Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-09
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.05.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zweite Beilage rum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ^ IM. Mittwoch den 9. Mai 1888. 82. Jahrgang. Ans dem preußischen Landtage. »Berlin, 7. Mai. Ohne Zweifel hat die Herrenhaus- eominission da- Bolk-jckullaftcngesetz gegenüber den Be schlüsse» de- AbzeoidnetrnhanftS wesentlich verbessert, indem sic die Bestimmung wieder strich, dob in einzelnen Volke chaleu mit dem gewöhnlichen Mab der Leistungen da- Schulgeld weiter erhoben werben kann, wenn daneben noch besondere schnlgelbsreie „Armen schulen" vorhanden sind. Es scheint, daß die Beseitigung dieser Be stimmung au- den Lesch üst » de- Abgeordnetenhauses »n Emver- stäudniß mit der Negierung erfolgt ist. welch- auf Vieser Grundlage das Besetz zu Stande zu bringe» wünscht. Dan» würde e-zweckmabig lein, wenn die Negierung ihren Einfluß auibölk, damit im Abgeordneienhauft bereit- bei der definitiv.» Abstimmung, welche am 14. Mai bevorsteht, diese Bestimmung falle» gelassen und du- Besetz in einer Form hergestcllt wird, welche oltdann ohne B ränderung der Zustimmung dej Herrenhäuser sicher ist. Das letztere könnte bann am 16. Mai die erste Abstimmung vornehmen, und drei Wachen späier könnte die Session geschlossen werden. Kommt aber die Vorlage noch einmal verändert au) dem Herrenhauft an das Ab eorduetenhanS zurück, so würde eine abermalige Verlängerung der ohnehin schon gar z» ties in den Sommer hinein sich au-dchnendc» Session stalt- sinde». ES fthli denn auch nicht an Anzeichen, daß die weitere Verhandlung den angedcutetea Verlaus nimmt * verll», 7. Mai. Da- Abgeordnetenhaus rahm heule da- Ordrn-grse- ju dritter Lesung ohne Debatte a» und schritt dann zur ersten Beraihuug der Vorlage, betreffend die Verbesserung der Oder und Spree, Abg. v. Schorftuier-Atst h>t mit Umersiutzing ron Abgeordneten verschiedener Parteien dazu eine» Antrag gegelli, der daS »n Jahr 1886 beschloffcae, aber noch nicht zur Auosüirnng gelangte ProM de- Dol»nu.id-EniSca»a!s hereiiizi-q» und die von den Jnteersftnlen desselben gesorderte Leistung von 6 200 000 aus de» bis jetzt gesicherten Betrag von 4 WO 000 4l herabsetzen will. Die Debatte brz^g sich vielmehr aus diesen Znsatzantrag als aus vie Regierung-Vorlage. Abg. von Schorlemcr-Aift b tonte, dag der Dort- muiid-Em-canal die letzte Hoffnung der westfälische Industrie bilde; mit den bi» jetzt au g brachieu Beträgen sei die höchste Lelstungsiähigkeu der Jnteressciitea erreich», »»d da- Project müffc scheitern, wen» der Staat nich: seine Anspruch« ermäßige. In ähnlicher Weise äußerte» sich die Abgg. Nalorp, Wiudthorst, Schmieding. Zurnckballender waren die coniervaliveu Redner. Der Fuianzminister v. Scholz hielt oie Leistung-sähigke:» »er westftilische» Jnlercsjentc» noch »ich, sür erschöpft; durch einfache Lrmäßignug ker BeitingSsliuime werde sich die Sache wohl nicht machen lassen. Vielleicht werde eine anöcre Regnlirung der Canalabgabe Hilse bringen linnen. Entgegen kommender sprach sich der Minister v. Maybach aus. Abg. Herme- verbreitete sich über den Nutzen der Oder- und Spreeregulirnng. die ein Glied in der Verbindung von Donau und Oder b:ld n und dnzo beitrugen werde, eine große Wasserstraße durch ganz Europa zu schafft». Hieraus wurde die Vorlage a» eine Eommijsion verum;«». Zum Schluß wurden noch zahlreiche Petitionen von geringem allge meinen Interesse erledigt. Morgen: Rechnung-jache» und P,tnioucn. * Berlin, 7. Mai. Der Berliner Lehrerve rein Hst sich >n seiner letzten Sitzung ebenfalls mit dem Volks s chul lasten- gesetz beschäftigt, und e- wurde allgemein in dem Armenichulpaia- graphen ein bedauerlicher Miß'.riff erkannt, der die prenß jche Volks schule um ein halbe- Jahrhundert zurückbring- Die Versammlung beschloß ein« Rejo ntio», worin die fragliche Bestimmung ans Päda gog scheu Gründen sür eine tiefe Schädigung unftrcS Vo.kSlchuiwift.is und ria schwere- Hinderniß sür eine gedeihliche W.ilercul'.vickeluug tcsteloea rrklärl wird. — Sschftll. ---- Leipzig. 7. Mai. Auch in diesem Jahre soll im Anschluß an di« Jahresfeier der cvangelisch-lulherischen Mission Donner-tag, de» 24. Mai. Vormittag- 8>/. —l Uhr im großen Saale de» Verein-Hanse- sür Innere Misste» (Roßstraße l«) eine Pastoralconselenz stnllsindcn, welche sich mit einem Dortrag teS Pros. v. Lut Hardt „über die antik»heidnischen Wurzeln dcS römisch-katholische» Voll- kommenhcitSidcalL" und einem Bortrag de- General- Superintendenten Traut Vetter au) Nntolstadt über die ..Vorbereitung der Candidalen aus daS geistliche Amt" be schäftigen wird. * Leipzig, 8. Ma«. Bo», Nathe der Stadt Leipzig sind im Monat April 1838 nachvcrzeichncle Strafver fügungen wegen folgender Ileberlrelungen erlasse» worden: Vorschriftswidriges Fahren mit bespannten Fubrwerkcn 54, Stebeiitassen bespannter Fuhrwerke aus den Straße» ohne Aussicht und ohne die vorschristSinäßigen Vorsichtsmaßregel» 54, ungenügende Befestigung der Ladung aus Fuhrwerke» 7. fehlende Beleuchtung der Fuhrwerke während veS Fahren» aus trr Straße bei Dunkelheit 56, fehlende oder mcmgel- basle Bezeichnung der Fuhrwerke 53. N,»fahren ober Be schädigung der GaScandelaber durch Anfahren an dieselben mit Fuhrwerke» 4, unbefugte- Befahren und Begehen der Trottoirs und Fußwege 17. ordnungswidriges Ausstelle» von Wagen, Karren, Kisten und dergleichen aus den Straßen und andere Hemmungen deS Verkehrs 32, unbefugtes Stanvniachen zum Verlaus von Obst oder anderer Waare aus den Straßen l3, Straßenverunrcinigung 29, Uebertrctung der Vorschriften bei SLncesall und Glätte l9, unterlassene Reinigung der Straßen seitens der dazu Verpflichteten 4. Ilebertrctungen der zum Schutze der Promenaden bestehenden Vorschriften 4, unterlassene Beleuch tung der Treppe» und Höfe in bewohnten Gebäuden betr. N, Uebertretung der Bestimmungen über die Sonn-, Fest- und Bußtag-seier lS. Umherlausenlaffen von Hunden ohne Maul korb. ohne Steuerzeichen, beziehentlich wegen freien Umher- laufenS rc. von Hunden 59, Hinterziehung der Steuer vom Gewerbebetriebe im Umherzieben 1, Uebertretung von Vor schriften über die M>iitairpfl,cht 2, Ucbcrtretungen der Strafbestimmungen des KrankenversicheruiigSgesetzeS NI, Ueberschreitung der Musikerloubniß 23, Conccrliren ohne Er» lanbuiß 2, Unterlassene Gewerbeanmelknng l. Zawider- handlung gegen daS Schanlregnlativ l. Beschäftigung von Arbeitern unter 2l Jahren ohne Arbeitsbuch l3, »»zulässige Einträge in Arbeitsbücher 1. Ueberlrretung dcö Regulativ- über den Milchverkaus 6. Uebertretung deS Regulativ-, die Einrichtung und Reinhaltung der pneumatischen Bierbruck- apparale in Leipzig betr., 5. Zuwiderhandlung gegen die Be stimmungen üder die mikroskopische Fleischbeschau l, Trans port unbedeckten rohen Fleische- l. verbotene Ablagerung von Schult >, andere Uebertretung«» 39. Außerdem wurde» durch die Rath-wache wegen verschiedener Uebertretungen 7l direkte Abstrafungen zu je 1 vorgenommrn. * Reudnitz, 8. Mai. In dem unter Leitung de» Herrn Maschinenfabrikant Schwager Hierselbst stehenden Ge Werbeverein dielt aestern Abend — die Versammlung fand im Saale der „Drei Lilien" statt — Herr Bruno Zirr» giebel Hierselbst einen Vortrag über „Galvanische Nieder schläge mit experimentalen Vorführungen". Da- Thema ist gerade in unserer Zeit, in welcher da- Uebertragcn von Metallen aus andere Metalle eine so große Au-Sehnung an genommen bat. von besonderem Interesse. Nach einem kurzen Ueberblick aus die früheren neuzeitlichen technischen Handhabungen zeigte der Redner galvanische Niederschläge auf verschiedene Metallstücke durch den galvanischen Strom von Bunsen-Ele menten und e- wurden au-gesührt galvanische Vernickelungen, Eontactverstlbernngen. galvanische Knpsernirderschläge.Messing- legirungcn und galvanische Versilberungen mittelst Kohlen. Letztere erweisen sich stärker al- die Eontaclversrlberungen. A» Slelle der Elemente werden bei den im Großen bewerk stelligten Niederschlägen dynamo-elektrische Maschinen ver wendet. — Die Vorführungen wurden mit dem lebhaftesten Bestall ausgenommen und e- stattete Namen- de» Vereins der Vorsitzende desselben Herr» Bruno Zirrgiebel »och besonderen Dank »». — Roch»«« Herr Rietz sch noch al« Neuheit «in» tntmsioot^ skr b« Wirthschasl-grbrauch bestimmt« Hede». Waage den Anwesenden in dankenSwerlher Weise vor Augen geführt hatte, war die Versammlung zu Ende. ——- * Lindenau, 7. Mai. Hinsichtlich der hier emgesuhrten obligatorischen Trichinenschau hat der Gemeinterath noch festgesetzt, daß der Trichinenbcschauer verpflichtet sei» solle, von jedem Schweine 6x6 Präparate zu machen. Für seine Mühewaltung werden ihm 75 gewährt. — Der Verein zur Unterstützung befähigter Knaben, der seit 5 Jahren hier besteht, hat nickt nur eine Anzahl Knaben bei tüchtigen Lehrmcistrrn untergebrackt, sondern auch mehrere besonder- befähigte arme Jünglinge derart mit Gelb unter stützt, daß sie eine ködere Schulbildung sich ancignen konnte», so u A. ans dem Seminar, dem Conservatoriuin. der Cbem- nitzer Werkmeisterschule rc. — Zn Ende deS vorigen JabrcS war eS einem Gendarm unter Beil» lse eine- Plagwitzer Schutzmanns gelungen, einige Wilddiebe ans srisckcr Thal zn ertappen. Dafür ist den Beiden vom LanteSjagdvercin ein ansehnliche» Geldgeschenk gewährt worden. ---- Osckntz. Der hiesige Militai rverei» „Kamerad- sckast" begebt am 13. und 14. Mai die Feier seine- 25jährigen Besiehe»-, womit gleichzeitig die Weihe einer Verein-iahne verbunden sein wirb. Nach dem jetzt vorliegen- den Programm und den seitens der Festausschüsse gelrosfencn Maßnahmen zu urtbeilen. dürste sich da- Fest zn cuiem um fassende» gestalte«. Ene große Anzahl geladener auswärtiger Ehrengäste und Vereine hat bereits ihre Thcilnahme zugcsagt. Burgstädt, 7. Mai. Gestern Abend i» der 9. Stunde brach aus dem Jahrmärkte hier bei einem CircuSbesitzrr Feuer in einem der Wohnwagen anS nnd brannte dieser gänzlich nieder. Ju dem Wage» besand sich der ganze Besitz VeS Künstlerpersonals, welches »ur noch im Besitz seiner Tricotanzüge ist, denn sonst blieb ihnen Nichts. — lieber den große» Brand in Chemnitz meldet daS „Chemnitzer Tageblatt" Folgendes: In der Nacht von: Sonn- tag zum Montag sank hier ei» Schadenfeuer statt, wie eS Chemnitz in solcher Ausdehnung 'und Mächtigkeit glücklicher- weise schon seit Jahren nicht zu verzeichnen batte Um 9 Uhr 45 Minuten wurde gestern Abend durch de» neuen Feuer- melder, der jetzt in verschiedene» öffentlichen Gebäuden, sowie auch in zahlreichen industriellen Etablissements angebracht ist, bei der ständigen Feuerwache „Großscucr" in der Webwaaren» sabrik de- Herrn Commerzienrath Dürseld in der Aue ge rn ldet. Sofort rückte die Fencrwache »ach dem Brankplatze ab. Schon bei deren Ankunft hatte daS Feuer große Dimen sionen angenommen und noch vor dem F rtigmachcn deS ersten Angriffes loderten die Flamen zum Dache VeS «ine» Haupt gebäude- der Fabrik hinan-. Infolge dessen wurde auch die frei willige Feuerwehr alarmirt. Entstanden mar daS Feuer in einem Zivijcheubau zwischen beiden Hanplgobäuden, bald aber stand der ganze Gebändecomplex in Flammen. I» de» Zwischenbau, sowie in da» vordere Hauptgebäude konnte die Feuerwehr gar nicht eintringen und in dem Hinteren Hauptgebäude mußt: sie nach wenige» Minuten ihre Stellung wieder ver lassen. um sodann de» Angriff vcn außen zu bewerkstellige». Die Nachbarschaft war nach verschiedene» Seiten hin schwer bedroht, zunächst die angrenzende Webwaarenfabrik deS Herr» EomiiierzienralheS Illing (Firma Eduard Lohse). welcher »itt zwei Schlanchlcitungen z» Hüse geeilt wurde, sowie daS ars der andere» Seite angrenzende TrockenhauS der Firma Webers L Söhne. Nack verhällnißinäßig kurzer Zeit kam dem die Löscharbeitcn leitende» Herrn Branddirector Weigand die Meldung zu, daß die Flamme» bereits über dw Chemnitz Hiiiübersprängeii, mächtige Holzstöße entzündet hätten und dadurch mehrere Gebäude an der Post- und der Annabcrgersiraße arg bedrrhtcn, darunter die große Dampsdestillation von Heinrich Gey. Dort wurde so dann eine Zeit laug mit 6 Strahlen gearbeitet. Es war ei» schauerlich-imposanter Arblick: hier die brennende» Fabrikgebäude, in ilinen die Maschinen und TranSiniffjonS- wellen rothglühend. jenseilS der Ebcmnitz im Grundstück' des Herrn SeilcrmeistcrS Winter hellauslodernde Hclzftöß', e.us dem Flusse brennende Balken und Breiter, so daß dieser selbst zu brennen schien, und über dem Ganzen mächtige Fensrgarbe», welche weithin sprühten. Erst nach Verlaus von zwei Slunkcu konnte man sagen, daß die größlc Ge fahr vorüber, daS Feuer sonach begrenzt sei. Es war dies allerdings nur unter Anwendung von 7 Hydranle,,. thcil- weise auch unter Benutzung de- EhemnitzflusscS, und durch die Wirkung von 16 Strahle». davon 2 von der Dampsspritze der Sächsischen Masckineiisabrlk (vormals Richard Hartmann) möglich. Die Länge der benutzte,, Schläuche vüiste 2000 m erreicht habe». Von der Feuerwehr waren, außer der als Reserve cominandirle». sämmtliche Com pagnie», demnach circa 450 Mann, i» Thäligkeit. Auch von de» Feuerwehren der Nachbarorte traf verhällnißinäßig schnell Hilse ein» die jedoch nur zum geringste» Tbeil in Anspruch genommen zu werde» brauchle. Auch die Schornsteinfeger, welche wegen ihrer OrlSkeuntniß der Feuerwehr wesentliche Dienste zu leiste» vermögen, Ware» anwesend. Der durch daS Feuer angerjchtelc Schabe» wird annäbernv aus Mil lionen Mark geschätzt, stad doch dem verheerenden Elemente 300 »icchanische Webstühle. darunter sehr th-uere Piüsch- stühle, mit allen Vordereilu»gS»iaschi»en zuni Opfer ge fallen. Von Fabrikgebäuden konnlen nur das Treppenhaus, daS Maschinen- und da» Kesselhaus gehalten werde» ; daß die- durch daS energische und ausdauernde Arbeiten der Feuerwehr, allerdings nur mit großer Anstrengung, er möglicht wurde, war nm so werthvollcr. als bei jenen Ge bäuden ein Überspringen de» FeuerS zur Fabrik der Firma Cenarb Lobs« leicht möglich war. Stundenlang gelang eS trotz wiederholter angestrengter Versuche nicht, die HanptgaS- zuieitung abzilsperren, so daß mächtige Gasflammen de» Brand ans- Neue nährten. Obwohl in alle» Gebäude,, der Fabrik solideste Eiskiironslruclion angewenket war. erfolgte dock der Einsturz einer großen TheilcS dcS einen Hauptgebäudes, welche- 2l Fenster batte, und zwar dadurch, weit v>« glübenk gewordenen eiserne» Träger die Wände hinankdrückle». DaS Ablöicken wurde bi» >/,6Uhr mit 5 Schläuchen und bis gegen lO Ubr Vormittag- mit 3, bezw. 2 Schläuchen, au-gcsüh t. Die EnIstebiiiigSursnche de- Feuers ist zur Zeit noch nickt erörtert. Bemerkt sei „och. daß in der Fabrik de» Herrn Commerzienrath:- Dürseld ongesähr 500 Arbeiter be schäftigt wäre». Glauchau. Die zum Beste» der Ucber schwemmten staltgehable HauSsammiung hat en baarem Geld den Betrag von 2236 -4l 40 ergeben. Meerane. 7. Mai. Der Bau de- Schlachtvieh- böse- hat begonnen. Überhaupt ist die Baulhäligkeit eine lebendige. Indessen scheint da- Baumaterial, und »amentlich wa« Ziegel anbelangt, nickt in geivtlksatter Nlrnge vorbandc» zu sei» Tie Ziegeleien sind zwar in voller Thäligkeit. aber der Absatz nach außen ist dock wohl stärker, als von den Ziegeleibcsitzern vorgesehen werden konnte. E„,e Dampf Ziegelei in der Nähe hat allein 500 000 Ziegel nach Berlin zu liefern. Meerane, 7. Mai. Die Na sch Hastigkeit ist sicher lich eine unter drr Knterwelt vi lwuckerndr Untugend, und mit Recht kämpfen erziehliche Mächte gegen dieselbe a». gehen doch niit der Naschhaftigkeit L»g und Trug und sogar drr Diebstahl Hand in Hand. Sollte e- da nickt zu beklagen sein, wen« hier und da geflissentlich und mit wahrem Nassine» ment die Kinder zur Ausübung jener Untugend hcranS- s»rd«rt werde»? Wa« sage» verständige Eltern zu dein «sch»Pyar«t, der jetzt snueo Umzug im Land« hält und auch in unserer Stadt aus dem Bahnhossperron Posto gefaßt hat? Mil vielem Scharfsinn ist dieser Apparat con- struirt, das muß zugestanden werde», und die Neugierde und L'ckermäuligkeit der Kinder werden in wohlberechneter Weise gereizt. Obe» am Apparat steht die schrift liche Einladung, ein Zehupfennigstück aus den Altar der Naschhaftigkeit nicderznlege»; karnuler sind 2 Oesfnnngen an gebracht, welche koppelt winken, ciuS jeder Tasche einen Zehner in de» Bauch der Maschine spazieren zu lassen; noch etwa- weiter unten erblickt daS sehnliche Auge hinter GlaS zierliche Echächlelchen mit Bonbons gefüllt, und ganz »nie» ist links und recht- ein Gnfsel mit der Ansschrist „Ziehen" zu sehen. Denke man sich „och einige Barsüßl'r hinzu, die daS Ding schon probirt und welche» die „hcrauSgezogenen" Chocoladcnkügelche» so prächtig schmecken, so ist die schönste Illustration zu dem Sprnche gegeben: „Sobald daS Geld im Kasten klingt, sogleich die Seele in Le» Himmel springt!" — DaS Pnblicnm ist im Großen und Ganzen über diese eigne Art cmeS GewerbebrlriebeS wcnig erbaut. (M. T ) — Die TrichinosiS in der Gegend von Zwickau ist im Erlöschen begriffen, die meisten davon befallenen Personen gehen wieder ihr:,» Berufe »ach. Entgegen der in außer- sächsischcu Blättern gebrachte» unwahre» Nachricht vo» einem bösartigen Charakter der Trichincnkcankhcit ist wiederholt z» bemerken, daß dieselbe nur in der gelinlestcn Form aus- gelrclcn ist. -- Freiberg. 7. Mai. Zahlreiche Glasergchilsen anS Dresden »nd Chemnitz kamen gestern nach unserer Berg- stakt, wurde» ans dem Baluibose von de» hiesige» Genossen begrüßt und nach dem Ntllerbos geleitet, wo ein g-mnnsameS Mittagsmahl siallfand nnd von nev anS die Sehenswürdig keiten FreibcrgS. besonders dir Goldene Pforte nnd die landeS- sürstlicke Begräbnißcapelle im Dom, besucht wurden. — T.e ans 6000 veranschlagte Errichtung einer Fernsprech verbindung zwischen de» hier und in Brand gelegene» fiskalische» Erzgruben wird jetzt durch daS technische Personal der S!aatSöab»verwallii»g unter Leitung teS H rrn Tele- graphen-Jnsp ckvrS Beyrich anS Clicmrirtz und kessen Assistenten Ceomatz nnd Mnitzluss an-g.'sührt. — In der Nachbarsladt Brand bereitet man sich zu dem am Mittwoch und am Hu»»ielsah>I->agk statlsindende» Jahrmarkt vor, ccr bei dem jetzigen schonen Wetter sehr lebhaft besucht werde» dürste. — Vom l. Juni wird in Brand eine Brichdrrick.rci errichtet und ein zweimal wöchentlich erscheinende- Blatt berauSgegeben werden. — I», Teiche zu Eibisdors crtränklc sich heule früh der unverheirathcte Bergarbeiter Ernst Köhler anS St. Michaeli-. — AnS Slollberg wird gemcldet: Nni»ncor da-sechste Mal seit nicht ganz »/z Jahren erscholl am vorigen Sonnabend Ab.nd i» der 9. Stunde Fenerläem bei »nS. ES brannte da» kürzlich von Herr» Stellmacher Friedrich ft- käuflich erworbene frühere Sckui»dl'jche Hau- in ker obere» Mnblen- straße, ein Gebäude, dessen Bausälligkrit wan erst nach tri» Brande recht beurlhcilcn kann. Tas HauS Halle jo viel Holz in sich, daß die beiden tickt daran si.h-ndeu Nachbarhäuser entschieden in Gefahr standen. Glücklicher Weise aber war unsere ffrucrwehr mit gewohnter Schnelligkeit zur Slelle und ging dem Feuer so rnergisch zu Leibe, daß da- brermcnde Gebäude bald in sieh selber znsannnen- stürzle und kein weiterer Schade» angerichlet wurde. Der Verdacht, daß hier Brantstiflmig vorliegt, läßt sich wobl kaum von der Hand weisen. Der neue Besitzer wollte da- HauS einem Neparcrturbau »»kerwcrsen und Halle hierzu tcho» seine Vorberclkunge» gelrofse». Tie biSberigcn Bewohner waren deshalb ausgezogen, so daß daS HauS leer stand. Der vermntbliche B>ankstistcr ist wahrscheinlich durch ei» Fenster eingesliege», — w'e die Brculdslistniig hat ins Werk gesetzt werden können, bleibt freilich schwer zn erklären, da leicht entzündliche Sloffe doch schwerlich in dem leer siebenden Hause voibanden gewesen und ka der Brand verhällnißinäßig kurze Zeit nach Einbruch der Dunkeihcil schon auSgedrockc». Ist bier ein Brandstifter Vorbauten, so hat man eS unstreitig mit einem an-geseiinten Verbrecher zn Ibun, ter Hebung in seinem Handwerke besitzt, und den dingfest gemacht zu sehen Jedermann lebhaft wünschen muß. Auerbach. 5. Mai. Se. kvnigl. Hoheit Prinz Fried, rich August ist vo» ganz außerordentlichem Jagdglück bc gnnstigl gewesen, indem eS ihm gelang, »ichl weniger alS drei prächtige AnerHähne zu erlegen und zwar zwei davon gestern früh, den dritte» heute früh. Gestern Vormittag besichtigte 2e. königl. Hoheit die zur Heilanstalt NciboldS grü» gehörigen Baulichkeiten eingehend, von denen namcnllich daS im vorigen Jahre neu errichtete sehr schöne und dabei sür seinen Zweck so überaus praktische Curgcbändc „Winter heim" seine» Beifall sank. Auch machte Höchsttcrsclbe, g-leilct vo» Her«» Jnspeclor Pseiff, eine» Spaziergang in die herrliche» Waldanlagc» de» BadeS. Nachniitlags begab sich Sc. königl. Hoheit nach Morgenrölhe, um dort das Lalter maun'sche Hammerwerk zn besichtigen. Ferner empsing der Prinz am gestrige» Tage u. A. die Herren Ainlshanptniann OberregiernngSralh v. Pole»; und Obersorslmcister v. Cotta aus Auerbach, sowie Herrn Obersorsti»e>ster Beyreulher au» Eibenstock. Wie wir höre», soll Se. königl. Hobeit auch von seinem diesjährigen Aufenthalte in dieser Gegend sehr befriedigt gewesen sei» nnd bereits seine Wiederkunft im nächsten Frühjahr in 'Aussicht gestellt haben. — Die „Dresdner Nachrichten" schreiben: Obwohl kein rechtes Sonntag-Wetter den gestrigen Baumbluth-Sonn tag begünstigte, so war doch der Reiz der nur einmal im Jabre wiederkebrenden Blnlhcnprachl ei» zu gewaltiger, als daß sich der ehrsame Städter von einem bedecklcn Himmel, von Wind und Staub hinter seinen Mauern in gewohnten Räumen hätte zurückhaltcn lassen. Weit entfernt, kenn nach allen HimmclSzonen strömten die Schaarrn in froher Stil» mnng. War man dock besten seit Langem bedürftig, wa« »u» endlich die Natur so überreich Jedermann darbietek, ja war man deck begierig, die wunderbar herrlich prangende Kirschblülhe, unter ihr die grüne» smaragdenen Auen zu ge meßen. Kein Wunder, wen» besonders diejenige» CrguickuiigS, stakione» als Ziel VeS AuSflugcS auS-rkorcn waren, in dcie» Nähr sich jene Pracht in ungeahntem Zauber zeigte, wo Baum an Baum, Garte» an Garten em Btülhenmeer bc strickender Schönheit darstellte». Erschiene» doch einige Kirsch Plantagen bei Eostebande, Weißtropv. Liebenccke wie mit jenem »iilven Weiß übergcsten. und daS Auge schaute immer nnd immer wieder nach jenem unbeschieiblich lieblichen Nalnrbilde Ja, ein neues Wunder bat die Erde in ihrer unversieglicheii Kraft erzeugt, und wahrhaftig, Jever ist zu bemitleide», der sich nicht überzeugen kann von jener seltsamen Offenbar»»» drr Herrlichkeit in der Nalur. Ans Jung und Alt. auf enipsängliche und minder weiche Temperamente haben Liese Nallirf'reude» einen nnverkeiinbar erquickenden Eindruck hinter lassen, sie ne« belebt im Geist und Körper mit neuer Lust zum Wirken und Schassen. — Wehlen-Rathen. Da am vorigen Sonntag die Besteigung einiger »och nie erstiegener FelSkegrl hiesiger Umgegend durch Mitglieder dcS sächsisch-böhmischen GebirgS- vereinS glücklich gelungen ist, so hat dieses Wagniß weitere Anspornung verursacht und haben daher bereits eine Anzahl Dre-dner Mitglieder die »ölhige Erlaubniß emgehelt und auch Vorkehrungen dazu getroffen, morgen weitere Ersteigungen »orzunehnie». Daß von Seite» hiesiger Bewohner, vornehm lich der Jugend, derartige Bravonrsinckchen noch niemals onS- aRührt worden sind» ist nicht etwa im Mangel »» Beherztheit und Gewandtheit zu suche», sondern IN der gesunden Ansicht darüber, daß eine solche Besteigung weiter keinen Zweck hat; eS bleibt sich schließlich gleich, ob man da oben war oder nicht. Königliches Landgericht. IV. Lipaskauimer. I. Der Malergeselle Waitzmann aus Tenbe» war seit lä»,irrer Zeit Cnssircr des „LocalvcrbandeS deutscher Glasergehilfea", nr welch-r Eigenschaft ihn, da) Jncasto drr Mitgliederbeiträge und oller sonsii.cn Alnaben oblag. Äei der letzten Cassenrevision mußten 75,23 Bestand da sei»; doch als Wachmann die Caste vorlegen sollte, hatte er kein Geld, woraus nu» Anzeige erstattet wurde. Ter Angeklagte ist geständig, den genannten Betrag sür sich verwandt zu habe», und moi.virt seine Unredlichkeit mit trüben Familicaverhält- nisscn und schlechte», Verdienst, seiner seien ihm die Kinder erkrankt und die M'.lhe fällig gewesen, die- Alles habe ih» schließlich veranlaßt, sich a» dem Gelbe zu vergreisen; jedenfalls habe er dies aber nur mit dem festen Entschluß getiiaa, die Lasse wieder zu ergänzen, sobald eS ihm mögt ch gewesen wäre. Wenn schon da- Gericht aus diese durchaus glaubwürdigen Anssagen Rücksicht nabni, so lag doch eine Straithal vor und zwar in mindestens 6 Fällen, da sich der An- geklagte da- Geld in diversen kleineren Posten zucignete. Unter An nahme Mildernter Umstände erfolgte seine Berurtheikvng wegen Untreue i» ideeller Concurrenz mit Unterschlagung »» 6 Wochen Gesängniß. II. Ter Arbeitsbnrsche August Alfred Scholle von hier, der, trotzdem er kaum Las 16. Lebensjahr erreicht hat, schon vielfach vor- testias, ist, saß wiederum wegen DiebstadlS aus der Anklagebank. Es wurde ihm zur Last gelegt, am 30. März a. e. au- dem Schlacht haus einer in der hiesige» Dauchaer Straße belegenen Fleischerei men dem Gesellen N. gehörigen Filzhut und ein dem Gesellen L. gehöriges Markstück gestohlen zu hoben und zwar mit der zur Er- keaniliiß der Stiasbarkeil erforderlichen Einsicht. Der jugendlich: Dieb ivar dessen geständig und gab nur als Grund seine damalige Notklage a», da er arbeilS- »nd mittellos gewesen sei. In der Er- wagu ig. daß die gestobenen Objecte von nur geringem Werthe, die Bocsiiasen unbedeutender Natur seien und der Junge ein offenes Geiiändniß abgelegt hatte, billigte ihm der GerichtShos nochmals mildernde Umstände zu «nd verurtheilte den Angeklagten, unter Ab- rechnuug eines Monat- der erlittenen Untersuchungshaft wegen TiebstahIS im wiedcrhollcn Nückjalle zu sechs Monaten Gr än gniß. III. Wegen MajestätSbeleidigung hatte sich der Maurer Wilhelm Robert Knabe aus Rohrbach zu verantworten. Am 19. Februar d. I. waren im Gasthos zn Belgershain eine größere Anzahl Männer versammelt, die einen Militairverci» gründen wollten «nd wo unter Anderem schließlich auch die an Kaisers Geburtstag abznhallcnden Festlichkeiie» zur Sprache kamen, als der Angeklagte sich höchst geringschätziger Aiußerilnge» bediente. Natürlich waren die Anwesenden empört über diese Frechheit, und der Eemeinde- o stand Copitz verwies dem Knabe nach ernstem Vorhalt chließlich das Local und stellte später Strafantrag Die ganze Beweisaufnahme deckte die Anllage völlig, zumal die Zeugen aussagen die unziveisclhastesten Schuldbeweise lieferten. Trotzdem leugnete der A»g klagte hartnäckig, womit er sich.aber nicht retten konnte, dcra d e Angabe, daß er mit der bloßen Aeußerung nur Spaß macht, resp. nicht dieAbsichl der Beleidigung gehabt habe, war einfach euie Ausrede. DaS Gericht erachtete ihn demnach der Majrstäts- betcidigung sür schuldig und erkannte aus 2 Monate Gesängniß. IV. Daß eia Siiesvater gegen de» Stiesjohn wegen geringsüqiger Objecte Slcasantrag wegen Uuteeue, Unterschlagung und B trug teilt, kommt wohl jellen vor In diesem Falle war ter Kolporteur Theodor Paul Thust aus Volkmarlsdorj obiger Straslhalen be- chuldigt. Der bisher noch unbescholtene Angeklagte sammelte Abon nenten ans Zeitschriften, Romanhesie ,c. im Aufträge seines Stief vaters. des Colpvrtage-BuchhändleiS R. in BolkmarSdors. Derselbe be schuldigt nun seinen «tiessohn, 6,90.4! baares Geld und 200 Probehefte unterschlage», sowie einen Hauolchlüssel »nd eine» Brief sich zugeeignct zu haben. Bezüglich des Geldes stellte sich heraus, daß dies der Angeklagte nicht eincassirt hat, sondern daß eS noch nicht cingcgangene Außenstände sind; vo» den Probeheften hatte er 1000 Siück in die Wohnungen zur Ansicht gegeben, beim Ab- holen aber nur 800 Stück zurückerhaltcn, da die Leute entweder Nichts mehr davon wußten oder die Heft? achtlos vernichtet, bez. von Kinecru zerrisse» morde» waren re. De» Hausschlüssel hatte Thust sich sür sei» Geld auseriigeu lassen und der als Beweismittel vorliegende, bei ihm vom GcnSdarm Vorgefundene Brief erwies sich nicht als ein dem N. ^höriger, sonder» als Privatbries Thnst'S, von seinem Cousin an ihn gerichtet. Sonach konnic der SchuldbcweiS nicht er- beacht werden, nnd da auch di« königl. StoatSanwaltschasl sich eines Antrago enihült nnd die Bejahung der Schuldsrage dem Ermesse» des GerichlshoskS aiiheimgab, so erkannte dieser aus kosteulole Frei- prechung deS Angeklagten. V. Ei» ungetreuer Reisender stand in der Person deS Ltdrr- HAndlcrS, jetzige» Geschäftsinhaber» Gottlob Reluhold Seisert auS Neichenbach i. Vogll. vor Gericht. Derselbe hatte vom 1. Januar 1887 bis 8. Januar 1888 einen Reijeposte» bei dem Kaufmann A. innc. In dieser Zeit unterschlug der Reisende in 17 Fällen »er- einiiahme GeschäslSgclder in Höhe von ca. 800 .4!, sowie eine Summe von 15 .4l, die ihm vo» seinem Principal zur Be zahlung einer Rechnung eingehnudigt worden waren. Der An geklagte hatte 150 .4! Salair pro Monat und 12 ^4i Spesen pro Tag, womit er jedoch nicht ausgekomme» sein will, wie er i» der Vcriandkung erklärt«. Dies ist begreislich, wenn man hört, was Seiftet sich für Extravaganzen gestaltete, die, alle kostspielig, ihn früher oder später zur Unredlichkeit verleiten mußten. Obgleich seine Schule, auS den vorgelegten Quittungen, die er den Kunden aus die unterschlagene» Gelder ausstellte, sowie durch A.'S Geschäfts bücher nochgewiejen wurde, legte sich der Angeklagte auss Leugnen. Dies hals ihm indcß Alles nichts, denn daS Gericht nahm Unter- schlagung in 18 Fällen au und erkannte aus 8 Monate Ge- sängniß, wovon 6 Wochen als durch die Untersuchungshaft für verbüßt erachtet wurden. Der GerichtShos bestand auS den Herren LandgerichtS-Dlreclor Bartsch (Präsid ), Landqerichts-Räthen Brelitz. Schreiber, Adam und Barth; die Anklage führte Herr StaatSanwali Meißner; die Vcr- thcidigung zu V. Herr Resercudar Werner sür Rechtsanwalt Frcytag II. Vermischtes. ----- Auch ein Jubiläum. Wie ans Hamburg den Sportkreiscn bekannt gegeben wird, hat dasctbst am 30. April 1888 der jetzt achtjährige Hengst Niklot — ge zogen i» Nal'eiistkinfclv vo» Ftiduslier aus der Lady Cccilia — i» seinem sünszigsten Rennen den vicrundzwa »zigstcn Sieg erlangt. Außerdem ties er fünfzehn Mai als Zweiter und sieben Mal ats Dritter, also nur vier Mal unplacirt. Sein Gesanuutgewinn betrug 90 000 ,4k und zwei Ehren preise. Werden hiervon die Kosten, welche daS Pferd seinem Besitzer verursachte, wie Kaufpreis, Trainirung und Erhaltung, abgerechnet, so hat Niklot eincn Ueberschuß von 50 000 hcimgebracht. ----- Antwerpen. 4. Mai. Hier brachte eine Sammlung zn Gunsten der Ueberschwemmtcn in Deutschland nicht weniger als 20 000 FrcS. ein. Außer den dculschen Firmen dcS Platze-, welche alle große Beiträge gegeben, haben sich auch die belgischen in liebenswürdigster Weise an der Zeichnung betheiligt. Den Herren Albert de Vary und Neu- niann gebührt besondere Anerkennung sür die Opserwilligkcit, womit sic die Zeichnung ins Werk gesetzt haben. --- Wir finden eine auf dem hundertjährigen Kalender süßende Dresdner WitlerunaSnachrichl vom Jahre >588 und hoffen, daß sie sich nickt etwa jetzige« Jahr bewähren möge. Sir besagt: „Bald nach Pfingsten hat sich eine gewaltige Hitze cmgesangr», und solche dürre Zeit verursachet, daß viele Brunnen gänzlich versieget, auch inan unterhalb der Brücke allhicr durch die Eibe waten können. Wege» dieses trnckcncn Wetter-, welche- b,S an Martini ge währet, und dergleichen seither Anno 1540 nicht geschehe», ist weder Futter sür da- Vieh noch auch Küchenspeijc gewachsen und gediehen, und hat diesen Sommer ein sechsspännig Fuder Heu 40 Gütden und eine Tonne Sauerkraut 4 Thal« ,«gölte»»."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder