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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-20
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1888
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Erscheint täglich früh SV, Uhr. Rkdarlioii »nd Lrprdttim» JahanneSgasse 8. Sprfchllonden der Kedartio»: Vormittag« 10—18 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. »dlee v!«o»icriMr «»ch idlich. dt« Ri«,«de ei»,«!»! »>e Ned«cn»» nicht »erdt»dlil i Red«ci »er für »tr nichft<«I,e»»e N»»«rr »eftimmtei, Inserate an vachentagra bi» 3 Uhr Nachmittags, ««P«««- »»-efttagen früh bi»'/,9 Uhr. 2» den Filialen fiir Ins.-Annahme: Mio Tle««, Universitittstrah« 1. Loui« Lösche, Tathariuenstr. 23 park. a. Königsplatz 7, «nr bi« '/,3 Uhr. NP)lLtr und Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, SM-elH"SeschSftsmkehr. ^ 141. Tonntag den 20. Mai 1888. Abonnement-prets vierteljährlich 4V, Mk. lncl. Bringerlohn 5 Ml, durch die Post bezogen 6 MI. Jede einzelne Nummer 20 P> Belegexemplar 10 Pf. Gebühren kür Extrabeilagen (in Tageblatt Format gesalzt) »hnr PostdeiSrvenrng 60 Mk. «tt Postbesördcrung 70 Mk. Inserate ögespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis Tabellarischer ». 8>sserosatz nach höherm Tons Reklamen »uter dem NedactionSstrich sgrspali Zeile KO Pf .,vor denFamilieunachrichtea die Sgespaltene Zeile 40 Pf. Inserate sind stet« au die Expedition zn senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnmoumeraiiäo oder durch Post- Nachnahme 82. Zahrgani) Zur gMigcil Vkachtung. Unsere Expedition ist morgen Montag, -en 21. Mai, Bormittags nur bis rS Uhr tzHfnet. ..... LxpväMon äes I^vlprixer ^nlxedlatte«. Amtlicher Theil' Nckannlmchung. >u» Anlaß deS am nächste» Mittwoch, de« LS. dS. MtS. aus der hiesige» BiSmarckstraße statt» ssudenden Eorsos bleibt diese Straße an gedachtem Tage m der Zeit von 3 bis 5 Uhr Nachmittag« sür den Verkehr mit Fuhrwerk aller Art, Droschken. BelocipebeS und Hand wagen gesperrt. Tie Theilnchmer am Eorso haben den Hinweg von der Weststraße au« durch den Johanuapark an der Lutberkirche vorbei, den Rückweg vom westlichen Ende der Liturarckstraße nach dem Scheibeupark oder nach der Piagwitzer Straß« zu nehmen. Leipzig, am 16. Mai 1888. DerlTath uad das Polizei-Amt der LtadtLeipzig. IX 2902 vr. Georgi. Bretschneiver. Hennig. Vtkalllitmachlmg. Der Rath beabsichtigt, >u oem aus dem neuen Schlacht- Hof« hie,selbst errichteten Kühlhause, in welchem durch lesy! der« Einrichtungen eine sür dir Busbewahrung von Fleisch geeignete Temperatur hergestrlll werden soll, einzelne durch Drahtgitter umschlossene und mil Haken zum Aushängen des Fleische« bezw. ganzer Tbierkörper versehene Zolle« ein- zurichten und solch« ««^Fleischer z« verintrthr«. Die Anzahl der"Mrüchst einzurichtenbe» Zellen soll von der Stärke der Belheütguug abhängig gemacht werde», auch sollen rechtzeitig zu erlennen gegebene Wünsche bezüglich be stimmter Großen thunttchst berücksichtigt werden. Dagegen kaua bei Unterlassung der hierdurch erbetenen Meldung eine rechtzeitige Berücksichtigung später ausgesprochen«» Mieth verlangen« nicht gewährleistet werden. Der nach Maßgabe der regeren oder geringeren Be- lheiligung erst uachlräglich definitiv sestznsetzend« Miethzin« ist aus 25 bis höchstens SO ^ sür den Quadratmeter pro .sah, angenommen worden. Die Grundflächen der Zellen betragen theilS 6,85 qm, lheil« S qm; außerdem ist eine kleine Anzahl größerer, von l2.i qm vorgesehen. W Nähere Auskunft über die Zellenrinrichtung u. s. w. er» chtiil Herr Architekt Moritz, welcher in den Geschäsi«stunden im Bau«Burrau aus dem Schlachthofe anwesend ist Ebendaselbst liegt eia Exemplar de« Entwürfe« der Kühl Hausordnung au«, welcher der Miether ebenso wie etwaigen noch nothweubigen Ergänzungen oder Abänderungen derselben sich zu unterwerfen hat. Meidungen wegen Ermiethung von Zellen werden schrift lich »der mündlich im Schlachthochaudureau bi« zum 8l. Mai Nachmittag 4 Uhr entgegengenommen. Leipzig, den 17 Mai 1888. I» 1635 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Vr. Krippendorff Die Lieferung der Steinkohle« und Braunkohlen sür dru Betrieb der Dampslesjel >m Naunhoser Wasserwerke aus da« Jahr vom 1. Juli 1888 bis SO. Juni 1889 und zwar bi« zu 110 Dcppclwagen sächsischer Pechkohle, hi« zu 40 Doppclwagen Meuseiwitzer Braunkohle ist auf dem Wege der öffentlichen Ausschreibung zn vergeben. Lewerber wollen die Bedmgnißhrftr hierfür bei der Ver waltung der Sladtwasserkunst, Obstmarkt S, entnehmen und llnzebote, vorschriftsmäßig vollzogen, iu versiegeltem Umschlag« Md mit der Aufschrift: -Kohlenlieferung für Wasserwerk -tannhof' bi« spalesienS den S. Zun, 1888, Vormittag« 10 Uhr. an un« Ul der Nuntiatur de« Nachhause« zur Ablieferung dringe». , Leipzig, am 18. Mar 1888. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Rothe» Vekanntmchuilg. Für die NbfertignngSftele I de« Nichawete« reipzia, flir Raumgehalt»- und Tarabestimmung bei Fässern Zu «ehr al< 50 Liter, ia dem Grundstück an der Pleiße Skr. 5. wird di« durch Bekanntmachung vom SO. Deeember 1886 au die Stunden »ou 8 bi« 12 Uhr Vormittag« der Werktage festgesetzte Arbeitzeit dahin «bgeändert, daß sie vom 1. Juni l. ah aiff die Stunden von L dis ü Uhr Rachweittags der Werktage »kriegt wird, so daß diese Ubsertigung-stelle nur zu dieser Zeit de« Publicum sür da- Bringen uad Abholen der Fässer geöffnet ist. Leipzig, den 19. Mai 1888. Der Rath der Ttmdt Leipzig. ^ Georgi. Straße«-S-reng»isk«. ^ E« s«> »ie Anlieserunn zweier riser»«r zwrlspänniqer Steatzmi-gprruawagen »an j« 1700 l Juhach mit Vroisserodr, kriftiger Vrrm«v»rrich»na „d am Ende der Tonne befindlichem 8üH«hae mi« normalem Schiaugftutze, versehen, »eriesru Werden Tt« >«ge»«te mit nähere» Angaben »der die »«otüdTnnq^-, bft Stärke der lonnenbleche. der Gew v'e. aebft Zetchnunan, der v-qe, u.. st,» Mittwoch. »ru r». «at dte^s HMpe». LorwMa, 11 Ahr. an »aa Stadt-Va»««t atzzagede», ,u Ackcher Zeit di« ringeganaene» «ngttwie in Gegemwr« de» etwa »rschtnw»«» Bewerber aeäfinet werde, W«,««. am 1L «ei 1888. ^ Vckanntmachung. Durch Ausrückung de« ersten Diakonu« an der hiesige« Nicolaikirche in da« Archldiakonat derselben ist die mit einem ährlichen Einkommen von 5400 und freier Amtswohnung ausgestattele Stelle de- ersten Diakonu« frei geworden. Bewerber um diese Stelle werden ausgefordert, ihre Gesuche nebst Zeugnissen bi« zum L. Juni laafeaden Jahre« bei un- einzureichen. Leipzig, ven l8 Mai 1888. I» 3156 651 Der Rath der Stadt Lei vr. Georgi. chmer. VtklliniInmililUlg. Bon dem am 28. Januar dS. IS. allhier verstorbenen Herrn Hosrath vr Hermann Theobald Petschkc ist dem Pensionöfondö de« hiesigen StadtthcaterS in seinem am 20. April 1884 errichteten letzten Willen ein Bermächlmß von Zwei Tausend Mark au«gesetzt worden. Nachdem wir diese Summe von dem TestamentS-Doll- ziehcr. Herrn Domprobst vr. Emil Wenbler, auSge.ahlt erhalten haben, gebe» wir unserem Danke sür Vieser unserer Anstalt bewiesene Wohlwollen hiermit auch öffentlichen Ausdruck. Leipzig, den 17. Mai 1888. Der Verwaltung«-Ausschuß für die Pension« Anstalt de« Theater« der Stadt Leipzlg. 553. vr. Georgi, Borsitzender. "" WiUsch, Ass. Wohlinngs-vermietlMg. Die in der I. Vtage de« der Stadlgemeinde gehörigen HauSgrundstücke«. Salzgaßchen Rr. 2 gelegene, au« Dorsaal, 7 Stuben, mehreren Kammern, 3 Voden- »uv 2 Keller-Abtheilungeu bestebende Wohnung soll vom 1. Hctober d. I. a» gegen halbjährliche Kündigung Mittwoch, den LS. diese« Monat«, Vormittag« II Uhr aus dem Nachhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 18. an den Meistbietenden anderweit »ermlethet werden. Ebendaselbst aus de» großen Borsaale liegen die Ber- mirchungS- und BerstrigerungSbedingungen schon vor dem Termine zur Einsichtnahme an«. Leipzig, den S. Mai 1888 Der Rath der Stadt Leipzig. In. 2814. vr. Georgi. Krumbiegel. Vekaimlmnchnng. Die Ausführung von C,d-, Macaoamisirnng«- und Pflaster arbeiten in der Altenburger und Steinstraße soll an einen Unternehmer in Accorv verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen sür diese Arbeiten liegen in uuserer Tiesbau-Berwattung. Rathbau«, 2. Etage, Zimmer Nr. 14, au« und können daselbst eingesehen, rrsp gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Busschrist „Vrd-, Macadamisirnng«- und Pflastcrarbrtten in der Altenburger und Steinstraße" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 3l. Mai 1888, Nachmittag« 5 Uhr, einzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 16 Mai >888. De« Raths der Stadt Leipzig Ib lS2l. Straßenbau-Deputation. Vckanntmiichlmg. Die AuSsübiung von Schleußenbaulen in der Altenburger und Steinstraße soll an eineu Unternehmer in Accorv vcr düngen werden. Die Bedingungen sür diese Arbeiten liegen in unserer Ticsbau-Berwaltung, Rathhau«, 2. Etage, Zimmer Nr. 14, au« und können daselbst eingesehcn, resp. gegen Entrichtung der Gebühren entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift „Schleußcubau ia der Altenburger und Ttrtustraße" versehen ebendaselbst und zwar bi« zum 3l. Mai diese« Jahre« Nachmittag« 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich da« Recht vor, sämmtliche Ange bote abzulehnen. Leipzig, den 16. Mai 1888. DeS Rath« der Stadt Leipzig lb lS2t. Straßenbau-Deputation. Dir Au«sUhru»g 1) der Grd- «nd Maurerarbelten, 2) der Steinmetznrbetten sür ras Dampfkesselbau« re., ras Werkstattgebänd« uad da« Coadenfatorgebäude bei tem ErneuerungSbau der I. Gasanstalt >sl vergeben und werden die unberücksichtigt gebliebenen Herren Bewerber hierdurch ihrer Angebote ent lassen. Leipzig, am >8. Mai 1888 Raths der Stadt Leipzig Deputation zu den Gasanstalte«. Vrkanntmachimg. Eia nene« vervolllsiäadi te« Berzeichniß der Herren Eossenärzte der Ortskrankcncosse ist erschienen und liearn Exemplare desselben bei der Eassenverwaltvag und den Meldestellen zur Empfang nähme bereit. Leipzig, am 18. Mai 1888. Die vt»«krank,»raffe sür Lelnztä un» ll«ge,eu». Albert Brockhau«, . Borfi-eNder. Vrkilimlllmchmrg. Tonne,«lng, »en 24. Mai «r., sollen von Nachm ttagS '/,2 Uhr «n im hnsiaen kleine» Reilhause aosrimfilrte vcklei»,ingS- und Ai>Srüft«»»«i»»cke, sowie Tnch. und Lr»er-Adsülle >» aroHen and kleine« Partien anctiaaSwrise »erkaaft «erde», «ochlltz. am IV. «,i 1«g <s«i,l»ch ». VUwen'Aeitwrn« Nr. 18. Mannt amchang. 2) der Lchiesrrdcckerarb-lte», 3) der «lcmpn-rarbett-n Ebäud- sur da« Dampfkeffelhan« rc., va W-r ^ ^,^-bau und da« <x-ndr«satorgeb»nd- be. dem - -xUL.'L -. o-m».»«- ^^De^Rath behält sich jede Entschließung und insbesondere da« Recht vor, sämmtliche Offerten abzulchnen. zu den Gasanstalte« WaIdl,Mm-vcrMcht>mg. Im Forstreviere Sonnewttz «oll Freitag, LS. Ma» d. I. di. d.e«jährige GraSnutznng unter ven '-n T-runn- „och näber anzugebenten Bevingungen unv geqen sofsrttge Bezahlung nach dem Zuschläge parcellenwe.se me.stb.etcnv ^^Zusammenkunft: » vormittag« 9 Uhr am Pflani- 4 ,, Slreitbol;e bei Connewitz, d. vormittag« N Uhr garten an der s „ Leipzig, am 18. Mal 1888 ^ ^ De« Rath« Forstdeputatto« per PanigSbrücke in der Eonnewitzer Linie. Erledigt hat sich die von un« unterm 2l. Oktober l887 erlassene Be kanntmachung. den Klempner «LilhelM August Bretschneldee au» Leipzig belresscnd. durch dessen Gestellung. Leipzig, den 9. Mai 1888 . ^ , Drr Rath der Stadt Leipzig. (Armeuawt.) ä. k. 5V. lSOI. Ludwlg'Wols. Heimchen. Zttchtamtlicher Theil. Deutschland und Oesterreich. Di« Kundgebungen der Freunde de« Herrn v. Schönerer am Vorabend der Enthüllung de« Maria Theresia-Denkmal« in Wien haben in der .Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" eine scharfe Zurückweisung gesunden, welcher wir unsere Zu stimmung nicht versagen können und welche in den einsichl»- votlen Kreise» Wien« Berständniß und Würdigung gefunden hat. Die Bewegung, welcher Herr v. Schönerer seinen Namen geliehen hat, ist fiegen die staatliche Einheit Oesterrrich« gerichtrt, sie vertritt den deutsch-nationalen Gtandpunct in einem Sinne, welchen weder ein guter Oesterreicher, noch ein guter Deutscher billigen kann. Maria Theresia, deren Gedächtnitz am IS Mai durch Enthüllung eine« ihre Regierung verherrlichenden Denkmal« pefeierl worden ist, hat den öster reichischen Staat-aedanken in schönster Wrise verwirklicht, sie hat alle die in ihrem Reiche wohnenden Nationalitäten zur Einheit geführt unv da« harmonische Zusammenwirken aller Theile der Bevölkerung zu gemeinsamem Zweck erreicht. Diese Harmonie beruhte aber nicht aus der LoSIösung der Deutschen Oesterreich« von den slawischen Völkerschaften, sondern im Gegentheil auf der Bereinigung aller vorhandenen Kräfte de» Staate« zur Erfüllung de« Staat-zwrck«. Natürlich muß irgend ein Bolk«stamm in einem viel gestaltigen, von den manuigsaltigsten Völkern bewohnteu Reiche die Führung übernehmen, und diese Führuna war dem deut schen Bolkrstamm al« dem bcstqerigneten Vorbehalten. Oester reich wurde unter Maria Theresia nicht germanisirt in dem Sinne, daß aus allmälige« Verschwinden Vre slawischen Bvlker- scbaske» Bedacht genommen wurde, aber die deutsche Führer schaft wurde al« Reg,erung«grundsatz ausgestellt und von den slawischen Völkerschaften al- selbstverständlich anerkannt. Seit dem Jahre >866 haben die Verhältnisse in Oester- reich eine entscheidende Wendung erfahren, der Einfluß Oester» reiibs aus die deutschen Angelegenheiten, welcher im brutschen Bunde seinen staat-rechtlichen «»«druck erhielt, hat ausgehvrt und dadurch ist Oesterreich aus eine vom deutschen Reiche un abhängige Entwickelung hmgkwiksen worben. Al« erste« Er- gcbniß der Reorganisation de« österreichischen Gtaat-wesrn« wurde der sogenannte Dua>i«mu«. da« heißt die Unad. hängigknt Ungarn« von Oesterreich bi« auf dir Gemein- samkett der au«wärtiaen Politik und der Armee beider Rcichshälftrn. zum Gesetz erhoben. Di« Slaal-svtache bl.eb dir deutsche wie die «rmeesprache bi« aus denjenigen Tbe.l der ungarischen Strritlräfte. welche nach der Brr- »assung nicht außerhalb de« Lande« Verwendung finden dars ""trisugale, der föderalistischen Entwickelung de« Reiche« günstige Bewegung blieb ober beim Duoli«mu« nicht stehen Indern ging darauf au«, auch den übriaen nichldeulschen Böllern Oesterreich, di, mit dem Re,ch«zweck derelnbare Gon. verentfaltung ihre« Wese», zu ermöglichen Der Gegensatz zwischen deutsch-österreichischcr und slawischer Politik, welcher schon ,m Jahre 1871 dem Ministerium Hohenwart zur Reg.en.ng derholfrn halte, führte nach dem Scheitern ver de« Ministerium« «nersperg. einen Ausgleich ^ slawische» Wünschen zu finden. «Ine Entscheidung herbei, und sSderalistffchen Politik au«, deren Bethätignng dem Ministerium Taaffe übertragen wurde. °'e Dnttsch-Oesterreicher in eine schwierige ^ ^llmälig ein Znstand entwickett. welcher »,« Deutsch-Oesterreicher in einen sehr betaoerlichen Gegensatz, zu tea slawischen Völkerschaften Oesterreich, aebracht stch d„ser Gegensatz in »vbmin llzechen und Deutsche nebeneinander wohnen. I 7) ui'-bbübmen find darüber belehrt worden, daß Prag nicht eine deutsche, sondern eine czechische Stadt sei. ebenso wie die Slowenen Laibach al« slowenische Stadt für sich in An spruch genommen haben. Die czechische Bewegung ist von Böbme» nach Mähren und Schlesien hinübergeaangen und überall macht sich da« Bestrebe» geltend, dir deutsche Slaals- sprache durch die czechische und die deutschen Schulen vurch c echische i» ersetzen. Minister Praczak hat seine Ansgabe darin erblickt, dem czechische» Idiom in der Reich«spracbe eine möglichst weite A»«debnung zu gestatten, während der Unier- richt«minister v. Gautsch d«n österreichischen EtaatSgcdanken scstiuhalten bemüht war, welcher gebieterisch verlangt, daß der deutschen Sprache in der Schule die ihr gebührende Stelle gewahrt wird. Alle diese Vorgänge beweisen, daß Oesterreich sich iu einen, Ueberganqssladium befindet, welche« die schonendste und soig- sältigste Behandlung erheischt. Dem Deutschthum mil aller Gewalt zur Herrschaft zu verhelfen unter gleichzeitiger Zurück weisung de« Zubcnthum«, wie da« Herr v. Schönerer beab sichtigt, erscheint unter den obwaltenden Umständen als tbörickl und verwerflich. Wie die .Norddeutsche Allgemeine Zeitung" richtig bemerkt, wird durch Kundgebungen wie diejenigen, welche am Abend de« 12. Mai zur Verherrlichung Schönerer'« veranstaltet wurden, nur national - particularistischen und deutschseindlichen Bestrebungen Vorschub geleistet. Die Deutsch österreicher sollten niemals vergessen, daß sie gegen ihr Valer land Pflichten zu erfüllen haben, welche von ihrer Eigenschaft al« Angehörige der deutschen Nationalität unabhängig sind, wenn sw damit auch nicht in Wikerffwuch stehen. An die Stelle de« österreichischen Einflüsse« aus dir deutsche» Angelegenheiten, wie er bi« rum Jahre 1866 bestand, ist bas herzliche Einvernehmen zwischen Deutschland und Oesterreich getreten. Die beiden Großmächte im Herzen Europa« haben die Nothwendigkeit erkannt, mit einander in vollstem Einklang zu leben und gegen gemeinsame Gefahren lusammenzustehen ES ist in den lebten neun Jahren häufig die Frage aufgeworfen worden, ob die fvrderalistische Politik de« Ministerium« Taaffe sich mit den Interessen, welche da« deutsch-österreichische Bündniß zu schützen bestimmt ist, verträgt. Diese Frage ist eine inncrösterreichische und kann von Deutschland nicht beantwortet werden. Den Deutschen im deutschen Reiche fällt nur die Ausgabe zu. Bestrebungen ablehnend gegen überzutreten. welche auf LoSreißung Deutsch-Oesterreichs vo» der österreichisch-ungarischen Monarchie hinauSlausen. Wir er klären de-halb die Aufführung der Anhänger de« Herrn von Schönerer am 12. Mai in Wien als im höchsten Grade tactlo« und al« geeianet, da« gute Einvernehmen zwischen Deutschland und Oesterreich zu stören. Nickt« kann dem deutschen Reiche ferner liegen, al« ein Hcrau«treten der Deutschen in Oesterreich au» dem österreichischen Staat«- verbande zum Zweck einer unzulässigen Annäherung an da« deutsche Reick zn wünschen oder gar zu fördern und zu er muntern. Wir wollen in enger BundeSgenossenschast mit Oesterreich leben und Gefahren, welche einem von beiden Reichen oder beiden drohen, gemeinsam abwehren. Wir der- kennen die Berechtigung der Vrutsch-österrrichischen Bestrebungen nicht, soweit sie auf Wiederherstellung der deutschen Führung in Oesterreich nach theresianischem Muster gerichtet sind, wir würden un« auch herzlich freuen, wenn die nationalen Gegensätze, welche sät Jahren in Böhmen und anderen, weiter südlich gelegenen Provinzen Oesterreich« so schroff hervortreten, gemildert würden, wenn der Geist Maria Theresia'« wieder zur Herrschaft gelangte, welcher im wahre» Sinne de« Worte» die Versöhnung zwischen den verschiedene» Nationalitäten Oesterreich« vermittelte. Wir trösten un« aber mit dem Gedanken, baß UebergangSstadien stet« mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben und daß unabwei«. bare Bedürfnisse stet« ihre Kraft selbst darzuthun pflegen Die Dcutschösterreicher stehen un« näher al« irgend ein Bolks- stamm der Welt, aber wir können nicht umhin, ihnen Mäßigung anzuempsehten. Parlamente sind auch nur Mangel hafte Werkzeuge zur Vermittelung der Wünsche, welche die öffentliche Meinung bewegen, aber sie sind jedenfalls bess-r sür diesen Zweck geeignet al» lärmende Kundgebungen zur Verherrlichung offenbar« Gewaltthaten. * , Leipzig, 20. Mai 1888. * Der Bunde»rath ertheilte in der am 17. k. M unter dem Vorsitz de« Staat-minister«. StaatSsecretair de» Inner» von Bötticher abgehaltenen Plenarsitzung den Gesetzentwürfen sür Elsaß-Lothringen über Enregistremen!« und Slempelgebühren und über die Strafsachen der Enregislrc- mentS-Bcrwallung mit dem vom Lande-au«schuß von Elsaß Lothringen beschlossenen Abänderungen die Zustimmung und genehmigte de» Entwurs der dem amtlichen Waarenvcrzeicb- niß zum Zolltarif beizusügenden Bestimmungen über di« Tar., Die Vorlagen, betreffend die Nachwahl eine« zweiten Slrll- vertreler« de» zweiten, von den Berus-genossenschaft-vorständ au« ihrer Mitte gewählten nichtständigen Mitgliedes u Neich-versichrrung-amt», und der Entwurs von Borsckmi über dir Versendung von Sprengstoffen und MunilionSg g> ständen der Militair- und Marineverwolmig aus Landwege und aus Schiffen wurden den zuständigen Ausschüssen z»! Borberatbung überwiesen. Seiten« ver Au-schlisse sin Zoll- und Steuerwesen und für Handel und Vcrbl . wurde Uber den Verkehr mit Branntwein zwischen Lupi» bürg und de» Staaten der deutschen Brannlweinsicue, Gemeinschaft Bericht erstattet. Er wurde beschlossen, daß jeder im Gebiete der deutschen Branntweinsteuer-Gemeinschasi im freien Verkehr befindliche Branntwein nach dem Herzog thum Luxemburg mit Uebergang«schein mit der Wirkung ab gefertigt werden könne, daß dafür an Lurrmburg die bis hcrige vertrag-mäßige Gteuervergütuna gezahlt wird. Hieraus wurde die in Folge Ablauf« der Wahlperiode erforderlich gewordene Neuwahl der nichtständigen Mitglieder de« Reich«- Versicherung«amt« au« der Mitte de- Äunde«rath« vor- genommen Der Resolution de« ReichSlaaeS vom 25. Februar d«. I., betreffend Rückerstattung von aus Eocosgarn gezahltem Zoll, beschloß di« Versammlung keine Folge zu geben Endlich wurde über die Zollbehanvlung verschiedener Gegen stände Beschluß gefaßt " ' » * Man schreibt un« au» Berlin: Wir wollen un« Heuer die Pfingstsreude nicht stören lassen durch irmn') welche partrldolltlschen Debatten. Die Stichwahl Altena-Jserlabn haben wir hinter nn», und wir wollen den '»eqnern den mit «ltromoutan-lorioldemokratlscher Hilfe gewonnenen « eg nicht neide» Aus solche Siege müsse» wir eben ein sür alle Mal verzichten, ebenso wie ans diese Vundel-rnofienschast. Und w r Haben e« schließlich auch dazo. wir können «ine« Wahlkreis ver- >st halt ket» Unglück »nd «rgert nn» »ich«, »,« da« Pch>llast»,zes»t detrlfit, s, schein! «1, ,l« ab auch diel« >r e-
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