Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-11
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-11
- Monat1888-05
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.05.1888
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vir Leamteu- und ArbeUerheer der deutschen Eisenbahnen. Mit der immer wachlend«» Ausdehnung nnd Verzweigung des drnischen Eisenbahnnetz-« ist auch die Zahl der im Eisenbahnverkehre beichäsligten Perlenen nach und nach dir aus 336 706 im letzten v>-lr,ebsjahr- 1886 87 gestiegen. Da die deuilchen Eisenbahnen sich meist in Staat-Händen bcsiiiden, Io sind die deutschen ReR>erungen. als die größten Arbeitgeber. mithin auch in der Lage, ihre» Ltaalsaiigehörgen in Betreff der Auslohnung. Behandlung und AohlsahrtSörderiing der Arbeiter mit einem guten Beispiel voran- znaeden und die br-nnendcn Fragen der Beschiffung von Arbeiter- wohniingen. der Abwehr des Alkoholismus und der Nnsittlichkeit und der Fürsorge sür bessere Ernükrung, Bildung, Unterhaltung, Versicherung u. s. w. im eigenen Unternehmerintereffe mit lösen zu brlfen. Die im Reicheeisenbohnamte bearbeiteten neuesten statiftijchen Ziiiammenstellungen (Berlin, Druck und Commissions- Verlag von E S Mittler L Sohn) ergeben sür die Betriebsjahre 1885/86 und l886/Ü7 eine Ziinabme der Bahulänge deS deutschen Reiches von 37 511.23 aus 38 261 lrm und des Beamten» und Ardeiterheeres der Eiienbahnen von 333 439 aus 336 706 Personen. Di« Beamte» und Arbeiter des letzten Betriebsjahres vertbeilen sich aus die BrtrirbS-Berwaltung mit 28', 761 Personen und auf die Werk» stäilkn-Berwallung niit 50 945 Personen D e Betriebs-Verwaltung z-riLllt in dieAllgemeineBirw ltiing mit 15033 Beamten undArbeitern, in die Bahn-Bei willung M t 101 446 und in die Transport-Verwaltung mit 169 282 Beamten und Arbeitern. Die Gesamiittininnie der Besoldungen und anderen persönlichen Ausladen brlrug sür alle 336 706B'a»ite undArbeiter: 336 392 068 -1, >n!> zwar enifiele» 316 350 272 >si aus die 285 761 Perionen der B'trirdS-Peiwaliiing und 43 941796 >4l aus die 50945 Personen der Mcrkiläiien-Vciwaltuiig. Belrachlen wir kurz die Hauvtleistungen der deutschen Eisenbahnen in den beiden letzien Betriebsjahrcn, so ergiebt sich, dasi die Zabl der beförderten Persoeien sich von 275 440945 aus 295 758 906 vrrmelirt bnt, wäbrend die Güicibeiöiderung gegen Frachlbercchnung von 148979 064 aus 156 586 432 t gestiegen ist. Der Uebersckuß der Betriebseinnahmen über die Betriebsausgaben ist überhaupt von 423103 943 aus 450 527 543 ^4 gestiegen und zwar in Procenten der Bruttoeinnahme vo» 42.44 aus 43,98 Proc., l-insichil ch der Baukosten vo» 4,70 aus 4,95 Proc. und hinsichtlich des Anlagekapitals von 4,42 auf 4,66 Proc. Vermischtes. st Plaue». 9. Mai. Noch »umer warten unsere Stickerei- sabrikaiile» aus neue Aufträge; denn de srüder eingegangenen, die zur Zeit noch alle Maschinen beschäftigen, werden schon in kurzer Zeit »usgcfuhrt sein. Was bestellt wird, soll meist sofort geliefert werden, und die „Leipz. Monatichrist sür Textilindustrie" bar Recht, wenn sie behauptet, dasi die Fabrikanten sürchlrn, die Brstellungc» könnte» rückgängig pemachr werden, wrnn sie bis zn Pfingsten nicht eu-iesührt sind. — Die sür die Münchner Kunslgcwerbcans- stellungzusaniniengeslellte Mustersammlung von Stickereien, iie Herr Prof. Hosmann geordnet hat, wrist ganz herrliche Sachen ruf. Ja Stickereien aus sestcm Grund giebt es Slreifrn, di« man zu dcm Besten rechnen »insi, was die Maschinenstickerei jemals hervorgebracbt hat. Aber auch die Lusttüllstickereien vielen so Vorzügliches, rasi man schwer unterscheiden kan», ob hier Land- oder Maschinenarbeit vorliegt. Dasi gerade die Grosiartikel, alio die b.lligen Stresse», die ja am meiste» gekauft werden, in der Sammlung fehlen, ist nicht richtig; denn sie würden gerade durch itire Billigkeit unserer Stickerei neue Absatzgebiete eröffnen können, »klug wäre cS auch geweie», wenn unsere Gardineniabriken eine Mustersammlung sür die Münchner Ausstelluiig zusamiiiengebracht »giteiz, den» deren Erzeugnisse sind doch wahre Kunss'tg, bilde. st Meerane, 9. Mai. Die allgemein günstige Siimiiiung. die sich in den letzte» Wochen wieder in der Kleiderstosserzrngung gellend machle, hat auch sür unsere Webereien und Avprcluranlialie» Nutzen gebracht, nnd wir können im Allgemeinen mit der Loge zu- srienen lein. — Tie aus Lippe Detmold nach Sachsen eingcwandenen Ji gelarbkiter haben znm Theil auch in unserer Gegend Arbeit ge- juiden. Die Ziegeleien der Umgebung baden völlig zu ihn», i ui alle an sie kommciidsn Aufträge auSzuiühren. Obwohl hicr- selbst die Baulhätigkeit nicht gerade groß ist, io hak sich doch die Ansfubr von Ziegeln von Jahr zu Jahr dcrart gehoben, dasi selbst dis Birlia hin ganze Massen davon versandt werben. So Hai eine hiesige Dampiziegelei 500 000 Stück Z egel sür eine Berliner Vau- jirina zu liefern, und auch sür die nähere und weitere Umgebung sind genug Bestellungen da. So grübt man auch hier Schätze aus der Erde, die zwar nicht selbst zu den Edelmetallen gehöre», aber doch solche einbringen. Erziltdirgi scher Steinkohlen. Actien-Berein. Der Gewinn des verflossenen Belricbsjalircs beziffert sich aus 429 744.19 >4l Hiervon kommen int je 5 Proc. 21 487,21 >M zu dem gesetzlichen :'! iervesonds und 21 487.21 zu dem statutarischen Reservefonds in Abzug, so dasi sich ein Reingewinn von 386 769.77 .4i heraus- stellt. Nach Bcichlutz des Directoriums, unter Zustimmung deS Verein-anSchusses und unter Vorbehalt der Genehmigung der G iirralve'r'animlung, sollen hiervon 80 >4! pro Actie Dividende au, 480» Aciie» in t 384 000 (1886 120.4t pro Actie Dividende aus 21M Aktien) zur Auszahlung gelangen, während der verbleibende Restbetrag von 2769,77 Vs aus das Jahr 1888 in Vortrag zu bringen ist. I Aus dem Sr;gcb>rgr. 9. Mat. Große Befriedigung hat der Beschluß der Handels- und Gewerbekammer zu Plaue» im Erzgebirge und Bogilande hervorgerus,». welcher aus e ne Zusertigung , - s löuigl. Ministcriums deS Innern au dieselbe einstimmig eriolgte. D.r Bericht der Handels- und Gcwerbckammcr zu Chemnitz be merkte bezüglich der erzgebirgischen Spitzenklöppel- industrie, „daß dieselbe vollständig aus dcm Aussterbeetat siebe" und bezüglich der Klüppclichulen, „daß sie längst ihren Zweck verschlten und bester durch Pojamentenichulcn zu ersetzen seien". Las Ministerium wünichte nun die Ansicht der Handelskammer Plauen darüber zu erfahre,i. Von derselben wurden an 21 Ver treter der genannien Industrie in Raschau. RilterSgrüo, Schwarzen berg Breitenbrunn, Schneeberg-Ncusiädtel. Eibeustock, Schönheide, Obercrinitz, Rothenkirchen Anfragen über die Aussichten der Industrie für geklöppelte Spitzen und den Werth der Klöppel- 'chulen sür die Forterhaltung dieser Industrie gerichtet. Von 15 cingegangenen Antworten spricht sich nur eine einzige sür Vcr- i liiiderung der KISvpelichulen aus, die anderen alle sür bedingunqS- l ise Beibehaltung derselben. Dieser Ansicht schließt sich die Comiiuision röllig an und beantragt, „die Handels- und Gewerbekammer Plauen > olle das ersordcrtc Gutachten dahin abgebc», daß ihr die Aushebung d r Köppelsckulen in keiner Weise, auch nicht in der eines Ersatzes derselben durch Posamenten sch ulen, angezeigt erscheine". Dieser Antrag fand sodann einstimmige Annahme. Entscheidend sür sie ist der Umstand, daß von der Forterhaltnug der Klöppelichulen die Fort- i xistenz deS ganzen SpitzengcjchüjteS bedingt ist, da demselben nur durch diese Arbeitskräfte zuqcsührt werden, eine solche Zuführung aber ja Während notbweiidig ist, da andere Industrien die 'Arbeitskräfte ,n:ziehen. Die Aushebung der Klöppelschulen würde die technische Ausbildung weiterer Arbeitskräfte unmöglich machen »nd dadurch dir SpitzeniuLustrie den Todesstoß gebe». Es muß zugegeben werde», daß auch in dieser Industrie der Maschinenbetrieb iinmer Ni hr zuiiiinmt, so daß einmal die Zeit kommen wird, wo die Spitzen- klöppklei als Gewerbebetiieb oushören wird. Dieser Zcitpunct ist jedoch »cch sehr fern, und vielmehr onzunehmea, daß auch in diesem Jndustrie- zwrigenach dem schon längere Zeit andauernden Niedergaageonchwieder ein Aufschwung erfolge, wie auch in früheren Zeiten, wo noch nicht d e Maschiaenipitze einwirkte, nach lüngcr andauernden Perioden tchlechlen Geschäftsganges ein günstiger Umschlag erfolgte. Es »st auch jetzt anzunehmen, daß es sich qegenwäriig um eine derartige, in IKr Hauptsache durch die Mode bedingte Entwickelung-Phase bandelt. Im Chemnitzer HandelSkammerbezirke hat allerdings das Tviye.igeschäst keine w hohe Bedeutung als im Plauenschcn, wie mich die Zahl der Klöppelichulen dort von 13 aus ü herabgegangen, hier aber auf gleicher Höbe von 21 geblieben ist mit einer noch g ößcrea Schülerzahl als im Jahre 1880. In diesen Angaben mag denn vi 1, die Beronlaffung zu de» Bemerkungen über die Spitzeninduftrie und di-ff Klöppelschnlen im Chemnitzer Kammerberichi S. 267 , 269 ii ,L 270 liegen. Die Commission der Handelskammer Planen, welche sich Mit der Frage beschäftigte, ist der Ueberzeugung, daß Posamente», i chulen im diesseitigen Bezirke nach keiner Richtung di» eine» Er- sür die SvitzeiiklSppeljichnle» zu bieten geeignet find, da da« Las.mentengeschäft hier in wenig bedeutender Ausdehnung betrieben wir», dasselbe in keiner Hinsicht und namentlich t, Bezug aus Sr- zeugiiiffe »ad Muster keinen nur annähernd stetigen Charakter als da« Spitzengeschäft zeig» und die Poiameatenschul«, weder t» Bezng anf die «asbildnng de« Formens,»,,« uud Geschmackes und der Hand- VolksmrthslhaMlhes. Ill» für dies«» Theil bestimmte» Sendungen sind zu richte» an de» verantwortliche» Redactevr desselben G. G. L«»r in Leipzsg, frrtigket »ach i» morilischer Beziehung den pädagogischen Werlh der Klöppelschule» e>l p n können. Bezeichnend ist es, daß sich die Aushebung von Klöppelichulen nur äuß-rst selten nothwendig macht, wohl aber die von onderen lextilindiistricschvle», z. B. von Elick- und Scklingschnlen wegen geringen Besuchs. 'fs Dresden, 9 Mai. Sächsische Glasfabrik (vormals Bertbold L Hirsch), Aktiengesellschaft zu Radeberg. Wie uns mitgethrilt wird, gelangen die Actien diel - Unternehmens am nächstc» Sonnabend durch das hnsige Bankhaus Robert Thodc L Co. an der Dresdner Börse zur Einsührnnq, und zwar zum CourS von 142'/, Proc. D e Anmeldungen aus dos neue Papier gehen namentlich aus Privatkreisen lehr zahlreich ein. Hinsichtlich der Größe und Leisiungssähigk il der Gesellschaft sei darauf hinge- wiese», daß der Umiay im Jakre 1887 die Höbe von 1.1 Million Mark erreichte »nd daß das Unternehme» ca. 500 Arbeiter beschäf tigt. Die Fabrikate sind zumeist Gegenstände de» täglichen Gebrauch»; der Verstellung von Svecialitäten, säe h/den vorzügliche Beschaffen- heit schon der ausgedehnte Export au eine solide Kundschaft spricht, wirb besondere Sorgsalt gewidmet. Das Unternehmen ist gut fun- dir, und erfreut sich eine- flotten Geschäftsganges. Bemerkeuswerth ist, daß nur ein Theil des Acticncapitals begeben wird, während ein großer Theil desselben sich in festen Händen befindet. An heutiger Börse wurden die Actien m>t 147 Geld notirt. tt Au» Thüringen. 9. Mai. Der Verband»«»,, der Tbü- rlngischca Erwerb», und Wirthschasts-Genossenschastsn findet in diesem Jahre vom 29. Juni bi» 1. Juli in Ilmenau statt, womit gleichzeitig die Feier des 25 jährigen Bestehen- de» Ver bände- begangen wird. Der Verband wurde im Jahre 1863 von 14 Vereinen gegründet und zählt jetzt unter der tüchtigen Leitung de- OberamtSrichter- Schwa nitz in Ilmenau 84 Vereine mit 44 000 M tqliedcrn. — Die Borschußbank e. G. zu Sanqer- hausen schließt ihre Bilanz in Aktiva und Passiva mit 2 649 40? ^l ab. Der Reingewinn beziffert sich aus 33 559 Das eigene Vermögen der Bank betrug 432 592 ^l. darunter da- Mit- gliederquihaben mit 257 908 und der Reservefonds mit 141 532 -st Die Einlagen der Mitglieder werden mit 3'/,, Proc. verzinst. An Dividende kommen für da- adaelausene Geschäftsjahr 10 Proc. zur Bertheiluug. — Beim Großherzogl. Bergamt in Ilmenau ist dieser Tage Muthung aus Silber und Kupier eilige, legt worden sür da» ganze im dortigen Gerichtsbezirk zwilchen der Herzogs. Sotbaischen und der Schwarzburg - Sondershomenschen Lanbesgrenze sich ausdehnende Grubenseld. — Im Kreis« Schmal kalden sollen auch bei der Hausindustrie beschäftigte Schulknaben und Schulmädchen mft 18 Wochenbcitrag Mitglieder der OrtS- krankencasse werden. G Weinigen, 9. Mal. In der heute dahier stattgehabten Ber- waliungsratk-sitziing der Werrabahn.Gesellschatt wurde, wie schon kurz telegraphisch gemeldet, beschlossen, sür 1887 die Lertbei- lu»g einer Dividende von 1'/« Proc. in Vorschlag zu bringen. Die ordentliche Generalversammlung soll Ende Juni i» Hildbiirgbausen abgehalien werden. Der Tag ließ sich jetzt noch nicht bestimmen. *— Gegen die Spiritu-commission-bank. Bei dem Vorstande deS ..Verein» deutscher SpirituSinleressenten" sind solacnde Anträge cingegangen: I) Die Namen derjenigen Spritrectificatenre bekannt zu geben, welche sich sür das Zustandekommen de- SpirituS- ringeS besonders intereisire», relp. ihre Bereitwilligkeit zum Beitritte zu der geplanten SpirituScommissionsbank erklärt haben, und die Interessenten auszusordern, mit dielen Spritsabriken schon jetzt jede geschäftliche Beziehung ohne Rücksicht aus momenlane Vortheile oder Ncchtdeile abznbrechen; — 2) diejenigen Brennereibesitzcr. welche der Spirituscommissiinsbank nicht beitreten» z» veranlassen, mit ihren Brennapvaraten Reinignngsapparate zu vereinigen, um den so zum Trinkbranntwein genügend gereinigten Sprit direct von der Brenneret an die Destillateure lieiern zu können; — 3) den Interessenten gedruckte Pläne, Zeichnungen und Kostenanschläge zur Anlage von Kornbrcnnereien zuznstellen; — 4) Gutsbesitzer zur Anlage landwirthschastlicher Kartoffelbrennereieu z» veranlaßen und sie zu diesem Zwecke mit einzelnen Interessenten Zwecks Beschaffung billiger Geldtarlehne in Verbindung zu bringen: — 5) i»> Falle de» Zustandekommens der Spiritiiscommissionsbank bei den, jetzigen Reichstage relp. bei den nächst--» Reich-tagswahlen dahin z» wirken, daß der ContingentspirituS abgcichafft und die ganze BcrbrauchSabgabe von 70 für die ReichScasje reclamirt werde, um bei der schweren Belastung der ärmeren Bolksclassen durch die neue Branntweinsteuer diese vor weiterer Ausbeutung durch ein Privstmonopol zu schützen. — Herr Fritz Lehment in Kiel, Vorsitzender te» „Centralvcreins der SpiriliiSiniereffenten", beruft zu nächstem Montag eine Generalversammlung nach Berlin zur Berathung der obigen Anträge. Aus das die deutsche Versicherung-.Gesellschaft gegen Frost-, Hagel- und Rostschadcn betreffende Ein gesandt in Nr. 119 ist eine Anlwoit nothwendig. Wir sagten nämlich in Nr. 115, die Versicherung bei der Gesellschaft habe wenig Werth wegen der großen Abzüge, welche sic unter der Be- zeichnuiig von „Selbslversichcrung" mach», und führten folgendes Beispiel dafür an. A. hat 4000 Getreide versichert, davon cririeren ihm 1000 .4l, er erhält aber keinen Groschen Ent schädigung von der Gesellschaft weil er sür die untersten 25Proccnt, d. h. für 1000 Selbstvcisicherer ist. Der Herr Einsender be hauptet dagegen, daß wenn der Schaden de» A. auf 1000 ,/i laxirt ist. hiervon 25 Procent als Selbstrersicherung abgezogen und die übrigen 75 Procent mit 750 ^ ibm ausgezahlt werden. Es ist möglich, daß diese letztere Auffassung vo» der Direktion gethcilt wird; d»r hierüber bestimmende 8 3 der Versicherungs- Bedingungen ist aber so doppelsinnig gefaßt, daß ebenio gut unsere Auslegung zutrifft, und genügt keineswegs die ohne Unterschrift ab gegebene entgeqenstehcnde Aenßerung deS Herrn Einsenders, sondern e- wäre »öih g, daß die Direktion selbst eine bestimmte Erklärung mit ihrem Namen hierüber veröffentliche. W»s nun die finanzielle Lage der Gesellschaft betrifft, so bestreitet der Herr Einsender nicht, daß die als Garantiesonds in der Bilanz ausgesührten 300000 ^1 nichts Anderes als Schulden sind, die mit 6 Proc. verzinst und all- mälig auS den Prämien zurückgezablt werden müssen.: Auch da gegen hat er nichts einzuwenden, daß wir den Landwirthcn rathen, mit ihren eigenen Schulden sich zu begnügen und sich nicht noch solche von allerlei Versicherung» - Gesellschaften ausbürden zu lassen. Es giebt genug Gesellschaften ohne Schulde», welche darum keine solche Gefahr sür den Landmana bilden und billiger sind. Nur 4 Gesellschaften sind mit Schulden behaftet, d>e hier besprochene Frost-, dann die Preußische, die Magdeburger Wetterschaden- und die Allgemeine Deutsche Hagelversicherung». Gesellschaft. Als Activa sind in der Bilanz nicht nur 235000. sondern sogar 372652 >41 ausgesührt, doch hat die- gar keinen Werth, weil die Schulden ebenso groß sind. Man kann sich nichts Traurigeres denken ol» da» verhäliniß zwischen der Prämien- Einnahme dieser Gesellschaft von 73 158 ./s und ihren Berwaltungs- kosten aller Art, Zinsen und Organisation von 111638 -4l; die Un- kosten fressen hier weit mehr als die ganzen Prämien sort, -und je eher die Gesellichaft liquidirte, desto besser wäre es für die bei ihr versicherten Landwirthr. *— Preußische« Leihhaus. Der Handelsregisterrichter hat aus den erneuten Antrag de« Bankhauses Julius Somelso» und verschiedener Aclionaire, ihnen nunmehr die Ermächtigung zur Ein- bernsung einer General-Bersammlung zu erlheile», jetzt erw der», daß er in der Angelegenheit noch nicht verfügen känne, da die Acten sich beim Kgl. Kammergericht befinden, welche» sich äugen- blicklich »ist einer anderen Beschwerde derselben Antragsteller be schäftigt. Gleichzeitig hat aber der HandelSrcgisterrichler eine Versagung an den Vorstand des Preußischen Leihhauses erlassen, eine neu: General-Bersammlung in kürzester Frist einzuberufen, auf deren Tages-Ordnuag lediglich die Aussichtsralhswahl, sowie die Annahme des Statuts als Normalstatut zu stellen sind. Es ist der Vorstand angewiesen, binncn 48 Stunden über die ersolgte Ein bernsung zu berichten und ihm von Neuem eine Strafe von 600 .4l angedrobt. Frankfurt a. M., 9. Mai. Die heutige Generalversammlung d-S Verbautes der Südwestdeutschen Branntweininter- esscnten, welche zahlreich besucht war, wählte eine Commission und verpflichtet sich, den Bedarf nur durch diese zu decken. Die Com mission darf nur von solchen Spritsabriken und Brennereien kauft», welche der „Spiritus-Commissions-Bank" nicht beigetreten sind. Die Commission wird nächster Tage zusammentreten und Beschlüsse fassen. Dir anwesende» Iniereffenten hoben zusammen einrn Jahres coajum von zwei Millionen Liter Spiritus. »In. 9. Mai. Die rheinisch.wefts-lische kprengstoss- Actien-Gesellschast erzielte einen Bruttogewinn von 169042>41 und einen Nettogewinn von 106 569 .4l Die Geaeralveriommlung beschloß die Bcrlbeilnng von 10 Procent Dividende. Die Aussichten im lausenden Jahre werden ol» günstig bezeichnet. *— Deutsche Maltofe-Acttengesellschast i» Köln Die »an der Hauptversammlnng genehmigte JahreSrechnnag sür 1887 schließt mit eine» Verlust von S5 8W^l ab; hiervon find 17 575 an« dem vorjabre übernommen, während 22 760.4! Ab'chreibungr« darstellen, so daß der wirkliche Betriebsverlust 55 552 -4l betragen hat. Dieser Verlust war, wie die Verwaltung dazu bemerkt, die natürliche Folge der ungünstigen Betrieb-Verhältnisse, indem der Betrieb sich eigenllich nnr aus eine gröbere Reihe von Versuchen be schränken mußte, da bi« vnr Kurzem dasjenige Erzeugniß, aus welches die Verwaltung de» Hauplwerth legt, > ämlich der weiße Malta e- Lyrup, nicht so herziislellkn war, wie dieser für seine Beiwenduiiqs- zwecke ersvrdei sich. Nachdem die Gesellichaft aber nunmehr ein allen Ansorderungcn entsprechendes Erzrugn b berstest», erössiiet sich dem Unternehmen die sichere Aussicht aus baldige Ertrag-sähigkeil. Die Haupiversommlunq beschloß die Ausqabe vo» Vorrechisacnen bis zur Höhe von 300000 >1, welche den Inhabern ber Acticn I3t. .4 im Berhältniß zu ihrem Actieubesitz bi» zum 19. d. M. zum N nnwerth zur Verfügung gestellt werden. Die a»-scheidende» Mitglieder des AussichkSraths wurden wieder- »nd die Herren Louis Lcvy und Leo Schmrlzer in Köln ne« in denselben gewählt. *— Aachen-Hüngeoer Bergwerks-Artiengesellschast. Der Geschäftsbericht iür IW7 giebt eine zuslimmenialftnde Darstel lung der Ge dverhälini ie des Unternehme»-, wie solche sich insolge der Nolhwendigkeit de» Baue- einrs neue» Förderschachlcs seit >875 gestattet »nd schließlich zur Verpachtung de- ganzen Unternehmens an die Wurmrevier-Gesestschost Lesüdrt haben. Der ursprüngliche Kostenanschlag mit Cokesöfen »nd Wäsche lautet aus 1000 000 ,4>, die Kotten selber beliefen sich aus 31B9000 .4l und abzüglich 480000 >4l Tilgungen und sonstiger Kosten noch immer aus über 3 Millionen Mark. Da- Pachtverliältniß gewährleistet den Actio- nairen eine von 40 Proc. anssteigenbe Abfindung ihres Besitzes gegen eine solche von 25 Proc., die Ende 1885 geboien worden war, im Falle der Nichiübernahme de« geftllschaftlichen Eigenthum» aber eine Verbesserung der geldlichen Lage um eine Million Maik (700000.41 Schuldentilgung. 300000 ^l Reugeld) bi« 1896. Der Rechnung-- abschluß sür 1887 ergiebt ohne Berücksichtigung von Abichreibnngen einen Ueberschuß von 43 549 ^l, der zur Tilgung der 6procentigen Anleiheschuld mitverwar.dt werden mußte. Für >888 wird eine Er höhung des Erträgnisses »in 58 000 ,4l ln Aussicht gestellt. Die Gesellschaft besitz, rund 4 000000 ^1 Schuldr« und 4 258000 .41 Actiencapital. *— Die Vaterländische Leben«.Versicherung».Actie n« Gesellschaft zu Elberfeld läßt sich über die Frage drrPrämien- zahlung bei der Krieg-vcrsicherung we folgt vernehmen: „In der Kriegsversicherungssrage wogt der Streit um die Zuschlags- Prämie; dabei ist überall die einmalige ZuschlogSprämie ver standen worden, welche bisher von deutschen Gesellschaften zwischen 10 und 5 Procent der Versicherungssumme erst bei Eintritt der Mobilmachung erhoben wurde. Die wiederholt ausgetrelenen Lriegsbefürchiungen der lebten Jahre hätten die Versicherten dazu führen müssen. Vorsorge sür Ausbringung dieser Zuschlagsprämie zn treffen: die Beobachtungen aller Gesellschaften ober haben ergeben, daß nur wcnige Versicherte in der Lage sind, io enorme einmalige Lapitalzahlungcn als Zuschlagsprämien auizubrinqen und seit einem Jahre gehen die Erwägungen der Gcsellschasien dahin, wie anders die Kriegsgesahr grtragen, bezw. verthcilt werden könne. Dte Verwaltung unserer Gesellschaft hält e» »un sehr wohl für möglich, die eriorderliche Leistung der Versicherten iür die Kriegsgesahr auch ratirlich mit der Tarisprämie der Versicherung ansznbringea und hat deshalb nicht allein eine Erhöhung der Tarif- Prämien ohne Gelvinn-Belheiligung vorgenommen, sondern auch einrn besonderen Dividenden-Berband der Krieg-dienstpflichtigen eingerichtet, besten Gewiiinül erschaffe sünf Jahre lang, aiistatt wie bisher ein Jahr als Grwährleistnngsfonds ausbewadrt werden. Der daneben eingerichtete Kriegsreservesonds und die vorhandenen Gewinnrescrven bieten einen besonders starken Schutz gegen die Zufälligkeiten de- Kriegs-Risico». *— Ber. BonifaclnS bei Gelsenkirchen zu Kray. Wie der G schäfiSbericht sür 1387 in Bestätigung früherer Angaben mtl- theilt, beträgt der Betriebsgewinn 303 006 .4l, wovon nach Bestrei tung der Brundschuldzinjen (4n308^), der Abschreibungen (118 514 Mark) und einiger sonstiger Ausgaben und Verluste 117 549 .41 als Reingewinn übrig bleiben. Hiervon erhalten die Actionaire 1't, Procent gleich 100000 >1 und die Rücklage 17 549 ^l Für das lausende Jahr werden infolge de» allgemeinen AusichwungeS de» Großgewerbebetriebes und infolge erhöhter Leistungssähigkeit des Wcrfts bessere Ergebnisse erwartet. Die neue CokeSoftnanlage ver- gast täglich 210 t Coke-kahlen und stellt daraus 150 t Großcokes und 10 t KlcincokeS her, während die abjfthenden Gase 8 Tamps- kessel mit einer FrueriiNgsersparniß von lährllch 54 000 ^l Heizen. Die Inbetriebsetzung der Cokerei ersolgte am 1. Januar, zu einer Zeit, wo dir CokeSabsiitz zu besseren Preisen ein nutzbringender zu werden begann, so daß daS BetriebSergebniß dieser Anlage sür 1888 e n recht günstiges zu werden verspricht. An Kohlen wurden 9 361695 Ltr. gegen 7465 842 Ctr. im Vorjahre zum Selbstkosten preise von 22,59 gehen 23,85 ^l und zum Bcrkausspreise von 26,27 gegen 26,03 für 100 Ctr. grsürdcit. * Lübeck, 9. Mai. In der hrnie obgehaltenen Generalversamm- lung der deutschen Lebensversicherungs-Gesellschaft wurde aus Grundlage de» RechenschastsberichiS dem Berwattniigs- rathe sür da» Jahr 1887 Tccharge enheilt und nach dem Vorschläge desselben die Auszahlung einer Dividende a» die Aclionaire von 190 >1 per Aciie, sowie eine« Gewinnantheils von 67 Proc. emer Jahresvrämie an die der Jabresclassc 1872, einrs solchen von 45 Procrnt an die der IahreSclasse 1876, rines solchen von 30 Proc. an die der IahreSclasse 1880 und eine» solchen von 11,25 Proc. an die dcr Jahresclasse 1884 angehürigen Versicherten genehmig». *— Rostocker Bank. Der Bericht sür da- Geschäftsjahr 1887/88 lautet recht hoffniingsvoll, da Rostocks Handel, Industrie und Schifffahrt, begünstigt durch eine reiche Einte »»d durch neue Wege im Wafser und zn Lande, auszulcben scheint. Verdient wurden rrin 340 898 ^l, davon gesetzliche Rücklage 16 993 .41. Gew nnbetheilignng 9987 .41, besondere Rücklage 33 000 ^l, 4'/, Proc. Dividende (im Vorjahre 4V, Proc ) mit 280000 .41 *— Herr Apoiheker Inl. Müller in Breslau »heilt in der „Apotheker Ztg." solgendeS mit: „Ein hiesiger Ober-Liruerinspreior brachte mir einen denaturirten Spiritus zur Untersuch nq und sprich bierbci die Besürchlung aus, daß dieser Spiritus höchst wahrscheinlich zum Trinken benutzt würde; es sei in kürzester Zeit von einer hirsigen Hantzlung so v„l Spiritus denaturirt worden, daß der Verbrauch dieser Menge zum Brennen resv. zu grwerb- lichen Zwecken fast eine Unmöglichkeit wäre. Dieser deiicilurirte Spiritus wurde als geruchlos öffentlich emvsohlcn nnd selbst verständlich zu sehr billigem Preise in Massen verkauft. — Dcr Spiritus besaß cine schwach gelbliche Farbe» war sonst geruchlos, reogirte stark sauer. Ich erkannte bald, daß in diesem Spiritus die Pyridinbase» durch Zusatz von Schwefelsäure ungeschickt abgeslumpst waren; es zeigte sich beim Abdampfen von 100 cem Spiritus nach Zusatz von wenig Zucker eine völlige Schwärzung de» Rückstände», also Anweftnbeit von sreicr «ckweselsälire; quantitativ bestimmt, betrug die Menge der vorhandene» freien Schwefelsäure 0,38 Proc. Daß solch« Menge freier Sckuveselsäure beim Genuß auf die Tauer rnijch cde» schädlich wirken muß, ist wohl außer Zweiscl. ganz ab- gesehen davon, daß die Belürchtung eine« Arsengehatte» — herrührend von der meist erhebliche Mengen von arleniger Säuie rnrhaltendrn Scdweselsänre — eine gewiß berechtigte ist. Ans diese dem Ober- Steuerinipector gegenüber kundgethane Belürchtung und der meinerseits sich daran anknüpfentzen Annahme, daß solche- Geruchlo-inachen de« vorher durch Zusatz von Pyridinbrsen denaturirten Spiritus strafbar sei, erklärte der Beamte mir, daß vorläufig das Gesetz dieses Ber- fahr,» nicht verbiete, daß er aber in Hinblick aus die solches in sich schließende Gefahr beim Ministerium Schritte thun würde, diese entschiedene Lücke >m Gefttze möglichst bolo b.seitigen zu Helsen." »— Proceß Kram sta. Der viel besprochene Proceß zwischen dem Herrn Leonhard Siemiensk, »nd den Erben de- Herr» von Kramiia soll, wie die Warschauer „Gazeta losowan" mittheilt, durch eia Schiedsgericht gütlich entschieden werden. Nürnberg, 9. Mai. (Fr. Z.) Die Joh. Niedermalcr'sche Jesuiienbraueret geht ob 1. August in den Besitz einer Aktien- Gesellschaft über. Der Kauf -wurde durch Bonquicr Wcinschenk und andcre Regensburger Geschäftsleute eingeleiict. Mannheim, s. Mai. In der heutige» Generalversammlung der Badischen Anilin- und Sova-Fabrik trat Herr Schweitzer au» Stuttgart gegen die großen Abschreibungen und die bohen lontiömen und für eine höhere Dividende aus. Nach längerer Debatte wurde jedoch die von der Verwaltung vo,geschlagene Tages- ordnung angenommen und die Dividende daher auf 16 Proc. festgesetzt. VV-N. Prag. 9. Mai. Aus der TagksordnlUig der am 28. d. M. in Teplitz statisiiidenden General - Verianimluiig der Dnx-Boden- batber Eisenbahn befinde« sich u. A ein Antrag aus Aenderung de- tz. 1 der Sratuir» (Sitz ber Gesellschaft). Es Hestedt die Absicht, den Sitz der Gesellschaft von Teplitz noch Smichow zu verlegen. *— Prager Lisenindiistrie-Gesellschast. D e Ergebnisse de« lausenden Geschäftsjahres fallen bei der Prager Eisenindustrir Gesellschaft sehr günstige lein und die Pertheiknng einer bedeuten» höheren Dividende gestatten, als >m Vorjahre. Gleichwohl dürfte dieselbe nur um 1 bi» 2 Proc. höher bemessen werden, so daß ctwa 13 Gushen zur B r Heilung aelangen dürften. Wien. 8. Ma». Die Mohocs-Fünskirchener Bahn soll verstaatlicht werden. *— Galizische Larl-Ludwig-Bah». In Ergänzung unserer Miitheilunq über da» Gesammtergebniß der genannien Bahn >i-> Jahre 1887 »heilen wir noch Folgendes mit: Die im Jahre 1886 eingrlreiene und noch andauernde Besserung in den Berkelirsverhält- nissen kam der Bahn »amenllich sür ihre Getreide- und Tronäpvil- vert ältiiisse zu statten. Elfterer erfuhr eine Zunahme von 39 170 t. letzle er 28 773 t. Der Gesummt-Güterverkehr belies sich aus 1 219 729 fl. (-f-95 252 ff.). Die Einnahmen hieraus betrüge» 6301 107 fl. (-s-640 901 fl ). Die Einnahmen an» dem Perioiien- Verkehr sind »in 63 116 fl. zurückgegange». Die Brutto-Eiiinahme der westlichen Linie brz ssert sich aus 6 529 921 fl. (ff-521 151 fl ) aus ber östlichen Linie 1 795 825 fl (ff- 10 793 fl.). Die Einnahme ber Localbohn Jaroslau-Socal beii,i.;i "04 677 fl. (ff-175 201 fl ). Der Hauptbahn st aus dem Güterübrrgiiige der Lokalbahn ei» Zufluß von 65000 fl. nut einei Einnahme von 258 000 fl. erwachsen. D eGesaiiiiill- Betriebsausgaben betragen 46 821 432 fl. (ff- 226 048 fl.), IrotzSei» sich d-r BelnebScocisicieiit gänstiger »nd zwar mit 54.18 Proc. gegen 55.55 Pros, im Vorjahre gestalte». Wie seitens der Verwaltung mitgethrilt wird, gelangt von dem Ueberschusse von 278 169 sl. c n Betrag von 55 000 st. ftir Taiiliäine», 20000 fl. sür den Pension.- sonds in Abzug. Der Rest von 101 169 fl. wird auf neue Rechnung vorgclragen werben. Es gelangten für das Jahr 1887 also ini Ganzen 8,40 fl. zue V riheilung Da pro 1887 330 154 fl. mel c an Tilgungsquote eingestellt wurden als im Vorjahre, da ferner ei» Zinsenerträgniß von 4 Proc. zur Bertheiluug gelangen, so bleibt '/, Proc. zur Beifügung derGeneralversamwIang übrig, deren end gültiger Entscheidung obige Anträge anbeimgestellt werden. *— Conversion der Pest-Fünskirchenrr Prioritätcn. Die Direktion der Pest-Fünskirchener Eisenbahn hat, wie bereits gemeldet wurde, beschlossen, die Genehmigung der ungarisch !, Regierung zu einer Conversion der Prioritäten cinzuholen. E - sollen 4',,procentige Obligationen geschaffen werden. DaS Prior,- täten-Capiial beträgt 7 850 000 fl., und ebenso doch beziffert sich auch daS Aktien - Capital. Zweck der Conversion ist die Erhöhung des Actien-Erträgiiliscs. Der Text dcr Priociläts-Obligationeii g-stallet die sofortige Rückzahlung dcr ganzen Anleihe. Im amtlichen Cours- blatte der Wiener Börse war n die sünsprocentigen Prioritäten dcr Pest Fünskirchener Bahn gestern mit 101.25 Procent notirt. Z lieber Oesterreich - Ungarn» Außenhandel in den Jahren 1886 und 1887 veröffentlicht der Staiistiker I. Pizzala eine Studie, ans welcher hervorgeht, daß die AuSfuhi mciigcn 1887 gegen da- Vorjahr um 2,4 Proc., die Einsuhr»ie»gen »m 2.5 Proc. gestiegen sind. Die Gcsammtmcnge der zur stalistischci, Ausschreibung gelangten Einsuhrwaaren erreichte im vorigen Jahre 47,95 Mill. Doppelcentner gegen 46,75 Mill. Doppelceiitncr in 1886, eine Steigerung um 1,2 Mill. Doppelcentner, n-e'che ans die stärkeren Bezüge von Mineralkoblen zurückziisühren ist, während die Getreide einfuhr und die Holzeinsubr znrückging und die Einfuhr andcrer Maaren sich nnr nm 300 000 Mclercentner steigerte. Der Rückgang der Getreideeinfuhr erklärt sich aus dem Zollkriege mit Rumänien. Auch der Bezug von Kaffee, Wein, Obst, Hülsensrüchten. Fleisch. Schweinen nnd Schalen ist zurückgegangen. während Bise, Spin- tuosen, Ihre und Reis beträchtliche Mehrbezüge aufweisen. Was die Textilindustrie anlangt» ist für Rohstoffe eine Steigerung a» Baumwolle um 16 Proc., an Wolle um 19.1 Proc , an Flachs, Hans und Wrrg um 3,5 Proc., an Jute um 0,3 Proc. sür Halb- sabrikat. eine Steigerung on Leinengarn um 23,8 Procent. a» Wollengarn von 6,8 Procrnt zu verzeichnen, ber ein Rückgang von 6,8 Proc. bei Jutegarn, 3,7 Proc. bci Seide und Seideabsälle» nnd von 1,6 Procent bei Baumwrllengarn gegenübersteht. Die Ausfuhr an Leinenwaaren hat um 15 6 Proc., an Seidenwa.iren um 39,9 Proc., an Iutewaaren sogar um 45.7 Proc. zugenommei'. während dte an Kleidern und Wäsche um 16.4 Proc., an Wollen- waaren um 9,5 Proc. und an Baumwollenwaaren um 1.9 Proc. abgenommen hat. Die Rückgänge bei Wollwaaren und Kleidern erklären sich daraus, daß in beiden Waarengaltungen wegen des drohenden Zollkriege- mit Rumänien und wegen der KriegSrüstungcn Griechtnlanb» in den ersten 5 Monaten de» Jahre» 1886 ungewöhn lich große AuSsuhren stattgesunden batten. Die Concurrenz fremder Gewebe aus den österreichischen Märkten hat eine Abnahnie erfahre» und »war sank die Einfuhr an Baumwollenwaaren um 10,6 Proc., an Wollcnwaarea um 8,7 Proc., an Jutegcweben um 2.7 Proc. Die Menge aller Ausfnhrwaaren betrug 98,42 Millionen Dopvel- centner, 2.3 Millionen Doppelcentner mehr als im Vorjahre. Aas der ziffcrmäßiq nachgewicsenen Steigerung der E nsuhr vo» Hilss- stoffen seit 1877, der entsprechenden Abnahme der Einfuhr industriellcr Erzeugnisse, sowie der bedeutenden Zunahme der Ausfuhr vicler Fabrikate schließt der Verfasser, daß die Klagen über den Ver- fall der Industrie ungerechtfertigt sind. Zürich, 9. Mai. Der Berwallungsrath der Schweizerischen Nordostbahn hat beschlossen, 6 Proc. Dividente an die PrioruälS- Acticn und 2 Proc. (1866 0) an die Slamm-Aclien zur Berlhnluiig vorzuschlagen. Paris. 8. Mal. Laut „Pariser Börsenblatt" setzte die Suez, canal - Administration folgende Julidividenden fest: Aus Actie» 40 Frs. 89 CtS. gegen 37 Fr». 9l Cts. im Vorjahr, ans Delega- gationen 55 Fr». 76 Cts. gegen 51 Frs. 50 Ets. tm Vorjahr. *— Warschau-Wiener-Eisenbahn. Die Verwaltung wil der am 1. Juni siatlfindei'ben Generalversammlung eine Dividend: von 8 Rbl. pro Actie ---13'/, Proc. Vorschlägen. *— Die amtlichen Mittheiluiigeii über den Außenhandel Großbritanniens sür April lauten überaus günstig und zeige», daß der biitische Handel im Wiederansichwung begriffen ist. Di: Einsuhr im Betrage von 32 098 693 ^ hat gegen den gleichen Monat de» vorhergehenden Jahres uni 948 768 < oder 3 Proc. und d- Ausfuhr im Wirthe von 17 7:)5 4?4< um 323812 < oder 8 Proe. zugenomme». In den verflossenen vier Monaten d. I. ist, ver- glichen mit dem entsprechenden Zeitraum von 1887, die Eiiifnbr »in 5 555 807/ und die NuSsuhr um 3 881 262/ gestiegen. A» d, Zunahme der Einsuhr sind hauptsächlich lebendes Vieh, zollftci: Brodstoffe und Gciränke, Metalle, Chemikalien, sabricirte »nd ve>- schirdene andere Artikel delheiligt. Zollbare Brodstoffe und Getränk . sowie Rohstoffe sür Texlilsabrikate und andere Industriezweige sign- rircn dagegen mit einer ziemlich erheblichen Abnahme. Bon den Aussuhrartikeln zeigen nur Baumwollfobrikate eine Abnahme von 124 303 /. Alle übrigen Artikel weisen eine mehr oder weniger bedeulende Zunahme auf. <5 Die Erhöhung de» englischen Weinzolls vo» 12 l:z. 16 Proe. deS WcrlhcS aus 5 Schilling sür da- Dutzend Fl,-sei e, wird nach Ansicht der „Deutschen volkswirthschaftlilhen Eo>ieir>, i,- denz" aus die Ausfuhr Deuisihland- in Wein schwerlich vo» Ei»sl»>', sein. Deutichland hat 1887 »ach England 548 000Ic^ Wen nuo Most in Füssein und 2 Mill. Kilogr. Wein in Flaschen emgesührl. Jndeß ist der deutsche Weinhandel an der englischen Meniemiiihr nur niit den besseren und besten Sorten beiheiligt, bci deici der Preis überhaupt keine Rolle spielt. Möglich ist, daß die rng- fischen Weinbündler von jetzt an mehr Wein in Fässern beziehen und daß sich in Folge dessen da» Verhäliniß des eingeführlcii Weines ln Fässer» zu te» Flaschenweinen erheblich verschiebt. Rew-Psrk, 8. Mai. Nach Meldungen aus Baltimore un- Sau Francisco stellen sich die Aussichten sür die Weizen er» te günstig. Mittheilungen nberObst- und<Yartenbau. tzerausgcgebeu vom LandeS-Obstbau-Verein. Gartenbau-Kalender für Mai. (Nachdruck verboten.) Zu Pflanzen ist. wenn noch nicht geschehen: Salat, Kohlra' i. Sellerie, Blumenkohl, von M tte des Monats ab, wenn keine Fiölle mehr zu fürchten sind: Gurken und Kürbisse, zn stecke» Bohiic». (AIS Stangenbohnen haben sich dir neuen russischen Riesenbol durch kräftigste» Wirhstbum uud rr.chliihsten Ertrag, sowie dui,:, größere Widerstandssähigkeit gegen den Frost voll bewährt.) D e >, Töpfen und A schen angetriedenen Bohne», Gurken und Ünrbisj: pslanze man ja erst ins Freie, wenn man keine Fröste mehr 1> fürchtet. Der Sellerie ist möglichst flach (nickt bi» ans Her;) z» pflanzen; er bedarf, wenn er sich voll entwickeln soll, wenigste,,.z 1 Fuß Raum nach allen Seiten hin; den Zwischenraum kann man mit Radieschen besäen, da diese abgeerntet sind, wrnn der Sellerie groß wird. Ueberdoupt wird besonder- der kleine Garlrnbesitzcr ft, Zwischenculturcn besorgt sein, ui» von seinem Lande den größt- möglichen Ertrag zu ziehen; so können aus Spargelbeeten euvas Radieschen. Salat und andere nicht ties gehende nnd nicht lange sieben bleibende Gemüse gezogen werden, doch nicht in solcher Zahl, daß sie der
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