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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-17
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.05.1888
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30Ü4 Sitzung -er Stadtverordnete«. Vorläufiger Bericht. * Leipzig, 16. Mai. Am Ralh«tische anwesend: die Herren Oberbürgermeister vr. Georai, Siadttäthe Ludwig- Wolf, Mechler, Heßtcr, Walter und Schmidt-Döhlmann. Aus die Millbetiungen de« Rothe« zu Conto 38 „Straßen und Wege" Ausgaben Pos. 24 „Erneuerung der Fußwege aus de,,, Neumarkl 36 384 außerordentlich" und Ausgaben Pos. 42 „A-phaltirung de« Neomarkte« St Sl3 außer' crbent>ich"be» diesjährigen Hau-Haltplan« wurden die Positionen nunmehr verw lligt. Die H-rstellung eine« Tementbeton-Fußwege« am Haupt- wegc der Promenaden von der Halle'schen Straße bi« zun, Thomaskirchhos wird genehmigt, dahingegen der Antrag de« Herrn Fähndrich, den Ralh zu ersuchen, noch in diesem Zähre eine Vorlage wegen Wciterslihrung de« Wege« bi« zum Museum an da« Collegium bringen zu wollen, mit 24 gegen 2l Stimmen adgelebnt. Zu kein Beschlüsse de« Rathe«: „für da« Rirolaigymnafium eine neue Turnhalle an der Stcphansiraße zu erbauen und daraus zu Lasten de« Stammvermvgen« die Summe von 44 766 zu verwenden" wird von dem Bau-, Finanz- und Schulausschug empfohlen: 1) die Vorlage abzulehnen und den Ralh um eine neue Vorlage zu ersuchen, 2) zu be» antragen. die Turnballe aus der Südseite de« H»sr« zu erbauen. Der Autschutzontrag zu l) wird dom Collegium onge» nomnien, dagegen derjenige zu 2) abgelehnt. Der Verkauf der an der Earl Tauchnitz-Straße gelegenen Bauplätze Nr. 9 (ca. 2215 qm Fiilcheugehall), Nr. l6 (ca. 2201 qm Flächengehalt) und Nr. ll (ca. 2568 qm Flächen gehall) sür 38 pro 1 qm — 84 176 bez. 8S7l8 und 97 584 wird genehmigt. Bezüglich der Erhöhung der in Eonto 328! Pos. 7 de« l887er Hau-baltplane« eingesetzten l5 666 >e Unterhaltung«, kosten für da« Neue Theater um 4666 wird beschlossen, die Vorlage abzulehnen. vermischtes. — Berlin, 15. Mai. Die Enthüllung de« Denkmal« Kaiser Wilhelm'« in Friedrichldagen, die erste Feier dieser Art in Deutschland, fand Dienstag Mittag 1'/» Ubr unter außerorbenllich zahlreicher Belheiligung der Bevölkerung de« Kreise« Niederbarnim statt. Am Montag Abend war ein Zapfenstreich der Curcapelle unter Begleitung der Krieger« und Landwebr-Bereine au»qesUhrt worden; die Feier am Tage leitete eine Revcille am frühen Morgen eia. Um 12 Uhr Mittag« hatten sich sämmlliche Festtheilnedmer, welch« sich au« dem Krieger«, Landwehr-, Verschönerung«-, Turn- und Gesang-Verein zusammensetzlen. an der Ort«kirche am Krieger denkmal versammelt. Den Zug ervffneten die Knaben- und Mädchenschulclasseii Friedrich-Hagen«, welchen 8 Equipagen mit 16 Ehren.Iungsrauen folgten. Der Zug bewegte sich sodann durch die reichgescbinückle Friedrichstraße zum Denkmal. i»> Curpark. Dort empfing eine Deputation die per Bahn an- kommenden Ehrengäste. Kaiserin Victoria hatte in einem liebens würdigen Schreiben >br Nichterscheinen entschuldigt; auch Fürst BiSniarck und der Herr Minister von Puttkamer batten ihre Abwesenheit durch dienstliche Obliegenheiten motivirt Der Lanvrath de« Niekerbarnimer Kreise«, Herr Geheimer Regie- rung-ralb 1)r. Scharnweber, Herr Generalmajor v. Kräwell. der Superintendent der Diverse Köln-Land, Pastor Borberg, waren erschienen: der benachbarte Adel war säst vollzählig vertreten. Der Gesang de« Choral« „Ein feste Burg" leitete die Feier ein AintSvorsteber Drachholy hielt die Festrede. Nach abermaligem Festgesang fiel di« Hülle de« Denkmal», welche« nunmehr von den Ehrenjungsrauen bekränzt wurde. Hieraus hielt Herr Pastor Vogel die Wciherede. und einen würdigen Abschluß der Feier bildete die preußische National- liymne, welche stehend gesungen wurde. Da« Denkmal ist imposant Ans einem 1,66 m hohen Postament von schwedi schem Granit erbebt sich die Überlebensgroße Büste Kaiser Äilbelm's au- innlirter vergoldeter Bronze, nach deni Entwurf de« Professor« Calandrelli in der Bildgießern von Gladei» beck >L Sohn gefertigt. Aus der Vorderseite de« Postament« befindet sich ein Lorbeerkranz au« echter Bronze italienischen Gusse« mit der a»S goldnen Buchstaben gebildeten Inschrift „Seinem Kaiser Wilhelm. Friedrich-Hagen". Die Rückseite enthält die Worte „Be^chvneruiig«-Verein. Fricdrichshagen". — Nach der Feierlichkeit fand ein Festdiner für da» Fest« Comitö und die geladenen Gäste statt. --- Eine goldene Taschenuhr für 26 666 ist beim Hosulirmacher Job«. Hartmann vorm. D NLdir, Unter den Linken 48/49 in Berlin, zu sehen. Diese Uhr stellt die denkbar größte Leistung von Uhrmacherarbeit tar. Mit dem einen Ausziebluops werden die zahlreichen mit einander ver bundenen Werke der Uhr zu gleicher Zeit aufgezogen. Die Ubr zeigt zwei Ortszeiten, schlägt von selbst d,e volle und Viertelstunde mit Abstellung, rcpetirt die Minute, hat springende Secunde mit zwei Zeigern und doppeltem Anhalt, ferner einen immerwährenden Kalender, der auch da« Schalt jahr richtig zeigt, gicbt die Jahreszahl, Monat, Tag. Datum und den Mondwechsel an. weist die fünftel Secunde und die sog. schleichende Secunde aus und Hot endlich auch einen Thermometer. Dabei ist die Uhr von nicht außergewöhnlicher Größe. — Zu dem von den städtischen Collegien in Halle a. S. b schlossern, Ankauf de« Rittergute- Gimritz bemerkt die .Saale-Zeitung": „Der Beschluß wird sicher auch in der ganzen Bürgerschaft willkommen geheißen werden. Die wachsende Stadt braucht in zunehmendem Maße solche Platze, an denen der Großstädter sich von dem Qualm und Staub deS Werktage« zurückziehen und sich an dem Borne der Natur erquicken kann. Und welche« Plätzchen in der Nähe der Stadt böte eine willkommenere ErsnschungSstätte al« die Nach»,« galleninsel! Aber nicht nur au» gesu»dhe,llichcr Rücksicht ist der Erwerb für da« Hallesche Gemeinwesen von Vorlbeil, er bietet deren noch viel mehr; die Stadt erhält zugleich die Bersügung-sreiheit Uber die Saaluser, sie erhält Schuttabladeplätze und sie kann der Hafenbahn bei einer Verlängerung nach dem Man-selvfchcn hin jede beliebige Richtung geben". -- Am dritten Psingsttaae, Dien-tag. den 22. Mai, hält die .Nirderlausitzer Gesellschaft für Anthro pologie und Urgeschichte" ihre dritte Hauptversammlung zu Guben ab und ladet dazu Mitglieder wie Freunde der Anthropologie ein. Die Versammlung findet in der Aula de« Gymnasium» statt. Außer wiffenschastliche» Vorträgen und kürzeren Mittbeilungen au« dem Arbeitsgebiete de» Vereine« und freien Besprechungen im Anschluß an dieselben findet auch eine Ausstellung urgeschichllicher Funde statt. Bei günstiger Witterung soll auch eine Ausgrabung aus eine», vorgeschichtlichen Gräberselde in der Näo« der Stadt vor genommen werde». Endlich ist auch ein Ausflug zum Hügel- gräberselde bei Horno-Grießen geplant. — lieber d,e Eröffnung der niederösterreichischen Gewerbe-Au-stellung meldet die „vossiscbe Zeitung" ausslihrlicher au» Wien. 14. Mai: Der gestrigen Enthüllung de« Maria-Theresia-Denknials iolqie heute die Eröffnung der Gewerbe.Ausstellung, welche dcr niederüsterreichnche Gewerbeverein zur Feier der vierzig jährigen N'gierunaSzeit unsere« Kaiser« «ranftaliei hat. Dein dynastischen Feste solate ein Fest de« Buraeiihum«, bürgerlicher Arbeit, l'ürgcrlichkn Fleißes. Bei dreier Ausstellung Handel, e« sich nicht um einen internationalen Reitkampi der Völker und Staate», sie Hai nur den Zw-ck. zu »eigen, welchen Fvriichrilt Gewerbe und Industrie in den letzte» vierzig Jahren gemacht und »ie ichö» einander unterstützend und ergänz-nb die einzelnen Zweige des Ge- werbe« Zusammenwirken Der nikdrr»sierre>ch'sche Gewerbeverein >>t ein» vornehme Kö> .erschall. welcher die Elite de« Büraenhum« angehSrt. m in tonnte alio geiaht sein, daß die Ausstellung de« Traditionen diele« vereint alle Ehre mach«, werde; indrsse» find ,»« tzochg^vmwt» Er »rinn gen ützeilroft,, wmchen, dem» Schönere« n,h Großartiger»« kan» da« Ang« nicht sch«,», »nd «an mnß sich i» Bewnnder»»« beug« vor de» Ergebnisse, ,»d Ersolge» bürgerltche» Fleißes. Schon da« Arrangement ruizücki. via» dnrchschrrüel zuaüdft eine» mit Vavillan« »ad Kioste» aa«grstottrtk, Park, bevor ma» za dem Riesenbau, die Rmuode. gelaugt. In dies«, Pavillon« and KioSlrn sind Speeial-tzlasstellungen »nirrgedracht: s» die Ausftrlluuge» de« Ackerbon- »ad de« Hanbels- ministrrinm«. der vierindnftrie, de« «ilitair^eographische, Institut«, allrr Zweige de« Sporis, der Malerei u. s. ». I» der Rotunde selbst ist da« «iaentl'che Gewerbe uniergedracht »ad an dt« Rotunde schließe» sich die Maschiaen vollen mU ihre» surrrude» »ad pusteaden Un- geihüme», d e nimmermüde die Arbeit der Mensche» aus alle» Ge- bieie» der Production »nierstlltze». E« habe» «ehr als 2600 Anssteller diese Ausstellung beschlckl uad sie habe» io Prächtiges uud Mannigfaltiges geböte», daß man sich »awillküiiich an die Weliausftrstnaq von 1873 erinnert. Die Ansslrllnn- «ft vollendet, macht allenthalben den Eindruck de« Fertigen. Betritt man dnrch das Sübporial die Rotunde, io gelangt man zunächst z»r Ansftellnng der Texülindiiftrte: nie Erzeugnisse der Baumwollwaaren. der Weberei- »ad Spinnerei-, der Kammgarn-, der Möbelstoff, »nd Teppichsabrikr». der Faonkaie au« Flachs, Hanf und Inie, der Färberei. Druckerei. Bleicherei, der Stickerei u. s. «. belchSii geo »nsrr Ang« ,»d fordern nuser Urtheil heraus, weil sie Ding« des tägliche» Bedarfes ver- anschauliche». Aus dos Srrangnnent haben die A»«fteller viel Sorgsalt verweudrt: da steht man einen orientalischen Pavillon m i Siideudamastkoffe» überreich ausgrftaitet, dort eine bewegliche Windmühle mil Seidengazr« ». s. ». Weiter vorwürt« schrellead fällt einem der P pienhurm eioer Papierfabrik ans. weicher ia seiner Höhe von 62 w bl« in die Laterne der Rotunde ragt. Zwischen dem Süd- »nd Osttronsept ha» die Metallindustrie (Gold- »ud Silber- arbelir, und Juwele», Bronze-, Eisen, »nd Slahlwaaren) ihr Heim ousgeschloqea. Im nördlichen Tdeil« der Roinnd« bestnde» sich di« Sruvven der wissenschaftlichen Instrum«»ie, der Elektrotechnik u»d der chemilchen Industrie. Lu diese schließen sich K»rz- »nd Galaotrrie- waareu. d>e Bek.e d»»gs- »nd Pntzwoare». Im nördliche» Theile der Rotunde hat die keramische Gruppe, die Sietaindustrie, die Papier-, Holz und Lederindustrie Platz gesunden. In der Milte ver Rotunde, hoch erhaben und elnenAosblickauf dosInnerr des koloffalenBonr« qewäbrend, steh» der Katserpavilloa, welcher von den detheilinten Industriellen dem Monarchen gewidmet wurde Der Prachtbau, nach den Pläaea des Ausstellnuas-Director« Architekten Breßler heraeftellt, ist im österreichischen Barockstil aus der Zell Karl'« VI. grhalie». In der äußeren Farm gleicht er einem Zelle; vter Riese,ftaagr» trage, einen Baldachin mit der Kaiserkrone, während die z» beide» Seile» herab- hängenden rolhiammetnea goidbordirteu Zelideckr» aa zwei Obelisk»» besestiqi sind Der Eindruck, welchra der Pavillon macht, ist vompö«. Die Ausstellung bleibt bis 10 Uhr Abeads geöffnet o»d wird bei eintretender Dunkelheit elektrisch beleuchtet, ebenso wie der Park und die hier zerstreute» Pavillon« und Kioske. Der erste Eindruck, welchen die Aa«stelluag macht, ist ei» überwiltigeuder, »ud jedes Wienerische Her» j»belt beim Anbück all' der Herrlichkeiten in Heller und edler Freud« über das Gelinge» de« Werke« ank. So viel über de» erste» flüchtige» Rundgang d»rch die riesige» Aus stellungsräume — Uebrr da» zu Ehren der Kaisers» Maria Theresia für ewige Zeiten mit deren Namen beoaunte bisherige k. k. Infanterie-Regiment Nr. 32 und da« Kaiser- Wilhelm - Regiment (Nr. 34) der österreichischen Armee wird un« Folgende« mitgetheilt: Das Regime»! ist bald nach der Thronbestelgnng der große» Kaiseri», »nd zwar im Jahre 1741 errichtet worden. Es ha» t» den nahezu IbO Iabreu leine« Best-Heus nur »ier Indabe» (erste) gehabt. Feldzeogmeister Gras Ignaz ForgLc« (Forgach) war der erste. Er hatte bet Au-brach de« österreichisch-« Erbsolgekrieae« dies Regiment selbst errichtet. Seine mit groß-r Umsicht geraarie Tapser- keil ließ ihn rasch znm Generalmajor ansrücken (1745), 1757 wurde er Feldmorschalllieutenant und nach dem Hubennsborger Frieden (1763) Feldzeugmeifter. Er lebte »och dl« Avril 1772. Ein Iadr daraus folgte lhm 1773 Feldmarschallliruienant Gras Samuel Gyulai, nach weitere» 29 Jahren (1802) Frldzengmeiftec Fürst Ricoious Esterkszy o,u Galaniha. Dieser Fürst hat eine» Name» in der Kunstgetchichle als Erricht« der großartigen Gemäldegalerie im Palast Kaunitz der Borftadi Marlahils (jetzt im okademiilven Palast zu Pest, wo sie als Ratlonaleigealhum seit 1865 ausgestellt ist). Auch für die Musik «hat er viel. Ja seiner Sommerresibenz zu Eisenstad» ließ er Hahd»'s Gebeine mit großer Pracht beisetze». Er starb 1833 in Lomo. Die Inhaberschast gt»g min an de» Erzherzog Franz Ferdinand d'Este, letzten Herzog von Modena, k. k. Fetdmarschalllieuteaant. über. Letzicrer starb am 20. November 1875. Seitdem war kein Inhaber wieder ernannt worden. (Das zwelisolgende Inianterle- Negimen« Nr. 34 hat den glorr,scheu Namen Kaiser Wilhelm'« iür ewige Zeiten erkalten, nachdem es ihm i84l als Prinzen von Preußen, 1858 als Pr »z Regent von Preuße», tm Jahre 1861 ihm al« eben zur Regierung gelaugt«» Köatg »oa Prr»ße» übertrage, worden war.) Dle« Regiment ist. wie Rr. 32, ei» »»garisches. Der Errichtung«- zeit nach hat e« ein ködere« Alter al« letzteres. Es ward bereu« 1734 errichtet. Kaiser Wilhelm'« Borginger tu drr Jnhoberschaft waren sieben. Oberst Baron Ladtllau« Kökrmesdy de Bei«« erhielt bat Regiment 1734. Seine Rachsolger wurden Feldzeugmeifter Adam Wenzel Gras von BalihyLny (nachmals gefürstet); Anton Fürst Esterlchzy von Aalantha, Feldmarswalllieutenaut, der Bater de« obengenannten Pracht, und kuvstliebendrn Fürsten Nikolaus Esterhazy; seiner Feldmarschall Paul Freiherr von Kray de Kraiowa; Feldzeugmeifter Paul Freiherr von Davidovich (1804); Feldmarschall- l eutenant Friedrich Prinz von Wi-d-Ruakel (1815) »nd Felbmarschall- lieuieaan» Joseph von Benkzar (1827). — Pari«. 13. Mai. An der untern Seine im Departement Eure, ia der Näh« de« Dorfe« Mmv«. ist am Himmelfahrt-laa ein große« Unglück vorgesallrn. In Mare-souS-vcnavle wird jährlich an diesem Tage ein große- Fest geseirri, zu dem die Bevölkerung der Umgegend ström! und nicht bloS andächtig, sondern auch sehr vergnügt ist. Nacht« um 12 Uhr fuhren aus dcr Seine 15 Personen in einem Nachen, um da« andere Ufer zu gewinnen; e« waren meist junge Burschen und Mädchen. Durch irgend einen Zu fall. man weiß nicht recht wie, schlug der übersüllle Nachen um und alle Insassen ertranken, außer dem BoolSsührer. der sich durch Schwimmen rettete. Hilfe kam zu spät, man fischte »ur Leichen aus; um 2 Ubr waren alle 14 Ertrunkenen am User beisammen gelegt, umgeben von ihren trauernden An gehörigen und der entsetzten Bevölkerung. Part». 14. Mai. Drr Forschungsreisen de und General-Gouvrrneur de« französischen Congo, Herr de Brazza, der in Rom schwer erkrankt war, ist soeben in Pari« ringetrofsrn. Er wird wahrscheinlich dehus« seiner vollständigen Wiederherstellung den Curort Vichy aussuchen und gedenkt sich in drei Monaten wieder nach dem Congo zu begeben. Die Neger diese« Gebiete« sind, in Folge de« Mangel- an Berührung mit civilisirlen Völkern, säst voll- iländiqe Wilde, aber intelligent und gelehrig. Nachdem sie von Einflüsse» de« Mohamedani«»,»« unberübrl blicken, sind sie vo» religiösem Fanati-mu« frei und nehmen leicht die Gcwobnheilen der Weißcn an. denen gegenüber sie keinen Widerwillen an den Tag legen und deren Ueberlegenheit sie anerkennen. Dcr Congo Reger ist rin Arbeiter, er schätzt die Erzeugnisse de« europäüche» Gcwerbefle>tze«: Gewebe. Waffe». Pulver. Spirituose». Mcfferschmiedewaarrn. Eisen-und Stabl- ivaaren. Fayence, GlaSwaarrn. Sie erhebe» sogar betress ter Qualität der Gegenstände immer größere Ansprüche. So lehne» sie z. B dir Manchesterstofse zu >6 Centime» per Meier jctzt schon ab und kaufen den Meter für 17 Cen time«. Eie wollen nicht mebr Messer zum Preise vor 1 Franc per Dutzend, sonder» wünschen da« Dutzend z» 2 Franc«. T>csc Rare erweist sick>, wie sich auch au« diesen Anzeichen schließe» läßt, als alsimilirdar und bildbar. E« bietct sich dort dcr curopälschen Civilisalion ein große» Arbeilrseld dar. — Brüssel, 16. Mai Die kürzlich mitaetheilt. halte der im Albambra-Theater stattgehabte Unfall — der große Kronleuchter war dort plötzlich nievergestürzt — zu Processen Uber die Enischädmuua-pst-chl Veranlassung gegeben und waren im richterliche» R-törb-Bersabren Sach- vrrsiänb.ge dehuss Untersuchung ver Ursache» vc« Unsallr er nannt worben. Diese haben jetzt in weitlänfig inotivirlem Bericht den Dirertor de« Tbealer«. Herrn Oppenheim, für b n Schaven verantwortlich erklärt Der Stur; be« LustreS, beißt es dort, ist aus Nachläisigkeit der Maschinisten beim Manövrire« mit b»«selden zurück»»führen. Wenngleich der Wrllboum, de, zu« Nus« und Niederziehen de« Leuchter« diente, zu schwach aewesen, da er für eine Last dp« 1666 ßss construirl war. während der Leuchter 1666 leg wiegt, so war der Unfall doch nicht di« Folge dieser Unzulänglichkeit drr Maschinerie. — Da« richterlich« Urtheil in der Sach« wirb erst später ergehen. — Eine der berühmtesten Stätten de« elastischen Alter- tbum« ist, wenigsten« ldeilweise, soeben wieder zu Tage ge fördert worden, die Akademie, in der einst Plato, der große Philosoph de« alten Griechenland, lehrte. Dcr Weg. der von Athen zu dieser Akademie führt, wirb gegenwärtig vollständig ausgedeckt. Er gewährt einen äußerst interessanten Anblick, da die Gegenständ«, die sich läng« desselben vorae- suiiderr, sich in völlig unverletztem Zustande befinden. Vor Kurzem sind mehrere Grabstein« mit Inschnste« sowie Sculp turen anderer Art au»gegraben worben und die Arbeiten werden noch immer mit großem Eifer fortgesetzt. Der Wiederaufbau diese« Thcil« de« ehemaligen Athen wird für die Besucher der klassischen Hauptstadt gewiß einen neuen hervorragenden Anziehungspunkt bilden. — Der „Immigrant" von vlomenau warnt vor der Anwerbung zur Einwanderung nach Brasilien durch Lobedanz, so lange nicht die Einwanderer die Sicherheit haben, aus Colonien angesiedelt zu werden. Er begründet die« durch folgenden Hinwei«: ,^Ost genug haben wir schon betont, daß nur ein geringer Procentsatz deutscher Einwanderer sich damit befreunden kann, aus Kafferpflanzungen al« Arbeiter die Sclavea zu ersetzen, selbst wenn sie in den ersten Jahren günstiger gestellt sind al« bei Bewirthschaftung eine« eigenen Grundstücke«, da- sie, gewöhnlich mittellos, unter Entbehrungen erst urbar machen müssen. Unabhängigkeit durch Grundbesitz ist und bleibt einmal die Sehnsucht jede« Deutschen, mit ver schwindenden Ausnahmen, di», in seine» innersten Wesen wurzelnd, ihn alle Anstrengungen, all« Mühsal gering achten läßt, wenn ihm nur da« Ziel seiner Arbeit, di» ersehnte Selbstständigkeit erreichbar ist. Der Iialienn will meist nicht« Anderes al- Arbeiter srin, rr bcsi.ndct sich wohl dob-i und nimmt keinen Anstoß an Verhältnissen, unter denen der Deutsche sich tief unglücklich fühlt. Icvra stelle man also an seinen Platz: Italiener in die Kafferpflanzungen, die Deutsch,» aus die Colonie." — Wie sorglos man in der Vorzeit an maßgebender Stelle mit der Verwendung de-Bauareal« und Feststellung der in den Grundstücken vorkommenven Besitzetlwrchsel — noch jetzt die Veranlassung vieler Processc — zu Werke ging, darüber finden wir einen interessanten Nachweis au« dem Jahre l373. Da» Thoma«kl»ster zu Leipzig besaß aa der Betteigasse — jetzt Johann,«gaffe — ein Gut. wahrscheinlich da« zur Zeit Zangenberg'sche. Diese« Gut lag wüst, diel- teichl abgebrannt und sollte wieder ausgebaut werden. Zwischen dem Ratbe und dem Kloster bestanden viele Irrungen, darunter auch «ine Streitigkeit wegen der Fluchtlinie, Vi« der Neubau de« Gute« gegen die Straße 1» erhallen sollte. Zuletzt wurden Markgras Wilhelm und Bischof Friedrich von Merse burg al» Schiedsrichter in diesen „vfloustrn, czwrytrachlen vndt krygen. die raliStute und der Convent der Reqeier Sancte Thomas" mitsammen gehabt", gewählt welche dieselben, deren keine geringe Zahl war. kurz und bündig erledigten. Neber die Fluchtlinie de« gedachten Neubaues bestimmten sie „Umbe da; wüste gut in drr Belilgazze scheivin wir, La, die regeler dar gem irem gute wärt- buwen mugen, doch also, da» sie also weilczwischen der strazze grin dem steynwege wärt« lassen, daz ein wayn (Wagen) uz und« ya gehen muqr." — Durch kiese Verordnung, welcher die Thomaner alSdalv nachkamen, wurde die Passage der Iobanm»gasse so verengt, daß die« Jahrhunderte aus den Verkehr von den nach.heiliast-n Folgen war. unk die „Bcttetgasse" eine tobte Winkelgossc wurde, welche auch bald al« Aufenthalt „bübischen gesindlcia«" in Verruf kam. Literatur. Im Vürprr-anse. Plaudereien aber Kunst, Knnstaem-rbe und Woynung-au'ftatiuag von Torueltu« Gurlitt. Kiidere'jche K Hoibuchliandlung I. Bleyl ln Dre«den Prel« geh. 4>Al, ln Leine- wand mit Boldschn. 5 ^4 — Da« Nest sich selbst bauen, bei der Au-staltung drr Woynang selbst mliwirken, der eigenen Anschauung »nd Iadivikoalllä! durch die Einrichtung der Zimmer, gleichviel mil großen oder geringen Mitleln, künstlerischen AnSdrnck geben und niMt nur de« Geschmack de» Fachmannes im eigenen Hause wallen lassen, da« ist >n drr That ein beglückende« Schossen. Gar Mancher könnte da«, hat aber nur »ich! Selbstvertrauen genug, seinen eigenen Geschmack und sein eigenes Empfinden fremdem Einflüsse gegenüber geltend zu machen. Wohlan, er möge e« »ur versuchen. Ls lst nicht gar schwer; die« prächtig« Burltti'sche Buch wird ihm den Weg dazu weisen. In der ersten Adihcilang werde» allgemeine Fragen behandelt, wie: el» Vergleich alter und neuer Wohnungen, alte Möbel, die Einsachheit unserer Bäier uad die Antike, di« künstlerische Wahrheit und da« Beziehuagsrriche, die Frage, wo« stqlvoü und sthlgerecht sei. die verschiedene» Formen der künstlerischen Wahrheit, die WohaungsausstaNuug als künstlerische Thal, die Frage, was schön sei und ob etwas za schön sein könne o. s. w Die zweite Abtdeüung saßt die beim Miethen der Wohnung ausstvßeuden Gesichl-vuncte ins Auge und dir Unier- iuchuag oller einzelne» Theile dcr Wohnung nach diese» Gesichis- vuncten hin. Der dritte Theil bedandelt in gleicher lichivoller Ueberschau das Hau«gerälhe und den Schmuck der Wohnung. Das Buch giebt aste seine Anleitungen und Raihschläqe nicht in Form trockener Gelehisamkeit, sondern im Tone leichier angenehmer, os» ergötzlicher Plauderei und durch Ansührung interessanter Beispiele aus dem Leben. Jeder, auch wer nicht gerade vor der Nolhwendig- kelt der Wohnungseinrichiung steht, wird da« Buch gern zur Hand nehmen. V7. Kleine Rangliste der Köntgl. Sächsischen Armee (XN. Armee- corps de« deutschen Heere«/) Leipzig, F. W. v. Biedermann. Gedanken über einig« Vereinfachungen bei einem event. Renab- druck de« Srerrir-Reglements für die Infanterie. Leipzig. Eduard Heinrich Mayer (Einhorn « Jäger). UrderstchtSkarte über die Lislaratton der russische« Armee tm westlichen Rußland. Nebst Angabe der iimmrliche» Eisen- bahnlinien, Festungen u. s. w. Leipzig, Moritz Ruhl. Geschichte der prrnftlschen Handwerkerpalittk. Noch amtlichen Quellen von vr. Moritz Meyer, Doeent iür Nationalökonomie au der Königlichen Technischen Hochschule zu Berli». ll- Band. Die Handwerkerpolitik König Friedrich Wilhelm'« l. (1713—1740). Minden i. W. I. E. E. Brun«' Verlag. Am Lenchtthnrm. Eine Geschichte au« Preußen« tranrlgen Tagen von Paul Block. Mit einem Briese Feiiz Dahn'« al« Einlei tung. Leipzig. Neinhold Weither. Drutscht Roniandidllottzck Salon-Ausgabe. 3. —10. Hakbband. Inhalt: De« rechten Auge« Bergerniß, Roman von August Nie mann. In ferner Ins« weit, Roman von Christian Venkard, Fannh Förster, Roman von Ida Voy-Sd: Waldidvll, Roman von Robert Beyer: Jantje Berdrügge, Roman von Theodor Dnimchen. Stutt gart, Leipzig, V rlin, Wien, Deutsche Berlag« - Anstalt. Ratnraltftische Ilntrrd«lliing«,vid>ts»drk. Herausgegebru von Arthur Zapp. Band 4 »nd 5. Inhalt: Die Lüg« der Ehe, Sittenbilder au« dem modernen Ehrleben; Im modernen Sparta, erbauliche Zeitbilder. Ta« nrrnösk Iatzrbiindert. Bon Paul Mantegazza. Einzig rechtmäßige Urbersetzing. Leipzig, F. W Steffens. Goetdt'a Weither in Frankreich. Ein« Studie von Ferdinand Groß. Leipzig, Wilhelm Friedrich, K. R. Hosbuchhändler. Ta« Ltcd »rr vkrnschhett. Ei» Lv»« '» 34 Erzählungen, von HtinrIchHarl. Band 1: Tul und Rahila. Großenhaiu and Leipzig. Baumen L Rouge. Verkehrswesen. " Pkingsten-Schworzatbak. Wie «achen aus die im Anzeigenthrilr evthalirn« Bekanntmachung der Direktion drr Soal- '-ahu über die für den Pst,gsi Beikehr bestimmten Estrazüg». cuech weiche naneailsch der Beiuch des herrlichen Schwarza« Ibales sehr erleichtert wir», noch g«nz besonh r« a»s«erkiam. Aus dem Geschäftsverkehr. ? Wie tu allen Branche», so ist man onch t» der Schuh, waarrnbrauche stetig vorwärts geschritten und Hai namentlich sei» Adiehe» aas praktische Reuheuen gerichtet. Hiersür liefert unter Anderm das reichhaltige Schuhwaarealage: der hiefigen Firma W. A. Hrnnlg, Johonuisgoffe l8, elaeu Beleg, uad gerade jetzi, wo moa sich sür Pstugftctutäule uud zur Reise rüstet, erscheint e s Hinweis aus die genannte Firma um so mehr angezeigt, a>« eine große Auswahl in Domen- uad Hereenstiesela, Schuhen rc. vorhanscn ist übrigens Herr Hennig als tücht ger Fachmann sür den Fall, daß Nefleclauleu etwas Passendes nicht voefinden sollte», binnen kürzester Frist die Bestellungen aussührt. * Leipzig, l6. Mai. Die Capelle de« l67. Insanlerie. Regiment« wird heute Abend im Garten de« Etadlissemen:; Vonorand da« 1. Garlen-Concrrt veranstalten, woraus wir hiermit besonder- aufmerksam machen. Telegraphische vepescheu. * Coburg. l6. Mai. Der Herzog von Coburg ist au« Nizza wieder hierher zurückgekehrt. * München, 15. Mai. Der Prinz-Regent begiebt sich morgen zum Besuche seiner Schwester Prinzessin Adelgunde nach Wien und wird daielbst bi« z»m 28. b. Mt«, verdleidrn * Passau, >6. Mai. D:e „Donau-Zeitung" bezeichnet die Nachricht verschiedener Blätter, daß der Bischof Meckert von Passau einer schweren GemülhSkrankheit verfallen sei und deshalb seinem bischöflichen Amte nicht mehr geoügen könne, al- unbegründet. Der Bischof habe allerding« ein Nerven leiden, zu dessen Hebung sich derselbe in Kurzem in eia Bad begeben werbe. " Wien, >5. Mai. Der Kaiser empfing Vormittag« den König von Serbien in der Hvsburg und stattete Nach mittag« o-wielben einen Gegendeiuch ab. Die Königin von Serbi-i, begiebt sich morgen nach Wie-v-rden. — Prinz Alexander von Hessen ist Nachmittag« nach Darmstabt zurück- grrrisi. * Pari«, >5. Mai. (Deputirtenkammer.) Im weiteren Verlauf« der Sitzung wurden die Mai-zölle im Princip und darauf auch bei der Einzelberathung die ein zelnen Ausnahmen angenommen, fchließlich aber wurde da« Gesetz tm Ganze» mit 282 gegen 247 «limmen abgelehnl. Maurice bemerkte hierauf, die Abstimmung ver Kammer sei ein neuer Beweis ihrer Ohnmacht und ein neuer B-wei« sür die Noch» wendiqkeit Ver Auslösung. Rouvier erwiberle. V»e Schutzzölle seien genehmigt worden, um den Norden Frankreich« zu be günstigen; man sehe, wie die Wähler dieser Gegenden daraus antworteten. Felix Pyal brachte einen Antrag ein. in welchem die Expropriirung jeder Weikstätte. die mit Willen de« Arbeitgebers geschlossen worden, gefordert wirb, um de» Arbeitern „vergeben zu werden. Er verlangt« die Dring ich, keit für seinen Antrag. Dieselbe wird abgelehnt. (Wiederholt.) * London, 15. Mai. (Unterhaus.) Der erste Lord deS Schatze«, Smith, beantraale eine Resolution, nach welcher die Rcgierung zu einer Eiuission von 3'/, Millionen Pfund Sterling drciproceiiliger Annmlälen sür die australische Flotte und sür die Veriheidigung gewisser Häfen und Kohlenstattonen Zwecks besseren Schutzes de- britischen ColonialbandelS, de- LandeS und der Häsen ermächtigt werben soll. — Da« Obcr- dauS erledigte die Regierungsbill, betreffend die Registnrung der Mäkler sür die neu zu errichtenden GcosschaslSrälh«. * London. l6. Mai. Da« Unterhaus hat den de australische Flotte betreffenden Thcil der von Smith be antragten Resolution mit 92 gegen 48 Stimmen angenommen unv die Beralbung über den zweiten Theil drr Resolution, betreffend die Veriheidigung der Häsen unv Kohlenstalionen, vertagt. Bei der Bcrathung dcr Resolution erklärte Smilh, die Negierung beabsichtige, die Häsen im Canal, sowie Malta und Gibraltar in den Zustand vollständiger Sicherheit zu setzen. Der StaatSsecrelair de- Kriege«, Slanhope, zeigte an. die Regierung werde neben der bereit- angekü.idigten Enquete durch eine Commission noch eine weitere erschöpfende Enquete über die Bedürfnisse für die Bcrtheivigung de« Lande« ver anstalten, deren Verhandlungen Lord SalGdury selber leiten werke. Wenn nölbig, werde ei» Nachtragscredit für die Be schaffung von Geschützen gefordert werden. *Rom,l5. Mai. (Deputirtenkammer.) Nach zwei tägiger Debatte über da- Finanzbudget theilte der Minister präsident Crispi heute mit, er muffe auS der Finanzsragc eine CadinelSfrage machen. Auch der Finanzmintster Magliani erklärte, baß er in Folge dcr Abstimmung über die localen Steuern kein persönliche- Vertrauensvotum verlangen könne. Die Kammer lehnte hierauf durch Erheben von den Sitze» eine von Musst (äußerste Linke) beantragte Tagesordnung ab, welche sich mißbilligend über die Grundsätze der Finanzpoliiik de- CabiiietS au-spricht und genehmigte in namentlicher Ab- stimmung mil 2l6gege»29Stimmen einen Antrag vetGludice'-, in welchem dem Vertrauen zu der Finanzpolitik der Regierung Ausdruck gegeben wird. * S pecia, l5. Mai. Das aus mehreren Panzerschiffen, Torpedo-Boote» und Torpedo-Kreuzern bestehende italienische Geschwader ist heule nach Barcelona adgegangen. An Bord deS „Besuvio" befindet sich der Herzog von Genua, welcher Italien bei der Eröffnung der Ausstellung osficiell vertritt. * Petersburg, 16. Mai. Nach auS Merw hier eiii- gegangenen Nachrichten wäre eine Anzahl salorischer Steppen bewohner auS Vem SUdwcsien von Turkmenien, welche i» dem zwilchen Rußland uud Afghanistan gelegenen Territorium nomadisiren, durch die afghanischen Behörden apsgesorbcrt worden. Tribut zu zablen. Am 24. April trasen die Saloreu an der afghanischen Grenze ein und e- kam zu einem un- bedeutenden bewaffneten Conflict. Bei Eintreffen de« russische» Obersten Alichanoff hatten sich die Saloren bereit- wieder aus russische- Gebiet zurückgezogen. Nach Schluß der Redaktion eiugegaugea. * Berlin, 16 Mai. Der Kaiser arbeiielr vormittag« mit dem General Winterfell) unv machte Nachmittag- eine eiustündige Spazierfahrt >n> Charlottenburger Parke. * Berlin, 16 Mai. Der Kaiser halte heute einen sehr guten Tag. Tie Schlingbeschwerden haben sich gehoben u»v war kein Fieber vorhanden. Derselbe empfing heule Nachmittag den brasilianischen Gesanken und den General Winterfell! zum Vortrag. Die Kaiserin und die Prin zessinnen unternahmen am Abend eine Spazierfahrt. * Iserlohn, t6. Mai. Soweit bekannt, erhielt L angerbanS (deulschsreisinnig) 4035, Herber- (national- liberal) 9766 Stimmen. Die Ergebnisse von einigen kleinen Wahlbezirken fehlen noch. " Wien, 16. Mai. Der König von Serbien empfing beute Mittag den Grasen Kalnoky zu einer längeren Audienz. Derselbe dinirte bei dem Kaiser. —Die Königin ist heute Nachmittag mit dem Kronprinzen nach Wiesbaden ab gereist Pest, 16 Mai Die Generalversammlung der Kasch au- Oderberger Bahn ermächligte die Direktion zur Aus nahme eine« Bnlehen« von 4 266 666 st zu nolhwendigrn Investitionen. — Die Generalversammlung drr Ungarischen Nordes« bahn beschloß die Ausnahme einer consotibirle» Aiileibe von 9'/, Millionen Gulden zu Investitionen. * Pari«, 18. Mai. Die Ministerien be« Krieg« und der Marine arbeiteten gemeinsam einen Entwurf au« zur Aiiffiabair eine« Credit« von 30 Millionen Franc« sür di« Küiteiivertheidiguiig. — Da« sranzvsische Mittelmerrgeschwader ging nach Barcelona ab. woselbst es vier Tage verbleibt.
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