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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-12
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1888
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Vierte Geilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. A? 133. Sonnabend dm 12. Mai 1888. 82. JMgaNg. Erste KreiSturnsahrt. * Leipzig, 11. Mai. Dt« rrst« AreiSiurnsohrt, die «IS etwa» Reue« tm Turnwesen gestern, am HimmeisahrtStage, von sämmt- licken Sauen de» Königreichs Sachten gleichzeitig ausgesührt wurde, hatte sür die Turnerschast der KreiShauplmannschasl Leipzig das freundliche Muldenstäbichea Lolditz zum Ziele. Vom Dresdner Bahnhöfe hier führte ein um 6 Uhr 45 Minuten Morgen» ad- gebender Extrazug di« Leipziger Turner, sämmtliche hiesige Turn- vereiae waren vertetrn und die der Nachbarorte, gegen 800 an der Zahl, nach Laustgk. Nachdem in PaunSdors und Liebertwolkwitz Abiheilangea der dortigen Turnvereine sich anaeschloffea halten, trat die stattlich« Schaar vom Bahnhos Laustgk, woselbst eine Begrüßung durch die dortigen Turngenossea stansand und ver- arößert durch deren Anschluß. den Marsch unter den munteren «längen eine« sehr fleißigen Musikcvrp« an, dal der Südvorslädtische Turnverein von Laus igk an engagtrr hotte. Durch Wiesen und Waid, über Höhe» und durch Thäler ging der Marsch bi« zur Parleuqnelle. Hier an diesem schon oft beschriebenen, wirklich an- muihig und lauschig im Walde gelegenen Platze fand eia« halbstündige Frühstückspause statt, nach deren Beendigung da- KreiSturnraih«- m'tgiicd Herr Ulbricht tu einer kurzen kernige» Ansprache »der königliche» Forstrevierverwaltung sür da« jreundliche Entgegenkommen, da« sie den Turnern durch die Lrlaubniß de» Betrete»« von sonst verbotenen Wegen uud Waldpartieu hatte zu Theil werden lassen und mit einem dreifachen „Gut Heil!" dankte. Mi» dem gemeinsamen Gesänge de« Liede« „Treu und unerschütterlich" wurde Abschied genommen und nun der direkte Weg nach Lolditz eingeschlagen. Schon ein« halbe Stunde vor der Stadl wurde der Zug von dem Tolditzer Turnverein, der diS hierher mit dem SiadtmusikcorpS entgegen gekommen war, empfangen und begrüßt, und nun hielt derselbe seinen Einzug in di« freundliche, mit Fahnen und Flaggen reich geschmückte Stadt. Nachdem die Lurnerschaar, dir durch die Bereinigung mit den Bereinen der übrigen Gaue de- Kreise« gegen 1800 Thetlnedmer betragen mochie. °us dem Marktplatz« Aus. stellung genommen, hielt Herr Bürgermeister und Landtag»- abgeordnklcr Müller von der Freitreppe de» Rathvauics eine Ansprache, in welcher er die Turner Namens der Stadt und de« Tolditzer Turnvereins herzlich willkommen hieß und mit einem Hoch aus die deutsche Turneret schloß. Herr Ulbricht-Leipzig bankte Namen« der Turnerichast Sachsens sür den sreundlichen Empfang und brachte de« Vertreter» der Bürgerschaft und dem Turnverein der Stadt Lolditz ei» dreisacheS „Gut Heils" Nachdem hieraus da- gemeinschaftlich gesungene „Deutschland, Deutschland über Alle-" verklungen war, setzte sich der Zug wieder in Bewegung und begab sich nach der zum Kampfplatz bestimmten Schießhaus, wiese, woselbst unmittelbar nach dem Einmarsch der Aufmarsch zu den Freiübungen sich anschloß Zu den Freiübungen, die be- I sonders sür die KreiSturnsahrt eingeübt worden sind und am I gestrigen Tag« in allen vier Kreisen des Königreich- Sachsev cileichzeitig und gleichmäßig au«geführt wurde», traten 871 Turner an. Der Auimaisch würde in Schrägzügen auSgesührt und die dar- aus folgende» llebungeu. die von Herrn A. ErdcS-Leipzig geleitet wurden, boien einen recht ersreulichen und schönen Anblick. Nach Beendigung der Freiübungen trat eine von 12 bis 2 Uhr dauernoe Mittag«- und Erholungspause ein, woraus da» Wett» turnen seinen Anfang nahm. AuSgesührt wurden Wettspringen, Hochspringer, und Sleinstoße», sowie Ringen. Zum Wrttturren ver» einigten sich 60 Turner, zum Ringen 82, während die übrigen mit lurnerischen Spielen, wie „den Dritten adschlagen", Schlagball. Grenzball. Wlinoerball und dergleichen, sich beschäftigte». Der etwa» unebene Boden, möglicherwenc auch dir vorhergegangene An- strengung des Marsches mochten die Ursache sein, daß die sonst erreichte Höhe der Punkte gestern nicht erlangt wurde »nd die Zahl der Sieger eine beschränkte blieb. Bei dem volkSthümlichcn Wettturncn, Springen und Steinstoßcn, erlangte Herr Schmidt vom Allgemeinen Turnverein Leipzig mit 18 Punkten — '/, Punkt konnte nicht gcrechne» werden — den ersten >i»d Herr Loschke vom Leipziger Turnverein ebenfalls mit 18 Punkten de» zweiten Preis. Ehrenvolle Erwähnung erhielten die Herren Müller vom Allgemeinen Turnverein Leipzig mit 1? Punkten, Kunz vom Allgemeinen Turnverein in Schönese'd mit 15'/, Punkten, Hillig vom Akademischen Turnverein in L'ipzig und Geßner vom Leipziger Turnverein mit je 15 Punkte». Beim Ringen, da« in zwei Ablheilungcn auSgesührt wurde, ginge» al« Sieger hervor Herr Müller au» Leutzsch und Herr Schilling vom Allgemeinen Turnverein in Lindenau. Die Zweitbesten im Ringen blieben die Herren Gasch vom Allgemeinen Turnverein in Leipzig und Elttzsch vom Leipziger Turnverein. Den Siegern ward« durch Herrn Ulbricht mit einer Ansprache, in welcher zu eifrigem Wetter- pflegen der Turnerei ausgefordert wurde, die üblichen Sichen- kränze als Prei« überre chl und denselben ela dreifaches Hoch in Anerkennung ihrer Leistung gebracht. Mit dem gemeinschaftlichen Gesänge eines Turnerliedes fand dieser Theil des Programms seinen Abschluß. Um 6 Uhr, bi« zu welcher Zeit eia zwangloses Beisammensein stattsand, wurde der Rückmarsch angetreten und die Stadt geräumt. Da» SiadimusikcorpS und die Tolditzer Turner begleiteten di« Ab- zichenden durch die Stadt. Die Leipziger erreichten nach 2'/, stän digem Marsche wieder Lausigk, von wo aus der bereit stehende Extrazug sie in die Heimath beförderte, wo man am '/,11 Uhr wohlbehalten, wenn auch etwas ermüde», eintras. Dir erst« ver- suchsweise auSgesührt« KreiSturnsahrt ist nach dem Ergebniß der jenigen deS Leipziger Kreise» als gut gelungen zu bezeichnen, wie schon die außerordentliche Betheiligiing zeigt. Es waren gestern in Lolditz gegen 100 Vereine aus 8 Sauen de- Leipziger Kreise» mit etwa 1800 Mitgliedern vertreten. iveraalwortKcher Redactkur Helmut» Uhl« tn keimia. tzltr tea nuiftlalilche» LH«» Prolehor lw. O«cm Paul I» Sei »«>«. Telegramme^ Berlin, 11. Mat. Den „Verl. Pol. Nachr." znsolge haben »nnmehr alle Speitsabrlkea von erheblicher Bedeniung ihre, Beitritt zur GvirituSdank erklärt, auch die Ansicdlnngscommission von Polen erklärte Ihren Beitritt. sVDS. Washington» 10. Mai. Dem Bericht« de« land» Wirt hschastlichen VnreauS sür den Monat Mai zuiolgr ver- schlechierte die kalte Witterung und der Regenmangel den Stand des Winterwei»enS in den Mittelstaaten. Die Saaten an der atlantischen Küste litten jedoch wenig, während die Eiilwickelnng der selben an der Pacificküste nur eine mittelmäßige ist. Der allaemeine Durchschnitt verringerte sich von 82 aus 73. Der DurchschnittS- stand de« WtnterroggeuS beträgt 92'/,, gegen 93'/,, für April, der der Wintergerste beträgt 88'/,, und verspricht eine Mitlelerute. Die Baumwollenpflanzen sind infolge der übermäßigen Feuchtigkeit tm Februar and der Kälte tm März zurückgeblieben. vom Tage. ? Dir Bäume stehen in voller Blütbr; wie die Früchte fallen werden, da« hängt von der Witterung ad. Geht man durch den Wald, so rauscht c» überall von duftigen Märchen, auS dem Boden schießen dle sarbenbnnteu, würzigen ktelnen Kinder der Natur und bauchen in dem Duft, den sie verbreilen, Ihre Seele auS. Immer dichter wird daS grüne Dach, uaaushallsam drängt die Schöpferkraft zur Bollendung des Wunderwerk», da« alle Jahre vor unseren Augen entsteht und vergeht. Wie gern möchte die Börse sich eine» solchen Frühling zaubern» aber ihre Kraft ist nur eine endliche und bricht sich an den Stürmen, welch« da« Schicksal heraufbeschwürt. Wer vermag sie zu berechnen, was sie zu bannen? — Die Börse hat mit so vielen Zufälligkeiten zu kämpfen, mit dem ewigen Lharivari der politischen Zeitungen. Aber alle Angriffe, welche aus ihre Standhaftigkeit versucht worden, haben sich al» fruchtlos erwiesen. Die wirtbschaftiiche Welt kümmert sich nicht um die schwarzen Phantasten der Sensationsblätter und rechnet blo< mit den Idatsachen. Nur sür Eines hat die Sprculaiioa Siua, nur nach einem Punkte richtet sie ihre Blicke: nach Tharlotien- bürg. Je nachdem die Bulletins von dort lauten, werden die Wirbel angezogea oder nachgelassen, zu Hellem oder dumpsem Klange. Au der MittwochSdörse tn Berlin wurden besonder» Marien burger von der Speculatioa gesteigert. Galizier stiegen aus Wiener Impuls. Die „N. Fr, Presse" berichtet nämlich: Demnächst wird ein Tarif ia Wirksamkeit gesetzt werden, welcher den Zweck hat, russisches Getreide vi» PodwoloczySka über Oesterreich nach der Schweiz zu führe». Der Tarif, welcher aus wesentlichen Ermäßigungen seilen» aller betheiligtcn Bahnen beruht, wurde schon vor ungesähr zwei Jahren zwischen der Kart-Ludwigbahn, der Nordbabn und den österreichische» SlaalSbahnen einerseits, den russische» uud schweize rischen Bahnen andererseits vereinbart, kam aber nicht zur Einführung. Die russischen Bahnen hatten bei ihrer Regierung um die Geneh. mignng deS Tarife» aogesocht, dar Gesuch blieb aber unerledigt. Dieser Tage ist nun seilen» der rulsi'chen Bahnen die Verständigung eingelause», daß die vor zwei Jahren erbetene Genehmigung der russischen Regierung herobgelangt sei, daß demnach der Activirung deS Tarife» nichts im Wege stehe. Hiernach werden alle Anstalten getroffen, um den Tarif ehesten» ia Krast treten zu kaffen. Man hal seiner, zeit die ablehnende Haltung der russischen Regierung mit der all- gemeinen Handelspolitik und mit dein Bestreben in Zusammenhang gebracht, so weit al- thnnlich den Verkehr nach den HasenpIStzen, im gegebenen Falle nach Odessa, zu dtrigiren. Welche Gründe maß- gebend waren, die Genehmigung de- Tarife-, der einen Theil de» ÄetreideverkehrS von Odessa ablenkt, jetzt zu genehmigen, ist nicht bekannt geworden. Man würde wohl sehlgeben, wenn man all dem einzelnen Falle aus eine allgemeine Wandlung in der russischen Tarispolitik schließen wollte. Eher verdient die Version Glaube», daß an den südwcstrussischen Bohnen große Getreidevorrithe liegen, welchen der Weg nach Odessa verlegt ist, und daß man deShatd oothgedrungen die alte Bahuroule wieder aufsucht. Dana würde eS sich um eine momentane Maßnahme handeln, die der Verlegenheit entsprungen ist. Ob diese Annahme richtig ist, dürste sich bald zeigen. Freitag: Wa» der eigentlich« Grund der am die Mitte der Börse erfolgte» Abkühlung war, läßt sich von hier auS nicht er kennen, denn gegen übrigen» unbestätigten Nachrichleu von Serbischen Unruhen pflegt Berlin nicht sehr empfindlich zu sein. VolkswirWafiiiches. »I» für ß«»s», Theil bestimmte» Sendungen find »» richte, an de, verantwortlichen Redactenr desselben «. ». La», ia Lei»»««.' genommen und aus Grund derselben Decharge ertheilt. Hier ist nicht nur Untreue und Unaufrichtigkeit, sondern arger Schwindel getrieben. 3) Auch die früheren Bilanzen sind falsch, da beispielsweise die in 8 12 der BersicherungSbedingungen vorgeschriebene Rückstellung von 10 Prot, der Beiträge in den Beiriebssonds stets mitcrdlieb, während andererseits Schulden als Betriebsfonds ausgesührt werden. Eine aus Irreleitung bercchaete Untreue. 4) Die Gesellschaft hat wiederh li gegen Statut und Versicherung?- Bedingungen bei stoßen, so namentlich gegen die Vorschrift deS 8 11 im Statut, welche für alle Urkunden und Erklärungen, um sür die Gesellschaft verbindlich zu sein, dle Unterschrift zweier BorstondS- mitaliedrr oder eines derselben und eine« Stellvertreter- verlangt, Direktor Michel- Unterzeichnete stets allein, und der Ver- waltungSrald Hot ihn in offener Staluienverictzong hierzu sogar widerrechtlich bevollmächtigt, 5) Massenhaft sind Versicherungen ia vollem Verstoße gegen da- Princip der Gegenseitigkeit und 8 12 der BersicherungSbedingungen zu fester Prämie angenommen, insbesondere auch von den damaligen General-Agentcn, jetzigen Direktoren Loye und Güstow, 6) Ebenso sind einigen Versicherten aus Kosten der übrigen gewisse Borrechie, billigere Prämien :c. bewilligt. 7) Der BecwaltiingSrath, von welchem einige M tglieder noch heute >m Amie sind, hat im Herbst 1887, 8- 12 der Versicherung-- Bedingungen verletzend, keine» Nachschuß ausgeschrieben, sonder» Ausnabme einer DarlehnS beschlossen. 81 Die EiiischLdigungen sind vielfach nicht nach 8- 27 gezahlt. S) Der Kündigungstermin ist in den gioruckien Policen, 8- 10, oft widerrechtlich aus den 30. September verlegt. Diese Beispiele von Untreue, Unausricht gleit uud Unredlichkeit können nicht bestritten werten, denn Direktor Michel» sitzt ihretwegen noch in Untersuchungshaft, und der Vorsitzende, Oberamtman» Günther, tst deshalb seiner Amtes entsetzt. Sie genügen reichlich, um nach dem Allgemeinen Landrechte jeden Versicherten, gleichviel, wie lange er sich gebunden hatte, zum sofortigen Austritte zu be rechtige». Wo daS Allgemeine Landrccht nicht gilt, bestehen doch ganz ähnliche Bestimmungen; abgesehen davon, daß nach §. 25 des Statuts ein etwaiger Proceß vor das Gericht nach Berlin gebracht werden kann, so daß kein einziger Versichert:,: bei der Gesellschaft 1888 zu versichern gezwungen ist. Wer nicht bet ihr bleiben will, thut gut, die» der Direktion schriftlich anzuzeigen. Auch den Nachschub pro 1887 zu zahlen sind die Versicherten nicht verpflichtet, weil sie nämlich nur sür die während ihrer Mitgliedschaft entstandenen Schäden und kosten auizukommen haben. während sie nie Mitglieder waren (weil die Verträge der General-Aqenten nur mit einer statt der zur G ltigkeit erforderlichen beiden Unierschristen versehen sind), und außerdem der Nachschub die Schäden und Kosten mehrerer Jahre betrifft. Zunächst haben Direktor Michels und der frühere Verwältiingsraih, rcsp, die noch beute demselben ron früher her augehöeeriden Mitglieder, mit ihrem eigenen Vermögen sür den ganzen au» unerlaubten Handlungen deS Direktor Michels entstandenen Schaden zn hasten, aber nicht die be trogenen Versicherten. Vergessen wir nicht, daß diese Ausführungen bereits von nam- hasten Juristen, wie dem Juslirrath Hoagen und dem Reichstags- abgeordncten Rechtsanwalt vr. Mols tn Berlin, beides Autoritäten in diesem Fache, als richtig anerkannt sind, und daß auch der Direktor der Norddeutichen HogelversicherrngS-Geskllsctiaft Grüner sür sie ein- tritt, so daß gar kein Zweisel wegen ihrer Richtigkeit besteht. Die AuSsührungen sind richtig. Allgemeine deutsche Hagel-Versicherungs- Gesellschast. Ul Berlin, 10. Mol. Die beklagenSwerthen Mitglieder dieser Ge sellschaft, welche Jahre lang onSgebeutet wurden, sollen jetzt noch ca. 200 OM 4l zahlen, um aus dem verfloffencu Jahre stammende Unkosten zu tilge». Wir verdenken eS ihnen keinen Augenblick, daß sie hierzu eine sonderlich« Lust nicht fühlen, sich vielmehr vorher genau er kundigen, ob sie wirklich zur Zahlung diese« von der Direktion auS- g-schrirbenea NachschnsseS von 57 Procen» rechtlich verpflichtet sind. Verschiedene tüchtige Rechtsanwälte und Fachmänner sind diejerhalb bereit« befragt und haben da< entschiedea verneint, wenigsten» bezüglich der ia Preußen wohnenden Versicherten. Do« dort geltende Allge meine Landrccht bestimmt nämlich in seinem 8. 2024: Bei Schließung de» BersicherungS-Vertragc« sind beide Theile zubesvudererlreue, Redlichkeit und Aufrichtigkeit vcrpflichlet; und c» finden die Vorschriften deS ersten ThcilS, Tit. 1l §- bM ff. Anwendung. 8. 539 lautet: Bei allen gewagten Verträgen sind beide Dheile schuldig, einander alle zur Zeit des Vertrages ihnen bekannten Umstände, wovon der Erfolg der Begebenheit, ober die Beschaffenden de» davon erwarteten BoriheilS, ganz oder zum Theil abhänqen kann, treulich anzozeigrn. 8- "40. Kann ein Theil über führt werden, daß er dem anderen Umstände verschwiegen habe, die nach vernüufttgrm Ermessen der Sachverständigen, aus den Entschluß desselben, ia den Vertrag bedunqenermaßen sich einzolaffen, hätten Einfluß haben können, so ist der Andere besagt, von dem Vertrage wieder abzugehen uns bas Gegebene zarück- zusordern. Diese Bestimmungen finden aber hier Anwendung, weil dir Ge sellschaft in wiederholten Fällen sich einer Untren«, Unredlichkeit und Uaansrichtigkeii gegen 'brr Mitglieder schuldig gemacht bat. Nennen wir einige: 1) Durch Lirculor zeigte die Direktion im Oktober 1887 den Mitgliedern an, daß kein Nachschuß nothwendig sei, und hielt sie d«d»rch ab. von ihrem Kündigungsrechte b>« 3l.D»eember Gebrauch z» machen. Die» war eine Unredlichkeit, weil iinwabr. 2) Der Generalversamnilung vom 28. Januar b. I. ist eine vom BarwoltungSrathe und vereideten Bücherrevisor geprüfte falsch« «fliL, ,^tz«„«,Idie ohne Nachschoß abschltrßt. Die vtUmz iß Vermischtes. * Leipzig, 11. Mai. In der heute Freitag unter dem Vorsitz des Herrn Edm. Becker staligehabten General-Vci sammlung der Actionaire der Leipziger RückversicheriinqS - Aktie» - Gesellschaft waren 516 Aktien vertrete». Die Versammlung genehmigte das Gewinn« und Berlust-Conto. sowie die Bilanz pro 1887 und crlheilte dem AussichtS-Rathe und Vorstände Decharge. Mil der vargesblageneu Bertbeilung dr» Reingewinne-, insbesondere mit der erhebliche» Zu weisung au den Special-Reserve-Fond- iür außergewöhnliche Bedürfnisse erklärte sich die Versammlung einverstanden und setzte die Dividende aus ?'/, Pro«. -- 18 41 pro Aktie fest Die ausicheidenden Mit- glieder de» AussichiSralliS, Herren Consul AlphonS Kalitcher und Kaufmann Gustav Platzer, Beide in Leipzig, wurden einstimmig wiedergewählt, ebenso die bisherigen Mitglieder dtr Revision«. Commission. — Dem uns vorliegend.» Bericht des Vorstandes über die Resultate deS Jahre- 1887 entnehmen wir Folgendes: Der Reingewinn beläuft sich auf 64 500 4! I. Geldanlagen. Zu den am Schluffe de« Jahre? 1886 vorhandenen hypoiliekariichen An lagen im Betrage von 27100041 haben wir im Jahre 1887 weitere 120 OM 4! Hypotheken erworben, ind'M wir thkil» dem Buihaben bet unserem vankhouse, theil» aus unserm Effectenvorrath d<n nöthigen Betrag entnahmen. Unsere Geldanlagen bestehen also am Schluiie de» Jahre» 1887 a«S 391 OM 4t Hypotheken und 358 225 .4 Effekten. II. Feuer-Versicherung. Die Ueberiräge au» dem Vorjahre betrugen a» Prämica-Reserve 146 500 41 und an Schaden-Reierve 42 000 4l. die im Jahre 1887 erzielte Brutto-Lrämie 498 U3 41, demnach die Gesammt-Einnahme der Feuer - Branche 688 6l3 4l Verausgabt wurden dagegen: an RetroceisionS-Prämien 120 318 41. an Provisionen, abzüglich der von den Retrocessionairen erstatteten S53I5 4!, sür die bis zum Schlüsse de- Jahre« regulirten Brand- schaden sür eigene Rechnung 256 009 .41, während sür am Schlüsse deS Jahre« noch schwebende Schäden 49 OM 4! sür eigene Rechnung zu reserviren waren. Endlich war sür den lausenden Risiko eine Prämien-Resrrve von 150 000 ^ znrückzustellen. so daß sich eine Gksammi-AuSgobe van 670643 41. mithin gegen di« obige Gesamm! Lmnahme ein Brutto-Ueberichuß von 17 970 41 ergiebt. Mit Gut bkißung de» AussichlSrolhS und unter Vorbehalt der Genehmigung der Gtneral-Veisamniliing haben wir wie ia de» Vorjahren wied.r um eine» Betrag von 10000 4l zur Verstärkung der Pram en Reserve verwendet. so daß von dem obigen Uebrrschuß noch 7970 41 im Gewm». und Verlust - Tont» verbleib, n III. TranSpokt-Berlichcrunq. Aus dem Vorjahre wairn vorgeiragen: an Prämien-Reserve 90 OM .4! und an Schaden Re- ierve 192 620 4l. die Brutto-Pram en-Eianahme de« IadreS 1887 betrug 599504 X snämlich 73174 41 iür Fluß- nnv Land-Ver- sichernngen und r>26 330 41 für See-Ücrsicherungens, demnach die Geiammi-Einaahme >n der TronSport-Branch« 882 125 41 Hiervon waren zu bestreiten: die NettocelsionS-Prämien mit t26 658 41 (und zwar 7690 4i iür Fluß- and Laad Versicherungen und N8968 tüe Ser-Berficher»na«a), die Provisionen abzüglich der non den Retroeetsionniren erstatteten mit 49 889 ^1, für Schäoe» wurden 371 246 bezahlt und kür schwebend gebliebene Schaden 181 937 Mark resrrvtrt. endlich sür drn lausenden Risico eine Prämien-Re serve von 950M.G zur ckaeslelll. Die Geiammt-LoS-ade der Trans- Port Branche belauft sich ddmnoch ous 8»4 732 >l und läßt gegen di« obige Gesammt-Einnahme einen Vrutto-Ueberschoß von 57 392 ^l Z» dem Brutto-Ueberschiiß der Feuer-Branche von 7970 der Transport - Branche von 57 392 ^4l tritt die Zinse» - Einnahme von 29 208 .8>, Agio 3278 .4!, zusammen 97,850 >l, wovon zn be- slrcilen waren die VerwalttingStosten m>t 33 350 >l, so daß sich ein Reingewinn ergiebt von 64 500 .4! Hiervon an den Cavital» ReiervesondS z» überweisen 6500 Bon den verbleibenden 58 OM.4! kommen für Tantieme in Abzug 11200 >l Verbleiben 46 800 X *— Deutsche Reichsbank. Nach dem neuesten Ausweis der deutschen Reichsbank vom 7. d. MtS. gestaltete sich der Rückfluß in d e Tassen recht beträchtlich. Der Metallbestand erhöhte sich nm II868 OM .4l lind übersteigt den Notenumlauf, der eine Ber- Minderung van 27170 000 erfahren hat und sich nun ans 904 670 000.41 stellt, noch »m 19 182 OM .41. Die Wechsclbestände verminderten sich um 17 528 OM ^4l, während die sonstigen täg lichen Verbindlichkeiten um 18180000 .4l gewachten sind. Die steuerfreie Noienreserve hob sich infolge dieser Verschiebungen von 290.75 Mist Mark aul 327.95 Mill. Mark, während sie an dem gleichen Tage deS Vorjahre» aus 249.i0 Mill. Mark sich stellte. *— ES ist in neuerer Zeit aus die Bedeutung hingewiescn worden, welche da» in Amsterdam bestehende Exporlmustcrlagec, da es auch aus Wunsch deutsche Artikel zur Ausstellung übernimmt, sür deulsche AuSiuhr nach den Niederlanden hat. — Bon mit den einschlägigen Berhällnissrn durchaus vertrauter Seile ist unS nun neuerdings milgeiheiit worden, daß in Hinsicht aus die Kosten, diese Art geeignete deutsche Maaren in den Niederlanden einzusühren, edeusalls sehr zu empsehle» ist; denn das Exportmusterlager nimmt die Maaren sür eine verhältnißmäßig geringe Eniichädtqung auf. DaS Muslerlager übernimmt übrigens auch den Vertrieb der Maaren durch eigene Reisende, wa» natürlich bei Weitem weniger kostspielig ist, als wen» die Bereisung aus eigene Kosten der Expor teure erfolgt. -r- Lhrmnitz, 10. Mai. Wenn schon jetzt die Trtcotstvss- erzeuguag sich eines guten Geschäftsganges erfreut, so ist die Aussicht riese» Industriezweiges auch sür die nächste Winterzeit und sür länger hinaus eine außerordentlich günstige: denn die Modcn- berichte verkünden unS, daß Tricolstoffe auch tn der nächsten Zeit noch eine Rolle spielen werden. Die von der „Leipziger Monats schrift sür Dextil-Jnvustrie" erwähnten TiichtricotS, die auch in diesiger Gegend in allen möglichen Farben hergestellt worden, sind allerdings so reizend, daß man ihnen eine gute Ausnahme voran», sagen kann. Eine Berliner Firma Hai allein davon 650 Stück zu je 50m Länge bestellt. — Eine für dir Posamentenindnstrie höchst wichtige Erfindung ist der Firma W. Klaar in Gablonz an der Neisse patentirt worden, nämlich eine AufsätzelMaschine für Perlen. Wenn eS auch schwer sein dürste, sich auS der Be- ichreibung derselben ein klares Bild zu machen, so wollen wir doch kurz einige Andeutungen geben. Eine Scheibe, die wagerecht liegt und drehbar ist, enthält eine Rinne, in welche die Perlen hinein gelegt werden. Durch gekrümmte Nadeln werden die Perlen aus- gesangen und an Fäden gereiht. So besorgt jetzt die Maschine auch die Arbeit, die man früher lediglich Menschenhänden über lassen mußte. -r- Rrtchrnbach, lO. Ma>. Die rege Nachfrage, deren sich die Tricotstoffe erfreuen, hak auch unseren Kamm- »nd Streichgarn spinnereien bedeutend genützt; denn tn Tricotkammgarnen hielt sich in der letzten Zeit die Nachfrage immer rege. Auch jetz! sind dafür noch gute Aufträge eingegangen, da inan glaubt, daß nach der Anttverpencr Wollauctwn die Preise steigen weiden »nd man also die Aufträge noch vorder erledigt haben möchle. Rohe Streichgarne, desgleichen solche aus Cops für die Tricotbranche, waren in der letzte,, Zeit immer fest. Für die Stoffcrzeugung, z. B. für die auch in unserer Nähe ausgebreiteie DüchersabrikaOon, werden meist billige belgische Streichgarne bezogen, die bei unS zu denselben Preisen nicht her- gestellt werden können. — Wie auS dem Modenberichte der „Leipziger ü.onatschrist sür Textilindustrie" zu ersehen ist, sendet England seiner deutschen Kundschaft neue Flanellmuster, die besonders zu Anzügen sür SporiSmensche», also sür Ruderer, Turner, Rad- sadrer re., bestimmt sind und also eigentlich dem Tricot den Rang streitig machen sollen. Aehnliche Stoffe sind auch hier schon gesertiat und namentlich zu Flanellblousen verwendet worden. Unzwriselhost wird damit unserer Flanrllindustrie eine neue Anregung gegeben. -fff- Großenhainer Webstuhl- und Maschinen-Fabrik (vormal» Anton Zschille). In der am 9. d. MtS. in Großen- Hain stattgehablen Sitzung de« AussichlSralhS der vorgenannten Aktiengesellschaft gelangle der Abschluß sür daS am 31. März ab- gelansene Geschäftsjahr 1887,88 zur Vorlage. Der Nettogewinn beträgt nach reichlichen Abschreibungen 98 758 und ist beschlossen worden, nach betrüchilichen Reservestellungen, eine Dividende von 10 Proc. (gegen 9 Proc. im Vorjahre) znc Bertheiiung vorzu schlagen. D>e Generalversammlung findet Anfang Inn, statt. -t— Mtenbnrg, 10. Mai. Die Herzog!, sächsische Lan- de »bank schloß daS letzie Bcrwaltungsjahr mit einer Bilanzsumme von W 973 949,10 (gegen 95S4> 230.80 ./» im Vorjahre). Die Active» setzen sich zusammen au» 87 186 006.80 (1886 84 286 873,80 .41) Hypotheken forderungen. 203 043,60^1 (174 186 40 Mark) Lommunalaiilriden, .385 250 ^l (374 550 ^>) Lvmbardsordc« rungkN, 1165 376 ^1 (1203 459.80 -41) Wrchsel, 912 327 50 >4l (l 203 459,80 ^l) Hinterlegungen bei Bankinstituten und Bankhäusern, 15 OM >1 (tlOOO^l) sonstige Eredile in lausender Rechnung, 6 412 4M 80 (6 226 847,30 >1) Ssfec-enbestand. l4.33L45.30 » (1465 635,30 ^>) lausende und rückständige Zinsen, 240000.4t (240 OM ^*) Vorschuß an die Landreittenl'ank, 50 866,40.41 (25 ><l) GewährschastsauSgabe, 415 000 .4l (430 OM 4ls Zahlungen aus drn Gewinnantheil de» Skooter, 554 833,70 (687 507,60 >l) Cassen- beftand. Dagegen oertheilen sich d,e Passiven in derselben Höhe auf fotzende Posten: Einleihnnqen gegen aus Namen lautende Schulküche-ae 69 908 564 90 >t (1886 : 67 M2 044,90 Mark), v'erprocenilge Inhaber-Obligationen 19 859 900 .4! (20 0-5 200 ^1), 3'»proeentige Inhaber-Obligationen 67>iM 4t »610 300 4l), Guthaben der Eoiilocoircnl Creditoren 6200 (13 560 4l), laus-abe »nd rücknä ivige Zinsen l 4M >01 4 (> 387 355,80 41). G-währlchait-einnohme l 1120,40 (68569 60.40, Garantie- und ReseeoesondS 56>i7 662.70 .4 (5490 171 30 41-, SoeclatreieivesondS 733 597,30 4t (706632,10 4t). Reingewinn 561 399.60 ^ (587 457 10 4l,> Die Bilanzsumme hat sich gegen da» Barjahr uw 3 032 718,30 .41, als» um mehr al» 3 Prokiitt erhöht Diese« Mehr fällt bei den Aktiven säst ganz ous Hypothek- forderungen »nd bei den Passiven ous Einleihungen gegen aus Namen lautende Schuldscheine. Die Summe der Vierprvrentigen Obligationen ist um 185 300 41 zurückgegangen unv vie der 3'/,procentIgen Obligationen um 232 800.4t gestiegen. Der Speeial- ReservesondS beträgt mehr als 11 Proc. de- EffcctenbestandeS und »er Garantie- und Reservefonds ungesähr 7 Proc. ber übrigen an gelegten Gelder. A. R»rptz««se», 10. Mai. Zur Spiritus-Monopol- Bank-Frage. von großem gutereffe für dir Herren Spirit»«- brenuer dürste folgende Notiz sein, die so recht zeigt, vie vor- sichtig man gegenüber den Angaben sein maß, wie solche in drn osficiellen Flugblättern der proiectirten SvieituSbank gemach! werden. Bei Gelegenheit der Anwesenheit eine- der Gründer der Bank, des Herrn Or. Ealberla, tn Nordhaulcn, gab derselbe, augen scheinlich, um die biesiaea Interessenten dem Bank-Unternehmen geneigter zu machen, die Versicherung ab, daß man nicht daran denke, die SpirftuSpreisc nach Inkrafttreien der Bank sosort bedeutend zu teigern. nian werde vrrsichtig darauf Bedacht zu nehmen haben, daß der Eons»,» nicht weitere Einschränkungen erfahre, er für seine Person glaube, daß zunächst nur eine Steigerung von 1 bis 2 4l etn- trelen und sich dieselbe im Laufe des Jahre- aus 3—4 4l belauft» dürfte. Man vergleiche nun diese Bemerkung mit dem Inhalt der Flugblätter, worin es hrißi: wer will bestreiten, daß nicht uach Inkrafttreten der Bank die Preissteigerung 15 4l>!! betragen kann? Allerdings darf man nicht außer Acht lassen, daß die obige Aeußernng des erwäbnien Gründer? in Nordhausea die Sprit-Abaehmer ür die Sache zu erwärmen geeignet war, die dagegen aus das Aergste damit in Widerspruch stehende Angabe der Flugbjitter, unter denen der Name des genannten Herrn sich auch mit befindet, die SpirituSbrennereien zum Beitritt auimiren sollte. Der gleichen Manipulationen, welche entschieden zvr Borsicht mahnen, mögen doch die Herren Spiritusbrenner vor ihrem Zutritt zur Bank in Betracht ziehe». G Weimar. 9, Mat. Tie heutige ordentl. Generalversammlungher Actionaire derWeimarischen Bank, welcher in Verhinderung de- Vorsitzenden Herr DirectorA. Steraberg (Berlin) präsidirte, nahm einen ungewöhnlich raschen und glatten Verlaus. Ei^chiene» waren nur 10 Aclionaire, die zusammen 1796 Aktien mit 394 Stimmen ver träte». Nachdem man daS Andenken de« jüngst verstorbenen Aus- sichlSralbS Herrn Geh. Iustizratd Or. Haje durch Erheben von de» Sitzen geehrt hatte, wurde alsbald in die Tagesordnung etngetrete*. Zum Geschäftsberichte stellte Herr Gotischalk (Weimar) eine Reihe van Anfragen, von denen wir die Hervorbeben, welche Verwendung eigentlich die sür den Verkauf der Dresdener Filiale erlösten zwei Millionen Mark gesunden hätten, sowie, wie eS komme, daß die Geschäftsunkosten gegen die Vorjahre höher, alle Einnahme-Positiouen deS Berichts aber niedriger seien. Die letzte Frage beantwortete Herr Stcrnberg mit dem Hinweis aus die den beiden im Jahre 1887 anSgkschiedenen Direktoren gewährten Abfindungssummen, während bezüglich der vielbesprochenen 2 Millionen Herr Lommerzien- ralh Döllstädt (Wrimar) betonte, daß cine Verringerung der im Beihältnis, z» dem mäßiaen Aktienkapital übergroßen Verpflichtungen nöthig gcwcseit wäre. Constatirt wurde außerdem, daß die >a Li quidation befindliche RehmSdorser Aktiengesellschaft der Bank einen großen Verlust bringt, da die Prioritäten absolut werihloS sind »nd auch die Vuchsordcruiigen nicht zum vollen Betrage eingehea werden. Bei zwei von der Dank übernommenen Grundstücken in Thorn hofft man aus eine Verwertliung mit geringem Verluste. — Genehmiguuq de- Geschäftsbetriebs und Ertbeilung der Decharge erlolgt« ein- stimmig. Die turnusmäßig aus dem AufsichtSrathe anSscheidenden Herren Land- »nd Reichstags»bgeordneter Müller (Avolda), sowie Commerzienrctth Döllstädt (Weimars wurden einstimmig wieder- gewählt, ebenso die bisherigen Revisoren. An Stelle deS verstorbenen NuisichlSralhSmitxlicdS Nr. Hase wählte die Versammlung Herrn Oberbürgermeister Pabst (Weimar), der die Annahme deS Amte? indessen noch nicht erklärt hat. Schließlich wurden die von der Verwaltung vorqeschlagenen statutarischen Bestimmungen, betreffend die Ausgabe von Rentenbriefen in der Höhe der von der Bank auSgclichenen AblösungScapitalten nach Maßgabe eines früher er- holtenen Privilegium?, ans Antrag deS Herrn I, Stieb (Weimar) drbaltenloS eu Klo« angenoinmen. G Weimar. 1l. Mai. Wir werden ersucht, unseren Bericht über die vorgestrige Generalversammlung der Actionaire der Weimarischen Bank noch dahin zu ergänzen, daß der Direktor Herr Sternberg erklärte, „er habe sür die erste Zeit seiner Amts sührnngea aus Gehalt oder sonstige Emolumente verzichtet, so daß also das Unkosten-Tonto im laufenden Jahre eine Verminderung -rsahren dürste." —r. Meiningen, 10. Mai, Die Eröffnung de- Betriebe» der Eisenbahn Hildburghausen.Heldburg mit Ausnahme der Schlußstrecke Heldburg-Friedrichshall soll sowohl sür den Personen-, wie sür dcn Güterverkehr am 1, Juli stattfindcn. — DaS in unserer Nähe gelegene Dorf Untermaßseld ist seit Kurzem mit elektrischer Beleuchtung versehen. ES dürfte der erste Ort hiesiger Gegend sein, der sich der vie! besprochene» Neuerung zu erfreuen hat. — Der Inspekteur der königl, Gewehrsabriken, Oberst Lleck'l, weilt seit einigen Tagen nebst seinem Abjulanten, Hauplmann Klopsch, in unserer Rachbarstadt Suhl, um den Fortgang der sür die Armee in Auf trag gegebenen Arbeiten z» inspiciren. Wie wir vernehmen, haben sich die Herren über die Vorzüglichkeit de« Fabrikais der dortigen betheiliglen Waffensabriken in lobenster Weise ausgesprochen, *— DeutscheSpirituSbank. Der Präsiden» des General- Comilss de» landwirihscbaftlichen Verein» in Bayern, Gras Lerchen- seld, weilt in Angelegenheit der deutschen SpinluSbank in Berlin, um einige Toncelfioncn sür den Vertrag mit den bayerischen Brenner», wie z. B. die Frachtvergüastignna von 50 ^ per 10000 t-Proceitt, durchzusetzen. (Allg. Ztg) ID Land-Feoer-Societät de» HerzogthamS Sachsen. Provinzial-Städte - Feuer - Societät der Provinz Sachten und FeuerversichcrungSverband in Mittel deutschland. Die Berwaliungeii veröffentlichen soeben in den Amtsblättern der königl. Regierungen die RechnungSergebnisse sür 1887. Ter VerficherungSstand erstgenannter Societät stieg 1887 um 22 275 000 ./i aut 741 177 450 41 Die Einnahme bezifferte sich aui 1 908 63«.S6.4l, die Ausgabe ldarunter 705059 41 sür 282 Schadensölle und 789 411,84 41 Beitrag an den Feoerversiche- rnngsverlaiid sür Mitteldeutschland) 1747 733 41, Ueberlchuß 160 MI 85 4l DaS SocielätSvermägen erhöhte sich dadurch aus 2 766 35,1.4 Außerdem bat die Societät statutenmäßig Antbril am ReservetondS des Feuer-Vcrsicherunqs-Berba»d>S in Mittrl- dcuischland. Der BersichcrungSstand der Prooinzial-Etädte- F e u e r-S o c t r t ät dir Provinz Sachsen war Ende 1887 624 961 000 4l (-ff 25 465000 4L, Die Einnahmen waren 1491386.21 4l. die Ausgaben (einschließlich 484 621 4t «er- gütungen sür 300 Schadensälle und 709 478 41 Beiträge a» drn FeuerrerstcherungS-Berband in Mitteldeutichland) 1376 020 41, Uebrrschuß 115 365 ^ wodurch daS SoctciätSvcrmögcn sich aus l 185 48? 4l erhöh». Außerdem hat die -ocietät statutenmäßig Antheil an dem Reservesonds de- Feucrversickerungs-VerbaribeS ,n Mittel deutschland, — FeuerviriichernngS.Verband in Mitteh- deuiichlaitd, BersicherungSstand Ende >887 1 628 725 370 41 (-ff 53493 540.41). Ewnalime 2 052 601.4, Ausgabe 1 690 157.4. Ueberschuß 362,443 . 4. wodurch das Vermögen dcs Verbandes sich aus 2 857SSO.41 erhöh,. 8 H«t«b»rg, 10. Mai. Bei der Loncurrenz »m die noch
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