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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-09
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1888
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Erste Geilage nun Leipziger Tageblatt «ad Anzeiger. ,3v. Mittwoch dm 9. Mai >888 82. Jahrgang.' verstoßen. Historisch« Erzählung von Lndwia Habicht. (Fortsetzung.) V. Er fühlte bald, daß er ihr wehe gethan. „Habe Nachsicht mit mir wildem Gesellen", bat er und zog ihr die Hand vom Gesicht weg. „Ich wollte Dich nicht kranken, ich weiß ja. Dein Herz und Sinn sind reiner und edler al» die von Fürstinnen und Edelsrauen. Aber sieh, Gertrud, e» muß nun vorbei sein mit der Mild«, zu lange habe ich Dir nach« qegebea. Jetzt heißt es Kamps, Kampf bi- aus- Messer mit Demjenigen, der mir Namen und Ehre gestohlen hat." „Er hat Dir nicht» gestohlen. Da« Testament seine« Later« hat e« ihm zugrsprochen. da- Unheil der Richter den Spruch bestätigt." „Ich lehn, mich ans gegen den tobten Burggrafen, wie gegen den lebenden uud die feilen, ungerechten Richter." „Aufruhr und Gewaltthat wird da« die Welt nennen." „Ich nenne e» Bertheidigung meiner Rechte, Nothwehr." „Heinrich, was kannst Du gegen den Burggrafen au»- richten, den die Macht de« König- deckt?" „Viel, sehr viel. Ich kann die Lehnsleute und Unter» thanen auswiegeln. In den voigtländischen Besitzungen ist man längst unzufrieden und sehnt sich nach dem rechten Herr». Ich Hab« sichere Kunde." „Uud Du willst Brand und Ausruhr in die Stätten tragen, di« Du Deine Hcimath nennst?" ries Gertrud entsetzt. „Heinrich, ich flehe Dich an, gedenke der Mahnung de- guten Priester-, der unsere Hände zusammenlrgte; wir sollen auf da- irdische Gut verzichten, damit un» die himinlischr Krone zu Lheil werde." „Der fromme Priester war alt. ich bin jung und heiß blütig, mir liegt die Welt noch näher al- der Himmel", er widerte Heinrich. „Und doch, Gertrud, aus das Gut könnte ich verzichten; aber nimmer, nimmer verzichte ich aus mein .Und hatte seinen Aufenthalt zu einem mörderischen An« l mit einer so überraschenden Kunde. Ia, ich will sühnen, fall auf mich benutzt", siel der Burggraf ein. „Ich begreife I doch zuvor zu Dir, Grete, ich heischt Wahrheit!" nicht, wr-halb Ihr ihn geschont baden wolltet." I Frau Barbara hatte sich aut der Umarmunq ihrer Tochter .Weil er lange für den Sohn Deiner Eltern gegolten I aufgenchtet Und wankte sich in gebieterischer Haltung, ganz bat", sagte die ÄurggrLsin. „und man Nachsicht mit ihm I wieder die stolze Fürstin, der Nische zu. in welche sich Grete haben mußte, wenn e« ihm schwer fiel, sich in sein niedrige»! vorher aus ihren Wink zurückgezogen hatte, aber — der Geschick zu finden." I Platz war leer. Die Alte hatte sich durch eine in der Nähe .Ich dächte, er hätte e« lernen könne» in der langen I befindliche Seitenthür geräuschlos entfernt. Zeit", murrte der Burggras, „freilich hat er Beistand genug > Die Bnrggräfin setzte die Glocke in Bewegung und te» bei unseren Bellern und Sippen bekommen, so daß ihm der! suhl dem eiulretenden Diener, man solle ihr unverzüglich Kamm wieder schwillt." I Grete schicken. Man ries und suchte nach der Alten, sie war , ^ „„„ „„ . „Ich hatte gehofft, er würde sich, nachdem der Wabrspruch I nicht da; eS vergingen Stunde», der Abend kam und G>ete. z Wohnen der Un in 'großen Ewgeiihüüstrn da» allgemeü, der Richter gegen ihn au-gesallen, endlich in sein Schicksal I welche sich sonst keine Viertelstunde au» der Näbe ihrer Gr- j übliche «st fügen", versetzte die Burggräsin traurig. I bieterin entfernte. ließ sich nicht blicken. E» konnte zuletzt „Daß er'» nicht thun würde, sah ich schon in Prag, al« I kein Zweifel darüber obwalte», daß sich die Alte hatte n»t ich ihm aus Zureden von Wolf Schlick noch einrn Vergleich I Hinteilasiung ihrer Habseligkeiten au» dem Staube gemacht, anbot, den er trotzig oblehnte. Ich war em Thor, daß ich I Die Dienerschaft, welcher Grete immer ei» Dorn im Auge ihn dort entschlüpfen ließ; da war e« Zeit, ibn unschädlich zu I gewesen war und bei der sie in de», Ruse gestanden halte, mache». Aber er soll mich kennen lernen! Die blühenden I balbweg» eine Hex« zu sein, ließ e» sich nicht nehmen, der Lande, über die ich von Gott zum Herrn eingesetzt bin, soll I Pacl der Allen mit dem Bösen sei um gewesen und er habe ^ mir ein solch ausgelesener Strauchdieb nicht verwüsten!" ries I sie geholt. Tie Burggräsin fand für gut. Vieser Annahme. I sHiständiger al» der^itteldemsch^ aü^ der junge Burggraf mit dem Fuße austretend, und wo meine I wenn sie ihr zu Ohre» kam. nicht kirret zu widersprechen; sie I Ihm ist das Alleinwohnen grSßere» vedürsniß al» unserem freund- Macht nicht anSrcicht. da wird mir König Ferdinand, da muß! selbst wußte freilich bester» wie die Sachen standen. „Sie ist I Nctien, geiprächigen Sachsen, der sich gern in Belellschast befindet mir der Kaiser besten." I entflohen, al- sie durch ihre eigene Unvorsichtigkeit da» Lügennetz j und dem eine große und ou«aedehute Nachbarschaft —^besonders „Ich werde Dick begleite», Heinrich" sagte die Burggräsin. I verratben batte, da« sie um un« gewebt", sagte Frau Barbara zu "" ^ ' -- „Mit Gunst, Frau Mutter, Ihr werdet aus Hartenstein! ihrer Tochter. „Ihr Entweichen ist aber der sicherste Brwci» für bleibt»", entgegnete der Sob» streng. „Nicht bin ich gewillt, I ihre Schuld." mir abermal» in den Arm fallen zu lasten. Den Uebeltbäter > .Wir müssen sie finden!" ries da« junge Mädchen ent trifft jetzt die volle Schärfe der strafenden Gerechtigkeit." Mit I schlossen. diese» Worte» stürmte er an» dem Gcmachc. I „Und sollte ich bi- an- Ende der Welt pilgern, so muß Die Burggläsi» Halle bi- dahin an sich gehalten, mit der I ><!> sic finden und Diejenige, mit der sie im Bunde gestanden". I erst« Entfernung 'ted Sohne» brach sie zusammen. Mit gerungenen ver„cherte die Burggrä,»,. „Erst muß ,ch de» ganzen Um« daß . Händen, ein B ld de» IammcrS und der tiesstcn Reue, starrte s<"'st de» verübten Frevel« erfahren, ehe ich die Hand erbeben wen» man die Sache richtig ansängt, war mir überaus sie verzweifelnd vor sich bin. ' ' - -- ----- . -- Vortray des Herrn G. de Liagre ans Letpiig über Walznungsnoth. n. * Der Herr Redner sührle weiter Folgende« au»: Wie dem nun auch sei, nach meinen langjährigen Erfahrungen, di« ich mir zuerst in Prwaiarmeapfiege, dann als Districisvorsteher und al» M igl ed d«S Direktorium« der Leipziger Armenanstalt ge- sammelt Halle, glaubte ich bei meinem Unternehnien vom Cottage- system von vornherein absehen zu müsse», einmal au« dem schon angesührken Grunde, seraer auch deshalb, weil in Leipzig da» Diesen Umstand bars man nicht unterschätzen. Der Arme ist, mehr noch durchschnittlich als der Gebildete, Ge- wvhnheiiSmeiilch: will man ihm eiwa« Besseres bieten, als er bisher balle» so inug man wohl daraus achten, sich damit einigermnß«» an ietiic Lebciitgewohnhtitei» aozulchließen, sonst leidet man leicht Schiffbruch. Auch aus den BolkScharakler Hot man dabei Rücksicht zu nehme, Der Norddeutsche z. B„ wie der Engländer, ist verschlossener und gilt die» von der weibliche» Hälfte der Menschheit — willkommen ist, wenn er auch mit derselben kcine«weg- immer in Friede» lebt Endlich schloß auch der hohe Preis de» Grund und Boden« eine sichere Spiocenlige Verzinsung de» Capital» bei jedem anderen als dem llaiernensystei» aus; eine solche wollte ich aber mtter allen Um- stände» erziele». denn neben einem kleineren Versuch seitens eines Herrn Gustav Schwab in Darmstadt war mein Unternehmen das erste seiner Art in Deuiichland, und die Führung de» Nachweise», eine guie Verzinsung de» Capital» dabei mit Leichtigkeit zu ! kann, seinr Folgen onsznhalten. Ack', leider kann ich ihn nicht > wichsig. . . . . „Mcin ist die Schuld", schluchzte sie. „Ich habe ihn ent. ungeschehen machen." . . Recht. Niemal« gebe »ch mich damit zufrieden, daß man mir I fl^nimt. den unseligen Bruderzwist, der mit der Vernichtung > gebe »»l Euch. Mutter", gelobte Balbilti« den Namen gestohlen, daß meine Eiter» mich aus dem Neste I einen Sohne» durch den andern enden wird. Ö, eS war I -Mein gute», mein mutbige» Kind!" sagte die Burggräsin. gestoßen habe», al» sei ich ein junger Kukuk. Da» vergebe I Fr,irel. de» Schleier lüste» ru wollen, mit welchem Gott, der üe an sich ziehend. ..Ja. BatbildiS. wir wollen forsche» und und vergesse ich nicht, dafür will ich Rache haben . . " ' ------- ---- - - ---- --- --—------ .Weine nicht, Weibl" ries er plötzlich in einen Ton übergehend. .Schass' Wein her! Ich höre scho Gesellen, die mir beistehe» wollen und die hierher Hatte ich diese Verzinsung nicht erzielt, so hätte ja mein Veilpiel eher abschreckend gewirti. als zur Nachahmung aufgewrder», vnd in dieser Beziehung wenigsten» wollte ich hinter meinem großen Vor- bild — Octavia Hill — nicht zurückstehen. Aus dieselbe komme ich jetzt zu sprechen. Sie — eine einsache damit Wir unser fernere» Thun bcrathen." ^ , Sporenklirren und Schwerterrasseln ließ sich vor Verlause. Thür vernehmen; von der Heyde, Wildenstei» und einige I runter. Andere traten i»S Zimmer. O. wäre ich allein dafür gestraft!" nes sie nach einer I ^nn geiibt - o.,',w°rlet- Baihild.» und legte betbenernd die ''^«"drn^da^ .Aber mrme Kinder, mein ganze» Hau» leidet da-1 V<"'v a»,s 4>erz. . . I doch mit tiefer Nächstenlicbe gepaarten verstände, ihrem richtige» Gott, mein Gott, laß die Strafe aus mein schul-1 » * I Einblick in da» Wesen und die Natur de» Armen, in seine Schwächen ^ digc» Haupt allein falle» und wende da» Unheil ab von den I In den burggräflichen Herrschaften im Loigtlande loderte I und Fehler, ihrem Bersiändniß lür seine Wünsche und Bedürfnis^ ,.E» ist wahrlich ein Kunststück. Euch aufzufinden, Herr I Meinen. Schmerzensreiche Gnatenmutter. erbarme Dick de» l ter belle «nfruhr. I — gelang da» Unglaubliche. Ich muß hier einsügeu, daß sie unter Heinrich v. Plauen!" ries der Elftere, den Titel scharf br-1 Leid» und der Neue einrS gequälten Mutterberzen», da» keinen I Die von der Heyde und von Wildrnstcin, welche schon lange I weil schwierigeren Verhältnissen arbeitete al» wie. loaend. „Habt Euch ja in» äußerste Ende der guten Stadt I AuSweg au» der Macht de» Verhängnisse» sicht." I in geheimer Fehde mit dem Burggrafen lebten, batten die! ^ d^^st^jn?°reck>t vaffende Wobnuna ,Ur den Erben de» , !°"? BeIstM,»-d-r und verharrle dort Gelegenheit g« zu nutzen gewußt, um unter dem Vorgebcn.^,,ch/A.menpfiege strh, aus einer weseml.chh-herenStufial-d.e .Ist eine recht passende Wohnung für den Erben de» I la„g, ,n tiefem, zerknirschtem Gebet. I der Sache de« widerrechtlich vrrstcgenen und beraubte» recht-1 „„»a tosismeliaer zu sem. Sie ,st bell» aealiederi Burggrasenthum» Meißen", höhnte Wildenstem, indem er die I „Frau Mutter, Frau Mutter, welch' seltsame Mär Hab'! mäßige» Burggrafen zu dienen, für ihre eigenen Pläne zu I und e« wird bei uns weil sorgiäiliger individualisirt al» in England, unruhigen Augen in dem kleinen Gemache umherschweisen ließ, I soeben erfahren!" ries plötzlich ein junge» Mädchen, da» I arbeiten und ihrer Privatrache zu sröhnen. Der junge Burg» I wie denn überhaupt unser ganze» Eommunalwesen nach meiner da» bei aller Aermlichkeit durch Gertrud'» stille» Walten > hastig die Thür öffnete und athemloS vom schnellen Laufe I gras, der meisten» in Prag oder aus Hartenstein lebte, I Aussassung aus höherer Stufe steht uud besser orgamsirt ist, al» dies doch eine» Anstriche» der Wohnlichkeit und de» Behagen» nicht Ijn» Zimmer stürzte. I war im voigllande wenig bekannt und „och weniger beliebt.! beim englische» selbst heute noch nach mehreren Resormversuchen entbehrte. ... ^ .1 Die Burggräsin erhob sich von ihren Knien und ging! denn die von ihm eingesetzten Verwalter machten sich I der Fall ist. geschweige denn al» eS vor SO Jahren war, als Octavia .E» könnte noch schlimmer sein", lachte der Dritte, ein Ijn der ihr eigenen ruhigen Würde der Ein tretenden entgegen. I seinem Namen und mit oder ohne sein Wissen vieler Be-1 >hr Werk begann, da» inzwischen einen riesigen Umsang ge- frecher, wüster Gesell, „habt da aus dem Fensterbrett rüstende I .Wa» hast Du. Bathildi»?- fragte sie, der Tochter über I drückmigen und Gewaltthäligkriten schuldig; krin Wunder also. I sr-rbsitniN-,, »mnsi-b i»«b-ln»b-r- Heinriq nickte stumm. ^ I - Wollet nicht aus da» Fräulein hören. Euer Gnaden". > dem man sich natürlich da» goldene Zeitalter versprach. m,t I ,hr. nicht nur ihre Miethbeiräge jederzeit pünktlich zu erhallen. „So ist» wohl auch vergönnt, von den Lippen birser Blume I schrj, Grete, welche keuchend »nd mühsam »ach Albem l der lebtasleslen Freude bearlißt ward, und daß sich viele I sondern auch, uud zwar <a verbällnchmäßig kurzer Fei», die unter Honigseim zu nippen", fuhr der Unv?rscLämte fort und I schnappend der jungen Dame gefolgt war und sich bemühre, I Arme w llig fanden, dem Prätendenten zu seinem vermeint-1 ihren Einfluß gelangenden Armen physisch und sittlich zu hebe» uud näherte sich Gertrud, die sich in die Fensternische zurUck-1 ihr daS Wert vom Munde adzuschneiden. „Ich habe nur I lichen Rechte zu verhelfen. Manche aber waren vo»l feinem I Lrcht auch in verdunkelte Seelen zu bringen. Ihr Beispiel allein gezogen hatte. l etwa» ersonueii. da» Fräulein zu beruhigen." I Rechte fest überzeugt und ließen sich von seinen, romanlischen! «?b mir den Mmh. den ähnlichen Bersueh zu wagen, den ich na- Da» Wort war ihm noch nicht entfahren, so fühlte er sich I ..Schweig' jetzt und laß mich reden!" gebot da» junge I Schicksal bestimme», seinem Banner zu folgen; e» war aber I b"lc» Beziehungen deuischen Verhältnissen aupossen mußi«; von Heinrich gepackt, ein blanke- Schwert blitzte drohe,u> I Mädchen mit einer Bestimmtheit, die weit Uber ihre Jahre nur ei» sehr kleine« Häuflein, da» von solch' besseren Beweg-! 'b'n- . g'-YZ. ..Wa« Wahre», wa« Falschc» an Deiner Rede wa^ gründen getragen war Ten Meisten war e» um den Kamps e>nem solchen bei 'meinem Versuch überhanp. d.e Red? ^.in kann. - „ r»irschte er. Ivagst Du. nie», We,b mit Deinen I ha» magst Tu mit meiner Mutter auSmachen. wenn ich l und die dabei zu erbostcnde Beute zu thun. Durch die neue I A,z jch. meiner Beschämung muß ich sagen, nach langem Iöqern srechei^Blicken zu^besudeln? Nwder^auf Deine Knie und bitte j geendet babe." I Lehre, welche der Angustinermönch in Wittenberg verkündet I und Schwanken zu meinem Unternehmen entschlossen war, sicherte ich „Laß Bathildi» reden, Grete", befahl jetzt auch die Burg« I hatte, waren die Gemüther nicht nur in religiöser Beziehung I mir zunächst de» Beistand eine- Architekten, der mich bei der Wahl gräfin. Grete war zu keiner guten Stunde bei ihr ei». > ausgeregt, auch in weltlicher Beziehung hatte sich der Köpfe! de» anzukausenden Arnudstücke» mit seinem Ralhe unterstützte, alsdann getreten, sie gedachte mit Bitterkeit, wie viel zu der Ver-1 eine seltsame Unruhe bemächtigt, die Zeiten de» Bauernkriege» I "°"bie ich mich an die Leipziger Jmmobiliengeselllchasi, welche ich um stcßiing Heinrich'» ihr böser Einfluß mitge.rirkl hatte, und! warfen bereit» ihre Schatten voraus, und e« bedurfte nicht j ^^"^^'^"stN Scn Theile ^^rmi^mck.esersuch^ da» machte sie nicht gerade sanstmüthig gegen sie. I viel, die Bauern und Lehn-leute gegen die Herren auszu """ """ "" Knurrend wie ein geschlagener Hund zog sich die Alte in I wiegeln diese Heilig« um Vergebung, oder Du bist de» Tode»!" Wilde,istein legte sich in» Mittel. „Laßt Euch doch > bea Hirnhoser nicht in Zorn bringen, Herr Heinrich", redete! . . Zor er ihm zu. .Ter tolle Gesell kann „un einmal kein Weibs bild scheu, ohne seine Kurzweil zu treiben." „Bei meinem Weibe soll ihm die Lust dazu vergeben", I grollte Heinrich und heftete Blicke aus Hirnhofer, die Aehn-1 de» Hintergrund zurück^ lichkeit mit dcnm eine» zum Sprunge bereiten Raublhiere«' - § batten. Bon Ort zu Ort. vo» Dorf zu Tors pflanzte sich der Auf uiiler meine Admmistralion nehmen wollte. Dankend muß ich hier der Freundl chkeit des Direcior» dieser Gesellschaft gedenken, der mir jederzeit hilssdereit mit sachgemäßem Rathe zur Seite gestanden Hai. D>e Immodiliengesellschas« zahlt für meine Rechnung die Hypotheken- „Gebt Frieden", mahnte von der Hehde. „Wir haben .Sprich, Bathildi», wa» ist Dir begegnet?" fragte Frau I rühr fort. Wohl war Heinrich, „der sich fälschlich v. Plauen I zi„sen. Grundsteuer, Ga«, und Wasserzi»«, besorgt das Reinigen der Barbara. I nenne", für einen Feind der Krone Böhmen» erklärt und Be-1 Esse» und der Aschengruben und verwaltet für meine Rechnung .... . »Ich ging mit Grete, wie Du un» besohlen, den Kranken I fehl crtheilt worden, aus seine Person zu fahnde», aber eS! d ejenigen Lheile de», resp. der Grundstücke, die ich als Werk- Wichtige» miteinander zu berathcn und dürfen nicht uncin» I und Arme» unten Speise und Kleider zu bringen. Am Eingang j war wenig Aussicht vorhanden, daß diesem Gebote Folge ge. I st-Uen ,c. vermtethe, habe, die als« nicht von Unbemittelten bewohnt werden. Ihr werdet doch Eure Freund« nicht von Euch der Schlucht vertrat un» rin braune» We b i» bunter abcn- leistet werden konnte. I we-de». S,e ist auch wem Bankier, dem ich monatlich die von m,r. stoßen, Herr Heinrich I Thut Abbitte. HirnhoserI" teuerl cher Kleidung den Weg „nd verlangte, wir sollten ihr I Heinrich'» Anbang wuchs von Tag zu Tag, der Sieg schien I ">p- °°n ^m" H^ H.rnhoser murmelt- einige Worte, di« für eine Abbitte den Wem und die Nahrung-mittel gebe», die mir der kranken sich an seine Fahnen geheftet zu haben. Der Bnrggras Halle I " , n^rlckntt ^ be,°klen"daräus Äe^ gelte, konnten, und Heinrich steckte sem Schwert in die I Ehnstliebe al» Stärkung zugedacht. Al» ich mich deß weigerte. I e« vorgezoge». vorläufig nach Böhmen zurückzukehren, um sich I ,, dah',ch^r überaus lästigen Geidwirihschast. die mit einem Schrie- ^ L ^ - I "'E sie zornig, brach in greuliche Vermünsckunge» au» und I von König Ferdinand eine größere Macht zur wirksamen Be-1 s, großen Nniernehmea (3 Doppelhäuser mit zusammen 240 Zimmern. „Heinrich, folge ihnen nicht, sie haben Böse» mit Dir «m > prophezeile mir schreckliche Dinge; o Mutter, ich mag sie nicht I kämpsung des Ausstande» zu erbitten, und Heinrich hatte sein I ich komme hieraus «och zurück) verbunden ist, ganz enthoben bin Sinne", bat Gertrud leise, aber er achtete nicht darauf. I wiederholen", fügte da» jungeMädchen hinzu, in der Erinnerung I eigentliche» Standquartier in Annabcrg genommen, wo er I und dadurch mehr Zeit und Spaunkrast zum geistigen Arbeiten „Geh' hinaus. Kind", flüsterte er ihr ,u. „Deine Gegen. I zusammenschauernd. I Weib und Kind in der Burg untcrgebracht hatte. I übrig behalte. ES fand sich auch ein RechiSanwalt. der meine nicht wart taugt hier nicht." I Auch die Burggräfin erbebte. Senkte sich vo» Neuem! „Da» Buraqräslei» ist also abgezogen?" lachte Heinrich, I bedeutenden Rechi-gesckmste besorgt» nämlich die Kündigungen und ^ sanst von sich, und mit einem unsäglich I eine Prophezeiung wie eine düstere Wolke aus ihr Hau»?! I als er die Nachricht vom Zuge seine« Gegner» nach I b>c >«l«eacn ExniW^ traurigen Blick entwich sie in die anstoßende Kammer. ! „Von Entsetzen gepackt, floh ich", erzähl!- da» Fräulein Böbmen empfing. ..E» soll nicht lange mehr währen, so »be? i!d-m Lange, lange saß sie dort und lauschte mit bange klopfendem I weiter. „AlS ick mich nach einer Weile ninschaule. war die! «rollt e» sich gänzlich. Siehst Du nun ein, mein Lieb", wandte ^He7^nl, solche Ünle7stützung^ ouch^wen"sie bezahlt werden muß'. 7 Stimmengewirr, da» sich bald zu lautem Geschrei I Zigeunerin verschwunden. Grete stand neben mir. liebkoste! er sich zu G-rlrub. „daß ich Recht halte, mir mit dem Schwerte I zu sicher» und zwar von erster Oualüä», denn richtig geleitet, trägt erhob, bald wieder zum Flüstern abdämpfte. Nicht Alle«. I mich und redete mir ru. Kie laate. man brauede sich aar I ru erkämvken. wa» mein ist?" I da» »ni-rn-iini-n au^, vi-i» »aüene — iet, komme oleiid a»t die erbob, bald wieder zum Flüstern abdämpfte. Nicht Alle«,! mich und redete mir zu. Sie sagte, man brauche sich gar! zu erkämpfe», wa» mein ist?" I da» Ünternebmen auch diele Kosten; — ich komme gleich ans dl, wa»b«ralh«n und beschlossen ward, konnte sie vernehmen, wa» I nicht vor Zigeunerinnen zu fürchten, ihre Prophezeiungen! „O Heinrich, mir abnt nicht» Gute»", sagte sie traurig.! finanziellen Reiultate zu spreche» — und Grundbedingung ist, daß aber zu ihr drang, war hinreichend, ihr Herz mit unsäglichem I wären Albernheiten, und meisten» wären e» nicht einmal I „Er wirb mit stärkerer Macht zurückkehren." -- —>- Weh zu erfüllen. Ihr Heinrich hatte sich mit diesen Männern I Zigeunerinnen, sie verkleideten sich nur. I „Mag er'» dock, mir bieten ihm Trotz. Urber ein Kleine- verbündet, im offenen Ausruhr wollte er dem Burggrafen I „Ei", entgcgncte ich. „so sprachest Du dock nicht, al» eine I und Du thronest al» meine Burggräsin neben mir." und, wenn e» sein mußte, auch dem König von Böhmen ent« I Zigeunerin unsere Frau Mutter meine« ältesten Bruder»! „Niemals, niemal», Heinrich! Die Nievriggeborene darf gegentreten. Wa» sie so lange gefürchtet, so lange abzu-1 Heinrich Zukunst prophezciht hat!" l ihr Auge nicht erheben zum Range, der fürstlichen Frauen «enden gttvußt, war eingetreten — da» V vbän-miß hatte > „Wa- weißt Du davon. Kind?" fuhr die Burggräsin aus. I gebührt. srinea Lauf . . . Alle« dabei gut und prompt besorgt wird. Nachdem ich mich solcher Unterstützung versichert hatte, suchte ich nach paffenden Grundstücken und zwar zunächst nicht in nur vo» Armen bewohnten Stadtvierteln, sondern in sogenannter besserer Lage. Unter Anderem leitet» mich dabei der Gejicht-puncl, emen Platz zu wählen, der im Laute der Zeit voronlsichilich im Werth« steigen würde, l» daß ich selbst bei PL» lerer Abnutzung de» Hause» «ine» „Sehr viel, grau Mutter", nickte Bathildi« allklug. „Ihr! „Meine Fürstin bist Du. und dieser hier ist der rechte! g.sßkren Verlust bei etwaigem Verknuse nicht zu sürchteo hält«. ' " Nach kurzem Suchen richteten sich meine Augen aus da» Grund- VI- l und Grete habt oft genug davon geredet, wenn Ihr meintet»! Erbe, der jüngste Burggraf!" ries er, ihre Hand ergreifend . . , . . .Da seht Ihr, grau Mutter, wozu es ge>uyct hat. daß! ich schliefe, ich aber lag wachend m meinem Bell und hört«! und mit ihr zu der Wiege tretend, in welcher ein erst wenige! stück Sebastian Bachstraße llä. dessen Vorderhaus und Hinterhaus, wir den Menschen schonten, al» er in unserer Gewalt war".! Alle«. Wegen der Prophezeiung ist Heinrich verstoßen ! Monden alte« K»,d schlummerte. ! durch einen großen Holraum getrennt, je 60 Zimmer enthielten, zur rief der jung« Burggraf in da« Gemach tretend, in welchem ! worden. und nun hat mir die Grete gesagt, die Zigeunerin,! .Ihr Beide seid mir Krone und Schätze genug", sagte die I Hülste lseustrig. zur anderen Ssenftrig. Das Hau» stand zum Ler- die verwlttwrte Burggräfio am Etickrahmea saß. I die Euch ausgesucht, sei gar keine Zigeunerin gewesen, I junge Mutter, mit Blicken unsäglicher Liebe bald den Gatleo,! -Ä.!!.''? b^käum' Die Radel entsank den feinen weißen Häuden der Dame, sondern ^ bald den »..oben anschaueud. „mehr begehr, ich nicht." U a^aeb^M und vreH: und hastig aufblickend fragte sie: . „ ! «Glaubt dem Kinde nicht, hohe Frau!" unterbrach Grete I „Aber ich begehre e« für Euch, meine Getrud. Schau I wettl^ Da» Capital zum «»»aus —*ich sttbft", oächon al- Besitzer „wa» hat der Unglvck-meusch von Neuem angcrichlet?" I wieder hervorslstrzend di« Erzählerin, „nur um sie zu beruhigen.! freudig aus; die Tage der Trübsal sind vorüber." ! eingetragen, habe anr einen «ntheil von öOOO >4 an diesem, wie „Meine Unterthanen wiegelt er auf. Mord. Brand und! sagte ich ihr da» Alle«." ! „Heinrich, Heinrich, ick kann nicht an ein Glück glauben,! auch bOOO»t an dem später angekausten Doppelhaus« Sebastian Aufruhr trägt er in die vogtländischen Besitzungen. Boten ! .Nein, Frau Mutter, nein, jetzt lügt sie, vorher sprach sie! da« im Bnnde mit einem Wildenstei« und Hirnhoser erkämpft! Bamstraße 37, liehen mir einige Freunde, 8 Herren und S Domen, über Boten bnngen mir die Kunde. An allen Orten brennt I die Wahrheit, da« Wort ist ihr unbedacht entschlüpft, kaum I werden soll " l je bOOO^l; ich stellt« ihn» dafür eine »procentige Verzinsung ia e«. Die Zeit ist dem Aufruhr günstig. E» giebt verblendete I hatte sie e» gesprochen, so hält« sie e» gern wieder zurück-! ,.E« sind wilde Gesellen, Kind; aber im Krieg-leben sinv I Aussicht. , , ... , I ^">'1"^. Z'gkuntt.... di- Ench j si-, n,ckt anvers zu brauchen", begüligt« sie He.nrich. ..Noch I auch ME.7n.e7st» "nnd «rchitt,7 walme'n T ich Wür0e°"dt- > ^ ' I Mieth« von meinen Miethera nicht pünctlich oder gar nicht erhalte», Pulverfaß, und der Elende legt die Lunde daran, um Alle-I damals die Zukunst verkündete, war auch nicht» weiter al-! eine Weile und ick kann ihrer enlrathen. i» di, Luft za sprengen." Die Burggräsin seufzte tief aus; sollte sich die Prophe zeiuna der Zigeunerin dennoch bewahrheiten, und halten die Maßregeln, die sie ergriffen, das Unheil obzuwenden, r< vielleicht erst herbeigeführt? ,.Wa» wirst Du thun?" fragte sie, sich ihrem Hinbrüten ^ ^ ^ ^ ... . gewaltsam entlastend, ihren Sohn, der ein paarmal durch I rechten Bruder anerkennt, obwohl sie noch nicht weiß, wa» da« Zimmer gegangen und dann an da« Fenster getreten I ich heul' erfahren Hab'. Ich null auch weiterhin schweige», war, va» einen wetten Au-blick über die Umgebung von I Mutter. ES läßt sich ja noch Allc« sühnen, wenn Ihr den Härtestem gestattet«. I grausam verstoßenen zurückrust. nachdem unser jüngster „Wa- man gegen Ausrührer. Wegelagerer und Strauch» I Bruder so früh heimgegangen und unser Hau- nur noch aus dieb« zu thun hat. Noch heule ged« ich selbst nach dem Schau-1 vier Augen steht." platz« de« Ausrohr- ab. Ich laste auf ihn fahnden, setze I Die Burggräsin schlang beide Arm« um den Hai« ihrer eine» Preis auf seinen Kops, und habe ich ihn dingfest, so! Tochter und ließ den Kops an deren Brust ruhen. Die sonst «rttrt »h» nicht« mehr vo« Tode. Hätte ich nur nutzt ans I so stolze, gehaltene Frau war wie aufgelöst in Weichheit, «un Fürbitten gehört und hält« der Natter den Kops zer-1 „Mein Kind, mein Schutzgeist", schluchzte sie. „al» Du ein- treten, al- sie zu meinen Füßen lag." I tratest, lag ich in beißen, Gebete vor der heiligen Jungfrau «Mr war damal» aus unsere Einladung »ach Teyssinge» I »nd flehte sie an. sich meine« Leid- und meiner Reue zu er« Summen «ad —" ' barme« «nd iu dem Augenblick sendet sie Dich, «eine Tochter. eine B-trügerm. die nur gewollt, daß Ihr Hcmnch verstoßen „So «denke» sie von Dir ebenfalls. Heinrich. Glaubst I vertraute aus meine Meisterin uud ans de, Segen, der der möchtet." I Du denn an ihre Treue?" I Arbeit selten sehlt. Bathildi«!" ries di, Burggräsin entsetzt. ! .Nur an Deine Treu« glaube ich, sonst an keine", ant. s Ich kaufte das Grundstück für 133000 >l. wovon ich 82000^4 „ES ist voch so, wie ich sage. Schwester Margarethe und! wartete er. .Wa» giebt e»?' wandte er sich fragend zu! anzablte. Für den Rest stand aus dem Haus« eine 4'<,pro«u«. ich. wir haben viel um unseren Bruder geweint, und Mar-! einem Knappen, welcher die Stelle eine« Diener» bei ihm! Hvvotbek. E» gelang mir, dieselbe alsbald in eine tvrocent. »» gareth bat nie ein Hehl darau» gemacht, daß sie ibn al» ! vertrat und soeben die Thür geöffnet hatte. I conveniren; dann ging r» an die Feststellung meiner Mietdpreise. . ° 2wei Frauen bitten uni Kedör" I «l» Grundlage meiner Lalculatioa dienten mir dir bi-kerig«, "2k> s;,y. I Erlrägniffe der delreffenden Log,», die ich aus die einzelnen Zimmer m ^ m . . i- nach deren Blöße repartirte. Dies, «alcnlaiio» ließ mir reich. »Nur Euch allein wollen sie Namen und Anliegen lu^en. I sichen Spielroom zu hochbemeffenen Beträge» lür Reparaturen, aus . wenige Minuten habe uh noch, dt«!die ich bei der intensiven Bewohutheit de- Hause- rrchue» za solle, gehören Weib und Kind." I glaube. »Schicke sie nicht fort", bat Gertrud. .Gewiß sind r« I Jck> calculirte dabei wie folgt: Arme, bei denen Wildenstein'« oder Hirnhoser'« Leut« geplündert I Brulioerirägniß de« Hause« — bi- dahin — ca. SOOO ^ haben." > Dagkgen: „Dann kann ich ihnen auch nicht« wieder schassen, denn wa- di« gefaßt haben, halten sie fest." „O. dieser schreckliche Krieg!" seufzte Gertrud. „Höre sie bock» weniasten« an!" „So laß p« «atretea'." (Fortsetzung folgt.) 1) »oroceat. Verzinsung de« Lopltol« von 137000 >»» b 'OO — ich gebe hier die Zahlen abgerundet wieder —, 3) GaS- und Wasserzin» bOO—600 *) Uom«, ok tb« ku>ll<loo poor; deutsch: Nrmenpstkge: Wiesbaden, Iuliu« Nied,er. bar Londoner
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