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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-10
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
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2884 und behielt er da» Porteseuille bi» zum Jahre 1875. Seine Demission ersolgtc, al« der von ihm propagirte Gesetzentwurf über da» Rechtsverhältniß der Militairbeamten vom Landtag abgelchut wurde. Sein Demilstonsgesuch wurde allerhöchst durch die Ernennung zum Gencralcapiloin der 1669 errichteten Leibgarde der Hartschirre oeauiwortrt, eine Auszeichnung, die der schneidige, ollbeliebte General wirklich verdiente. Ihm folgen die Sympathien von ganz München mit tus Grab. Während seiner schmerzhaften Krankheit (Halsleid«» mit Speisrröhredereuguag) gab der Hof durch die Mitglieder des königlichen Hauses wiederholt, ebenso die gejammte Aristokratie ihr Beileid kund, uud aus dem Bürgerstaate zeichneten sich täglich Hunderte in dem ausliezenden Bogen ein, um ihre Verehrung für de» ritterlichen kraulen auszudrücke». * «u-Zürich. 6. Mai. wird der ..Allgemeinen Zeitung" geschrieben: Am Samstag Abend fand im Casino Hott in gen bei Zürich «ine vou dem Ausschuß der Grütli- und Arbeitervereine Zürichs ver anstaltete AbschicdSseier zu Ehren der au-gewieleven Socialiften statt, welche von ungesähr 300 Personen besucht war. ES wurde eine große Zahl vo» Reden gehalten, die an Deuilichkeit Frage berührt, die für Italien ollerding» von höchst aktueller Bedeutung ist. Seit einer Reihe von Jahren hat da« Ber- hältuiü zwischen den beiden .Schwesternationen'' den Charakter einer schleichend«»! Verstimmung getragen; jetzt hat man aus der Halbinsel die Empfinbung. daß die entscheidende Krise hcrangekommen ist. Lauter, al- seit langer Zeit, haben Die jenigen, welche allein rn dem Zusammengehen mit Frankreich da» Glück Italien» begründet glauben, in den letzten Mo naten ihre Stimme erhoben. Politiker der alten Schule, Schwärmer für da» republikanische Princip, in gewissem Sinne sogar die .Jrredenlisten". finden sich hier vereinigt. Herr Crispi bat dieser ganzen Gesellschaft, die sich gar nickt genug thun kann, den Verlust der Freundschaft Frankreichs zu beklagen, höchst nüchtern und unzweideutig seinen real- politischen Standpunkt «ntgezcngesteNt Wir werden immer bestrebt sein, Freundschaft mit Frankreich zu halten; niemals werden wir un» an einen, Angriff gegen Frankreich beteiligen; aber über die Freundschaft mit Frankreich geht un» die Sicherstellung der Leben»- und EntwickelungSbediugungen teS eigenen Vaterlandes, und diese Rücksicht ist die Ursache unserer zum Tdeil auch an Helligkeit nichts zu wünschen übrig ließen. D e l Bündnisje. Genau dasselbe Programm hat im Januar v. I Ausgewiesenen selbst ergriffen olle nach einander das Wort. Al-; Fürst Biömarck iin Reichstage entwickelt. ES giebl eben keine Arundton zog sich durch olle Reden hindurch die Hoffnung, daß die ^ " ' ' Trennung nur eine zrüweiligc sein werde, sowie der Groll gegen die deuische Regierung, welche den schweizerischen BundeSroih genöthigt habe, die harte, uaverdienie und mit den sreiheitlichen Traditionen der Sänveiz unvereinbare Maßregel zn vollziehen. Zwei Redner rer- stiegen sich sogar zu der Behanplung, der Bunbetraih Kälte die Maß regel unterlassen, wenn er an einer bessere» Gestalt der sranzösOchen Republik eiaen Rückhalt gesunde» hätte. So sprechen LaudeSsrenide vou dem schweizerischen Patriotismus, der jede Einmischung zurück- weist, komme sie von wo immer sie wolle; so sprechen die, welche vo» einem Druck der deutschen Regierung zu rhreu Uugnnsten reden und iu demselben Augenblick einen Druck Frankreichs zu ihren Gunsten herbeiwanschen. Bemerk nswerth war »ach eine Aeußerung des soeialistijchea Eecundarlehrcr» Seidel in Mollis, Eanton GlaruS: unsere Schulbücher seien noch nicht republikanisch genug, sie erziehe» die Kinder immer noch zum ServiliSmuS gegen daS Monarchen- tyum. Daß daran kein wahres Wort ist, versieht sich von selbst, ebenso wie an der verleumderischen Behauvtuiig, die schweizerische Bourgeoisie sei monarchisch gesinnt. Auch das Volum des Universi- tütsproscssorS Dodel-Port ist hier noch zu erwähnen, da derselbe in seiner überschwänglichen und unkritisch-n Weise die Verdienste des „Socialdemokrat" für dle Verbreitung deS Lichte» in der finsteren Zeit der Reaktion leierte. Wohl sehr wenige Schweizer werden mit der Meinung des Professors übereinstimmeu. der „Socialdemolrat" habe sich durch Verbreitung sreigeillickicr Joeen um die Schweiz verdient gemacht. Dir Feier dauerte bis nach Mitternacht und eS kam dabet eine Anzahl von Sympathieleleqranimen aus gleich gesinnter! Kreisen in Zug, Aara», Luzern, Wliricilhur, Neuenburg, Gens u. s. w. zur Verlesung. An der Stimmung der große» Mehr heit unserer Bevölkerung gegen die Haltung der Nusgcwicscucn werden solche Demonstrationen blinder Parteileidenschast wenig zu ändern vermögen. * Zu den Ländern, welche, dem Sprichwort nach, am glücklichsten sein müssen, weit am wenigsten von ihnen die Rede ist. gehört in neuerer Zeit jedenfalls auch Egypten. Die Sorgen, welche Egypten vor noch nicht sehr langer Frist der europäischen Politik bereitete, scheinen völlig aus dem Wege geräumt; höchstens daß der Name LeS NillandcS mit Anleihe- operationen in Zusammenhang gebracht daS Interesse der europäischen Eapitalistcnkreise beschäftigt. Im klebrigen führt die egyptische Frage ein beschauliches Stillleben unter eng lischer Vormundschaft, und Europa verspürt kein Bedlirsniß. sich au» eigener Initiativ; mit Pen dortige» Angelegenheiten zu befassen, weil und so lange die britische Politik für Ruhe und Ordnung im Lande sorgt Wie man weiß, hat England sich anheischkg gemacht, seine Truppen aus Egypten zurück- zuziehen, sobald die Verhältnisse daselbst hinreichend gefestigt sein würden, um eine solche Maßregel unbeschadet der am Nu und Snezcanal engagirtcn höheren Interessen zu gestatte» Seitdem hat England den Stand seiner eghptischen Occw pationStruppeu sehr bedeutend verringert, ein Ende der Occupation selbst ist aber heute noch ebensowenig absehbar al» zu irgend einem früheren Zeitpnncte, uud. wenn man aufrichtig sein will, so bat Europa auch kaum Grund, sich vieserhalb Gedanken zu machen. Englands Stellung in Eghplcr ist eine ganz exccptionelle, seine egyptische OccupationSpolitik wird keineswegs nur von de» örtlichen Verhältnissen und Er wägungen beeinflußt, sondern bildet einen integrirenden Be- standtheil der britischen Orienlpolitik überhaupt Daß Egypten in Folge der englischen Occupatio» sich leidlich geordneter Verhältnisse erfreut, ist Thatsache, aber Niemand dürfte ver bürgen wollen, daß, wenn jctzl daö Land wieder ganz und gar sich selbst überlasten Ware, die frühere Anarchie nicht im vollen Umfange wieder hercinbrcckien würde, zumal wenn auS irgend welchem Anlaß daS Ganze der Orient frage in Fluß gerictbc. DaS friedliebende Europa hat daher nicht die mindeste Ve/anlassung, di- egyptische Frage ausS Tapet zu bringen, und wenn in französischen Blättern jetzt Stimmen Igut werden, welche England a» sein Versprechen erinnern, die Occupatio» Egypten» binnen absehbarer Frist ausbvren zu lassen, so liegt der Verdacht nahe, daß jene Mahner von Hintergedanken geleitet sind, deren Uucigen- nützigkeit nicht über Zweifel erhaben sein dürste. Frankreich begnügt sich nicht mit dem Einfluß, de» eS in Syrien bereits aus den Verlaus der Orientdingc auSübt, sondern möchte auch in Egypten rehabilitirt sein und seknt daS Ende der eng tischen Occupation nicht „m Egypten» willen herbei, sonder» weil eS seinen eigenen Bajonrietlen die Ausübung der höchsten Gewalt cmvertrarrt zu sehen wünscht Unler diesen Umständen dürste eS den Franzosen allerdings jetzt so wenig wie früher gelingen, für ihre egyptische» Bestrebungen in> Kreise der Mächte Sympatbien zu erwerbe». * Mit Genehmigung des Auswärtigen Amte» hat die Deutsche Colonialgesellschast für Südwcstasrika den Bergasscssor FreelinqhanS und den Bcrqreserendar Dust zu Milgliedxrn der Bergbehörde für da» Schutzgebiet ernannt. Die beiden Herren werden sich Anfang nächster Woche nach Südafrika begeben und Mitte Juni in Olyni- biungue eintrcffen. * Wie eS heißt, soll auch für daS südwestasrikanische Schutzgebiet die Anstellung eines deutschen Arzte» in Au»sicht genommen sein. * Die in Tokio erscheinende. der ..Ncrdeutschcn Allge meinen Zeitung" vo» dort zugcsandte Zeitung „Mainichi Schimbun" brachte (wie bereit» kurz erwähnt) am I l.Marz d. I eine längere Biographie Kaiser Wilhelm'». D e in Form eine» Flugblattes hergcstcllte Extraausgabe der Zeitung zeigt in der Mitte da» wohlgetrosfcne. von einem Trauerrunde umrahnile Bildniß unsere» verstorbene» KaiserS. und liefert der vorzüglich bergestellte japanische Druck einen Bewei», wie auch >», fernstell Osten die Bucki druckcrkilnst Alle» ausbol, m» der Größe de» Ereignisse», welche man in dem Hinscheibcn diese» Monarchen auch dort empfand gerecht zu werden. Äns -er italienischen Depntirtenkammer. * Die Stellung Italic»- zum mitteleuropäische» Friedens bunde ,s> am letzten Donnerstag in der italienischen Depu- tirtenkammer Gegenstand einer Erörterung gewesen, deren «uSgang und deren Ausnahme i» der italienische» Presse sehr brmerkenSwerth ist. Zn,» erste» Male wurde, i» ver Fo»n> einer Interpellation, ein visener Feldzug gegen die Polilik unternommen, welche zu», Anschluß Italiens an die dculsch- österreichische Allianz geführt hak. Der Abg. Bovin von der äußersten Linken stellte dieser Politik ein System von Allianzen aus der Basis der G meinsamkell der Abstammung und der sprachlichen V-rwandlsci est gegenüber, welches allein der Welt stall de» ewigen bewaffneten Frieden» die wahre Völker' Verbrüderung bringen werde. E» war für Crispi ein Leichte», da« Hsriigespiilnst an sich mit der kurzen Bemerkung abzntbnn daß er gewolml sei, praktische, nicht ideologische Polilik zu treiben «ber der Kern der Acvio'scheii Phaihlgsren war da« Ver hältnis» zwischen Italien und Frankreich.' und damit war eine herzliche» Worte» da»kle. Kübel a»s da» verehrle schicdeue »esc , bei« Eidlich toaftei« »och Herr» »lud. lbeol. da» verehrte SohenzollernhauS. Nachdem »och ver- chäftliche Bemerkungen vom Vorsitzenden gemacht worden waren, besonder» di« Auküadiguug einer kleinen Psiugi'treise unler ter Leüuug de« hochverehrte» Herr» k. Zinßer nach Dresden zur Besichtigung eines Theile« der dort befindlichen iunermissicnarischen Anstalten, wurde der erste BeretnSabeod geschlosst». » Vas höhere Hliidchtnschullvesen. k ,wci Slaalen in Europa, die in Bezug aus Frankreich eine klarere Gemeinsamkeit der Interesses hätten »IS Deutschland und Italien. Beide verlangen nichts Andere», al» selbst ständig zu leben und ikre Kräfte zu enlsaltcn; beiden steht entgegen da» alle Strebe» Frankreichs nach einer Dorherr- chast aus dem Eonlinente wie im Mittelländischen Meere. Deutschland» und Italiens übereinstimmendes Inlercsse ist die Erhaltung de» Frieden» aus der Grundlage de» Status qua, lind in diesem Interesse begegnen sie sich »nt Oesterreich. daS seine Augen aus den Orient gerichtet hält. Kanu eS aus dcr Welt etwa» Natürlichere» geben, al- daß diese Mächte sich zur Vertheidiqilng ihre» Besitzstände» mit einander verbinden ? Eine iu ber Presse der offene» und verschämten Opposition Italien» häufig ausgrworsene Frage lautet: „Wozu ein Lcr- theidiguiigSbünvmß. wenn man nicht bevrohl ist? Wird ein solch uniiölhigeS Bülibniß nicht den Krieg eher herausbeschwören al» ihn verhüten ?" Erispi hat die Frage ter Nothwendigkeit einfach mit tc», Hinweise aus die Tbalsache cibgelha», daß e» Mächte giebt, welche mit dem statu» guo nicht zusrieben sind. Wer diese Machte sind, weiß das Kind aus ber Straße. Wenn sie rüsten und rüsten, ohne von Jemand bedroht zu sei», so ist nichts selbstverständlicher, als daß Die. welche an dcr Er haltung deS Status guo interessirt sind, sich zur Verteidigung desselben znsamiiienschließen. Diese ganze Politik ist so sonnen klar, so überzeugend. Laß im römischen Parlament sich kein Mensch erhoben hat, sie z» widerlegen. Herr Bovio selbst erklärte sich nicht befriedigt, hat aber wohl weislich unterlassen, seiner Interpellation irgend welche stolze zu geben. Und bedculsamer noch dürste sei», daß die ungeheure Mehrheit der Presse entschieden auf Seilen ber Negierung stehl Jene zweideutige Politik der freie» Hand, die Italien lange spielen zu können glaubte, hat sich i» dcr tunesischen Angelegenheit schwer gerächt. Von jener herben Lehre datirl der Wendepunkt. Die Italiener müßten nicht die verständigen Politiker sein, die sic sind, wenn sich nicht unter ihnen die Ueberzeugung von der Nothwenbigkeit der »i'ittcleuropälschcn Allianz immer mehr befestigen sollte. Freie akademische Vereinigung für kirchliche Liebcslhiitigkeit. * Am Montag Abend begann der Verein der „Freien aka demischen Vereinig»»«, für kirchliche LiebeSlhätigkeit" seinen ersten Bereinsabend abzuhalten im größeren Saale de» evan- gelüchea BereiiiShaufts. Nachdem sich der Saal mit Vertretern und Vertreterinnen aller Stände fast ganz angesüllt hatte, erSssnete der Vorsitzende de- Vereins den Abend, indem er in einige» Worten die anwesende Versammlung herzlich begrüßte und dann de» Zweck de» Vereins kennzeichnet«. Hieraus hielt Herr Prof. vr. jur. «t td. Sohm seinen gütigst zug'saglea Vortrag über „We>en uud Ziel dcr inneren Mission". Einleitend sprach er: „Was verlangte da- 15. Jahr hundert? Organisation. WaS daS 16.? Reformation. Wa» ver- langt daS 19. Jahrhundert? Mission, sowohl Hcidenmiision als innere Mission." Dan» fuhr er ungesähr fort: „WaS ist daS Weic» der inneren Mission? Das ist das Wese» des ChristkiühumS. Diesis besteht im Glauben und Le: daran- folgenden Liebe. Durch den Glauben ist dcr Mensch Herr oller Dinge und Niemand unteriha». durch die Liebe ist er Jedermann unterthan. AuS dieser Liebe folgen die ersten Werke der Barmherzigkeit. Nicht alle Werke der Barmherzigkeit komme» ouS der Liebe. So kamen die großen Werke dc§ Mittel alters, wie die Seelhäuscr, Scelbäder, Hospitäler, nicht auS dcr Liebe, sondern aus klug berechnendem Egoismus, der dem Mit menschen nur Gute» thut, um seiner eigenen Seele Heil willen. Erst seit dcr Resormaiio» sind die rechte» Werke dcr Liebe möglich; denn trotz römischer Angriffe bleibt der rechlfcriigende Glaube dcr alleinige Quell aller wahren LiebcSthäligkeit. Wie des Wesen der inneren Mission durch bas Ehrnienthunl gegeben ist, so sind die Ziele derselbe» bestimmt durch das moderne Heidciilhum. Es giebt ein zwiefaches modernes Heideulhum, ein gebildetes und cm un gebildetes. DaS gebikdele Heidenlhum entspringt aus dcr Herrschaft dcr modernen Naiurwisicnschast, welche sich angemaßt hat, nus über Gott und u»S selbst zu belehren. Damit bat die Natiirwistenichast daS ihr allein zukominende Gebiet verlasse». DaS gebildete Heiden- Ihum ist ein intellektuelles, den» die Moral deS ChriftcnthnmZ besteht hier noch, wcnn auch »»bewußt. De»» dies ist dcr nnbewnßlc Segen der christlichen Atmosphäre, in welche die Vertreter dieses gebildete» Heideiilhums gesetzt sind. Davon unterscheidet sich da- »ngcbüdele moderne Heidenthum, welche? immer mehr sich bestrebt, die athei- sljschcn Grunbsätze, ihre- wiffenlchoftlich.'ii Gewändes c »bläßt, in die Praxi- unizusetze». Hier ist keine Moral mehr, sie wird vernichtet. Das Ideal ist Anarchismus: Vernichtung von Staat, Kirche und Familie. So werden auS Menschen Thiere, welche einen sorlgcsetzten Kamps um da» Dalei» führen. Was kann Helsen? Lediglich, daß wir uns unserer Pflichten klar werde», dost wir uns klar weide», u»S zu erbarme» der Elenden und Enterbten. Die» sollen wir nun nicht an- Klugheit thun — denn diese gtebt niemals die rechte Kraft —, sondern an- dem wahren, innigen Glauben. Daran» lolgt die Liebe, welche das Elend de- Nächsten nicht nur an» ter Ferne, sondern in dcr Nähe kennen lernt und diesem entqegcnzusteuern sucht D e Menschheit leb» wie in verschiedenen Stockwerken und eS gilt. Laß Die, welche in den oberen Stockwerken wohnen, besonders auch die hol Wohnende»!, hinabstcigen in d«c Souterrains, in die Stauen de- Elende» und deS Laster», da Menschen wohnen, d e nie zur Kirche kommen — denn meistens kommen nur l»c Woblgckleideicn »nd Wohlgenährten — die vielmehr mit einem wahre» FaiiatismuL au den Anarchismus wie an ein Evangelium des Teufel» glauben. Ja es herrscht dort eine gewaltige Macht der Finsterniß, und wir müssen hingehen uud Verkündiqer d>< Evangelium» werden, nicht so viel in« Wort als in der That. Durch solche selbstverleugmnde Liebe wird der Clafienhaß überwunden, und daS Bewußiscin dcr Zugehörig, keil zu einem einigen Volke von Bender» wirb immermehr beseitigt. Und unser Staat, der allein nur aus christlichem Boden fest bestehen kann, wird blühen »nL gedeihen." Nach dieser klar durchdachten, begeistert vorgelragene» und de- geisternden und zündenden Rede dankle der Vorsitzende de» Vereins den, hochverehrten Herrn Professor im Namen dcr Versammelten unter donnerndem BkisallSgetrampel der Studenten. An den ernsten Theil des Abend» schloß sich für die Herren iu gewohnter Weise ein gemüthlicher Theil an. bei welchem dem Vereine duich ihre Gegenwart die Ehre gaben der allverehrte Redner, ferner, wie ull>ch. Herr Pastor Zinßer, Herr Pros. vr. „>e. Klintze, Herr V. l-w. Vr. Niets che >, Herr Pastor vic. vr Hartung, »och einige verehrle Freunde de- Verein» und mehrere Candidale» dcr Theologie. Frach gelungene Lieder wechselten mit ernsten Toasten ab. Zuerst tprach der Vorsitzende de- Verein» aus Herrn Pros. vr. jur. et ideal. Sodm. woraus Lerirlbe mit rinigen Worte» >» seiner ihm eigenen Weise über die Verwandlschist der Theologie mit der Jurisprudenz sprach und daun de» Verein begrüßte; h eraus sprach der Schrift führer de» Verein» Herr »ruck, jur Richter aus Herrn Pastor Ziaßer al» den schon io lang bewaurlen Le ter de» Verein«, woraui jener dankte und dann derlei»;«» Herren S uacnten, welche vor kurzer Zeit da» Krankrnvflrqerexamen il> glanzend bestanden Hallen, gedachte. Später sprach Herr 4> l.,c l»r Hartung über de» christlichen Patriotismus der Lrulschen. Hieraus ließ Herr »lud. lkiaoi. Barthel Herrn k. l-ie. 1-r Rictschel als wiirdigrn anwesrndea Brrtrrttr des eii,<-ulum mter »r«», der -ncr» ideoloxia. der ökn viueoluw vo» der Kanzel herab mit den Slud.nte» aller Fakultäten ei» rugeres v,o nluw mit de» Siudcnlea der Theologie hob», i» studentischer «eise lebe», woraus derselbe „ w. Leipzig, 8. Mai. DaS Mädcheuichulwesen hat in neuerer Zeit nicht »nr daS lebhafte Interesse der Schulmänner, sondern auch die Aufmerksamkeit und Fürsorge der Behörden und die Theilnahme aller Gebildeten gefunden. Wie sich »un dasselbe im Verlauf der letzlen Jahrzehnte entwickelt hat. darüber giebt ei» inleressaaleS. soeben erjchieneueS Schristchen Aaskuust. Es ist von P.os. Or. Nöldeke, dem verdienstvollen Dircctor der Leipziger höheren Schule für Mädchen, verfaß» und rrägt den Titel: , Bon Weimar bis Berlin. Bemerkungen zur Ent wickelung de» höheren MädchenschnlwesenS in Deutsch land." Berlin, L. Oebmigke's Verlag. Im ersten Cavilel der Schrift theill der Versager Verschiedenes über die Gründung der höheren Mädchenschule., »iit, die ihre Entstehung dem Bildungs bedürfnisse deS deulschcn Bürgerstandes und nur zu einem kleinen Tbeile dem Staat; verdanken. Vo» den 300 Mädchenschulen sind die meisten Gemeinhejchulen. Unter den Männern, die sich um diese Anstalten verdient gemacht haben, wird vr. K regeuberg- Iserlohn ganz besonders Hervorgeboben. Ter B:r>'asser sagt: „DaS rechle Wort zu rechter Zeit sprach Kregender«, das wollen wir ihm nie vergessen." Derselbe warb persönlich und brief lich zur erste» Versammlung von Dirigenten, Lehrern und Lehrerinnen deuiiclicr höherer Töchterschulen in Weimar am 30 September 1872. Diese Versammlung zählte 164 Teilnehmer und berieth über Thesen, die iämmtlich angenommen wurden und Veranlassung zu einer Denk schrift gaben, die im Namen der Versammlung allen deutschen Stoa!Siegirrungen übergeben wurde, aber in Kreisen der Privat schulen übel berührte und anch eine Gegendenkschrist hcrooreies. Eine bessere Nachwirkung der Weimarer Berianinilung war die Gründung eines einheitlichen Organ», der sogenannten grünen Blätter: .,Zeit- 'ch' ist sür weibliche Bildung in Schule und Hans. Eeiit.aloeqan >ür da» deulside Mädchenschulwesen." Leipzig, Teubner. Welchen Emsluß diese Versammlung überhaupt ausübte, davon zeugte die Berliner Eonsereiiz. welche den Weimarer Beschlüsse» ein erhöhtes Ansehen verlieh, und der »eubelebte Eifer der Lehrer und Lehrerinnen, sowie auch di- Lviersreudigkeit der Patronate. Ti; Schrift beleuchtet dann weiter die zweite Hauptversammlung in Hanncvcc im Jahre 1873, d'e zur „Gründung de» deiilschen Vereins vou Dirigenten und Lehrenden höherer Mädchenschulen" suhlte, auS welchem nach und noch 15 Zweigvecciue hervorgingen, deren Tbä'.i keit sür da- Mädchenschulwesen röchst ersprießlich ge rne cn ist. Die dritte Hauptversammlung beschäftigte sich vorzugS- wciie Mit inneren Angelegenheiten (mit der D Sciplin, Beschränkung LeS Unt reicht- aus die Morgenstunden, Turn- und AcbeilSunter- rici t rc.s und wie» als Frucht auch die Errichtung einer allgemeinen deuische» PcnjionSan statt jur Lehrerinnen und Erzieherinnen aui, die jetzt über ein Capital von 897 532.54 -S4 »erlügt. Tie vierte Hauptversammlung in Dresden erwarb sich besonders dadurch ein Verdienst, daß kie einen Vertrag über den Austausch der Schiil- berichle annahm. Nach derselben ging eine zwecke Brll- und Denk schrift (um Regelung deS höheren MädchenschrilwesenS) an die deut schen SiaatSregiei ungen. Die fünfte Haupiversammlung (die nicht ohne Kämpfe hinsichtlich der Ulieiitbel.rlichftit und der Ausbildung der Lehrerinnen re. verlies) wurde in Köln ab-chalte». Nach terselb-n trat i» mehreren deutschen Staaten eine gesetzliche Ordnung ces MädchenschnlwesenS ein. Bei der sechste» Hauptversammlung, welch- durch di: Anwesenheit des Geh. Rath Vr. Schneider geehrt war (der von da an jeder Ber- sauiiiilung beiwohnte und einen vielfach bestimmenden Einfluß aus den Gang der Verhandlungen ausübte) wurde besonders dft Ge sundheitspflege in der Mädchenschule beiont und dir Berösseiit- lichung eine» NormallehrplauS in Aussicht g-stellt. Hierbei gedenkt die Schrift zugleich der noch dieser Versammlung cingctrrtcnen bitter» Enttäuschungen, die dadurch entstanden, daß die Guiiidlage, welch« Lee Minister vr. Falk sich stellte, gänzlich ausgegebeu wurde. Die siebente Versammlung tagte in Braun schweig, die acht« in Stuttgart, bei welcher der Geheime Rath vr. Schneider le der wieder mit leeren Händen kam, aber eine hochwichtige, >» VaS Lebe» der Frauen ries ensichneideiide Rede hielt und Rector vr. Weitzel über die Behandlung der deutlchen Literaturgeschichte sprach. Die Aur-sichtslvsigkeit einer erwü iichten äußeren Organnatio» deS MübchenichnlwejeiiS in Preußen bedrückte bei dieser Versammlung di; Geniütlier nichi wenig; zum Glück Iah man aber aus den folgenden späteren Erlassen des Ministeriums, baß doch die Regierung de» Mädchenschule» ihre Fiiisorg; in wohlwollender Weise zuwcnden werde. Eine sehr fruchtbare Versammlung war die im Jahre 1884 In Naumburg abgehaltene. die über den demschen Au'iatz, die mathematische Geographie re. sich verbreitete Am Schlüsse dir Schrift wird des Noimal-LehrvlanS gedacht, der seine Vorläuser hatte und neue Eirttäulchungcn brachte. WaS man Ungünstiges über diesen Normallchrrlan sür die büberen Mädchenschulen zu Berlin in Zweigvereincu hatte laut werden lassen, das bestätigte Li; Berliner Leriammlung (1686), welche von 451 Thcilnehmern bejucht war. Sie wurde auch durch de» Lciuch de» Ministers v. Goßler ausgezeichnet, der den Normalplan als bescheiden gedacht bezeichnet« und sein Lieblingsthema, die Spielsähigkeit und Spielirclidigkeit dcr Jugend, betonte. Unter allgemeiner Spannung gab Schornstein seinen Bortrag über den Normatlehrplan. d:» er in seinen Licht- und Schattenseiten klar darlcgte. und bei dem er namentlich die Unterscheidung von höhere» und mittleren Schule» vermißte. Während die Versammlung a»s zwei Fragen deS Geh. Rath Or. Schneider über Classenvertheilniig und Scheidung zwischen höhere» und mittleren Schule» nicht weiter cinging, »ahm sic einen von Lin »-Görlitz gestellten Antrag an. Er lautete: „Die Versammlung beauftragt de» engeren Ausschuß, unter Zugrundelegung de» Normallehrplane« sür die höheren Mädchen- schule» zu Berlin, unter Berücksichtigung der i» de» Referaten und Debatten angegebenen GeftchlSpuacte und unter Zuziehung dcr Mitglieder de» weiteren AuSichusses, eine» Normallehrplan suc die höheren Mädchenschulen zu entwerien und denselben dem vreußiicheii Untei richlSminister vorzulegen." Die Annahme dieies Antrag» sühne zur Secession einer großen Anzahl preußischer Collegen. und bereits ani l. Juni 1887 tagte in Elbing die conitituirende Versammlung deS von de» Secejsionistcn gegründclim preußischen Vereins sür ösientliche höhere Mädchenschulen. Eine Delegirteii-Bersammlung im Oktober 87 beschloß, sich alsbald mit dem Normo'Ichrvlan zu beschäftigen, und so wird der Herr Minister bald über zwei Nonnal- lehrpläne versüge» können. Daß, wie wir zuletzt i» der Schrift hören, dcr preußische Verein von dem deutlche» Verein und von den Privatschulen sich loSgeniacht hat, mag erklärlich iei». ist aber nur zn bedauern. Verlchiedene Bemerkungen über eine Billlckrist dcr Frauen an das Abgeordnetenhaus und über die böien Criahrnnge» mit Peiisioiialen und Frauenleilunge» schließen die Schrift ad, die ein klare» Licht oul die Bestrebungen der Mädchenschule wirst und ahnen läßt, wie viel diesem Theil unserer VolkSerzi:(nng'a.:slaireli »och fehlt. Mühlau, bereit» wegen Sigenthamsvergehea» vorbestraft, legte ri» offene- Geständniß ab, ebenso Hönicke, der jedoch zugleich »»gab» daß er sich seiner Strasthat nicht bewußt geweseu sel, vielmehr, da er sein Eigenthum zurückerhallea batte, den Mühlau oicht in- Gesängiiiß bringen wollte. Diese Auslage berücksichtigte da« Gericht anch insofern, als eS annadm, daß der Angeklagte sich »nr ans Gutherzigkeit gegen öa-S Gesetz vergangen (ade und billigte ihn, mildernde Umstände zu. Mühlau wurde wegen Diebstahls im wiederholten Rückfälle ,n 1 Iobr Gefänqaiß und 3 Jahren Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, Hön.cke wegen Beihilie zu 10 Geld, kvent. 2 Tagen Gesäugnißstrafe vernrtheilt. DI 'Als vugariicher „Obcrlnkarr" (Odersörstee) gerirt« sich bei verichiedeiien Personen ter im Jahre 1824 zu Pörschw'tz ge borene Johann Pillack. um durch seine Vorspiegelungen iu den Besitz vo» Geldmitteln zu gelange». Trotz seiner 64 Jahre macht der Angeklagte „och den Eindruck eine» sehr rüstigen Manne» und verleiht ihm le n kohlschwarzes Haupt- und Barthaar, sowie seine grüae Ober-Jäg.ikleidniig in Wirklichkeit ein sremdeS Aussehen. UebrigenS ft»d seine Angabe» zum Theil wahr, denn dieser eigenthümliche Mann dot ihatlächlich 40 Jahre in Ungern gelebt uud den Posten eincS Ober- jägcrS bekleidet. Seine Stellung mußte er ausgedeo, da er iu eine Untersuchung verwickelt wurde, die sich mit der Ehrenhaftigkeit eiues Leamieu schlecht vertrug, aber schließlich wurde er wegea Maogels an Beweisen sreigelassen Run hat er sich zu Fuß voa Ungarn bis hierher durchgeschlagen, bis er schließlich in Steiudach mit der Sen- dormerie in üolliftou gerieth. Er hatte nämlich den dortigen Förster und den Lehrer, sowie mehrere andere Leute zur ver gab: kleinerer Geldbeträge veranlaßt, indem er ihnen solgende- Märchrn ausband; „Er sei ungarischer Obersörster uud habe i« Fe> bruar 1884 unglücklicherweise zwei Wilderer erschossen, weshalb er seit der Zeit nicht einen Augenblick mehr sicher gewesen sei, da man ihm dort nach dem Leben getrachtet habe u. s. w." Sein ungarischer A.cent bestärkte die Leute im Glauben an den Humbag. Allerdings siad die Geloben äge nur sehr gering «nd gestand der Angeklagte <n der Verhandlung Alles zu, so daß die königl. Staats anwaltschaft selbst eine milde Ahndung beantragte. Mit Rücksicht aus die damalige Nothlage des Angeklagten hielt das Gericht denn auch eine Straft von 4 Monaten Gefängaih (wegea Betrugs im Rücksalle) sür ausreichend, 1 Moral wurde als durch die Unter« suchuagshast sür veibnßt erachtet. Der Gerichtshof bestand aus den Herren LandgerichtS-Director Justizraih v. Bose (Präsidium), Laadgerichtsräthen Eachße, Leh mann, vr. Fleischer und v. Sommerlatt; die Anklage führte Herr StaatSanwall vr. Nagel. (Eingesandt.) -Fröhlichewiederkunst wird uns vom A»S Wolkerödors 7. Mai geschrieben: Nun ist der ganze schöne Frühling bei un- wach geworden, so baß wir letzt wandcriustige und erholungsbedürftige Sommergäste m>t Hoffnung aus ihren Beifall zum Beiuche unserer Berge und Wälder c »laden können. Schon seit vielen Jahren haben sich all- jährlich zahlreiche werlhe Gäste aus Leipzig eiogesundea und ist auch sür dieses Jahr aus ein Wiederkommen derselben zu hoffen. Wir glauben vielen Lesern deS „Leipziger Tageblattes" eine» danken», werthen Dienst zu erweisen, wenn wir ihr Augenmerk jetzt auf diesen abgeichiedeucn reizenden Ort richten. WoiserSdors — 7 km vou Station Neustadt a/Orla (Sera-Probst- zekla) n»d >c 9 Ka» vo- den Stationen Roda (Gera-Weimar) and Kahla (Saaldahn) entftrni — liegt in einem mit den entzückendsten Reize» einer verschwenderischen Natur überreich ouSgestatteteu Thal- kessel und ist umjäumt von laniienbewaldeten Bergen. 6000 im der schönsten W.ildcr, auS allen Baumartea gemischt, umgeben daS kleine ca. 30 Wolnibänftr und 160 Einwohner zählende Dorf nach alle» Seiten und reicht der Mold bis unmittelbar an den Ort heran. DaS stattliche Schloß Fröhlichewiederkunst — daS seinen Namen der Rückkehr jciiics Erbauers, des glaubensstarke» Kurfürsten Johann Friedrich de» Großmüldigen aus der Gefangenschaft 1552 verdankt — in uiimiltclbarcc Nähe des DorseS, inmitten eines Teiche» ge- legen, bictcl einen überaus reizvollen Anblick und birgt alljährlich hohe fürstliche Gäste. Tie Prvnieue.dettioege, die meilenweit in den Nadelwäldern sich ouS- dehnen und mit zahlreichen Ruhebänken versehen sind, werden jährlich erweitert und g:währcn mit und ohne Bergsteigen die Annehmlichkeit gesunden und stärkenden Aufenthalts. Die Lust ist wegen der au- IiegenLen Berge und auSgedebnien Nadelwaldungra wenig bewegt, ozoiftaltig. Ucbrigens hat Woft.rsdors günstige klimatische Ver- bäliiiijje, e-S l egt mit uächücr Umgebung 330—434 w hoch, ist nach Norden und Osten durch bewaldete Berge geschützt und bietet die Möglichkeit deS Spazierengehens im Walde selbst unmittelbar nach Regen und bei windigem Wetter. Auch weitrre Piftien lassen sich von hier aus bequem aussühren. Schlag uud Wildpark Humnielsham, die Leuchtenbura und Sachseaburg. welche aus herrlichen Waldwegen erreichbar sind, sowie die Städte Roda, Kahla, Jena, Weimar, Rudolstadt. Schworzburg werden gern zu Ausflüge» benutzt, die keinen Besucher unbesriedigt lassen. Auch in materieller Beziehung wird der Ort selbst verwöhnten B-wchern »ach alle» Richtungen hin gerecht. Der Gafthos „Zum Keller", welcher unmittelbar am bcwaldeten Berge liegt, bietet sr-nndliche, gut eingerichtete Zimmer und eine vorzügliche Ver pflegung bei sehr »läßigen Preisen. Kalte und warme Bäder sind jeder- zeit zu haben. Ein Badeort mit modernem Lomsortundgeräuschvollea Ver ' mtgiiiigrn ck't WolserSdrrs sintich nicht,dafür sehlt ivm auch jeder Zwang ber Gesellschaft, und wer «ich nur von vornherein klar ist, daß Nbgcjchicdenheit und WaldeSluft sür ihn die Hauptsache sein sollen, der wird hier sein volles Genügen finden. Hier ist der Cur- gast selbstständig in semen Bedürfnissen, Rechten und Interessen, sorgsam ge.niete Person, keiiieswegS Sache, wie anderwärts. Man laßt ihm se » n Willen, schont «eine Launen und, was nicht über- flüssig zu bemerken ist, seine Easse. Nähere Anfragen beantwortet gern M. Wcißschuh in Wollersdorf, Post Hummetshain. und noch « geschlosst. Königliches Landgericht. HI. Ltraskammer. 1. Der Beihilfe zum Diebstahl war die Dienstniagd Auguste Selma Tille aus Pröjen beschuldigt. Bei einem von dcr Dienst magd N. im Januar d. I. verübten Aepseldiebstadl batte die Ange klagte der Genannte» dadurch Hilft geleistet, daß sie inzwischen aus- poßlc, ob Niemand komme. Sie mag sich ihr;» Angaben nach dabei gar nichts Schlechtes gedacht bade», doch konnte sie dies vor Straft nicht schützen, den» da» Gericht nahm Beihilfe «um Diebstahl an und erkannte aus die gelinde Straft von 2 Tage Gesängiiiß H. Die Haiibarbeitei Johann Max Muhl au und Carl Jrüdrich Otto Hö nicke aus Taucha halten sich wegen Diebstahls bcz. Beihilfe zu veeanNvorle». Im Februar di'S. Js. kau« Hönicke zn de», Brigadier von Taucha mit der Anzeige, daß >bn> seine Ubr gestohlen worden ftj. Kurze Zeit Ipckrr kam er schon wieder und crzähfte dem Gendarm nun, seine Uhr Hobe sich wieder gesunden, denn er hätte sie unbewußt verlegt gehabt re. In Wirklichkeit verdäll sich die Sach« ,edoch aaa» ander». Der in demftlbe» Hau» wohnende Mühlau hatte die Ubr aus Hömcke's frei dahäiigendcm Jockei gestohlen, dieselbe dann verletzt „nd den Pfand- ich«,» zerrissen. Als Hönicke aber zum Gendarm ging, bekam Müdlou Augst vor der zu erwartenden Straft und bat Hü-iac bei seiner Rückkehr, ihn doch nicht in» llnalück j» bringen, gestand D -ftm auch den Diebstahl, den Veeiatz der Uhr und die Verachtung de« Pfandscheins ein, »ersiwerte ihm aber, die Uhc in wenigen Tagen wieder herdcizu schaffen. Einstweilen gab er HSaicke seines Vaters Ubr und 3 baar, wodnrch Elfterer ftch schließlich zn der falsch:» Angabe resp. Widerruf der Anzeige beim Gendarm bestimmen ließ. Wirklich erhielt Hönicke sein« Uhr ««ich wieder nud wäre der ganze Handel vielleicht nie lirraularkonn»», wenn nicht Mikstkau's Brirder spitter unüberlegt an«, geplaudert hätte, was den Brigadier, dcr von d'r Geschichte gehört hatte, zu Erörterungen veraulrßte, drien Resultat Muhtau's Verhaft»»« wir. Nnnmrhr befand» sich beide aus der »nklogrbank. Ter Gejammtanslage der vorliegenden Nummer ist eine Extra- Beilage, betreffend den von der Firma Fra»; Ehriftsph >» Berlin ö>4V. Mcklelstraß; II, und Filiale Prag, Larolinenthal 197. geführten echten KußboSen-Älaiijlack. angesügt. verüb, voernokmano, AeichSftratze 4L. I*«1viLlDvii van Besteht seit 1878. S z,g 044» «»eil, Katharine«itr. Sitz.! Feriisprechsteke 688. fertigt I-. Vftr«Irret »er, Ncudnttzcr Straße 14. 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Kaiitidiirkft billigst iiiorlt.'- Prehn's transatlantische Pnloer-Eomt»- Nation ist do» beste Boebeuguiiasmittel gegen Motten und ein wirk lich bewädrtes Mittel gegen Schmatzen, Russen, Wanzen und Flühe. Blattläuse und vogelmiltzr», Ameise», Heimchen und Motte». Packele von 60 ^ b:S 4 ^l Allein echt ,» der Börftn- Aooih ke, Albert-Spolheke und bei Osear Kredo, Drog. zur Flora, Unioersitätskraße 8. Soodk. Imiil «LdiUls viLarrap. Nr. I-O I-» valauu, ?, vnn Ilmr Millr Nr I4> l-a vlarita. V aftl , - Nr. II? kl Lolero, O»:> > t>»,» » Nr. K4 1-» Albar», Ift iiic-xu« i>un» Nr. ?4 Kl krogveso. c)an>n>» >1 tuut - Nr. 48 I-a Knim-Ia, lloy; K'.iow - ndmufter noch Nnkivürt- -.eg-., Nachnahme träges. 115 >1. St 18 115 . 18 - Ist» . - 1» - »5 - - 1- - » . , « - 75 » » 8 - oder Einsendung der
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