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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-10
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
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2S-L K»,«. «», »Ich« «n «7»' »t»«i keine» Factm: «hr >» K>»« VnsMlW». A»S Grnnd« sorg» rr Set de, «Ich»» gn«rM»«,srn Mieth- »lcht ordentlich dasür, du» Betrag Kilo««», »n . r sängt ,» xn verletzen, kan» »I« «ersetzten «kgenftünd« »tcht Mieder einlSseu nnd »erütt» dann a,s «dschüsfige Bah». vo» de, rr »»r schwer nid selten de» Rückweg find»!. Dt»« iß ri» Fall. der sich hnndertsach wikderbol», „alilrlich mit »teKrlel Bariatioiien, » B. mit der tzäusigsteu Spielart, das» der An»» kein kleines Loa« findet; gezwungen -reist er i» ein,III Hrtztzeren, wodei er aus Asterver» etbung leckuet. Finde» er solch» oder zahU chm d«r Aftermiciher »ich», I» geh» »« schm» L r Arme lebt von de: Hand i» de» Mund. »r dexa HO ,0« sei»» Betzürsnisse theurer, resp. kaolt Alle« schlechter al« der Bemillelt», theils «eil ilim Umsicht unk» Berechnung s»h!«n. the,!« weil er de» Ircdit beim B-icker, Fleischer, Schuster, Schneider unverhöltiiißmäßig khenrr bezalilen muß und dabei »och überall, wo er do>gi tae Nlerichlra esle geliesert bekommt. Es tft schon vel gewonnen, »neun di« Gemößnunq a» dt« ftreng verlangte wöchentliche Zahluog der Lticth« dem Todsetud de« Armen, d», leichtsinnigen Borgen, eine. Stob aiebt. wenn er sich dadurch nach und nach gewöhnt, eine» Woänuliberichlag za mache» und sich auS^urechocu, was er außer der Miel he gebraucht; wieviel sür Brod, schuhe. KItidnng. Heizung, Schulgeld rc. nölhiq ist. Ei» weiterer Bortheil der wöchcullicheu Miechwhlung dcftehl darin, daß mau dadurch mit dem Armen in regelmäßige. gewiss,: mähen amtliche Beritt» vag kommt. Zunächst muh mau dabei allerdings aus Mißtrauen geiaht sein. U« tft da« wahrlich kein Wunder, den» im Allgemeinen kann der Arm« ans seinen Berührungen mit den gesellschaftlich Höherftehe ilen »icht zu der Ueberzeugung gela» gen. dass diese sich ernsthaft Mühe gebe» wolle», sein Loos dauernd zu verbessern. E« entrost» sich da vor unseren Blicken ein Stück Classenschuld drr Gebildet!« nd Beütz-nden, »n de, jeder von nn« srlne» Anthril hat Soll es desser «erde» «>t den tiese» Schüben im soeialcn Leben unsere; Volkes, I» must anch >iach dieser Richtung rme Ber- tiesnng de« Pstichtb,griffe« sich vollziehen und zwar sritrn« der Ne sawmthei» der Gebildeten nnd Besitzenden. In der Auslass»»- über die Anigaben de« Staate« hat riue solche Vertitsuog ja staitgesuiiden nud in »nsrrrr ueurfte» Soelalgesetz- aebnng d ii Geiinds»! aeleg! zu einer neuen herrliche»! Aera im Leben unsere» Vo!l>e Tiotzttu ist j-' leider der Staat nocki tninier für den Begrijs kr« Arme» u»»igr: der Inbegriff de« Schutzes seiner geistigen und nationale» Inte,esse», als der Inbegriff des Steuer»«i len«, des Militairzweuig,» und der polizeilichen Lontrole. Bielicicht ist ter Arme »och nie mit einem Mensch » an« den höheren Slände» z»sa»»»e»gktroffe>i, dem es ernst »in die Be mühung war, ihm empor zu Helsen. Wir kan» man da Vcr- traue» vo» dem Anne» verlangen, ohne idin zuvor de» B- wei« geli-seit zu haben, dab man ihm ernsthaft und selbstlos wohl will? D-nnech weil» inan mit ihoi verkehrt, s» schließ! sich sein Herz aus. »ick» gleich ansang?, aber nach und nach, vielleicht wenn einmal Sorge oder «»»»»er ihn bedrücken, und dann kan» man ihm mit dem Trost, mit der sittliche» Stärkung »ah« treten, deren rr ost mehr a!S te? Gcldalmosens bedarf. Wie ost, weu» ich Novizen in der Aunenpstege übrr Undank und Mange! a> V rirane» siitens der Armen klagen hörte, Hab« ich lächeln müsse». Em Blick daraus, wie icheu und unzuqänglich Kinder dem Fremden g.gci.iil'c'. sind, iolllc doch jeden Tenl.nden belehre», daß man erst eine. Mensch >i Vertrauen besitze» muß. ehe mau aus th» Wille» loiiii. Griuiß ist die «lag» über Undank manchmal aerechtsertigi; ebrusv gewiß klagen die über Undank am meisten, sowohl in der dlrineupslege als außerhalb derselben, die am wenigste» »ine ernste und nichtige Arbeitsleistung auszuweisen haben. Ei» zveiler ioichtiger .liunstgriff. den ich Ortavia Hill entlehnte, belr.ffi die legeluiaßige Reinhaltung der »„ den Armcn geniiiigiin beuntzl.» Theile des Hause«, also der Treppe» und i-o.-io.e. Ich zalch iül dar R inigcn der selbe» per Wrch.- ,.». Stockwerk :>0 Pje»i,ige und erreich« da durch nicht nur, daß diese wichtige Arbeit pünktlicher und besser gemacht wird, als sonst der stall sein würde, sonder» anch, daß ich. oh >e Neid und Z-»ik zu crregen, einzeln stehende Männer oder liüuklichc Frauen »hue Ungerechtigkeit dabei übeegehe» kann, da jede gesunde strau, w»» die Reih» a» sic kommt, den Betrag von bO sich g-ru v-rsi- nt Ich koiiiuie liii» zu dem wundeste» Puucte unseres Uiiternehnien«, de» ich aber mchi üdergeheu darf. Derselbe betrifft de» nie gauz auSsterbendeii Zink und ?!eid unter den so dicht wobiiende» Mietlier». Manchmal >uhl r> ivochenlang. zuweilen Monate hindurch, und im Wanze» isto damit i > der Reil>« drr Jahre auch besser geworden, aber er stirbl nie ans, immer wieder riupsäagl er neue Stahrnna. Bekannllich denk: jede Mutier — natürlich nur unter den Un- ^bildete» —. daß ihre «Inder artiger seien al« die der anderen eule Haben sich also «mdcr — eS sind deren in jeden, wrund- stück weit über KX) — g>^, > k so nimmt jede Mutter di- Partei der ihrigen. Ist ti»r Aknstcrschcibe enlzwei, deren Bezahlung ich sordcre. io will sie Niemand zerbrochen haben, und wird mir der Schuldige angegeben, so ist wieder Haß gegen den Denuncianten rege x. »e. Ist nun ei» Streit ouogebrochen, so must mau sich zunächst den Sachverhalt durch dir Hausmannsieute erzählen lassen und dann beite Tbr lc abböreu. Häufig läßt sich durch kurze Ermahnung ohne Weiteres striedeu stifte». Ekiicucrl sich drr Hadcr. Io ist besonders daraus z» achten, ob über eine P >w» ooer»Familie von m-drerrn unabhängigen Seite« Klage gesübrl w rd. Letzlere« ist ein fast «nsehlbarer Fingerzeig. Wiederholt Hab. ich. „laiichinal schwcren H-rzen«, einer FamUie die Wohnung gekündigt, über die von verschiedenen Seite» geklagt wurde, und ich Hab. fast ausnahmslos doS Richtige getroffen. Speclell entsinne ich mich eine- Falle«, t» dem gegen rlne Frau, die sich m-r gegenüber stet« al« harmlos barzusielle» wußte, die Klagen sich lausten, ohne daß ich beweisen konnte, daß sie der schuldige Theil sei Als sic aber endlich auSzog. war der Friede Wicderhei gestellt. Im Uebrigeu dars man nicht allzu ängstlich sein eimnal etwa« harl anszutreten. wenn Streit auraebiochen ,ft. Besser, man kündigt einem Mi:ther, der nur eiue» Theil der Schuld trägt, al« daß Unfriede einreißi. Ist die Entscheidung zu schwer, so nmß man beiden nächstbelheiligte» Parteien mit Kündigung drohen und dieselbe natürlich auch vollziehen, salls keine Besserung einlritt. Auch hierin lh»> Uebung viel, nnd je mehr man mit Armen Verkehr!, um so sicherer wird da« Urtheil und ui» so seltener der Irrt hm». Noch e,»> w iltic Erkciintuiß danke ich der Meisterin Oeiavia Hill, zu d r ich ochnc sic in meiner mehr als 20jährigen Praxis der Armenpstege wohl nicht im vollen Umsaug« gekommen wäre, nämlich die Erkenntnis,, daß Freude und Schönheit dem Leben drS Armen Rotb thul. Er arbeitet hart uud sein Lebe» ist eintönig, ihm fehlt die An regung drS Kunstgenusses wie die Freude am Erhobenen nnd geistig Große», die das Leben drS Gebildeten so reich machen; gerade wegen dieses Mangel« wird der Nime so leich, roh und unmäßig bei seinen Vergnügungen und G niissea. Also mich hier muß man verbuchen, den Hebel »inziisepe», vcr suchen, leinen Sinn zu pflegen, Blumen in« Fenstir zu setzen, Bilder an seine knhle Wand zu hängen u. s. w. u. I w. Ich lasse alljährlich den Spielplatz der Kinder »» Hose ein- oder zweimal mit frischem, gelbem Sande besahren, nnd schon an dieser Kleinigkeit, am Spielen im gelbe» Sande, haben die Kinder ihre Freude. An große Landpartien, zu denen Ortavia Hill alljährlich ihre Mielhbewolmer einladet, haben wir u»S noch nicht hernngewagt, eine solche ist aber sür duscu Sommer in best»»nle Aussicht genommen. Deutschem Brauche uns anich! essend, habe» wir alljährlich allen Miseren Miether» ein^ Wcii,»achtsl cschcc>u»g bereitet, einsachste» Art — Fleisch, l bis 4 Psund, je » ich Zahl der Famili-uglikder, ge mahlene» Kaffee. Zucker, trockene Gcmiiie, Seife nnd an jedes Kind sür 30 nH Spielzeug, dazu Chriftl'üume mit Pl. unigstüuchen, die am Schluß v«> theil» wurden und natürlich eine christliche F.ier, c ne kurze Rede de« Geistlichen mit Banal,onen über da? vo» mir gegeben Thema: Weihnachten ist ein Fest ver Freude »ne de« Frieden«, mit beson derer Betonung de« I-tztcren; dazu allgrmrlner Gesang und Hersagen van Gedichte» — die al er ganz gut «».'wendig gelernt sein müsse» —, also eine bescheidene Feier, ade, doch erqu ckend, den Kintrrn schon wochenlang vorher eine freudige Aufregung und sür die Eltern FrledruSstrahlen werfend bi« t>«s in da« nächste neue Jahr hinein. Ich komme zum Schluß. Entschuldige« Eie, daß ich Ihnen so Viele kleine and »»scheinbare Del»,!« so aussührlich vorgeiührt habe; aber unsere ga z« Arbeit iß eine Aibeit im Kleine», wie alle ernst- holl» Arbeit an nnsrrr» Mitmenschen; klein nnd mühlam. wie da« täglich« Lebe» de« A,m-n selbst ist. muß auch unter« Arbeit an »nd tn diesem seinem Leben sein. Will mau aus ein, Individualität Wirke», so muß man sich rin ge misten in sle vertiefen: man kann dahei scheu nach großen G stckü'puncten arbeiten, aber nur — i n Kleinen, lanqsom und müt-iaii, Hier »egt anch di, Begrenzung der >»«d«hn»»g ähnlicher Urte,nein»». Ein solcher Häuserbefltzrr. »vie »r hier »ar ihnen stell», kann mehr a!S t l»s 4 Hanser. »der. »ach Mtelheü»««» »»«gedrückt, mehr als IM bis 120 nach v H,ü sch n> »ei«ch s, »eimiettzead, Mwr kmm»»ch Re»» e, »l« S«ch» »»de, ^»,m a«ßre»gendr» Berus »ad »»der»» Ehrenämter» detreibt. Beschäftigt rr sich nur Loinil, dann kau» rr. ohne di« Qualiiät einer Leiünnge» z» deeinrrächtigen. »er doppelte» »der dreifachen, vielleicht vielfache» Ausdehnung der Sache wähl gewachsen sein. Der Obhut einer Dome ollte ma» nicht «ehr al« Ist bi« Lv, öchstciw 24 Familie» »ulcrst.llen. es sei de«.,, daß sie sehr viel «it habe. Nun lö«,te «a» >a d.« Sach« auch etwa« anders an- aff «, z. B. et»»«« glöstcre Kohnungr» nnrichte», di« Miettze »ivnatlich oder lätigig einziehen nad weniger Schwerpunkt aus den p«>sönlich,n P-rkehr niit de» Abmielhee» leg,-,; dann untre e« möglich, wen» man nder genugeud« Lapitalien » ringt, d>« Sach« noch mehr in« Große zu treiben, aber das einzelne U»lrr- nehineu Kälte auch denn se.ne Begrenzung nnd mit de» ungeheure» Massen von Arm,» in einer Großstadt lönnte lein Einzeln»»«, nchaier serlig werden. Aber, g ebt es n cht auch groß« Messen von Geb-ldele» und Besitzende»? Wild u chi unendlich viel >uPrioatwohlrhäiigkeit geil,«»? Brchl sich die Eileiiuiiiiß Bah», daß losch« Eapitaleaolage eine schere Renle gewählt, dann hurüell e« stch dach «nr noch um die Hernnzielung gecigneicr Arbeiickräste. Di« elftere würde vielleicht «chwieri kerte» uiache»; d c l-tzleren würde» sich finde» lassen, wenn »>»» einieheu gelerist ha», daß dies« Art der Besrdäslignng segeu«. reich iß, auch Befriedigung -leivähil, weil sie innerhalb de« Radmeii» einer äußerlich begrenzten Tlät gkr» Spielraum für gedrihliwe er- zieherischc Wirlsamkeit bietet. Folgende GesichiSpnnclc dürsten dabei immrr im Auge zu de- halte» lein: Aus streng« Pnncilichteil im Zahlen der Mieihe nnd Re>»b«llkii brr Wohnungen ist jederzeit zu Hallen. Geldalmofe» z« geben, ist ui-glichst ganz zu vermeiden; viel besser ist es, wenn man dem Arnw» Aibeit oder Gelegenheit zur Arbeit schafft. Man muß jede Gelegenheit benutze», ihu zur Selbsthilfe und zur Entwickelung seiner Fähigkeiten z» erziehen. Bei alledem dars ma» rhu nicht bevormuuden, saiid.ru inehr danach strebe», ihn selbst zum Nachdenken zu bringen, als sür ihn nachzu denken. chließlich möchte ich auch da« »icht u»rewahar lassen, daß c nr Ausdehnung der best» och-neu Unterriebumiigeu aus reck» viele Städte, in recht weite Kreise auch eiae-i segensreichen Einfluß aus Die zu baden nicht versehleu wird, die sich mit dieser Arbeit befassen. Nichts er- weitert de» Blick lür da« Problem »nd die Ausgabe d.S eigenen Leben« mehr, al« die kingchende bilsreich« Beschäftigung mit den Lebens- Problemen und Lebensaufgaben Anderer; uichlS lehrt uns danlbarer ausschen zu unserem himmlische» Baler sür die Fülle des Segen«, mit der er uu< Gebildete uud Besitzende überichültet hat. als die Arbeit drr Nächstenliebe an unseren Mitmenschen und Müch'isten, bereu LooS nicht so lieblich gefallen; uichlS lehrt uns dcinüihiger uud bescheidener, wenn wir cmmal verstimmt sind, iveil so Manches »icht nach unsere > Wünschen ging, nlS der genaue Verkehr mit Denen, tn deren Leben eS doch eigentlich nie nach Wunsch geht, für die der Kanrps mit dem Lebe» früh beginnt uud erst mit de», Tode endet. Lasse» Sie mich mit de» Worten Octavia Hill'S, meiner große» Lehrmeisters, schließen, die mir, al« ich sie zum ersten Mole las, eine» unverlöschliche» Eindruck machten. ,,E« sind die kleinen Dinge diefer Welt di« dem Lebe, unserer armen) Mitmenschen ihre Farbe geben, und aus den ausdauernde» " aftrea-uligeu zu ihrer Verbesserung beruht der Fortschritt, und wenn wir nur die großen Priucipien verstünden, die diesen gering- lügigea Diogen zu Grunde liegen, sollten wir un- eher erhoben suhlen, daß wir überhaupt mit ihnen betraut sind, als Verdruß «nd Ungeduld, daß sie nicht größer sind. Wer sind wir. al« daß wir »och mehr verlange» können, als daß Gott uns sür Ihn arbeiten laste unter den sichtbaren Dingen, die Er erschaffe» hat, um schön zu sein, und unter de» Menschenieele». die Er erlöst hat. um rein zu sein. Bo» Zeit zu Zeit lüstet Er de« Schleier und zeigt uns. mitten unter dem Ringe» r»it irdische» Unvollkommenheiten, Das, worani wir hmarbeilen, zeigt un«, wie wir durch Bewältigung uud Ordnung der sichtbaren D>ngr eins »ach trm andern diese Erar zu einem ichüne» Wohnplatze machen könne», und, weit mehr al ias, wie Er un« durch Erweisung von Lieb« au menschl che» Wesen n» heile» läßt. Demprl zu erbaue», in denen Er wohnen kann, wache Abbilder jenes vollkommensten Tempels, de» Cr verheißen hat. am dritte» Tage wieder auszurichte», auch wenn Menschen ihn zerstörten." Die Humanitär.'« Bewegungen unserer Zeit wachse» gewaltig in die Brrite. rnöchie» sie anch aus diesem Gebiete sich ouSdehne», sich zugleich vertiefend zu klarem, zielbewußlrm. praktischer» Ehriftentdum. Möchte» immer toeitere Kreisc unserer gebildrlea Elasten Interesse gewinueu auch sür diese« Gebiet wcrkthäliger LiebeSauSübui gen, folgend dem Beispiele unseres geliebten und verehr.'e» kö iiglichni HauscS, welches u»S auch hierin leuchtend voran gehl. Thüringer Lader und Sommerfrischen. * Beim Eintritt der mehr olS jeder Andere Reisezeit ist eS drr Großstädter, der das Bedürsuiß hat, in Bädern, Eurortea oder Sommers» ischen dir ihm so »öthige Erholung zu suchen, und er hält Umschau, wohin er seiuc» Blick wenden und sein- Schritte lenke» soll, um sich aus kürzere oder längere Zeit dem aufreibenden Lebe» »nd Treibe» der Großstadt z» entziehe» uud in irischer Lust, in Feld und Wald, in Berg uud Thal aufs Neue zu kräftigen und zu stärke». Da ist vor Allem der Thüringer Wald, welchem wir eine» Vorzug »»erkenne», dieser „Perle unler Deutschlands Ge birgen", wie rh» E. Humbert, ein geborener Schweizer, in seinem Prachtiverke: „lüaru, Io kurst äo Dlrurrug^" neu»t und vo» dem dieser Sohn der Alpe» serner sagt: „Der Thüringer Wald ist der Park vou Deutschland. Er ist weniger überraschend als anziehend, er entzückt durch wechselnde Bilder, einer lachende, Saiiiulh uud heileren Frische, rr gleicht einer große» grünen Laube" und E. Irinm«, der kundige Wanderer durch Thüringen, sagt in sciuem herrlich-,> Thüringrr Wanderbuch (Minden, Z. L. Bruns Verlag, ItjtEi): „Thüringen ist ei» schönes Land. Aus seinen B.rgen wohnt die Freiheit uud in den, Rauschen seiner Wälder vergessen wir gern des L benS Schmerz und Ungemach. Alte Sagen und Mäken gehen dier noch immer still von Mund zn Mund, und neckisch wehuiülhige Volkslieder Holle» uns aus Wegen und Stege» wehmüthig entgegen. Inseinen von Eilb rbächendurchflossenen,grünleuchteudenThalgründeii aber wo!,nt die deutsche Poesie. Wer ihr ciumal so recht inSAuge geschaut, der v rg'ßt das Thüringer Land -vohl nimmer wieder! Uud wo gäbe es em zweites Stückchen Erde, wo jeder Fnßbrrtt Landes so wrederhallte von den giößlen Namen unserer clafsischcn Dichterzeft, als Thüringen? Es ist allezeit als die Wiege des deutschen VolkS gesangS, als ein Hort deutscher Glaubens- uud GewiffenSfreiheit ge pr esen worden, nl« eine große grüne Laub« im Herzen Deutschland«, in ter es sich wohlig raste» läßt!" Thüringen ist reich an Bädern, Eurorten uud Somnirrsrischen, und mancher wird bis jetzt „och nicht Gekannte«, kaum Bermuthrle«, das er i» weiter Ferne zu suchen gewohnt war, ganz iu der Nähe finden. Bon ihnen lasten wir die bekanntesten alphabetisch folgen: 1) Bitterwasser: Frirdiichthall bei Heldbnra 2) Eisenbüdcr: Bibra, Lauchstedt, Liebeiistein, Lobeuslein, Rastenberg, Ronneburg. 3) Inhalationen: Salzunge», Schmalkalden, Käsen, Sulza» Franke,ih-uilen, Berka. 4) KiescrnadelbSder: Arnstadt. Berka, Blankenburg,Blanken hain . BroUerode. Eisenach, Elgersburg, .Friedrichroda, Ilmrnau, Kiffen, Köstritz. Liebcnstrin. Lobenftri», Langensalza, Ronneburg, Rudolstadt, Ruhla, Salzunge», Schlensingeu, Schmalkalden, Sonne berg, Sulza, TeniisILdt, Thal. b) Klimatische Lurorte und Sou.oiersrischen: Arn stabt, Berka. Blankenburg, Bla ckenbaln, Brotterode. Tabarz, Dorr:- burg. Eb-r.eors, Eisenach. Elgersburg, Frauensee, Friedrichroda Gel lnerg. Geber», Georgenlhab Aroßbrerlenbach, Grvstlab.rrz, Hum »lelshain. Ilmenau. Katzbülte, Kleiulaborz, Köje», Küstiitz, Leuchlcn bii g, Leut- berg, Liebenstein, Luisenlhal, Manebach-Kammerberg Mehlis. N »laus, Oberhos, Oberröblingen am Ire, Rastenberg. Rudolstadt. Rirlilo, Snlznng a, Schleusingen. Schmalkalden. Schmiede- seid. Sehwirzbnrg, Eonneberg, Sleinbach-Hallenberg, Stutenhous. Siützeidach, Suhl, Sulza, Thal, Wollershausen. » 6) Moorbäder: Berka, Lobrnstei», Salzunge», Schmalkalden (die 2 letzten Cool Moorbäder). 7> Sandbäder: Berka. Köstritz, Lobcnftein. 31 Schwefelbäder: Langensalza, Tennpädt. 9) Eoolbäder: Arnstadt, Ariern, Frankeuhause», Kiffen, Köstritz, Salzungen, Schmalkalden, Lu'senhall (Stotternheim), Suhl, Snlzo. 10) Wasserheilanstalten: stein (2), Lobenstein, Eonneberg. D-r Thüringer Waldverein, der schon seit Jahren mit Erfolg sich auch sür den Touristen nützlich erweist »,d sich bemüht, das Bereisen des Thüringer Waldes immrr angenehmer uav loHie»- der zu gestalten, Hot den „Wrawetser für Thürlagt»", da« beste Handbuch sür den Touristen (Leipzig, Bl dito graphisches Institut) zum Organ für Ber-fsenstlchung der >m Vereinsgebirte statt findende», für b«» Taarkstr» wlAmü- weithen Veränderungen g wöhkt. Nü lhH stad >»ch «A»«ß>» Elgersburg, Ilmenau, Lieden ,d sonstist« «»»Ich» do« »Maden Uphtiem»« z» Nkgglichieit VerüKchtigaag finde», vtrkm Oewi« Weqedauk» und Wegrdezeichnungea. smvie Er- Brßhwerde» a»d so»! »Ichlr». dlr »ach s»d zahkrelch« richtnngen von Aaesichislhürmen zu verdanke«, welche derrttS in laittüher Anzahl di« Hshr» »»« Thüringer Walde» «tt lohnender Aurfuh» kröm». Sachse«. * deipzig, S Mai. Di« an sosihen Orlen dr« Ober- ZofldireclloiiSbezirk« Leipzig, an welche» andere Samiurk eürn nicht eingerichlrt waren, de» den Postanstaltr» emgezahlten Belriiar sür die bei den Uedrrschwrmmnugr« in cen deulscheu «kromgebieten Betrvfseue» hat die Summe von IV477 erreicht. * Leipzig, 9. Mai. Da« a»> kommende» Sonntag latlsiudeudc große Friihjahrsrrnnen de» Leipziger BichrleclubS verspricht ä»ßerorde,itlich nilerrffanl z» werden, denn cmmal ist da« Programu: eiu sebr reichhaltige« (wird A koch auch um die Meisterschaft für Sachsen sür 1888 gefahren werden) uud zw itenS sind bis z» dem am letzte» Montag staltgesundene» Schluß des AiimeltelerminS zahl reiche Nennungen sowohl ans Deulschlaud, als auch au« Schweden, Holland uud der Schweiz :c emgelausr«. Mit leb haftem Interesse insonderheit wird dem Kamps zweier Meister- ahrer, de» Holländer« van Le »wen und de» Herr» Robert Boigt Leipzig, ei,tgegengrsehen. — Die Bahn neben dem Kaiser-Park un Rosenlhale, aus welcher das Neunen auch iu icsem Jahre stallfmdet. zählt zu den bcstgepstegtrn Rem,, dal»,c» Deutschlands. * Reudnitz. 9. Mai. Unser neue« Feuerwehrvepot ist nun in der Hauptsache in allen seinen Theilen sertiggestellt worden und eS belehrt ein Gang durch die ausgedehnten Räume, wie zweckmäßig dasselbe ist. Bei dem Bau und der inneren Einrichtung sind all« die praktische» Erfahrungen be rücksichtigt worden, »velchc ma» mit Bezug aus den Bau derartiger Depots gemacht hat. Die feierliche Einweihung de- neue», für di- Sicherheit gegen FeucrSgrsahr so wichtigen Gebäude» wird am kommenden Dienstag, den 15, Mai. Nach mittag- 5 llhr vollzogen werden. * VolkmarSdors, 9. Mai. In der gestern statt- gesuiidcnen Sitzung des Geineiuberalhe« wurde der Beschluß esaßt, die auswärts wohnenden Beamten der Gemeinde irrorts zu besteuern und eS soll zu diesem Zwecke ein Nachtrag zum OrlSstatut geschaffen werden. — Z» Kranken transporten soll in Zukunft der Leipziger Krankenwagen gegen ,n zahlende Enlschävignng benutzt werde», auch ist die An- chafsüng eine« zweiten SicchkorbcS beschlossen worden. — -eil dem 1 Mai hat nun auch iu den Straßen uud auf den ) stützen unserer Gemeinde die Bcsprenoung ihren Anfang ge- i ouuucn. — Für die Anlagen ist die Anschaffung von >00 Stück istauuieu beschlossen worden. Borna. Am 7. d. M. halten sich die geprüften irichiuenschauer der königl. Amlbhauplmaiinschast Borna ehr zahlreich in der Restauration des Herr» Zimmer, West» traße, eingesunken. Nach vielen wifl- nschastlichen, die Tri chinenschau bclrefsende» AnSeinui-dersetzunge» wurden praktische Uebuiigrn mil frische»,, trichinenhaltigem Fleische mittelst der »lilgebrachte» Mikroskope vvrgenommen, wobei sich die Herren die Piäparalr gegenseitig coutrolirten. Das untersuchte Fleisch war so stark mit Trichinen durchsetzt, daß i» vielen Präpa raten weil über !00 Trichinen gefunden wurden Der Zweck dieser freiwilligen Zusammenkünfte ist der fortwährend theo retische und praktische Fortschritt aus kiesen, Gebiete der Fleischschau. zBor». Tagebl.) L Aus den, Erzgebirge, 8 Mai. Im März d. I. war bei Johann ge orgcnsiadt der S Jahre alte Knabe Kindel i» den Brettcnbach gefasten. Erst am vorige» Sonn abend wurde der ganz mit Schlamm bedeckte Leichnam oe«- etben an eine», Wehr u, Breilenhos ausgesuiidcn. — B«i Schön Heide spielten au, vorigen Sonntag niehrerc Kinder aus der Bahnböschuug Ein üjährigeö Kind, da- aus den Bahnkörper gesprungen war. wurde von den, Puffer einer urücklouiinendcu Maschiiie.seitwärlS de» Damm hinabgeworse» und kam zum Glück mit einer leichte» Verletzung a», Kopfe davon. — In Schwarzenberg werden jepl uuisassende Serbcreitniigei, sür die am Hmimelsahrlstage daselbst statt- tiideilden Kreis turn fahrt getroffen. Man erwartet demselben gegen 3000 Turner aus der KrriShanptmaimschast Zwickau Al- Turnplatz dient eine W ese beim Bad Olten- lei». Hoffentlich ist auch der Himmel dein Unternehmen günstig. — Edelweiß (OuLvtwlluiu leoutopocUuw) in der Um gegend An»,abera». Wie sehr man astseitig bestrebt ist. die Umgebung dieser Stadt immer schöner, pflanzen- und blnlhenreichcr umzngestaltri,, geht auch daran- hervor, daß zwei dortige Einwohner am vorigen Sonnabend gegen hundert ;es„»de und mohlentwickelte Pflänzchen von Edelwe ß mit winiischcr Erde aus Südtirol i» der Umgegend AnnabergS in den Bode» eingesetzt habe». Hoffentlich wird eine derartige Opsersreudigkeit die rechte Anerkennung und Würdigung luden und durch d»e sorgfältigste Schonung dieser und aller Anlagen sich bclhäligen. Auerbach, 7. Mai. Heute in den früheste» Morgen lundrn ist unsere Stadt von einem größeren Schadenfeuer betroffen worden, durch welche- zusammen sechs Scheunen, ein Schuppen und ein Wohngebäude zerstört worden sind. Dir durchgängig aus Holz bestehenden alten Scheunen standen am ogeuanntri'. Spittelplatz a» der Göltzsch hinter der Posthalterei und gewährte» einen »icht gerade schönen Anblick. Schon vor 14 Tage» fand ein hiesiger Fleischer »> einer dieser Scheunen, die er erpachlel Halle, ri» Päckchen Streichhölzer, dessen Zweck keine» Zweifel zuließ I» derselben Scheune nun ist heute früh >/,3 Uhr da- Feuer zum AuSbruch gekommen und hat sich alsbald alle» übrige» Scheunen initgetheilt. DaS Wohn auS und Schnppengrdäude der Stepper- Sch roher fiel den flamme» ebenfalls zu», Opfer, während eS der uncruiüdlichen ^Heiligkeit der Feuerwehr gelang, da» stark bedrohte Post haltereiwohngebäudc zu rette» Viele Futtervorräthe, Wagen Wirlhschasttgerälhe. auch eine Anzahl neuer Biersäffer, vie in einer der Scheunen lagerte», verbrannten mit. — In Poppen- grüii bei Jalkenstein brannte gestern Abend i» der elften Stunde Wohnhaus und Scheune de- Weber- Ferdinand Männel ab (DreSd. Journal.) Reichen dach, 8. Mai. Wie nunmehr seststehl, wird die diesjährige sünste Alpenlurusahrt der Mitglieder de- XIV. deutschen TurnkreiseS (Sachsen) am Nachmittag de- 20 Jul« d. I. den hiesige» Bahnhof passircn und die Theil nehmer nach Stuttgart und an den Bodensee geleiten. Reichenbach i. v, 8 Mai. Dcwgesteru ist hierorts ei« aus Pole» staininendeS junge- Mädchen beerdigt worden, welche- an de» Folgen eines an sich unbedeutenden Unfalles verstorben ist. Dasselbe, mil Namen Emilie Ulrich, bisher gesund und im l7 Lebensjahre stehend, ging am Abend de- 24. April mit einigen Freundinnen an der reiigenfelder Straße spazieren. Da kam eine Rotte gleichalleriger junger Burschen hinzu, neckten die Mädchen und tricben dieselben ichUeßlich iu die Flucht. Die Ulrich ergriff den am Mühlgraben hinter dein Rmgk'schen Fabriketabliss ment entlang führenden Fußpfad, rulschle an« und stürzte de» etwa» abschüssigen Damm hinab. Hierbei mag da- Mädchen Schaden gelitten haben. Sie ging zwar noch einige Tage ihrer Arbeit nach, vermochte aber bau» ihren Dienst nicht mehr zu verrichten E» stellten sich Rstckriischmerzei, ei», später sprach sie auch irre und vor wenige» Tagen verstarb das junge Mädchen Der Vorgang konnte der Aufmerksamkeit weiterer Kreise und namentlich der Behörde nicht verborgen bleiben und so schwebt. Wie ^»ir höre», a»»«„wüktig die Untersuchung Über diesen beklagenswerlhcn Kall Zitta«, 7. Mai. (Z. N) Drr ehemaliae, durch mehr atü 4-jühriatz Umtüssthruaa trenverdiente Pastor PrimarinS unserer St»»t, Herr Kan 'itzeglvftir. XitR» des k. ßstchs. Brrdienstvrden«, Ehrrnbiiiger der Stadt ZitNm, legt« in den Morgenstunden de« heutigen s)ageS sei» müde« Hanpt zur Rohe. Der ehrwürdige Griff«, den körperlich« Leide» jahrelang dem Verkehr mil der Außen weit zu entsagen grnSthigt hatten, war den Augen brr jünaeie» «-enrration unserer Stadt säst fremd geworden, aber die Herze» der älteren Gemeiudeglieder haben »hm eia treue« und dank bare- Gedächtniß bewahrt. Cölln bei Meißen, 8. Mai. Man schreibt unS: Zur Explosion der Zündersabrik sei »och da» Folgende erwähnt: Die Fabrik besteht seit 23 Jahren und während dieser Zrit di» zur Katastrophe am Freitag ist den, Fadiik- pelso»ate noch nie ein Unfall zugestoßr«. Vor Allem muß aber Herrn Ewald Zinke da- Zeugniß eine» äußerst gewissen- hasten und vorsichtige» MauueS ausgestellt werben, der mit peinlicher Sorgfalt alle aus die Sicherheit de« Arbeitspersvunt« irgendwie bezüglichen Schntzmaßregeln auSsühren ließ, eher und bester «IS die« vo» den Behörden verlangt wurde, die sjesolgung der Vorschriften aber auch ununterbrochen persön lich oder durch gewisseuhastr Leute überwachte. Die Sp>»u- uiaschinrn befanden sich in einem von Ziegeln ausgesührlen Neubau im Parterre, i» 3 durch Mauern von einander ge- trennten, 4 « breiten, L w tiese» Räumen In 2 dieser Spinnsäle standen 4 Doppelmaschinen, im 3. Saale ein« dergleichen und 3 Wickelmaschinen. Jeder Spi»»saal bat 2 «ach dem Hose mündende und nach außen ausgeheud« Thüren, welche »>,r eingeklinkt waren, sowie 4 Feiister. Nach anßr» war da- Gebäude durch eine 2 m vou demselben entfernte Mauer abgeschlossen. Da« tägliche ' Zulverquautum besaud sich in dem 3 w entfernte« Sied- iäuScheo und wurde von einem an der Außenseite oben hm »hrrute» Gange au« iu die Trichter befördert. Der ivahre -rund der Explosion wird wohl unaufgeklärt bleiben, den» Diejenigen, welch« vielleicht Auskunft geben könnten, sind sür immer stumm geworden, und nn» so bedenklicher ist es. init ljeschuldigiinge». die ohne allen Grund erhoben werden, hervorziitreteii. schon in Rncksichl aus die Hinterlassrne» der unglückliche» Opfer. Durch Brandwunden uingekoinmen oder verletzt sind »nr die vier Arbeiterinnen, wo das Unglück geschah, die Arbeiterinnen der anderen Räume konnten sich alle rechtzeitig retten nnd sind nur durch herunigeschlendcrlr Steine und Maschinentheile verletzt worden. (M. T ) August »»h»> rinz Friedrich Büchscnschießen der Össicierc des — Se. königl Hoheit Prinz DienSlagS Nachmittag an dem Bück LeibgrenadierregimentS Theil, das, wie im vorige» Sommer, aus dem Schießstaude deS FlschhauseS abzehalte» wird. Als der Prinz sich zu Kuß nach dem Fischhause begab, kam ihm aus der Bantzenerstraße eine Abtheilung Soldaten, vv» einer selddieoftübung z»>ttcktehre»d, entgegen. Die Leute fange», wie dies deutsche Soldaten beim Marsche thu», rin »iunlcrc« Lied. Al« der cominaiidirende Osstcier den Prinzen erkamile, befahl er de» Soldaten, mil dem Singen auszuhörc»; Se. königl. Hoheit aber ries: »Bille, lasten Sie doch tue ?eule ruhig weiler singen." Die Maiinschasleii stimmlen »gleich ihre» abgebrochene» Gesang bei einem neue» Verse wieder an. Nach de», Schluß deS BüchsenschietzeiiS begab sich Se. königl. Hoheit der Prinz mit de» Ossiciereu nach der Saloppe, um hier ein vom Wirth, Herni Rudolph, servilles ülbenbrod im Freien kiiizunehiiieil und den warmen FrühlingS- abend zu genießen Uebrige»« können wir aus Grund eingezogener Erkundigungen und aus Ersuchen von bcst- «nlerrichtetrr Seite consialirrn, daß der im Eonnlagüblall erwähnte kleine Unfall, der den Prinzen Friedrich August >» der sächsischen Maschinenfabrik in Chemnitz getroffen babe» ollte, sich thalsächlich gar »icht ereignet hat. (D. R ) 7 Dresden, 8. Mai. Der Haushallpla» der Stadt Drelden sür da- Jahr 1848, wie er »niimehr nach den von drr RathSvorlage nicht erheblich abweichende» Beschlüsse» der Stadtverordneten sesigestelll »st. verzeichnet an Ueberschüsse» L 1V2 0t4 .E, während die Zuschüsse sich ans 3 908 000 beziffern. Zur Deckung de- Fehlbetrags von 745 986 ^kl soll die Gemeinde Einlomnicnsteuer nach 35, von» Hundert de» NornialsleuersollS erhoben werden. Trotz des ganz bedeutenden Anwachsen« des AuSgabe-Budgels, i»S- »csondcrc der AliSgabeposten sür da» Schulwesen und da» Aruicuwrse», ist sür da- lausende Jahr eine Erhöhung der tädlischc» Einkouimenstcuer ausgeschlossen. — Die irdische Hülle deS Herrn Hosralhe« L-r. rauer wurde DienSlag Nachmittag« 3 Uhr von Dresden nach Meerane zur Beerdigung libcrgesührt. Den Mütheilunge» über die näheren LebenSsch.cksalc des Verstorbenen sei »och hinzu- gefügt, daß er sich im Jahre t864 durch seine unerschrockene und ansopsrrnde Thätigkeil während der Cholera Epidemie in Werdau da» Ehrcubürgcrrechl Vieser Stadt erwarb und daß eS ihm brschiede» war, bis zum letzte» Augenblick in der uiimiltclbaren Umgebung deS hcchseligen König- Johann nnd de« Prinzen Gustav von Wasa zu kleiden. Nach dem an, 5 August 1877 erfolgten Tode de» Prinzen begleitete er dessen Leichnam zur feierlichen Beisetzung »ach Oldenburg. Wir wollen übrige»« noch bemerken, daß deu Verstorbene» in dem betreffenden Restauraul beim Mittagessen, das er regeln äßig daselbst eiozunebnien pflegte, der tödtliche Sä'Iag ansall betroffen hat. — Der Direktor de- Topographischen Bureauö de-G ncr ,l- stabeS, Oberstlieutrnant Fiedler in Dresden, hat sich aus Dienstreisen zur Revision der im Lande thäligeu Topographen begeben. AuS der Gegend vo» Chemnitz wird die Anwesenheit von Arbeitern gemeldet, welche Killen nachtrage» zu« Zwecke der Richtigstellung der Karte sür die Manöver drr Truppen. Es dürfte daraus zu schließen sein, daß die diesjährigen großen Urbuugen, welche alljährlich >„> derbste abgehalten werden, in diesem LandeSlheilc statlhalen. n der Sächsischen Schweiz werden gegenwärtig i» der Nähe von Schandau gleichfalls Karteiuiachträge geniacht, u»> die seit drr letzte» Ausnahme geschaffenen Wege-, Brücken nud andere vautea in die GeoeralstabSkarte rinzuzeichnen. (D A ) V erwisch tes. Altenburg. 8. Mai Vom Kaiferpanorama i» Leipzig ist in unserer Stadt eine Filinle errichtet worden. Dieselbe hat ein Unterkommen in, Gasthaus .Preußischer Hof" Zünden. — Die Gemälde-Ausstellung, welche der iiesige Kunstverein alljährlich im herzogliche» Hosthealer veranstaltet, wird Heuer zum 13 Mai eröffnet werden. An- gemeldrt sind ungefähr 300 Oelgcmälde und Aquarellbilder. darunter auch viele von de» bedeutenderen Künstlern. — Dir Beiträge sür die Ueberschwemuiten in Norddeutsch» land stießen in unserem ganzen Herzogthuine noch recht zahl reich. Da ist kein Dorf, in welchem nicht «ine Sam nlung veranstaltet worden wäre, und wenn auch die Beträge det Einzelnen nicht nach Hunderten zählen, so sind doch bisher mehr al« lOVOO gespendet worden. — Der jüngst ver storbene einstmalige StaalSminister Gras von Brust hat der Eladt ein Legat von dreihundert Mark ausgesetz», »nt der Bestimmung, daß dasselbe hiesigen Nothleidendrn zu Gute kommen soll. — Berlin, 8. Mai Nach der „National-Zeituug" ,st die Berlrihnng de< Adel» zum Theil an Personen er- folgt, ivelcke über ihre Geneigtheit, denselben anzunchnieii. vorher nicht befragt worden. Dies ist n. A. betreff- des Her,» l)r. Werner Siemen- drr Fall. --- Brouiischweig, 8. Mai. Zu Ehren des heulige» GeburlSIag« Sr. k. Hoheit de» Prinz-Regenten ist ki« Skadr reich acslaggt. Früh Morgen« fand FestgotteSdienst >m Dome. i»i Lause des Vormittag« eine große Parade statt. Die städtischen Behörden sandien Glückivunschadresse» ab. Nachmittag begeben sich der Pri»z-Xege»t und die Frau Prinzessin nach Blankenburg zu achttägige« Aufenthalt Herr Karl Jullu« Klemm, Doetor der
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