Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805226
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880522
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-22
- Monat1888-05
- Jahr1888
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1888
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3173 Milli,» Mensche» ertrank» t» de, Flulhen. viele hnndrrt Quadrat, «eile» de« Iruchtbarstea Laude« stad nua wüst und leer, siud Sand« and Steiaielder »ad werde» e« »och Jahrzehnte lang sei», all der versunkenen Slädte ldaruulrr solche vo» üO-60 000 Eluwohnera) uad der Unzahl von Dörseru gar aicht za gebe ulen. Da- ist da- Ende vom Liede, wra» man leiar andere» Hilf-, mittel ergreift, als die Aulschüttuog der Dämme. Der leite »de Aruudgedanke bei diese« verfahre» ist salsch und »er- «ehrt, »nd dieser Fehler m»ß früher oder später sich rache» — »ad hat »« scho» wehr als z» oft gethan I Darum ist e» wohl a» der Zeit, daß wir verau»st. »ad naturgemäß vorgehe», uad fo, indem wir un» selber helfe,!, zu- gleich vo» selbst de» übrige» Völker» der Erd« de» W-g zum Heile weisen I Die Bagger.Maschine hera»I Aber aicht blo- eiue, »m da- Fahrwasser tief gea»g za halte», uei»I so viele uad mächtige, um den ga«»en Fluß ia seiner gaazea Breite zu verliefe», so daß er da- größte Wasser zur Zeit der Schaeeschmelze ia seine» vier» fasse» kaa». Uad vom erste» Früh- liag-tage, der da- Li- löst, hi- zum letzte» Herbsttage vor dear Frost arbeite aus jedem Fluß die Vagger-Maschine vo» sruh bi- spät, vom Montag bi« zum Sonaabead, uad ihrer so viele und in solche» Abständen, daß möglichst bald die gaaze Sohle de- Flusse- jo erniedrigt werde, wie sein Hochwasser au Raum beansprucht. Den» ununterbrochen wälzt der Strom tu seiaem Grunde die zertrümmerte» GebirgSmassea oder dru Schlamm uad Sand seine- oberen Laufe- mit sich sort, und so erhebt sich durch die stet- neu hinzukommend« Untrrlage sein Grund, also auch sein Spiegel. Diesem ewige», ununterbrochenen Zusluß ia der Diese ist auf keine Weise aiider« abzuhelsrn. als durch eine» ebenso stetige» Abzug oder Abhub au- der Diese — durch die Vaggermaschiae. Dem Plus «ann nur ein eutsprechendeS Minu- abhelsen. uad umgekehrt: dem Zuviel an Unterlage im Strombett eine Verminderung derselben, und dem Mmu- an Raum für da- Wasser etar Vergrößerung diese- Raumes — aber wieder nach uute» dt», wo er geraubt wurde. Der Fluß selbst sagt ja ia der Zeit der Hochwasser deutlich genug: „So hoch kann ich wachsen t Also macht mir mein Bett so t-es «ad bequem, daß ich Platz Varia habe uad aicht hiaauStreten muß, nicht aur um da- übrflüssige Master» sonder» besonders die verdoppelte unbequeme Unterlage au- meinem Bette lo-zuwerdea." Man höre doch aus seine Bitte und solge seiner Weisung I — Begouar» werde» muß die Arbeit natürlicher Weise an der Mündung. Denn weil dort das Gefälle gewöhnlich am geringste» ist, so fließt da- Wasser langsamer al- oberwärt«; ia Folge besten hat der im Grunde jorttreibeade Saud und Schlamm größere Ruhe uad kann sich recht behaglich aiederlegra, ohue viel gestört zu wer de». Hier sührt der Fluß auch längst kei» grobe- Geröll mehr; da- ist gewöhnlich schon weiter oben zurückzelaffea wordeu. Li» Bei spiel hierzu im Großen giebt der Nil: er hat aus den letzte» 200 deutsche» Meile», von Wady Haifa bi- zur Mündung, also etwa aus dem letzten Viertel seines Laufes keine Steine mehr fnach Be« richte» der Reisenden sogar schon von Thorium an, also noch ein- mal so weit), sonder» nur seinen wunderbar seiaeu Schlamm. Ges genannt. Wo siud seine Gerölle gebliebe»? vielleicht »ach und nach abgelagert hinter den mehr denn zwanzig Felsengürteln, die er scho» von Charlum bi- oberhalb Wady Halsa durchbrechen mußte, oder noch srüher bei de» Katarakten im «lidan: die haben ihn geläutert. So haben auch unsere Flüsse in ihrem untere» Lause »nr noch Flußiand mit kleinen Kiesilsteiuea und Schlich. Diese Unterlagen lassen sich nun durch die Maschine bester heben, al- grobes Gerölle, siud aber dem Flusse am gefährlichsten, denn sie liegen fester als jenes. So gebietet cs sich von selbst, daß mau diese Reisegesellschaft des Flusse- zunächst beseiligt, damit er frei hinaus inS Meer kann. Die Ersahruug lehrt zudem, daß immer im unteren Laus die lieber- ichwemmunge» am heftigste» siud und am weitesten um sich greisen köauen, weil hier meist Flachland ist, und kei»e Hügel mehr de» -ström al- natürliche Dämme schützend begleite». Für Deutschlaud kommt noch ei»- hinzu. Unsere Flüsse gehe» alle »ach Norde» (au»genomme» die Donau); ihre Mündung liegt daher kälter als die Quelle. Im Frühling bleibt also jeue länger vom Eise bedeckt, als der obere Laos. Dadurch eulstehca leicht Stauuuge» u. dgl.» uad wenn »uu, wie es jetzt noch ist, das Belt irgeod stach oder io gleicher Höhe mit dru auliegeudea Felder» re. liegt, so ist die Ueberschw.mmung da. Siud aber die Flußbetten g«. lügend vertieft, so werde» selbst di« Stamragr» des Eise« keinen Schade» wie jetzt verursache» künae». L» versteht sich vo» selbst, daß «a», wen» im Sommer ei» Fluß wasterorm wird und eia Dheil seioes Bettes austrocknet, so daß der Grund an der Lust liegt und die Soanr iha bescheiueu kann, diese Zeit mit Umsicht beuutzt uud mit vermehrter Zahl der Arbeitskräfte da- Bett vertieft, da die Arbeit daun un- «»blich viel leichter ist. Wie oft habe ich die Elbe gesehen, wir sie, kümmerlich eingetrocknet, nicht einmal die Hälfte ihres Bette- ein sahm I Hätte man da die trockene Seite mit einer Armee von Ar- -eitern ties au-gegrabe», dann lief da- Master im nächsten trocknen Sommer ia dem vertieften Dheil und der andere lag dann trocken und bot sich »un derselben Arbeit dar, so daß auf solche Weise danu da- ganze Bett tiefer gelegt war. Aber nicht» der Art geschah, wenigsten- konnle ich nicht- davon erfahren; einige Bauern fuhren mit Erlaubniß der Behörde Sand weg, um diese» zu benutzen; an de» Fluß dachte Niemand. Und er bot sich so srei und offen der menschlichen Arbeit dar «nd enthüllte sein Innerste- vor ihren Augen: Niemand achtete dessen. Der Fluß, wie er da langsam vor ihnen hinfloß, war ja freilich nicht gefährlich, und die Sandmasten, dir da trocken im Sonnenschein lagen, waren ja stille und samt: warum sich vor denen fürchten? Die lagen ja fest im Grunde! Ja, dachte ich, da- Pulver in der Tonne ist auch ganz zahm uud liegt grau uad todt da; aber wenn der Funke dazu kommt, ändert sich«. Und der Sand im Flußgrunde wird im Frühjahr leider schon zeigen, was er bewirken kann. Wenn our erst ia den nächsten Jahre» diese Arbeit mit dem möglichstea Eifer, — denn eS sind Jahrzehnte der Versäumniß »ach. znholea — gefördert ist, und jeder Fluß die nöthige Diese hat, dann genügt es später, mit geringer Arbeit dieselbe zn erhalten: dann braucht ia jedem Jahre nur so viel au-gedaggert zu werden, al- der Fluß vo» seiaem obere» Lauf mitbringt. Und wohin mit dem Abraum au« der Liefe? Zunächst ia da- Meer! — Oder man wird die Steine zum Wegebau verwenden, und de» „Schlich", den feinen Schlamm, auf Feldern uud Wiesen schon verwerthen lernen. Werden diese durch solche Zusuhr erhöht, so ist das gar kein Schaden. Freilich wird e« viele Ladungen von Schlamm geben, wenn man die Arbeit gründlich au«führt. Den» was ein Strom an Sand »nd Geröll mit sich schleppen kann, da« ist kaum glaublich: der Schlamm aber kommt in Massen, die man sich gar nicht vorstellen kann. Das habe ich 1854 am Essequibo, am Orinoco und Mississippi gesehen, und 1856 am Nil. Im Mississippi arbeiten die Bagger. Maschine» sort uad sort, um da- Fahrwasser offen zu halte», aber nebenher schiebt er doch ganze Ouadratmeile» Lande- von Jabr zu Jahr in den Mexikanischen Meerbusen hinaus. Buch er wird schon lange durch Dämme eingeengt, aber er achtet ihrer ebenso wenig, wie unsere Ströme, und die immer wiederkehrenden Ueberschwem- muugea werden endlich auch dort zu wirksamerer Abhilfe drängen. " (Schluß folgt ) Vermischtes. Leipzig, Sl. Mai. *— Meuselwitzer Kohlenrevier. Der Eisenbahnbetrieb belief sich in» April d. I. au- dem Meuselwitzer Kohlenbecken au 1041t Wagknladllngen 4 5000 pg oder 304 mehr al- ia demselben Monat de» Vorjahre«. Ja dem erste» Drittel dieses Jahre« wurde» durch die Meuselwitzer Gülercxpedttio» zusammen 40 973 Wagen- ladaage» oder 1263 mehr brsördert als t» der Parallelperiode de- Jahre« 1867. Aus Leipzig entfiele» hiervon8437 oder 84?Wagen- ladunge» mehr als im ersten Drittel de« Vorjahre«. *—Alteuburg.Zeitzer Eisenbahn. Im April d. I. be- zifferte» sich die kohleumenge», welch« d»rch die Altenburg.Zeitzer Eisenbahn aus dem Meuselwitzer Kohlenreviere verfrachtet wurden, ans 4532 oder aus 1260 Wagenladungen 4 5000 kg; weaigrr al- im gleiche» Monat de- Vorjahres. I» der Zeit vom 1. Januar bis 30. April wurdeu aus der geuauaten Bah» 16 804 oder 4532 Wagcaladuagen 4 5000dg weniger befördert als ia der correspo». direudea Periode de« Jahres 1887. ^ Sch«-»«. 20. Mai. Dem Rechenschaftsbericht! der hiesigen Aorschußcasje e»t,ebmen wir, daß die Eiaaahme 5266,40 ^l und di« Ausgabe 4622,82 ^l betrug. E« ergiebt sich hiernach ein Eoffenbestand vo» 643,58 ^l An gewährte» Vorschüssen wurden 4215,48 zvrückgezahlt uud zvsamme, 52 neue Vorschüsse im Ge- lommibetrage vo» 4588,S6 ^ gewähet. Die außenstehenden Vor schüsse betrogen aunmehr 5398 98 ^l und bilde» mit dem Lasse»- bestände de» Bermögensbestand von 6042,56 ^l Da der Ver- waltunq-auswaad »ur 33,86 ^l betrug, so wuchs das vermögen dir korschvßcafje auch im verganqeuen Jahre am >und 100 ». Ra»»b«rg, 18. Mai. Bor dem hiesige» Landgerichte stand am 17. d. M. eitle Reihe von Terminen in Prozesse» an, die dadurch «»istauden find, daß verschiedene Personen in Devcher» be stritte» haben, Mitglieder de- in Loncvr« verfallenen vor- chußvereinl Osterfeld zu sein. Um au, aicht z»r Deckung der Schulde» diese« Verein« heraagezoqe, z» «erde», habe» sie klogead beantragt, der Maff«»venvalter, R-chtsamvalt Röhricht, solle aaer. kenne», baß sie der Mitg'iebtHaft des Vereins nicht anqebörten. Dies« Personen, der Schlossermeister Avals Reiher, der Kausmaan Louis Gur st, der Schuhuiach rmeifter Gustav Jahn und der Maurer- Meister H inr.ch Schwarz e klaren übereinstimmend, ihre Anknüpfung mit dem Vereine rühre daher, daß sie sich in Geltve: legen, eiie.i be- fund-a uad vo» dem verirrter (llaisierer) teS Ostersildcr Vorschuß, vereint ia Dcuchern, dem verstorbene» Geißler, die beuülhigien Ca- viialiea erhalle» hätte», jedoch aur unter der Bedingung, daß ie Mitglied würde»; sie hauen auch in ihrer Fr ude, taß ihnen geholfen worden, ihre Unierlchrist geleistet, ohne indessen recht zu wissen, welch« Verpflichtungen sie damit Übernahme», denn wenn sie Unterschrists-Formularbogea, die sie anterzeichneten, den Vor- vermerk rnthieltea, sie hätte» von de» (in Osterfeld befindliche») Statute» (zu deae» diese Unterschristsbogea gehörten) Kenniniß ge» nomine» und auch eia Druck-Exemplar der Statute» erhallen, so ei in Wirklichkeit beides nicht der Fall gewesen: sie hätten weder Statuten erhalten noch deren Inhalt erfahren, ja Schwarz bestreitet ogar, daß er überhaupt sein» Unterschrift gegeben: er will zwar nicht beschwören, daß er nicht unterschrieben habe, aber er schieb» den bezüglichen Eid dem Masscverwalter zurück, der nua ia einem neuen Termine am 14. Juni sich erklären soll, ob er beschwören will, er sei überzeugt. Schwarze'« Unterichrisl sei vorhcndei, ge- wese». Gneist uad John erkenne» ihre Unterschrift an, behaupten aber sie hätte» bereits Lude September 1886 ibre^ Au-tritt au« dem Vereine schriftlich erklärt. Auch über diesen Einwand soll der Masstverwalter sich i» dem Termine am >4. Inn« äußern. So kam e- denn heute nur ia der Sache gegen Reiher zu einer Entscheidung Auch dieser gab seine Unterschrift zu, wandte aber durch seiu.n B r- ireter, Rechtsanwalt vr. Sturm, ei», diele Unterstrist genüge nach dem Staiute aicht zur Erwerbung der Mitgliedschaft, denn dazu sei nach K. 20 »och erforderlich die Genehmigung de« schriftlich nackige, juchten Beitritte- durch Len Vorstand uud Aussichtsrath. Der Ver- treier de- verklagten, RechiSanwalt Hagemaaa, legte nicht nur Be- wicht daraus, daß Reiber da« Statut outerichriebea und au- dem ihm eiogehändigtea Exemplar kenne» gelernt habe, sonder» auch daraus, daß Reicher sich stet- al- Mitglied gerirt, Dividenden gezogen uud de» Seueraldersammlunger-. beigewohnt habe. Da« letztere de- stritt Reiher: er dabe nie einer Generalversammlung beigewohnt, sonder» nur »ach Au-bruch des -roch- sei er» wie viele andere Nichtmitglieder, einmal zu einer Versammlung gegangen, um zu ersalire», wie die Sache» stände». Rach längerer Berathung erkannte der Gerichtshof ans Abweisung der Reiher'schen Klage au- solgen- den Gründen: Wenn das Statut zum Beitritt zweierlei ersordcre, die Unterichrisl de- Auszunehmendea und die Genehmigung der Ausnahme durch die Lerein-organe, so sei bei Reiher beiden Anforderungen genügt; denn eia Unterschreiben eine- Formulars, krast dessen man sich unter Versicherung der -enntniß de- Statut» und Empfang- nähme eines Exemplar- zur Mitgliedschaft bekennt, sei hinreichend, die erste Bedingung zu erfülle». Daß in Wiiklichkcst Kenntnißiiahm« und Anshändigung der Statuten nicht ersotgl sei, iei ebenso »»er. heblich wie der Eiuwand, man habe »ur aus das Drängen Geißler'- unterschrieben; wohl möge Geißler die Darlehu-geiuche der Ve< treffende» benutzt haben, um dem Vereine neue Mitglieder z> zu- führe», aber eine Pressung, eia Zwang, der die Recht-gffligkeil bcS Gejchästs aushebe, sei nicht nachwei-bar. Die Geiiehmiguiig de- Beitritt- durch die Bcrcinsorgane sei auch anzunehmen, denn wenn sie auch nicht in ausdrücklicher Erklärung vorlieae. so sei sie doch zu folgern daraus, daß man fortgesetzt Reiher als Mnglied habe gelten lassen und ihn sowohl zo te» Veeeinspstichlen herangezogen (leinen Beitrag angenommen), also auch -hn die Mitglied-rechte (Dividenden- bezug) habe ausüden lassen. (Naumb. Kreisbl.). Ul AUS Thüringeu» 20. Mai. Aus dem allgemeinen Theile des Nordhausener Handelskammer.BerichleS heben wir noch hervor, daß die Erute im Allgemeinen befriedigende Resnltale lieferte; die Rüben erute in Folge der Dürre quantitativ klein, lohnte durch ungewöhnlich hohe Au-beule, Kartoffeln brachten reichen Ertrag. Die Erhöhung des Getreidezollc» ist ohne jeden Einfluß geblieben, die Teodeuz fortwährend flau und Preise weichend. — Auch die Viehzucht muß dem Drucke solge», welche» die weicheode» Feltviehpreise a»Sübtn: Hammel uad Kühe gehe» im Werthe immer mehr zurück. Die Meinung besieht, daß der Identität» - Nachwei« sür Getreide solle», die russische» Volute sich hebe» uad Ruhx «ad vertraue» zur politische» Loge zurückkehreu muß» wenn die Land, wirthlchaft gesunde» »»d der Alp von ihr genommen werde» soll, der aus fast alle» Zweige» ihrer Erwerb-thätigkeit ruht. — Bei Ghp-fabrikate» trat mit Beginn der Bausatsou lebhafte Nachfrage nach Ba». »nd StnckatargypS eia. welche bi- Ende November anhielt, so daß sämmtliche Fabriken die eiagehenden Aufträge uur unter Ausgebot oller vorhaudeneu Kräfte ou-sühreu konnten. — Iu der mechanische» Weberei ist da- Ergebniß insofern zufriedenstellend, al- e« nach Räumung der die Gesittidung der Loge de- Artikel- hinderuden alten Lorräthe der Situation ge- klärt und für eia weitere- lohnendere« Geschäft die Wege geebnet Hot. — In Ellrich wurde eine zweite mechanische Weberei mit Dampf, krast eröffnet »nd zu Ende de- Berichtsjahres in IHLtigkei» gesetzt. — In der Seifen sabrikation hat durch Vergrößerung älterer Etablissement- die schon beklagte Neberproduction de- Weiteren zuge» nommea und verursacht, daß. um genügenden Absatz z» schossen, den Abnehmern neben steten Preisunterbietungen die dentzNur günstigsten Londitioncn eingcräumt werden mußien. Sämmtliche Seisensabrikate ließe» nur geringen Nutzen. — Ia der Zuckersabrikation wird da- Gedeihen der Industrie dovoa abhängig gehalten, ob die die Beseitigung der bestehenden Exportprämien erstrebende Londoner i»ternalio»ale Ziickerconserenz überall mit Erfolg durchdringen wird oder nickt. Im Falle des Gelingen- glaubt man, werde sich die jetzt noch an der Spitze stehende deutsche Zuckerindustrie aus dem internationalen Markte behaupten können, andernfalls jedoch mit Wichen Länder» sernerweit nicht zu concurrirea vermögen, welche ihrer Industrie die Prämie noch wie vor gewähren würden. —r. tiobnrg, 20. Mai. In Betreff des BabnbaueS Neustadl. Stock heim wurde vor wenig Tagen unter dem Vorsitze de- Lund, togsabgeorduetea Arnold eine größere Versammlung der Interessenten im nahe gelegenen Neustadt abgehalten, in welcher der Bauimpector Jauch vo» hier den technischen Theil de- projectirlen BahnbaueS erläuterte, wobei er auf da- frühere Projekt Sonneberg-Ltockheim hinwieS, welche- mindesten- 3—3'/, Millionen Mark erfordert hätte. D>iS Pirallelproject sei daher bezüglich de- finanziellen Standpunktes t»cl günstiger, auch biete daS Terrain gar keine Schwierigkeiten, nur bei Rvihcul sei ein unbedeutender Einschnitt von 5—6 m nothivendig, die Steigung würde über 1:100 nicht binau-gehen. Da sich die Bahn mehr an die Straße anlegc» soll, so ist auch daS Durch chnciden der Grundstücke günstig. Was nun die finanzielle Lage bei dem Ba» be trifft, so siud die Unternehmer — wir haben in Nr. 134 mitgetbeil», daß sich au den ersten Versammlungen der Bauunternehmer Schwabe au- Dresden betheiligte — in der Lage, da- Project ohne Beihilfe aussühren zu können. Die - Ausführung wird um so schneller zu Stande kommen, wen» die Gemeinden so viel als möglich Lahm wirken, den Bode» unentgeltlich za «überweisen. ES wurde hierbei folgendes Excmpcl angeführt: eia Kilometer Bahn bei 10 in Breite giebt 10000 qm L 50 -- 5000 ^l pro Kilom. Die betreffende Bahn wird. 21 km lang und würde hierzu die Summe von 110000 für Grund und Boden erforderlich sein. ES entfallen hierbei aus Loburger Gebiet 5 km (25 000 ^4), Mei- ningcn 7 km (35000 ^l), Bayer» 9 km (45 000 ^>. Die Anforderungen an die Gemeinden oder Staaten wären also gering. — Die ganze Bersammlnng zeigte große Begeisterung für daS Projcct, und i» den nächste» Togen werden die Wände» Versammlungen in den verschiedenste» Ortschaften beginnen. —r. Pirtninqe«, 20. Mai. Die Actiengesellschaft Holzstoff., Lederpappen, und Papierfabrik zu Wasungen, welche sich einer recht flotten Geschäftsgänge» zu erfreuen hat, hat das Actien- kapital von 500000 ^l aus 600000 erhöht und zwar werden noch 100 Stück neue Actien zu 1000 ^ ooSgegebei» werden, da daS bisherige Grundkapital der Gesellschaft von 500000 vollständig eingezahlt ist. — Nach einer hierher gelangten Mittheilung coursiren in Bamberg falsche Zehnmarkstücke. Dieselben sollen ziemlich schlecht geprägt sei», da« Bildniß de« Kaisers Wilhelm, den Präge- tcmpel 6 und die Jahre-zadl 1875 tragen. Besonders erkenntlich eien sie durch die äußerst mangelbasten Buchstaben aus den Ränder» der Münzen. — Der Firma LimmerLLo. in Eulmbach, Fabrik dynamoelektrischer Maschine» rc.» ist die Fesibeleuchwnq be« vom 6. di- 16 Juni in Halle a. S. staltfindeude» mitleldculsche» Bunde-schießen- übertragen worden. *— Der Wiener „Politischen Lorrespoudenz" wird von Berlin au» die Nachricht, daß die devische Regierung einen Zoilzuschlag auf russisches Getreide zu »erlügen beabsichtige, als den Thal- iach-n entsprechend bezeichnet. — Es würde bau» rou dem st. 6 des Zollgesetzes vom 15. Juli 1879 Gebrauch gemacht werden. Danach lönnea „Waaren, welche au- Staaten kommen, welche deutsche Schiff- oder Waaren deutscher Herkunft «»günstiger behandeln, als diejenigen anderer Staate», so weit nicht Bertragsbestimmungen ealzrgenstebe». mit einem Zuschläge bi- za 50 Proe. de- Beirage- der tarismäßigen EiagaogS-Abgabe belegt werden. Tie Erh-bung eine« solchen Zuichlez- wied nach erfolgter Zustimmung des Bunee-- rath« dnrch kaiserliche Veeordnung ongevrdnet. Diese Anordnung i!« dem Retch-tage sofort oder, wenn derselbe nicht versammelt ist, bei seinem nächste» Zusammentritt mitzuiheilen. Dieselbe ist außer Krast zu setzen, weiin der Reichstag die Zustimmung nicht ertheilt" *— Aciiengesellschost H. Bladenbeck L Sohn. Im Anschluß an unsere die-bezügllche, Mitthellungen bemerken wir. vnß die Aktie» am Mittwoch den 23. d. M. von dem Bankhause Jacob Landau zum Louise vo» 130 Proeent an rer Berliner Börse ein. gelü'art werden und nimmt di« genannte Firma a» diesem Tage bis >2 Uhr Vorm t!ags Bcranmeldunge». die, wie unS geschrieben w.rd, bereits ietr z-hlrecki eingelausen sind, entgegen. *— Untrrd-mNamen„DeutschePilanzergesellschast" hat sich kuizl'ch e ne neue Plantagengesill'chast für Ostasrika gebildet. In der l tzicn Zeit sind zui.nnnien 10 ähnliche Gesellichasic» gegründet >ro den, näml ch: 1. Tie Po»dola»dgeiellschaft de- L>cu:e- nants Nagel iu Berlin. 2. Die argeniinische Eolonisal:oiisgesell!chaft >a Sluilgart. welche Lnntwirlh «hast und Viehzucht iu Arg minie» betreibe.! will. 3. Die Nachligal - Gesellschaft des 1)r. Heniici ia Berlin, welch.- Plantagenbou im Togolnnb au-suheen will. 4. Die Jaluit-Gelellick alt in Hamburg, welcke Planlagen aus den Marschall. Inseln von der Deutsche» Planlagengeiellichail eiwoibea hat. 5. rnd S. Zwei Minen-Ge'ellschaslen in Berlin zur Au-beoiung der Gold» lager ia Sudw-stasrika: da» Bl.ichröder'iche Goldlyadicat und die von vr. Beaumüllcr gegründele Deulich - Asrik wische Minen- Gesekffchast. Die Exn d I on der ersteren ist Ende Mäiz, die der zweite», von llr. B. Schwarz geleilet, Eud« Avril uach Afrika ad« gefahren. 7. Tie Colonilatioiisgesellichaft „Herrmann" ia Berlin, welche Landerwerbiinge» ,n Brasilien sür Ansiedelungen gemacht bat. 8. Die Deut'ch Braffl anüche Handels- und Plantagengesill chalt, von vr. von Eye un) Bri ckn-'r, die ähnliche Zwecke verfolgt. 9. Die Tanah-Poctih.Plaiüaqengescllschaft in Hamburg. Dieselbe will Plan, tagend»», namentlich für Tabak, an der Ostküste der Insel Sumatra betreiben. Außer dielen zehn Gesellschaften sollen noch zwei M'ncn. g'illl'chaftlN in Homburg und Kö n fär Südwest-Asrika gegründet 'e n, über die man noch n ch'S Bestimmte» geböit hat. *— In Angelegenheiten der „SpiritnSbank", die ja, im Falle des Zustondekommens. von großem, ia ihrer Ausdehnung noch ganz unübersehbarem E nstuß ans die Geichäsisgestalinng aller Spieitusmäikie sein würde, gehen, so schreibt die „Nat. Ztq." die Wogen der Agitation, jetzt onmitt-lbar vor dem Schlußtermin sür den Beitritt natürlich sehr hoch, und soweit etwa- darüber in die Oeffeutlichkrit dringt, ist der Erfolg kein geringer. Ob er aber gioß genug sei» wird, um da- Unternehmen in- Leben zu ruft», dürste sich nun bald Herausstellen; daß daran immer noch sehr stark ge- zweifelt Ivird, ist zwar rine leicht zu machende Wahrnehmung, doch möchten wir deren Zutrrstcu nicht gerade verbürgen, weil ja die Gründer der Spiritusbank sich einen gewissen Spielraum für Be» «rtheiluiig der zur Lebenssäh gleit erforderlichen Betheiligung offen gehalten haben. *— Der Rheinische Actienverein für Zuckersabri- kation und die Zuckerrassinerie von I. I. Langen L Söhne, beide tu Köln, hoben vor Kurzem an ihre Kunden Rundschreiben gerichtet, worin sie dieselben im Hinblick aus die anläßlich der neuen steiiergesetzlichen Bestimmungen im Monat Juni eintretende mehr- monatige Umerbrcchunq de- Betriebe- daraus ausmerkiam mach n, daß bei solchem Stillstand in der Regel mehrere der gangbarste» Zuckersoiten bald vergriffen werden, weshalb e- sich sür die Ab- nebmcr empfehle, die etwa gewünschten Sorten und Packnnaen sich rechtzeitig zu sichern. Die vom 1. August ab aus alle Zi cker zur Erhebung gelangende Verbrauchssteuer von 12 .Al für 100 k? wer- den die Ralfinerien der Einiachkeit halber vorlege» und aus den Preis schlagen, iobaß die Käufer die Waare völlig versteuert erhalten und ohne Zollüberwachung in den Handel dringen können. Eine Nachversteuerung der am 1. August im freien Verkehr befindlichen Zuckermcngen findet uich» statt. *— Rheinisch.Westfälischer Lloyd. M. Gladbach. In 1887 wurden an P öniien 3 >98519 ^l (1886 3 008069 ^!) ver einnahmt, während sür Rückversicheriingeii 1945 640 » (1886 1787 234 -Al). Schäden 893 699 >l (1886 799 199 ^l<) verausgabt wurde». Die Schäden, und Prämien-Reserve wurde von 505 220 ./l aus 447 257 reducirt. Der Reingewinn beträgt 200 285 -sl (1886 204 214 .Al), wovon die Aclionaire, wie im Vorjahre, 28 Proc. Dividende erhalten, nachdem die Lapitalrcserve durch Zuweisung von 30 042 -A! ans 568453 ^l erhöht worden ist. Außerdem »erlügt die Gesellschaft über B9475 >l Dividenden-Reserve. — Bei der Rheinisch.westsäli) Heu Rückversicherung--Gesellschaft beträgt der Gewinn au» b»r TrauSport-Lersicherung 69 520 au- der Fener-Bersicherung 40 763 ^l, der Netto-Ueberschuß au» beiden Zweige» 110 283 ^l (1686 123 683 ^l), wovon 25 Proc. (wie 1886) Dividende veriheilt werde». *— Lreseld» Sammt- »»d Seideu-rwerbe. Rach de» Auszeichnungen der Handel-kammer Lrefelds wurdeu au kämmt« und Seidenwaaren umgeschlageur IS-7 IS» W« 85 653 033 >l 64652 918 ^1 77 801 368 ^1 65 644 269 ^1 Davon entfielen 183? aus den Berkehr mit Oesterreich: 30 9l8473 mit England 23 034509 ^l, mit außereulopäischea Ländern 21 639685 Der Verbrauch an Rohstoffen betrug: 287 1888 1888 1884 au Rohseide 409 554 k« 416 719 k« 888 338 kz 432 335 kz Schappe 447870 kg; 479 731 k« 29.3 860 k« 355 529 kg; Baumwolle 1273 414 kg; 1257 442 kg; 870525 K? 1018 751 k« Diese Anschreibunge» beziehen sich ans 58 Samnitsabriken, 79 Stoff- sabrikcn, 26 Seidesärbereiea, 14 Baumwollsärbereien, 6 Anstalten, in welchen Seide und Baumwolle zugleich gefärbt werde». ES wäre nun, wie un- hierzu bemerkt wird, irrig, au» dem Umstande, daß der Umschlag, da« heißt die Summe der verkauften eigenen Erzeug, niffe sich im Jahre 1887 ans ziemlich gleicher Höhe wie im Jahre 1886 erhalten hat, den Schluß za ziehen, daß das Jahr 1887 äh», liche Gcschäftsergebnisie wie da- anerkannt gute Jahr 1886 sür Fabrikanten wie Weber gezeitigt hätte. Der vo» der Handelskamnier zu erstattende JahreSiericht wird vielmehr zeigen, daß da- Jahr 1887 sür die Fabrikanten ein verlustbringende- gewesen ist trotz de- mit 1886 gleichstehcnden Umsatzes. Dieser würde eine gewiß um ein Drittel größere Summe erreicht haben, wenn c» möglich gewesen wäre, die zu Anfang de» Jahre- 1887 beschäftigten Hand, und Ma- schinenstüül« da- ganze Jahr hindurch ia Thäligkeit zu erhalten. *— Germania zu Stettin. Zu der i« Nr. 138 gebrachte» Berichtigung der von der „Frankfurter Zeitung" über angebliche Beschlüße der „Germania" bezüglich der KriegSversichcrnng gebrachten Notiz theilt un« die Dircciio:, nachträglich mit, daß die „Frankfurter Zeitung" sich an sie gewendet »nd ihr mitgetheilt hat, daß und wie sie Veranlassung erhalten hätte zu der Annahme, daß die von ihr veröffentlichten Vorschläge in den Kreisen der Verwal tung der „Germania" wirklich gemacht seien, und daß sie de-halb bei ihrer Miltheilung dieser Vorschläge ia gutem Glauben ge- handelt habe. *— Mecklenburgische Frirdrich-Franzbahn. In dem Jahresbericht theilt di: Verwaltung mit. daß der am 25. Mai 1887 von der Generalversammlung angenommene Antrag eines ActionairZ: bei der Verhandlung über die ConcessionSbedingungen. betreffend die Zweigbahn Schweiin-Ludwigslust-Dömitz. nach Thunlichkeit dahin zu wirken, daß durch Ablösung der Annuität und Ersetzung Lersel- ten durch eine Driorität-anleihc mit billigeren ZinSbedinguugen eine Erleichterung der Gesellschaft bezüglich der jetzt bestehenden Zins- und Amortiiatioiislast herbeigesührt werde, zu dem erstrebten Resultat nicht geführt hat; weder die Ablösung durch Capitalzadlung, noch die Abmindcrung der Jahresleistung bei entsprechender Verlängerung der Tauer der Aniiuitätcnzahluiig, die einzige Möglichkeit, der Ge- sellschast zur Zeit eine peenniäre Erleichterung »u verschaffen, erschien der großherzoglickien Regierung, weil außerhalb ihrer Interessen liegend, annehmbar. Unter diesen Umständen mußte von weiterer Veriolgung d:- Project- abgesehen werden. *— Finanzielle „Eisenbahauasälle". Eisenbahnunsälle siud jederzeit geeignet, Bennruhignng hervorzurufen, möge« sie nua betriebstechnischer oder finanzieller Natur srin. Der Betrieb der österreichischen Eisenbahnen dors im Allgemeinen al- mustergiltig angesehen werden. Berkehr-unfälle gehören ia Folge dessen auch zu de» Seltenheiten Dagegen solgen in Oesterreich seit langer Zeit die finanziellen Eisenbahnunsälle rasch auseinander. Die ueuesteu finan» ziellen Eisenbahnunsälle, welche von sich rede» machten, betrafen die Unaarisch-Balizische uud di« Larl-Ludwigbaha. Die erftere anlangend, verfielen die Actien diese« Unternehmen« einer Reaclion aus da- Gerücht von einer angeblichen Souponkürzung, welch« ia Folge eine- Sonflicte- der Gesellschaft mit der ungarischen Regierung aothwrudig werden soll. Ei» solcher Lonflic« ist tbalsächlich au-qebrochen; er betrifft die Rückzahlung älterer Vorschüsse, und im Augenblicke ist der Au-gang des Streite» noch nicht obzusehea. Biel ernster stellt sich der Fall Nummer 2 dar. Es war am 12. d., al« plötzlich und unvermuthet in ouSgesprochea osstciöser Form die Frage de-zweite» Gleise« der Earl-Lutwigbah» ausgeworse» wurde und eiue ganz respektable Pan k in den Aktie» der Larl Ludwigbah» hervorries. In oll r Gemülhlichkeit führte nämlich ein dem österreichischen Eilen- bahnamte notorisch inspir>rle- Fachblatt au«, daß sich die Larl Lutwigbahn angeblich bereit« mit dem Gedanken vertraut mach», an die Anlage eme- zweite» Gletie- schreite» zo müsse». Die Loa- ceisioasurkunde für da- alte Netz bestimmt zwar, daß eine Ver- pslichtang zur Anlage de» zweiten Gleise« erst bei dem Ertrage vo» 250000 fl. p-r Meile einirit», bei einem Ertrag also, den d>e Br- irll'chast leibst in ihrer aünftigstea Epoche nicht erreicht hat. Dieie Einwendung touckirt indeß dos Fachdlatl nicht im Mindeste», denn es ve:mag hieraus nicht» Andere- zu enlnehmen, al« „wie unzu länglich diele Bestimmung der Loncesston-urtunde ist, der heute ela praktiicher Werth nicht beigemeffen werden kann". Für die Ber ingungen der Regierung als Aussicht-behöid: müssen nach der Ansicht de) Facho.'gsus die Rücksichten aus „die Sicherheit de» Verkehrs" allein ausschlaggebend sein. Dari man sich darüber wundern, daß dies« neue RechtStheorle auf dem Grbiete de« öff-rrelchisch-n E-senbahnwesen-, nach welcher die Bestimmungen der Loncessioa-nrkmide einfach »Icht existier» die Acttooairr t» Unruhe ve>setzte und sich al- sehr brauchbarer Motor sür die allzeit bereite Contremiae erw es? Leid:r hat cS auch diesmal Eingeweihte gegeben, man nennt speciell eine Wiener Lai kffrina, welch- zu diele» gekörte und welche schon 24 Stunde» srüher i» der Lage war, auS der angeblichen neuen sinanzi.ll n Krankheit der Carl Ludwigsbahn lukrative Conscqueuzen zu ziehen. Se ther ist eine Woche veistvffen, und heute darf inan b rcitS constatiren, daß eZ eui blinder Alarm war. Die österreichische Regierung denkt »ich» daran, die Earl Ludwtgbahn zu einer neuen Ausgabe von 15 Million:» zu zwingen, zu rer sie noch dem Narea Wortlaute ihrer Toncrssious- »rkunbe nicht verpflichtet ist. Der ganze Cjscct der BcunruhigungS- nikldung war eine Förderung der Geschälte der Contremine . . . Hoffentlich tragen die unliebsamen Ersahrmigen, welche mit der Ans- wersuiig der Frage des zweiten Gleise- bei der Carl-Ludwigbalm gemacht wurden, dazu bei, die finanziellen Eisenbahnimsälle, wcla« da» Cap tal vor neue» österreichische» Elseabohnunteruehmungeii ab- chreckeii, in der Folge zu mindern. *— Osen-Füaskircheuer Eisenbahn. AuS Pest wird un- telegraphisch gemeldet, daß di« Directioa der Oien-Fünskircheuer Eisenbahn bereit- beim Communication-minister um Bewilligung zur Lonvertirung ihrer Proritätea angcsucht hat. Da der Minister Tisza da- Project begünstigt, so dürste z» erwarten sein, taß Minister Baroß durch rasche Erledigung de» Besuchet die Realisiruug örderu werde. *— Lemberg.Lzeriowltzer Eisenbahn. Segen Ende de- verflossenen Monat» übernahm, wie wir se.ner Zeit mittheilten, ein Wiener Bankier-Cvnsonlum von der Ocsterreichischen LLoderaank einen im Besitze der Anstalt befiudlichcn Posten von rund 12 000 Stück Lcmbcrg-Ezeinowitzer Actieu, und zwar den vierten Theil zum Courie von 215 fix and den Rest ia Optio» zu steigende» Preisen. Die Taaesnoliruag der Lemberg-Ezernowitzer Aktie» lautete damals nur^ei» Wenige- über 220, heute uotirea dteielben excl. Dividende 212. wa» einem Lourse vor der Eoupon-Detachirung von 215,50 en>. sprechen würbe; der Werth der Aktie» hat sich deinnach seit Abschluß der erwähnten Tran-actioa um rund 5 Gulden verringert. Diese, verhLltnißmüßig nickt unbedeutead« Rückgang erklärt sich daraus, daß gleichzeitig mit der Wiener Bankiergruppe, welche die fix über- uoinmenen Stücke zu realisiren begann, auch ei» dculschc- Cousortium seinen ölen Besitz an Ezernowitzer Ackie» ans dea Markt brachte, besten Ausnahmesähtgkeit sich dieser Concnrreaz vh,r nicht gewachsen erwie». DaS Wiener Cousortium war »un mit Rücksicht aus dea derzeitigen niedrigen Marklmerth der Ezernowitzer Aktien gezwungen, bereit« dea ersten OvtionSlermia uaqeiiützt ver streiche» zu lassen, und da« Papier müßte noch wesentlich steige», wenn die Krupp» von ihrem Option-rechte bei den weiteren Terminen Gebrauch machen sollte. ES zeigt sich bei dieser Gelegenheit, wce schwer die Chancen einer derartigen Actienoperation sich im Voraus berechnen lassen; die an derselben betheiligicn Bankier- gehören zu den vorsichtigen Finanzier- de- Wiener Platzes, die ein >o aniehii. lictieS Geschäft nicht entrireo, bevor sie niait das Für und Wider desselben reiflich erwogen haben. Andererseits drängt sich dabei die Frage aus, ob eS sich sür ein Bankinstitut auch empfiehlt, einen de- trächllichcn Posten von Actien an ein selbst noch so kräftige- Privat- coniortium ans einmal zu begeben, anstatt langsam und je nach Maßgabe der Börsenströmung für eigne Rechnung zu operircn »nd eventuell einen verbleibenden kleinen Rest bei corivenablc» Angebote» ia die zweite Hand übergehe» zu lassen. *— Schweizerische Nordostbahn, Hinsichllich bcr Schwier g- keiten, welche vor dem AuSba» der rechlsusrigcn Zürichsechah» bis in den Bahnhof Zürich za überwinden sein w:rden, bietet di- ,'N. Z- Z." bereits einigen Anhalt, Indem sie nnSiührt, daß d>- Nordostbahn seiner Zeit aus daS Recht der Durchführung des Tunnel- unter dem Ga-sberg verzichtet hat, und daß dann erst die großen Gebäude daraus errichtet wurden. Um den Tunnel vo» der Rämi'- straß« nördlich sortzusetze», wüide die Nordostbahn mehrere dirscr Gebäude antausea müssen. Auch dürste die den Gaisberg um- rahmende Stützmauer Proceffe veranlassen, weil die Tunnelaxr unter dem Knotcnpauct dieser Stützmauer durchführt und die Sicherung derselben aur mit ganz außergewöhnlichen Mitteln, wenn überhaupt, zu erreiche, sein wird. *— lieber die Dividend« der Alpine» Moatan-Ge. sellschast schreibt da» „Landw. Schönb. Böri - uad H..Bl.": Wer kennt »icht den alten Ver«: „Ela Biergeinß ist kei» Genuß. Heber. Haupt wenn ma» ihn entbehre» muß." — Nachdem längere Zeit mit einer Dividende, welche dir Gesellschaft bezahlten sollte, geflunkert wurde, wodurch »hatsichllch viele Aktien gekauft wurden, tritt er jetzt zo Tage, daß dir Gesellschaft, bevor sie au die Bertheilung einer Dividende denken kann, ihre schwebende Schuld von 2'/, Millionen Gulden zu tilgen und dann circa drei Millionen Gulden sür volh. wendige Jnvestiüonen auszubringea hat. Von einer Dividende kann also, selbst wenn die Absatzverhältniffe günstig bleiben, im besten Falle erst in zwei oder drei Jahren die Rede sein. Pari-, 19. Mai. Die Bank von Frankreich verweigert (wie natürlich) die Inzahlungnahme der gefälschten 5VO.FrcS,. Noten, welche bei der Einreichung lediglich angehalten und ver. nichtet werden. Bi» jetzt beträgt die Zahl der angebalteneo falschen Note» 50 mit de» Reihennumniern: 314, 318, 328, 774. W.-Hr- scheialich sind auch andere Reiheanummcr» sür salsche Noten verwandt worden. Man glaubt hier, daß die Fälscher i» London wohnhafte Engländer sind, we-halb der Leiter de- Pariser Sicherheitsdienstes, Goroa, uach England reist. Da die Bank die falschen Noten nicht einlöst, verweigert säst Jedermann die Annahme von 500-Franc'-. Scheinen. Man nimmt an, daß die falschen Noten auch in Dcutsch- land umlaufen, wo sich jetzt viele Reisende befinden. Brüssel, 18. Mai. Internationale- Schlenenearlel. LS konnte aicht ousbleiben, daß der fortgesetzte Rückgang der Echienci:- preise aus dem internationalen Markte »eucidingS den Gedanken an die Carteliruiig der hervorragendsten Stahlwerke de- Festlandes und Englands anrcgte. Merkwürdigerweise sind r- dieselben Eng länder, welche mit der Nujlölung des internationale» Schienencarleis am meisten zufrieden waren, die nun heute, eine- Besseren belehrt, aus den Plan der Bcreinbarung aller Stahlwerke zurückgreise». Tie Engländer haben die Sache sofort sehr ernst in die Hand genommen und am 8. Mai eine Vollversammlung aller englischen Stohlwcrls. bescher abgehalten. Der Gedanke der Wiederherstellung des intcr- nationalen SchienciicartelS wurde besonders von den Stvhlw r'. bescher» Bolckow, Banghau L Cie. uad Lammell in Shcssicld vccsochtea. Eine einzige große Firma war jedoch nicht vc.. treten, und bevor weilere Schritte seilen» der Engländer onirr. »oimnen werten können, muß natürlich die Willen-Meinung diesir Firma eingeholt werden. Lehnt sie den Eintritt ab, so muffen selbst- verständlich alle weiteren Verhandlungen abgebrochen werden, ba L e iaternalionale Vereinbarung uur dann eine Wirkung üben köniu:, wenn ihr alle bedeutenden Stahlwerkbesitzer zustiinmcn. Uulcrdcjstu wurde in der Versammlung vom 8. Mai ein »eungliedrigeö Co,m:ü mit der Ausgabe betraut, einen Plan zur Verständigung vorzulegeu. welcher dann dea deulschea und belgische» Stahlwerken zur Begu:- achlung iialerbreitet wurde. Nirgend- wird wohl geläugnet werdcn können, daß eine Schienen-Bereinbailing im Interesse der Stahl- weikbesitz r gelegen ist. Man braucht bloß die letzten Preise ar- rusehen, um zu constotirea, wie ties die Schienenprcise bereit« ge- funken sind. Wir wollen uur au- den zahlreichen Fälle» der letzten Zeit ein Beijpiel heran-greisen. Letzthin gelangten in Kopcn. Hagen 2000 Tonnen Schienen für die dänischen Stoalsbnhncn zur Vergebung. Die Lieferung wurde der Londoner Firma Dormo!!!!. Biowiiing L Eo. zum Preise von 77 Kronen zugesprocken. Kiupo hatte 79, Eockerill 84, da- Stahlwerk von Ougröe in Belgien gar 102 Kronen verlangt. Die Firma Dorniann, Browning L Cie. har nun die Tonne zu etwa 82 ^l nach Kopenhoge» zu liefern. Reel n t man die Fracht und sonstige Kosten ab. so muß man sich fragen, ob die Londoner Firma bet dem Geschäfte nicht einen Verlust er- leidet. So lauge nun keine Berrinboruiig besteht, wird es immer Firmen geben, welche zu Schleuderpreisen arbeite». Die Frage ist nur die, ob die von England anSgegangene Anregung im gegen wärtige» Augenblick irgendwelche Aussicht auf Verwirklichung hat. I Ja dieser Richtung ist eS angezeigt, nicht sehr optimistisch zn sein. Die Hindernisse» welche sich dem Abschluß des iuternallonalc» Schieueucartel- eutgegensielleu, sind sehr groß. Sie werde» bei d n ersten Verhandlungen, wenn e« überhaupt dazu kommt, sosort zu Tage treten. Wir glauben, daß der Schiene,imarkt noch lä igc.e Zeit in seiner heutigen traurigen Beifassung verbleiben wird, bcra: allen Jaleressentea die Nolhweudigkeit eialeuchiet, sich lest aneiiiantee zu schtteßen. (Allg. Zlg.) 6 Bon Bedeutung für die russische und ausländische Maichiaenindustrie dürste der Beschluß des russischen 2o»iü.ic.> Ministerium- sein, iu Deter»burg, Riga und Rybinsk i d später an der Wolga Getreideelevatore» zu erbauen. Na !- dem die Notbwendigkeit derselben sür Rußland von de» Getreide- producenten allerwärl« anerkannt ist. wird das Beispiel des Doinüi e- Ministerium« zweifellos auch anderwärts Nachahmung finden. Vo.i Wichtigkeit sür die Fabrikanten von landwirtt,jchasllich;ü Maichine» und Äeräthen ist der von der russticheu Regiccuig gesoßte Ciitlchluß. im louienLea Jahre an 17 Puaktca de« Reiches landwirthschastliche Ausstellungen veranstalten zu lasten. <5 Die hohe» russischen Schutzzölle haben eS nicht v:.- hindern können, daß die russische Geicllscha st sür Maschinen - bau und Hüttenwerke und die Aciiengeiellschast „Malzew'i.- Industrie- und Handel-gejellichast" ihre Zahlungen eingestellt haben. Die Malzrw'sche Gesellschaft besitzt Liscn- uui> Stahlwerke, Maschinen-, Waggon-, Krystallgla-- und Faycncesabrike», sowie
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