Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-23
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 23.05.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
S1V0 B-iuvsrwaltnng" ai^t in sei»«» IM» M,m««> M» ^dr8»«k». übkrsichilicbrn Abriß diel» Stettftik. so»e,t dieselbe di« setzt v»nte-t und sür da« Iadrzeha» 1871 bi« 188V i» der im genannten Ministe rium herau-gegebeneu .Leftichrift für Bauoes»»" «uSiührlUk znr Bcröffcntlichung gelangt ist. Hierbei siod indesse» dir Lauaalage». bei denen dir Baukosteo der Hauplgebäude« u»trr 10000 de» «ragen, nicht berücksichtigt, rbensowenia Um- und Wiederherstellung«« bauten, iowie die Hochbauten der Lijenbaha- und BergwerkSver- rvaltunq. Die Geiammtzahl der in der Statistik enthalte»»* Bauanlagea belüuft sich auf 1643 mit 1816 Ha»pt. »ud 614 Nebengebäuden. Die Koste» dieser Bauteu einichließlich der Nebenaalagen haben sich nach den Anschlägen ans rund 104 600 000 und nach der «u-sührung aus 102900000 ^tz gestellt. e- ergab sich daher ein« Erspuruiß »an 1700 OVO ^l. b h. von I,K Proc. der verauschlagten Lummen. Faßt man die Zwrcke, deuen die in Rede stehenden Bauten dienen »ab die daiür verausgabten Summen iur Auge, so ergiebt sich, daß slir Zwecke d S lluitu- rund 8100000 sür die de« Unterricht« und der Kraiikenvsiege, sowie sür Förderung der Bildung 37 600000^. für Rechtspflege und Strafvollzug 27 500000 ^l. sür die Vermal- tuiig b.S Staates ü000000 ^ä, sür Bemirthtchastung de« Staat«- e genthuuiS 18800000 ^l. zur Förderung der Pferdezucht 2000000 Mar» und schließlich slir Zwecke der See- and Flußschisssahn 2 7O0000 ^l aufqewendet loordea find. Ans die einzelnen Pro vinzen und bereu Bevölkerung vertheilen sich di« Bauanlagen so wohl nach A»;ahl al« nach Kostenbetrag sehr ungleichmäßig. Ver- aleich, man den i» den einzelne» Provinzen ans de» Kops der B volkeruiig entfall nden Betrag der Baukosten mit dem eatsprrcheu- den, aus da« ganze Staatsgebiet bezüglichen DurchschaittSbetrag«, weicher etwa 1 » erreicht, so ergiebt sich, daß der letztere in Berlin >im da« l'/.sache, in SchleSwig-Holstein um da» 2'/,soche, und »ich auß-rbem IN den Provinzen Oftprrnßen, Westpreaßen, Poiiiinern. Hannover, Hessen. Nassau u-d Hohenzollern über- schliiieii. rag-gen in den Provinzen Brondnrburg, Posen, Schlesien, Sachs,n W-stsalen und Rheinland unterschritten ist. Bet der Be lh-ilnug der verschiedene» Gebäude - Gattung»» ans die einzelnen Piovinzr» komme« vornebmlich auch dir durch die Lage, d e Beschaffenheit und die sonstigen B'rhäliniffe de« bettessen- dei, titebielSideiles bedingten Anforderungen in Betracht. Die Kirchen-, Plair- und SchulhanSbautea entsallen in de Mehrzahl aus d>e alten östi chen Provinzen (Posen aurgenommen). An den Baut-n sür alad,Mischen Unterricht, sür ivissenschastliche und künstlerische Zwecke, ^ achichulen. Berichts- und Gefängnißiebänden nebst Strafanstalten ind hauviiächtich Berlin und Schl,swii - Holstein, an den Forft- bauten dageaen in hervorragender Weise die waldreichen Pro"inze» Ost- und Westpreußen, Hessen-Nassau und der Reqierung-bezirk Trier, an de» Domäaenbauie» die östlichen Provinzeu, an den B stiilSbauten endlich brsonder- Ostpreußen betbeiligt. — Wa« die PreiSverhültnisse im Einzrlne» betrifft, so weichen die Au«- suh unqskosten gleichartiger Gebäude sowohl in Folge der nach Ort und Erbauungszeit verschieden hohen Daupreis», al- anch wegen der notbwrndigerweise uogleichwerihigen Bauweise birweile« erheblich von einander ob. Di- Statistik hat trotzdem sür jede Gebäude» aattung und zwar sür das Raummeter Sebüadeinhalt D»rch. schnitlspretse ermittelt. B rgleicht man unter Zugrundelegung der letztere» die AuSsuhruiig^losten der Bauten in den einzelnen Lheilen des Staate- mit einander, so findet man, daß dieselben den Durch schnitt bi- 20 Proc. über- und um ebensoviel unterschreiten, und zwar erstere» im wesentlichen im Nordosten de« Staate-, östlich und zum Theil auch noch weltlich der Weichsel und in dem Gebiete zwischen Elbe lind Rhein einschließlich Schleswig-Holftein, letztere« dagegen im Allgemeinen in den zwischen Elbe und Weichsel und westlich de« Rheine« gelegenen Laadc-theilen. Berlin ist dabei nicht einbegriffen und macht überhaupt e>ne Au-nohme, es überschreitet de, Durch schnitt um nahezu 30 Procent. — Die Bauweise und Art der Ausstattung der Gebäude wechselt naturgemäß mit Zweck und Ort. Allen Bauau-siihrungen aber ist der Grnndzug gemeinsam, daß Gediegenheit der Aussührung sowohl i» Bezug auf die Tonstruction wie aus die Wahl aller Materialien erstrebt wurde. Der Steinbau ist säst Regel geworden, auf Feuersicherheit ist überall besonderer Werth gelegt. Nur 9 Procent aller Gebäude haben äußere» Ver putz. 79 Procent sind Ziegelrohbauten, während nur die Fronten von 2 Piocent der Gebäude eine vollständige Werksteiuverblendung erhalten haben. Bei der Herstellung der Bedachungen tritt größte Mannigfaltigkeit hervor, zumeist (60 Procent) sind Dachziegel Ver- schiedenster Art zur Anwendung gekommen. Die Decken sind vor herrschend hölzerne Balkendecken. Bei bei, Heizeiurichtunzen nimmt der Kachelofen mit 62 Procent die erste Stelle ein, und zwar ist er namentlich im Osten gebräuchlich, während der Westen durch den eisernen Ofen beherrscht wird. — Ueber Massenvertilgung von Vögel« schreibt vr. Ernst Schiiff in der „Naturwissenschaftlichen Wochen schrift": Al- da» nunmehr erschienene und demnächst In Kraft tretend« Reichs-Bogelschutzgesetz Gegenstand der Berhaadlungen de« Reichstage» war, bildete den am meisten besprochenen und von ollen möglichen Seite» erörterten Punct derjenige Paragraph, welcher vom Fang der Krammetsvögel handelte. Bon den Gegnern de- Krammet«- vogelsangeS wurde besonders hervorgeboben, daß dnrch die außer- ordeutlich große Zahl der gesangenen Drosseln diel« nützlichen Bügel stark vermindert werden müßlcii. Bon anderer Seite wurde geltend gemacht, daß eS barbarisch und unästhetisch sei, einen Singvogel massenweise in Schlingen zu sangen und zu verspeisen. E« müßte ferner besonder- die» dem Zustandekommen eine- internationalen BogelschutzgcletzeS hinderlich sein; denn wenn z. B. von den Italienern verlangt würde, sie sollten keine Singvögel und Wachteln in der bi«her üblichen Weise sangen, so dürsten in Deutichlaud auch keine Drosseln aus dem Dohnenstrich gefangen werden. In vielen Zeit« schrijten und Tagesblättern kam man bei dieser Gelegenheit wieder aus da- unerquickliche Thema de- Bogelsange- in den Mittelmeer, ländern. Allbekannt, genugsam beklagt und (umsonst) bekämpft ist die Art und Weise, in der speciell in Italien den Zugvögeln noch gestellt wird. Ob eigentlicher Iagdvogel oder Singvogel, das ist dem Italiener gleichgiltig. Was Federn trägt, sei es Drossel, Schwalbe, Nachtigall, das wird erlegt, in Netzen gesungen, erschlagen und wandert in die Küche. Unzählbar sind die Schaoren der aus diese Weise gctödteten Vögel, und mit Recht schreibt man e- diesem «erfahren zum großen Theil zu, wenn von Jahr zu Jahr die Zahl vieler Bogelarten bei uns obnimmt. Wenn wir aber anderen Nationen vorwersen, daß sie in über- triebenem Maße zur Verminderung der Bögel beitragen, so müssen wir auch im eigenen Lande Umschau Hallen, ob sich nicht Sehnliche- auch in Deutschland findet Zwar sind Fiukenherde und «in» ganz« Reihe anderer Einrichtungen zum Fange kleinerer und nützlicher Bögel wohl sür immer verschwunden; vom Dohnenstrich ist mit Sicherheit und zahlenmäßig nachgewiesea, daß er eine Bermindernng der Drosseln nicht herbeiqesührt hat. Aber wir haben noch an unseren Küsten, besonder« in Ottsriesland, ferner aus den Inseln an den Küsten Schie«wig.Holstri»S in den Lntrnkojen Vorrichtungen, in denen eia wichtiger Loge! der Niederjagd, die Stockente, nebst viele» ihrer Verwandten (Pfeif-, Krick-, Eis-. Sammet-, Trauerenten u s. w.) in geradezu erstaunlichen Mengen gesungen wird. E Piannen- irt»»id führt in einem kleinen Aussatz im „Waidmann" (1888, Nr. 27) Zahlen an sür die in einem Jahr durch die Eutenkojen und durch unter Wasser an den Küsten errichtete Netze gefangenen Enten. (Es werden nämlich vielfach die Tauchenten durch unter der Ober st i che de« Wasser« befindliche Netze gelangen, in welche sie beim Tauchen geratheu. um darin zu ersticken.) „Nach einer glaubwürdigen Notiz sind aus Föhr im vergangenen Jahre gegen 32,000 Stück er- beutet worden. Aus Fehmarn und an verschiedenen Orten der Küste. w> „unter Wasser" gefangen wird, dürste die Kopfzahl mindeften« 50.000 betragen; wir hier au der ostsricsischea Küste nehmen unter b sch idene« Theil, d. h. weidmännisch, wenn e« hoch kommt, Alle« in Allem mit ungefähr 10,000 Stück weg. Streiche ich aus Sylt und Fökr selbst diverse Lausende und schätze ich de» Fang ons den beiden Inseln zusammen jährlich aus 50.000, Fehmarn mit der Küste aus 50 000, in Ostsrie-land aus 10.000. so beläuft sich dir Gelammt- a»-beute au der deutschen Nord- und Oftseeküste aus 110.000 Stück Enten .... Mnß e« da nicht Wunder nehmen, wenn e« überhaupt noch Ente» giebt?" .... Ja der That ist e« klar, daß die Entenkojen zur Verminderung der Enten außerordentlich viel beitragen, und e» erscheint gerecht fertigt, wenn die Frage angeregt wird, ob nicht etwa dieser Massen sang etwa« eingeschränkt werden könne oder müsse, etwa durch Ber- küiuing der Fangzeit oder vielleicht dnrch ein Verbot de« Unter- Wailer-Faage»«. Nicht nur. daß diese Methode durch»»« unwaid- märnisch ist. sonder, da« Wilderet wird sehr »st dnrch da« lange Liegen im Wasser sür die Küche tolal unbrauchbar. Freilich ist der Enlcnsanq ein alte« sriesiiche« Recht, weiche« die zähen Küsten- bewohner nicht werden ausgebe, wollen. Es könnte aber schließlich dahin kommen, daß die Koien von selbst außer Betrieb gesetzt werden, weil e« an genügender Beute sehlt L) München, 22 Mai. (Bon der internationale» Kuastau-ftellung.t Der aus den 1. Iuoi festgesetzten Eröffnuag der üb,rau« reich beschickte. Internationalen Kunstausstellung geh« rin eigentige« Leben und Treiben in hiesigen Künstlerkreisen vorou». E» gährt in denselben qg'iz a.-walt'g und greis« eine Mißstimmung »« sich, die sür die Sach« selbst rech, unbehaglich und beklaaeu»« wert- zu werden beginnt, u.lache dieser Auslegung ist die That Fiuanzminister Freiherrn von Kvnneriß zählt Tagen auch der sächsisch« Iustizminisier vr^ daß da, der Inry der »»«stell»», »»Hirsch, Mich, «»»der« Küustler aereptirt. »«» der Län^Tommilsio, «der »»rück- gewieft» »,rde,. weil r« a, Platz gebrich». Diese Zurück»«,s„," aber empör» dir Betroffen«,, wrii e« Lhatiach« ist, daß sür di« retrospektive Adtheiluug. »ömlich die Au-stellaug »an Gemälde» alter Meister, drei (i) Säle verwendet werden, ohne daß ma, z» dem übliche» Mittel eine» Querdaue« griff, und weil e« ferner That- fache ist, daß Lehubach einen eigene» resrrviNen Saal »ugetheilt erhielt (i. «. verlaugte), in welchem er circa 10—60 seiner Bilder a»«- stellen wird. Ohne dirie Maßregel», unter wrlche» nun Maler von Stuf zu leide» habe,, wäre e« raumtechaisch möglich gewesen, die von der Jury als au-ftellung-sähig bezeichurte» Bilder unterzu- brittgr«. Da eine Berufung, die zu einer Aeuderung führe, könnte, zu den Unmöglichkeiten gehört, Io erörtert mau jetzt die Frage, ob sich eventuell eine richterliche Lutscheiduug M über den Beschluß der Jury und dra diesen Beschluß aushebendea Entschluß der Hänge- Eommisstoa herbrlsahrea ließe, ein Stadium knapp vor der Eröffnung der Ausstellung, da« der Eigenartigkeit nicht entbehrt. Wie ein» Bomb« stllt in diese Situation die verbürgte Nachricht, daß da« i» Berlin doo der Jury zurückgewiesrne Bild der Her- mlue Breul che»: Uore lwparator sür die Münchener Inlrroatiooale Kunstausstellung ln Folge grlchickter Agitationen aus hohe» Wunsch angenommen worden ist. Die Lrreguag ist dadurch natürlich nur grst egeu. Die wrqru „llutauglichkeil'^tuiück- g,wiesen-, Maler veraastalieu einen „Salon der Zuruckgewiesraeu", au weichem sich aber die wegen ..Raummangel«" Zurückgewteseue» nicht betheil gr» werde». Es bürste inieressaat werde», tue»», wa« zu erwarte» stedt, am Tage der Eröffn»»» brr Richter darüber »rthrile» wird, w r die Rechtsfrage der Zurückweisung wegen Platz mangels bei couftatirdarrr Raumrcrgeuduag zu eutschrlde» ist. Daß freilich schau dt« Möglichkeit einer iolchra Differenz drin Ruft brr Kunststadt par «ceUeoee uiast förderlich sei» kaau, braucht uicht erst erörtrrt za werden. Llrgnitz, 18. Mai Der Reaimen1»tambour Sckupp de« hiesigen König Wilhelm-Greaavier-Regi» ment« ist zum Portier de« kaiserlichen Schlosst« zu Ehar- lottenburg ernannt worden und soll bereit« nächsten Sonnlag die nrur Stellung antrrten. — Ervmannsdorf, IS Mai. Lei der Lnlunst Sr. königl. Hoheit de« Prinzen Heinrich hiersclbst wird dem selben auch don der höchsten Spitze des Riesengedirges ein Zeichen der Verehrung entgegrnleuchten. Der Schnee« koppenwirth Pohl wird zur Zeit der Ankunft, die bei ein tretender Dunkelheit erfolgen dürfte, einen mächtigen Holzstoß in Brand setzen, dessen Flammen weithin sichtbar sein dürsten. Auch von andrrer Srite ist bereit« in Erwägung gezogen worden, ob e« nicht angezeigt wäre, den prinzlichrn Herr schaften durch Freudrnseuer von allen umliegenden Berges- spitzen ein leuchicnde« „Willkommen" zu bekunden. —> Bad Ein«, 21. Mai. Außer dem königl. sächsischen ^ seit einigen von Abrken. welcher bereit» im verflossenen Jahre hier die Eur gebrauchte, zu unseren Badegästen. Derselbe hat in der Villa Nova Wohnung genommen. — Die italienisch-afrikanische» Verwicklungen haben eine vermehrte Prägung von Maria-Theresien-Thalern in dem MUnzamte in Wien nolhwendig gemacht. E« werden von dort aus Bestellung von Triester Bankhäusern, welche die Aufträge der italienischen Regierung vermitteln, allwöchentlich 30 000 bi« 10 000 Tbaler versendet. — Da« kürzlich bei Doubrawitz in Böhmen erschlossene Antimon- und Silberlager bat sich bei einer genauen Untersuchung al« von ziemlich beschränkter Ausdehnung er wiesen, dafür ist man aber in einer Tiefe don zwölf Metern aus einen Golderzganq gestoßen, der ein mächtiges Lager dieses Erze» in größerer Tiefe vermulhen läßt. — Der „Post" schreibt man: „Daß rs in England noch eine Lust ist, Soldat zu sein", zeigt die Ernennung des Parlamentsmitgliedes sür Southampton, Admirals Eommerell, zum Marine-Commandanten von Ports mouth. Die Stellung schließt die Benutzung eines Palais und einer Dienstyacbt ein und ist außerdem dotirt mit 1000 Pfd. Sterl. (80 000 ^k) p. a. Geld hoben wir also „wie Heu" — wa» aber England sehlt, sind Soldaten und, wa» an guten Eigenschaften dazu gehört." — Innsbruck, 2l. Mai. Nachdem der Waldbrand in der Richtung gegen Ienbach bereits gestern früh abgenom- mrn hatte, wodurch Ienbach außer Gefahr kam, breitrtr sich da« Feuer in sehr gefahrdrohender Weise gegen Schloß Tratz- berg au». Mittag« ließ jedoch der Brand auf allen Punclen nach; dazu trat Abends Regen ein, so daß auch Schloß Tratz- berg als gerettet angesehen werden kann. Die Landesschvtzen und da« Militair sind theil» gestern, theil- heute wieder ab- grrückt. — Wie „Truth" mittheilt, gedenkt dieKvnigln Viktoria fortan alle Jahre einige Wochen iu der Villa Palmieri bei Florenz zuzubringen. — Florenz. 2l. Mai. Ans der Eisenbahnlinie Florenz» aenza bestiegen gestern SO Arbeiter bei Gattaja einen raisinen-Zug, welcher in Folge des dort starken Gefälles entgleiste. Die Arbeiter stürzten iu eine 25 w tiefe Schlucht; 2 derselben blieben sofort todt, 26 wurden verletzt, davon 5 lebensgefährlich. — Livorno, 17. Mai. In unserem Bersatzanite wurde ein großer Betrug entdeckt: eine mit 200 000Lire belehnte Partie Edelkorallen in Säcken wurde bei einer Revision al« fast ganz werthlose« Material befunden. Die Partie war seit dem Jahre 188t belehnt und die Zinsen wurden halbjährlich mit größter Pünktlichkeit bezahlt. Die Entdeckung erfolgte in Folg« anonymer Briese und es wurden drei Beamte de- Versatzamtes, al« de- Betruges mitverdächtig, verhaftet. Einer derselben, welcher die Waare im Jahre 1881 al« 350 000 Lire werth erklärt hatte, hat seine Schuld bereit» gestanden. Auch ein Kaufmann. A-quino mit Namen, wurde verbastet, er behauptet jedoch, die Corallen seien echt aewksen und müßten im versatzamte umgetauscht worden sei». Man glaubt, daß da« Versatzamt sich fallit wird er klären müssen. — Ueber die Eröffnung der Allgemeine« Weltans« stellunginBarcelona liegen die folgenden Meldungen vor: * Barcelona, 20. Mai. (W T. B.) Die Köntgin-Regen- ti» hat heute die Ausstellung feierlich eröffnet. Der Mairr von Barcelona und der RegiernugScommissar hielten Ansprache», »ach wrichcu der Ministerpräsident Saqasta im Namen der Käaigtu» Regent!» die Ausstellung für eröffnet crkirte. Die Köotgto wurde mit lebhaften «uudgebungen begrüßt. * Barcelona, 20. Mai. (..Frankfurter Zeitung.") Die Allgr- meiur Weltau-strllung ist beule Nachmittag Präei« 1 Uhr unter Glockengeiäute durch die Königin-Rrgenii» in feierlichster Weift eröffnet worden. Die Königin begab sich zuerst mit dem gesainmlen Hoist'ate in offenen twe>spünnigea Wage» nach der abftit» von der JnduflrieauSitellung rbensall« im Parkr iiraru- den Ausstellung der schönen Künste und von dort zn Fuß« »ach de« Haupt-Aussiellungspalaste. Der Bürgermeister von Barcelona uad der Regierung-commissar begrüßte« die Königin in längeren Aa- sprnchen Nach derselben erklärte der Ministerpräsident Sagasta di« Ausstellung für eräffnet. Die Königin wurde mit lebhafte» Kund gebungen begrüßt und machte m der Industrie-Ausstellung einen Rundgang durch sämmtliche Abti «iluugeu. In der spanischen Ab- Iheiiung verweilte sie längere Zeit, ebenso in der österreichischen. Sie besichtigte eine große Zahl von AuSstelluagsobjecten mit großem Interesse. Gegen 6 Uhr zog der Hoi sich zurück, nachdem dir Regeutia sich gegen da« AuSstrllung«comi>« äußerst befriedigt über die Ausstellung geäußert hotte. Im Gefolge der KSu g>» besandru sich unter Auterm außer dem M uistrrvräsideuten Sagasta der Krieg-minister Lassola, bas ganze d vlomatiich« Corps, die Eapititn« und Oificierr der im Hafen vor Anker lieaendr, Kr eqSichisse aller Seemächte, sowie die Spitzen der Provinzial- und Localdehördru. Dir Ausstellung überlrifft olle bisher gehegten Erwaitunge». Am hervorragendsten sind die Au-itevungen Spaniens. O sterreichS, Bel- aiens, Frankreich«, England« und llhtnas. Die deutile Ablbeikuag ist dagcgen noch ziemlich nnsertlg nid die Briheilignng „stallend gerinn * Barcelona, 2t. Mai. (W. L. V) Zu Ehren der hier an- wriendtn Fu stl-bkriten faul» gestern Abend eia Bankei statt, weichem d e iurnl chen Personen, die Botschafter uad Gesandte», so wie de Lommandeure der im Hasen anterude» Schisssqeichwadrr betwohaten. — Zwilch», ßftr und der Wenig« fand M-,sa»«„. stoß »wefti Enenbahnzüg« statt, wobei, dem Vernehme» nach, 5 Ptrsour» getödtet »ad etwa 80 »erwuudet stad. — Brüssel, 18. Mai. Schon die vorjährigen Postdieb- stähle aus den Zügen zwischen Ostend« und v er vier« habe« gezeigt, wie schlecht di« Ueberwachung der belgisch»» Eisenbahn- züae ist. Ein jetzt verüdte« Attentat zeigt diesen Mangel in beschämender Weis«. Ein« aus der Reift nach Lüttich be griffene Deutsch« bestieg den von Servier« abarhrnden Abend zug und nahm allein in einem Coups Platz. Zwischen Lervier« und Troi« vierge« drang der Schaffner des Züge ln das Coups, griff die Reisende an und verübte gegen sir mit Grwalt rin unsittliche« Attentat. Und da« geschieht aus der befahrensten Strecke durch rinen Zugbeamten! In Folge dieses unerhörten Vorganges sollen nunmehr Maßnahmen „zur Sicherung der Reisenden" getroffen werden. E» ist hohe Z-it. — Kovenhaoen, 20. Mai. Der Dichte, und Schrift steller Professor Molbech ist gestorben. Aus dem Geschäftsverkehr. f Reudut», 22. Mal. Der hiesige ..«chlos-keller", der sich auch unter der Leitung srlue« jetzigen Wirthe«. H-rr, Kleßia, eine« äußerst zahlreichen Besuch« erfreut, bildete wäbreud der Fest tage dra Sammelpunkt einer ganz bedeutend«« Menschenmenge und sowohl der pcächiige Loncert- und Ballsaal aebit seinen Galerien u»d Nebeusälen und der schöne Garten waren lammt und sander- vollständig besetzt. Die Lourrrie der Lapelle de« 134. Insanterte- Regiment« gewährte» dem Publicum eine gediegene Unterhaltung und übrrdie« hatte Herr Kteßtg srinerftit« in der vorzüglichsten Weift sür da« Wohlbefinden sei»» Gäste gesorgt. Die Garteulage» mit ihre» Beraudr» »,r auch der Borgarteu gewähre, in der jetzigra Jahreszeit rtnr» recht angenehme» Auftuthalt, während auch in dr» geschloffenen Räumen sür eiue gute Brutilatioa Sorge grtrage» worden ist. k Leipzig, 22. Mai. Einrr unserer beliebteste» Aurflüg« ist „streitig da« nahe gelegene Wahre». «» de, beide, Feiertage, kaute mau wieder riumal recht deutlich dies« Behauptung besläl gt finde». Schau tu den frühesten Morgenstunden pilgertea L-uiende entlang dem ueuen SchützrnhauS über Barneck oder große Eiche, nach Wahren. Wie bekannt, bietet ja auch der dortig: Gasnos alle möglichen Bequemlichkeiten und halte der Kit Jahrzehnte, »HStige Wirih, Herr Höhne, besonder« für die Feiertage > - um- sasftadstrn Borkehrungen getroffen, um allen Ansprüchen gerecht werde» »u köiiue». Da« Etabliffem-nt war denn anch sehr stark besucht, wie r« sich bei der Güte von Speisen und Geträukea. sowie der Zuvorkommenheit de« Herrn Höhne nicht „der« erwarten lleß. Da« unbeständige Wetter am 1. Feiertage konnte dr« enormen Zuspruch de« Publicum« auch keluea Abbruch thun, da ja Lolonuaden, Gastzimmer und der Saal gegen etwaige „günstige Witternngsverhälinisse genügend Schlitz bieten. Die be- kannten Sehe>1 «Würdigkeiten, al- „Camera obftura", „Alpeuglühen" a. s. w. erhöhen »och da« Angenehme de- Aufenthalt« im „Gafthos Wahren". Loncert and Ball tragen dazu bei. Jedem hin- reichend« Unterhaltung zu garantiert». Wir können somit da« Etablissement der Gunst de« PublicumS aus« Neue empfehlen. (Etugesaadt.) Leipzig. 21. Mai 1888. Sehr geehrter Herr Redacteuri Im Restaurant Erb« in Barneck ist gestern wieder eia Hnnve-Austritt voraekommen, der zu allgemeiner Entrüstung Ver anlassung gegeben hat — und werde ich mir gestatten, Ihnen den- selben in Nachstehendem wahrheitsgetreu mitzntheilen. Sie würde» sich aufrichtigen Dank de« bessereu Publicum« vou Leipzig erwerbe», da« Zeugt diese« Skandal« war, wrna Sie in rinem Artikel die Sache zu allaemeiuer Kenutuiß bringen wollten — und ich hege um so festere Hottnuna auf freundliche Erfüllung diese« vielseitig aus gesprochenen Wunsche«, al« Sie bisher ja immer mit Recht gegen da« srrie Umherlausen großer und bö-artiger Hunde geschrieben baden. Vielleicht trägt ein solcher Aufsatz endlich einmal dazu bei, dir Gastwirth«, bei denen anständige Leute ger» verkehre», aus- zurütteln, daß sie da« Mitbringen von tzvnden gänzlich verbieten. E« oiebt noch viele Leute, welche ihre Huade nur deshalb nicht zu Hause lassen, well sie den Thleren dasselbe Recht elnräumen wollen, welche« aadrre Hunde oft in ausgedehntestem Maße genießen. Freilich habe« die Wenigen, welche so viel Tact besitzen, ihren Hund nicht vom Lischt wrgzukaflen, unter brr Brlästianng anderer Hunde, bereu Be- sitzer sich wenig oder nicht um ihre Köter kümmern, immer zu leidru. — Doch zur «achc Gestern (1. Pfingstfeiertag) Morgen kam rin Herr mit seinem Neufundländer Hunde in obengenannte« Restaurant; brr Hund hatte dr» Maulkorb um und wurde an kurzer Leine gesührt. Kaum hatten sie den Garten betreten, al« die Dogge eine- Leipziger Kaufmann-, InhabrrS eine« Agentur- und Commissionr^leschäst- tm Brühl, wie ria Raubthier auf den Neufundländer lo-fuhr und — da sie drm letztere» überlegen war und keinen Maulkorb trug — in furcht barer Wrtft zurichtete, an brr Kehle würgte und ei» Obr zerbiß. Da dir« zwischen den-Lischen geschah, waren Kinder in Gefahr, um- gerissen zu werde». Da» Publicum sprang von allen Seiten herbei und schlug ans die Bestie Io«, welche aber nicht früher abließ, al bt« ein Herr mtt rinem sehr starke» Stock« einen furchtbare» Schlag nach der Dogge führt«. Wa« sümmtlich« Anwesende in Erregung versetzte, schien den nabe dabeisitzendeu Herrn de« Hunde«, einen ollem Anscheine »ach höchst rücksichtslosen Menschen, nicht zu geniren, aber armein muß r« ledeniall« geuannt werben, daß er seine Bestie nicht einmal ries, wo er Zeug« sein mußte, daß sich jo viele Anwesende vergeblich bemühte«, den Neuhmdländer zu be freien. Mau setzt« den »feinen Mann", der allen Grund gehabt haben mochte, den Auftritt uicht zu beachten, darüber von vielen Seite» zur Rede und verlangte ihm Namen und Adresse ab. Ein Herr au« den höchsten Kreisen Leipzigs erbot sich in liebenswürdigster Weise, vor Grricht zu zeuaeu, fall« e« uöthig wrrdru sollte. Die Anzeige soll auch hcute crfiattet werden. Wie weit die Rücksichts losigkeit de« betreffenden Herrn ging, zeigt der Umstand, daß er nach Abgabe setnr« Namen» seinem Hunde auf Verlangen den Maulkorb ausfttzte und — ihn wieder in den Garten laufen ließ. Die Dogge hatte nicht» eiliger zn thun, al- nochmals auf de» Nrnfnndlünder (der an vielen Stellen blutete) loszustürzen und eine Dame tu Gcsahr z» bringe», welch« diesen festhielt. Hierüber zur Red« gesetzt, bemühte sich der Mensch erst, seinen Hund au den lisch legen zu lassen, ohne »hm auch nur rineu Schlag zu gebe«. Da« heißt Hundedressur l Wir soll solcher Hund auvrr« sei» als bösartig. E« wird hohe Z-it, daß dergleichen Gebühren gegen seine Mit menschen einmal ganz ernstlich gerügt wird. Sollen diese Hunde auftritte i» Leipzig und seiner nächsten Umgebung niemal« ein End« nehmen? Nachschrift der Redaction. Diesem Hundennfua wird erst daun wirksam gesteuert werden können, wenn von Seite« de« Rathe» de», de« Polizeiamtes ein allgemeine- strenge« Verbot de« Mit- bringen« von Hunden in öffentlich« Locale erlassen wird. Die Iw Haber von Restaurant« glauben jetzt noch immer gegen die Hunde- befitzer Rücksichlcn nehmen zu müssen, wir wissen aber ganz genau, daß sie selbst den Erlaß rine« solchen Verbote« auf da« Freudigste begrüße» würden. Wir glauben un« »um Dollmetlchcr de« lebhaften Wunsche« seiten« der großen Mehrheit de« Publicum- »n machen, wen» wir brr Hoffnung Aurdruck gebe», daß da« gedachte verbot nicht mehr lange aus sich warten lassen mögr. Telegraphische Depesche«. * Berlin, 20. Mai. Da« Kreurergeschwader, bestehend aus S- M. Schiffen „Bismarck", „Carola" und „Sophie", Geschwaderchef Commodore Hensner, ist am 19. Mai er. in Hongkong eingetroffen und beabsichtigt, am 28. Mai er. wieder in See zu gehen. * Köln, 22. Mai. Wie die .Kölnische Volk-zeitung'' meldet, ist die diesjährige Generalversammlung drutsch rr Katholiken durch den Fürsten Lvwrnsteu, aus die Tage vom 2. bi« 6. September in Fceiburq in Baden festgesetzt. * Paris, 2l. Mai. Der Präsident Carnot giebt am Donnerstag. 8l. Mai, ein grrße» politische- Diner, zu welchem di« Minister und die hervorragenden Mitglieder der Kammer ringeladen sind. * London, 22. Mai. Dem „Dailh Telegraph" rusolge hat sich eine englische ostasrikantsche Gesellschaft gebildet, deren Gebiet an da« der deutschen ostasrika- nischen Gesellschaft anqrn»zt. * Mitchelstown. 21. Mai. Der parnellitische Deputirte Condon, wricher erst gestern aus dem Gesängniß zu Cork entlassen worden War. wurde henke wegen Aufreizung der Bedlllerung, ihr« gesetzlichen Verpflichtung«, uicht r» erfüllen, zu einer Gesängnißnrase don einem Monal verurtbrilt. * Rom, 2l. Mai. In der anläßlich der Abschaffung der Sklaverei in Brasilien an den brasilianischen Epi»copal gerichtet«, päpstlichen Encyllila („Iu pluriwt,") sagt der Papst, wie bereit« gemeldet, daß ihm kein« der Geschenke, welche er zu seinem Jubiläum erhalten, angenehmer gewesen sei, als die Abschaffung der Eclavrrri in Brasilien, wie er dies bereits im vergangenen Januar drm brasilianischen Ge. sandten erklärt habe. Der Papst erkennt dir in dieser Be ziehung von dem Kaiser und der Negrntia an den Tag gelegte Fürsorge an, verbreitet sich sodann über dir ganze christliche Lehre von der Sklaverei und der Freiheit, und hebt hervor, wie in Folge der Erbsünde das Menschengeschlecht sich er niedrigte und wir bei allen, selbst den civilisirtcsten Völkern, so bei den Griechen und Römern, es eine Gesetzgebung gegeben Hab«, lrast deren rin Theil der Menschheit nur dem Eigen, thum und der Laune seiner Herren untrrworsrne Eachr war. Bon den ersten Zeiten seine« Bestehen« an Hab« das Christen thum die Gleichheit aller Menschen erklärt, indem es gleich, zeitig di« Unterwerfung predigte, um nicht den allgemeinen Umsturz hervorzurusrn. Der Papst erinnert« sodann an Alles, was sein« Vorgänger zu Gunsten drr Sklaven gethan — von Hadrian I., der ihnrn da« Recht verlieh, sich zu vcr- beirathen, Pius Ik. und Leo X., welche aus Spanien und Portugal wegen Abschaffung de« Negrrhandel« einwirkten, Pius VH., drr den Wiener Congreß mit dieser Frage be schäftigte. bi« auf Gregor XVI., drr die NegerhLnvler ver- urtheilte. Der Papst empfiehlt schließlich den brasilianischen Bischöfen, die Regierung de« Kaisers zu unterstützen. * Petersburg, 2l. Mai. Großfürst Sergius und Gemahlin sind heute ei» Wlrballen in» Ausland abgereist. * Solsia, 20. Mai. Der Cassationshof hat das gegen den Mazor Popoff gefällte Urlheil bestätigt. — Ferdinand von Coburg wird sich demnächst auf einige Tage nach Kasanlik begebe». * New-Uork. 21. Mai. Die bei Ouincy (Illinois- ausgetretenen Gewässer de- Mississippi sind zwar in langsamem Fallen begriffen, noch aber sind 250 000 d» Landes 2—3 m hoch von Wasser bedeckt. Die Bewohner sind nach den in der Nähe befindlichen Hügeln geflüchtet oder campiren aus den Dächern ihrer unter Wasser stehenden Häuser, viele von ihnen sind erkrankt. Die Eisenbahnverbindung von Ouincy mit dem Nordwesten und Süden ist vollständig unterbrochen. Der durch die Ueberschwemmung in Ouincy und dessen Nach- barlchast angerichtete Schaden wird auf S—4 Millionen Dollar« geschätzt. Nach Schloß der Redaktion elngegaagra. * Berlin, 22. Mai. Der Kaiser fuhr im geschlossenen Wagen mit der Kaiserin heute Nachmittag von 5V, dir 6»/, Uhr bi« an den Zoologischen Garlen und zu den Zelte» im zweiten offenen Wagen, begleitet von Mackenzie und dem Flügeladjutanten Brösicke. Prinz Heinrich und die Erb- vrinzessin von Meiningen dinirlen bei den Majestäten. Das Allgemeinbefinden des Kaisers ist recht zufriedenstellend. * Pari«, 22. Mai. Der Senat fetzte die Berathung des Rekrutirung-gtsetzes fort und nahm den Artikel, wonach die Lehrer, die Zöglinge der Priesterseminare und einige andere Kategorien zunqer Leute, welche sich dem wissenschaft lichen und ^ehrerberuse widmen, von der dreijährigen Militair- Dienstpflicht befreit uad nur zu einjähriger Dienstzeit ver pflichtet werden, an. * Mailand, 22. Mai. Der Kaiser von Brasilien. Welcher neuerlich von einem heftigen Gehirnschlag betroffen wurde, ist mit den Sterbesakramenten versehen worben. Später schien der Zustand sich etwa« gebessert zu habcu. Meteorologische Leobachtungen »uk äar 8t«r»M»rt« tu I-etpelq. llübe: 119 Iloter über äem Acer. 2«ic üer Leobaektnug. Sara», reä. »u/ O-Kjttim. Idermo- M«r«r. tt»t»Uv, k>a<-h. uetc.«,. Vioä- rtedruuq u. iscartc«. Simmels XaatvUi. 2l. älai Xekm.20, 757,8 -i-18.8 1b dtXW S »ollcig - Xbeuäs 8 - 757,3 -i- 17.2 60 d>'W 1 kait klar 22. Aal tlorg.8 - 759,0 -1-12.1 83 XO 2 trüb« . klm. 2 - 758,9 -i-18.0 29 0 1 klar Ilurima« äer Temperatur —- -j- 20chllluimow — -j- 10,S' Wetterbericht »l«» L. >, 8l«t«e»re»Ie»,t»oI»«r» row VA. 8E»l 8 vbr ttoreeo» Stark»»-Ram«. p- Lichtung unst 8t»rk« ste« Wiockes. Wett«. L -ö k k- Loüv . . . 772 080 kickt besteckt -j - 9 Ilaparanüa . . 773 atiil besteckt -i - 5 .^kuüesnä». . . 776 still wolkig -i- 13 Stockholm . 774 XXO leicht wolkeul« -i - 10 Lopenbageu . . 771 X leicht heiter , L» - i8 Ilemel , . . , 768 xxo wttasig heiter -i- 8 Zviivemüucke. . 773 XO krisch beiter -i- 7 8kageo . . 775 880 leicht heiter i- 12 8vlt...» , 772 080 wäsiig wolksoloa - 10 Itawdorg. . . 762 0 scbrracb wolkeuloi - 12 Heister. . . . 77 l XO leiebt wolkig - 11 t'herbourg . , 772 XO tnämig heiter -i- 10 Itreet . . . . — — — Ilüumer . . 770 xxw schwach Legen * 10 Berlin . . . . 771 XXO mäaiig heiler -i- 12 Kaiserslautern 767 XO leiebt wolkig -i i- 14 Bamberg . . . 768 XO wäsaig besteckt - - 13 Xitkircb . . , 766 XO krisch wolkig - - 15 11 »neben . . . 767 XO wäsaig besteckt - 12 t'bemnitr . . 769 0 wäasig liege» -i i- 10 Wien . . . . 764 XW leicht ds'tis'Okt - - 15 Drag . . . , 766 X schwach besteckt - - 14 Krakau . . 765 W leicht besteckt - 7 13 I-ewberg . . . 765 X leiedt wolkeoloa - 14 I'elersburg . 770 XXO ieiodt besteckt ^ 1 Ilerinaouslastt 758 880 still bald besteckt >5 Triest . . . , 761 0X0 wäsaig besteckt -t- 2V s!lermli0t . . — — — — e»rk . . . 773 XXW leicbt heiter i- 11 Xdersteeu . . . 776 0X0 leiedt wolkig , h 12 vebsriiobt äer Wittern»?, dlackckem e» Nükrevä cker kkciit rum Dienst»? unä auch am Vormitk»? nook melirkck ?ere?n«ft hatte umi üie Temperatur- ilepreasiou, rrelcke üi« ?e^itterbakte IVollrenileclc« vom Vorakemls Kerrnr?eru5en batte, »iok erhielt, brachte üer dlacdmitta? Miecier angenehme Hai^itteruii? unck rnack »nM»ck,euüe Wärme. Der kür <Ii« Vegetation beeomler« günstig« kcgeo vom Xbenü ,Ies erstell Düvgstseiertage» dar über üew grösste» Tkeil« <ie« l-aoü« «iu« vambatte Rärlr« besessen. 2ft>au wellet 27,1, klauen L3.8, keitrenbaiu 20,9 ww. Xm schsvricdaleo var üerselbe läng» ücr 8troclrv Dübelu-6dewvitr. Xn hiesiger Oevtralsletle üeleu nur 2,l mm. Die mittlere Wärm« «le» Tages scbvanlcte s«iscl^a 14,8 mul 8,7 Ora<! an <ien säeksiscb-n Station«-». — Oesllick» Wiuä« braekte» dent« „nächst nebliges, »eusveilig nässer, ! s Wetter, >i„ iixies» mit »teigencker 8ouoe «rieüer „genehm r Witterung vick. Da <ii« koriüauer vou Ostiviuiieo ru erman^u stei>t, ckürtte <iie heitere Witterung beharre», jeckcxh marken äi» bestebeuüeo starke» Wtrmeüiüereoreu iu ooniöstlicdea »url »ü<i- vslltedea Oedietev sie Aut^ielreluog von OeMiitern svabmcbeioli, h.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder