den Rector l)r. Gelbe auch aa dieser Stelle aus da« Herzlichste und wüuschte seiner Arbeit Scgeu uud Gedeihe». Im weitere» Verlaufe de« Abend« brachte Herr »tack. Truppe! eine witzreiche, ge'chtckt verfaßte Ballade zum Vortrag, während die Herren «tack. Lobe und Wohlfahrt eine gut rebigirie Zeitung zam Vesten gaben. Letzterer stellte für Dichter und solche, die e« werden wollen, einige gewiß beachtliche Regeln aas. Somit war mittlerweile der Schluß de« olficiellea Thelle« brr Feier angrkomme, and r« nahm an» die Fidelilät ihren Anfang, welche unter Leitung de- zum Vorsitzenden derselben unter lebhajiein Beifall gewählten Herrn Schulbircctor« Butjahr einen weiteren srüglichea verlaus nahm. Königliches Landgericht. V. Strafkammer. Der wese» vromteubelcidiguiig bereit» vorbestrafte Schlosser Karl August Hertwig au» Linden»» war wegen schwerer Beaintenbeleidiguag am 2). Februar d. I. zu 4 Monate» Gr- säagutß vemrtheilt worden, hotte gegen diese« Erkenntniß aber Äerusung eingelegt. Der Sachverhalt ist folgender: Dcm An- geklagten ist al» bö-willigem Siroerreslanirn dcr Brsnch von Gast- Häuser» vom Gemeinderalh Lindcnau unterlagt und als der An geklagte dem verbot zuwider, am 10. Decrmier vor. Ir«, vom Echutzmaaa B. i» der Sch.'jcheu Restaurailon brtroiseo wurde, sorberte iha der Beamte ia böslicher Weise aus. da« Local zu verlasse», gestattete dem Heriwlq auch, vorher sein Bier noch au'zulriukr». Kaum Halle G. die Gaststube verlass », so begann der «naekiagtr ans dir gesammte Linden»»» Schuymaanschait in einer Weüe zu schimpfe», die gar nicht zu beschreiben ist und die au«zclprochenen p, rläumttkischeii Beleidigungen sind rbensall« zu bruial. um sie wirdergebe» zu können. Der Angeklagte schützte sinnlose lionkenheit vor. wo« allerding« durch die Zugnißausiagen vollständig widerlegt wurde, wie auch die ganze Bewrisausaahnie s« ne Schuld bi« zur Evidenz vachwie«. Demgemäß verwarf va« küniqliche Landgericht die eingelegte Bern sang ualer Bestätigung Le- erstiiiftanzlicheu Unheil«. Eia bä-w lliger Steucriestant ist der Schuhmacher Larl Otto Tbevdor P. au« Braitzsch. dr» seit dem Jahre 1885 dcr vriuch von Schauklocaleu t» scinrm Heimath«okte und Umgegend, von der Am««- hnuvimauuschaft »rcbalea Warden ist. Allerding« hat dir« verbot nicht viel gefruchtet, denn P. ist schon sehr oft wegen dic«bezügl>chrr Uederirelon, d,straf« uud s» erwischte ,hn dcnu auch wieder einmal der vri«d>»»»r,» Nachmittage de« 5. Februar in der H.'ichiu Wirlhschast kn Pcgav. Daleldft hnttr sich« P. wodl sei» laste», trank dlvrri, Biere, ip elte eine» »rmülhliche» „Gchaskopi" u. s. w. Die Sache ohnveie indesten da« >»t«grr»chi Grvitzsch nm 22. Marz »ill 14Tagen Hast.wogeqeu der vernNheute Beratnag eingelegt halte. Ia dcr Verhandlung „twickrlie er die lüdlichfte, Gru»»>ä»e, detheuerie, daß er di» seit 1885 inzw scheu zu eiuer riesigen «umme aufzelausenu Stcueia ou» kchulgelder sicher »«»zahle» wride uud bat mständigft »m Anshedun, der Ltrase. All«»d »g« war der Mann znm Theil auch mmerschnldet 1» sei« jetzige Nachlaße gecathe», doch erledigte sich dieser rvenluelle Milderuag-grun» dnrch die medrsachea vorstroscu, so daß da« Laudgerich« die Berusunz, anter vollcr BeftSlignag de« erstrichterlichc» Urtheil», verwarf and dem Aageklagtru die sämmtliche» Koste» anscrlegte. sRnch «in Lavitel «ur ..Walerbarh-Talchen-Uhr.") In Nummer SS der „Wuezeurr Zeitung" vom S. Oclober 1887 erschien ei», gegen die ge,,,»«« Udr gelichteter Schmäh,Nikel, vrrsaßt vom Mrmacher F. B. tu Rothenburg a. d. Tauber, dea der veranl- »vrtlich« Redaetrur. Friedrich Adnls TH. in Wurzen ansqenommeu, nachdem er sich zuvor übcr dr» wirtlichen Werth der so an- »rurlffem» Uhr iusormlrt and die Ucbcrzengunq gewonnen hatte, daU die» ln dem inrriminirtcn Artikel ausgestellten Dcdauvtniigen v.'«, nicht ganz gruudlo« seien. W r haben die Grundzüge de« sroglichea Artikel« bereit« in der Nummer unsere« BlallcövomllO.v.M. uud «war tu der verhaudluug vor der V. Strafkammer, di, mit v.'« Berurlhetluug rudtgte. >» 21. Deeember erhtekt L. von dem Agent»» U. l, Kötu eine Berichtigung zug-schtckt, die aber schon mehr ein Reclomeanikel war uud beste» Abdruck T. dahcr vc>wei gerte. E. schrieb, er würde e« „bezableu", saubre aber zugleich sür den Ablehnuoglinü eine kurze Berichtigung ein, di« denn euch ia der „Wurzeuer Zeiiong" zum Abdruck gelangte, abrr nicht ta der Höchste» Nummer, ionbera erst eiotge Tage später, und »war mit tiuige» kleivea von T. vorgenoniaieneu Abänderui'gen. E. stellte Strasootrag und T. wurde vom Amtsgericht Wurzen wegen Ueb,r- trrtung de« Preßgesetze« »och tz. 11, Abiotz 2. zu ü Getdftrase vrruriheilt. Durch Herrn Rechisonwatt Meto« Halle der Bern,«heilte eine Berus aag ringet«»« und begründete diksrlb« etwa in solgender Weise: Er Hab« bei Empfang der Beiichngung keinen Platz mehr sür diele gehabt, deshalb also dea Abdruck erst ta nächster Nummer bewirk», bezüglich der Abünderungeu bade er ia der festen Heber- zrugung gehandrlt, solche, weua sie geg-u die Wahrheit seien, wir die« hier aus Grund genauer Jnsornranonea itinerseit» der Fall gewesen, vornehme» zu dürfe». ohne dadurch mit dem Geietz iu Tolliistoa za gerotdeu. Herr Rechtsanwalt M Io« oi.terftützie die AuSsüdrungeo seine« Elientea in wärmster Weise und beonrrogie koftenloir Frrisprechang. Da« Lanbgericht verwarf jedoch die Bern ung in der Elwä^ung. baß eine Uebertretnng te« Pießgelrtze« iu W rklichkei« vargelegen und demgemäß, ohae vrrücksichi>gnng der aüherru Umstände, za bcstrasen sel. Sachsen. * Leipzig, 7. Mai. Herr Professor l)r. jur. et tkeol. R. So hm wird heute Abend 8 Uhr im großen Saale de» Verein-Hause« (Neßstraße l«) einen Vortrag über .Wesen unvZiel der inneren Mission" halte». Der hochgeschätzte Lehrer unserer Univrrsilät folgt einer Einlakung der Freien ukavemlschen Vereinigung sür kirchliche LiebeSthällgkeit zu ihrem ersten VcrelnSabend. Diese Bereinigung bezweckt, da» Inlrrrste sür i»nerr Mission unter dea Stuveilten aller Facultälen zu fördern und dasselbe, soweit unter Studenten möglich, praklisch sich beihätigcn zu lasten. Sie sucht Viesen Zweck aus theoretischem Wege zu erreichen durch Vorträge. Führungen in die Anstalten der inneren Mission zu Leipzig und «in mit Fachbibliolhck verbundene« Lesezimmer. Der studentischen Bereinigung ist e« eine besondere Freude, Herrn Professor Sohi», der schon in Siraßburg mit warmem Herzen und kräftiger Hand zur Linderung der Noth unsere« Bolle« mitgearbeilel hat, al« sreunklichen Lcclreker einer so hochwichtigen Ausgabe begrüßen zu dürfen. Die Direktion te- Bcreiiishauses erlaubt sich, zu diesem Vortrag Herren und Frauen unserer Stadl dringend einzulaven. — Znm Besten der Uebersckimeminten veranstaltet der Männergesaiigverein „Windrose" am nächsten Donners tag (Himmcisahrlrtaq) im großen Thealersaale deS Krhslall- Palastes eine humoristische Abenduaterhaltung. sür welche ein sehr reichballige- Programm entworsen worden lst. Der Verein bat bereit» bei srüheren Gelegen heuen, wo eS galt. Wobllhäligkeil-bcstrebuiige» zu unterstützen, bercilwilligst seine K> Lsle denselben zur Bcrsügung gestellt und e« ist angesichl« der zu erwartenden angenehmen Unterhaltung ein recht zahlreicher Besuch zu wünschen. — Heule, Montag, Abend sinket ia der Crntralhalle die letzte Künstler-Vorstellung statt, welche zugleich als Benefiz sür baS belieble schwedische National-Dauien- Scxtelt bestimmt ist. DaS gcsaininle Kiinstlerpersonai wird in dieser Aorstellung nochmal» die besten Nummern zur Auf führung bringen; besonder- erwähne,iSwerlh erscheint e-, daß Herr Cariu« da- Eintrittsgeld für alle Plätze aus 50 Pfennige ermäßigt hat. Bezüglich dcS Näheren vcrwciscn wir aus den Anzeigcnlheil der vorliegenden Nummer. — Die Leipziger Quartett- und CvncertsSnger, die Herren Eyle. Pmlher. Hossmana, Küster. Frische, Maaß und Hanke, veranstatten am Heuligen Abend in de» oberen Eälcn de- Hotel de Pologne ihre Abschiedö-Soirbe, woraus wir an dieser Stelle mit dem Bcmeiken aufmerksam machen, baß in da» Programm silr die heutige Eoirße noch mal» die besten und beltcblestcn Nummern ausgenommen worden sind. I Leipzig» 6. Mai. In der Grimmaischen Straße ge« riethea in vergangener Nacht zwei junge Leute in heftigen Worlwechsel milcinander, wobei der «ine e» sür angelhan dielt, seinen Gegner mit der Faust in» Gesicht zu schlagen. Diesen lhätlichen Angriff vergalt der Geschlagene danuk, vaß er seinen Stock ergnsj und damit den Bcleioiger dermaßen bearbeitete, daß ihm bald da» Blut herunterlies und er mehrere schwere Verletzungen davon trug. Er mußte sofort in ärztliche Behandlung genommen werden, während sein Gegner, ein auswärtiger HanvlungSretsender. polizeilich narb der Wache abgejührt wurde. — Aus der südlich vom Iohannisplatz gelegenen Fahrstraße wurde gestern Nachmittag daS Pser v emcS einspännigen BlockwagenS plötzlich scheu und sprang zur Seile, wobei e» zugleich medelstürzte. Ehe der Gcschirr- sührcr da» Pferd abspannen konnte, sprang eS wieder auf und brachte den Kutscher mehrere Aerl-tzungen an der rechten Hand bei. so daß er in dcr nahen Polizeiwache verbunden werben mußte. Da- Pferd halte sich beim Niederstürzcn nickt unbedeutend am Knie verletzt. Doch konnte der Kutscher die Fahrt weiter sorisryen. — Heute Morgen in der sechsten Stunde wurde o»S einer Tischlerei in oer verlängerten Sikonieustraße „Großseuer" gcmclvet, in Folge dessen ein Spritzenzug dcr Feuerwehr mit der Danivstpntze au« dem Depot dahin abging. ES brannte im Innern der Werk statt und letztere, bei den leicht entzündbaren Material, vollständig au». Die Feuerwehr bewältigte den Brand nach etwa 20 Minuten und verhinderte die WciterauSbrritung. Wie e» hieß, soll Fahrlässigkeit eine» der Lehrlinge vorliegen, die neben der betresseiiden Werkstatt ihre Schlafstelle haben. Der durch da» Feuer angerichlete Schaden ist ganz erheblich und dürste wohl an 2000 betragen. — Im Rosenthale am nördlichen Schreberplatzc wurde heute Morgen ein znr Zeit noch unbekannter weiblicher Leichnam, der schon mehrere Wochen im Wasser gelegen haben mochte, in der Pleiße ausgcsnnden und polizeiamilich ansgehoden. Derselbe niochle einer Frauensperson von etwa 25 Jahren angehörcn, war anständig gekleidet und trug am linken Arme ein an- scheincnv goldene» Armband. * Neudnitz, 6. Mai. Ein interessanter Versuch wurde gestern in unserer Boiköschnle unteren TdeilS mit dem Läute werk unternommen, welches bei Frucrsgesahr in Thäligkeit gesetzk wird. Al» nämlich eine Stunde bald zu Ende war, ertönte das Lärnisirnal. und schnell und ohne Verzug ging die Leerung der Schulstude» seiten» der Kinder vor sich; schon in drei Minuten waren die oberen Gange und in neun Minuten war die ganze Srbule teer. Die Anordnung, welche von Herrn Schuldirektor Gntjahr gegeben worden war. batte somit ihren Zweck erfüllt und vir Prüfung de« Läutewerk» war mit günstigem Erfolg» von Statten gegangen. — Bei dem längeren Besuche, den Prinz Friedrich August dieser Tage rn dcr Sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz gemacht, fließ deniselben ein kleiner Unfall zu. E» wird darüber geschrieben, daß bei der Besichtigung einer der in Betrieb besindlichen Arbeitsstellen Sr. töiiiql. Hoheit ein Eiseulheilchen in« Ange sprang. Man ries rasch Herrn Dr. weck. Schilling herbei, der denn auch mit Gewandt heit dea Splitter entfernte. — Da« „Zwick. Wockenbl." meldet: Soeben erfahren wir von einer ferneren Wohitbat der Firma He»,nch Dielet in Wilkau. E» haben nämlich v,e Erden de» Herrn Ccmmerzienralh Gottlob Dietel zum Andenken an den theueren Verstorbenen dem Kirchenvorstande von Wilkau die Summe von Zehntausend Mark, verzinst vom >. Jan. d. I. an. zur Verwendung für bauliche Zwecke zur Verfügung ge stellt. I» erster Linie soll eine Eprechballe auf dem oortigen Friedhöfe erbaut, der Nest aber zur Deckung de« noch übrigen Aufwand»« für den Bau der Frievbosswärlerwobnung. de» Gitter« am Kirchrnxlatz re. verwendet werden. Erst kürzlich spendete die genannte Familie 10,000 --2 zum Baue einer Kirche in Niedrrhaßlan. Großartig sind abrr olle die Werke der Großmut-, dl« die Familie Dietel im Lauf« der Jahre schon sür ihre Arbeiter, für Kirrte ond Schule in und außer dem Lande geibaa bat. Ihr Name steht unauslöschlich in der Geschichte Wilkau'«. — Au» Pirna meldet der „Pirn. Anz.": Da» war heute eine fröhliche Botschaft, die bereit« kurz nach 9 Uhr eine Depesche nach unserer Stadt brachte: der 2. Hauptgewinn der königl. sächsischen LandeS-Lotterie. 300000 ist aus va« Loo« Nummer 40 OVS. welche« die hiesige Eolleclion von Herrn G. M. WeinSpach führte, gefallen! Wie gut e« dabei diesmal Fortuna mit unserer, bisher in solchen Än» gelegenbeileu sonst stark vernachlässigten Stadl gemeint, geht au» dem glücktichen Umstande hervor, daß die genannte Eolleclron alle zehn Zehntel der Glücksnnmmer besaß, wovon icchS in unserer Stavl vertherlt sind, wäbrend vier aus oa» Land in unsere Nähe kommen. Lus jede« Zehntel entfällt nach Abzug aller Spesen ta» nettr Sümmchen von 25 350 ^2 — Au» Eotta bei Dresden berichtet der „Löbt. Anz": Bekanntlich bat unsere Gemeinde noch keine cingeübte und nach neuer Doischrist geschulte BcrusSseuerwehr, weshalb sich schon scil einigen Jahren eine Anzahl Männer unsere» Orles zu einer freiwilligen Fenerwehr vereinigt bat. Diese Ver einigung wendete sich an dir Gemeindeverwaltung mit der Bille um A»Ichafs„»g einiger der »olhwenvigstrn Utensilien, wie Helm. Alouse, Caradiner u. s. w. In der letzten Gemeinkeraihssttzuiig, m welcher diese Angelegenheit zur Sprache kam. wurde nun von mehrere» Seilen dagegen proltsllrt, da fick mit Hilfe der Wasserleitung bei einlretender FeuerSgesahr Jeder selber Helsen könne! Da» Gesuch der Feuerwehr wurde daher abgelchnt; die Folge davon war. daß die Feuerwehr sich auslvste. — Ter Geh. Nath d. Koerner ist nicht lange von einem Eollegen überlebt worden» der gleich ihm viele Jahre hin durch AbtdeilungSdircclor in einem Ministerium war. Sonn abend früh staiv, 87 Jahre alt. der wirkt. Geb. Nath Frhr. von Weißen back in Dresden, zuletzt AbtheilungSvireclor im Fliiaiizmiuistrrium, seit einer Reihe von Jahren rm Ruhe stand leben». Herr von Wcißenbach hat noch unter vem Fmanzminister von Zeschau geturnt. Auch dessen Nachfolger, die Fiiianznnnister Georgi, Behr und v. Friesen wußten seine Wi»Ifawke»t zu schätze». Kurz nach dcm Amtsantritt de- jetzige» Herr» FinaiizininisterS trat Herr von Weißenbach wegen Altersschwäche in brn Nnbcstanv. Während de« Mai- aufstandeS l819 war Herr von Wrißrnbach einer der wenigen Beamte», die unbekümmert um die den Schloßplay bestreichen den Geschosse sich aus ihre Posten im Fiiianzmiulsterium be gaben, um sür Sickerung der SkaalSgeloer zu sorgen. Sein eüiziger Cohn ist dcr jetzig« Amlshauptmann vou Neustadt» Trcsoen. — An» Dresden melden die „Dresdner Nachrichten": Zu einem feierlichen Acte aufrichtiger Vereklung gestaltete stch gestern Vormittag da» seie>liche Begräbniß des im hohen Greisenatler veistorbcncn Geheimen NathS und Ministerial- direciorS a. D. Ernst Adols v. Körner. Im Trauerhause Josephmenstraße 2 umstanden zahlreiche und hohe Leidtragende den cfjcncn Palmen- und blumengcschmücklcn Sarg, aa dessen Fußenke aus einem Samnieik sie» die vielen OrdcuSaiiSzeich» »ungen des Eiitscklasenen placirt waren. Man gewährte in der Trauerveisainmlung die Herren SkaalSminister v. Nostitz. Wallwitz. Esc.. Gcheimrälhe v. Ebarpenlier, Iäppelt, Böttcher. Geh. Neg.-Näthe Schmiedel, Bocel, Bernbt» Koch und v. Metzsch, Geh. Mcv.-Nath Ur. Günther» Generalarzt Or. Noih, Ncg.-Nath Pfüyncr, Krcishauplmann v. KoppenselS, Polizeipsäsiveiil Sckwauß. Oberbürgermeister Or. Stübel, Ober- Nrg.-Nalh v. Bennewitz, Amtshaupimann l)r. Schmitt. Kreis» -bauptinaun a. D. v. Beust, Gcheimrath im Finanzministerium Hitzinann, Finanzralh v. Kuchbach, Hosraih Pros. Pauwei», Freiherrn v. Kaskel, NegicrungSralh vr. Stübel, Oberst Weder und dessen Denker Oberstlicutenant Weder neben mehreren Lssicieren, Direktor Pros. Or. Drude und viele ehenialige AinlSgenosiea und Freunde de« Entschlafenen. Herr Obcrconsistorialraih Hosprcdiger Or. Nitting richtete eine tief- gemülhvolle Trauerrede an die Versammlung, indem er seinen reichen TrvsteSworten den 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nicht» mangeln" zu Grunde legte und ein schöne« Bild von dem segensreichen Schaffen deS Verewigten entrollte. Der Trauerconduct, in weichem man u. A. eine Deputation der Stadt Bischofswerda mit Herrn Bürgermeister Sinz an der Spitze gewahrte (in Bcschosswcrda wurde der Verstorbene l807 am 27. Juli geboren), sormirte sich dcr- gestall, daß dem sechsspännigen Leichenwagen dcr „Pietät" reickumflorte Marsckälle vorausschrilten. woraus dcr Diener de» Verstorbenen mit den Orden folgte. An den Leichenwagen schloß sich eine Reihe Zweispänner mit den nächsten Ver wandten und Freunden. Al» der ernste Zug aus dem Annen- sriebhofe aus der Chemnitzersiraße ankam, traten die zu beiden Seiten de- Houpteingange» ausgestellten Gendarmerie-Ab» theiiungen unter Commando de« Herrn Polizcihauplmann Nchrhvss don Holverberg in Achtung. Aus der linken Seile batte dw Land-Gendarmerie mit den KreiSobergendarmcn von Dresden, Leipzig und Bautzen an der Spitze, ans der rechten die Stabtgendarmerie, von Inspektoren und Wack- nielstern geführt, Ausstellung genommen. Bekanntlich war der Verstorbene seil dcm 2l- April 1555 bi» zu seiner 1882 erfolgten Pensionirung al- Direktor der 2. Ablhcitung (Sicherheitspolizei, Gendaraiericwesen, Preßsachen lc.) in auS- geze chneter Weise tbätig gewesen. Unter dem Gesänge: „Jesu» meine Zuversicht", den der FriedhosSchor weihevoll anstimmte, ward dcr Sarg nach der Erbgrust der Familie von Körner getragen. Hier sprach Herr Oberconsistonalrath l)r. Rüting nochmal» im Namen der Kirche und erthrilte Gebet und Segen. Bei den Tönen: „Hier winket selige Ruhe" legte dir Trauerversammlnng eine Blumenspende al« AbschiedSgruß aus de» Sarg einr« vkrdienstvollcu Manne« nieder. vermischtes. --- Der Bunde-rath bat in feiner letzten Sitzung be« schlossen, den Professor Ernst Dümmlrr in Halle dcm Kaiser zur Ernennung al» Vorsitzenden der Eenkral- direction der Llonumontn Oermaniaa tüstoric» al» Nachfolger de« vor zwei Jahren verstorbenen Waitz vorzuschlagen. Die Ernennung türsie nunmehr in der nächsten Zeit erfolgen. Professor Düinmler, der seit Ostern 1855 unnnlerbrochen an ter Hochschule zu Halle al» Lehrer der Geschichte mit großem Erjolg gewirkt hat, wird nunmehr in Kürze zum Antritt seiner ncue» Stellung nach Berlin übersteveln. — Gera, S. Mai. Wie wir erfahren, ist von unserem Herrn Oberbürgermeister Ru ick eine Sondirung bei den Magistraten mittlerer und großer Elädtc de- Reiche« in der Nichiung ergangen, wie sie sich zu der Frage einer gemein samen Petition an den Reichstag um Einführung der obligatorischen Tri chinenschau im Wege der NeichSgesetzgebung vcrbalien würden. >. — Berlin. 4. Mai. Die Bezeichnung al» .Social demokrat" ist eine Beleidigung. So wurde gestern von der ersten Strafkammer am Landgericht H entschieden. Ter Maurerpolier F. in Lickterseldc halte seine Ausnahme in den borkigen Turnverein nackgesucht. AIS der Lehrer L. und der AniiSsecrctair G. den Namen deS F. an der Tafel der zur Ausnahme Angcmcldelen sahen, bemerkten sie »n Beisein auderer Personen angeblich: ,.F. darf nicht aus genommen werden, da- ist ja ein socialdemokratsicherAgitator!" In der nächsten Versammlung wurden beide Herren ons- gesorderk. ihre Bchauplung zu begrünten, sie lebnten die» ad. erklärten aber beim verlassen de« Local»: „Und er ist doch einer!" F. verklagte nnn den Lehrer n»v den Amt«- secretair wegen Beleidigung; da» Schöffengericht sprach aber die Beklagten srei, weil srstgestellt wurde, daß die incriminirte Beleidigung nur geläutet habe: ,.F. darf nicht ausgenommen werden, da- »st ja ein Socialdemokratl" und well tu de, Bezeichnung ..Socialdemokrat" ein« Belei digung nicht gesunden werden könne. Der Beleidigte legte Berufung eia uud erklärte, daß er zur Anbringung dcr Klag« gezwungen worben sei. denn der Bau-Verein und die srei- willige Feuerwehr hätten ibm mit dem Ausschlüsse gedroht, wenn er den Vorwurs aus sich sitzen laste, ein Socialdemokrat zu sein. Die Beklagten versuchten nicht, den Bewei» der Wahrheit für ihre Behauptung zu sichren, sie benrseu sich nur daraus, in Wahrnehmung bcrechiigler Interesten gehan delt zu haben. Der Gerichl«hos entschied nach längerer Be- rathung, daß in der Bezeichnung „Socialdemokrat" allerdings eine Beleidigung liege, baß aber einmal die Absicht der Be leidigung nicht zu erkennen gewesen sei. zum anderen aber seststebe, daß die Beklagten al« Mitglieder de« Turnverein« in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt hätten. Demgemäß war aus Freisprechung der Beklagten und aus kostenpflichtige Verweisung der Lerusuog de« PrivatNäger« zu erkennen. — Au» Straßburg wird der „Allgemeinen Zeitung" geschrieben: Don den „Erinnerungen de« Grase» Ferdinand Dürckheim-Montmartio". die nickt nur hier und i» Elsaß überhaupt, sondern überall in Deutschland so allge meinen Beifall gesunden haben, ist eine zweite unveränderte, jedoch im Drucke vielfach derbesterte Auslage erschienen. De» zahlreichen Verehrern und Freunden de« Verfasser«, deren Kreis durch die .Erinnerungen" ein so weiter geworden ist, bereiten wir sicher eia Vergnügen, wenn wir denselben bei diesem Aalaste die Reime miltheilen, mit welchen Emanuel Geibcl vor zehn Jahren dem Grase» Dürckhei« sein« „Spätherbslblütter" gewidmet hat; wir sind tu der Lage, diese« noch ung,bedruckte Gedicht veröffentlichen zu können, ohne eine Unbescheidenheit zu begehe». E« lautet wie sotgtr Dem Grasen Ferdtnond Eckteecht-rarckh-s» „Ihm, der. tre, de» alle, kta«»«, " Leuilche, Geiste« reine Flamm» Fromm gehütet Jahr am Jahr, Der oos ha lbverwä lichter Erde Patriarch a» seinem Herd». Deulscher bitte Vorbild war, Drr l, sturnibeweate» Tage» hoch de« Reich« Pooier getrogen. Sammelnd dir zerstreute Schaar, Der, eia Priester lw vers-hne. Und et» Held t» Dienst de« Schö»«», Jüngling dluk» tm greise» Haar, Biet' ich. frnh de« inner» Bandes Mit dem Dank de« valertande«^ Wa« ich sang, t» Lieb« dar." Lübeck, Januar t378. Emonnrl »etbrk. — Eine selisame Astaire hält seit einigen Tagen die Ge» niüiher der Bevö kerung in Lodenback iu hoher Spannung. Al« Sonntag Nacht« gegen halb l Uhr der Bürgermeister von Bodenbach, Herr Perlik. mit zwei anderen Herren Lu ken, Gasthauie ging und diese drei Herren bei dem Hause deS Herrn Bürgermeister« einige Minuten stehen blieben, krachte plötzlich in nächster Nähe ein Schuß. Der eine der Herren, Spediteur KrLlschmer au« Dedenbach, hatte da» Aus- btitzen de» ZünderS gesehen und deutete durch Zurus die Stelle an. wo er daS Ausblitzen bemerkt hatte. Herr Bürger meister Perlik eilte nun so rasch at« möglich nach der be zeichnet«, Stelle und ertappte nach kurzer Verfolgung den nächtlichen Schützen. E« war die« der Redakteur und Heraus geber des osficlöjen „Bodenbach-Telscheoer Wochenblattes" ZuliuS Czcrnv. Die drei Herren führten Czerny aus da» Gcndarmcrie-Commando. woselbü mit ihm Protokoll aus genommen wurde. Dabei stellte fick heraus, daß der Revolver scharf geladen war. und zwar on^S Patronen. Ezerny gab an, der Revolver wäre ihm in der Tasche lo«grgaage». Di« Untersuchung ist eingcleitet. (Eingesandt.) An die geehrte Rebactiaa de» „Leipziger Tageblattes", HIerl To« Referat über die Arei«au«schußsitzang vom 5. AvrU diese« Jahre«, enthalten im „Leipziger Togeblotrt" vom LS. d. M., 4. Beilage, veranlaßt den llnlerzcichueien Vorstand de« „Vezirkr- vcreinS Königreich Lochien im deutsche» Fleischer-Lerbonde" zu noch- stehender Erllärang, um deren Ausnahme ta Ihr geschützte« Blatt gebeien wird. E« ist n ch» richtig, „daß e» „neuerdings" zu einem ..Lonslict" zwüchen Berustfleischern und N chifleischern, welche schlachten, ge kommen sei". Die Klagen über da« gewerbsmäßige Schlachten und Verpsu»den von Viehflücken durch Nichifleischer sind alt; sie haben bereit- wiederhol» den Gegenstand eingehender Erörtermm nno Verhandlung ans dem sächsischen Londiage gebildet, z. B. 1873/74,1879/80.188l/82 und 1883/84. Zuletzt ha, oomenllich die Be- schwerde- und P litiooe-Deputalion der Zweiten Kammer sich Anfang 1884 eingehend mit denleldea beschäfiigl und ihre Ansicht iu einem größeren Bericht vom 15. Februar 1884 niedergelegt. iu welchem sie hie Bcrechiignng der Klagen durchaus anerkennt. Ans Grund diese« Berichte« ond der sonsiigrn Verhandlungen de» Landtage« hat dea» auch da« königl. Mintfterum dr» Inner» diese, Klagen durch Erlaß einer Verordnung und durch Htuwet« a»s di» Gewerbe.Ordnung a^abeisen versucht. Wenn in der betreffendr, Krei-auSschoßsitznng weiter gesagt worden ist. daß die Fleiicher bei ihre» Beschwerden in da« Auge gesaßl habe», „die Preisbeiümmuag sür da- za verkantend« Ficrsch röll'g io ihre Hand zu bekommen , so ist dre« eine Bedaapiung, die >edcr Berechtigung entbehrt Mid geeignet ist, dir Fleischer in ihrem Ansehen zu schädigen. Nach tz. 16 dcr Gewerbe-Ordunug von 1869 ist zum Vetrirb« de« Fleischergewerde« die Errichtung einer besonderen Lchlächierri- aulage und dierza wiederum die Grnehmignng der zuständige» Be hörde ersorderlich. Die Fleischer bezwecke» nun nicht« weiter and habe» bl-herniit>i««eiicrbezweckt, altdaßdieBrdSrdenvonJedem,welcher den Fleiichereibelried grwerb«mäßig au-üb«, dasselbe verlangen, tna« sie aus Grund der G'w -Ordn. zu verlangen haben, nämlich: Anmeldung de« Gewerbebetrieb« bei der B-köide. sowie Errichtung einer den bo>»- uud gesaudheitspolizetlichen Vorschriften entsprecheude» Schlachthaus- an läge. Hierbei sei erwähnt, daß die in Red« stehenden Klagen t, Städten, welchr eia Eeutralschtachihan« nebst allgemeinem Schlacht- zwang besitze», natürlich grgenftandslo« find, »te auch va» »irrem der Herren Redner bemerkt worden ist. Daß die Errichtung eine« vvr- Ichrrst-mäßigen Prival-Schlachihause« mit größere» Ge>bkofte, verknüpft ist, liegt ans der Hand, vod wenn nun die B> russ-Fleischer sehen müssen, wie Personen, die einr derarisge Schlochihansoulage nicht errichtet habe», Manche zeitweilig, Biele jede Woche «in, auch mehrere Vieh- stücke schlachten und da« Fleisch öfseuilich verkausen, sonach als» di« Ftiijcherci gewerbsmäßig betreibe», so wird e« doch nicht un- billig erscheinen, wenn die Fleischer verlangen, daß da« Gesetz jenen Perivar» gegenüber ebenso angeweadet «erb«. Äs ih»rn gegenüber. Etwa« Weitere« Hot auch der unterzeichartr Vezirksverrs» i» seinem Antrag», der ia jener Krei«ouZschußsitzmig znr Verhandlung gelangte, nicht «»gestrebt. Daß die F e scher mit ihre» Beschwerde» nicht a»ch die Antühung de« Schlachten« von Privaiperinnen sür ihren eigrnra'Havsbedars t« Auge gehadl h^bco. ist jcidftveiständlich and vo» ihnen wiederholt ausgeiprochen worvrn; sie wollen aur den Mißbrauch, der hiermit vielfach getrieben wird, treffen. Der Unterzeichnete Bezirk-verein hatte im Deeember v. g. fich m!» einem bezüglichen »eiuch an sümmiliche vehlirde, de« Lande- aewendei on» gebeien, diesem Mißstand« aus Grund drr Gewerbe-Ordnung eaigegknznttrle». Boa einer großen Anzahl dieser Behörde» ist ihm hieraus in sehr anrrtennenSwerlhcr Weise mttgeihnilt worden, daß sie diesem llebeistande ihr Augenmerk iheil« bereit« seit längerer Zeit zngewendrt hätten, iheil« nunmehr zn- wenven würden, und ist von verichiedeae» Behörden durch amtliche Bekanntmachung daraus ausmeiksam g macht worden, daß da« gr- werdtmäßige Schlachten und Berpinnden von Biehftücken seiten« derjenigeu Personen, welche diesen Gewerbebetrieb weder angemeidet. n««b »uch eine genehmigte Lchlachidousanlage z» ihrer vrrsüqnng hätten, nach der Gewerbe-Ordnung verdate» sei and daß sie bei Zn- widerkaudlungen die gesetzlich« Lirase zu gewärtigen hätte». Dem gegenüber erichemt e« ousiällig, daß in der betreffenden KreitauSschujisizung on«gesprochea worden ist: die Krei-Hanpiman». schast habe «egiaiibt. dem Aniraze der Fleiicher kaum ftattgebea »» sollen, im Gegcniheil, da« Lchlochien van Seiten der Privat« srt za sichernt vo» einrm der Herr« Ml,lieber «nrd« übri^n« da» viel«
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