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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880522
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-22
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1888
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BAU S172 tzente, a» 1. Pfingftseirrta, Abends ',.8 Uhr verschied'sanft »nd rnhig „ch kurzem, schwerem Lethe» »nserr grltebte, trensorgendr «»«er, Schwester, Groß- und Schwiegermutter, Schwägerin »»d Tante. Fra« Ada «er«». Fritz grst. cholsEr»»»». Um stille« «eile«» bitte» Leipzig, de» SO. Mal 1888. »ie tieftv«»er»de» Ht»terdllede»eu. Heule Bormikiaq ',,10 Uhr euiichli-s jansl und ruhig Frau Glifabeth verw. Döring, verw. gew. Thette geb. Nieske i» ihrem 86. Lebensjahre. Die« alle» ihre» Freunde» u»d veka»»te» z»r Nachricht. Letp»ig. de» 80. Mat 1888. N»»sche»b«ch. Di» Beerdigung findet Mittwoch »ormtttagö 11 Uhr vom Lrauerha»se, Ranstädter Stein weg 18, au< statt. Kür öl» »»btto««» Somalia treuer l-loda »ock Verekru», tllr uoaeru beiw- goliebta» SoiweeUnoxone», kllr cko» darrUadon Slum«»- onck Snlmetwedmaeir 5»»«, wir dieröured Lllen, LUeo »a» tiokdamogftom Serreo vaulr. 1«ipiig, küogota» 1888. I«Il« verw v«l»wilr« ged. V»U«I chlw»» !>»««»««. Nach Gotte« uarrsorlchlichem Rathschluffe verschied heute morgen nach langem, schweren beiden ia ihrem 48. Lebe»«johre unsere heiß- geliebte Mutter, Schwester und Schwägerin Frau Clementine Ronniger. Um stillt Iheilnobme bitten Leipzig. Si. Mat 1888. Die tr«»er«örn Hinterlnffe«»». Alle« Verwandten,Freunden undBekanutea sür den reichen Blumeaichmuck te>m Be- gräbnib unsere« lieben Alfred herzlichste» Dank. Plagwl». de» 81. Mal 1888. ' stt. Munkelt und Frau geb. Jnrsch -.Verladt: Herr Earl Echaman» in Ääien mit Frl. L>ua Reichc-Richier in Lhemnitz. Herr Oscar »ittsch«. Kaufmann a,»«aldhe«m. mit Frl. Helene Hüttel in Lhemuitz. Herr Paul Wolf ia Lhemnitz mit FrU Emilie Loaß das. Herr Ernst Jnnghänel, Bezirk«- schnllehrer «»Lhemni». mst Frl. MtldaTräger in «ei,«dors b. Zwtcka». Herr Hermann Schmidt, -animaan, mst Frl. Elise Köhler in Zlchopau. Herr Ferdinand Knorr in Limdach mit Frl. Elisabeth »narr «» Lasse«, r Herrman» Stretber ,» Weimar mit rl. Ngne« Müller i» Chemnitz. Herr Otto auschild ia Aurrswalde mit Frl. Marte Blechschmidt tu Pähla. Herr Fritz Steiuberg au- Wülfrath b. Elberfeld mit Frl. Elisabeth Lehmann in Hartma»n«dorf. Herr Gustav Schulze tu Hohenstein^., mit Frl. Hedwig Fiedler in Lhemnitz^ Herr Otto Jacobi in Chemnitz mit Frl. Martha Fiedler das. Herr Robert Fritziche in Zwickau mit Frl. Alma ranke in Schedewitz. Herr Gustav Rako-ki, oftalsifteat, mit Frl. «an- Altrakirch in Zwickau. Herr Otto Hombsch in Zwickau mit Frl. Lina Baoma»» tu Niederplanitz, rr Richard Eruft, Kanfmauu, mit Frl. artha Schmautz t» Bautzen. Herr Paul Schubert i» Planen mit Frl. 8»»a Baum- gärtrl das. Herr Richard Hartenstein, Kaolin., mit Frl. Elise Fuch» in Plauen. Herr Otto Rauh ie Plauen mit Frl. Martha Rau das. Herr Laut« Strobel in Plaue» mit Frl. Lina Schöasuß das. Herr Karl Herold tn Freiberg mit Frl. Anna Sünderhans in Plauen. Herr Max Ltebner tu Plane» mit Frl. Llara Trüget das. Herr Retnhold Voigt, Kausm., mit Frl. Therese »läsel in Mark»e»kirchen. err Ernst Teller t» Kliagrnthal mit Frl. una Köhler bas. Herr Bernhard Mohrman» ln Altenbora mit Frl. Ottilie Schmidt das. Herr Alfred Kretzschmar ir Altenburg mit Frl. Margarethe Ruger in Schmölln. Herr Ernst Goßlan tn Berlin mit Frl. Lina Morbach ,» Altenbnrg. Herr Alexander Lamvrecht. vürgerschullehrer ia Crimmitschau, mit Frl. Elisabeth Nicolai ia Freiberg. Herr Hermann Fischer, Lehrer in Dresden, mit Frl. Lora Schmieden in Freiberg. Herr Earl Liebet, Kaufmann, mit Frl. Hedwig Große tu Leisnia. Herr Ernst Weder, Schuldirektor in Dresden, mit Frl. Alma Richter an« Haintchen. Herr Robert Wattn« t, Roßwetn mit Frl. Jda Stricker in Dresden. vermählt: Herr Emil Hanger in Dresd»» mU Frl. Mari« Fried« in Lengeseld i. Erzgeb. Herr Paul Stötzncr in Weida mit Frl. Johanne Köhler das. Herr Suft-d Ohman» tn Zwickau mit Frl. Marte Thümer das. Herr Oscar Etchler in Plauen mit Frl. L>na Eckhardt das. Herr Emil Otto ia Plauen mit Frl. Paullne Porst das. Herr William Sänger in Plaue» mit Frl. Marie Ringler daielbst. Herr vr. xdil. Ernst Fischer, ordentl. Lehrer am Johanne«.«,mnasium zu Breslau, mit Frl. Elisabeth Doell au« Altenborg. Seftorben: Herr Hug» Mar Meyer, Hobler in Koppel. Herrn Theodor Freiberg'« in Chemnitz Söhnchen Mar. Herrn Bruno vaumaaa's in Ren-Hilbersdorf Tochter Martha. Fra» Cbriftiaae verw. Müller in Nieder-Rabeastei». Herr Christian Friedrich Lohr in Hilbersdorf. Fr. Mari« Pflugbeil in Chemnitz. Herr Karl Sottlieb Heinrich, Webermeister t» Chemnitz. Frau Anna Matte Schluppeck geb. Dietrich in Chemnitz. Frl. Thekla Naacke in Chemnitz. Herr Ernst Venus ia Chemnitz. Herrn Hermann User's in Lhemnitz Sohn Erich. Fraa Jda Pauline verw Frömmelt geb. Werner in Bautzen. Frau Bürgermeister Pauliae Dittttch geb. Lippitsch in Sch rgiSwalde. Herrn Richard «öpel's in Zwickau Söhnchen Aldi». Frl. Linda Kirchhof in Rieberhoßlau Herr Ott» Carl Wappler, herrschastl. Diener ii»Zwickau. Frau Christiane Friederike Ficker geb. Neumürkel in Zwickau. Herr Anton Rodert Sörgel, Schlossermstr. In Alienburg. Frau Hedwig Munde geb. Zöruer ia Altenbnrg. Frau Auguste verw. Heymann ia Freiberg. Herrn Paul Krönerl'« in Freiberg Söbuchea »errmana. Herr Ernst Julius Bttßler, Pens, Rechnuogssührer, in Freiberg. Herr Carl Friedr. Streubel. Hüitenpeasioaoir in Freiberg Herr Eduard Despang, Tuchmachermeister in Hainichen. Herr vr. Karl Magnns Poeschmana, kgl. sächs. Seheimrath a. D., Ritter de- sächs. Verdienstorden«, in Dresden Herr PrivatuS Gustav Adolph Schnabel in Dresden. Herrn Friedrich Riebe'» ia Dresden Tochter El-det. Vir VTTTVIgläwH MVA V Frau Marie Anivi^ geb. Krey indtt Mittwoch, den 23. d. M.. früh 8 Uhr von der Capelle de« Jobannwsttedhof» ia ^ipztg au« statt. Etwa z-gedachte» Blumenschmuck bitte abzugebe» Eisenbahastraße 18, ll., bei Herr» W. Krey. Die Beerdigung de« Herr, Referendar «»«»r «tzu»»ch<»i-T findet Müiwrch srüh S Uhr von der Leichenhalle de« Jobannissriedhoses aus statt. Beerdigungs Anstalt «nd Bazar für Fuhrwesen M. tzUttsr. »» le-uktr«!,«,'»» <A»»ah«estrüe; Querstratze Rr. Filiale: volkwarödsrf. Lautsruftratze Rr. Kl. empfiehlt sich für Leipzig UN» Umgegeu» zur Aussührung vo» Beerdigungen aller Art, sowie Uebersühruna Verstorbener im In- und Ausland. Grötztes Lager von Sarkophagen, Kolz- und Metallsärgen. Conductfuhrer: ktN8t ksptkolomLus und jonsnn 5ek>vAKl. 3. o. o. s. V.-V. ll. 8 v. X. v. 8oMvll-LLck. 7 » Wanne»» ». Han«bä«er »» «der Tageszeit. 8otz^iiiw.v»sM20^7"«r":.L"'E^77^L ««» »»Invw« tdnrmpt Irlnert» - »g^ Inaw«». FürHerre» von8.'/,i».4.tz Uhr. Damen». 1-4 Uhr täglich AI«,^ 8«>,wlmwd»»»>a 0110 Damen:L«»st..Don»erst..Son,ab.' RItM,KLTb"N«>'MH u»ck llelleoback all . '/.II. Montag. Mittwoch. Freitag '/,! <,v. 2-L 18 »Itiok^rntr. 18. Rr» renovirt. Wannen- v. 6urdLüei' KrtzftallN. »rtche« wafier. vorzüq. saubere Einrichtung. r. v, lDttoiso-rnklalt >- l Mittwoch: Grüne Erbsen mit Kalbfleisch. D. V. Mttb«. VpclskMMll II. / . L-al-a mit Saucischen. D.v. Unruh. Rene '.'e,origer Spetiransiall, Zttzer Strobe 43,«b. Dienstag: venelil «a. Königliches Landgericht. V. Straskawwer. Durch den Leichtsinn zweier Bürschchen und ihre eigene Gut- mülhigkcit kam die bisher völlig unbescholtene SOjährigr Jodannr Christiane Henriette verehel. R. au- Neuschöneseld arg inS Gedränge. Die R., welche einen Theil ihrer Wohnung an GaryoaS vermielhet, halte >n, August v. I. rin Brüdcrpaar. den 18 jährigen Lausbursche» Llto und den 20 jährigen Kellner Paul H. an- WcrmSdorl, bei sich ausgenommen und de» Beiden Kost und Loq>S monatelang aus Creoil gewährt, da Beide seit langer Zeit condilion-IoS waren. Im Dccembcr v. I. verschaffte die R. nua dem Otlo H. elue Stellung als Lausbursche ia einem hiesigen Modewaareugeschäfte de- Herr» P. mit wöchentlich j8 Lohn. Der andere Bruder, Paul H., bummelte iudessen Weiler, da er überhaupt nicht Lust zum Arbeite» hat. und lebte mit vo» dem knappen Verdienst seine« Bruders. Daß unter solchen Umständen a» eia Auskommen nicht zu denken war, ist er» kläilich und, um eS kurz zu machen, Otto H. wurde zum Dieb. Er stahl seinem Arbeitgrber 1) einen Larlon Rüschen, 2) bO Meter Futterstoff uad 3) 10 Meter wollenen Kleiderstoff, im Scsammtwetthr vou 81 >l Dabei manövrielen die Brüder ii. der Weise, daß Paul H. sich am P.'sche» Geschäfte einsand und die von Oito H. erhaltene Beute in Sicherheit brachte. Die Rüicheu schenkte Ono H. seiner Angebeteten, die bO Meter Futterstoff übergab Paul H. brr Frau R. als Geschenk, wie rr brhaupttt. Paul H. erklärte vor Gericht, die R sei die eigentliche Urheberin drS Diebstahl- gewesen, den» sie habe Otto H. durch die Aeutzrruag ausgemuntert: „Ach wa», P. kann'- verschmerzen, der ist reich genug! " Ferner habe sie ihm gesagt, er solle ihr o^s Stück Futterstoff schenke», sie wolle ihm dasür die Wäsche einmal umsonst waichen uad „rin paar Groschen" dazu herau-geben, denn so eia Stuck Stoff aus- Leihhaus zu bringen, sei riScant. da könnte ib» die Pöl zet jede Miaute „beim Wickel kriegen". Von dem Bruder wurden diese Aussage» nicht direct unterstützt, ja sie widersprachen oft denen Puul H.'s. Trotzdem nua die K energisch eine solche Be- lbeiligung bestritt, erlangte da- Gericht zar L-rurtheilnag uad zwar wurde gegen Otto H, wegen Diebstahl- aus 3 Wochen, gegen Paul H. wegen Hehlerei aus 4 Wochen und gegen die R. wegen Hehlerei aus 3 Wollen Gesäagaiß erkannt. Gegen die- Er- kenntnitz hatte die R. nun durch Herin Recht-anwalt Badrr Berusnng eingelegt. Die Bewei-ausnahme gestaltete sich im Wesent lichen zu Gunsten der Angeklagten, die im Großen und Ganzen den Eindruck einer ehrlichen, rechtschaffenen Frau machte. Auch konnte man sich der Annahme nicht verschließen, daß dir ungünstigen Au-, sage» de« gegenwärtig die Strafe verbüßenden Paul H. der Ge- hässigkeit gegen die R. entsprangen. Die Vertheidigung beantragte ia längerem Plaidover Fre»piechung. Die königlich« Staailanivali. schuft bemerkte, daß aus die Zeugenaussagen der Brüder absolut gar nicht« zu geben sei» daß ferner in diesem Falle nicht Hehlerei, sondern höchsten« Begünstigung in Frage komme, und überließ die Be jahung der diesbezüglichen Schuldsrage dem Ermessen bei Gericht«. boieS. Do« königliche Landgericht schloß sich den beiderseitigen Aul- sührungeu au und sprach die R. kostenlos frei. »«r.iMoortNcher Nrd-cinn SelnrichNhle t» !«>»>>> tzitr de» -uikLUgqc, rz«ü Prol«ß«r 0r. v«c»r V»»l i» e,t»»t» VolksmrtWastliches. AL» U» »isss, Theil bestimmte» Se»d»»ge» fi»d »» richte, a» de, Verantwortliche» Redattarr desielbe» G. G. La»« t» Lsipzi» Schmalspurbahnen für die Laudwirthschast. n. L Die genrrelle» Vorarbelteu für die Schmalspurbahn Letvzig- Graödors-SehliS gehr, ihrer Vollendung mit rasche» Schritten entgegen, fik» Wied sich nunmehr darum handeln, eine den Ban ou-sllhrende Gesellschaft zu begründen. Ist ein leistungsfähige« Coinitö beisammen, so Hot dasselbe alle Aussicht, die eadgiltige Lou« ceision von der köaigl. StaotSregieruag zu erhalten, da Hochdieselbr dem Unternehmen sympathisch gegrnübersteht, wie unter Andern» auch au« der erfolgten Genehmiquug zur Vornahme der Vorarbeit»» zur Genüge hervorgeht. Die Linie selbst zur Ausführung z» bringe» ist sie vorerst nicht in der Lage, da noch zu viele andere schon ia Angriff oder doch in Vorbereilun, befindliche Eisenbahabaalen vor liegen. Unzweifelhaft wird die Regierung aber ia de» Loncessioaö- bedingungen den Vorbehalt machen, nach einer Reihe vou Jahren da- W-rk käuflich „n sich bringe» zu könne«, was an sicki Ich»» eine Sicherung drs Actiencapilalö bedeuttt. Es hat dirselbe übcrdieö ela nicht unerhebliches Interesse am Zustandekommen de« Unternehmens, weil sie dadurch der Sorge ealboben wird, eine bessere Eommuai- cation nach eiuer seither in dieser Richtung recht stiesmüllrrlich be handelten Gegend ihrerseits herzustellen. Eine Verbindung nach den, auch landschasll'ch recht nett in dem Wiesengrunde der Parebenaur gelegenen zahlreichen Dörfern, existlrt dis jetzt nur auf tbttlweise mangelhasleu Commuuicationöwegen. Tausende von Einwohnern Leipzigs haben diese Gegend nie gesehen. Da- würde »ach Ausiührung der L>nie bald ander- werden; sie eignet sich zu Sonntag-auSflügen sür unsere wenig verwöhnten Leipziger besonder- gut, wa- nicht odne Einfluß aus die Rentabilität der Bahn bleiben kann. Für die der Stadt näher gelegene Strecke wird sich da- Lauseulaffen eine- Rowan'schen Dampswagenö neben den gemischten Zügen überhaupt empfehlen, um den regen Personen, verkehr zu verwlnelu. De« Morgen» und Abend« bewegt sich eine förmlich« Völkerwanderung von und nach de» Arbttk-plätzcn der Stadt. Welch großen Ritzen sür Leipzig dir Erbauung der Bahn habe» wird, ist früher ickion angedeulet, doch möge noch besonder» erwähnt werden, daß sie insolge idre» erheblichen an der Strecke belegenen Gülerbesitze» iu aller erster Linie an den Bortheileu participitt, die die Linie der Landwirtdichast bietet. Die Stadt hat ge wiß alle Ursache, ihren Pächtern solche Bortdeiie zu gönnen, deren Zuwendung ihr selbst Nutzen bringt. Auch fällt der billigere Tran». Port der Pflaster- und Baustrine aus dem Grasdorser Bruche sür sie erheblich in« Gewicht. Bei Taucha kiiiwickelt sich neuerdiag» eme Zirgelttindustrie, die vermöge de» dort liegenden Rohmaterial- großer Ausdehnung sähig ist. Ia Portitzer und Reutichrr Flur sind mächtige Lager von Bauland, in Pönitzer solche von Braun- kohlen, deren Besitzer vollrr Hoffnungen der Ausführung de» Bau- unterurhmro« entgegcnscden. Was lrtztrre betrifft, so liegen die Sohlen wie durch mehrfache Bohrungen ermittrlt ist, 4—b m stark unmittel- bar unter einer 22 w mächtigen Schicht blauen Thon- ca. 40 m tief. D e Qualität ist aut, der ausgelagerte Thou sichert günstigen Abbau. Wenn mau bedenkt, daß Meuselwitzer »nd Bitlerselder Kvblen, die in hiesiger Gegend hauptsächlich unter Kesseln und in Ziegeleien ge- beaant werden, ebeaso viel oder mehr Fracht kosten als der Preis in der Grube beträgt, so würden dir Pönitzer jenen entschieden ge- waltige Concurrenz machen. Möchten sich doch recht bald uuter- iiehmuugSlustig« Männer finde», die gewillt sind, der Förderung näher zu treten. Als Riickiracht eignet sich der sogen. Straßen, billiger ganz auSgezrichnet. Die anliegende» Gutsbesitzer, >n erster Lmie die städtischen Pächter, werden die Fracht gern zahle» und wird ihnen durch billigt Kräftigung ihrer Felder eine Unterstützung zu Tbeil, die e< ihnen erleichtert, die Heu» zu Tage nicht leicht zu er- schwingenden Lachtralen zu erlegen, während die Stadt den Bortheil Hot, daß sie ferner keine Kosten sür derartigen Unrtth aufzuwendea braucht. Sollte e« »n» gelingen, eine Gesellschaft »u begründe», dir gewillt ist, die Linie bis nach Treblen zum Anschluß an d>» Secundotrdah» Irebien-Nerchau-Lschatz resp. Döbeln buichzulührea. lo gewinnt sie für Leipzig noch ganz besonderen Werth dadurch, daß d,e landwirth- jchalil'ch ergtebigstr Gegend Sachsens ia unmittelbare Berdindung mlt den Leipziger Morktliallen gebracht wird, Mindesten- ebeulo voll kommen, a>« ob die Schienen der Vollbaduen ia dieselben eialirlen: es werden seiner die vrauakohlengrubr» bei Brandt« und el»e ganze Anzahl Steiubrüch« mit herangezogen. Schreiber diese- ist schon wiederholt die Bemerkung entgegen gehalten: Warum man nicht an eine normalspurige, an eine Voll bad,, denke? Diesen Fall »u erörtern, mögen hier einig« Worte eingeschaltet weide». Die Vollbad» würde sehr viel lheurer. nicht nur weil sie mehr Platz und stärkere Schienen deaniprucht, sondern besonder« weil alle Riveaudifferenze, durch Aufschütiungen und Au«- sch-,ch>ungt, möglichst ausgeglichen werden müssen, während die Neine «ahn Steigungen selbst vo» 1 z, 2b verhalinißmäßig leicht iiderwlnde«. sie k°», st« demnach den vorhandene, Riveauverhält- ntffen »»llkomm«, auschmtegen. Kurve, von bO w Radln« si,d für Schmalspur«»-,», vollkommen »»bedenklich, sie««,,»» also gleich. sam »m dl« Ecke fahren, bei Vollbad»«» find schon Bogen mlt etaem Halbmesser von IbÖ m kaum statthaft. Die schweren Züge brr Vollbad» werden nicht gern alle Augenblicke anaehalte», der Ver kehr muß schon ein sehr starker sein, um die Abnutzung bei Material« durch da- häufige Bremsen zu überlragea. Li» kleiner Zug oder einzelner Dampiwag a kann weil leichter bei jedem Dorf still halte», und das ist in onierm Fall nötbig sowohl wegen de- Abstößen- der Frochilowrie- al- wegen der zahlreichen Aibeiterbevölkeruag. die die Bahn benutzen wird. Vor Allem ober würde e- nicht möglich sein, sür Vollbahnen Wagen zu construiren, die unser» Ansprüchen wegen Vermeidung de« Umlodenö entsprechen. Bei der Schmalspur bahn ist da- einfach zu erreichen dadurch, daß ein Wagen ungefähr iu der Gestalt, wie die iu der Stadt üblichen Sandwaqen, mit seinen Achsen aus einer Plateaulowry ousliegt, während srine Räder, so lange die Lowry auf der Strecke laust, seitlich ia der Lust hängen. Bet 7b cw Spur der Bahn geht da- eben noch. Kommt die Lowry mit ihrer aus brsoodcren Rädern roheaden Last am Bestim- mung-ort a», so wird sic in eine sogenouutr Ladegrube ge schoben, da- heißt die Schienen lause» etwa- bergab und senken sich so unter das Niveau der Struße. In Folge dessen kommen die Räder de- darauf ruhenden Wagen- alsbald aus den Grabenrändern ouszustehen, weil der Graben, mit srnkrechi gemauerten Wanduagea versehen, nicht breiter ist, als eben genügt, die säimale Eiienbahu- Lowry eiulaufeu zu lassen. Für Ziegel und Bruchsteiaanlirfrrungea ist dies von uiischätznrem Werth, weil dadurch nicht nur vtrl Tage- loh», sondern auch viel Zeit erspart wird. Im Bruch geladen, kommen die Wagen direct bl« aus die Baustelle. Die Absude vom Bahnhof »ach dem Bauplatz kann höchsten- 3 ^l kosten und würde tm Accord an einen Fnhrunternebmrr zu vergeben sein. Iu Leipzig ist der Endpunkt vorerst geplant am Eingang in die alte Gasanstalt, alio dicht am Kreuzungspuncte der Pserdrdahn aus dem Nordplatz. Da- ist für den Personrnveikehr recht günstig und bietet die Möglichkeit, die Linie seinerzeit über Gohlis nach Schkeuditz sorizusetzen, also einer ganzen Anzahl von Ziegeleien und Mühlenetoblissemenl- deu Vorzug lolcher Verbindung zu Theil werden zu lasten. Sie ist somit der Anfang der Verwirk lichung der jetzigen Pläne, die früher von den Herren Gerdiag K Birnbaum vielfach ventilirt worden sind, — eines Netze- kleinrr Bahnen zur Verbindung der umliegenden Ortschaften unter sich und mit der Stadt, — gewiß eine- Unternehmens, welche« der vollen Aulmerksamkeit unserer großen Finanzlnsttluir würdig ist. Ist rrst rinmal drr Anfang mit drr in Bearbeltung begriffenen Ltuie gemacht, so ist gar nicht abzusehen, weiche Au-dehnung dir Sache nimm», denn hat man sich erst an den Bedanken gewöhnt und die Durchführung für praktisch befunden, so werden sich mehr und mehr Gemeinde» mit dem Wunsche heraudrängeu, ia die Verbindung mit ausgenommen zu werden. Eine Haupteinwendung, die gegen diese kleinen, aus und dicht neben den Straßen laufenden Bahnen gemacht wird, bezieht sich aus die Sorge, daß der Fährverkehr wegen de- Scheuen- der Pferde gestört werde. E« mag ja ansang- zuweilen Vorkommen. >m Allgemeine» gewöhnen sich die Idiere aber sehr schnell daran, dafür liegen die Beweise zur Genüge vor. I» drm osficiellen Bericht, der über deu Betrieb der sächsische» Secvndär- b ihnen erschiene» ist, wird dieser Sache mit keinem Wort Erwähnung gtthaa, wa- ia solch sorgfältiger und -u-sühr. sicher Arbeit gewiß geschrhen wäre, wenn man es der Mühe werth erachte» hätte, uad doch kommt auch in Sachsen eine Menge Fälle vor. in welchen die Bahnen mitten durch Dörfer und sehr eng ge baute Städte laufen. Nach Vollendung der Vorarbeiten sür die erste Strecke sollen in einem seroeren Artikel noch einige baulechnische Fragen und endlich die Reaiabilitit beleuchtet werden. Jur Tageeftage der Hochwasser: ri«r Lr»enösra,e ») Von allen Seiten ISnen Hilferufe durch unser Vaterland, vou den Ufern bei Rheins im Westen bis zu denen der Weichsel im äußersten Osten. Die Flüsse ,mv Bäche sind übergelreten; die Dämme sind zerbrochen, die Wi sen und Arcker überichwemmt; die Ernie diese« Jahrrs ist vernichtet, und wo der Fluß viel Grrölle iübtt. da« Jahre verlang», um von den Feldern iortgeiwafft zu werden, ist dir Ernte vieler Jahre unmög ich gemacht. Die Han er und Hütten der Anwohner stürzen ein; Dörfer verschw ndru vom Erdboden; die Eiieubahnen. unsere Verkehrsadern, sind zerrissen, und viele Menichen büßen ihr Leben ein, zum Theil sogar die. welche ihren bedrangiru Brüdern Hilfe leisten wollen ln her NoldI Ein weiihinlchollender Iammettchrei zittert durch die Lust über Deutschland bin: Hilsel Htlsel Und überall öffnrn sich Herzen und Hände, und Jeder struert berrilwillig bet, die ungeheure Roth zu lindern. Dennoch kann da- Unglück nicht weggeichoffi werde»; auch *) Denkschrift an« dieser Zeit der Roth, van vr. Karl Rohr, dach mo. Golya, C- H Thieuemaan'ö H»fdnchh«»dl»»g. der Staat, und wenn er noch so mächtig elngttffe, kan» nicht wieder gut machen, was die Elemente zerstört haben, kann nicht all das Elend lindern, kann die Ertrunkenen nicht ins Lebe» zurücksühren. Lauge Jahre sind uäthig, um den Schaden und Berlost an Gütern »ad Habseligkeitea nur einigermaßen zu heilen. Eine gänzliche Heilung ist uumöglicht Und uua die Zukunft? Ehe noch das Elend dieser Hochsluth Vergefjen, — und Menichen vergessen schnell, Gutes w c Böses — ehe wieder einiger Wohlstand in jenen Gegende» eiugekedrt ist, kommt da- Unheil von Neuem! Denn war nicht z. B. 1876 auch ein furchtbare« Hochwasser, und seitdem da und dort, wie 1882 und 1883, und drobl nicht, genau genommen, jede- Frühjahr mit schmelzendem Schnee dasselbe schreckliche Schicksal? Giebt- denn keine Hilfe? Kein Abwenden de- Elende-? Dochl Freilich! Uad auch nicht nur für die nächste Hoch sluth, sondern sür immer. Und die« ist eine Ausgabe, de« neueu deutsche» Reiche« und seiner ruhmreichen Regie rung wie seine- Volke- würdig, die Ausgabe: Allen Uederschwenimunaen seiner Ströme and Flüsse rin sür alle Mal gründlich abzuhelfen sür alle kommenden Zeiten durch stetig fortdauernde entschlossene Arbeit. Tiefe Arbeit aber verursacht nicht halb so viel Mühe und Kosten, als die jetzige Arbeit »ach der Flulh. Wenn der heutige Schaden, bla« in der Nähe vou Elbing schon, aus dreißig Millionen ver anschlagt wird, so könnte man mit dieser Summe aus fünfzig Jahre hinan- jede Ueberlchwemmong der Weichsel aus ihrem ganzeu Lause duräi preußische« Gebiet verhindern. Außerdem kann diese Arbeit mit Freuden vollbracht werden, und nicht, wie unsere jetzige nach der Flulh. mit Trauer und Gram; mit Trauer über die durch den Tod entrissene» Mensche», mit Kummer über da- verloreue Gut und mit Gram über die wahrschein liche Fruchtlosigkeit auch dieser neuen Mühe», ja! mit der trostlosen Gewißheit, daß srüder oder später der au-gebefferte Damm doch wieder brechen, da- gereinigte Feld doch wieder unter Gerölle be graben. da- neu ausgerichtete Hau« doch wieder uuterwühlt und umgerissen werde. Eine traurige Arbeit, zu wisse»: sie ist nur für kurze Zeit grihan; der Feind wird doch alle Mühe zu Nichte machen durch seine furchtbare Gewalt. Die künftige Arbeit aber, dir oben gemeint war und die mit frohem Sang und Klang vor sich gehen kann, kommt nicht nach der Flulh, nach dem Eleud, um die« einigermaßen zu lindern, londern sie schreite« dem Unglück weit voran«, und macht eS un möglich; sie ist nicht wie e« die An-besserung der Dämme ist, ein bloße« Hinhalten vor heute aus morgen, eine augenblickliche Au-- Hilfe, w-e ein Leven au- der Hand in den Mund. Sie wird gethan in der Zuverfich« Hau« und Hos, Feld und Flur, Thiere und Menichen zn schntz-n vor der nimmeriatten Fluth. dem grimmigen Drachen, der. ichümmer al» alle Drachen der Märchenwelt, jede- Früdiahr droht, aus« Neue hervorzubrechen an- seinem Hinterhalt, um wieder Alle- hinabzuschlingen, wa- ihm enigegentntt. Sie bannt diele« furchtbare Unqethüm der Ucberflutdung durch einen Machlspruch, daß e< gehen muß in vorge'chriebeaer Bahn, und weder link- noch rrcht« abweichen kann, iondern ohne jedes Unheil hinab» bravst zum Mccre wo es dann wrblgeborgen ist. Ja I jener Macht- Ivruch zwing» sogt» die Finthen zum nützlichen Dienste unter den Willen de- Menichen denn der wasserreiche Fluß kann nun die Städte und Dörfer an seinen Usern, statt sie zu zerstören, reich und groß machen dadurch, daß er. gezähmt durch jenen Bannspruch, gutwillig drr Menschen Schiffe trägt. AIS ich 18r>0 zum ersten Male die Alpen durchwanderte von Wien bi« Gen», »o lernte ich durch eigene Anschauung die Wechsel wirkung zwitchea Meer und Gebirge kennen. Ich iah dle wohl- gelullten vorratd-kammern. welche da« Meer leinen Kindrrn den Flüssen, vom Gipset der Brrge herab in ausgedehnten Schneeseldern angelegt batte, damit sie aus Jahre hinaus sich ernähren köiinieu und »<cht Nolh zu leiben hätten. Do >ah >ch ober auch, wie da« aage Volk drr Bache bei seinem Aulstuq au« dem Neste mitnahm, oviel es konnte, und rech,« und links, wen« nicht der Waid mit «einem Wurzelgestecht sie sesthirlt, ganz« Felswände zuiammenbrach und In die Tiefe stürz'«, immer in lollrm Epirle die Trümmer vor sich herichirbend. War es Raub? Ober Uedermuth? Oder war eS nur ireandliche Rttiedeqlritunq. die sich der junge Stiom erbeten dait- von den Nachvaikinder» seines Gebnttsdauie« da oben in den Kiüstea der Alpen? Genug sie gingen mit, die Schaaren der Fel«, dlöcke. weit, we» Manche blieben unterwegs ermüdet liegen io au der Jlar ». B schon btt Mittenwold und dernach bei Tölz zu Hunderttautenden. daß das Idol weithin leuchtend weiß war von deu rundgestoßenen Wandergttährlen ou« den, karweudeigebirge und seiner Nachbarschaft Aber die größere Zadl vanderte mit di» ia die Donau und weiter mit ditter nach Ungar». Do- ist also, dachte ich, der Kreislauf in der Verwaltung der Erde: Sie „wälzt die Gebirge zum Meer und Meerfluth ans dir Gebirge". Den» indessen unten die Felsen »nm Meere rollten und schoben, rollten und schoben sich oben ans den G pfeln der Alpen die Schneewolken hin »nd her »d lagerte» ihren Borrath dort ob. Da lag er stille, di« »ach ttni>e» Jahren au ihn die Reihe kam, daß er durch ollmilizea Abrutsch s»4 Thal Mgleich s, wärmer» Gegende» lom und »»» »n Wasser wurde, um wieder den Rückweg ia seine Heimath, deu Ocean, anzulrete». Jal wenn er das nur für sich alles» tbätel da»» wäre es schon gut. Aber er heißt seine Umgebung mitgebrn, und das bttngt die Menichen und ihre Habe ia Gefahr. Da» Doffer thäte uns nichts; das möchte immer kommen; aber dos Geröll, das es mit- brnigt, und aus dem, als Unlerlaae. sich seine Masse» höher und höber heben, bt- sie sich über den Betlrand hinau-wälzen, da- bringt die furchtbare Geiabr, und dieser müssen wir begegnen. Nicht dal Wasser ist zu fürchte», sondern da» Land» da- im Gruude de» Flusses verstohlen mit ihm herauschleicht. Aus jener ersten Alpenreise, die ich machte, sah ich auch da» Unheil, welche- der Po angettchtet hatte. Ganze Quodrotmeilen der frühere» Rei-selder hatte er mit einer dickeu Lage Geröll über- zogen, worin Blöcke von mebrerea Lubiksuß au Größe mit kleineren und kleinsten Steiuchen b'S zn Erblengröße abwechselieu, Alle- ein gebettet in eine mehrere Fuß hohe Schicht de- feinsten Sande-. Die Dämme waren an mehreren Stellen durchbrochen; Landleute und Mililair besserten sie Tag und Nacht ou-, aber kaum waren sie an einer Stelle sertig, so brach die Fluth an einer andern aus'« Neue durch. Jahrhunderte lang hatte man die Dämme aus beiden Seilen, weil die Nolh eS verlangte', immer höher und höher ausgeschüttet, und wie eS schien, gar nicht bedacht, woher e« doch komme, daß der Strom von Jahrzehnt zu Jahrzehnt immer höhrr und höher anschwrlle. Endlich in den dreißiger Jahren diese- Jahrhunderts wußte Jeder, daß der Spiegel de- Po de, mitt lerem Wofferstande bereu« viel höher liege (12—1b Fuß), als da« Land neben den Dämmen. Nicht lange nachher sand sich, daß an manchen Stellen sogar der Grund de« Strome- schon ebenso hoch und höher lag, al- da- Land außerhalb seiner Tämme. Er lies oliv nur noch in einer künstlichen Rinne, die, ähnlich wie eine römisch« Wasserleitung, 15 — 80 Fuß hoch oben aus dem Land« ruhte. Damall (1850) hatte mau bereit«, so schien et mir. ein o»d«re- Mittel zur Rettung versucht, al» die Erhöhung der Dämm«, weil diese nachgerade unmöglich wurde; ich weiß aber nicht, ob mau da bei geblieben, und e- noch beute ia Anwendung ist, oder ob man wieder zu der altru trostlosen Gewohnheit der Dammbanleu zurück- gekehrt ist. Wenn wir ia unserm lieben Dcuischland auch noch nicht so weit stad, daß unsere Flüsse aus erhöhten Rinnen hinlause», so find doch ihre Dämme bereit- viel zu hoch und werde», je Höher, desto ge- fährlicher und unzurttchender. und ein sicherer Schutz — dasür braucht man heule leider! keinen Bewci- mehr zu suchen — ein sichrrrr Schutz sind sie nicht! Aber ein genügend tiefe« Flußbett: da- ist rin »n- überwiadlicher Schutz! Uad tta solche« für jedeu Fluß zu beschaffen: da- ist die große Ausgabe unserer Zeit, von drr ich obrn sprach. Da- ist die Arbeit, die mit frohem Liede vallsührt werden kann; die nicht Hunderttausend« vou Menschenhänden er fordert, wi« die Hilfe nach drr Fluth; die nicht bei jeder Stadt noch großen Summen verlangt, um getban zu werden; di« nur wenige Menschen, »ur Kohle und Wasser und eine Maschine fordert, um eine ganze Gegend zu schützen. Man kehre also künftig die Arbeit um: Nicht höher und höher baue man den Damm, sondern tiefer und tiefer wühle man dem Strom sein Bett, bi- er völlig Platz darin Hot. Der erste Lamm, der auf Erde» gebaut wurde, war der erste Fehlgriff nach Abw-'br gegen die Ueberschwemmung, aber der war natürlich und mußte geschehen, uni sür den Augenblick Hilie zu schaffen. Man wußie keine bessere und erkannte auch nicht gleich die Wurzel de- UebelS, nämlich di« Zufuhr des Geiölle« im Grunde de- Stromes. Und als man diese kannte, denn schon Bareniu« (1650) spricht darüber, konnte man sich doch nicht ander- Helsen, ol» durch Dämme, denn wer wollte ou- der Diese des Strome- Mit deu damaligen Hilfsmitteln den Schlamm aushebcn? So blieb man be, dem trüberen Verfahren. und es ging, wi« es in menschlichen Dingen so ost gebt: ma» ließ es beim Alien, auch al- längst d e Damps-Maschine erfunden und die Vaqger- Waschtne vorhanden war. Wie lange Hot es gedauert, bis die Eisen bahn sich zur Geltung brachte! So baut mau auch noch beute Dämme über Dämme: wann wird es enden? Der letzte Damm wird der letzte Fehler aus dirsrin Gebiete sein; möchte er recht bald fertig dastrden! Es ist hohe und höchste Zeit, das Lersahren omzukehren, nicht in die Höhe, sondern in die Ties« z» streben und da« Uebel an der Wurzel auSzurotte». Denn was zuletzt einem Laote bevorfteht, wenn dies »icht ge scheht , dos Kai man leider, wenn solches vergleichsweise zn sagen eilaubl ist, wie bei uns jetzt im Kleinen, so im Großen vor einigen Monate» am Horng-Ho in China gesehen. Auch i» jenem alten Cuitorlaode dal man sich bis jetzt mit Dämme» beholfen, «nd sie stehrn, w,e die des Po, bereit» so doch aus dem Land«, daß diese« weit titter lieg», als der Strom innerhalb seiner Dämm». Aürzl ch brachen dies«; der Elrom brauste über das Land, »nd über «l.
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