Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-12
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- Deutsch
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-12
- Monat1888-05
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.05.1888
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2V40 i» diesem Jahre zur Ausführung kommende städtische elektrische Centralsiarion Kat uaier etwa zwei Dutzend Uewerkern die Firma S. Schlickert iu Nürnberg (Filiale,» Leipzig: Alexander Wacker) de» Zuschlag erkalten. Diese Anlage soll für eine LetstungSsühigkeit von etwa 20 000 Glühlampen gebaut werden und wird sur Rechnung de- Staats errichiet. Den Betrieb übernimmt Herr Generalconsu- Hasse, Pächter und Leiter unserer städtische» Gasanstalt. DaS Lciinngsnetz dieser Anlage erstreckt sich zunächst aus de» neuen und alte» Jungsernstieg, Alsterdamm, Hermann- und Ferdiaandstroße. IohauniSstcaße, AdolphSvl.itz und Brücke, Neuer Wall, große Bleicnea. Gänsemarkt. große Iheaterftraße, also unsere lebdaskeste Geichistsgegenb; eine Erweiterung. welche durch die Straßen Großer Burstah, Steiustraße, Alsterdamm einerseits uud lktplanade, dir beiden Drehbaknrn, Fühle,-lwiete andererseits begrenzt wird, ist iu Aussicht genommen. — Nach von den Sachverständigen der Fiuanzdeputation ausgestellten Berechnungen erwartet man sür die ersten BetriebSjahre eine Reinerträ gniß, welche» einer sechsprocentigea Verzinsung de» auigewendeten Capital» entspricht. Roch tu diesem Jahre sollen die JnstallationSarbeite» für circa 10000 Lampeu beendet werden. *— Die Auswanderung über Bremen betrug laut statisti schem Bureau: 18661 Personen gegen 13108 in 1887; seit 1. Januar: 29 617 Personen gegen 31 706 in 1887. L. Anlage einer Bürstenfabrik in Lübeck. Man schreibt uns ans Lübeck: Line kürzlich- Bersammlung der Jndultriecommission der Lübecker Handelskammer balle sich »nt der Vorlage der Er richtung einer Bürstensabrik in Lübeck beschäftigt. ES waren uamenil>ch folgende BesichlSpuncte, unter welchen ein umsänglicheS schriftliche» Exvoiä diesen Geq-nftaud zur Beratkung in der Com- Mission einsühcie: 1) die Rohstoffe der Bürstensabrikalion (Tbier- borsten, Haare rc.) gehen vom Norden durch Lübeck durch, 2) sür die überseeischen Pslanzensaserstoffe ist Hamburg der grüßte Markt und liegt Lübeck am allernächsten, 3) die kiesigen Grossisten bezw. Exporteure benSthigen die Produkte der Bürstenindustrie in beträcht lichen Oaantitäten, 4) liegt H'm^nrq als Exportmarkt und Ber- schiffungSplatz dicht vor unserer Thür 5) liegen die ArbeitSkräste hier in Lübeck günstig und Hilfskräfte sind billig zu haben. — In der erwähnten Versammlung war die Ang-legenhe t einer Tpeeialcommiisio» zur weiteren Behandlung überwiesen woiden. Diese Lomm ssiou hat unter Leitung de« Borsitz-nden der Industrie. Commission mehrere Sitzungen abqehalten, in welchen unter Zugrundelegung eines umso,«gleichen Jnsormatioa-materialS das Proj.ct eine sehr eingehende Prüfung und zugleich auch eine so wirksame Förderung fand, daß dasselbe dieser läge von zwei Herren gemeinsam zur Realisirunq ausgenommen worden ist. Seitens der Commission ist an diese letzteren da» Projekt in der completen Darlegung und Berechnung berritS abgetreten, und mit dem Ausbau der Fabrik wird in nächster Zeit begonnen werden. Die neue Bürstensabrik wird ein Unter nehmen größeren Stil» werden, mit den neuesten und besten Maschinen- eiarichtuageri auSgestattet und aus eine Arbeitsleistung von fünfzig Arbeitern eingerichtet. Die Bürstensabrikatio.i gehört zu denjenigen deutschen Industriezweigen, die in den letzten Jahren einen überaus erfreulichen Ausschwung genommen und auch für den Absatz im AuSlonde einen guten Rus ihrer Fabrikate verbreitet haben. In Hinsicht hieraus und weil diele Bürstensabrik den ersten Aniang zum Ausbau unserer wichtigen stossveredelnden Industrien bildet, sür welche Lübeck mit seinem bedeutenden Rohslofsverkebr vielfach die vorlheilhastesten Bedingungen bietet, wird diese- Erstlingswerk der Industrie-Commission, welche» eine so erfreulich schnelle Aus nahme uud kapitalistische Berimrthung gefunden hat, von allen Freunde» einer wirksamen Industriepfleqe offen begrüßt werden. *— Tarnowitzer Aktien.Gesellschaft sür Bergbau uud Eisrohüttenbetried. Der Geschäftsbericht per 1887 er- «rzählt, wie sich die sür den Verkauf von Roheisen arbeitenden Hochoseuwerke vereinigten, rin Shndicot bildeten unter Führung der DoaverSmorckdütte, diese veranlaßten, einen Hochosen nicderzublasen uud ihr Roheisen gemeinschaftlich verkauften, mit der Verpflichtung, eine Produktion-Vermehrung ohne gemeinsamen Beschluß nicht ein trete» zu lasten. Diese Vereinigung zeigte bald ihre guten Folgen. El gelang, da» sür da» Jahr !887 zu producirende Robe-sen ab- »usetzen and auch sür die Jahre 1888. 1889 und 1890 größere Roheiseuabschlüste herbeizn'ühren, welche einen sicheren Nutzen er- warten lasten. Die enge Vereinigung der z»m Verkauf praducirendea Werke, in enger Verbindung mit de» Roheisen verbrauchenden Werke», welche durch die Staleisenconvention durch ganz Deutsch- laud nutzbringende Preise erzielt, läßt den tiefen Rückgang im Roh- eisou-eschäft, wie wir denselben in den letzle» Jahre» erlebt haben, nicht mehr befürchten, und ist Hoffnung vorhanden, daß unser Unternehmen nunmehr nach vielen Jahren den Aciionoiren wieder regelmäßige Erträgnisse bringen wird. Außerdem ist eS der Ber- waltnng nach vielen Versuchen gelungen, oie Verwendbarkeit uud dadurch den Absatz ihrer Hochofenschlacken zu erhähcn. Die Roheisenprodnciion betrug 255 854 Ctr., verkauft wurden 281885 Ltr. Der Netio-ErlSS vro Ceutner betrug 2 29,5 -H. ein Preis wie im Jahre 188'». der durch den noch schlechter» Preis in 1886 unterboten war. Die Gieße, ei erzeugte 5810 Ltr. 5 Psd. Gußwaareu. Verkauft wurden 5506 Cir. 12 Pid. zum durchschnitt lichen BerkaasSpreise von 4 .41 96,8 ^ pro Ceni»r. Der Erlös war 8 pro Lentner höher. Die beim Hochofenbetriebe gewonnenen Nebeuvroducte brachten: sür silbrrhalligeS Hochosenblei 37 213 .41, sür ziakischen Oseubruch und Gichtstaub 12 592 .41, für Temper- schlackea 19 306 .41, zusammen 69112.41 Der Gewinn beträgt 37 367 ^l Aus Franken. Die Finanz, und Baucommission der Skadtveriretung zu Bamberg bat am 9. Mai die schon besprochene S'/^»rocei>tige Sladtauleihe in der Höhe von 1'«, Mill. Mark genehmiql. Dem Vernehme» nach sind vor Allem die Erwerbung der GaSsabrik, die Herstellung der neuen Peunlbrücke, welche einen Kostenaufwand von 300 000^1 verursacht, und verschiedene Straßen- aulogtu, deren AuSsührung 200 000 eeiordern, in Aussicht ge nommen. DaS Aniehen wird in Submission vergeben. — Der coburger Landtag hat da» ihm vorgeiegte Gesetz, die Enteignung von Grundeigenihmn für die Bahn Haßsurt-KöuigSberg-Hos- hetm betreffend, angenommen, so daß nunmehr baldigst mit dem Bau begonnen werde» kann. — Iu einer in llntermerzbach abge- halienen Versammlung von Interessenten au» dem Itz> und Bao- nachgrunde wurde ein Camiiö gewählt zur Anregung uud Färde» ruag des Baue- einer Eise »da hu durch den Itzgrund über de» Baunachgrund »ach Hosheini, evcuiuell Königsberg i. Fr. — Die Arbeitseinstellung der Sieinbruchaibeiter in Helgen- brödten ist nicht ohne Nachfolge geblieben. Bon Aschasse» bürg wird Milgelheilt, daß, nachdem vor einiger Zeit die Maurer einer dortigen bedeutende» Baiifirma wegen verweigerter Lohnerhöhung die Arbeit eiustellien und die eine» größeren kalkwerkeS eine solche durchsetzten, die Steinbrecher und Steinmetzen mehrerer Brüche im Spessart einen Streik organisirt haben. Durch da» in diesem Frühjahre sehr lebhafte Bauqeschäjt sind Steinarbeiier sehr gesucht, woraus die Streckenden pochen. Besonders hoffen sie durch den Bah»-, Wasserleitung»« »nd Hasenbou den Lohn so in die Höhe zu treiben wie in den 70er Jahren. — Die landwirthschast- lichen Bezirkövereine des Kreises llntersranken haben an das königliche Eiienbahn-Miiiisterium in München eine Eingabe ge- richtet, in welcher sie »» Interesse der fränkischen Gersten- produc cnten und der Landwittkschaft die Bitte stellen, die Staalsregicrung inöge sür den Transport von Gerste au- Franken nach dem recht» der Donau gelegenen Bayern eine möglichst weit gehende Ermäßigung der Frachtsätze eintrelen lassen. (-) Ans Bayer», 10. Mai. Eine vom Münchener Handel«» verein erlassene Warnung dürste auch sür weitere Kreile von Interesse sein, we-lhalb wir sie kurz erwähne». Die Parlier Firma I. F. Koch, die sich der Hanvel-wril zur Vermittelung von Wechsel- credit anbirtet, versendet nur Kellerwechsel, welche zwar aus be kannte Bankhäuser gezogen sind, aber vor dem Berialltage vom VerauSgaber selbst eiiigelöft werden müssen. Also Vorsicht! — Die B o u m w o 1 l i p i n n e r r i « e »k e l b a ch - A u g S b u r g wirb am 23. Mai eine außerordentliche Gcueralversamniliing abhalte», um über die Zusammenlegung der alten Aclien ober über die Ausgabe neuer Aktien Beschluß zu soffen. D,e letztere Maßnahme wird sich wohl nötbig mach », wenn die Zukunst de» Unternehmen» ge sichert sein soll. — Nachdem die VeimessungSarbeilen sür die Localbahn Oberdors-Fnssen beendigt sind, konnte mit den Erdarbriten der Anfang gemacht werde», und im nächsten Jahre werden die Reisende», die nach Füssen wollen, diese Bahn schon be- uützen können. — Die Localbadn GotteSzell-Biechlach toll besonders »m deswillen von einer Actien-Gesellschaft gebaut werden, weil die Regierung den Ban noch lange nickt ouSsührcn wird, vielmehr ein Conciirrenzvrvjeci mehr begünstigt. X. Der Jahresbericht des FabrikinspeciorS in Württem berg. des ÖberregicrnuqeralhkS von Diesenbach, bezeichnet da- Geschält während d,S Jahres 1887 „als nicht ungünstig". So wnrben 2l0 »e»e Dampskrsiei ausgestellt, dagegen nur wenige neue Wasieranlagrn geschaffen. »Nage» über geringen Verdienst werden außer von de» Brsitzer» von Mükl-n auch von den Corseiwrbern erhoben. Am riesigsten ist di» Baumwollweberei gewachten; denn eS sind im Jahre 1887 etwa 2000 neue mechanische Stühle aufgestelll worden. Um iost ebenlovicl Maschinen wurde die Dricotsabrikalion vermehrt. Auch küe llbrentabrikation im Echwarzwalde bat wieder ziia-nommen und wird durch Maschinen leiftungsiäkiarr gemacht. Ai» ein liebelstand wirs von vielen Fabriken der niedrige Wasserstau» bezeichnet. Die fabrikmäßig betriebene Schuhwaorenerzengung hebt sich mehr und mehr. n- " Bester Beschäftig»»« erfreute sich da» Baugewerbe nd di« damit »vsammeiihängenden Betrieb», wir Ziegeleien. Stelnbrüche, Eementsadrike». Sägewerke u. dergl., dagegen sind alle laud- wirthjchaftilchen Anlagen, so z. B. Zuckerfabriken, Wein» «nd Odstkellereie» re. wenig rentabel gewesen. Die Kinderbeichäliiguug in den Fabriken ist znrückgeqangen; oder gehoben hat sich die vom Kleingewerbe benutzte Zahl der Gasmotoren von 2—3 Pferdestärken, von denen zur Zeit 414 mit 1004 Pserdekrästen im Gang» sind. Württemberg hat daneben nock 1400 sadrikähnliche Betriebe mit 75 000 Arbeitern. Der Verdienst der Arbeiter ist beiriediqend; an den Sonntagen wird leiten gearbeitet, von den 750 vorgekommenen Verletzungen waren 37 tädtlich, 80 schwer, die übrigen leicht. Arbeit-- eiastellnngea kamen nicht vor. Pest, 9. Mai. An der heutigen Getreidebörse wurden aber mals 50000 Meter-Leniner Mai« zur Ueberuahme am 14. d. ge kündigt uad größtentheils durch Vermittelung der Ungarischen Lreditbank sür Rechnung LeS besanalen Wiener ConsoriinniS über nommen. Dasselbe Kat seit Beginn der Kündigungen 300000 Meter- Cenlner, in Wien 100000 Meter-Centner und in der Provinz vn- gesähr ein ebenso große» Quantum übernommen, s., daß der der zeitige Besitz de» EonsortiumS cn. eine halb« Million Meter-Leniner umiaß». Damit soll indessen dl« Operation kaum noch zur Hälfte gediehen sein. *— Ungarische IuvestitloaS-Aalelhe. Die Emission der neuen ungarischen Investitions-Anleihe In Gold wird, wie wir er fahren, noch im Laufe de» MonalS Mai stallfinden. Bern, 9. Mai. Ta- Aciiencapftal sür die Drahtseilbahn Thuncrs re-St. Beatenberg ist überzeichnet. Mit dem Bau Wied demnächst begonnen werden. Lausanne. 9. Mai. Einer Mailänder Mitthkilung der hiesigen „Revue" zufolge Hai der dortige Sladrraih zu Gunsten de« Sim- plondurchstichS eine Subvention von 1500000 FrcS. deerelirt, immerhin unter der Bedingung, daß die Zusahrtsbahn „Ornavaffo- Arona" ebenfalls auSgesührt werde, und zwar mit Anbeginn der Arbeiten binnen drei Jahren. *—Die Wollproduction der Welt. Einer im Aufträge de» sranzösüchen Krieg-Ministerium- von dem Inteudaateu Lecoy verfaßten Skudie über die Wollproduction der Welt sind nachstehende Angaben za entnehmen: „Die Toialerzeugung von Wolle aus der Erde kann ans 800 Millionen Kilogr. im Werthe von 3 Milliarden Francs geschätzt werden. Australien und Neuseeland besitzen 45 Millionen Schale, welche 100 Millionen Kilogr. Wolle im Werthe von 600 Millionen Franc» geben, und da- Schurproduct nimmt jährlich um 15 Proc. zu. Am Cap der guten Hoffnung erzeugen die Heerden 15 Millionen Kilogr. Wolle im Werthe von 50 Millionen Franc», in den La Piata-Slaalen zählt man mindestens 100 Mil lionen Schasc mit einem Ertrag von 50 Millionen Kilogr. Wolle im Werthe von 250 Millionen Franc-, in den Bereinigten Staaten werden 50 Millionen Schafe geschoren, deren Wolle jedoch sür die amerikanische Industrie nicht genügt, welche g-oße Ladungen vom La Plala und au» Australien beziehen muß. Europa besitzt 200 M llionen Schafe mit 200 Millionen Kilogr. Erträgniß im Werthe von 900 Millionen Franc». Marocco, Algier, Tunis erzeuge» lehr ansehnliche Quantitäten. Bor 40 Jahre» besaß Frankreich 35 Millionen Schate; infolge der Fallen» deS Fleischpreises zählt e» jetzt nur »och 22 Millionen. In Europa nimmt Rußland dea ersten PrcductionSrang ein Nach ihm kommen England, Deulichland, Frankreich. Oesterreich, Italien, Spanien. Die frühere» spanischen Merinoschafe sind hrute ersetzt durch die Heerden aus Rambouillet und Vodeville. weiche ihre herrlichen Zucht- widder in die ganze Well cxporl.ren. Indiens. LentralasienS. Chinas Production schätzt man aus l50 Millionen kilogr. Bon der Wclt- production, welche von der Statistik aus 800 Millionen Kilogr. be ziffert ist, wird der größte Thcck der oustrali cheu. Neuseeland-, Cap- und La Plala-Wolle über London, Antwerpen, Liverpool, Bremen, Havre, Marseille, Dünkirchen, Bordeaux uud Genua imvortirt. *— KupserbergwerkSdetrieb. Wie der GeschäsiSberichi der Rio Liato-Mining Company sür 1887 ouSlührt, hat die Ge- ellschaft sür 16 32l 192 FrcS. Kupfer verlaust gegen 9 718 791 FrcS. 1886 und einen Reingewinn von 8 806 734 FrcS. gegen 2 647 569 FrcS. im Vorjahre erzielt, woran». ime bekinnt, 10 Proc. Dividende gegen 3 Pror. 1886 un» 8 Proc. 1885 gewährt werden. Der Be richt bemerkt, daß eia vorläufiger Vertrag mit der Pariser Sociöiö des Mctaux obgeschloffen wurde, durch welchen dies« die gelammie Kiipsererzeuguug der Gesellschaft, soweit dieselbe nicht schon durch ältere Verträge in Anspruch gcnommeu ist, erwirbt. Der endgiltige Beitrag soll sür 3 Jahre abgeschloffen werden mit Berlängerungs- recht de» Käufer- aus weitere drei Jahre. Die Preise und Ber- kauisbedingungen seien von der Art, daß der Gesellschaft eine sehr brträchiiiche Hebung des Gewinne» gesichert werde. Gegen die spanische Regierung.verfügung vom 29. Februar, welche die Röstung in freier Luit uiitersagt und die mit dem 1. Januar 1889 in Kraft zu treten beginnt, ihre volle Wirkung aber vou 1891 ab ausüben wird, hat die Gesellschaft Verwahrung eingelegt, weil sie diese Ver sa '.ung als einen Eingriff i» die von ihr erworbenen Rechte betrachtet. VVDö. Petersburg, 10. Mai. Wie die „Neue Zeit" meldet, erhielt die Russische Südwestbahn-Gesellschast die Ge- nehmigung zur Ausgabe neuer 4proc. Obligationen im Nominal- betrage von 20:860 OM Rubel. DaS Lonsorlium der Inlernaiionalea Handelsbank hat die Begebung übernommen. ?. 6. Die Orientbahnen. Man schreibt uns au» Kon st aniinopel, 5. Mai: In der Presse wird allgemein der 19. Mai als der Eröffnungstag für den Verkehr aus der Linie Belgrad. Salonichi angenommen, mithin als jener denkwürdige Tag, an dem zum ersten Male die direkte Eisenbahnverbindung zwischen West- europi und ven Gestaden des Aegeiichen Meere» hergestelli sein wird. Die Wichtigkeit diese- Ereignisses ist in d e Augen springend: seine volle Bedeutung wird aber erst die Zeit lehren, und welche politische, kommerzielle und kulturelle Folgen c» sür den Orient selbst haben wird, läßt sich vorläufig nicht absehcn, uöchslcns abnen. ES kann zunächst keinrm Zweifel unterliege», daß die englisch-indiichc, die chinesische und die australische Post, welche früher über Marseille ging und jetzt über Brindisi ihren Weg nimmt, noch weiter »ach Osten rücken und über Wien, Belgrad und Salonichi befördert werden wird. Abgesehen von der Zeit- und Wegersparniß sür den eurnpäisch- asiatischen Verkehr wird aber auch der türkisch- Orient selbst er heblichen Voriheil ziehe», und wenn nur die Bereinbarungen der eonstrence ä quatro gewissenhaft zur Ausführung gelangen, so wird diese in der Geschichte der Civiliiaiwu eine» hervorragenden Platz einnchmcn. Indessen dars man sich nicht verhehlen, daß diese jreund- liche Perspeci ve »och ziemlich entfernt ist. So wie die Tinge jetzt stehen, wird der Dienst aus der Linie Salouichi-Belgrad den Be stimmungen vorgenannter Conierenz kaum entspreche», weder was die Fahrgeschwindigkeit betrifft, „och hinsichtlich der Einrichtung von Schnellzügen, de» PostdiensteS und der Nachizüge. Wen» auch die Linie UeSküb-Salonichi nicht so große und zahlreiche Kurve» besitzt als die Strecke Konstantinopel.Philippopel, so reicht weder da» BetriebSmoterial sür den EilzugSverkedr au», noch genügt da» Bahnpersonal den Anforderungen sür de» inter- iiaiionalen Verkehr. Anderseits darf man nicht die kritische Finauz- läge der Psorle außer Acht lasse». Man kann daher mit gutem Grund« Voraussagen, daß an einen, allen internationalen Anforde rungen entsprechenden Betrieb so lange nicht gedacht werden kann, ai» die Differenzen zwischen der Psorle und Baron Hirsch nicht vollständig beigelegt sind. Ein widriger Umstand ist r» auch, daß Izzet Effeadi, der Generaldirector tc» Post- und Telegrapheu- wcsens, gerade jetzt au» Gesundheitsrücksichten nach Deutschland zu reisen genöidigt ist. Da nun er zu dem Abschlüsse einer Post- conventivn mit Serbien beauftragt war, wird seine Erkrankung wahr scheinlich eine Verzögerung de» inleriiationalen PostdiensteS zur Folge habe». IVTH. L«nD«n. 10. Mai. Wie die ..Time»" erfährt, sei die Zuckerprämien-Lonserenz zu der thalsächlichen llebereinkunft gelangt, daß in den, Schlußproiokoll ein Vertrag entworfen werden würde, nach welchem die Zuckerprämien obgeschassl werden. Morgen oder Sonnabeiid solle dieser Bcrtrag von den Vertretern aller Mächte unterzeichnet und aiSdann di« Conserenz bi» zum 5. Juli vertagt werden. IVrk. L«n»«n. 10. Mal. Dir Bank von England ha» heute den DiScont von 2 aus 3 Proc. erhöht. *— Zinn und Kupfer. Der völlige Zusammenbruch de» „Corner" in Zinn, von welchem bereit- wiederholt die Red« ge wesen ist, Kat natürlich nicht nur den Ziunmarki ausgeregt, sondern auch zu ent'prechenden Folgerungen für die gleichartig« tzpeculation in Kuvier geführt und demgemäß leine deprimirend« Rückwirkung aift Zinnactien aeübt, wie a»der:rsei1S die Sp culation in Kupser- aciieu noch ängstlicher geworden ist. Welche Ursachen aber jetzt den Ziiiamm, »beuch vcr Ziiinspeculnlio» kerbeigeiübn haben, und wie weit dnbei d,S Kupseriyndieat detheiligt ist darüber «eben die Mei nungen auseinander, llnzweiielhnfi haben in d,e Haapisache die selben Hände wellte dir Kiipftrbewkgunq beherrschen, ursprünglich auch die Ziiinsteigernng »> der Hans gehabt. Bon Periönlichkcilen »per, welche dieser Griippe aaliestehen. wird versichert, daß dieselbe in der letz:«» Zeit an Zinn nur noch untergeordnetes Interesse halte. Den Anlaß de« Zusammenbruch» iübren diese Kreise daraus zurück, daß bei der letzten holländischen Zinnaurtioa die Nachfrage ouftällig ge- ring war uad deshalb dort zu Prell»» gekauft werden konnte, die beim Wiederverkauf zn tOb Lstrl. noch Nutzen ließen, zu einer Zeit, i» welcher ber CaffepreiS 166 Lstrl. war. Dai aiiS wird dann gefolgert, daß da« KuvsersyadKat kein große« Iniereffr mehr an Zion gehabt haben k»„e, well dasselbe sonst ,i, derartige« Barkommaiß nicht »ngeleffen habe. — . würbe. Me de» nun aber »nch sek» «ng. Thaisache bleibt eben, daß der Ztnn-„Lorner"' nicht avsrrcht gebalten werben konnte, houpftöchüch deshalb, weil die unerhörte Preissteigerung ans der einen Seile den Conium zu äußerster Zurückhaltung der Nichsrage, auf der andere« die Production zu äußerster Verstärkung de« Angebot» bestimmt Holle. Der ZianpreiS war 1885 bi» aui 8V Lstrl. zurückgegaagrn, er hob sich dann langsam bis etwa 102 Lstrl. und ist dann erst durch den ..Corner'" getrieben worden, so daß er zuletzt ons etwa 166 Lstrl. hielt. Mit einem Schlag- fiel er aus 105 und stedt heute sogar nur 80 Lstrl, nachdem er zeitweise selbst etwa» darunter gewesen ist. Der Lorralh an SlrailS-Zina war am 80. April 1887 au? 11382 t gesunken. Ende October hatte er sich bereii- auf 13 500 t erhäbt und Ende April 1888 sogar aus 23 995 t Innerhalb eines einzigen IadreS ist er also aus mehr al« da» Doppelte gestiegen. Die enorme Preissteigerung war aber eben den Zinnproducenten in Ostasien und anderwärts nicht geheim zu halten, da der Telegraph jede Preis steigerung am gleichen Tage dorthin trug. Trotzdem wäre vielleicht die künstlich aulgebaute Spe:»lation noch länger ausrechkznhalten ge wesen, wenn nicht die Wcißblechsabrikanten von Wale- den Vor schlag obgelehnt hätten, mit dem Syndikat Hand in Hand zu gehen. Diese wie die anderen Fabrikanten, welche Zinn coniumiren, waren nicht zweiseldost, daß ein so ungeheuerlich dinaufgeschraubter Preis unmöglich aus die Dauer aufrecht zu halten ist, »nd sie er warteten den Zusamenbrnch deshalb mit zunehmender Sicherheit, weil die vorräthe so enorm onwuchsen. Der riesige Deport, der in London während der zweiten Avrilhälste h-rvortral, ließ erkennen, daß die Herrlichkeit za Ende ging. Der ..Lorner" in Kupser ist ein noch weit kühnere« Unternehmen als b r in Zinn eS war; bekannt- hch sind aber dafür sehr große Geldsummen zur Bersügung gestellt und man hat mit einer Reibe großer Minen feste Verträge abge schloffen, welche da» rasche Anwachsen der Production erschweren. Allein auch diese Abmachungen umsassrn keineswegs die gesammte Kupierproduclion der Welt; viele kleinere Kupferbergwerke find unberücksichtigt gelassen worden. Es w rd auf die Dauer n-cht zu verhüten sein, daß der erhöhte Preis die Production wesentlich »er- größ-rt, und vor Allem dürste der Eonsum von Kupfer, welcher schon seit längerer Zeit zurückhaltend war und demgemäß eine Ver mehrung der Vorräthe (aus etwa 63500 t) herbeigcsührt hat. nach den soeben beim Zinn gemachten Erfahrungen sich noch mehr alt bisher auf da» Nolhwendige einschiünken. (Frankl Zig.) *— Die Lebensversicherung in den Vereinigten Staaten. Wie die Bereinigten Staaten, was ihre rapide Ent wickelung anbetrifft, in vieler Beziehung eia geradezu phänomenale- Land sind, so gilt letztere» oiich von dem Aufschwünge, den da- VcrsicherungSwesen dort seit den letzten zehn Jahren genommen hat. Im Jahre 1877 unterbreiteten elf »n Staate New-Usrk und achtzehn in anderen Slaaien anfällige LebknS-VersicherungS-Gesellschaslen dem New Ao ker Versicherungs-Departement ihre reiv. Jahresberichte, au» denen i ervoraing, daß diese »eunundjwaniig Gesellschaften zusammen im Jahre 1877 Policen i» der Höhe von 178283617Doll ausgestellt hatte», cm Betrag, der um ca. 185 OM OM Doll, geringer ist als derjenige, welchen die elf Gesellschaften de- Staat'- Neiv-Dork allein im Jahre 1887 neu ausgeschrieben. Fassen wir den Toial-B'trag iuS Auge, welchen diese 29 Gcikllschaftea im Jakre 1887 an neuen Policen auSgcschricb n haben, so kommt die Summe von 531170 783 Doll, zum Borlcheiu. 352 687166 Doll, mehr al» vor zehn Jahren. Nicht Minder lehrreich ist aber die Geichichie eines einzelnen IadreS. Die nachfolgende, auf ossiciellen Zusammenstellungen basirte Tabelle ver anschaulicht den BersicherungS-Betrag, welcher von jeder Gesellschaft in den Jahren 1866 und 1887 neu ausgenommen worden: LebenS-BersicherungS-Gesellschaslen im Staate Nciv-Nork: Serficheruna«- Brrlichcrunge» Bena», »«»aeiidricden auigclchrxbt» tm Jahre 18KÜ im Sabre 1887 Doll. Doll. Brooklyn ....... 1133 756 682834 Equckable ....... 111540 203 138 028105 Germania 5 320 065 5 447 846 Home 4 164 797 5 211041 Manhattan 5 921 229 7 691 774 Metropolitan ...... 160535 135100 Muiual 56 898 214 69 641 110 NwYork 85 178 294 106 749 295 Provisent SavingS .... 15 196 IM I57I72M Umcd States . ..... 4 165 175 5 641120 Washington . . . . . . 7 695183 8 288 266 Total .... . . . . 297363531 363238701 LcbeiiS-VcrsicheruiigS-Gcsellschaslen anderer Staate»: 151 150 711 167 932 082 Der Total-Vetrog sür da» Jahr 1886 stellte sich aus 448514242», sür da- Jahr 1887 auf 531170783 ck, eine Zunahme von 82656 541 S oder beinahe 20 Proc. im Vergleiche mit dem Vorjahre. Von diesen ca. 83 OM MOS entfallen aus die LebenSversicherungS-Geicll» schaftcn des Staates New-Aork 65875170 -, der Rest von 16 781371 S auf die anderen Staaten. Z Die Bedeutung der uordamerikanischen Territorium- Alaska für den Rauchwaarcnhandel gebt aus den Berichten der Bereinigten Staate» über den letzten CeniuS hervor. Darnach lchte die Verschiffung von Pelzen a»S Alaska folgende Höhe: im Game» in ta»on in der Zeit der Zeit v. I735-IW0 ». I8K7-!S« Seeotter . , 313 281 52 491 Bä re» robbe . 4 631811 1 277 333 Landotter i . 269 869 25 331 Biber . . . 471614 58 258 Silberfuchs . , 92 895 9 302 Kreuzsuch» . . 128034 25 624 Rolhsuchs . . S 262 55«) 114 633 weißer Eisfuchs , « , 61 695 15 804 blauer EiSsuchS 216 718 ,1927 schwarzer Bar , » , 940 940 brauner Bär . » 17 605 7 117 Sumpsoitcr , , 137 530 >— Marder. . . « 154 30? — Bisamratte. . , 82 471 — Luch» . « , , « 25 735 Wolf. . . . 942 — Dabei ist der au der arktischen Küste und an der Grenze von Britisch- Eolnmbicn durch Schmuggler betriebene Handel mit Pelzwaaren nicht mitgerechnet. Daß sich der Pelzhand.l seit dem Jahre 1837, in dem AiaSka au- russischem Besitz in > e» der Bereinigten Staaten von Nordamerika überging, erheblich vermehrt hat, erklärt sich daran-, daß bi» 1867 der Rauchhandei monopolisiri war. *— Nach dem „Deutschen Handelsarchiv" hat die deutsche Einsuhr nach Chile, welche nur der englischen an Werth nach- steut, im Jahre 1886 wiederum nicht unbedeutend zugenommen Die Zunahme ist weniger durch Abgewinnung de» englischen Absatz- gebiete» geschehen, als aus Kosten der französischen Einfuhr, die in de» letzten Jahrcn eine stetige Abnahme erfahren hat. Nach dem Bericht dürfte indessen der Aniheii der deutschen Einsohr an dem Jnirorlbandel CI ile» in Wirkücheit erheblich größer sein alS die amtliche Statistik angiebt, da die letztere die Nationalität der eingesührten Waare» lediglich nach der Flagge der Schiffe, auf welchen dieselben nach Chile gelangen, aussührt und c» häufig vorkommt, daß sehr viele deutsche Maaren auf englischen Danipsern »ach Chile verladen werden; der umgekehrte Fall aber, daß aus deutschen Schiffen Waareu anderer Nationen nach Chile gebracht werden, ist eine große Seltenheit. Ebenso entsprich! die Behauptung der englischen Consularberichte, daß eS dem deutschen Einsuhrhoiidel ledigi'ch durch Lieferung sehr wohlsriker Waare» schlechter Qualität gelungen sei, ein Absatz gebiet unter Zurückdräaqung des englischen Handels zu gewinnen, nicht den Thatlachen, da gerade, wie der Bericht aiiSsührt, die- jenigen Maaren, in welchen England bislang eine fast unbe- stritten« Uederlegenheit behanpiei ha», solche sind, di« wegen ihrer Wohlfeilheit einen Maflenabsay finden »nd die auS diesem Grunde die deuiiche Cvncurrenz nur in gering m Maße zugelaffen Hab«. Solche Maaren sind insbesondere ungebleichter Shirting (ToeuyoS), weißer Shirting und PrintS, bedruckte CalicoS; seiner ha« Deutschland gerade durch die vorzügliche Qualität seiner Erzeug nisse in Nähmaschinen. Droguen und Chemikalien, sowie in einzelnen Branchen der Eisenwaareninduitrie (z. B. galvanisirle eüerne Röhren) die englische Concurrenz zorückgedränqt. — Der W rlh der Ge- sommleinsuhr tu Ehile belies sich während de« Jahres 1886 aus 44 170147 Bei»« (1 Peso — 4—5 Fr.) gegen 40 096 629 PeioS im Jahre 1885. Hiera» war Deoiichand »n Jahre 1886 mit 8 346 210 Peio« und in 1885 m>t 7 116 525 Peio» be- »heiligt. Haupliächlich wurden von Deui ckland folgende Artikel eingeiührt: Rainnirier Zucker für 13x4 790 Peio». Lichte a»S -teorin. Wach» ec sur 438 009 PeioS, baumwollene Hosenstoffe iür 508 559 P so». Kasimire und BuckikinS iür 363 827 Peso-, Um- sa lagctüchcr sür 332 130 DesoS. Dcoaurn sür 204 206 Peso», Eisen- woaren (Quincaillcrir) iür 2>15 68 , Peios. bedruckte Catiune, Point» sür 164 874 Peio«. gebleichter Shirting ,7enero hlnnav <1, ^ixockon' snr 157 628 PesoS. »nqeblkichier Si'irting. Tocuyos für >57 506 Peso», Stickwolle, Wollensaden inr 108 586 Peio« rc. Unanfechtbarkeit und kostenfreie Kriegs-Versicherung. Unter dieser Ueierschrift entgegnet Herr —, dem Berseffer de» Artikel» «it der Unterschrift K. V., dntz Letzterer eS sich sehr leicht gemacht hak, den Uewet« « führe», daß R» Gnthasr Leb«,». versichernngSbank mit der Einführung der kostenfreie» Krieg«. Versicherung und der Abioeisung der Nachfolge zur Erklärung, eine Uaomechtbärkeit von Police» unter allen Umständen oozuerkeunen. Der Artikel „Xackintur et nltar» pur»" bezweckte nnr, darzaihun, daß eS richtig und menschlich ist, die tziuterbliebeneu Derjenigen, welche in AuSsührnng ihrer ihnen gesetzlich auserlegten Kriegs, diensipflichi ihr Leben für Aadeie, welche dieser Pflicht schon genügt haben, nicht genügen konnten »der sich derselben entzoaen, ten Anspruch aus die volle, von ihnen vor Antritt dieser Pflicht eingegongene Leben-versicherung aus dea Todesfall haben. Es sollte nur auSgesührt werden, daß die Berechtigung, eine solche Ent schädigung den Hinterbliebenen augesühriec Kategorie zuzudilligen, gerecht sei, — gerechter als die Unanftchtborkeit der Police sür die Hinrerlassenen Derjenigen, welche durch Verschweigung der Wahrheit, durch eigenmächtige oder muihwillige Herbeiiührvng ihre» früheren Tode» ec. die Voraussetzungen, unter denen der LebenSversicherungs- Vertrag abgeschlossen wurde, einseitig abändern. Daß der Zweck, wie Herr —n. denselben al» Motiv der Unonsechtbarkeit hiustellt", die Gesellschaft biete ihren Versicherten die Gewißheit, daß nach deren Tobe die Versicherungssumme ohne Proceß auSgezahit werdt — ein sehr löblicher sei, soll gar nicht bestritten — sondern eS soll nur Hervorgeboden werden, daß, wenn vier an- Humanität oder Moral (?) ein Nebrige« geleistet werden soll, die» «um Nachtheil der anderen Versicherten resp. Actionaire geschieht und daß diese» Zusagen eine« Schaden» juridisch ungerecht- fertigt erscheint. Diese Bedenken aber liege» nicht vor, wenn die Hinterbliebenen der Soldaten entschädigt werde», welch« weder muthwtlllg, noch eigen- mächtig, sondern moralisch nnd vom Ehr- and Pflichtgesühl gezwungen ihr Leben in die Schanze schlagen, um e» den Richtcombaltaitten zu ermöglichen, Hab and Gut, Vaterland und Freiheit ungefährdet zu erhalten — ist die» nicht »och löblicher, um mit Herrn —n. zu reden. Möge doch jede LerfichrrnngS-Gesellschast ihr Votum darüber ab- geben, ob ihre gesundheitlich besten Risiken an» der Zahl Drrjeuigen zu nehmen stad, welche ihrer Miiitairpflicht genügt haben oder tm weiteren Sinne noch genügen oder nicht; eS sind nicht die schlechte- sie» Früchte, an denen die WeSpen nagen, möchte mau wohl hierbei bekenne». Daß aber hervorragend gesunde, körperlich normal ge- bilde» und daher für kricgstüchtig erklärte Männer auch unter gewöhnlichen Verhältnissen eine längere Lebensdauer versprechen als nicht militairbrauchbare, ober doch versicherungSsähig erklärte, würde sich aus deu Registern gewiß eben so sicher ergebe». Da» jedenfalls sür deu mobilen Soldaten höhere Risiko wird also zum Theil durch die größere Lebenssähigkei! ausgeglichen; wird dieser besseren Cuauce noch hinziigesügi, daß aus die „durch Unausechtba» keil' hervorgerusenen Beringe nicht gerücksichtigt zu werden braucht, dann wird die Gothaer Lebens-BersicherungS-Bauk, denn zu der werden wohl größtciitheilS in Zukunst die dem BoikSherr angehörigen Versich« ungSnehnier ihre Pramirngelder tragen, auS ihrer kosten freien Krieg-Versicherung keinen Nachtheil zu beklagen haben. Ist aber nach Ausichl de» Herrn —r. das AuSspieleu deS soge nannten TrumpseS der kostensreieu Kriegsveisicherung ein Vertrags bruch gegen die alten unter anderen Voraussetzungen Versicherten, so sieht die Einsührung „unanfechtbarer Police»" doch gewiß einem solchen „Vertragsbrüche" verzweifelt ähnlich, denn hierdurch werden die alten Versickerten und Diejenigen, welche rückhaltlos alle Bor- auSietzuagea einer eingegangencn Verpflichtung durchführe», in ihren Dwidendeu gewiß geschädigt ohne die Aussicht, da» Aequivaleat im Schutz ihrer Person und ihres Hab uad GuleS zu finde». Noch möchte ich schließlich onsühren, daß ich die Meinung des Herrn —n„ „eS gäbe nicht» Vollkommene»", ganz uad voll accepiire unv rö daher sür geboten erachte, durch sachlichen MeinuugSauSiausch da» möglichst Vollkommene zu erreichen. Ebenso wie die obligato rische Trichinenschau, da- Scheinen der Sonne und da» Pocken- impfen als Schutzmittel in möglichst vollkommener Weise benutz! werden, ebenso muffen wir uns hüten, durch Haschen nach Gulem da» Bessere auS den Augen zu verlieren. L. IV. Technisches. —I. G. Siegelmaunjr„ Mühlhausen I/Th., als ber Bahn- brecher in seiner Valerstadi uud Umgegend ars allen Gebieten des sein G-werbe betreffenden Fortschritte» schon vir vielleicht 30 oder 40 Jahren bekannt, beschloß etwa im Jahre 1874 «ine Vergröße rung seiner Baulichkeiten» für welche Vergrößerung er die strengsten, anicheinead sür eine Färberei, >a weicher wieder- holt in großen Mafien heiße Dämpfe entwickelt wurden, ganz unerfüllbaren Bedingungen aufstellre. Diese bestanden in Folgendem. 1) DaS Gebäude sollte in Betreff seiner Haupträomlich- keilen durch Feuer unzerstörbar sein; 2) die beißen, in vielen Färbereien die Luft lange Zeit gänzlich verdunkelnden Dämpfe sollten unmittelbar bei ihrer Entstehung sortgeschcfft werden, fodaß in dem Gebäude stet- gesunde, reine Luft vorhanden wäre. 3) die Räume sollten eine nicht nur aoSreichende Beleuchtung, sonder» womöglich e ine sehr große Helligkeit haben und im Winter gute Beheizung ermüglicyen; 4) dauerhaft erbaut sein, so daß möglichst wenig UnterhaliungSkostea entstände». Die Er- süllung dieser Forderungen wurde noch erschwert durch die sedr ungleichartige Beschaffenheit der Baustelle, aus welcher der srste Baugrund in sehr ungleicher Tiefe zu finden und beispielsweise zu- vor, bei einem Schornsteinbau, der Anlaß zur Anwendung eines PsahlrosteS, der kostspieligsten Bauweise unter allen den verschiedenen Grundbauweisen, geworden war. Dennoch war trotz der großen Kosten das gehoffte Ziel» einen tadelloien Schornstein zu errichte», versehft. Daher I. G. Sicgclmana jr. für seine ferneren Bau- plane mit ganz sichtlicher Freude de» Entschluß vernahm, daß bei dem nunmehr beabsichtigten Neubau, in Betreff besten ihm die Erfüllung aller obengenannie» Forderungen zngesichert wurde, gar kein Holz und ebenso gar kein Eise», sondern nur Stein iür alle wesentlichen Bautheile verwendet werden sollte. — Im „Engineering" v. 1.1875, Seite 76 findet sich da» Nähere über den I. G. Siegelmana'schen Bon. Der Besitzer fällte, nachoem der selbe mehrere Jahre in Gebrauch war, da» Unheil, daß derselbe in allen obengenannten 4 Punkten sich außerordent- sich bewähre, so daß er seine vollste Zufriedenheit aus- svre cheu könne. — Ja Chemnitz brannte am 7. d. die mechanische Weberei des Commerzienraih Dürfest» nieder und 7M Arbeiter sind brodloS geworden. Würde diese mechanische Weberei in derselben Weise unter Verwendung der Drucksestigkeit de- Steins zur Errichtung eine- durch Unzerstärbarkeil und Gesundheit auSgezeichnelen Bauwerks nach dem Beispiel von I. G. Siegelmann jr. in Mühlhausen i/Th. erbaut sein, so würde diese» stottgehabt« Mißgeschick, durch welches eine große Anzahl Arbeiter zeitweise ohne Erwerb sind, nicht eingetreten sein. Daher darf e» mit Freuden begrüßt werden, daß in Werdau von der Weberei O. Ullrich ein Jmmerbrenner-Werk sür Ziegeleibetrieb geplaut ist, bei besten AuSslihrung dieselben für den Bau von I. G. Siegelmann jr. in Mühlhausen i. Tb. erprobt befundenen, au- der Berwerldung der Druck- bez. Nutzsestigkeit de» Stein» entspringenden, so sehr erheb- lichen Vorzüge durch den bisher nicht berührten Umstand der per- glech-weisen Geringfügigkeit der Baukosten in eia um so helleres Licht gestellt werde». Abgesehen nämlich von zwei bislang noch nicht zur Au-iübrung gelangten, aber voraussichtlich erfolgreichen Neue- rungen im Betriebe,werden die Kosten de» Ullrich'schen Jmmerbrenncr- werk» bei genauer Befolgung der vom Urbeber de- Entwurss ge- gebenen Vorschriften bei « nein JahreSbetriebe von 1'/, Millionen Ziegeln sür da» Zieg!crwohiibo»S, sür den Jmmerbrenner, die loih- recht gelüfteten Trockeuränme 22 OM » sein, während diele Kosten sür eine gewöhnliche Ringosenziegelei von gleicher Jahres- leistung sich aus etwa 360M^l berechnen. Die Beanspruchung der Nutzsestigkeit der Steinstoffe de» Ullrich'schen Baue» beträgt 1 Hl m. E» sind jedoch die Kostenunterschiede nicht allein in Betracht zu ziehen, sondern ganz wesentlich sollen außerdem die Bortheile in- Gewicht, welche au» der in höchlem Maße dauerhaften Bauweise ver Jmmerbrenner und den sonstigen bei der I. G. Siegelmonn'schea Färberei bewahrten Eigenschaften entspringen LandwirthschaftlicheS. * Da» Pelzig- oder Hobiwerden ber Radieschen ist »ach einer von praktischer landwirthschastiicher Seite kommenden Mtttheilong, in einem ungleichmäßigen, namentlich durch Trockenheit oder zu festem Boden verursachten Wachsihum zu suchen. Um diesem Umstande abzuheiscn, empfieht eS sich, die Oberfläche der zuqerichtetea Beete zu bedecken, und zwar eignen sich zu diesem Zwecke am beste» Torfmull oder auch Sägespähne, welche ein bi« zwei Finger hoch ansgebracht werden; gut ist e», den Torsmull oder die Gägespähae vorher mit Javche zu begießen und öfterer umzuarbeiten, nöthig ist eS jedoch nicht. Ist die Bedeckung vorher mit Dnng begossen worden, so sann man d c Radieschen und Rettiche gleich in die Bedeckung hineinsäe», andernsallS säet man in den gntgelockerien Boden «nd deckt das Beet in der angeqebenen Weile zu. Die Hanvisach« ist, sür eine qrnüaend« Frvchthollung zu sorgen, wo» durch die Bedeck,,' g iel r erleichtert wirb, dieselbe dälti den Boden locker. Diese» emsach: Mittel ist anr »lliemeia zu emv'ehlen. *— Grillen in Algier. An» Algier kommen laut« Klagen über ein« Art Grillen, welche in ungezählte. Schwärm«» di« Ernten z-rsttzren. Im „etgen Jahr« fand», sich in der Colnnl« di« Gea».
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