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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-20
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.05.1888
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Zweite Geilage mm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. .R 141. Tonutag den 20. Mai 1888. 82. Jahrgang. Die Kaiserpfalz Gelnhausen. Boa Schalte vom Brühl. di.chtrul »krisle». (Schluß) Da droben aus der Höh', al» hier unten noch keine Insel und keine Hofburg waren, hat einst eine gräfliche Burg ge- standen. Sie beherbergte um die Mitte de« 12. Jahrhundert» ein schöne» Frauengebilde, die Gräfin Gela. So wenigsten» erzäblt die Sage und da eben diese Sage mit dieser Gräfin die Gründung der Psalz in Beziehung bringt, so möge die Geschichte kurz und so sagenhaft, wie möglich, in freier Ge staltung wiedergegeben werden. Gräfin Gela (Eomtesfen gab e» damal» noch nicht) war eine ebenso junge, wie schöne und gelehrte Dame. Sie batte die üblichen blauen Augen, goldene Haare, milchweiße Haut und ei» rrdbeerrothe» Mündlein. Nebstbei verstand sie außer der nützlichen Kunst de» Weben» auch die de» Lesen», womit ein starker Hang zum Träumen und Poetisiren ver knüpft war. Da» brachte sie einst in große Fährlickkeit. Ihr Vater, ich glaube er hieß Dittmar, trüg dem geliebten Kinde, von einem Fehdezugc heimkehrend, al» Beutestück ein artige» Büchlein zu: die Lieder de» Herrn Walther von der Vogel- weioe. (Dieser edle Sänger kam zwar erst zwanzig Jahre spater zur Welt, wie der Zeitpunkt, von dem wir reden, aber da e» sich hier um eine Sage handelt, so ist dieser Umstand obre Belang.) Gela also war in den glücklichen Besitz eine» Walther» von der Bogelweide gelangt und der Minnedichter nahm sie so ganz uud gar durch seine Reimkunst gefangen, daß sie ihn fiel» in der Tasche bei sich trug, um bei jeder passenden oder impasseutcn Gelegenheit in ihm blättern zu können. So ver ließ sic denn auch eine» Tage», um ungestört diesem Genüsse zu srkhue», die väterliche Burg und stieg sinnend in» Kinzig- tbal hinab. Drunten, wo jetzt die Burgtrümmer ragen, keimte sich dazumal ein lauschige» Gehölz, in dem sie sich zu Füße» einer Eiche niedcrließ. Sie zog den Herrn Walther hervor und la» und la». Und la» und la» immer weiter, ohne aus da« verdächtige Rauschen zu achten, da» sich in ihrer Nähe bcmerklich machte, ohne die blutunterlaufene» Augen zu sehen, die bald hier, bald dort au» dem grünen G l'ölz gierig aus die Jungfrau starrten. Eben buchstabirte diese in seliger Versunkenheit da» schöne Lied von der Blumen ruhcstatt, schlürfte den Wohllaut der Worte ein: Vor dem Wald in einem Thal, Tandaradei, Saug ihr Lied die Nachtigall, al» ein glühheißer Hauch ihren schlohweißen Nacken traf. Entsetzt wandte sie sich um und starrte in den gierig geöffneten Rachen eine» Wolfe». Ohne zu wissen, wa» sie that, halb >vah»si»»ig vor Schreck, schob sie ihr kostbarste» Gut. schob sie den Herrn Walther von der Bogelweide in den gähnenden Schlund. Weit entfernt, an der pergamentenen Haudschrisl zu ersticke», schluckte Isegrim m dicselbige hinab. Doch diese Vorkost erhöhte seine Gier aus die zartere Speise dc» jungsräulichen Leibe». Er sprang am Geisa ein. Vergeben» wehrte sie sich mit den woblgepfleglen Nägeln de» apselblüthenweißen Gehändes. Ihr Tod schien unvermeidlich und laut und weit tönte ihr Hilfeschrei hinan» in» Kinzigthal. Da plötzlich, o Wunder, läßt der Wols ab von seinem Opfer. Feige wist er den Schwanz einklemmen und von dannen streichen, aber der Schwanz ist nicht mehr vorhanden. Ein jägcrmäßig gerüsteter Ritter ist unbemerkt herbeigekomme» und hat mit raschem Schwertstreich die be freiende Thal vollbracht. Ei» weiterer Hieb spaltet dem Räuber den Schädel. Gela, die Befreite, glaubt, ein Gebild au» H mmelShöheu zu sehen und mit weitausgerissenen Augen starrt >>c in da» lächelnde Gesicht de» Fremden, da» von einem langen, bi» zum Gürtel wallenden, goltrothen Bart eingefaßt ist. Dann stammelt sic erröihcnd die Geschichte de» Ucbcr- sallS, woraus der Ritter den Wolf den Leib ausschucidet und den edlen Minnesänger Walther aus dem Magen des Räu ber» bcivorzieht, um ihn der Geretteten mit einer höfischen Verbeugung zu überreichen. Bei der Gelegenheit gab er sich dann äl» Herzog Friedrich von Schwaben zu erkennen, der im Büdingcr Forst Lein edlen Waidwerk obgelegen. Diese de, lwürdige Begebenheit war die Ursache seligen Minne glück», und soll auch die Ursache gewesen sein, daß der liebe» scobe -Herzog Friedrich, der nachnialige Kaiser Nothbart, an jenem Orte die Burg erbauen ließ, die er der Geliebten zi Einen Gelahausen nannte, woran» dann mit der Zeit Gel» Hausen wurde. Leider fand die LicbeSibylle betrübsamen Ab schluß, und die Minne, die bisher „zwier Hertze» Wonne iva»", wurde zwier Herzen Leid. Gela, oder Gilsa, wie sie nach Anderen geheißen haben soll, war nämlich einsichtsvoll genug, zu begreife», daß der hochgeborene Fürst nicht ihr Gemahl werden könne. So schrieb sic ihm denn einen Brief, in dem sie ihn schmerzlich sreigab. Sie selbst aber ging in» Koster. Friedrich soll ihren Brief, die» Zeichen treuer Liebe uns heldenhafter Entsagung, stets aus dem Herzen getragen haben. Vielleicht ist die der Sage nach au» de» Klauen dc» Wolfe» errettete Jungfrau dieselbe Gräfin gewesen, welche die Kirche zu Haiugründe», unweit der Stadt, gestiftet und deren Name noä> da» gleichzeitige Gebäude einer Capelle, die Gilsacapelle gerannt, bewahrt. Doch abgesehen von jener Sage, in welche der größte Hohcnstaufc verflochten wurde. Thalsache ist, daß er die Pfalz Teinhausen, die inmitten großer, der deutsche» Krone un mittelbar zugehöriger Ländereien lag, nm da» Jahr N44 er bauen -ließ. Die wildreichen Forsten der Umgegend, vor allen der Büeinger Wald, mochten zur Wahl diese» Orte» mit bestimmt haben. Friedrich war ein großer Freund der Jagd, und bald entstanden in der Umgegend Gelnhausen» die kaiserlichen Jagdschlösser: Wächter-oach, Büdingen und Ortenberg, nach mal» die Stammburgen angesehener Geschlechter. Ein merl würdiger Zufall brachte mir die altdeutsche Jägersrcnde so recht in» Gedächtuiß. Im Hos der zertrümmerten Psalz, von einem Maulwurf an» Licht gewühlt, fand ich einen starke», abgebrochenen Hauer eine» Eber». Seitwärts an der Spitze war er ein wenig abgewetzt; er war halbmorsch und vom Alter gebräunt. Wer weiß, wie lange er in der Erde gelegen uud welche ritterliche Faust seinem rauhborstigen Träger den Fang gegeben. Jedenfall» konnte Kaiser Friedrich in jener Gegend vollau seiner Jagdlust fröhnen. Sonderlich in der zweiten Halste seiner RegicrungSzeit weilte er oft und gern in Gelnhausen. Wuchtige Urkunden finden sich von diesem Orte datirt und große ReichSvcrsammlungcn haben dort staltgefunden. So erhielt der mit der Burg neugegründete Ort im Jahre 1l70 von, Palast au» seinen FreiheilSvries al» Reichsstadt und zehn Jahre daraus, in der Fastenzeit, fand in der Kaiserpfalz die Lmptverhandlung argen den widerspenstigen Heinrich den Löwen statt. Die Acht gegen ihn wurde daselbst bestätigt und deren Vollziehung den Reichsfürsten übertragen. Nicht minder wichtig war da» dort abgcholtcnc Concilium von Fürsten und Bischöfen im Jahre N86. Es handelte sich um dir Forderung de» Papste«: daß die Zehnten und Ar. vocaturen Über die Klöster und Kirchcngüter von den Laien abgetreten werden sollten. Der Kaiser meinte dazu: er sehe nicht rin, wie man ihm den verjährten Besitz der zur Ver teidigung der K rche erlangten Rechte entziehen könne und er fragte die anwesenden Väter der Kirche um ihre Ansicht hier diesen Fall. Da erhob sich der ehrwürdige Erzbischof ionrad von Mainz uud sprach Namen» der anlvesendea l 'irchensürsteu: Es sei schwer, nach de« Kaisers Erinnerung zu entscheiden, da sie dem Papst, ihrem geistlichen Vater uud dem höchsten Haupt der Christenheit, zum Gehorsam, ihm. dem Kaiser aber, welchen Gott zum Fürsten und Kaiser des römischen Weltreiche» erhoben, dem sie gehuldigt und von dem re alle» Zeitliche besäßen, zum Verfolg seiner Rechte gehalten eien. Möge es dem Kaiser gefallen, durch einen der Erz bischöfe den Papst schriftlich zu bewegen, friedliche Gesinnung zu hegen und gerecht in seinen Forderungen zu sein. Die Antwort gefiel dem Kaiser so sehr, al» sie dem Paps« mißfiel. Der hcilrge Pater entrüstete sich ob dem Schreiben um so stärker, da er sich den Schein gegeben hatte, al» habe er die Sache nur im Interesse der Bischöfe angeregt. Und nun ließen ihn die deutschen Kircbensürsten im Stich, um dem ikaiser und Reich zu dienen. Kaiser Friedrich, dessen rothcr Bart inzwischen grau ge worden. verweilte »och im letzten Jahre seine» Leben» in Gelnhausen. Er brachte die Ostern dort zu. um später die Kreuzfahrt nach dem heilige» Lande anzutrcte», von der er nicht wicdcrkehrte. In den Flulhen de» KalvkadnuS fand der große deutsche Kaiser sein Ende. Wie Barbarossa die wohnliche Burg an der Kinzig liebte und schätzte, so auch seine ersten Nachfolger. Sie wellten oft in dem Palast und hielten dort Hos. Nur Conradin wird chwcrlich diese Burg seiner Väter gesehen haben. Rudols von HabSburg noch verweilte dort zu Zeiten und bestätigte, wie auch die nächsten Kaiser, der Burg Freiheiten und Rechte. Aber der alte Glanz begann z» «.'erscheinen, al» im Jahre 1349 der Kaiser Karl IV. Stadt, Pfalz und Liegenschaften an den Grasen von Schwarzbnrg verpfändete, welcher wiederum die Psandschaft halb an den Pfalzgrasen bei Rhein und halb an den Grafen von Hanau verkaufte. Die edelsten Ge schlechter der Gegend trugen Güter de» alten Krongute» zu Leben und bildeten eine starke und angesehene Gau erbschast, die sich bi» zur Auflösung de» alten deutschen Reiche« erhielt und deren letzte Vertreter die Forstmeister von Gcln Hausen, die Krempen von Freudenstein und die Schelmen vom Berge waren ES laßt sich nicht behaupten, daß die viel köpsige Burgmannenschast der Pfalz dienlich gewesen, ganz abgesehen von dem Umstande, daß seit der Verpfändung de» edlen Gutes kein gekröntes Haupt mehr längeren Aufenthalt im alten Reichspalaste genommen. Er verfiel immer mehr. Wir erwähnten schon, daß der nördliche Thurm wegen Bau- Llligkeit zu Zeiten dc- Kaiser» Sigismund abgetragen werden mußte. Aus seinen Steine», aber auch zum Theil schon au» denen de» Palaste«, bauten sich die adelige» Burgmanne» innerhalb der Ringmauern stolze Gebäude; die hörige» Bnrg- sassen vermauerten nicht niinder in ihre niedrigen Hütten manchen Stein, der einst vielleicht mit seinen schön auS- gehauenen Verzierungen der Psalz zum Schmuck gedient hatte. Die Mauer» derselben wurden immer »ichr zum bequemen Sleinbruch benutzt und von der alten Herrlichkeit war schon nicht viel mehr vorhanden, al» der dreißigjährige Krieg zer störend über die 140V reichSunmittelbaren Herrschaften und selbstständigen Staatengebilde brauste, die den Sammelnanien „Deutschland" führten. Auch die Hauauischen Lande hatte» entsetzlich unter der Kricassurie zu leiden und mit ihnen natürlich der Grafen von Hana» Münzenberg getreue „Krou- dominatS-ReichSpfandschast" Gelnhausen. Da» gewaltige Ringen mächtiger Feinde erschütterte diese Lande. So hatten Bernhard» von Weimar „recolligirte desperate Trupveii" die W-'tterau jämmerlich eingeäschcrt und die Graf schaft Haiian Münzenberg »ilißte allein die mehr ober niinder gründliche Zerstörung von siebenunddreißig blühenden Ort schastcn (l Stadt, 3 Flecken und 33 Dörfern) beklage». In Hanau saß. wie in einer Löwenböhlc, der entschlossene, schwedische Feldherr Ramsah. Die Kaiserliche» unter Man» selb vermieden anfänglich seine gefährliche Nähe und ließen sich an kleineren Erfolgen i» der Umgegend begnüge». Dazu gehörte auch die Ucbcrrumpelung von Gelnhausen am 2V. Januar l635, wobei einige Leute der Hanauer Bürger, miliz den Kaiserliche» i» die Hände fielen, iva» dem Rath so schmerzlich war, daß er die Bürger „um ein bi» zwei Tönn chen Heringe" auszulösen versuchte. Ob die Kaiserlichen die Gefangenen um die Fische hingegeben, davon steht allerdings nicht» geschrieben. Durch die endlich mit Energie in Angriff genommene Be lagerung HanauS wurde in dieser Stadt, wie auch in der ganzen Umgegend da» Elend so entsetzlich, daß mau nicht nur „Katzen vor Wildbret estimirte", sonder» daß sogar in einzelnen Fällen Menschen geschlachtet und verspeist wurden. Im Jahre 1631 war Gelnhausen eingeäscherl worden, im folgenden wurde e» neu verwüstet und mit ihm die ehemalige Kaiserpfalz. Vorher aber führte dieser entsetzliche Krieg »och einmal ein gekröntes Haupt, einen große» Herrscher, i» ihre Mauer». lj)a- war Ende Januar 1632. Gustav Adolf, der Schwedcnkönig, weilte in Hanau. Seine junge und schöne Gemahlin Marie Eleonore, eine brandcnburgische Prinzeß, war ihm, von liebender Sehnsucht beflügelt, nachgceilt uuo schloß ihn nach langer Trennung zum ersten Male wieder in die Arme und zwar mit den Worten: .Endlich ist der große Gustav.Adolf gefangen!" Es war dies dieselbe humorvolle Dame, von welcher der Benediktiner-Prior Leonard Walz er zählt: sie sei ihrem Gemahl an Sitten uud Lebensart sehr unähnlich gewesen und habe bei ihrem Turchzuge durch Seligenstadt vor ihrer Kutsche einen zu Pferde sitzenden Affe» mit Kapuzinerkutte, Rosenkranz und Tonsur mikgesührt und sich an dieser unwürdigen Posse höchlich belustigt (. . . „in totins eatliolicae religio,,!» ckespeetum, sock ckignum rillicula mulieie 8z>vctseulnm"). Zu den Zerstreuungen des König» paarcS in Hanau gehörte auch ein gemeinsamer AnSflug nach der von den vandalischcn Händen roher KriegSbanden noch nicht geplünderten Kaiserpfalz, bei Welcher Fahrt Gustav Adols in der Kirche de» Dorse» Rückingen, wo sich damals die einzige Lutherische Gemeinde der Gcgeud befand, das hl. Abendmahl genommen haben soll. Nock mehrmals ist die an historischen Erinnerungen so reiche Gcgeud gewaltsam au» der Ruhe einer friedlicheren Entwickelung cmporgrsckrcckl worden. Die Kriege Friedrich'« de» Große» führten wohl französische Truppe» an der Kaiser Pfalz vorbei und in de» Zeiten deS corsischen Eroberer» mußte Gelnhausen, da» inzwischen an Hessen Kassel gefallen war, wieder schmerzlich erfahren, wa- eS heiße, in solchen Zeiten unmittelbar an einer so wichtigen Heerstraße zu liegen, wie die von Frankfurt nach Leipzig war. Immer »ichr verfiel die Kaiserpfalz, aus welche von der Höhe jener Straße, die am DietrichSbcrg entlang führte, die Augen fremder und vaterländischer Heere, siegreicher und flüch tigcr Schaaren niedergeschaut hatten. Aber dennoch fand, wie im Märchen, ein Kaiserschn noch einmal de» Weg zu ihr, um diese geheiligte Stätte einer reichen und rühmlichen Vergangen heit anzusehen. ES war Kronprinz Friedrich Wilhelm, der jetzige Kaiser Friedrich, der am Sonntag, den 26. Mai 1884 aus der Fahrt von Berlin nach Rumpenbeim Stadt »nt Burg besuchte. In der letzteren verweilte er säst eine Stunde, besah sich alle» und machte sich eigenhändig eine Sk zz" der ganzen Anlage. Vorher hatte er sich auch die alte» Sehenswürdig keiten der Stadt angesehen, sich auch von dem W in ceedeuzen lasten, der an den Hängen de» Dietrichsberge- wächst. „Ein fach, aber schön", lautete sein Gutachten über taS Getränk, uud wir können au» eigener gründlicher Untersuchung be stätigen, daß der .Gclnhäuser" jene» Urtheil höchster Instanz voll und gauz verdient. Nicht ,n hehrer, weihevoller Kelseneinsamkrit hoch Uber dem Geräusch de« Alltagsleben» liegen die Trümmer der Kaiser burg. Sie ruhen in engster Umrahmung eines armseligen Dörfchen«, aber dennoch mangelt den wie in tiefem Schlummer weilenden Trümmern die Stimmung nicht; der Hauch der Vergangenheit, die Schatten glanzvoller Tage, die Geister roßer Fürsten webe» durch die verödeten Hallen und lasten rck selbst durch de» Pfiff des unweit vorbeisausenden Dampf rosse« nickt vertreiben. Ob wohl jemals die alte Herrlichkeit neu ersiehe», ob sich die Pracht de» alten Palaste» jemal» al» ein hehre- Denkmal einer neue» Reichsherrlichkeit uud ReichScinigkeit in den Hellen Zluthen der Kinzig spiegeln wird? Vom Kaiser. ** Berlin. 18. Mai. Pfingsten, da» liebliche Fest ... E» sckeint Alle» gut machen zu wollen, wa- der Mai in einer ersten Hälste gesündigt hat. Aus bessere» Wetter, aus wärmere Tage, wie lange haben wir vergeblich darauf gehofft, wie waren sic ersehnt worden ganz besonders von unserem Kaiser und von Allen, die ihn lieben, daS heißt vom ganzen dcnlschen Volke. Und in der That sind mit den schönen Tagen unsere», Kaiser auch die besseren Tage gekommen. Endlich ist da» Fieber gewichen. Nun erst ist eine wirkliche Erholung de» erlauchten Kranken ermöglicht, und merklich heben sich die kräste. Allerdings ist immer noch die Eiterabsondcrung vor- »anden. auch der Husten ist »och immer nicht beseitigt, aber der Ausfluß ist geringer geworden, er ist dünner, der Hustenreiz seltener und nicht mehr so quälend, und jede Nacht bringt dem Kaiser mehrere Stunden erquickenden Scklas. Wenn die Besserung in derselben Weise wie seit acht Tagen »och zwei Woche» sortfchreitet, hoffen die Acrzte, daß der Kaiser alsdann den Tragstuhl entbehren kann und wieder im Stande sein wird, ohne Unterstützung spazieren zu gehe». DaS Beste muß alsdann der Nalurhcilproceß leisten. Mit dem größten Interesse verfolgt, ja man kann beinahe sagen, überwacht der Kaiser die Vorbereitungen zur Hoch- zeilSseier seines Sohne», de» Prinzen Heinrich. Per sönlich hat er heute die Räume für die HochzeilSfeierlichkcitcn in Augenschein genommen und seiner Befriedigung über die getroffenen Einrichlnnge» Ausdruck gegeben. Er ist glücklich darüber, dieser Feier persönlich beiwohnen zu könne». Bald nack diesem Feste wird wohl die Uebcrsiedelung deS kaiser lichen HoslagerS »ach Schloß Friedrichskron bei Potsdam erfolgen, und sobald sich hier der Kaiser genügend gckrästigt hat, wird jedenfalls ein günstig gelegener Lustcurvrt zum Aufenthalt gewählt werdend Wobi» sich der Kaiser alSdann begeben dürfte, ist noch nickt in Erwägung gezogen, doch ist cS wohl möglich, daß Homburg gewählt wird, wie von einer Seite gemeldet wird. Vorläufig freilich ist der Kaiser noch so schwach, daß man ihm nicht einmal die Eiscnbahnsahrl bis Potsdam znmulhen darf. Falls Anfangs Juni die lieber, siedclung nach Potsdam erfolgt, wird sic auch nicht zu Wagen, sondern aus einem kleinen Dampfer erfolgen. der unmittelbar hinter dem Charlottenburger Schloßpark an lege» kau» Der Kaiser kann alSdann die Fahrt in dem Stuhl zurücklcgen, in welchem er sich jetzt tragen läßt, und der de», Körper jede Bequemlichkeit der Lage gestattet. Freuen wir u»S, daß nuS Pfingsten wenigstens die An sicht auf eine verhältnißmäßigc Genesung unsere» Kaiser» gebracht, daß eS unsere Hossnungen von Neuem belebt hat. * Die .Post" meldet über da» Befinde» Sr. Majestät am Freitag: Wir glauben unfern Lesern eine wohrhaslc Pfingstsrendc zu be reiten, wen» wir ihnen aus Lharlotteiiburg anihcntisch: günstige Nachrichten über da» Befind.» Sr. Majestät des Kaisers „»»heilen. Der Kaiser tvac schon heute Morgen nach 10 Uhr im Garten und suhr auf der t», Schatten gelegenen Seite der Rüchront des Schlosses aus uud nieder. Der hohe Herr war in C villl.iiu g ind trug einen Panamahut. Der kleine Wage» winde von rinem neuen Pony gezogen, da das erstangespanute sich als etwas wild und ungeberdig erwiesen hat. Das Pony wurde von zwei Lakaien geführt, r chts ging am Wagen der Gencraladjutml vo» Wintrselo. der während der Fahrt den, Kaiser Vortrag hielt, lruks c» Leibjäger, der mit ei,um Palmensäher dem hoher Paiieaten die Mücke« abwehrte. Etwas we tcr zurück folgte Sir Morell Mack nzie. An der rechten Seite hinter den, Wagen gingen dir Kaiserin und die Prinzessinnen, zu denen sich die Erbprüizcssin von Sachsen-Meininger, gesellt hatte. Gegen ll Uhr machte der Kaiser, von der Kaiserin begleitet, am Stocke einen Gang dnrch die untere», nach dem Garte» z» gelegenen Gemächer des Schlosses. Rach einer Weile trat er, unterstützt von der Kaiserin, wieder hinaus in den Garten, promenirte wieder eine Weile und nahm daan in dem Zette Aufenthalt. Nach diesem günstige» Zu stande ist zu hoffe», daß der Kaiser am Sonntag dem Gottesdienst in der Capelle wird beiwohne» könne». Für die Vorbereitungen für die Hochzeit seines Sohnes, d s Prinzen Heinrich, inlcrcssirt sich der Monarch in lebhaftester Weise. I» der Schtoßcapelle wird ein Raum in Stand gesetzt, in welche», Se. Majestät und die Kaiserin-Mutlcr der Trauung beizuwohiicn gedenke». Im Schlosse werden der Großheizog vo» Hessen und die Hobe Braut wohne». Der Prinz von Wales, die Schwester der hohen Braut, Prinzeß Ludwig von Battenberg, mit ihrem Gemahl im früher kronpriuzlichen Palais in Berlin, Großfürst Scrgei in der russischen Botschaft. Bon anderen Seiten erfahren wir: Da» Allgemeinbefinden Sr. Majestät de» Kaiser- ist anhaltend zufriedeiisteUeiw, wie auch aus dem heule Vormittag erschienenen Bulletin (s. o.) ersichtlich »st. Bin gestrigen Nachmittag etwa gegen 3 Uhr wurde der Kaiser wieder »ach dem Park getragen, wo Allerhüchstde, selbe sich zunächst neben dem gelt aus eine», Lehnstuhl niederlicß; späterhin machte der Kaiser eine Rundfahrt in dem Poiiyfuhrwerl; erst »ach 6 Uhr Abends begab sich der Monarch wieder nach seinem Zimmer zuiück Die frische, würzige Lust thut dem Kaiser sichtlich wohl; die Gc< mnthsstimmung hat sich entschieden gehoben, der Appetit ist zuiiehniend rege und in Folge dessen hebe» sich die Kürpcrkräste langsam, aber stetig. Nur der Hustenreiz und die lkilcrabionderung stären, wenn auch nicht in so erheblicher Weise wie früher, die Nachtruhe noch zu häufig. Doch auch dieser Uebelstand im All- genieiiibefindea wird sich nach und nach bessern, wen» auch nicht ganz verschwinden, da diese letztgeuaimtea Tnmptonie mit dem ört lichen Leiden zusommeuhängen. Am gestrigen Rachmltlag um 3 Uhr 40 Minuten erschien Sc. kaiserl und kiuigl. Hoheit de, Kronprinz nebst Gemahlin und begab sich direct nach dem Schloßpark >u den kaiserlichen Eller». Um 3', Uhr unternähme» Ihre kömgl Hoheiten die Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe eine Svazer- fahrt nach dem Grunewald. Heule Vormittag ritt Ihre Majestät die Kaiserin mit den Prinzessinnen-Töchtern nach der Jungfern- balde; die Rückkehr ersolgte um 9'/« Uhr. — Seine Majestät der Kaiser staud heute Vormittag bald nach 8 Uhr aus und wurde um 10 Uhr nach dem Schloßpark getragen, woselbst er sich noch gegen Miltag befand. Ein dritter Berichterstatter meldet uns: Der gestrige Ansenthalt im Parke ist Seiner Majestät äußerst gut bekommen. Die Acrzte, welche zur AbendconsuOatioii im Park erschienen, waren ersreut über die guten Wirkungen, welche di« Lust aus Geist und Körper de» hohen Lerdendeu ausgeübt halte. DaS Fieber blieb gestern aus und die Nach, nahm einen) günstigen Verlauf, so daß der Kaiser heute Morgen schon früh da» Bett verlassen konnte. Auch heute Morgen war vom Fieber keine Spur vorhanden. Se Majestät ist in Folge der Einwirkungen der freien Natur sehr günstig gestimmt uud hat auch heute bereits in früher Stunde den Park wieder aus gesucht. Der Appetit nimmt in Folge der vermehrten Bewegung und namentlich im Freien stetig und erheblich ,u und die Ernährung ist dementsprechend reichlicher denn je. Die Kärperkräste sind daher gleichfalls in fortwährender Zunahme begriffen, und eS ist eine noch weiter« Steigerung derselben zu erwarte». Locialpotitisches. * Nachdem durch den Tod de« BergwerksdireciorS Bcrg- affessors a. D- Hi kt dir Stelle des zweiten nichtständigen Mitgliedes de« Reichs-versicherunizSamtcS an» de», Kreise der Arbeitgeber freigeworden war, rückte gemäß tz. 87 des UnsallversichernngSgesetzkS vom 6. Juli >884 ohne weitere Wahl sein erster Stellvertreter. Tircctor vr. Martins, an seine Stelle, während der zweite Stellvertreter, Dampssäge- mühlendesitzer Schramm, erster Stellvertreter wurde. Für die hiernach sreigewordene Stelle eine- zweiten Stellvertreters ist c» nunmehr um so nethwendiger erschienen, durch Wahl einen Ersatz zu schaffen, als bei der gegenwärtigen starker Belastung deS ReichS-PersicherungSamleS mit der Entscheidung aus Necurse zu den Spruchsitzungen die Stellvertreter tcr nichtständigen Mitglieder i» gleichem Maße herangerogen werde» müssen, wie diese selbst. Ta» Slimmcnverhältnig der bei dieser Wahl in Betracht koinmcnden Wahlkörper bestimmt nach gesetzlicher Vorschrift unter Berücksichtigung der Zabt der versickerten Personen der BundeSrath. Ten, Letzteren bat der Reichskanzler unter Beifügung einer vom Reich» Vcr- lckerungSamt über diese Wahl auSgearbeileten Denkschrift anheimgestellt, die Beschlußfassung über daS Stiinmcnverhällniß vorzunehinen. Al« Wablkörpcr komme» bei dieser Nachwahl in Betracht die Vorstände sämmtlichcr BerusSgeiivssenschasten mit Ausnahme de» Vorstandes der See-BerusSgenossenschast und der landwirthsckasltiche» BerufSgenossensckasle». snr welche gesetzlich eine bcsondercfVerlretnng in, Reichs-Versickernngsainle vorgesehen ist, sowie die aus Grund deS AnSdehiinngSgesetze» vom 28. Mai >886 und deS Ba» UnsallvessichenmgSgesetze» von, ll. Juli 1887 bestebenden AniführnngSbebörden Da» Re-chS-VerfickerungSamt beantragt nun ,» der Tci.kschrisl. zn beschließen, daß da» Stiinmenverhältniß der Bernssgenosiei, chastSvorstände und der AussichlSbedvrdc», abgesehen von den Stimmen de- Vorstandes der T>esba» - BerusSgenossenschast und der aus Grund deS Bau-llnsallversickerungSgesetz.S vom ll. Juli 1887 errichteten AuSsührungStchörde», fick nack der Zahl der taut der Nackweisung Uber die gesammte» RechninigS- ergebnifse pro 1886 bcsckäsligten versickerten Personen reget». Während da» Stiinmenverhältniß deS Vorstandes der Des- dan-BcrusSgenosscnsckafl und der ans Grund de» Ban ll-.sa!!- vcrsickerung-gksetzcö crrickteten AnSjUhrungSbehörden sieb narch der Zahl der am 1. April 1888 in der BerusSgeiiofienschast, beziehungsweise in den Bezirken der einzelnen Anssnbrnng»- behördcn vorhandene» versicherten Personen richten soll. Die (alte) Kinötr-Poliklimk zu Leipriy «begründet 1.8L.»>. * Am 15 Mai hielt der ..Verein zur Erhaltung der Riiivcrpoliklinik nnb zur Förderung der Kinder-H» geine" seine Gc „ eralversa,» mlui,g in, AnstaltSlocal. G.'wa»ogaßcken l. ab. Die Versammlung nahm de» ärztlichen Berickt „no Eaffenbericht entgegen und erlhcilte »ach Prüfung und Richtigbesund de» letztere» Deckarge Tie Neuwadl und Eonsütnirung de» geschäflssührenden DirrcloiinmS. zu dem' die auSsckeitende» Herren Bankdirector 1>r. Ficbi ger als Vorsitzender und Univcrsitäts-Ralh Di. Meltzer als Sckr st- ührer eine Wiederwahl », Folge andenveiter gesckäjllicker Verpflichtungen nickt anzuncbme» in der Lage ward», ivnrdc vertagt und wird statutengemäß durch Eooptining erfolgen. Dem vom ärztlichen Dirigenten der betr. Anstalt Herr» SanitätSrath Doc. I)r. Fürst verfaßten 33. Jahresbericht über da» Jahr 1887 sei Folgendes entnommen: AuS dem Jahre 1886 waren 12 Patienten i» da» neue Jahr mit hcrübergenomme». Von diesen sind: geheilt ent lassen 20, gebessert entlassen 8. wcggeblieben ll. gestorben 1. in andere Behandlung abgegeben >. als u»he lba, entlassen 1. Reu käme» in, 33. Jahre 141t Kinder in Bebanktling. 15 mehr als im Vorjahre, so daß mau also gegen dasselbe eine (wenn auch geringe) Zunahme der Frequenz constatiren konnte. Bo» den betreffende» Patienten waren 713 Knaben, 728 Mädchen. ES fanden 4302 Consu ll a t i o „en in der Poliklinik statt und 163 Besuche in den Wohnungen. Der Stadt Leipzig gehörten an 88!», der näheren und sernere» sl.ck- sischcn kimgegend 520, den angrenzende» Länder» 31, an» dem übrigen Denlschtand l. Zahl der KrankhcitSsorme» 1455, und zwar spcciell: Krankheiten de- Nervensystems 43, der Sinnesorgane 87, Kiankhcileii de» Herzen», d,S Blute» und der Lvmphgesäße 52, Krankheiten der AthmungSorganc 36t, Krankheiten der VcrdaunngSorgaue 122, Krankheiten der Harn- nnd Sernal- organc 28, Krankheiten der Haut und Hautgebilde 175. Krankheilcn tcr Knochen, Muskel», Sehnen nnd Gelenke 136, allgemeine Erkrankungen 113, Mißbildungen 8. Ter Verlaus war bei de» litt P^ü<mte« folgender: geheilt entlassen 677, gebessert entlassen 327, als uuheilhar entlaste» 5, weggeblicbe» 352. zurückgewiesc» 3, Diagnose wegen vorgestcllt 2, gestorben 25, in andere Behandlung ab gegeben I I, verblieben 39. Operationen: 5l in der Poliklinik, 8 in des Tirigeiilen Privalklinik. Jinpsungeu an 116 Kindern, Slnkirende: Sommer 1887 9, Winter 1887/88 10 — 3 Aerzle lwspitirten. Die Gesa m mtü be rsickt über die Z it vom l. April >855 an, also in den bisherigen 33 Jabren ergab eine Krankenzabl von 25 170 Kindern (Knaben >2 890, Mädchen 12 280), und zwar: au» Leipsig 15 010, an» Sachsen (nähere Umgegend) 9165, an» angrenzenden Ländern 890, an» Dcntschlaud 52, au» den, AnSlande 23. Verlauf: Geheilt entlassen 12 182, gebessert entlasse, 6839, weggcbliebcn (meist a!S geheilt anznsehen) 4690, ge storben 595, unheilbar 114. in andere Behandlung abgegeben 478, der Diagnose wegen vorgestellt >93, zurück,ewicse» 37. Verzogen 3, verblieben 39. Operationen 974. Jmpsungen 3199 (seit 1877 rein animale Jnipsnng), verbunden mit Jmps-Curse». Zahl der bisherigen Stndirenden i» der Poliklinik 696. Königliches Landgericht. IV. Strafkiin,mer. („Spiele nicht mit Feuerwerk", oder: „Die Folgen einer Sptelclub-Partie.") Der Fabrikant Karl Au,»st Sch. au» Berlin, der Markthclser Karl Hermann P aus Rötha und der Drechslermeister Friedrich Wilhelm B. ans Pegau umeriiahinen in den schönen Iunilagen vorigen IahreS eine Bergnügungspartie nach dem reizenden Thüringen »n8 langten am !8. Juni in Arnstadt an, woielbst sie die Nacht im dortigen „Schwarzburger Hos" verbrachte». Die fröhliche Stimmung trieb zun, Ucbermuih, dem Sch. dadurch Lus, machte, daß er — es war bereit» in den ersten Morgenstunde» — eine» Feuerwerkskörper, sogenannten „Frosch", zum Fenster hiiiauswars, der die Schlafenden aus der Ruhe störte, zumal unmittelbar daraus noch ein zweiter „Frosch" explodier«. Natürlich waren auch die Diener der Gerechtigkeit sehr bald an, Thatorte, und dadurch, daß eia drittes Peoject l vorzeitig und im Zimmer der Ausflügler sich entlud, schien e» sehr leicht, dem Tbäter aus die Spur zu kommen; allein die Sache hatte doch seine Schwierigkeiten; denn der Polizist Iras nicht den schuldigen Sch-, sondern den Werksührer S, au» Plagwitz, der in demselben Z mnier schlies und, durch die FeuerwerklkSrper erschreckt» ausgestandin war, an. Der Polizist beschränkte sich aus die Feststellung der Pelsüntichkeit S.'S und entfernte sich wieder. Der uächitiche „Scherz" sollte aber doch sür die Ausflügler, d. h. sür die drei Erstgenannten, ein empfindliches Nachspiel und vor Allem eine sehr lange Ansreguug zur Folge habe«. S, erhielt nämlich unterm 28 Isua! ein vom Arnstädter Magistrat erloffenes Strafmandat wegen jener nächtlichen Ruhestörung »c geuiäß der tztz 368. 7 und 360, kO de, R.-Sir.-Ges.-B. »ugestellt, mittelst dessen er zu lO.slGeld-, event. enlsprcch »de Hnststrase venrrtheilt wurde. Er erhob g-gen das Mandat natürlich Widerspruch mittelst schrift licher Eingabe und trug danach aus gerichtliche Entscheidung an, indem er gleichzeitig die übrigen Reisegesährten als Zeuge» fet,» Unichuld benannte
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