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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-09
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1888
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L8S4 Gruudstc, er 600-700 Grubenreinigea und Essenkehrr» 100—200 5) Hausman», mcl. der aus ISOAl zu veranschlagenden freien Wohaung 200 » Sj Reparaturen, 1200 — letzterer recht hoch bemessen; dennvch blieb mir dabei noch «ine hübsche Reserve (nämlich 800 ^l) für etwa spLter nöthigen neuen Anstrich de» Haules, etwaigen Hagel- wetterschaven, oder sür de-, Hall einer Epidemie, insolge deren ich einen Theil de» Hause- hätte räumen müssen, endlich auch noch sür etwa nicht vermielhele LogiS oder sür AuSsälle beim Emzieheu der Miether. » » Dieser letzte Posten fiel glücklicherweise ganz au»; dir Stuben stehen nicht leer und die Miethe geht pünktlich ein. Bei einem Bruttoerträge von 9000 .t habe ich beispielsweise in der Sebastian Bachstraße 35 im Jahre 1887 an nicht bezahlter Miethe nur 6 ^l, a» Au-sall wegen leerstehender Wohnungen nur 18'/, ^l ein- gebüßt. Zahlen, deren geringer Umlang dochersreulich wäre, spräche er nicht zugleich allzu beredt iür die große WohauugSaoth gerade uuter den ärmsten Hasse», die sich mit aller Energie an eia gute», preis« werthe- Logt» anklammern, wenn e» einmal in ihren Besitz gekommen ist. Nach dem von mir gemachiea Anschläge konnte ich eiasenstrige Stuben mit 1 >l pro Woche, zweiseustrige mit 2 » pro Woche ver- miethru; Familien von medr als 3 Köpseo nehme ich vrincipiell nicht oder uur vorübergehend iu einem (zweifenstrige») Raume aus. Um nun aber auch den äimsten Familie» da» auS naheliegenden Gründen sittlich wie gesundheitlich uothwendige Ermiethen von zwei Räumen zu rrmörlichen, gebe ich ihnen zwei» «ad rinsevstrine Stube zusammen sür 2 ^ 50 -E. also zu einem sür das 2. Zimmer um die Hälste reducirteu Preise. Die- ist der Einheit-« oder Durchschnitt-Iatz sür die 2. Etage, sür die 1. erhöht er sich um 10 pro Woche und LogiS, sür die 3. rruiäßigt er sich um 10. sür die 4. um 20 -E. Die Kellerräumc ließ ich durch Latten In klein« Sbtheiluagen von je ea. 2—3 qm zerlegen und vermiethete solche zu 10 pro Woche. Dieser Raum genügt sür Unterbringung der 3 „K'S", die in des Armen Keller st- hen: ..Sohlen", „lkarivsscln" und „Kinderwagen". Line Waschküche sand ich im Vorderhaus« vor; ich ließ noch eine 2. im Hiaterhause bauen, die aber wenig benutzt wird. Die Be nutzung der Waschküche kostet pro Lag 10 ^ Da» mühsame In. caffo dieser kleinen Beträge besorgt die HautmanaSsrau gegen Ver gütung von '/, der vereinnahmten Beträge. Einen Trockenboden und eine Wäschrollc besitze ich leider nicht, beide- zu haben wäre sehr wüuschen-wertb. daS erster« besonders, weil e» dadurch allein möglich ist, da- Waschen and Trocknen der Wäsche in den Stuben zu verhindern, das sür die Gesundheit der Eluwohaer uud sür die Trockenheit der Wände gleich verderblich ist. Nachdem ich die Mietpreise sestgrstellt hotte, ging ich Logis iür LogiS durch und küudigte denjenigen Parteien, bei denen dies ohne Härte geschehen konnte; war eia Logis srei, lo ließ ich die Wasser, leitung aus den Lorridor verlegen, den Küchenosen wegreißen und dafür einen Hetzvsen setzen, in dem gekocht werden kann. Mein bisher befolgte- Princip, auch an größere Familien, natürlich uur an solche ohne viele e wachsen« Kinder, nicht mehr als 2 Räume zu vermiethen, ist anfechtbar, oder, bester ausgedrückt, man kann bei derartigen Unternehmungen auch Logis von Stube. Kammer und Küche, sür große Familien mit erwachsenen Kindern selbst solche von 4 Räumen ins Auge fasten, sür welche Logis eben» fall» ei» große-, uneriülltes Bedürsuiß bei den besser gestellten Arbeitern uud niederen Beamten existirt und deren Beschaffung vom sittlichen wie vom volkswirthschistlichen Standpunkt au- genau ebr» so nothwendig ist, als die Schaffung von noch kleineren LogiS. Ich »ahm zuerst uur die ärmsten Elasten in» Auge, die uicht mehr al< 2 Räume zahlen känuen, dem wirklichen Bedürsuiß konnte ich ja doch nicht Nachkomme«, weder mit Wohnungen von 2, noch mit solche» von 3 Räumen, selbst weun ich SOmal mehr LogiS zu vermiethen gehabt hätte. Zudem war da« HauS, al» ich e- kauste, meist iu LogiS von 4 Räumer« abgetheilt, die doch auch schon an Aermere vermiethet waren, und da wollte ich dein lieber gleich um mehrere Stusen in tzkr Llass« meiner Miether herabsteige», auch sagte ich mir. daß, weun mein versuch bei ganz kleinen LogiS und ganz armen Miethern Aückt«, damit ohne Weitere- seine Lebensfähigkeit auch sür die etwa- Bemittelteren dargetban wäre. Meine Miethpretse sind, wenu ich die diesbezüglichen Tabellen in Laste'« Buch „Die WohnungSverhältniste der ärmeren Elasten in Leipzig" zum vergleich hrronziehe, um 10 bi- 40 Pro«, unter den ortsübliche» Preisen; es läßt sich da» schwer genau seststellen, da kaum etwa» so schwankend und verschieden ist al« die Preise der lletuste» Wohnungen; übrigen» wohnen dir Armen meisten- in größeren Wohnungen, theil» alt Aftermlether, theil- al- erste Miether, die einen Theil der Wohnung wieder vermiethen. Die großen wirthschaftlichen und moralischen Schattenseiten diese» in Leipzig so verbreiteten Astermietdshstem- habe ich schon berührt. Leider ist der Arme dazu durch die Verhältnisse gezwungen. Iha hiervon zu befreien, ist einer der Houptgesichlspuncte meines üuteruehmeu». Daraus allein, daß ich ihm die Wohnung billig ab» gebe — wa» ja thatsächlich der Fall — lege ich übrigen» nicht Werth, sondern auch daraus, daß der Miether bei mir Gerechtigkeit und Billigkeit im Miethverhällniß finde». Raucht sein Oien, regnet e- durch die Decke, hat sein vor» gänger ihm Ungeziefer in der Wohnung hinterlasteii, so schaffe ich Abhilfe. Ist «ine Stubenwand allzu schwarz oder schlecht, so wird neu geweißt, ist der Fußboden abgewohnt, so wird neu gedielt und da» schnell und ordentlich. Wie schlecht ist der Arme damit sonst bestellt, wie hartherzig sind die HauSwirthe meist mit Abhilfe solcher gerechter Beschwerden, besonder» wenn der Arme mit dem Miethbetrage im Rückstände ist, wa« ja bei mir, ldie schon erörtert» glücklicherweise nicht vor» kommt. Zu dem im Jahre 1882 ougekausten Grundstück Sebastian Bach» straße 85 kauste ich 1885 im Verein mit 10 anderen Herren und Damen noch da« Nachbargrundstück Nr. 87, dos ein mir nahe stehender Herr nach meinen oder, wenn Sie wollen, nach Oetavia Hill'ichro Grundsätzen sür mich verwaltet. Jcd kauste dies identisch große Doppelhaus um 8000^1 theurer, dabei fehlt i» diesem Grund» stück noch rin kleines Seitengebäude, welche- den Hos von Sebastian Bachstrabe 35 „ziert" und in dem zu gutem Preise vermiethete Werkstellen sind; trotzdem verzinst sich Nr. 37 auch vollauf zu vier Procent. Obgleich ich die bei der Lermiethung nach meinem System nüthigen baulichen Veränderungen auS den Mietheiiigängen decke, habe ich doch im vergangenen Jahre einen Ueberschuß von 300 -Al erzielt. In Nr. 3b ist meine finanzielle Lage geradezu glänzend. Ich habe letzt 2000 ^l vom Lapital abgezahli, so daß da« Hans uur noch mit 130000 >l zu Buche steht, habe im Hiaterhause eine Waschküche für 1000 .4l gebaut uud hatte oni Schlüsse v. I, also nach 5 jährigem Wirtbschaslen 3500 ^l Ueberschüssc erzielt, obscho» ich tm Frühjahre 188? eine Iheilweise Herabsetzung der Mietbpreise vorgenommen hatte. Ich hätte solche noch in größerem Umfange durchführen können, trüge ich nicht Bedenke», i» Nr. 35 billiger zu vermiethen als in Nr. 37. Die Lapilalverjinsung ist also gesichert, wenn man uicht theuer kaust und nicht etwa mit Neubauten ansanqen will. Beim Neubaueu waltet der große Uebelstand. daß der Architekt und hinter ihm die Gewerke sehr häufig den Bauanschlag nicht ei», halten. Ersolgt ein Streik während de- Baues oder gehen, wie dies in den letzten Jahren mehrsach der Fall war, die Maurer», Zimmerer- und Stcinmetzlöhne in die Höhe, so schwebt der ganze Bauanschlag in der Lust. Auch kann Vorkommen, daß die Fun» dirunq de» Hause« mehr als veranschlagt kostet, oder daß während de» Baue« sich uothwendige Budgetüberschreitunge» eiuftelleu. Dann muß man nachträglich die Miethoulchläge erhöhen oder geringere Verzinsung gewähren. Beide- ist mißlich. Baven ist also nicht ohne Risico, lall« mau nicht etwa Geld oder den Bauplatz geschenkt erhält, wa» ich inriaerseitt nicht angenommen hätte, denn ich wollte ganz aus eigenen Füßen stehen und habe auch mir sreundlichft angebotene unverzinsliche Darlehen obgelehut. weil ich weder sür mich, noch für meine Miether eine Siistung der Wohl- thätigkeit hoben, sonder» ihnen und mir die volle Selbstständigkeit bewahren wollte. Ganz aus einen Fuß kann ich mich zwar nicht »'« iltneu stellen, vbschon ich ihre Rechte als Abmiether achte und schätze: ober ich beanspruche etwa- mehr vertrauen, al« ich ihnen ,» der Regel schenken kann. Die- betrifft inSbeiondere de» Mieth» coatraet, welchen Jedermann beim Mirthen unterschreiben maß. Dteier Mietdcontract lautet dahin, baß ich iha aller acht Tag« kündig«» kann, während die- dem Abmiether nur vierteljährlich «ad woar uur aus die Termine per 31.>3.. 30./K., 30.,S. uud 31./I2 zu» steht. Allerdings mache ich von meinem kündigung-recht außerhalb de» Quartals nur dann Gebrauch, wenn grober Hausskandal, Trinken «der sittlich Anrüchige» vorkomm«. Dees versichere ich dem Armen beim Entziehe» mündlich, schenkt IU mir da« aötbiqe Vertrauen nicht — dieser Fall kam übrigen« in b Jahren nur einmal vor —, dann überlaste ich ihm auch die Woh» »uuq nicht Infolge dies»: scharfen M ethrontracle brauche ich in der Aus- w«dl meiner Miether nicht allzu ängstlich zu sein. Ein einsachc» Reuguiß der Unbescholtenheit seiten« de- Arbeitgeber» »der sür den Ulmosengenießenden eine Empfehlung de« ArmenvfI-qer» genügt sür die Ausnahme, wenn ein Logis srei ist: denn mein Hius toll gar nicht ein Hau« Iür „Mlisterariiie', sonder» sür „Durchichnül-aruie" sein. Mit dtesemPrluctp bin ich gut gesahren.der nSthigenExmissione, war«» wenige, der Sohuungswechlel Ist bet mir geriuger al- i» auberr» Wohnungen für Unbemittelte: den Lharakier vou Armenhäusern hobeu meine Grundstücke »te gehabt, weder in ihre« inneren Lbarakter, »och i, der Anschauung de« in Frag« kommenden Publicum-; e« war da« auch sür mich ansaag- eia Object der Furcht. Glücklicherweise er» wies sie sich al» grundlos. In dem ersten Artikel über den de kiagrr'schen Vortrag in der letzten Nummer diese« Blatte« hat sich ein sinn» entstellender Druckfehler einzrschlicben. Es muß aus Zeile 85 anstatt „unglücklich" heißen „uupüuctlich". — Leipziger Thierschnh-Verein. In der am 6. Mai unter Vorsitz de» Herrn Geh. Rath Pros. vr. Wind scheid abgehalteurn Borstaad-sitzung berichleie zunächst Herr Geh. Hojralh Pros. vr. Ludwig über die zur Prämiirung vorgeschlagenen Führer vou Lastwagen und Droschken, sowie Inhabern von Droschken und Hundegeschirren; die unter kein Präsidium deö letztgenannken Herrn stehende Commission Halle über eine große Anzahl von Bewerber» nach gewissenhafter Erkundigung und Erwägung ibre Ent schlüsse gesoßt, die einstimmig Genehmiauug fanden. ES sollen demnach außer Geldbelohiiungen und Ehrentafeln eine Partie Maulkörbe und Pferdedecken au» Ledcrgeflecht am Sonntag den 10. Juni. Vormittag- ll Uhr, in öffentlicher Sitzung (Saal der alle» Nalböwaage) zur Verlheilung gelangen; Besuch dieser Feierlichkeit ist Jedermann, auch Nichtmitgliedern de- Verein-. gestattet. Die gedachten Schutzvorrichtungen haben sich sebr gut bewährt und besonder- au- den Land» bezirke» lagen über die Ledermaulkörbe außerordentlich günstige Berichte vor. Wen» sür da- lausende Jahr eine größere An zahl Belohnungen an würdige Empfänger zur Vertbeilung gelangen, so dürste in Zickunsl au- Rücksicht aus die Verein-» mittel eine gewisse Beschränkung eintreteri. Die Absicht, eine Züchtung tüchtiger brauchbarer Zug» Hunde zu schaffen, hat da» gewünschte Resultat bisher leider nicht gehabt; die Bemühungen werben indeß an anderer Stelle fortgesetzt, klebrigen- scheinen eie Bestrebungen de- Verein» indirect nicht ohne Erfolg geblirben zu sein, da die Bcscbaff-n- beil der Zughunde im Allgemeinen wesentlich bester ist, al« srüber. , Wegen einer im Lause de- Winter» an den Borstand ge langten Beschwerde über die Ausstellung lebender Hummern in Schaufenstern ist da- Uriheil von Sachverslä»l»gen ein- gehoit worden, welche» dahin lautet, daß, fall- diese Thiere m Behältern mit Master sich befänden, wenig einzmvenden sein dürste; an- ihrem Element genommen und der Lust aus. gesetzt, sei die» aber zweisrllo» eine abscheuliche, öffentliches Aergerniß erregende Grausamkeit; der Vorstand beschloß, in diesem Sinne eine Eingabe an die Vorgesetzte Behörde zu richten. Der Angelegenheit der in letzter Sitzung zur Sprache ge kommene» Errichtung eine- Hunde»AsylS soll nicht näher ge treten werde», da sich herausaestclll hat. daß in anderen Städten, z. B. Dresden, dasselbe nur von Solchen benutzt wird, welche sich ihrer (kranken ober alten) Hunde entledigen, bezw. solche tödte» laste» wolleii: sür diese» Fall ist bei un- durch die Vetcrinair-Klinik in allgeeignelster Weise gesorgt. Aus Mecklenburg lag die Aussorderung zur Belheiligung an ein» Petition zur Unterdrückung de» grausamen Ver gnügen- de- Taubenschießcn» vor. wie solche- u. A. in Heiligendann» staNfindet; nach Kenntnißnahme de- Wort- laute- wird sich der Verein diesen Bestrebungen anschließen. Herr Hosrath Pros. vr. Zür» halte auch diese- Jahr wieder eine Zusammenstellung der Tbätigkeit in der unter seiner Leitung stehenden Uiiiversiläiö-Belerinair-Klinik über sandt. wofür diesem Freunde de» Thierschutzes der Donk de- VereiiiS ausgesprochen wurde. Die Generalversammlung ist aus Sonnabend, den l6. Juni, Abend» 7>/r Uhr festgesetzt, die statutengemäße Bekanntmachung wird rechtzeitig erfolgen. —- j. U. Die Leipziger Frühjahrs-Neunen. Da» diesjährige FrÜhjahrS-Meeting findet Sonn- abend, den 26.. und Sonntag, den 27. Mai. statt und dürste wiederum gegen früher einen recht erfreulichen Ansschwung bekunden, sowohl wa» die Betlicilignng, wie auch die Preise anlangt. Letztere werden diesmal die stattliche Gesammlsnmnie Von 28 900 >4, gegenüber dem mit 26 900 -ck verbältniß- mäßia schon hoch dolirten Jubiläum»-Rennen im Frühling de» Vorjahre-, betragen. E- ist also abermal» eine Preis erhöhung zu constaliren, die um so erheblicher ist. wen» man berücksichtigt, daß die niedrig bewerthetc» localen Rennen diesmal auSsallen. Erwähnt sei bei diesem Anlaste gleich, daß — wie schon einmal a» dieser Stelle angedeutet wurde — eS in der Absicht dcS Club-Direktorium» liegt, die loralc» Concurrenzen »och an einem neu zu schassenden Local-Renn- tage im Lause de» Sommer- zum AnStrage zu bringen. E» scheint inzwischen nicht angereigt. Weitere- darüber kund zu geben, zumal die sportliche» Wttlkämpse diese- Jahres lheil- weise mit von dem Befinden Sr. Majestät dc» Kaiser» ab hängig sein werden. Wa» die Belbeiligung an den einzelnen Nummern de» diesjährigen Programm» anlongt, so wird dieselbe voraus sichtlich wiederum eine sehr rege; wenigsten» lasten die bis herigen Nennungen daraus schließen. EndgilligeS darüber solgl nächstens, nachdem die Anmeldungen geschlossen sein werden, wa» für den größeren Theil der Eoncurrenzcn erst im Lause gegenwärtige» MonalS stallsiiidet. AIS werthvollsteS Rennen bringt da» diesjährige Meeting den Große» Teutonia-Preis von 10000 -öl. ein Betrag, wie solche» noch kein hiesige- Nennen auiwic». Derselbe wird sich mit 6500 -eit aus da- erste. 2000 -ckk aus da- zweite, lOOO -ckl ans da- drille und 500 -et ans da- vierte Pferd verlhcilen. Da» Rennen, für welche- der Nennuiigsschluß bcrcilS a»> 1. September 1887 erfolgte, ersuhr zur Zeit 33 Unterschriften, von denen bei der am 1. Mai sialtgehabten letzten Reugeld-Erklärung die verhällnißmäßig günstige Zahl von t6 Pferden stehe» blieb, darunter unsere» vormaligen heimischen SpvrtSman» Herrn Oehlschläger'S „Rädels führer". Zur näheren Erläuterung diese» Rennen» sei bervorgehoben, daß dasselbe, wie auch der Name darlhun soll, e,n rein deutsche» Znchtrennen ist. und zwar nur sür dreijährige und ältere „uiländische" Hengste und Stuten. Dankbar anznerkennen ist e» gewiß, daß die Clubleitung mit einem so na»,hasten Preise der deutschen Vollbiutzuchl that- kräslige Unterstützung verleiht. Jedenfalls wäre lebhaft zu wünschen, daß die maßgebenden Kreise, welch« der Anszucht unsere« engere» sächsischen Vaterlandes vorstehen, dem Nenn wesen und dem dafür so unrrmüdlich thäligen Leipziger Platz« endlich gleichsall« Interesse in geeigneter Weise enkgegen- brächten. Man sollte in dieser Hinsicht doch namentlich nicht verkennen, wie sebr verdient der Leipziger Renn-Club um die Hebung de» RcnmvesenS in der Armee sich gemacht hat durch seit vielen Jahren gepflegte Veranstaltung von Osficier- Concurrrnzen und Abhaltung specisisch sächsischer Armee-Renne». Erwägt man obendrein, daß die königlich preußische Gestüt-Verwaltung in höchst danken-werlher Weise die Leipziger Rennen alljährlich mit namhaften Preisen bedenkt — 1888 wieder mit 4000 -ckk. und zwar „PreiS von Torgau" 2500 und ..Verkauf«»Handicap" »500 Mark — so fällt da» stiefmütterliche Verhalten de- Mutter land«» um so mehr aus. — Außer dem nrugeschafsenen ..Teutonia-Prei»" gelangt wiederum, wie alljährlich, der .Leipziger SlisluiizSprei»" von 3000 .Al sür die nun drei- fäbrig gewordenen Kämpen zum AnSIrage, welche im ver gangene» Herbste den gleichen Prri» al» Zweijäbrige a»S- fochten, oder dafür genannt waren und da» bvher« Reugeld erlegt batten. Irrigerweise pflegt di» große Menge de» Lairnpublicum» diesem Rennen nicht doSjenig« Interesse ent gegen zu bringen, da- e» verdient. Vi.vet doch diese Eon» currrnz sür den Rennniann einen wichtigen Prüsstein sür die Güte der Auszucht de» Jahrganges von 1885 und eine Bor probe für da» Berliner Union-Rennen und „Silberne Pferd". — Von den beliebten Hinverniß - Nenne» stehen wiederum virr Wettkämpfe in Aussicht, darunter der zu einem Hürden-Rennen uingestaltete Preis der „Stadt Leipzig", sowie ein OssicierS-Rennen, da» „Germania-Jagdrennen" für artive und Rrserve-Ossiciere der gesammtcn deutschen Armee. — Schließlich sei auch noch ermähnt, daß von heimischen Ställen, zu welchen wir die des Herrn O-car Ochlschläger noch immer bald und halb zählen, bi» jetzt folgende An meldungen vorliegen: ..Erinnerung« Rennen", Nbove-Prei». 900 Herrn I. Jäger'« „Pappenheimer", Herrn Oehl- schläzer» „Danae" uns „Bici", Herrn G. Rüppel'S „Sally" und „Locket" und Herrn O. Vogel» „Theokritos". Preis „der Stadl Leipzig", Hürden-Rennen. 1000 -Al, Herrn O. Ocbl- schlägerS „Nubbly Bux" und „Sir Triamont". Herrn G.Nüppel'S „Fairlighl", endlich zur Abschied»-Steeplc-Chase Herrn O. Ochlschläger» „Regret". „Adara" und „Nubbly Bux" unk Herrn G. Rüppel'S „Chicard". ES verspricht somit daS diesjährige FrühjahrS-Meeting viel de- Neuen und Juter- essanlen und hossenllich wird es lebhaften Zuspruch finden — Der Billetverkaus erfolgt, wie alljährlich, bei Herrn Franz Kind. Markt Nr. 8. 1. Elage, und wollen wir nicht verfehlen darauf bi»zume>sen, daß e» sich empfehlen dürste, feste Plätze, insbesondere Logen bei Zeiten schriftlich zu prä- numerircn. , - ... v. Lä. Der Lazar zum Lesten des peuslonsfonds der Genossenschaft Deutscher Lühnenangehöriger. * In kaum mehr denn 4 Monaten ist da» große LiebeS- werk, da- die deutschen Bühnenkünstler sür ihrr invaliden Berns-genossen planten, zur Reise gebracht worden. Im December erst konnten die Vorbereitungen für den Bazar der Genossenschaft deutscher Bübue»- anaehöriger beginne», und am verflossenen Sonnabend, am 5. Mai, konnte bereit« in Gegenwart der hohen Protectorin des Unternehmen-, Ihrer kaiserl. Hoheit der Frau Kron prinzessin dc- deutschen Reiche- und von Preußen, die feierliche Erösfiiung des Bazar- stattsinven. War die- aus der einen Seile nur durch de» Fleiß und die Energie der leitenden Faclore» zu erreichen, so war es aus der anderen Seite da» überraschend lebhafte und herzliche Interesse, welche- in allen Kreisen der Gejällschast sür da» Liebcswerk der deutschen Bühnenkünstler sich »egte. Die Gaben strömten an alle» Orten zusammen, so reichlich, daß sie die Erwartungen weil hinter sich ließe». Die Fülle in den Räumen de- königl. Schauspielhauses in Berlin, welche dem Bazar eingeränmt worden sind, mit einem Male zur Ausstellung zu bringen, war unmöglich. So wird sich der Bazar denn täglich durch neu Hinzukonimende G gen- stände ergänzen und der Gesammlvorrath ist so reich, Laß er vollauf ouSieicht, die Tausende vo» Käufer», welche der Bazar aiilcckt, zu befriedigen. Der am EröfsuungSIage auSgcgebene Katalog zählte 8000 Gegenstände aus, allein nach dem Nedaclioiisschtuste des Kalatoges sind »och soviel- Gegenstände eiiigelrofsen. daß ein Nachlragskalalog herauSgegeben werden soll. Unser Leipzig nimmt unter den Släolen. welche sich sür den Bazar erwärmten, eine hervorragende Stelle ei». I» fünfzehn großen Kisten gingen die hier zusammengcflosscuen Gaben nach Berlin, und die vielen herrlichen und werth- vollen Gegenstände, welche sich darunter befinden, «erden schnell willige und gute Käufer finden. Nach den, Schluß dcS Bazars findet die mit diesem aus- Engste ziisaminenhäiigende Verloosung statt. Die Ziehung ist »uniiichr bestliumt aus den 23. Juni festgesetzt. Die Loose — Preis pro Stück «ine Mark — werden auch hier »> Leipzig gern gelaust und eine große Partie ist bereit- hier al-gesetzt. Uns sei gestaltet, noch einmal aus die mit 10 833 Gewinnen, in ihrem We-th; von 10 000 bis aus wenige Ma,k sich abstusend, auSgestaltele Lotterie zurück- zukonliucn. Die Loose sind erhältlich in den Verkaufs stellen, welche au» den Anzeigen bekannt sind. Deutscher Kriegerliimd. * Leipzig, 7. Mo!. ?!m gestrigen Nachmittage sand im Saale de» „Eldorado" die diesjährige Frühj.chrs -Bezirk-versammlung d S 15». Bezirks vom Deutschen Kriegerbunde statt. Der Vorsitzende, Herr Sperl, eröffnete die Sitzung, nachdem er mit p elätoolle» Worte» de- verstorbene» Kaisers Wilhelm gedacht und dieran die Veisicherung geknüpft batte, daß die alten Soldaten dem Kaiser Friedrich die gleiche Liebe und Treue entgegenbringen wie rem Verewigten, mit einem Hoch aus Kaiier Friedrich und König Albert, in welche- die Anwesenden kräftig dreimal ein- stiiiimten. Die elf Puncte umfassende Tagesordnung, meist innere Angelegenheiten betreffend, wurde» ralch und gla't irledigt. Bezüglich der Beschickung de- zu Pfingsten in Danzig stallfind-nd.n 17. Abgeord- i-eilNlaqS des D uis rrn KriegerbundeS besvioß die Versammlung die Venreiunq der hiesigen Bezirke- einem Abgeoidnelen der Bezirke Glauchau oderZittau, bez.deni Äbgeordneten de: Vereiuigungder Bezirke de« Truischen Kriegerbunde- im Königreich Sachsen zu übertragen. Weiler gelangten die wichl gsten Puncle der i» Daiijig zur Be- ratdung vorliegenden sehr umsaiigreicheu Tagesordnung behus» Stellungnahme zu denselben zur Besprechung. Benierkenswerth hieraus ist, daß die Verlanimlung gegen den vom 35. Bezirk (Oberrlsop) gestellien Antrag. „Jeder dem Truischen Krieger Kunde zugehörige Verein zadlt pro Kaps seiner zahlungspfl'chtigen Mitglieder zu Gunsten de» Waisenhauses Römhnd jährlich 10 >E", Stellung nahm und sich dahin schlüssig wurde, daß die Beiträge sür daS gedachte Waisenhaus durch freiwillige Spenden aufgebracht werden. Weiter beschloß die Versammlung, daß bei der Wahl deS OrteS sür den nächsten Abgeordnrientag sür Halle gestimmt werden soll. ES sand hieraus die N uwahl dcS Vorstände» stall, da sämmlliche bisherige Vorstandsmitglieder, die Herren Sperl, Vor sitzender, Betterling, Schristsührer, und Kirchheim. Eastirer, ouS triftigen und von der Versammlung anerkannten Gründen ihr Amt niederlegten. Gewählt wurden an ihre Stelle einstimmig die Herren Küch als Bolsitzender, Zschau al« Schriliiührer uud Henaig als Lassirer. Den bisherigen Vorstandsniitgliedcra wurde sür ihre uneigennützige und opierivillige Tdängkeit der Dank und die Anerkennung der Versammlung durch Erheben von den Plätzen auSgedruckt. währead dieselben die Zusicherung gaben, daß sie mit ganzem Herzen nach wie vor den Kameraden uud der Sache treu zugeihan bleiben würden. Zum Schluffe gelangte auch die ln Danzig auf» Reue aus der Tagesordnung stehend« EioigongSfrage zur Besprechung, bei welcher Gelegenheit Kamerad Härtel auS Püchau mit großer Wärme lies beklagt, daß die Ziele deS Deutschen Kriegerbunde« der am Jahre-schluste 101 Verbände Mit 3587 Vereinen und 309 516 Mitglieder umfaßt — und dessen Vorlheile noch nicht genog gekannt würden, ebenso schmerzlich wurde von ibm daS Nichtzuftandekommea der Vereinigung beklagt. In gleicher Weise sprachen sich die Herren Küch und «perl ans, indem sie daraus Hinweisen, daß trotz der zurückhaltende» und abwartenden Stellung, die der Deutsche Krieger bund zugesichert uud auch innegedalten hat, dadurch, daß er weiter« anßerpreußische Vereine nicht mehr ausgenommen hat, Venuoch ei» Weiterkommen in der langjährig ersehnte« Vereinigung nicht za de- merken gewesen ist. Die V-rsammlung ivrach sich cinftimmig dafür au«, daß die bisher beobachtete adwartcnde Stellung al» erfolglos ouszuqeben sei. Herr Sperl schloß die dreistündige Sitzung mit herzlichen Dankesworlen sür das Vertrauen, da- ihm seiten» der Kameraden stet« und in so reich.« Maße entgegengedracht worden und mit der Zusicherung, daß er stets bereit sei. sür die Sache de» Lrieger- vereii sweskii» ireu und eisiig weiierzuarbkiten, sowie seine Kräsie, wen» «» die Umstände veilaagea, zur Verfügung z» -ekle» bereit sei Lohndtwegnng. * Leipzig. 7. Mai. Im Saale de- „Bellevue" sand am gestrige» Nachmittage eine von etwa 250 Personen be such tevssentlicheSchmiedeoersa mm luagstitt, in welcher ebensall» da« gegenwärtig herrschende Tbema: „Unsere Lage" zur Besprechung aus der Tagesordnung stanv. Bon ver schiedenen Rednern wurde der geringe Verdienst der Schmiede, welcher nach den Auslastungen >m Durchschnitt 11 d>» 15 beträgt, al« unau»köminlick> bezeichnet, um die Anforderungen de« Leben», der Familie, de« Staate- und der Gemeinde zn decken. Eine eingegangene Resolution, nach welcher die Versammlung beschließt, so diel wie möglich sür Einführung einer zehnstündigen Arbeitszeit uud ein^ Minimallohne« von 18 pro Woche rinzutreke», und den Vorsitzenden beanfkragt» di« Dahl eine« Vertrauensmannes vorzunehmeu. der zunächst mit den Arbeit gebern in Verhandlung tritt und da» Resultat derselben in einer in drei Wochen einzuberusendeu Berfammluog bekannt zu geben hat. gab Anlaß zu einer weiteren Debatte, «n welcher mehrseitig gegen die Innung ein scharfer Ton augeschtagrn wurde. Unter Anderem wurde hierbei von einem Redocr. Herrn Lochmaon, der Au-Vruck „Jnnung-schwindel" ge- braucht und demselben durch den überwachenden Polizei- beamtrn. al- der Vorsitzende der Anordnung, dem Redner da« Wort zn entziehen, nicht nachkam. da» Weitersprechrn unter sagt. Da» Schlußergebniß der Versammlung war. daß man von Annahme rer erwähnte» Resolution absah. weil man erst die in einigen Wochen stattfinvendea Verhandlungen und Le- schlüsse de» Jnnung-verband-tage» abwarten und dann erst in einer innerhalb vier Wochen eiazuberusenden Versammlung über »eitere Schritte berathca will. vermischtes. — München, 6. Mai. Für die feierliche Eröffnung der deutsch-nationalen Kunstgewerbe«Ao«stellung zu München (unter dem Protektorate Seiner königliche» Hoheit de- Prinz-Regenten Luitpold von Bayer») am Diens tag. den 15. Mai d. I.. ist folgende» Programm aufgestellt: Die Einleitung der Feier ersolgt nntrr Glockengeläute durch Fest- gotteSdienste nach besonderer Bekanntmachung. Von 11 Uhr Vor mittag» an versammeln sich die Festgäste, sowie die sonst an der Eröffnungs-Feier Betheiligteu im AuSstelluugSgebände. tim 12 Uhr Mittags wird der Allerhöchste Protector der Ausstellung, Sri»« königliche Hoheit der Prinz-Regent, zur Allergnädtgsten Vornahme der Ausstellung--Eröffnung am AusstellungSplatze in Begleitung de- kleinen Dienste« eintrcffen. Fanfaren vom AuSstrllnnasthurme ver künden die «nkunft Seiner königlichen Hoheit. Eine Ehrencompagute mit Fahne und Musik nimm» vor dem südliche» Hauptbau Stellung. Seine königliche Hoheit wird hier vou dem Etnenprisideute» uud den drei Präsidenten der Ausstellung empfangen und zu dem für die Er- Sffnungsseier aurersehrnen Festraume geleitet. Seiner königliche» Hoheit werden hieraus durch den Ehrenpräsideutru der Ausstellung die Mit glieder des Direktoriums und die Vertreter der auswärtigen Lomitö« vorgestellt Der Ehrenpräsident richtet alsdann au Seine kvoialiche Hoheit die Bitte, de» Festact beginnen zu dürfen. Sobald Seine königliche Hoheit den Thron betreten hat, hält der erste Präsident der Ausstellung die Festrede und unterbreitet dem Allerdurch'auchtigstea Protector die ehrerbietigste Bitte, die deutsch - nationale Kunstaewerb«. Ausstellung sür eröffnet erklären zu wollen. Nachdem Seine konigliche hoheit dieser Bitte Allergnädigst zu willfahren geruht hat, fordert der zwenc Präsident unter dem Ausdruck« des allerehrerbiettgste» Dankes die Festversaminlung auf, Seiner königlichen Hoheit etar Huldigung darzubrinaen. Gleichzeitig wird durch die in einem Neben- aale ausgestellte Musikcapelle die Nationalhymne intooirt und werden auf der Insel Kanonenschläge abgeben. Die Musikcapelle spielt sodann den für die Feier componirtea Eröffnung-morsch. Seine königliche Hoheit wird nunmehr geruhen, den Rundgaug durch die Ausstellung vorzunchmcn. Während desselben spielen abwechselnd zwei Mnsik- corps. Der Rundgang endet am Nordportale der Ausstellung, an welchem inzwischen die Ehrencompagnie Ausstellung genommeu hat. Bei der Abfahrt Seiner königlichen Hoheit vom Ausstellung-Platz« ertönen Fausareu vom Ausstellungsthurme. »» München. 5 Mai. lieber einen bevorstehenden Inter nationalen Preß-Congreß berichtet die „Allgemeine Zeitung": In Verbindung mit der internationalen Jabtlöam«. LunstauSstellunaundderdeutschnatiovalenKunstgewerbe- AuSstellung soll hier auch ein Preß-Loagreß stattfindeu. In Folge des Entgegenkommens der Centralcomit«- beider Ausstellungen, ins besondere auch dcS obersten Vertreters der königlichen Staatsregierung im Directorium der Kunstgewerbe-Ausstellung, ist der Münchener Journalisten- und Schrlststellelverein in die Lage geletzt worden, eine Einladung zu einem internationalen Preh4longreß für die Tage vom 15. bis 19. Ju ii zu erlassen. Die gestrige Beriaininlung des ge nannten Verein-, welcher die bezüglichen Schriftstücke der Directorien beider Ausst llungcn Vorlagen, hat die Veranstaltung de« Longreffcs beschlossen und folgendes Programm sesiaestellt: Freitag, 15. Juni: EmpsangSabcnd in der Restauration auf der Praterinsel, veranstaltet vom Directorium der deutschnationalen Lunstgewerb -Ausstellung. Sonnabend 16. Juni, Vormittags 8 — 11 Uhr: Erste gemeinsame Be sichtigung der Kunstgewerbe-Ausslcllung. 11 Uhr: Bock-Frühschoppen in der Ausstellung-restauration, gegeben vom Directorium dieser Ausstellung. Nachmittags 5 Uhr: Belheiligung bei dem Fest i» der Kunstgewerbe-Ausstellung. Begrüßung Sr. k. Hoh. de- Prmz-Regeitten durch das obcrbayerische Gebirgsvolk. Abend- eventuell Festlheatcr Sonntag, 17. Juni, Vormittags 8—12 Uhr: Erstrr Besuch der Inter nationalen Kunstausstellung. 2 Uhr Nachmittags: Festdiner. Montag, 18. Juni, Bonn. 8—12 Uhr: Besuch der Internationalen Kunstaus stellung, anschließend daran Dejeuner in der AuSstellunaSrestauratio»; Nachmittags zweiter Besuch der deutschnationalen Kunstgewerbe-AuS. stcllung; Abend- 8 Uhr Kellerfest (dessen Veranstaltung von Seiten der Stadtvcrtreiung in Aussicht steht). Dienstag, 19. Juni: Ber- handlungen de« Longresjes; Nachmittag Ausflug nach Starnberg. Die Tagesordnung der Congrcßvcrhandlungen weist voreist sür di« gelammte Presse cine Besprechung des Verhältnisse- der Jouriialisten im nationalen und internationalen Verkehr unter sich und zwischen den einzelnen Preßvereinigungen und sür die bayerisch« Presse das Thema „die Ausdehnung der im Münchener Journalisten- und Schrift- stellervcrein organisirtcn Institutionen ans die gesammte bayerische Presse" aus. Mit der Versendung der Einladungen an die bayerische, die übrige deutsche und die außerdeutsche Presse wird in den nächsten Tagen begonnen werden. --- lieber da» Vorkommen de« mongolischen Steppe ii Huhn- wird un» de» Weiteren berichtet: Erlaub» mir. Ihnen mitzulheilen, daß am 30. April ans hiesiger Rittergut-flur mit einem Schuß 3 Stück der „mongolischen Steppe ii Hübner" erlegt wurden. Dieselben befinden sich augen blicklich zum AnSstopsea beim Eouservator de» Zoolvgischen Museum» in Leipzig, Herrn A. Neumetster. Aliruhain, den 6. Mai 1868. Hochochtnagsvoll Emil Kabltzsch. * Frelberg l. 8-, 7. Mai. lieber die Einwanderung de» SteppenhuhnS istta neuerer Zeit wiederholt mit dem Wunsche berichtet, daß gegen diese prächtigen Thiere mehr Schonung auSgeübt werdeu in-ge wie im Jahre !863, wie dieselben vorübergehend in Deutschland erschienen. Aus VerihelSdorser Revier erblickte gestern der Freiberger Besitzer der dortigen Jagd mehrere Völker Etrppe,. Hübner, deren Geiommtzabl er aus 60 bi» 60 schätzte. DaS wellige Terrain machte es ihm möglich, ziemlich nah« herauzukommen; trotz- dem begnügte er sich damit, drei Hühner zu erlege» «ad die Uebrigrn, die au» volle» Gaftrecht genieße» sollen, ungestört zu lasse». Von dea drei im Ganzen den Rebhühnern ähnlichen, aber weit schöner aezetchneten Stevvendühnern, welche anSgestopst werd«», soll daS hiesige Raturhistorische Museum da« schönste Exemplar erholten. »Reichenau, 5. Mai. Aus hiesigem Revier sind zwei Exem- plarr de« asiatischen SteppenhuhnS (Männchen und Weibchen), welche durch Anstiegen an Trlegraphendrähte beschädigt worden Ware», eiugesaagen wordra. V Au« Thüri-gr», 7. Mai. Der gestrigen Aufforderung der verehrlichrn Redactio» ,„»sprechend, thetlru wir mit. daß da» Stepp»»- oder Faufthuhu auch tu der Gegend vo» Jeua i» Sicht gekommen ist. Rach eiuer der ,.Jenaer Zeitung" zugegaagene» Nachricht find ans einem starken Fluge astatischer Steppenhühaer 6 Stück aus Eoppauzer Flur erlegt worden. Auch i» der Gegend von Weißens«« bei Ersur» sind dieselben beobachtet worden. L» kann aber dir Bitte au die Jogdberechtigten uicht genug wiederholt »erden, de» Einwanderern de» nöthigeu Schutz zu gewähren und sie nicht wegzuschieß!»; denn nur dann ist die Hosfnnng vorhanden, diese» interessante Wild bei uns eiuzubürgern und de» spätere» Hühnerjagden neuen Reiz und neue» Leben z» verleih-n. Llteralnr. Hans Miiickwitz Hot wiederum, wie - ... :.>z « wn u. o-r jüngeren Schachipielwelt e ne anmuthige and uui'idalieure Gäbe be- scheer», diesmal unter dem Titel: ..Ter klelue Echachköuiß." Leiitt- saßl'che Anleitung zu rascher Erlernung der Schachipielkanit. Leipzig. Glöckner. — Aus l8L Seit,» wird Alles au» den Myfiertn, de» Schot- spirlS mitgrlhe it. wa« süe den unierhalrend«Belehrung Suteuden paßt. Der erste Abschnitt enthält voikenntniffe. Grnav- »ad Spirteegrla; der zweite Ad-chn t>: kurze Schachpartien als Vorübung; der dritte Abschnitt: di: Endiviele; der vierte Abschnitt: Mnstervartie» dnrch >»,»erklinge» erläutert; der lünste Abschnitt brtugt 49 Probleme Der Anhang klingt humoristisch aas. — So wird dieser »e»e Wegweiser, der «l!e» erfüllt, wa« er verspricht, bet der großev Be liebtheit, testen sich das Schachspiel ersreat, gewiß zahkriche Freund« fit erwerbe», den» er hat den glücklichen Vorzug. b«ß er alle» »>e spielend dem Wist«<b«g,rrig»» bei bringt. —st.
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