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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-20
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1888
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S1LS legrnhett nicht tragisch ende» wird. Wir glauben na» nicht zu tiuschm, wenn wir onoehmea, doh eS doch zu Stande kommt. W,r haben nicht ntithig, dabei eine Ucberzcuuuug zu opfern, und wir sehen nicht ein. »m da» Wort eine» großen ManueZ zu gebrauchen, warum wir an« „anderer Leutc Kopf zerbrechen sollen". Wir werben dies« Pfiagstaabe, wenn sie auch etwa« nach dem Feste kommt, doch ohne Skrupel gern auaehmen. Im klebrigen haben wir keinen Anlaß grämlich dreinznlchauea. Wir sind trotz alledem keine ,.Pessimisten", wir freuen un« der Gaben, wie der Tag sie bringt, und wünschen nicht nur unseren Freunden ein frohe« Fest, fouderu nicht minder unfrreu Gegner», daß sie theilhaslig werden der Alle« erleuchtende» Psingftsonnet * Zur ReichStag-wahl ia Altena-Iserlohn schreibt in durchaus lutresfender Weise da« amtliche, durch großen politischen Tact ausgezeichnete .Dresdner Iourual"; Die gestern von un« gemeldete Ihatsache, daß bei der Reich». tag«»ahl t» Altena-Iserlohn der fortschrittliche vr. Langer, hmi» an« verlt» den Sieg über seinen uatioaalliberalea Gegner, de» Lommrrzienrath Herber- aus Iserlohn, davougetcagea hat. wird vo» der gesommtea deuilchsreisinuigeu Presse mit unermeßlichem Intel grsnert. Ja allen wSglichen Tonarten dariiren die Blätter — alle» »nra» natürlich da« „Berliner Tageblatt" und die „Frei sinnige Zeitung" — das Thema von dem glänzenden Siege der Deniichsrcisinuigen and dem unaurbleibliche» E»de der jetzigen Reichs- tagSmaiorttät. Daß der Sieg nur mit Hilfe der Socialdemokraicn und Ultramoataaen von den Fortschrittlern erfochten wurde, gestehen «tnige der Blätter selbst zu; sie versedleu natürlich auch nicht, den Helfern in der Noth ihren tiesempsundenea Dank auSzudrückcr» und sie für die Folge zu weiterem geineinjomen Borgehen zu er- muntern. Wie un- deucht, liegt für den Deutschsreisinn übrigen- vorchaa» lei» Anlaß vor, von einem glanzenden Siege zu fabeln »ad dari», wie eia Berliner Blatt schreibt, eine „glückliche Bor. bedcutuag sür die im Herbst stattfindeiiden preußischen LanLlagS- Wahlen zu erblicken". Der Wahlkreis Altena hat schon mehrfach einen fortschrittlichen Vertreter in den Reichstag entsandt, ohne daß dieser a» sich sehr beklageaSwerthe Umstand den reichsircucn Parteien den Untergang bereiter hätte. Noch bei der Ersatzwahl im Jahre 1884 wurde dort ei» „waschechter" Forschritt-manu gewählt und erst bei den Wahle» vom 21. Februar 1887 gelang e- den Cartel- Parteien, den Wahlkreis mit 12 318 Stimmen zurückzuerobern, während die vereinigten Deutschfreisiunigeo, Socialdemokrateu und Ultramoataaen zusammen 10 bl? Stimmen ausgebracht hatten. Die«, mol warben bei der Stichwahl, soweit bis jetzt sestgestellt worden, etwa 14 000 Stimmen für den sorlichrittlicheu Landidaten abgegeben, während der Caudidat der Nationalliberaleu es ia runder Summe aus 10000 Stimmen brachte. Im ersten Wahlgange waren dagegen 8719 Stimmen aus Herber«, 8442 aas LangerhanS, 1812 aus dea ultramontanen und 2376 aus den socialdemokratischen Candidaten ge» lallen. Der nationalliberale Landidat hat demnach etwa 2000, der fortschrittliche etwa 4500 Stimmen mehr al« im ersten Wahlgange erhalten. Die für jenen erzielte Mehrheit von Stimmen kann, wie Niemand in Abrede stellen wird, nur au- dem eigenen Lager her» rühren, während zu dem sür den Fortschrittler abgegebenen Plus die jocialdemokratischen und ultramontanen Wähler zweifellos da- Hauptcontiagent stellten. Da die Führer des Centrums übrigen- ganz unverhüllt die Parole onSgegeben hatten, sür Ör. LangerhanS zu stimmen» so konnie über da- Resultat der Stichwahl kaum Jemand vorher im Zweitel sein. Nur mit geringer Majorität und mit Hils« der begeisteruugSvollen nationalen Slrö- mung war das Ergebniß vom 21. Februar zu Stande gekommen. Bet dem offenkundige» Bündaiß der Fortschrittler, Socialdemokraten und Ultramontanen, der Rührigkeit und vortrefflichen Organisation dieser Parteien und der mangelhasten Organisation der Gegner war eS leider voranSzusehen, daß der Wahlkreis wieder einen sorlschritt- lichen Vertreter in den Reich-taa entsenden würde. Hossentlich gewinne» die nationalgesiaatea Parteien aus dem Altenaer Ergebnisse die Ueberzeugung. daß e- bei dem gemeinsamen Vorgehen der Oppositionsparteien für sie um so dringender geboten ist, sich sest zusammen- zuschließeu und ia allen Fragen von nationaler Be- oeutuiig, vor allem also auch bei den ReichStagSwahleu, einmüthig zusammeuzugehea. Denn nur durch die freudigste und selbstlosest« Hingebung an die Sache de- Vaterlandes ist eS möglich, eia so glänzende- Ergebniß zu erziele», wie bei dea Wahlen vom 21. Februar 18871 * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" be spricht an leitender Stelle den Eifer, womit .Germania' und .Freisinnige Zeitung" Hand inHand sich bemühen» die Berathung de» SchullastengesetzeS zum Auseinander» sprengen der beiden konservativen Parteien zu benutzen. Zum Schluß bemerkt sie: Daß die „Neue Preußische Zeitung" in diesem Falle wieder einmal mit Herrn Richter'» Organ und der „Germania" harmonisch übereinstimmt, ist zwar an sich eine recht betrübende Erscheinung, kann aber nach wieder holter Erfahrung die Zuversicht noch nicht erschüttern, da» Abgeordnetenhaus werde an den Schluß seiner Legislatur verlobe eine dem wohlverstandenen Interesse deS Lande- nützende Thal stellen. * In Elsaß-Lothringen scheinen die Krieger« vereine immer mehr Fuß zu fasten und damit einen immer stärker werdenden Damm gegen die Verhetzungen abzugeben, welche von auswärts in die Reichölande getragen werden. Nach dorther eingehenden Meldungen hat sich dre Zahl der genannten Vereine in letzter Zeit so vermehrt, daß nicht nur sämmtliche Städte, sondern bereit» auch zahlreiche größere und kleinere Orte solche besitzen. In allen Vereinen ohne Ausnahme befinden sich Einheimische: bei nicht wenigen sind letztere bereits in der Mehrzahl. ES hat die- auch dazu geführt, daß eine Anzahl von Vereinen von der eingeborenen Bevölkerung ungehörige» Präsidenten geleitet wird. Noch dieser Tage hat sich m dem Vogesenstädtchen Neuweiler ein Kriegerverein gebildet, besten 60 Mitglieder mit einer einzigen Ausnahme Elsässer sind. Mit der Zunahme ihrer Zahl wird die Bedeutung ' der Kriegervereine sür die Pflege dculscher Gesinnung in den NeichSlanben immer erheblicher, und ihre Förderung ist nur zu wünschen. * Au» Pari» wird telegraphirt: .Nach einem CommuniquS der .Agence HavaS" wurde dem deutschen Unterthan. Schriftsetzer Littauer, der angad, den Markt von EbalouS zur Marne besuchen zu wollen, der Eintritt in srauzösischeS Gebiet von dem Polizeicommistar in Igney Avricourt nicht gestattet, weil er einen Erlaubnißschein, wie ihn sremdc nmber« ziehende Händler haben müßte», nicht beibringen konnte. Der hiervon sofort in Kcnntniß gesetzte Präsecl des Departements Meurthe et Mosel!« gab jedoch schließlich dem Littauer die erforderliche Genehmigung zum Uebecschreiten der Grenze." — Nach dem von der .Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" mit- getheilten Protokoll hatte Littauer in Rheims seine Schwester besuchen wollen. Daß er, der als Schriftsetzer bezeichnet wurde, Hausirhandel in Frankreich betreiben wollte, war bisher nicht bekannt. » * » * Wie da» Bureau Reuter meldet, ist in Walfisch Bah die Ruhe wiederhergestellt worden und die Eingeborenen haben sich au» der Nachbarschaft der Niederlassung zurückgezogen. * Die Ernennung de» jetzigen Präsidenten der Ver einigten Staaten von Amerika zum Candidaten der Demokraten sür die Wiederwahl ist nun zweifel los. In der ersten Iuniwoche findet in St. LouiS der große Parteitag statt, zu welchem die Demokraten auS alle» Staaten der Union ihre Delegirten sende» Nachdem am Mittwoch auch aus den Parteitagen deS Staate» New-Aork die Dele» flirten zum Nationalconvent die Instruction erhalten habe», in St. LouiS ihre Stimmen sür Cleveland abzugeben, läßt sich schon jetzt übersehen, daß weitaus inehr als die Hälfte aller Anwesenden schon in der ersten Abstimmung sür Clcveland sein werden, so daß dessen Ausstellung zum Candidaten per Acclamatioa erfolgen dürste. Weit zerfahrener sind die Re publikaner. Sie kommen mit einem halbe» Dutzend von Candidaten. von denen General Sherman von Ohio der hervorragendste ist. Senator Blaine, an dessen Sturz Karl Schurz bisher stet» ersolgreich betheiligt war. hat zwar von Florenz au» vor einigen Monaten erklärt, daß er unter keinen Umständen candibiren werde, doch nimmt man an. daß er sich erweichen lassen würde, sallS die Republikaner aus dem Nationalconvent in Chicago sich sür ibn erklären sollten. Jedenfalls aber ist eine Zersetzung der Partei bei der Wahl selbst wohl nicht zu umgehe», da »ach Elevelanb'S früherer Botschaft nun dir Frage de» Freihandel« und Schutzzölle» zur Entscheidung kommt. * Da» brasilianische Parlament hat bekanntlich die Regierungsvorlage, welche die Aushednng der Sklaverei be antragt. angenommen. Da» Gesetz ist unmittelbar nach seiner Annahme von der Regen tin unterzeichnet worden. Enthu siastische öfsenlliche Manisestalioneu haben diesen gesetz geberischen Act, der nunmehr sofort in Kraft tritt, begrüßt. Vas Pfingstfest. * Die christliche Kirche rüstet sich zur Begehung de« freu digen Feste», welche» mit dem Erwachen der Natur, dem Ausathmeu de« neuen Leben» zusammcnsällt. Lange hat un« diesmal der kalte Winter in Gesangenschast gehalten, und mit schweren Bedrohnisien. mit dem Vernichlungswerke über- schwellendcr Waffe, fluthen ist der Frühling endlich eingezogen, um seinen Gruß zu einem recht unsreuublichen zu gestalten. Nunmehr scheint aber der winterliche Oppositionsgeist völlig gebrochen zu sein, und mit fröhlichem Laut werden die Psingst- maien, welche unS de» LenzeSgrün nach den düsteren Straßen der Stadt bringen, begrüßt. Doch in dem deutschen Volke will diesmal eine echte und rechte Freude zu dem Fest nicht auskominen, denn e« blickt mit bangem Auge nach dem Schlöffe zu Charloltenburg. wo sein geliebter, allverehrter Kaiser mit einer heimtückischen Krankheit ringt. Allerdings lauten in den letzten Tagen die Nachrichten günstiger, doch eine volle und feste Hossnung, daß un» diese» Lebeu m seiner früheren, «»geschwächten Kraft er halten bleibe, vermag wohl noch Niemand zu fassen. Ein guter Trost sür da» deutsche Reich ist eS, daß die bewährte Hand de» Fürsteu BiSinarck da» SlaatSruder weiter sührt und auch in den wenig freudigen Tage» der klaren Compaß- liaie nicht entbehren wird. Unbegreiflich bleibt eS, wie gewisse Politiker gerade in der jetzigen Zeit die Gelegenheit >ür ge kommen hielleu. um zwischen Kaiser und Kanzler eine künstliche Entfremdung hervorzurusen und BiSinarck dadurch in seiner Stellung zu erschüttern. Man hat sich in dieser Beziehung, wohl verführt durch die langgehegte Sehnsucht, einer entschiedenen Täuschung hingegeben, dena unser jetziger Kaiser, welcher miNen in der Entwickelung der neuen Verhältnisse stand, um dessen Haupt sich die Lorbeeren von Königgrätz und den französischen Schlachtfeldern mit schlingen, besitzt das gleiche Verständlich sür BiSmarck's Werth und Treue, wie sein jüngst verstorbener Vater. Mit einem freisinnigen Ministerium hat eS trotz der übergroßen Loyalität, welche diese Partei gegenwärtig zu zeigen sür angebracht hält, immer noch gute Wege. Wenn wieder ein etwas frischerer Wind weht, so wird man da» auch aus anderer als freisinniger Seite nicht bereuen, e» märe dabei nur zu wünschen, baß sich an dem belebenden Alhemzuge auch die Freunde deS Freisinns au« den Windt- horst'schen Reihen betheiligten. Vorläufig scheint sich aber nach dieser Seile hin ein Gegensatz herauSzubilden, welcher sich durch Wahlcompromiffe schwerlich überbrücken lasten dürste. 2» kann nicht geleugnet werden — so sührt die .National- liberale Correspondenz" deS Näheren auS —, daß die katho lische Kirche und mit ihr oder durch sie die katholische Partei in Folge de» CulturkampseS «ine sehr feste Stellung gewonnen hat, welche noch dadurch eine gcwiffe Sanction erhielt, daß sich die Regierung ihrer Beihilfe bei dem Umschwung iu der wirthschasttichen Gesetzgebung bevieitle. Die Hoffnung, da« Cenlrum werde sich nach Beendigung de» Culturkampie» aus- lvseu, scheint sich nicht zu erfüllen, denn getragen von dem einheitlichen kirchlichen Gedanken, überlebt eS ruhig die krassesten Widersprüche aus politischem Gebiete. Zwar hat sich durch die jahrelange heftige Opposition vorzüglich unter Windt- horsr» Führung iu den Reihen deS CcntrumS ein starke- demagogische» Conlingent herangeblldct, doch wird auch diese» in den großen Fragen der Kirche und Schule der römisch-klerikalen Führung bereitwillig Folge leisten. Die Kraft, welche da« Cen- trum gewann, wird lediglich zum Nutzen ser katholischen Kirche verwandt werden, und diese Lbalsache scheint man in dem prole- stantisch-conservativen Lager viel zu wenig zu beachten. Freilich besteht zwischen den Geistlichen verschiedener Bekenntnisse ein« Gemeinsamkeit gewisser Bestrebungen, bei der letzten Ent scheidung handelt eS sich jedoch wohl um die Herrschaft, und hier wird der Kampf möglicherweise efl, immer gleich heftiger bleiben. In dieser Beziehung hat sich zwischen der prote stantischen und katholischen Kirche wenig geändert, und wenn sich die Verhältnisse in ihren äußeren Merkmalen gebessert haben, so ist daS der Einwirkung der fortschreitenden Cultur zuzuschreiben. Der Dogmen« und Buchstabenstrcil ist derselbe geblieben wie in den früheren Iahrhunoerten, und die wieder holten Versuche. daS Christenthum mit dem modernen Leben in innigere Verbindung zu bringen, sind auSnahm-loS ge scheitert. In Folge dessen wenden sich immer breitere Massen von der christlichen Kirche ab, und hat vorzüglich die Social- demokratie mit ihren antikirchlichen Bestrebungen einen ganz erstaunlichen Erfolg. Wenn wir aber nicht in ein, auch dem Staate gefähr liche» antireligiöses Leben hineinlreibcn wollen, wird e» zur obersten Ausgabe, die großen und errettenden Heilswahrheiten vcs Christenthum» vor einer weiteren Entfremdung zu be wahren. DaS dürfte aber nur möglich sein, wenn sich da» Dogma nicht in direkten Widerstreit mit Vernunft und W ffenschast setzt und wenn sich aus idealem Gebiet eine Versöhnung zwischen Glauben und Wissen vollzieht. Möge La» Pfingstfest mit seinem leuchtenden heilige» Geiste d»e Gcmülher erhellen und der Lösung dieser hochwichtigen Frage zuführen. „ Vom Losporus. * AuS Konstantinopel liegt eine Reihe von Neuigkeiten vor. Die unerwartete Weigerung de» Sultans, di« Demission de» armenischen Patriarchen von Konstan- tinopcl, Msgr. Harutiun Vehabedian. anzunebmen, hat die Berechnungen der Armenier über die zur Beilegung der Meinungsverschiedenheiten mit der Pforte zu ergreisenden Mittel über den Haufen geworfen. Die armenische Nation sieht den Rücktritt Msgr. Harutiun'S vom Koiistantinopeler Patriarchale als im Interesse einer energischen Vertretung der armenischen Forderungen gelegen an. Msgr. Haruliun genießt wohl in allen armenischen Kreisen volle Sympathie»; m Folge seine» hoben Aller», wie auch mit Rücksicht aus seine etwa türkensreundlichen Gesinnungen gilt er aber nicht al» der geeignete Anwalt der Armenier in einem tiefgehenden Conflicte derselben mit der Psortc, wie der gegen wärtige c» ist. Die Armenier suchten au« diesen Beweggründen den Rücktritt de» Patriarchen vom Koiistantinopeler Posten in einer möglichst schonende» Form herbeizusühren unv wählten al» da« diesem Zwecke entsprechende Mittel seiner Ernennung sür den Patriarchensitz in Jerusalem. Eine aus diese Weise erfolgte Entjernung vom Koiistantinopeler Patriarchate konnte sür Msgr. Harutiun nicht» Verletzende« bergen, sie entsprach sogar vollständig seinen Herzenswünschen, da diese Versetzung eine bedeutende Erleichterung in Bezug aus AintSpstichlen i» sich schließt, was dem genannten Kirchensürsten mit Rücksicht auf sein Alter nur sehr willkommen sein kann. Msgr. Haruliun bringt überdies sür den PalriarchatS-Posten in Jerusalem besondere Eignung mit, da er einen großen Theil seine» Leben» iu den armenischen Klöstern von Jerusalem verbracht und sich die eingehenbsten Kenntnisse betreff« der kirchlichen und administrative» Angelegenheiten Vieser Provinz erworben bat. Durch die Ablehnung der Versetzung de» Patriarchen seiten» de« Sultan» erscheint der Stank vrr armenischen Krise mit einem Male wieder völlig verschoben. Die Verstimmung, die unter den Armeniern wegen dieser Wendung herrscht, ist eine allgemeine und äußert sich in manchen armenischen Kreisen sehr lebhaft. Es werden allenthalben die Maßregeln erörtert, welche die armenische Nation angesichts der ncueu Sachlage zu ergreifen bade. Es besteht di« einhellige lleberzeugung, daß da- Jerusalemer Patriarchal unter keinen Umständen länger unbesetzt bleiben dürfe. Möglich, daß die Rational-Vrrsammluaa denMsgr. Harutiun neurrbing« sür dies« Würde wählen wird, tu der vorau-srtzung. daß da« Festhalten andiesem Dcschluffeausdie Gesinnungen dcSTultanrilmstimmevd wirken könnte. E» ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß die Nalional-Versammluiig. um das Jerusalemer Patriarchat nicht länger unter oen Uebelslanden der Bacanz leiden zu lassen, eure» anderen Prälaten zu der bezeichnelcn Würde beruft. Damit wäre aber jedensall« nur ein Theil. und zwar der weitaus minder wichtige, Vieser Angelegenheit erledigt. Von viel größerer Bedeutung ist die Frage de» ferneren Verbleiben» Msgr. Haruliun'» aus dem Korrstantinopcler Posten. Nach der unter den Armenier» herrschenden Stimmung läßt sich schwer au« nehmen, daß sie sich iu die Beibehaltung der Koiistantinopeler Stellung seiten- deS greisen unv milden Msgr. Harutiun ruhig fügen werden, e» ist vielmehr vorauSzuschen, daß sie, nachdem die Ersetzung dieses Kirchensürsten durch eine lhal- krästigere Persönlichkeit durch sanfte Mittel nicht gelungen ist. anvere Wege emschlagen und bemüht sein werden, die Stellung des Patriarchen aus alle Weise unmöglich zu machen. Der Patriarch kennt diese Stimmung, er weiß die Be weggründe. au» welchen die ihm sonst wohlgesinnten Armenier seine Versetzung wünschen, zu würdigen uud er hegt durchaus nicht den Ehrgeiz, an der Konstanlinopeler Patriarchenwürve krampfhaft fcstzuhalten. Er hat sich denn auch vor Kurzem neuerdings rn den Palast begeben, um den Sultan in ein dringlichster Weise um die Annahme seiner Demission zu bitten. Allein, obgleich der Patriarch mit großer Wärme sprach und eine sehr tiefe GemüthSerregung an den Tag legte, hielt der Sultan an seinem Entschlüsse unerschütterlich fest und wiederholte die Erklärung, daß daS Verbleiben Msgr. Harutiun'S in Konstantinopel eine unabweisbare Nolhwendig» kcit lei. Nach einer weiteren Meldung auS Konstantinopel hat die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen der Türkei und England über eine Egypten betreffende Convention in den letzten Tagen sehr an Wahrscheinlichkeit gewonnen. Man spricht bereits in diplomatischen Kreisen der türkischen Hauptstadt von der baldigen Abreise eine- türkischen Dele« glitten ack doo nach London. — DaS SlaatSschiff .Dschanik", an dessen Bord sich SartinSki Pascha nach Kreta nn- schifste, wird sich später nach Prevesa begeben, um daselbst die zur Verstärkung des kretensischen Gendarmerie-CorpS be stimmten Albanesen, etwa lOOO Köpfe, aufzunehmm. Wie schließlich gemeldet wird, hat die Pforte in die Wieder einsetzung des Hern, PanuriaS in feine Stellung alS griechischer Consul in Monastir bisher nicht einge- willigl. Ebensowenig legt dieselbe Neigung an den Tag. die Reaclivirung der Metropoliten von Castoria und SerreS zu gestatten, indem man iu Psorlenkrriscn dabei verharrt, zweifel lose Beweise sür eine unstatthafte, politische Thäligkeit der genannten Kirchensürsten r» besitzen. Dagegen scheint man sich in türkischen Kreisen ihrer Ernennung für andere Posten nicht zu widersetzen und die Hoffnung besteht fort, daß durch diesen AuSweg der Conflict. der seine anfängliche Schärfe jetensall» abgestreist hat, demnächst beigclegt werben wird. AuS Athen schreibt man zu der in Rede stehenden Ange legenheit. daß daS griechische Cabinet seinerseits gleichfalls an dem Entschlüsse. Herrn PanuriaS, sür dessen angebliche Agi tationen die Pforte alle Beweise immer noch schulde, nach Monastir zurückzusenden, sesthält. Herr Triknpis habe dem türkischen Gesandten in Athen, Feridun Bcy, ursprünglich den Ablaus deS griechischen Osterfestes als den Zeilpuncl der Ab reise deS ConsulS nach Monastir bezeichnet: sich jedoch vor läufig bestimmen lassen, dieselbe auszuschieben. vermischtes. — Berlin, >8. Mai. Die Frag« deS Platzes und der Ausgestaltung de» Denkmal» Kaiser Wilhelm'» beginnt ebenso große Verhältnisse anzunehmen, wie die de» Denkmal- Friedrich'- de» Großen. Im Jahre l79l wurde Gottfried Schadow zu Vorstudien aus Reisen geschickt und im Jahre 185t wurde da» Denkmal enthüllt. Schadow wollte den König im Großen und Ganzen naturgetreu darstelleu. Friedrich Wilhelm H. ließ ihm 1792 den Bescheid zukommen, Se. könig liche Majestät könne ihren Beifall. deS böchstsclige» König- Majestät in seinem wahren Coslüme darzustellen, darum nicht geben, weil da» jetzige Cosiüme sich für die Stalucn nicht schickt. In Berlin stritten Militair und Civil über die Frage lebhaft. Man wünschte in Laienkreisen lebhaft ein Gegenstück zum Großen Kurfürsten, den König mit dem Lorbeerkranz, am Fußgestell Mar» und Minerva. Bauinspcclor Gen, wollte da» Denkmal in «inen Halbkreis von Arcaben mit den Statue» sämmtlicher Feldherren de« großen Königs stellen; General von Tempelhofs von der Denkmalcommission verlangte die Statue nicht über Lebensgröße, die Größe de» Großen Kur fürsten mache den Gegenstand unnatürlich. König Friedrich Wilbelm HI. bestimmte im Jahre 1800, daß die Reiterfigur in allen Theilen eine getreue Abbildung der wirklichen Er scheinung darstellen solle. Schadow selbst war von Zops und Dreimaster in riesigen Verhältnissen wenig entzückt. „Aber", sagt er iu seinen Auszeichnungen, „wie immer die letzten Gesetze die geltenden sind, so sehen wir solche bei der Arbeit von Rauch beobachtet." Wer weiß demnach, wie sich schließ lich daS Denkmal Kaiser Wilhelm'S gestalten wird! — AuS Niederschlesien, 17. Mai. Die Gewißheit, daß Prinz Heinrich im ErbmannSoorser Schlosse Sommerausenthalt nehmen wird, hat eine wahre Hochfluth von SommerlogiS-Bestcllungen ^ur Folge gehabt, so dag in und um ErdmannSdors alle nur irgendwie verfügbaren Räume bereit» vermielhel sind. Die ErneuerungSarbeiten im Schlosse gehen zu Ende. Für den Hofstaat de- Prinzen wird da« im Park, unweit de- Schlosse« gelegene SchweigerbauS bergerichlet. Uebrigen» sind in den jüngsten Tagen in der Presse über Schloß ErdmanliSdors verschiedene Irrthümer verbreitet worden. Die Herrschaft ist nicht vo» dem Feldmarschall von Gneisenau der königlichen Familie geschenkt worden, sondern wurde von König Friedrich Wilhelm III. von Gneisenau'S Erben sür 156 000 Tbaler im Jahre l83I erworben. Der König gab dem Schlosse seine heutige Gestalt und erweiterte den herrlichen Park. Als Schatullgut ging ErdmannSdors aus Friedrich Wilhelm IV. und von diese», aus dessen Wittwe über; Königin Elisabelh bestimmte e« zum Kron-Fideicommiß. In älterer Zeit gekörte ErdmannSdors den Rittergeschlechtern von Stange, von Mollberg, von Czedlitz, von Kvllwitz und von Reibenitz. Im Schlosse werden «ine große Meng« Gegenstände ausbewahrt, welche unserer KönigSsamilie werth volle Andenken an ihre Ahnen sind. Ai» Eingänge der im byzantinischen Stil erbauten OrlSkirche sieben zwe, kostbar« pompejanische Säulen, welche König Friedrich Wilhelm IV. geschenkt hat. -- Darmstadt, 16 Mai. Prinzessin Irene wird am 23. d. M. zu der am solgenden Tage in Charloltenburg statlsinkeiide» Hochzeit von hier abreisen. Gestern stellte sich deren zuküiisliqe-, au» Berlin eingekroffenc» Gefolge: Ober- bosmeisteri» Freifrau von Seckendorf, Hofdame Gräfin Rantzau, Hvsmarschall Capital» zur See Freiherr von Seckendorf, und Kammerberr Gras von Hahn, der Prinzessin vor, heute Abend wird dasselbe nach Berlin zurückreisen. Zu Ehren de» schei denden Mitgliedes d«S großherzozlichm Hause» findet heute Abend AbschietStasel statt, zu welcher vie Mitglieder de» diplomalischen EorpS, die Spitzen der Civil- und Militär behörden sowie die Hofstaaten Einladungen erhalten haben. Seitens der Damen der hiesigen Hosgesellschast ist der Priu- zesstn al» Hochzeit «gab« eine Eopie de» seiner Zeit von Augeli gemalten, vortrefflich gelungenen Oelbilde» der verstorbenen Großberzogin Alice sowie ein in Offenbach hergestellte« kost bare« Album mit dem Namen der Geberinnen überreicht worden. Da» Hochzeit«qeschenk der Stadt Darmstadt besteht in einer prachtvollen Standubr, welche auf der Vorderseite Vir Aufschrift trägt: Gewidmet von der Stadt Darmstadt. — Gvttingen. 18. Mai. Der zum Zwecke einer wili- tairischm Inspiciruna hier anwesende Prinz Albrecht von Preußen wohnt« heule der Grundsteinlegung de» CorpS- Hause» bei, welche« da» Corp» Saroaia zu errichten beab sichtigt. Der Prinz that die drei ersten HammerschlSz« aus den Grundstein, indem er gleichzeitig Wünsche Le- Gedeihen» sür da- CorpS und sein Heim aussprach. — lieber das Seehospiz zu Norderney wird un» mitgetheilt, daß bei den im Laufe de» Winter» daselbst behandelten 30 Kindern ausnahmslos gute, zumeist sogar vorzügliche Erfolge erzielt worben sind. Die Einrichtungen de« Hospize« selbst bewährten sich vollkommen und die klimatischen Verhältnisse gestatteten, obwohl auch in Norderney die besoudere Ungunst de- verflossenen Winter- sich bemerklich machte, auch schwächlicheren Kindern jeden Tag vielstündigen Aufenthalt im Freien. Nur au wenigen Tagen mußte La- AuSgchen wegen zu heftiger Luftströmung eingeschränkt werden Mit dem 15. Mai hat die Sommerkur ihren Ansang genommen und e- sind jetzt 50 Kinder a»S Berlin, Dresden, Leipzig, Bremen, Oldenburg rc. im Hospiz versammelt. Ausnahmen stützen am I. und 15. eine» jeden Monat« stakt. —» Ein psychologische» Räthsel ist e», daS au» Oblerndorsf im Würltembergischen gemeldet wird, wo ein neunjähriger Knabe zum Raubmörder an seinem achtjährigen Kameraden geworden ist. Man kann eine solche Tbat angesichts de» so jugendlichen Alter» fast nicht denken, geschweige soffen, und doch wird st« leider mit allen er- schreckenden Einzelhnteu bestätigt. Der jüngere Knabe Halle nämlich ein Paar neue Stiesel erhallen, die dem älteren gar sehr in die Augen stachen, so daß er beschloß, sich derselbe» zu bemächtigen, um jeden Preis, wie da« Nachstehende be weist. Demgemäß veranlaßte er seinen kleineren Kameraden letzten Sonntag Vormittag, mit ihm vor« Dorf hinauSzu- gehcn. und suchte ihn, al» er sich mit demselben allein sah, ,n einem Wassertümpel zu ertränken, was ihm aber nicht gelang. Darauf zerrte er daS Kind, obwohl selbst noch Kind, wie ein echter Strolch in eineu »ahen Stein- bruch. ergriff dort einen scharfen Stein und versetzte seinem vergeblich um Schonung flehenden Opfer mit diesem so lange Schlag aus Schlag an den Kopf, bi« der arme Gemartert« bewußtlos war und anscheinend kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Nasch zog er ihm nun die Stiefel, um deren Willen er so früh zum Mörder geworden, vou dm Füßen, schlüpfte sofort selbst hinein und trollte sich, al» ob nicht» ge» schehcn wäre, der Heimalh zu. aß mit größtem Appetit und leugnete später dm besorgt nach ihrem Kinde sragmden Eltern gegenüber rundweg ab, daß er von diesem etwa» wisse, selbst als man ihn daran erinnerte, daß sie Beide doch miteinander zum Dorse hinauSgewandert seien. Al» nun der Abend immer mehr heranrückle, brach der besorgte Later mit riuigm Be kannten und Nachbarn auf. um nach dem vrrmißtm Kinde zu suchen. Bis nach Mitternacht streiften sie erfolglos umher, da hörten sie auS dem erwähnten Steinbruch ein leise» Stöhnen, gingen demselben nach, und bald hielt der verzweifelnd« Laler sein zum Tode verwundete» Kind in den Armen. Da» arme Opfer jugendlicher Habsucht war schrecklich zugerichtet, da» Gehirn war ausgetreten, und zahlreiche blotgerünstete Stellen zeugten von der kaum glaublichen Kraft de» neunjährigen Raubmörders. Erschöpft brachte der schwergeprüfte Vater daS sterbende Kind nach Hause, am Morgen hatte «S auS- gelitten. Der Thälcr war auch jetzt noch nicht zum Gcständ» niß zu bringen, und erst al» er. durch die Stiesel überwiesen, von einem Landjäger an dm Ort feiner schrecklichen That ver bracht worden war. legte er endlich ein Geständniß ab. aber mit einer Kallblütigkei., die jede» fühlende Herz erstarren machen mußte. Die ganze Gegend ist ob dieser unsaßbarm SchreckenS- lhal erschüttert, und Einer fragt dm Andern: Ist'» denn möglich, ein Kind der Mörder de« andern? Wie e» heißt, soll der Thäter bi» jetzt eine sehr vernachlässigte Erziehung er halten und sein Valer wegen Todtschlag» eme längere Strafe erhalten haben. — Pari«, 18. Mai. Der .Figaro" meldet einen werk« würdigen Fall von Massenvergistung, welcher sich in HyhreS am Mittelländischen Meer zugelragen hat und dort vou Marseille bis Nizza da» allgemeine Gespräch bildet. Seit Ende December 1887 sind an dem genannten Orte eigen- tbümliche KrankheilSerscheinungm ausgetreten, welche, mit Magmerkrankunaen beginnend, zu auffälligen Nervenzuständcn sich steigerten. Nach einiger Zeit zählte man 250 derartige KrankheilSsälle. Bis zum l. April glaubten die Aerzte, diese Krankheit al» „ansteckende Grippe" bezeichnen zu müssen. Da kam ein Arzt des OrlcS Namen» Roux durch die längere Beobachtung der KrankheitScrschcinungen daraus, daß nur eine Vergiftung solche Wirkungen erzeugen könne. Seine emsigen wettern Nachforschungen leiteten daraus hin, daß alle erkrankten Personen Wein aus dm Kellereien de» Grasen v. Vi Ne ri euve genossen batten, und fernerhin bemerkte er, daß der während der Krankheit fortgesetzte Genuß de« Weine», statt die Kräfte zu beben, den Zustand verschlimmerte, endlich, daß Personen derselben Familie, die keinen solchen Wein getrunken batten, gesund blieben. Aus seine Anzeige und entschiedene Behauptung, baß dieser Wein vergiftet fei. wurden die gräf lichen Kellereien, deren Weine al» „Eigenbau" zu 30, 40 und 50 Centime» da» Liter verlaust zu werden pflegten, einer gerichtlichen Untersuchung unterzogen. Am vorigen Sonntag ist nun Gras Villeneuve, alS er eben abreisen wollte, am Bahnhos verhaftet und unter starker Bedeckung nach Toulcn gebracht worden. --- Bern, 17. Mai. In Eschen, Danton St. Gallen, sind 18 Häuser und 17 Ställe bei Föhnwind nicdergebrannt; drei Kinder sind umgekommm. — AuS dem Engadin wird gemeldel, daß der Maloja- Paß seit dem 18. dS. sür Fuhrwerk wieder offen ist. — Riga. 14. Mai. Der Altmeister der baltischen Lehrer schaft, der Direclor de- kiesigen deutschen SlaatsgymnasiumS Alexander KrannhalS, beging gestern unter Theilnahme deS ganzen LnndeS die Jubelfeier seiner fünfzigjährigen amt licher! Wirksamkeit. Die StaatSregierunq verlieh ihm La» Grobkreuz de» Annen-OrdenS. sie Universität Dorpat ernannte ihn zum Ebrcii-Doctor der Philosophie, in prächtig auS« gestatteten Adressen sprachen die livländischen Lehranstalten dem Gefeierten ihre Glückwünsche und ihre Anerkennung au». KrannhalS' ehemalige Schüler haben eine sein Bildniß tragend! goldene Denkmünze unv eine andere werthvolle Ehrcngab« gestiftet. — Ueber dm Kamps einer Kreuzotter mit einer Katze im Radoschauer Walde bei AntonienhÜtt« in Ober- schlesiea wird einem Ratiborer Blatte berichtet: In dem von zahlreichen Kreuzottern bevölkert« Radoschauer Walde wurke ein interessanter Kamps zwischen Katze und Kreuzotter von Vorübergehenden beobachtet: Während die von der Satze an gegriffene Kreuzotter zischend ihren Kops emporgerichtet hielt und zede Bewegung ver Katze mit Aufmerksamkeit verfolgte, suchte die Katze der Schlange durch Hochsprünge beizukommcn. wa- ihr auch nach mehrstündigem Kampfe gelang. Die Kreuzotter blieb mit durchbissenem Nacken aus dem Kamps platze. Mit welcher Heftigkeit der Kamps geführt wurde, beweist die Tbalsacke. daß die Anwesenheit von Zuschauern in nächster Nähe keinen der beiden Kämpfer störte. — Feldpost im 7jährigen Kriege. Da» „Post- Archiv" dringt zur Illustration der Feldpost-Einrichtungen in, 7 jährigen Kriege folgenden Befehl an einen AblhcilungS- Commandeur auS dem Hauptquartier de» Herzog» Ferdinand von Braunschweig, deflm Truppen im Jahre 1759 an dea Usern der Lahn standen: „De- Herzog- Durchlaucht hoben »tr befohlen, Euer 8»bl« geboren zu schreibe», daß Sie eine Schildwache au dea Ort »locircu möchte», wo die Brücke gestände»: der Major von Sckilieffen erkält Ordre, ei» Bleiche« von inner Seite zu »duu. Dies«« dient dazu, daß die Briese, so zwischen de- Herzog« Durchlaucht nab dem Benerol Wutgiaou oder dm» Major vo» Schlüsse» gewechselt werden, qe'chwinder au Ort und Stelle kommen könne» und nicht nötbiq haben, di» Brück« von Woisthouien zu paisirea. Die gegenseitig!» Schildwachea werfe» sich die Briefe einander über die Latin« z». Sie müsse» au solche eine, Etttu binde», de» vriej aber a«rh«r, allemal wodl einwtckela, damit, weu» satcher bet de» jetztae, schlimmen «Setter i, Dreck s-lle, sollt«, dersckb» »ich» manlmrt
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