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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-10
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.05.1888
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NW«-»--- Mnste Geilage M Leipziger Tageblatt and Anzeiger. 131. Donnerstag dm 10. Mai 1888. 82. Jahrgang. Neueste Nachrichten aus Lerlin. * Lharlottenburg, ». Mai, 11 Uhr 20 Minuten Vormittags. DaS Befinden Sr. Majestät de» Kaiser» war in der Nacht eia ziemlich gute», aber nicht so gut wie die Nacht vorher. Gestern Abend war da» Fieber gering und hat heute Morgen ganz nachgelassen. Die Eiterung ist ge- ringer als gestern. Die Kvrperkräste haben zugenommen. Der Kaiser durste mit Erlaubniß der Aerzte heute da» Bett aus einig« Zeit mit dem Sopha vertauschen. * Berlin. S. Mai. (Fernsprech-Meldung de» »Leipziger Tageblatt«»".) Die Besserung im Befinden de» Kaiser» hielt auch heute an. die Temperatur, welche gestern Abend etwa» höher war, ist heute aus 37>/, Grad heradgeaangen. Die Eiierabsonderung dauert sort, ist aber nicht sehr belästigend, so daß der Kaiser eine ruhigere Nacht hatte und viel schlafen konnte. Heute früh war der Patient in etwa» trüber Stimmung, er wurde jedoch ausgeheitrrt, al» ihm die Aerzte erklärten, er könne da» Bett verlassen. An der Consultalion nahmen außer den behandelnden Aerzten auch Prof, von Bardeleben und Pros. Lehden Theil. In ihrer Gegenwart wurde die Canüle gewechselt und hierbei zeigte sich, wie die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet, rin freudige» und überraschende» Resultat. Die Stellen in der Umgebung der Eanvle, welche früher fick entzündet zeigten, waren heute von Entzündung frei. Bei dem ver- hälknißmäßig günstigen Befinden de» Kaiser» wird heute und Wahricheinlich auch morgen kein Bulletin au-gegcben werden. Die Reise der Kaiserin nach den Ueberschwemmung-gebieten in Westpreußen wird erst dann erfolgen, wenn eine anhaltende Besserung rm Befinden de» Kaiser» eingelretcn ist. Heule Mittag unternahm die Kaiserin in Begleitung der Prin zessinnen Victoria und Margarethe einen Spazierritt nach der Iungscrnheide. Gestern Äachmittag ist da» Zelt im Char lottenburger Schlvßpark ausgeschlagen worden, worin der Kaiser verweilen soll, wenn die Aerzte ihm den Aufenthalt im Freien gestatten werden. Zu diesem Zweck ist ein bcsou derer Stuhl angesertigt. in welchem der Kaiser dir Treppe herab und hinaus getragen werden wird. Gestern Nachmittag fand eine einstitndige Csnserenz zwischen dem Kaiser und dem Fürsten Bi»marck statt. Heute nahm der Monarch einige Vorträge entgegen und arbeitete darauf mit dem Chef de» Eivilcabinet» Geh. Rath» Wilmowrkv. Morgen Vormittag wird im Schloß zu Cbarloltenburg Gottesdienst abgchalteo, bei welchem der Oberpfarrcr von Charlottenburg predigt. ursocht dnrch A»«schlagen de» Pferde«, erlitten. Lle Sektion VIH der Brauerei- und MLIzerei-Ber »s-genossens chast hat di« 1. März d. I. die Rente süc eine Minderung der Erwerbs- iäh gkeit um dle Hälfte gewährt, von diesem Zeitpunkte ab aber aus Grund eine« ärztlichen Zeugnisses angenommen, daß nur noch eine Minderung der Erwcrbssähigkeit um ein Biertheil bestehe. Zu dem Termine war al« Sachverständiger Herr I)r. weä. TlllmaiinS von hier zugezogen und aus Grund de« von demselben abgegebenen Gutachten« verglichen sich die Parteien dadiu, daß dem Hensel d>« aus Weitere« eine Rente unter Zugrundelegung einer Minderung der Lrwerbssähtgkeit um ein Dciltcl gewährt wird. Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Au» dem Charlottenburger Schloß wird der .National-Zeitung" vomDienStag gemeldet, daß der Kaiser einen ziemlich guten Tag hatte, da» Belt allerdings nicht ver ließ. aber mehrere Besuche empfangen hat. Der hohe Patient War in ziemlich guter Stimmung, zeigte auch einigen Appeti' und schlief Nachmittag« längere Zeit. Die Eiterabsonderung dauerte fort. Die Körpertemperatur blieb im Laus« des Tage» normal, stieg aber in den Abendstunden wieder auf SS»/, Grad. In Folge dessen stellte sich de» Abend» eine kleine Depression rin. * Wie dir »Elberfeld« Zeitung" meldet, fand am 4. d. M. eine Vcrtrauen-mäniier-Bcriainmlung der CentrumSpartei de» Wahlkreise» Altena-Iserlohn statt, um Stellung zu der am 15. d. M. anberaumten Stichwahl zwischen dem nationallibcralen Candidate» Herber» und vr. Langerhan» zu nehmen. E» wurde bcschlofien, für den drutsch-frel- sinnigen Candidaten vr. Langerhan» zu stimmen. * Nach einer Meldung au» Warschau werden daselbst die Nachrichten, daß ein gesetzliche» Verbot der GeschästS- sühruiig durch neue fremde Aclien-Gcsellschaften in Rußland bcvorstehe, entschieden bestritten. Dagegen soll nächste»- eine Verordnung erscheinen, welche die Zahl der in den indu striellen Elablifsement« längs der Grenze Polen» zu ver wendenden fremden Arbeiter in normativer Weise rin» fchränkt. * Ter deutsche Botschafter In Konstantinopel hatte tiefer Tage eine längere Unterredung mit dem türkischen Unterricht-minister Münis Pascha in Betreff einer Anzahl junger Türke», welche demnächst aus Staatskosten zur Erziehung aus höhere deutsche Schulen gesandt werden sollen. Die jungen Leute, etwa zwanzig, werden zunächst in deutschen Lehrersamilien die Landessprache zu erlernen haben, um dann aus verschiedene Schulen verthcilt zu werden. ES sei übrigen» bemerkt, daß der UnterrichlSminister der deutschen Sprache in Wort und Schrift vollkommen mächtig ist. * In Konstantin opeler politischen Kreisen hat man, wie von dort geschrieben wird, in die AmtSdaner de» neuen General-Gouverneur» von Kreta, Nikolaki Effendi Sartin»ki, ungeachtet seiner zweifellosen Eignung für den Posten, nur geringe» Vertraue». Kenner der Verhältnisse ver sichern, daß auch er dem Schicksale seiner Vorgänger nicht ent gehen werde, die gemeiniglich sich nur so lange behaupten konnten, al» sie nicht genvthigt waren, sich für die eine ober die andere der aus der Insel bestehenden, einander entgegen- lausenden Strömungen auszusprechen. Nikolaki Effendi. welcher zuletzt Bice-Gouverneur von Adrianopel war. ,ft polnischer Herkunft und hat während einer langen Reihe von Jahren der Pforte treue und schätzbare Dienste erwiesen. Längere Zeit hindurch stand er an der Spitze der Verwaltung eine» TheileS von Kreta und bat sich — außer einer seltenen Kcnntniß aller kretensischen Verhältnisse — die Achtung sowohl der christlichen al» der türkischen Insel-Bevölkerung erworben. Nikolaki Effendi, welcher am 3. d. vom Sultan in Audienz empfangen wurde und bei diesem Anlaß den Vezier-Rang er hielt, mit welchem der Paschatitel verbunden ist, wird sich uuverweilt aus seinen neuen Posten begeben. Socialpolitisches. Leipzig, 8. Mai. Schied«gericht«sltzu»g. Vorsitzender bei der ersten Berlianvluiig: Herr Regierungsraih vr. Häpe» bei der zweiten: Herr Regieruigsroih vr. Schober. Beisitzer: Herren Etadlrath Bewert au Eislebcu nnd Braumeister Hase an« KleiU- Erostltz au« den Arbeitgebern, Herren Brauführer Elemen au» Reudnitz und Kellermeister Kurza, au« Kaueradors au» den Arbeit, uehmern. I. D r bei dem Branverein zu Lichtensteiu angeftellte Braumeister Julius Hermann Gubisch dat bei der Sectio» VIU. der Braue rei- und Mälzeret.verusdqeuossruschast wegen einer am L Juni v. I erlittene» Verstauchung de« rechten Handgelenk« An sprüche aus Entschädigung erhoben. Die Berussgenoffenschaft hat diele Ansprüche jedoch zurückgewiesen, weil »ach dem Genoffeuschast«- Statuie nnr dieienigen Betrirb«-Veamten ans «rund de« Gesetze« ver sichert seien, w-lche rin Jahreseinkommen bi« zu 3000^« einschließlich de- ziehen, der verletzte aber ein Geiammt-JahreSeiukomme» von über 3000 ^ gehabt Hobe und deshalb überhaupt nicht versichert gewesen sei. Ja dem Termine wurde jedoch sestgeftell», daß Kläger s» der Tdat in dem hier in Frage kommenden Zeitrnnme vom 3. Juni 188« bi« 3. Juni 1887 nicht über 3000 >tl »tnkommen gehabt hat und hat die Berus»ng«beklag>« hieraus ihre Entschädigung«- Pflicht anerkannt, womil sich die vorliegende Berufung erledigie, da tue verulsgenoffenschaft nunmehr zunächst Ermittelungen »der den «rod »er t» Folge der Verletzung eing-tretene, Erwerb-unsacht gkeit rmznlette, hat. II. Der »trrsnhrer Friedrich Hensel in Hirschseld« hnt ,« »1. Do- «Weder US» ei«, Vr«ch dridrr rechte, V«r»er,r»k,»che,, »«. MlfiK. Aufführung des Zöllner-Bunde- »u Guustr» der ließe» schwkmmtrn in der El»., vtzer» «ntz Wcichjclgegend. Al« die Botschaft von dem schrcckenhasten Unglück, welche» so viele Bewohner der Elb- und Weichselgegend betroffen, hier eintraf, beschlossen, wie bereits früher gemeldet ward, die Vertreter des ZvilnerbundeS, die 27jährige StiftungSjeier auszugebcn und dafür eine Aufführung zu Gunsten der so außerordentlich hat betroffenen Bewohner der genannten Gegenden zu veranstalten. D>r Unmöglichkeit, während der Messe ein geeignete» Local für diese Aufführung zu erlangen, verzögerte die Au-sührung, welche aber, nachdem kiese Hindernisse nunmehr beseitigt sind, kommenden Montag, als den 14. d. M.. im Theater saal deS Krystall-Palastes statlfinven wird. Die AnsangSnummern deS Programm» sollen eine würdige Erinnerungsfeier an Kaiser Wilhelm bilden. Eingcleitet durch den von C. Re,necke componirten Trauermarsch, wird Herr Lehrer Linge das treffliche Gedicht Friedrich Hos- mann's „Der Kaiser todt" zum Vortrag bringen, worauf die von Heinrich Zöllner gedichtete und für Männer- und Knnbenchor, Orgel- und Orchesterbeglrilung componirte Traue rode auf den Tod deS Kaisers folgen wird. In Folge freundlicher Genehmigung der königlichen Sckul- inspcciion wird hierbei ein Chor von 75 Volk »schillern Mitwirken. DaS genannte Werk hat z. B. in Köln nach überein stimmendem Urtheil aller Blätter einen mächtigen, üdrrwäl tigenden Eindruck gemacht, und wir zweifeln nicht, daß Gleiche» auch hier der Fall sein wird. Den Ucbergang von dieser ErinnerungSseier zu den sol gendcn Nummern de» reichhaltigen Programm» wird ein von Herrn Linge verfaßte» und gesprochene» Gedicht: »Trost in Roth" bilden. Ter Zöllner-Bund hat während seine» 27jährigen Be stehcnS seine Kräfte stet» für patriotische und bumane Zwecke bereitwilligst zur Verfügung gestellt und so ist ihm wohl zu wünschen, daß sei» diesmalige» Vorhaben, durch Lied und Wort ein Ccherflcin zur Linderung de» namenlosen Unglückes beizutragen, einen recht zahlreichen Besuch der Aussüh. rung zur Folge hat. * Spontini' S Schaffen wurde selbst von Richard Wagner nicht gering geschätzt. Der Tod de- italienischen Tonmeister» veranlaßt« sogar unseren Dichtercomponisten, in der ..Eidgenössische» Zeitung" während seine» Aufenthalte» in Zürich, „Erinnerungen an Spontini" zu veröffent tlchen. Dieselben haben folgenden Wortlaut: Spontini'« Tod (1851) hebt eine für den Beobachter de- Ent- wickcluiigSgange« der modernen Operiiniusik merkwürdige Erscheinung aus, d,e darin bestand, daß diejenige» drei Operncomponisten, welche die drei Hanptrichtuugen diese« Kunstgenres vertreten, gleichzeitig noch am Leben waren: wir meinen Sponiini, Rossini und Meyer- beer. Sponiini war da« letzte Glied einer Reihe von Lomponistcn, deren erstes Glied in Gluck zn finde» ist; wa« Gluck wollte, und zuerst grundsätzlich unternahm, die mäglichst vollständige Drama- tisirung der Operncanlate, da« führte Spontini — so weit e« in der musikalischen Opernsoiin zu erreichen war — au«. Als Spon- tini durch Thal und Ausspruch erklärte, über das von ihm Erreichte nicht weiter mehr hinausgehcn zu können, erschien Rossini, der die dramaitsche Absicht der Oper vollkommen sahrea ließ, und dagegen daS in dem Genre liegende srivoie und absolut sinnliche Element einzig Hervorbob und entwickelte. Anher i» dieser Richtung bestand ein charakteristischer Unterschied zwilchen der Wirksamkeit beider Ton- setzer namentlich darin, dasi Sponiini und seine Vorgänger die Geichmack«richlung des PubiicumS durch ihr grundlätzlicheS künst lerischer Wollen bestimmte», und diese« Publicum die Absicht der Meister zu verstehen und in sich auszunchnien bemüht war; wogegen Rossini daS Publicum von dieser ästhetischen Neigung ablenkte, indem er es bei seiner schwächsten Seite, der blo« zerstreuungs süchtiger Genußgier. saßie, und vom Slandpuncle des Künstlers aus ihm das Recht der Bestimmung Dessen, was eS unterhalte» sollte, zusprach. Stand bis zu Spontini der dramatische Eoniponist im Interesse einer höliere» künstlerischen Absicht aussordernd und maß gebend vor dem Publicum, so ist durch und seit Rossini das Publicum nun in eine sorderndc und bestimmende Stellung zum Kunstwerke gebracht worden, i» welcher eS jetzt im Grunde genommen nichts Neues mehr vom Künstler gewinnen kann, als nur die Variation des von ihm eben verlangten Themas. — Meyerbcer, der, von der Rossin.'schen Richtung ausgehend, von vornherein den vorgesundenen Geschmack deS Publicum« zu seinem künstlerischen Gesetzgeber machte, versuchte nichtsdestoweniger einer gewissen künst Krischen Intelligenz gegenüber sein Kunstversahren als «was charakteristisch grundsätzliches erscheine» zn lassen: er nahm neben der Rossini'schen auch die Spontini'sche Richtung aus. indem er dadurch nothwendig beide verdrehte und entstellte. Unbeschreiblich ist der Widerwille, den Spontini wie Rossini gegen den Ansbeuter und Bermenger der ihnen angehöcigen Kunstrichtungen empfanden: erschien dieser dem genial ungenirten Rossini als Heuchler, so begriff ihn Spontini als Verkäufer der unveräußerlichsten Geheimnisse der schaffenden Kunst. Während der Triumphe MeyerLeer'S lenkte e« unser Auge oft unwillkürlich aus die zurückgezogenen, kaum mehr dem wirklichen Leben angehörenden, wunderlich vereinsamten Meister, die aus der Ferne dem ihnen Unbegreisl che» in dieser Erscheinung zusahen. Vor Allem aber fesselte unseren Btick die Kunstgestall Sponiun's, der sich mit Stolz, nicht aber mit Wehmulh — denn eia ungeheurer Ekel an der Gegenwart wehrte ihm diese —, als den letzten der dramatischen Tonsctzcr erkennen durste, die mit ernster Begeisterung und edlem Wolle» ihr Streben einer künstlerischen Idee zugewandt hatten, und aus einer Zeit stammten, wo man allgemein mit Achtung und Ehr furcht den Bemühungen, diese Idee zu verwirklichen, eine» oft innige» und fördernden Anlhcil zollte. Rossini, in seiner kräftig üppigen Natur, überlebte noch die schwindiüchtigen Variationen Bellini'S und Donizeiti's aus sein eigenes wohllüiliges Thema, daS er der Overnwelt al« Mittelpunkt des öffentlichen Geschmackes zum Besten gegeben hatte; Meyerbeer'« Lrsolge leben, ausgcbreitet über alle Opernwelt, mitten unter uns, und geben dem denkenden Künstler da« Räihsel zu läsen, von welcher Gattung der öffentlichen Künste eigentlich da« Overngeare sei. — Spontini aber — starb, und mit ihm ist eine groß', boch- ochlungswerlhe und edle Kunstp:riode nun vollständig ersichtlich zu Grabe gegangen: sie und er gehöre» nun nicht mehr dem Leben, sondern — der Kunstgeschichte einzig an — verneigen w r uns lies und ehrfurchtsvoll vor dem Grabe de« Schöpfer« der Bestall», dr» Torlez und der Olympia! (Vcrgl. Gesammelte Schriften und Dicktungen von Rickard Wagner. Erste Auslage, 5. Band. S. 111. Zweite Auslage 5. Bank, S. 86 ) — Der Gesana-Berein „Lyra", welcher durch seine Per- rinigung mit dem Verein „Reunion" eine wesentliche Verstärkung erfahren ha« und recht tüchtige kräile sein eigen nennt, Halle letzte» Montag im Eai« Baitendcig einen musikalischen Familienabend »er- a>.stallet. Die Vorträge zeigten ernftt che Schilling, die namentlich auch in den Echoe.ledern zur vollen Geltung kam. AI« guter Baistü erwie« sich Herr Ra «e t» der Baßarie an« Lortz ug's „vaffei schmird", sowie in Grn-e'« Duett „Partie Sechsundsechzig" >»d in Kunze'« Thor „Der Mat iß gekommen", wädrrnd der Reprodnciton der Golopartte, Di» Herren Kl«»« nnd Lotch zeig«»» (letzterer t» einem Tenors»!») ebenfalls reckt hübsche Stimmmittel Wir freuen »n«, über den Gesangverein „Lyra" ein recht günstige« Zcugniß sür sein Streben und seine Leistungrn, welche ja auch durch den leb haften Bestall der Versammlung sehr anerkannt wurden, abgeben zu können. Die Hofopern-Direction in Wie», welche im October vorigen Jahre« die Säcularscicr der eiste» (Prager) Aufführung von Mozart'« „Don Juan" so festlich begangen, war auch dessen ein gedenk. daß vor 100 Jahren (7. Mai 1788) i» Wien die erste Aus führung dieser Oper slailgejunden Hot Tie Don Juan-Bortlellung am 7. Mai verbreitete also gleichfalls einen leise» Schimmer vo» InbiläuniSglanz. Von Seiten der Künsiler geschah nach der Mrt- th ilung der „Neuen Freien Presse" Alles, um der Bedeutung dieses Abend« Ehre zu machen. Direktor Jahn leitete persönlich daS Orchester, welch s mit Uiiüberlrefsllcher Meisterichaft spielte. Unter den Solosängern gebuhlt Frau Materna als Donna Anna die Palme. Man kennt die echt dramatische und doch niemals über treibende Leidenschaft, durch welche Frau Malerna sich in dieser Rolle auszeichnel. Ihrem Vortiage der Rache-Arie folgte stürmischer Applaus und ein viermaliger Hervorruf. Auch Fräulein Lehmann al- Elvira, Frau v. Naday als Zerline bcivährlen neuerdings ihren guten Rus in diesen Pariiea. Herr Sommer Hai seit seinem ersten Auftreten als Ton Inan entschiedene Fortschritte im musikalischin und dramatischen Thcüe seiner Ausgabe gemacht. Da auch L porello und Oltavio in den bewähr Ica Händen der Herren Rokitansky und Müller waren, so hmtcrlirß die Jubiläums-Porsttllunq einen übklwicgend gulen Eindruck. Das HauS war in allen Räumen gesülll. Nach den Anschlüsse» wurden sämnttliche Solisten geruse». Notizen. Die Quarieligesellschast inMailand schreibt zwei Preise von 1000 und 500 Lire au« für die Lomposilion einer Symphonie in vier Sätzen. Nnr italienische Campornstea werden zur Beweibung zugelasscn. Die preisg, krönten Werke bleiben Eigen- thuin der Eomponistcn. — Die k. Hosoper in Berlin wird dem nächst Gluck's „Ipnigenia in Aulls" i» Rrch. Wagncr'S Be arbeitung zur Aufführung bringen. — Wie der „Reichsanzeiger" meidet, ist Heinrich Ernst, der veidieiistvollc Tenor des könig- iichen Opernhauses in Berlin, zum königlichen Kanimeriängcr er nannt worden. En st, der in Leipzig unter der Leitung des Herr» Rebling seine künstlerische Ausi-ildung erhielt, gehört nun mehr 13 Jahre dem köiiali.he» Institut an und erfreut sich allgemeinster Beliebtheit. — Die N rol l'jetie Svinmeroper i» Berlin wurde am Sonnabend inff Gluck's „Orpheus" vor ausvcrkaufleiu Hause eröffnet Frau Amalie Joachim sang die Titelrolle. — Der Kölner Tenorist Emil Götze wird voraus sichtlich noch ein ganzes Jahr der Buhne sernbleiben müsse». — Herr Wilhelm Grüuing. ein gebonier Berliner und zuletzt Tenorist an der Deutschen Oper in Rotterdam, Hai mit so großem Erfolge am Hoithrater in Hannover sitzt und zwar als Lyoncl, Raoamcs und Don Oclavio gaslirt, das; derselbe an Stelle teö abgehenden 1>r. Gunz aus drei Jahre lest enqagirt wurde. lHcr Musikdireclor Die Dcclamation ist meist gut, wenn auch hier und da die musikalische Rhythmik gegenüber der poetischen hätte freier gestaltet weiden können. W.e sehr störend iacorrecte Accenttiation zu wirken im Stande ist, zeigt sich recht deutlich in Nr. ö „Weil' aus mir, du dunkles Auge" bei dem Morte „träumerische". Auch trotz dieses Mangel- und trotz einer nicht gerade schönen Dehnung gegen Schluß der zweiten Strophe aus „Leben", wodurch die Melodie plötzlich und unmotivirt in ihrem Flusse gehemmt wird, können wir indkß nicht umhin, dieser tiescmpiundenen Composilion neben Nr. 2 „Wie be freiende-, warm s, erlösendes Licht" und Nr. 9 „Es ragt der oste ElboruS" den Vorzug vor den übrigen Nummern einzurüumen. Was die Mclodiesührniig >,» Allgemeinen betrifft, so zeigt dieselbe säst durch weg edle Einfachheit und volksmäsiige — im guten Sinne — Sang- barkcit. Nur ausnahmsweise werden an den Sänger größere An. sorderienge» gestellt, wie z. B. in Nr. 3 Sir. 4. welche eine Steige- rung bis zum hohen a im K bringt. Die Pianosortebegleilung zeugt vo» einem deutlichen Streben, den Gesang überall zu stützen; sie le wegt sich dabei jedoch zumcist frei genug, um durch oit recht glück lich ersundeiie u id harmonisch inlcressanl gestallele Motive (z. B. Nr. 3 Str. 3) den Text im Besonderen zu illustrier». 3) Trei Tichtmigeu sür Pianoforte zn 4 Händen von Max Meyer- Olbersleben, op. 25. 1. Lyrisch. 2. Episch. 3. Dramatisch, ä 2 .ä!. Verlag von Rob. Forberg. Es sind dies drei recht dankbare, wohlklingende Stücke, welche allen Clavicrsp elenden, sobald sie die Mittelsluie erreicht haben, unbcdenkl.ch cmpsohlen werden können. — Die Bezeichnung „Dich tung" deutet zwar aus Programmmusik, doch hat der Coniponist dadurch dem Jdeengange des Spieler- oder Hörers nur im Allge meinen die Si chtung geben wollen, in welcher dieses sein Opus vcr- taaden und demcnljvrccheud reproducirt werden soll. unz a niese, welcher im Aufträge der Witlwe Richard Wagner'« den Sänger in Hannover Hüne, rugagirie denselben iofvrt sür Bayreuth, wo er bei den diesjährigen Festspiele» mit Winkclnian» und Gudchus >m „Parsisal" allrniiien wild. Herr van Thck, ter, wie gemeldet, ur- sprünglich den Parsisal in Bay euth singen lallte, hat nunmehr den Walther Slolzing überiioiiiineu. — Das nordische Musiksist in Kopenhagen findet nunmehr in den Tagen vom 4. bis 8. Juni, die Hauplconccrie am 4 , 6. und 8. Juni statt. — Johann Strauß bezieht sich am 10. dieses Monals ans seinen Land sitz Schönau bei LeoberSdorf, nachdem er die Umarbeitung seines „Simplicius" vollendet, welcher zum Herbste in seiner neuen Gestalt im Theater aa der Wie» in Scene gehen wird. Lebhaft angeregt durch ein geistvolles Libretto Ludwig Doczi's, .Ritter Pazmaa" betitelt, will der uiierschopffiche Meister i» der stuhe und Abgeschiedenheit seine- Sommcrsitzcs sich ganz und gar diesem Werke widmen, zu dem er schon in Wien die einleitenden Arbeite» voryenommen hat. — Die dcutiche Musiki »strumen- ten-Jndustrie auf der heurig-» Weltausstellung zu Melbourne wird durch 81 Firmen vertrete» sein, worunter sich allein 70 Piano- jortesabrikea (mit 30 Flügeln und ca. 130 Paininos befinden. — Der mehrfach genannte, in P ag ausgetancht- neue Tenorstcrn Werner Alberti sang dieser Tage, auf der Rückreise von PclerS- burg und Moskau, auch in Königsberg. Tie „Ostpreußische Zeitung' schreibt über seine Leistung als „Troubadour' >,. A.: „In Herrn Alberti erschien uns ein Tnior von zwar unbedeuiendcr Per sönlichkeit. aber uni so bedeutenderen Stiininiiiitteln. Da« berühmte „Lodernde Flammen" sang er ebenso unermüdlich, wie die Zu- Hörer ihm Beifall spendeten, mit größter Leichtigkeit drei Mal und schmetterte eia paar Töne in einer Höhe hinaus, wie sic wohl selten vo» einem Stimincollcgen erklommen wird. Man gehe So»» abend hin. höre und staune." Ebenso enthusiasiischtzäußern sich o»ch die übrigen Königsberg» Blätter. Von Königsberg begiebl sich Herr Alberti nach Prag, um daselbst an der Seile seines Meisters, Herrn Padilla, als „Arnola" in „Tel!", „Herzog" in „Rigoleito" und „Lyonei" anszulrcten. — Her- Prosisjor Döpler in Berlin hol im Auftrag: der deutsche» Over in New-?)ork vierzehn Figurinen sür „Rheingold" ausgesü-.rt. Wie bekannt. hat Prosifjor Döpler auch für die Bayreiilber Festspiele in, Jahre 1876 die Figurinen angeierligt, nach welche» eie sämm l che» Eostume sür den „Ring de-Nibelungen" zur Ausführung gelangten. — Verdi'S „Othello" hat in New-Kork Nicht gesallen; der Träger der Hauptrolle, Marconi, ward jo kalt empsaiigen, daß er New-Pork bald daraus wieder verlassen hat. Literatur. 1) Tchön Anna (König Erich). Gedicht von Rob Reinick sür gemiichic» Ehor mit Piainfforte - Begleitung von Edwin Schultz. Op. 139. Part. 2,50 Verlag von Licht L Meyer. Recht gut hat der Lomponist den Balladenton zu treffen gewußt. Effccivollc Harmonisirung; sein ersundeiie Mclodiezüge neben durch aus richtiger Deklamation: das sind d e Vorzüge des Werkes im Allgemeinen. Die reichen Klangcombiualionen, welche ein gemffchier Ehor durch die Scheidung der Frauen- von den Männerstimmen und innerhalb dieser Elasten selbst wieder die der höheren von den tieferen Sttmmlaaeu darbietct, hat der Berliner Altmeffter des Gesanges, wie wohl nicht anders zu «warten stand, überall der Einzel Situation und der Idee deS G-dickleS überhaupt entsprechend »er- werlbet. — Gleich die kurze Jnstrumentaleinleitung im amlantina wockeruto läßt keinen Augcnbltck einen Zweifel darüber ouskommen. daß Herr Schultz dem NeuromanlicieninS in der Musik huldigt Wenn nun aber mancher Anfänger dieser Richtung an der streng geschloffenen Form zu jcheiler» pflegt, jo hat unseren Lomponislcu sein am Besang gebildetes künstlerffäes Gesühl gerade hierin vor dem Jrregehen bewahrt. Da das Werk im Ganzen durchaus keine exorbitanten Ansorderungen weder in Bezug aus Gffang noch au' Begleitung stellt, so ist es aujs Wärmste allen gemischtr» Chorvcr einen zu empftblen; auch mit bescheidene» Kräften auSgesührt, wird es seine Wirkung nicht versehlen. Di« äußere Ausstattung der 3 Nummern ist eine gleichmäßig einfache und geschmackvolle; in t Rech« baden sowohl Eomponist als Verleger aus die — wie eS scheint — immer popu ärcr und noth« wendiger (!) werdcuden Titelbilder vcrz-ch ct. Sckivcrlich aber dürste verlangt werden, daß diese 3 Nummciii die Association an ein be stimmtes lyrische» Gedicht, EpoS od r Drama, ivachruse» sollen, so wenig auch die Möglichkeit ausgcschioss-i, ist, daß ganz ipectelle po lischc Erzeugnisse die Phantasie des Lomponistcn hierbei befruchtet haben. Nr. 1 bietet eine anmulhig-sibendige Melodie in bewegtem '/,-Tact als erstes Tiema, welchem ergänzend ein zweileS rhyihmtich charak ter stiichere« zur Seile tritt. Nr. 2. Tadellos in der Faclur bringt auch dieses „EvoS" seine eigentlichen Schönheilen erst ti» zweiten Tbeil; das hier austretende Thema in 6woli trägt eine» prächtig-heroischen Charakter; und e« ist gewiß ntcht seht gegangen, wenn man d >se Stelle z» des Eonn ponisten glücklichsten Eifiiidungeii rechnet, znmal auch die harinoni che Behandlung — abgesehen von einige» vielleicht allzu kühne-, Frei heiten — zumeist recht gewählt ist. Nr. 3. Ja langsamem Tempo beginnt ein markantes, recitati visch gehaltene« Thema, dem in der Folge «ine ausdrucksvolle Me lobte sich anschlirßt. Einen hü ichen Conlrasl bildet die in mäß> vollen Accorken und pp nun erk ingende sihiffüchtig-veklangendt Me lobte; gewissermaßen al« Antivort ertönt bin» am Ende jeder Phrase lenes kräftige Aniangsmotiv. Im Bei lause verschlingen noch sich Frage und Antwort zu einem kuiz n Duett, bis das Stück nach der Wiederholung de« ganzen ersten Tgeil« Mit voll-m Sieges judel schließ«. 2) >««»«. Ein Lhklus von 80 Liedern sür eine Sopran, oder Teoorßimme mit Begleitung d s Ptanosarte compoairt Von >at»u Mwehaedt. op. »0, Heft 1. Ged. 3 ^ vom Büchermärkte. List und Francke'SAntiquarisches Verzeichnis) Nr. 199: Kriegs- und Revolutionsgeschichte. Den Hauplbestandlheil der in diesem Verzeichnisse katalogisirten Büchersainmiung aus dem Gebiete der Kriegs- und Revoluiions- gejchichie bittet die hinterlassene Bibliothek de- Jenenser Professors vr. Adols Schmidt. Die kriegsgeschichlliche Ablheilung zählt weit über 1000 Nummern. Ein halbes Tausend Werke behandeln die Revolutionen in Deutsch land, namenllich aber in Frankreich. Den Kriegen de- Allerlhums ind über 200 Werke gewidmet, zur Literatur Julius Caesar'- werden nadezu vierzig Werke dargeboteu. Die Kriege deS MittclailerS füllen hier nahezu 100 Nummern, darunter 27 über die Krcuzzüge. (Henne am Rhyn'S illustrirtes Werk über die Kreuzzüge und die Cultur ihrer Zeit.) Daeege» sind an 600 Nummern den Kriege» der Neuzeit gewidmet. Der 3> jährige Krirg nimmt 43 Nummern allein in Anspruch, die sranzösiich-teutsche» Kriege 83 Nummern, die Feldzüge Friedrich des Großen 37 Nummern, die Literalur über Napoleon I. 32 Werke, über Napoleon III. nur 10, der 7jähnge Krieg 20 Nummern. Be- vnders werlhvolle Nnm'nern sind die Geschichte der Expedition »ach Ägypten, acht Bände Text, mit zwei Foliobänden Abbildungen, owie zwei alte Ouartbände mit Seereiseberichlen von G. v. Spil- bergen und von G de Vera, Elftere gedruckt in Leyden- 1619, Letztere in Venedig 1599. Hierher gehören auch die für 100 ^i angebotenen ersten neu» Bände der „Augsburger Allgemeinen Leitung" und eine Folge von 39 Jahrgängen derselbe» Zeitung 1821—59), die sür 120 >4 zu haben sind. D e R-volulionsgeschichlc Deulschlands zählt hier 46 Nummern, die von Fr inkrc ch aber 230 (12 Nummern über Ludwig XVI., über Louis Philipp, 6 über Marie Anloinette); dann folgen Bulgarien (I), Griechenland (2), Großbritannien (16), Holland und Belgien (23), Oesterreich-Ungar» (11), Rußland und Pole» (14). Schweiz (3), Serbien (I), Skandinavien (4), zuletzt Spanien und Portugal (16). Nr. 1098 und 1099 sind Jahrgänge der Berliner Rational- zcilung und Spenerschc» aus der B-wegungszeit. Dazu gesellt sich unlcr Nr. 1115 Jahrgang 1849 der „Urwähler-Zeitung , Organ der preußische» deniokratiichcn Partei. Auch die in Leipzig 1600 bis 1808 erschienenen „Neuen Feuerbrände" kommen hier in zwei Ausgaben vor. vr. Whistliug. Iahreolicricht des Leipziger Lehrervereins. w. Leivzig, 9. Mai. Soeben ist der Jahresbericht de- Leipziger Lehrervcrein« erschienen, ans welchem wir die olgenden Mitthcilungen heransheben. Der Verein zählte bei Beginn des vorige» Jahres 575 Mitglieder; am Ende des BercinSjahres 642 Milglicder. Der Zuwachs betrug demnach 67 Mitglieder. Ab- gehalten wurden 37 VereinSsitzuiigen. 8 VorstandSsitznngcn und zahl reiche Commilsions- nnd Sectionssitzungen. Im Ganzen waren bei den Versammlungen 3236 College» onw sknd, was die Durchschnitts« zisser von 87 sür jeden VereuiSabciid ergiebt. An 29 Abende» wurden von Bcreinsmilglicdern wissinschasllichr Vorträge geboten, und au vier Vereinsabenden sprach Pros. Marshall über den Darwinismus. An drei Abenden fanden Festsitzungen statt: zu Kaisers 90. Gcbiirlstag, zu Ehren Uhlaud's und zur Jubelfeier der Amts- und Ortsjubilare. Auch eine Todte » seier sür die im Lause des Jahres verstorbenen sieben College,, sand am 17. November statt, und in pietätvoller Weise ehrte der Verein seinen vor 25 Jahren verstorbene» Gründer vr. Vogel durch einen aus besten Grob nieder gelegten Lorbeerkranz: eben so ries er auch dem gcschied-nen hochverdienten Sladlralh Or. Panitz durch vr Hummel Worte des Tankes und der Anerkennung nach. Weiter gicbt der Bericht Nolffcn über die Peslalvzziseier, über die Coinenius- slisiung (welche bereits 43 772 Bände enlhäli), über die allginicine sächsische Lehrcrvcrsammluiig in Freibcrg i»> September (bei welcher vr Hummel über philosophische und Bolksschulpädagogik einen Vortrag hicll), über die Deligirienversamniliing am 25. September in Freibcrg, über das K hr-D-nkmal, über die Generalversaminlung und über den neue» Vorstand von 30 Mitgliedern, an dessen Spitze Herr Ernst Bayer steht. Auch der Wittivcnbeschcermig (aus die 652 .8t verwendet wurde»), der Unterstützung kranker College», sowie der geselligen Vergnügungen wird gedacht. Aus die Gcichichle der Pädagogik bezüglmie Vorträge hielte» die Herren Beyer (Pestalozzi ats sittliches Ideal), Krusche (die Literatur der Weib- iichen Erziel ug in Deutschland im «8. J.ihrhundcrsi, Friedemaiin (Herbarl's pädagogische Thäügkcil), O. Berlin (1>r. Harnisch). Tie Themen, welche die allgemeine Pädagogik betrafen waren solgcnde: Was man wole, indem man erzieht »c. (Herr Franke); Gliederung der Pädagogik und Zweck des Unlerrichls nach Hkibart- Zillcr (Herr Hopser); Was sortiert die Ausgabe drS Unterricht» hinsichilich des Stoffes u id dcr Beziehung ter Fächer zn einander (Herr Tcupscr); Auswahl und Anordnung des UnierriN l stosi S nach de» cullurhistor-sche» Stufen (Herr Friedcmaiiii); Die jo.uiale» Stuseii im Unterricht (Herr Naumann); Eulivickelung der sittliche» Gesühle (Herr vr. Jahn); D e Frage in. Unterricht (Her> Weis- könig); lieber einzelne Unter ichtsfücher (Religionsniuerricit, Natur geschichte ,c. wurde» Vorträge gehalten durch die Herren Gaudlitz, Schön, R. Helm, Rüder, Stelzer, vr. Voigt. Zn den allgemeinen Voilrägen gehörten: DaS Blindenwesr» in Sachiei, (Herr Hosrath Büttner); Neichssechlschnle »nd ReichSwaisri-hänser (Herr Bölitz); Eapiiulanlenschulcn (Herr Müller); Saiiimcl» und Präparircn ro > Jns-cten (Hrrr vr. Kranch-r); Wagncr'S Ring de» Nibelungen (Hcir Uhle): Aeltrste Geschichie de- Weidnarl Isfesits (Herr Glaser). Auch Brr chle über Bcrlaniinlungen und Ree nsionen inlerrssanler W-ike bc chäniglen de» Verein. Von ganzem Horze» schließ u wir uns dem -chlußwort deS Berichte» an: „Mög: auch fernrrhin der Verein sein und blech n eine Pflanzstätte d:r Ä ffen- jchast u- d Lchrkunst. ein He m sür rchlc A»iwbrüde>'ichkeit i > srohen nnd erlisten Stunden, ein Hort für Frcimuth, Piannessiun und Slandesehrel" Allgemeiner Hausbesitzer-Verein. »Leipzig, 9. Mai. Die gestern Ab-nd im Trietschler- schen Saale odgehaltene Birrteljahrs.PelsammIun, wurde von Herrn Heilmann m t riner kurzen begrüßenden Aiiiprache cröff-et, in welcher in pietätvollen Won>u de» Kaiser« Wilhelm und d - il merz- lichea Zustande« Kaiscr Friedrich's gedacht wurde und iic des Letzteren baldige Genesung di« innigste» Wünsche zum Au druck ge- la gten. Es folgten hieraus einige gelckäiilichc Milli ilungk». unter welchen desonderS die Ablei nung der Pri-tinnen negrn Er- mäßigung der Grundsteuern, sowie wegen der Ermäßigung !c. Bri- träge zur Land-s-Mobiliar-Viandcasje zu nenne» sind. We wurde de, Versammlung der Enlwurs rines Statuts sür die z» undend« Mobiliar-Feuerversicherung«.Genossrnschasl t-r säch sischen Hausbesitzer (aus Gegenseitigkeit aearündet) eorgelegt nnd »och bekau i« gegeb n, daß Hoffnung sei, tzle angestrebtr Vcr»
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