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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1894
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1894-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18941222011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1894122201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1894122201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-12
- Tag1894-12-22
- Monat1894-12
- Jahr1894
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Dank für dt» dicken Beweise herzlicher Theilnahn,« und reich«,» Blumenschmuck bei der Beerdigung ,nsere» theuer» und lieben Herrn August Distze, Portier der Galanstal» I, welcher sich durch seine Anhänglichkeit «in bleibende» Andenken bei au» gesichert hat. Dank auch den Herren Vorgesetzten sür ibre liebevolle Theilnahm« wahrend der Krankheit und die ehrend« Begleitung zur letzten Ruhestätte, io auch seinen lieben Mitarbeitern; vor Allen sagen Lank Herrn Pailor 0r. Kaiser sür seine liebevollen Be- «uhungrn bi» zu seiner letzten Todesstunde uud für die trostreichen Worte am Grab», welche unsere, Herzen wohlgelhan. Leipzig, den 2l. December 1894. Earl «rubr uud Famtlte. Gerberstraße 3. Knhleusaure Ttzer«a>- Stahl- Saal-Vädrr. <Pat. TIppert.) Za ihrer Heilwirkung ««iebrrtrassrn. Ohne Eanrurrriiz in Leipzig. Für di« überau» wohlthueade» zahlreichen Beweise herzlichster Liebe und Theil- nähme, die mir beim Heimgänge meiner «heuren, inuigstgeliebten Frau Llara Hainicke geb Jacob entgegengebracht wurden, sowie sür die reichen BluineuspenLen und trostreichen Worte des Herrn Pastor O. Hölscher sage ich hierdurch meine» tiefgefühltesten Dank. Leipzig, den 2l. December 1894. Il^lniolr« nebst Lindern Milixill-ksi'olü"-!!»«! vur«»llr»tr»»»v >4. 8okvimm-vL8slll 20° Weinnluvtre v«n>pr-, Irlnel» 140- »utnvlro, u 8»irU Herren v.7-1 u. 4-9 Uhr. Damen v. 1-4 Uhr lag. kick, Wanne»- uhnuSbäderzu jed.TageSz. geössnel sur Herren: morgen» 6 Uhr, Damen: Dienstag, Donnerst, u. Sonnab. v. '/,9—V.ll Uhr. Montag Mittiv., Freitag v. ",2—5 Uhr. 0sutriUd»ck.A,Mt««°LLL K-Hleosaure Thermal- Stahl- Saal-Väder 1. Ll >,75, Abt. 1,50; H. El. 1,50, Abt. l.SS. NUß»«» Dewperntur Da«ra. Mont . Mittw., Freit.Nachm. L»I<>.ll«»»L»a'TL,8«b«iw«dtt,t»d,V .Diea«t.. Donner««.. Sonnab.'/,S-'/,11 Born» Temperutar 4e, ygo Dameu:Dtea«t.,Don»er-t..Sonnad.'/^- »WvJIKUvURIDUHl, 8eI,Mlnimdu,»Ia 5V »'/,1l. Montag. Mittw, Freitag '/Z-5 u. Dorotheenitr. 9. «aslrudamvidäder, Packung, Heilgymnastik; U»U» n-tTnt ITVILSS, Massage, Süsse ,c. von früh 8—9 Udr Abend« geöffnet. vlöcherslr. »8. Wannen-«»der. krhftalltl. Waller- hAOL»0,LLLL». eand- u. Surdäder. Damdk-Väder. Rädere« Prowect. kkr» Schletterftr.il. Wannen-u.»irsrruadrl»a«t>Ib»». »»iHrKlLKLvLLSTvLtlaSichersteHtls« bet Gicht, Rheuinatirm, Erkältung-leid. >c. iU»» «D Poststr. IS. Dampf-, Wannen-, Sitz- u. alle Tnrbäder. Lohr-, Mo»r-.Ftch«el»iadrl-.Ps.Itn«lpp',Güllr. Prosp.gr. Rene Leipziger Speise-Anstalt, ZettzerStr. 43/45. Sonnabend: Sehr. Leber u. Kartoffelmus. Volkswirthschastliches. er z-r-errr Alk» für diesen Theil bestiinnrten Sendungen sind zu richten an den verantwortlichen Redakteur desselben T. lli. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—S Uhr Vacha». Telegramme. * Zerit», >1. December. (Privat-Telegramm.) Wie an der B0rse verlautet, wird der „Berliner Local-Anzeiaer" in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Tie „Berliner Handelsgesellschast" soll 8 200 000 Obligationen fest übernommen haben ohne vorläufig« Weiterbegebung * Snstrato, 21. December. (Privat-Telegramm.) Die Straf, kammer verurtheilte den Director der verkrachten Mecklen» burgtschen Btehversicherung» - Gesellschaft, Marei, wegen Betrugs und Untreue zu 1'/, Jahren Besängniß, 2 Jahren Ehrenrechtsverlust und 1S00 ^ Geldstraft. Zwei andere mit- «ngeklagt« Direktoren wurden sreiaesprochen. IV-N. Prag, 21. December. (Privat-Telegramm.) Der Lande», eisenbahnrath beschloß siir die Lokalbahn Karlrbad.Marienbad mit Zweiglioie „Schoenwehr-Elbogen" ein« LandeSsubventioa von 400000 fl. zu empsehlen. ' Bern, 21. December. Der Nationalrath hat ebenfall» die Ertheilung der lloncejsion sür den Bau einer Eisenbahn von der kleinen Echeidegg über den Eiger und den Mönch aus di« Jungfrau an Guyer-Zeller genehmigt, >> Peterrbur», 21. December. (Privat-Telegramm.) Der Finaazminisrer hat genehmigt, daß mit dem 1./13. Januar 1895 in Baku, Latum, Zarizyu und Saratow Naphthabvrsen errichtet werden. V. Saratow, 21. December. (Privat-Telegramm.) Eine eng lisch« Actiengesellschast errichtet hier aus einem von der Stadt gekauften Terrain eine Lisenwaaren« und Maschinen sabrik in großem Stil». Da» Lapital beträgt 8 Millloneo Rubel. Lleinasien. Er ist vornehmlich der lässigen türkischen Verwaltung zu danken, daß man von der Fruchtbarkeit und den Bodenschätzen Kleinasien» bis jetzt erst wenig Kenutniß hatte. Der Handel hat sich zwar in einigen Kitstenstädten de» Lande- mit der Zeit zu einiger Blüthe entwickelt und auch zu kurzen Eisenbahnlinien in da» Innere desselben Anlaß gegeben; allein um das Land völlig der Cultur zu erschließe», dazu gehört in erster Linie ein ausgedehnte» Netz von Eisenbahnen wie sie dereinst in Nordamerika, in die Wildniß vorgetrieben, Wunder der Eultur verrichtet haben. Ein vielversprechender Anfang ist bereit» mit den anatolischen Bahnen unter deutscher Leitung gemacht; andere Linien, «heil» im Bau, theil» projectirt, werden solgen. Leider war der Antheil de- deutschen Handel» an der Er schließung Kleiuasien» bisher uur gering; erst neuerding» sind die Nutsichten günstiger geworden, nachdem derselbe mit veriiürklem Nachdruck ausgenommen und namentlich durch günstige Transport maßregeln unterstützt worden ist. Ebenso wie nämlich der Bau der Anatolischen Bahn durch deutsche» Capital und Material den Per kehr Deutschland» mit Kleinasien gehoben bat, so kommt auch der deutschen Levantelioie ein wichtige» Verdienst hierfür zu. Wegen wärtig steht Deutschland bezüglich seine» Handel« mit der Türkei hinter England, Frankreich und Oesterreich-Ungarn immer noch weit zurück, wenn e» auch schwierig ist, über den wirklich»» Handels- verkehr Deutschland» mit der Türkei sichere Angaben zu erhallen, weil der deutsche Handel wegen der ungünstigen geographischen Lage unsere» Laude» vielfach genöthigt ist, die Vermittelung fremder Länder in Auspruch zu nehmen, so daß deutsch» Maaren ostmal» al» solche derjenigen Länder dort zur Anschreibung gelangen, mit deren Schissen sie daselbst eingehen. Uebe: ben Antheil, welchen Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Oesterreich-Ungarn an der türkischen Einfuhr besitzen, liegen au» türkischen Quellen folgende Angabe» vor: Finanüahr kt Märi di« yiite geben»,> im Ean,«i Deutsch land aus Groß« britannien Frank reich Oester reich - 1883 84 1975,8 4.0 865,9 273,0 384,9 1884,85 2063,8 6,0 . 938,4 266.2 429,5 1885,8« 2000.4 L.7 876,3 231,7 392,0 1886/87 2070,3 r.b 894,0 250,1 417,6 1867 88 2010,6 3,8 851,8 242,5 384.8 1888/89 1945,7 2,99 597,6 252,1 345,5 1889 90 2104,2 2,65 914,5 254,4 409,1 1890 91 2291,4 6,33 992,3 283,4 4M.? 1891/92 2455,4 18,43 1020,1 302,1 459,7 Vor Allem geht hieran» deutlich der große Abstand hervor, welcher zwischen dem Versandt« Deutschland» einerleit- und Groß, britanaieu», Frankreich», Oesterreich-Ungarn» ondererseit» nach der Türkei sich geltend macht, wenn der betreffende Unterschied in Wirklichkeit auch nicht so groß ist, wie er sich hier rarstellt, au» den bereit« erwähnten Gründen. E» lehrt die» ohne Weiteres die deutsch« Waarenstattstik, worin dl« beutsche Ausfuhr nach der Türket im Jahre 1883 auf 7,02 Millionen Mark, 1886 auf 9,1b Millionen, 1889 aus 29,88 Millionen, 1892 «ns 39,73 Millionen und 1893 ans 37,03 Millionen Mark angegeben wird. Man sieht sowohl au» den obigen al» au» den letzteren Zahlen, daß Deutschlands Ausfuhr nach der Türket, so gering sie noch ist, sich neuerding» doch in erfreulicher Weise gehoben hat; die» ist einerseits der directen Schiffsverbindung mit den Häfen der Türkei durch die Levantelini», andererseits aber der regen Betheiligung de- deuischen Lapital» und deutsch,» Gewerbesleibes g» dem Eisenbahabane in Kleinasien zu verdanken. (Deutsche volksw. Lorr.) Vermischtes. L Dresden, 21. December. Der rine Theilhaber der bekannten Firma Petzoldl L Aulhorn, Herr Fabrikbesitzer Ernst Oskar Aul Horn, starb heute. Derselbe war erst 44 Jahr« alt. tii. LondrrShausen, 2l. December. Heute findet die erst» Versammlung der Gläubiger der in Concur« gerathenen Zucker- sabrik in Ebeleben statt. E» bars gehofft werden, baß «in Arrangement getroffen wird, welche» die Wiederaufnahme de» Be- triebe- gestattet. Die Fortsetzung der Campagne ist aber auch sehr erwünscht, da bei Doinainenpachtern und Bauern Posten von 60 000, 40 000, 25000 Ltr. Rüben bi» herunter zu 400 und 500 liegen, di« anderweit nicht zu verwerthen sind Hauptgläubiger der Fabrik ist die Schwarzburgisch« Landesbank, die aber von dem Concur» nicht berührt wird, da ihre Forderung hypothekarisch gesichert ist. E» folgt eine auswärtig« Maschinensabrik mit einer bedeutenden Forderung. Erst dann kommen die Actienbesitzer, die kaum etwa» retten werden. Am meisten zu bedauern sind die Landwirthe, die ihren Wirthschast-betrirb aus Zuckerrübenbau eingerichtet haben. Zum Loncursverwalter ist Iusttzrath Koch ernannt. Sdrledrn, 20. December. Bet der Concur-erössnuag der diesigen Zuckersabrik ist e« zu verschiedenen Scenen gekommen. Die Bauern hatten sich in großen Massen angejammelt und Geld verlangt, und da nicht» verabfolgt wurde, brach der Scandal Io». Einige von den kleineren Kausrüben-Lieseranten hoben fast mit Gewalt versucht, ihr Geld zu bekommen. Sie haben ibre Nolh mit weinenden Augen geklagt, daß, wenn sie kein Geld mit heim brächten, der Gerichtsvollzieher ihnen die letz!» Kuh au» dem Stalle holen würde. Biele solcher traurigen Scenen sind vorgekommen, und viel Elend wird da» Borkommniß noch herbeiiühren. (G. Z.) Q Htkddurghaujrn. 2l. December. In der zweiten Lies- jährigen General-Bersaminlung der hiesigen Verein-bank iheilte der Director mit, daß der Geschäftsgang im lanftiiden Jahre ein recht guter gewesen sei. Der Geiammtumsatz Kode bi» Ende November rund 14 Millionen Mark betragen gegen nicht ganz 8',« Millionen Mark während der gleichen Zeit des Vorjahre«. Neue Mitglieder seien der Bank im Lause he« Jahre« 103 beigelreten. Di« Einzahlungen aus Geschästlantheile der Bank betrug«» gegen über dem Vorjahre beinahe da» Doppelte; e» wurde hierbei daraus hingewiesen, daß derartige Einzahlungen gerade um JahreSschluß am vortheiihastestea seien, da dieselben statutenmäßig schon vom 1. Januar 1895 ab an der Dividende der Bank belheiiigt wären. Für 1894 sei nunmehr sicher ein Abschluß zu erwarten, der »i»e reichliche Stärkung der Reserven und die Vertheiiung einer guten Dividende gestatten würde. 8 Berlin, Al. December. Spiritus preis». In Nr. 597 vom 22. November d. BI. wurde berichtet von Anstrengungen der Hamburger Spiritus-Firma Lachmann, einen Ring der deutschen SpirituS-Brenner bchujs künstlicher Vertheuerung der Waare zu bilden. Inzwischen ist wieder ein Monat vergangen uud die An gelegenheit soweit gediehe», haß Lachmann die Brenner öffentlich aussordert, bei der Kur- und Neumärkstchen Ritlerschastiichen Tar- lehnscasse mittelst freiwilliger Beiträge 750 000 sür ihn einzu zahlen, wogegen er sich verpflichtet, den SpiritnspreiS vom 2. bis 8. Januar loco Berlin ohne Faß mindestens auf 33 vom 9. bis 15. Januar aus 34 .4!, di» Ende April aus 35 .4L zu Halle» und 10 Millionen Liter inländischen Branntweins nach Hainburg zu verladen. Tie 2597 deutschen Brennereien mit 200—1009 Hektoliter lührlichcr Branntweinerzengung sollen pro Hektoliter 40 /H, die 780 Brennereien mit 1000—5000 Hektoliter 60 ^ pro Hektoliter und die 19 Brennereien mit größerer Production nach besonderem Ueber- einkominen nicht unter 3500 zu obigem Fonds beitragen, wogegen sich der ihnen in den 4 Monaten garaniirte Mehrertrag aus 3 pro Hektoliter stellt. — Diese Darstellung klingt so, als ob Lachman» der große Wobllhäler aller deuischen Spiritussabrikanten zu werden und ihnen gegen 40—60 Vergütung eine Mekreinnahme von 3 pro Hektoliter zu schaffen beabsichtige, welche sie ohne ihn nie und »immer bekommen würden. Nun weist der Courszeltei nach, daß augenblicklich Spiritus in Berlin loco ohne Faß zu 32,3—32,5 »u haben ist, sonach genau zu dem von Lachinann gebotenen Preise, sowie ferner, daß die späteren Termine bis Mai ungefähr 1,50 theurer sind. Hieraus ergirbt sich, baß die Spiritussabrikanten wahrscheinlich nicht eine einzige Mark durch Lachinann gewinnen Hoffentlich ist auch Niemand unter ihnen so dumm, anztiiiehinen, daß Lachinaiin das Geschäft mache, um den Fabrikanten Nutzen zu schassen; er unternimmt es lediglich, um selbst Gewinn zu ziehen. Und zwar in der Weise, Laß er al» größter Exvorteur im Ausland« wie im Jnlonde die Preise beherrsche» will. Bei solchen Abmachunge» jetzt der eine Contrahcnt in der Regel viel mehr durch als die ihm gegenüber stehende große Menge, welche in sich gespalten und uneinig ist. und dürfe» wir daher auch hier annehmen, daß Lachinann derjenige sein wird, der zuletzt lacht. Im Uebrigen haben wir durchaus nichts dagegen, daß die Landleute künstlich die Spirituspreise in die Höhe treiben wollen, nur dürfen sie bann auch den Gelreidehändlern nicht ver argen, wenn sie ihnen mit Hilfe eine» Ringes für den Cenlner Getreide einige Groschen weniger zahlen, noch den Viehhändlern, wenn sie die Biehvreije um einige Mark herabsetzen. Für diesen Spirituswucher gilt ja wohl auch da» Wort: Was du nicht willst, Laß man dir Ihn', das süg' auch keinem Andern zu. 3. DepotundSpeculation. Unter dieser Spitzmarke wendet sich ein juristischer Mitarbeiter der „Hamburger Bärsenhalle" gegen die der Bundesregierung zugeschriebene Absicht einer Beschränkung der Tepositenannahme. Dem Verfasser sind hierbei niedrere Jrr- thümer uniergelausen. Er schreibt: „Die wenige» Anhänger, welche der Vorschlag eines Verbots von Zeitgeschäften für Depositenbanken bisher gesunden hat, und die zumeist in doktrinär-wifftnschasilichc», dem Leben der Praxis fernstehenden Kreisen zu suchen sind, stützen sich einzig aus die Zustände, wie sie in England durch die Trennung von bavlcers und nierclmnta bestehen. Nach den Bestimmungen, nur sie in den englische» Oonipu^niev acta von 1862—1883 und in Len Gesetzen 7 und 8 vist. cap. 32 enthalten sind, darf in England Jeder Börsengeschäfte machen mit Ausnahme der Bankiers. Zur Lmpsangnahme von Depots sind nur die bnuicer» und diejenigen Bankgesellschasten berechtigt, weiche als limiteck erklärt sind Eie besorgen alle Bankgeschäfte, führen jedoch keine Börsenaufträge aus, welche allein den broleers (Maklern) zuslehen." — Vor Allem ist hierzu zu bemerken, daß in England Len Depositen banken und -Bankier» nicht nur allein gesetzlich die Bermittelung von Börsengeschäften verjagt ist. sondern daß auch die rechtliche Freiheit aller übrigen Geschäftsleute, BorsencommiffionSgeschäste zu betreiben, sich thalsächlich aus die einer strengen Discipltnargewolt unterworfene» Mitglieder der Londoner Effectenbürse und diejenigen der englischen Provinzialböcjen beschränkt. Wenn in de» letzten zehn Jahren eine große Anzahl von Winkelniakler», vutsicke brokers, er standen ist, so zeigt da» social« und auch geschäftliche Stigma, dem sie verfallen sind, sehr wohl, daß man in England da» ver antwortungSreiche und so leicht gemißbrauchte Amt des Werth pavtervermittelungSgeschLste» straff dt-ciplinirten Händen anvertraut wissen will. De- Weiteren ist daran zu erinnern, daß die An Hänger de» Verbote» von Zeitgeschäften für Depositenbanken nicht allein aus England zu exemplisiciren brauchen, da wir schon seit dem Bankgesetz vom 14. März 1875 eine Bestimmung haben, wonach diejenigen Banken, welche Noten ausgeben, mithin die Depositen banken psr ereellence, nicht da» Recht besitzen, „Waaren oder cours- habende Papiere sür eigene oder sür fremde Rechnung aus Zeit zu kaufen, oder aus Zeit zu verkauft», oder sür Erfüllung solcher Kauf» oder Verkaussgeschäste Bürgschaft zu übernehmen". Was de» Noten banken, zu ihrem Glück und ohne sür die volle Entfaltung ihrer wirth schastlichen Thätigkeit ein Hemmniß zu sein, verboten war, sollte auch den, sreilicherst durch da» Gesetz bez. Sitte zu schaffenden neuen Depositen Hauken ebenfalls verboten sein. Aber auch darüber hinaus sollte das Recht, Depots entgegenzunehmen. das heißt die reine Aus bewahruiigsbefugniß (und nur um dieses Recht kann rS sich handeln und nicht um verpsändete Depot»), nur zugetheilt werde» l> an Banken mit einem sehr hohe» Minimalacliencapital, 2) an diejenigen Privatbankiers, die sich erbötig machen, nach dem Vorgang der englischen Privatbankier» Seinestralbilanzen zu pnbliciren und, wie gesagt, solchen Personen oder Instituten, die sich nach Normativ- bestiinmuiigen verpflichten, keine Speculation-geschäste zn betreibe» Damit wäre der Bankcommijsionair, „eia Institut von hoher, wirthschastiicher Bedeutung", noch lange nicht beseitigt, wie der lurislische Mitarbeiter besürchtet. Es bliebe ihm noch die ganze große Inlands- und AuSIandSkundschaft, die sich offen oder verschämt, ständig oder sporadisch an Eveculationsgeschäslen, deren Thätigkeit al» Berdanungsorgan im wirthschaftlichen Lrganis mu» von un» stet» gewürdigt wurde, betheiiigt, übrig, ohne daß die zahlreichen Elasten der Deponenten, die ibre Depot» nicht zur Basis von Lombard- oder SpeculationSgeschästen machen, in die ganz onrermeidlichkn Gefahren beS Bankcomnnssionair» oder Bankier- Proprehändter» gezogen werden. Bisher war der Angriff de» bankürüchigen Bankier», ja selbst der insolventen Bank aus die Depot» der Kunden die Regel; da die Benutzung der Stadl kammern wegen persönlicher Bemühung des Deponenten nicht allzu beliebt und auch nur in Großstädten möglich ist, die Reichsbank und andere Groß-Banken, wie e» scheint, immer noch in der Gunst des Pnblicum» zurückstehe», so sollte in der Thal die Personalunion zwischen Bankier und Conimissionair thuniichst beschränkt und die Schaffung reiner Depositenbanken von Reich» wegen begünstigt und da» Recht der Annahme reiner Depots ans die oben bezeichneten lllasftn beschränkt werden. Vom königlich preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten ist bezüglich der Beförderung leicht zerbrechlicher unverpackter Frachtgüter an die lönigl. Eisenbabndirectionen solqender Erlaß gerichtet worden: „Er ist in neuerer Zeit häufiger Klage darüber geführt worden, daß bei der Beförderung leicht zer brechlicher, »nverpackler Gegenständ« in ausgedednlem Maße Be schädigungen durch Bruch vorgekommen sind; auch lirgt Grund zu der Annahme vor, baß diese Beschädigungen mitunter durch Mangel an Vorsicht bei der AnSsührnng der Rangirbewegiingea der mit verminderten Einfuhr ist aber »kn größere» Quantum aukgesührt worden, nünitich 1 894 777 D-Ctr. in 1894 gegen nur 1645 514 Toppel-Centner in 1893, so daß die vorhandenen Borräihe in recht beträchtlichem Maße herangezogen worden sind. Verringert hat sich der Verkehr bei svigeuden Artikeln: 1883 solchen Waaren beladene» Wagen herbeigeführt werden. Wenn auch die Haftpflicht der Eijenbahnen sür solche Güter durch die Be stimmungen deZ deuischen Handels-GesetzbuchS (Art. 424, Ziffer 12) und der VerkehrSvrdnung sür die Eisenbahnen Deutschland» («. 77, Nr. 4) eingeschränkt ist, so ist doch, wie ich unter Hinweis aus de» Erlaß vom 26. August 1890 wiederholt bemerkte, gerade bei der Beförderung und Behandlung derartiger Güter seiten» der Eisenbahn-Tienslstellen mit um jo größerer Vorsicht und Sorgsalt zu verfahren, »m Beschädigungen thuniichst zu verhüten. Nach den allgemeinen Dienstvorschriften <K. 36, Abs. 12, S. 72) ist eS den Veriendcrn gestattet, die von ihnen beladenen Wagen mit Placaten zu beklebe», weiche ». A. auch die Bezeichnung der Waaren «ni- dalte». Zur vorsichtigeren Behandlung der mit zerbrechlichen Gegen ständen beladenen Wagen beim Rangiren wird e» beitragen, wenn, . „< , die Versender Lurch Bckiebung der Wagen mit solchen Placaten aus I »tr Verkehr in Tabak gestaltete sich wir Kasse, Har» Petroleum Wolle INI den Inhalt aufmerkiniii machen. ES einpsiehlt sich, die Versender durch die Dienststellen daraus Hinweisen zu lassen, daß es bei ihrem Jnieresse liege, von der ihnen nach de» allgemeinen Dteiisworschriflen eingcräuiiilen Besugniß Gebrauch zu machen, wenn auch die Haft pflicht der Eiftnbahiie» eine Verschärfung hierdurch nicht erfährt." Norddeutsche Grundcreditbank. In d-r am 4. Januar abzuhaltenden außerordentlicht» Geiieral-Äersaininlniig wird bekannt lich über Verlegung dcS Sitzes der Bank nach Weimar und über das neue Statut Beschluß zu fassen sein. Die Bank will, wie schon früher gemeldet wurde, ihren Gcschästskreis erweitern und zu dem Zwecke ihr Acticncapilat von 4'/, ans 7'/, Millionen erhöhen. Für bas vermehrte Actiencapital ist eine andere Gewinnverlheilung in Aussicht genommen: bisher wurden von: Reingewinn zunächst 5 Proc. sür de» Reservefonds und 10 Proc. Tantisine sür die Ver waltung vorweggenoinnien; daS neue Statut bestimmt, daß erst der Reseivesonds mit 5 Proc. doiirt wird, dann die Actionaire bis zu 4 Proc. ihres AcliencapilalS Dividende erhalten; von dem Rest werden 10 Proc. Tantiöme an den AusfichtSraih und die vertragsmäßigen Daiitiöinen an die Directio» verthciit; über die tan» verbleibenden Beträge verfügt die Geiieral-Verjainnilung. *— Baugesellschast Humboidtsdain. Der Beschluß der am 12. d. MtS. stattgefiindencn General-Pcrsamniluug, betreffend Liquidation der Gesellschaft, ist jetzt im GejeUjchastSregister deS Berliner Amtsgerichts zur Eintragung gelangt. Normalspurige Kleinbahn Halle-Hettstedt. Am Donnerstag fand in Schwiilersdorj eine Versammlung der Actie» Zeichner und AuSschußmitglitder sür den Bau einer »ormalspurigcn Kleinbahn von Halle über Schwitlersdorf und Gcrbstcdt nach Hei! stedt statt. Oberbürgermeister Staude eröffnet« die Versammlung mit einem Hinweis aus die von ihm versaßle Lentjchrist, entwickelte in kurzen Worten Len Stand der Dinge und gab nach Begrüßung der zahlreich erschienenen Anweftnde» Herr» Jnstizralh Schlieck mann-Halle daS Wort, welcher eine Präsenzliste linier gleichzeitiger Benennung der gezeichnete» Beträge auislellte An» dieser Ausstellung ergab sich, daß die Zeichner von 1 Million Stamm-Actien, außer, dem die Firma Lsiiz L Eo.-Stettin, die unter der Bedingung, Laß die Stadt Halle ZiiiSgaranIi« über de» Rest des Anlage-Capitais übernimmt, denselben zeichnet, vertreten sind. DaS Anlage-Capital in Höhe von 4 100000>t ist somit voll gezeichnet. Hieraus wurde mit einigen Abänderungen das von Herrn Schlieckmaiin verlesene Gesellschaslsstatut einstimmig angenommen uud von den anwesende» Actienzeichnern vollzogen. Damit ist die Gesellschaft unter der Firma „Halle-Hettstedter Eileiibahn-Gesellschast" conslilliirt Hieraus wurden einstimmig die folgenden Herren in den AussichiS- rath gewählt: Baron von Stromberg-Welftshotz, Fabrikbesitzer Heydenreich.Nielieben, Stadiraih Albert Ernst-Halle, Bankier Emil Sieckner-Halle, Commerzieiiralh Heinrich Lehman».Halle, Rittmeister Georg Neirc-BeeftiisleLt, Anitsvolsteher Karsten Heltslebt, Oberamlmann Lüdicke-Pollebe» und Director Fürsten berg (Lenz L Cos-Berli». Ter Aassichtsrath wählte hieraus zu seinem erste» Vorsitzenden Herrn Coiiilnerzienraih Lehman»-Halle und zu dessen Stellvertreter Herrn Bankier Einil Steckner-Halle, sowie zum Vorstand bis aus Weiteres Herrn Privatsecretair Louis Weckinann.Halle, welcher eine lange Reihe von Jahren im Eisen bahnsach thätig gewesen ist. Mit der zuversichtlichen Hoffnung, daß die Stadt Halle durch liebernahine der belegten Zlnsgarantie daS als »„bedingt rentabel zn betrachtende Unternehme» fördern werde, schloß sodann der Herr Vorsitzende des bisherigen gelchästssührendt» Ausschusses die Versammlung. (H. Z.) *— Germania-Brauerei, Actiengesellschast. I» der ordentlichen Geiieral-Verlamniluiig in Dortmund waren l2 Actionaire mit 826 Stimmen anwesend. Die Anlrüge der Verwaltung wurde» einstininiig angenommen, und gelangt demnach am 2. Januar 1895 eine Dividende von 9 Proc. (90 ./l per Actie) zur Au-zahlung. Ei» Antrag aus Ausschüttung einer Dividende von lO Prvc. wnrde abgelehnt, vielmehr beschlossen, wie vorgeschlagen, 30 000 von, Remgewlnn zur Totirung dcS Special-ReservefonhS zu verwende» und 20 492 aus neue Rechnung vorzutrage». Es wurde noch mitgetheilt, daß der Absatz im neuen Geschäftsjahre gegen daS Vor jahr bis heute eine Zunahme von ca. 2500 bl erfahre» hat. In der vorgestern Nachmittag in Essen abgchaltcnen Sitzung beS Beiroths des Rheinisch-Weslsälischen Rohlenjyndicats wurde u. A. die Commission zur Vorbereitung der Verlängerung des Kohlenjyndicals gewählt. Derselben gehören, wie die „Rh.-Wests Ztg." meldet, außer dem Vorstand deS CyndicateS, sowie den Herren Generaidirector Kirdorf, Bergrath Krabler, Generaidirector Müier und Bergaffessor Pieper an: sür die Gasslanimkohlengruppe General. Director Boniver, Gewerke Oscar Waldthauftn und Director Brüggeniann, sür die Fctlkohlengruppe General- director Morsbach, Behrens und Esftrtz, sür die Magerkohlen- gruppe Stadtrath Kleine, Gewerke Funke und Direktor Becker. Sodann wurde beschlossen, der Zechenbesitzer-Veriammlung vor- zujchlagen, sür das Jahr 1895 folgende Förüereinschränlungen zu beschließen: Für die Monale Januar, Februar, März lO Proc., Avril, Mai, Juni und Juli 15 Proc. und August bis December 10 Proc. Endlich wurde beschlossen, die nächst« Zechenbesitzer- Versammlung aus den 5. Januar 1895, Nachmittags 4'/, Uhr, ein- zuberusen. Emder HeringSsischerei. Die Actionaire werden aus den 12. Januar 1895 zu einer außerordentlichen Ge»era>-Persamm- Inng eingeladen, in welcher über Begebung der noch im Besitze der Gesellschaft befindlichen 569 Actie» Beichlnv gesaßl werden soll. L Der HanLel Bremens während der ersten ets Monate de» lausenden Jahres zeigt nur für zwei Artikel einen nennenS- werthen Aufschwung, nämlich sür Baumwolle und Zucker. Von Baumwolle sind, offenbar der reichen Nordamerika»ische» Ernte halber, vom 1. Januar bis Ende November 1894 eingesührt worden 1 634 740 D.-Etr. gegen 1 439 781 D.-Elr. im Vor>ahre, die Aus- suhr betrug gleichzeitig 1 661 492 D.-Ctr. gegen 1 436117 D -Clr. im Vorjahre. Von Zucker stellt sich die HaiiLelsbewegung wie folgt: itinlure Hlueluhr 188g 1891 1«« 1894 D. Sir. D Sir. L Sie. D.-isle. Zucker, roher 286 303 401344 284 239 40l2t2 . rassiuirter .... 110783 108 3141 83 193 76 872 Danach hat also die nach dem Anslande seewärts gehende Ausfuhr von Rohzucker in mehr als gewöbnlicher Ausdehnung während des laufenden Jahres ihren Weg über Bremen genommen. Gestiegen ist deS Ferneren die Handelstewegung bei Schmalz von 28 742D.-Ctr. in 1893 in der Einiiihr ans 43 204 D.-Etr. in 1894 und von 23195 D-Ctr. in l8!»3 in der AnSsuhr ans 33 435 D.-Ctr. in 1894. Auch von Speck wurde, meisten» au» den Vereinigten Staaten, im lausenden Jahre inehr zugesiihrt, nämlich 15 397 D.-Elr gegen nur 3337 T -Clr im Vorjahre, Labei stieg die Aussndr ab Bremen ins deutsche Binnenland von 2997 D.-Elr. in 1893 aus 14 5:34 D-Etr. in 1894. Eigcnthümlich hat sich die Handels bewkgunq bei Reis gestaltet; von demselben wurden 1893 2425017 Dvppel-llentner und 1891 2 084 981 D.-Etr. eingesührt, trotz dieser Einfuhr: 115 934 D.-Ctr. 95 829 D.-Ctr. Ausfuhr: 101 896 O 85196 » Einfuhr: 23 427 O 20 626 » Ausfuhr: 23 831 O 22 871 - Einfuhr: I 225 ip»7 » 1196 695 Ausfuhr: 900 455 , 837 279 Eiusubr: 590 294 » 539 650 Ausfuhr: 597 795 536310 » abak gestaltete sich wir li i nfu d r ISvil ISS« folg«: aullnbr 18« GS1 Gerste Hafer MaiS Roggen Weizen Tabak, westind. u. südamerckanischer . 401045 240177 276 799 264 611 D.-Ctr. Tabak, nordamerik. 144 579 187 909 160 320 161 304 Tabakstengel . . 43 076 18651 24 967 22 28? . Cigarren .... — — 43 454 37601 Mille Der Verkehr in Getreide läßt sich wir folgt zusammenfaffeu: «>n i uhr «uesuhr I89N >894 1893 1894 77 557 t 131997 t 59 537 t S18I3t 11 489 - 23172 - 6 053- 16 961 - 107 582 - 61 179 . 90 933 - 64 820. 32 480 - 66 659. 14 719 . 36 362. 29 928 - 51955. 19 568 - 39 849« *— Gaggenauer Eisenwerke. Einem Aciionair, welcher sich an den Vorstand der Gesellschaft um A»»ku»st über die derzeitige Lage des Unternehmens gewandt hatte, ist geantwortet worden, daß die Werke seit Jahressrist verschiedene ihrer weniger einbriogenden Fabrikate anSsallen ließen und sich dagegen mehr auf lohnende Massenartikel verlegt haben, in denen i» Len letzten Woche» wieder weitere Abschlüsse von über Millionen Mark erzielt sind. Außer voller Beschäftigung auf längere Zeit sei auch die Betr!eb«leistu»g»- sähigkeit erhöht worbe». Das jetzige Jahr würde einen befriedigenden Gkwinnüberjchuß ergeben, der aber jetzt noch nicht genau fest« justelft» sei. *— Nordböhmische Transversalbahn. Wie auS Men, mitgelheilt wird, soll eine außerösterrcichische Finanzgruppe der Finanzirung der »ordböhmischen Transversalbahn Neicheuberg- Leipa-Leilmeritz uud Lvbositz mit de» Abzweigungen Lobositz-Tepiitz und Lobositz-Brüx näher getreten sein. LS soll Aussicht aus das Zustaudekommen der bezügliche» Verhandlungen vorhanden sei», fall» aus entsprechende Beitrag-Ieistungeo der Interessenten zu rechne» ist. Einem amtlichen Bericht« über die Lage d«S Petroleum- markte» in Rußland entnimmt die „Bert. Bürs.-Ztg." folgende Einzelheiten: Um die Mitte de- vorigen Monats wurde di» Monotonie ans den russische» Pelroleummärkte» durch eine plötzliche Erhöhung der PreiSnotirunge» unterbrochen. Besonder» die kleinen Händler hofften ihre Borräihe unter günstigeren Bedingungen zn realisiren; ja, man war so überzeugt von einem weiteren «leigen der Preise, daß seitens der Verkäuftr sehr viele Aufträge bedingungslos abgeschlossen wurden. Trotz dcS wieder eingetretencn Sinken» der Nvlirungen sind dieselben immer noch höher ai« im Lclober. Ittdesscu wurde die Aufmerksamkeit der Producenten durch die HU derselbe» Zeit staltgefuudeue Sitzung der Naphlba-Industriellea so »n Anspruch genommen, daß LI« HandeiSthäiigkeit in den Hintergrund gedrängt wurde. Die übrigen» sehr bescheidene» Resultate waren folgende: Es standen drei Fragen von allgemeinem Interesse zur Berathung. Erstlich handelte e» sich um die Einrichtung einer Petroleum-Börse in Balum oder Baku und zweitens um die Anlage gemeinschasllicher Petroleum-Reservoire (die einen ähnliche» Zweck wie die Gelreide-Elevatorea haben sollten». Tie Vorschläge wurden abgelehnt. Man wies daraus hin, daß Balnm, als bloßer Stapel platz, wo Geschäfte fast gar nicht abgeschlossen würden, sich sür eine Börse gar nicht eigne, während in Baku bereit» ein« Börse exislirt; allerdings sei dies eine allgemeine Waaren- und FonLS- Börse, in Wirklichkeit werde aber nur Petroleum dort gehandelt, so daß die Börse nur einer zweckentsprechenden llnigestaltung be- dürft. — Was den Handel mit Naphtharückständen betrifft, so ist derselbe vorläufig wenig belebt. Durch die milde Witterung bedingt, war eS bisher »löglicii, auf dem Wasserwege Steinkohlen zu den Fabriken zu schasse»; der nun eintreieiide Frost wird hierin Wandet lchafftn, und die Nachträge nach Naphtharückständen wird demgemäß steigen. UebrigeiiS wirkt die Concurrenz zwischen dein Petroleum aus Baku und demjenigen au» GroSuo lähmend aus den innere» Handel. Letztere» wird besonders aus den Markt z» Kiew geliefert, wo sich jetzt eine Gesellschaft unter dem Namen der Grosno-Dniepr- Gesellschast gebildet hat. Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen. * Köln, 21. December. Di« erste Post von London über Ostende vom 20. December, welche in Herbesthol den Anschluß an Zug 11 versehlt hak. ist mit Sonderzug in Köln eiugetroffta und hat den Anschluß nach Berlin über Hamburg noch erreicht. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. Ru» 19. December ringetragen: Die Firma 0r. P. Stolte. Verlagsbuchhandlung, kn Leipzig- Reudnitz (Conslantinstraße Nr. 6) und als deren Inhaber Herr vr. weck. Albert Heinrich Paul Stolte daselbst. ZiuiuigSverslcigertllig. DaS im Grundbuch« auf tcn Namen der Frau Louise verw Hauplmann von Brieftn, geh. von Bredow, in Charlottenburg ein getragene, zu Leipzig.Linbena» an der Gulsmulhsstraß» vir. 48 gelegene HauSgrundsinck Nr. 973 ^ de- Brandkalasters, Abth. .4, Nr. 163 m des Flurbuch» und Foiium 1130 des Grundbuchs sür Leipzig-Lindenau, geschätzt aus 1N500 >l, soll an diesiger Amts- gerichlsstelle, Zimmer 2>4, zwangsweise versteigert werden und ist der 2l. Februar 1895, Vormittags 11 Uhr, Bersteigerungslermin. Zahlungs-Einstellungen re. 4V-n. Prag, 2l. December. (Privat-Telegramm.) DaS Leit- meritzer KreiSgericht eröffnet« den EoncurS über das hiesige Nachlaß- vermöge» des Knopssabrikanlen Emilian Mayer in Hütten (Sachsen), welcher in Ntedergrund eine Fabrikrealilät besaß. Verdingungen im December. 28. Leipzig, UniversilälS-Rentamt, Glaserarbeilen; 28. Ehemnip, Süchi. StaatSbadnen, GaSanstaltsproducte-Berkaus; 29. Breme», GcrichtshauS-Vanburea», eichene Fenster; 29. Dresden, Städt. Tiefbauamt, Alietjen-Verkaus. Januar. 2. Leipzig, Ober-Posidirection, Erb-, Pffasierarbeitea »c.; 3. Halle a. S, Belriebsamt, Alter Material; 4 Erfurt, Belriebsamt, eiserner lieberbau. Einnahme-Ausweise. 'Amsterdam, 21. December. Tie Gesammteinnahmea der Niederländisch - Südafrikanischen Eisen bahn-Gesell- schasl sür Frachten, Zölle und Steinkohlen betrugen im November 1894 (provisorisch) 868 800 fl. gegen November I8S3 (provisorisch)
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