Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805245
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-24
- Monat1888-05
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1888
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Zweite Geilage M Leidiger Tageblatt und Anzeiger. .X? 145. Donnerstag den 24. Mai 1888. 82. Jahrgang. Dem Prinzen Heinrich. Zu seiner Bermähl««g»feter a« 24. M«t. Gcschwadcrdrvhnen. Flaggenhchen, Im Morzeugolde Raa' »nd Mast; W>e durste Dich da» oft begrüßen, Hielt Deine Flotte Hasenrasl' War'- nah. wo heim'sche Wellen stranden, War'- weltenfern an fremdem Ort — Dock nie sahst Tu ein scl'greS Landen Als heut' am eig'uc» Herde» Port. Die Orgel schweigt . . . O sügeö Beben, Wenn Seele sich in Seele schlingt, Am Hochaltar der Sckwur sür» lieben JnS Heiligthum des Herzen» dringt I . . . O gvlteSwarme Weihestunde, Süßschauernd wie ein Dankgebet, In der znm ew'gen Seelenbunde Dein volle» Herz vor Anker geht! Wie hat in stürm'schen Mcere-wciten Vom Riss manch' Leucktlhurm Dir geblitzt, Zn blauer Wogen Einsamkeiten Der Compaß Deinen Pfad beschützt — So will da» Herz der Gattin walten. Wenn rauh des Gebens Brandung tost; Dann ihre Heb' ein HSndrsalten, Dem Segen thaut und gold'ner Trost. Drum sind de» Glücke» Blüthenrciser Au» vollem Füllhorn Dir gestreut; Heut' freut sich Deiner unser Kaiser, Freut sich da» Volk, weil e r sich freut . . . Sei'S an der Alpen FclSgehLnge, Sci's wo des BcltcS Brandung kocht —- Ha, millionenfache Menge, Wo heul' de- Jubels Herzschlag pochtl — O Zellcrnsohn am Traualtäre, Wo Lieb' Dir ihre Krone reicht — O Zollernsohn im GlückStalare, Gel?» Golt, daß nie die Pracht erbleichtl Dann wird Dir Segenswonne fließe». Wie Maithau aus de» Lenze» Strauß Und HimnielSglUck goldprächtig sprießen — Und so wie Dir — dem Kaiserhau »I Karl Böttcher. Anordnungen für die Vermiihlungs- seierlichkeiten. * Für dieBcrmiihlungSseierlichkeitenam kaiserlichen Hose sind die betreffenden Allerhöchsten Anordnungen ergangen und ist daraus Folgendes zu beiiierken: Eine vom Ober-Hos» und HanSmarschall Fürsten v. Radolin und dem Obcr-Ccremonicnmcister Grafen Eulenburg erlassene Hosansage für den 23. und 24. Mai besagt: Ihre großherzogl. Hohrlt die Prinzessin Irene von Hesse» wird an, Mittwoch, de» 23. d. Mt»., Abend» 8'/. Ubr, auf dem Bahnhofe zu Lharlottenburg einlreffen und bei der Aukuust daselbst von der Kaiserin und Königin, dem Kronprinzen nnd der Kron prinzessin, dem Prinzen Heinrich und de« Prinzess,nnrn-LSchtern der kaiserlichen Majestäten empfangen werden. — Die übrigen Mit glieder der Königssamilie »nd die Hohen fürstlichen Gäste werde« Abend» um 9 Uhr im blauen Salo» de» Charlottenburger Schlosse» die hohe Braut erwarten. Aus dem Bahnhöfe werden außerdem noch aiiiveseiid sein: der Oberstallmeister, der Gouverneur, der Commandant und der Polizeipräsident von Berlin, der Lommandant und der Polizei dirertor von Charlotteuburg nnd die directen Borgesetzten der Ehren, wache. Dagegen werden die oberste» Hof-, die Ober-Hof-, die Vice. Ober-Hos- und die Hoschargen, die General- und Fliigeladjutanten, die Generale L la suite und der Geheime LabinetSrath Sr. Majestät des Kaiser» zum Empfange Abend» 8'/, Uhr im neuen Flügel de» Charlottenburger Schlosses versammelt sein. Die Hoftrauer wird für diesen Tag abgelegt. Die Damen erscheinen in runden, hohen Kleider» mit Hnt. Die Herren mit Ordensband, vorzugSweiie groß- herzoglich hessischem, die Herren vom Civil in Gala mit dnnklcm Beinkleid, die Herren vom Militair im Paradeaazuge resp. in der Reginienlöunison» mit Schärpe. — Am nächsten Tage, Donnerstag den 24, findet dann die Bermählung Mittag» um 12 Uhr statt Die eingeladcnen Personen versammeln sich um 11'^ Uhr in der Cchlvsicapeüe und den angrenzenden Gemächer«. Die königliche Familie »nd die Höchsten Gäste erscheinen gegen 11'/, Uhr im blauen Salon und im grünen Spiegelzimmer, die Dame« der Hof- staalen »md der gelammte Hofstaat de» Hohen Brautpaare» begebe» sich nach dem gelbe» Daiiiasttimmec und alle Herren des Bortritts »nd der Gefolge »ach dem runden Garten saale. Auch für diesen Tag wird die Hoftrauer abgelegt. — Die Prinzessin-Braut und die Dame» de» Gefolge» Höchstdcrselben crlch ine» im Hoskleide, alle anderen Damen aber i» langen au», geschnittenen Kleider». Für die Herren ist der Anzug in Gala mit Ordensband, für die Militair» wie bei de» großen Hoscouren, für die invcstirlen Ritter de» Schwarzen Adlcrorden« mit der Kette de», selbe» und eventuell mit dem Bande de» großherzogltch hessischen Orden» über der Uniform, für die nichiinveftirten Ritter vom Schwarze» Adlerorden, die Ritter de» Grvßkreuze» und der crstcn Masse des Rolhe» Adlerordens, sowie der ersten Clasft de» Kronen ordenS mit dein betreffenden Bande über und eventuell zugleich mit dem großherzoglich hessische» Ordensbande unter der Uniform. — Die Absah.l ist für die königliche Familie, die Höchsten Gäste, für alle Herren des Beitritts, für den Hosstaat der Hohen Neuvermählleu und für d,n nnmiitelbaren Dienst der Höchsten Herrschasien im inucren Schloßhose am Thurmportal um 2'/, Uhr und um 1'/« Uhr vom Mittelportal de» neuen Flügel» für olle anderen eingeladenen Gäste. Allerhöchst befohlene Ordnung der Feierlichkeiten bei der am 21 Mai 1888 zu Charlottenhurg stattsindendeu Vermählung Sr. königl. Hoheit de» Prinzen Heinrich von Preuße» mit Ihrer großherzogl. Hoheit der Prin zessiii Irene v.'vn Hessen und bei Rhein: Tonnersiag, den 24. Mai, Mittag» 11'/, Uhr, finden sich diejenige» hoffähigen Personen, denen besondere Einladungen zu- gegangen sind, im königlichen Schlöffe zu Lharkottenburg ein und versammeln sich daselbst in der Schloßcapellr und in den augrenzeuden Gemächern. Die königliche Familie und die höchsten Gäste erscheine« gegen 1l'/, llhr nn blauen Salon und im grünen Spiegelzimmer. Die Damki, der Hofstaaten und der ganze Hosstaat des hohe« Brautpaares begeben sich nach dem gelbe» Damostziminer, alle Herren des Bortritt» und der Gefolge nach dem runden Gartensaale. Sodann wird die königliche Prinzessinnen-Krone durch Beamte des Kronlresoi» herbeigcbracht und von einem Osficiec und zwei Man» der Gard.s dn Corps in Supraweftea bi» la da- a« da» Bkrlamniluiigsz miner der Allerhöchsten uod der Höchste Herrschaften angrenzende Gemach geleitet. Die Sch vßgarde - Compagnie und die Garde» du Corp» gebt» Doppelposten in de» Festräumen. Sobald die königliche Familie und die Höchsten Herr ichasien versammelt sind, biestigen Ihre Majestät dir Kaiserin »nd Königin aus dem Haupte der Prinzessin Braut die Krone. Dieselbe wird Ihrer kaiserlichen und königlichen Majestät zu diesem Zweck« von der Ober-Hof- nieifterin Fürstin von Hatzfeld! - Trachenberg überreicht, welche auch bei der Befestigung der Krone hilfreiche Hand leistet Wäh'end sodann die standesamlliche Eh-schließung de» hohe» Vraulvaare» durch de» Oberstkämmerec Otto Grafen zu Ttolbera- Wern grrod«, al« L iter des Ministeriums de» kSniglichea Hanse», im blauen Salon stattfindet, ordnen sich die versammelte, Hof. staaten im runden Gartcnsaale und in den angrenzende» Gobelin», zimmern zum Zuge. Sobald Se. Majestät der Kaiser nnd König den Befehl zum B'gina der kirchlichen Seremonie zu ertheilen geruht haben weiden, geleitet der Ober Ceremouleumeifter Gras zu Eulenburg die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschasten zu de» von Denselben im Zuge einzunedmenden Plätzen. Der Zug wird, unbeschadet bestehender Rangverhültuiff«, »och Sr. Majestät Allergnädigster Bestimmung, dem Näherrechte der Verwandtschaft entsprechend, folgendermaßen geoidnet sein: I. Der Overft-Marschall Fürst und Aligraf zu Salm Reiffelscheid. Dyck mit dem groben Marschallstabc. H. Die Cavaliere, welche von Sr. Majestät dem Kaiser und Käuige der durchlauchtigsten Braut. Ihrer großherzogl. Hobelt der Prinzrssiu Irene von Hessen und bei Rkein. zur Aufwartung bei- gegeben sind, nämlich die königliche, Kanimerherren: Geai Max ,. Lüttichau und Leremoniennieisler Geas Bitzttmm von Cckstädl, owie der Wirkliche Geheime Raih Ober-schloßhiuplmaun Gras v. Perponcher-Sedlnitzky III. Da« Hohe Brautpaar, Se. königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen und Ihre großherzogliche hohen die Prinzessin Irene von Hessen und beiRheiu. Die Schleppe Ihrer grobherzoglichen Hoheit tragen die Damen: Freiin Wilhelm,»« v. Grancy. Gräfin Julia zu Rantzau, Fräulein urälie von Alte», Gräfin Winda zu Eulrnburg. Rechts nebcn der Schleppe Ihrer großherzoglichen Hobelt der Prinzessin Braut gebt Höchstdero designirlc Ober-Hos. Meisterin Freifrau v. Seckendorfs. Hiuter Seiner königlichen Hoheit demdurchlaochiig st« n Bräutigam: der HSchstdcmsclbe» zur Aufwartung bcigegebene Biceadmiral Gras v. Mont». Ches der Marinesiaiion der Nordsee, der mit Wahl nehmurig der Functionen de» Hosmarschalls Seiner königlichen Hoheit Allerhöchst beanstragte Capttai» zur See uud Flügeladjutant Seiner Majestät de» Kaisers und Königs, Freiherr v. Seckendoiff, und die beide» persönliche» Adjutanten Seiner königlichen Hoheit. IV. Di« Hos-, die Bice-Ober-Hos-, die Obei-Hos und die Obersten Hosckarge» Seiner Majestät paarweise. V. Seine Majestät der Kaiser uud König und Se. königl. Hoheit der Großherzog von Hessen und bei Rhein, als Durchlauchtigster Pater der Hohen Braut, führen Ihre Majestät die Kaiserin »»d Königin. Die Generaladjutanlen. die Generale ä I» suite und die Flügel- adjutanten Sr. Majestät des Kaiser» und König» folgen Aller- hvchstdensrlben. Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin folgt Allerhüchstdercn gesammter Hofstaat. — Der Generallienlenant und Gmeraladjutant Mischke, Juspecteur der Kriegsschulen, und der Obersilieulenanl Flügeladjutant v. Plessen, b anjtragt mit der Führung de» 1. Garde» regimeni» zu Fuß, welch- be, Sr. küiii,l. Hoheit dem Großherzog von Hesse» und bei Rhein z»n> Ehrendienst besohlen sind, sowie Höchftdeffen Adjutanten und Gefolge hinier Sr. königl. Hoheit. VI. Se. königl. Hoheit der Prinz von Males führt Ihre kaiserk. und königl. Hoheit die Kronprinzessin. VH. S». kaiserk. und köatgk. Hoheit der Kronprinz führt Ihre kaiserl. Hoheit die Großfürstin Sergiu» von Rußland. VIII. Se. königl. Hoheit der Krouprinz von Grieche», land sührt Ihre königl. Hoheit die Erbprinzrssin von Sachsen.Meiningen. IX. Se kaiserk. Hoheit der Groß für st Sergius von Rußland sührt Ihre großherzogl. Hoheit die Prinzessin Victoria von Hessen und bei Rhein, vermählte Prinzessin v>>» Battenberg. Hinter jeder Prinzessi» gehe» Höchstderen Hofdamen und je zwei Pagen. Die Cavaliere Ireicn ihre» Höchsten Herrschaften vor, die zum Ehrendienst connnaiidirlen Oisicierc und die Adjutanten folgen. Der Zug bewegt sich durch den runden Gauensaal und die an- grenzende» GemLcher bis zur Capelle. Bei Eintritt de» Zuge» in dieselbe ertönt geistliche Musik. Der Ober-Hosprediger Ober-Consistor alrath v. Koegel und die assistirende Geistlichkeit empfangen das Hohe Brautpaar beim Eiiilretcn in die Capelle und geleiten Höchst dasselbe zum Altäre. Se. königl. Hoheit der Prinz stellt Sich zur Rechten der Prinzessin Braut; die Allerhöchste» uns die Höchsten Herrschaften treten i»r Halbkreise uni das Hohe Brautpaar, und zwar so, daß Ihre kaiserlichen und königlichen Majestäten und Se. königl Hoheit der Großherzog von Hesse» »nd bei Rhein die ersten Plätze rechts vorn Altar riiiuchme». Die Hofstaaten ordnen sich »ninittclbar am Eingänge der Capelle und in der angrenzenden Porzellankanimcr »r der Art, daß sie beim HinauSgehe» sogle ch wieder vorlrcten können. Der Ober-Hospredigrc Oder Consistorialrath v. Koegel vollzieht die Trauung. In dem Augenblick, in welchem das Hohe Brautpaar die Ringe wechselt, werden drei Mal zwölf Kauonenschüsse abgeseuert wozu der dieusilhurnde königliche Fingeladjulant das Zeichen gicbt. Nach ausgesprochenem Segen begeben sich die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften in der vorhin angeführten Ordnung nach dem blau » Salon, woselbst Allerhöchst- und Höchst dieselben dem Hohe» Brautpaare ihre Glückwünsche abstalten Eben dort wird der ganze» «»geladene» Gesellschaft, welche dem Brrmählungszuge ans der Capeste gefolgt ist, Gelegenheit zur Ab- stattung ihrer Glückwünsche gegeben, indem dieselbe a»s dem Wege von der Capelle »ach dem neuen Flügel de- Schlosses vor dem Hohen Neuvermählte» Paare defilirt. Nach dieser Beglückwünschung meldet der Ober-Hos- »nd Hau» marlchall Fürst v. Radolin das Dejeuner an. Die Allerhöchste» und die Höchste» Herrschaften hegeben Sich in der für diesen Tag bestimmten Ordnung nach dem in der oberen Elagc de» neuen Flügels gelegenen Drompeteusaal, woielbst die königliche Galatasel sich befindet, nud nehmen an dieser Platz: in der Mitte der Tafel das Hohe Brautpaar; Höchstdemselbcn zur Rechte» (als »eben der Durchlauchtigsten Prinzessi» Brau«) De. Majestät der Kaiser und König und »eben Allerhüchstdeinselben Ihre kaiserliche Hoheit die Großsürsti» Sergiu» von Rußland, zur Linken (also neben dem Durchlauchtigsten Bräutigam) Ihre Ma>estät die Kaiserin und Königin und neben Allerhöchstderselbe» Se. königliche Hoheit der Großherzog von Hessen und bei Rhein, woraui dann die anderen Höchste» Herrschaften sich anschüeßen. Außer der königliche» Galatasel sind in der große» Galerie kleine Dasein für de» Dheil der eingeladenen Gesellschaft ausgestellt, welcher au der königlichen Galatasel selbst nicht Platz findet. Sc. Majestät der Kaiser und König bringe», sobald die Supve gereicht ist, die Gesundheit de» Hohen Brautpaare» au». Ti: Allerhöchste» und dle Höchsten Herrschaften begeben Sich, unter dem großen Bortritt und nur gefolgt von dem unmittel baren Dienst, »ach dem grüne» Spiegelsalou, um daselbst die Abreise de» Hohen Neuvermählten Paare» zu erwarten. Die übrige eingeladene Gesellschaft wird unmittelbar «ach Aus Hebung der Tafel entlassen. Die königliche Krone wird den Beauttrn de» SrontresorS wieder überliefert und, nachdem von der Ober-Hosmeisterin Freifrau v Seckendorfs das Strumpfband au»getheitt worden, zieh« das Hohl Neuvermählte Paar sich iu seine Gemächer zurück, um Reffe toilettc zu machen. Aus Sr. katserl. uud köuigl. Majestät allergnLdigsten Specialbeseyl. Berlin, den 20. Mai 1lÄ8. Der Ober - Leremonienmeistrr: Graf zu Enleudnrg. Ordnung de» Zuge» der Allerhöchsten und der Höchsten Herrschaft«. Da» Hohe Brautpaar: Ihre großherzogl. Hoheit dir Brtniesst, Irene von essen und bei Rhein und Se. königl. Hoheit der Prinz I Heinrich von Preußen, j Se. Majestöi der Kaiser und König Ihre Majestät die Kaiserin und Königin. S«. königl. Hohe» der Großherzog von Hessen «nd bet Rhein. Se. königl. Hoheit der Prinz von Wale» führt Ihre kaiserl. »nd königl. Hoheit die Kronprinzessin. Se. kaiserl. nnd königl. Hoheit der Kronprinz fllhrt Ihre kaiserl. Hohes« dle Großsürstiv verg-u« von Rußland. Se. königl. Hoheit der Krooprtnz von Griechenland sührt Ihre königl. Hoheit die Erbpriuzesst» von Sachsen-Metninae». Se. kaiserl. Hobett der Großfürst vergib von Rußland führ« Ihre großherzoal. Hoheit dt« Prinzessi, BKIorta von Hesse» »»» det Rhein, vermählte Prinzessin von Battenberg. Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich Leopold von Preuße» sührt Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preuße« S». königl. Hoheit der Prinz Albrechl von Preuße, führt Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl voa Preuße» Se. tönigl. Hohe,» der Prinz Alexander van Preußen führt Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Luise von Preußen Se. königl Hoheit der Crbgrobherzog von H-ffen und bei Rhein sührt Ihre königl. Hoheit die verwiitwete Landgräsin von Hessen. Se. großherzogl. Hoheit der Prinz Heinrich voa Hessen und bei Rhein sührt Ikre königl. Hoheit die vertvfttwete Herzogin Wilhelm von Mecklenburg-Schweri». S«. großherzogl. Hoheit der Prinz Wilbelm von Hessen und bei Rhein führ, Ihre königl. Hoheit die Prinzessin L cloria von Preußen. Se. Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holsteiu führt Ihre königl. Hodett die Prinzeisia Sophie von Preußen. Se. Höbe t der H rzoq Johann Albrecht von Meckleuburg- Schwerin sähit Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Margarethe von Preußen. Se. Hoheit der Herzog Georg Ludwig von Oldenburg sührt Ihre großherzogl. Hodrit die Prinzeffin Alix von Hessen und bei Rhein. Se. Hobeit der Erbprinz von Sachirn-Meiningen führt Ihre Hoheit die Herzogin Johann Albrecht von Meckleiiburg-Lchweiiu. Se. Durrhl. der Prinz Arider! voa Anhalt sührt Ihre Durchs, die Erbprinz«!»» Reu» j. L. Se. Dliichl. der Erbprinz von Hohenzollerll sührt Ihre Durchs, die Prinzessin Friedrich von Hohenzollera. Se. Durchs, der Erbprinz Neuß j. L-, zur Rechten: Se. Durch!, der Prinz Karl von Hohenzollcr«, zur Linken: Se. Durch!, der Prinz Friedrich von Hohenzollern. ^ Am 23. Abends wird der Großherzog von Hessen mit einen beiden Töchtern und dem Erbgroßherzoge von Hessen um 8'/« Uhr aiis de», Baknhose Charloltenburg einlreffen und im Schlosse zu Charlottenbnrg Wohnung nehme». Zum Ehrendienst z» Höchst- deniselbe» sind besohle» Generaladjnlant Generallieu>eua»t Mischke und Flügeladjiitant Oberstlieiitcnant v. Plessen. — Se königl. Hoheit der Prinz von Wales trifft bereit» am 32. d. M. Abends 10 Uhr 40 Min. ans Baknihos Friedrichs»: ißc in Berlin ein und steigt in der englischen Bvttcvast ab: de» Ehrendienst bei demselben übernimmt General ä I» kuito Generallieiiteiiant Gras v. Alte» »nd Major v. Ritzmer, Commandeiir des Pommcrschen HnsarcnregimenlS Blncher'sche) Nr. 5. — Ihre kaiserl. Hoheiten der Großsürst und die Großsürsti» Sergiu» von Rußland langen am 23. d. M. ruh KV, Uhr auf Bahnhof Friedrichsirnße hier an nnd nehmen in der russischen Botschaft Wohnung. — Znm Ehrendienst beim Groß- ürstkn SergiuS ist Generali euieuant v. Schlichliiig, Comniaudeur der I. Garde-Jnsanlenedivisii'». »nd Oberstlieutenant v. Blücher, Commandern: de» l. Bandciiburgischen Ulauenregiment» (Kaiser Alexander) Rr. 3, befohlen. Ferner treffen Ihre königl Hoheit die Prinzessin Luise von Preußen am 2l. Abends 8 Uhr 55 Min. aus der Anhalter Bahn und die Landgräsin von Hessen am 23. früh ?'/« Uhr ebendalelbst hier ein. Die Prinzen Heinrich und Wilhelm von Hessen werden am 24. früh hier uin 7'/. Uhr anlangen und im Schlöffe adsteige». Den Ehrendienst bei der Prinzessin.Braut, Ihrer groß- herzoglichen Hoheit der Prinzessin Irene von Hessen, werden der Wirkliche Geh. Rath Ober Schloßhauptman» Gras W. Pervoncher. der Ccrcinrnienmeister Kammerhrrr Gras B tzihui» v. Cckstädl und Kamincrhcrr Gras Max Lüttichau, sowie die Damen Gräfin Wauda zu Enlenburg »nd Franl. Anrelic v. Alten, sowie bei Sr. königl. Hoheit de,» Prinzen Heinrich der B ceadmiral Gras Moni», Chef der Mar ucstalio > der Nordsee, übernehme». Bei der Ankunft der Prinzessin. Braut Mittwoch Abend werden vom Bahnhof Charloltenburg au» die Gewerke Spalier bildeu, während die Mannschaften des in Charlolicudnrg garnisonirenden Bataillons, welche nicht zur Ehrenwache commandirt sind, direct vor dem Schlosse Ausstellung nehme». * AuS Darmstadt wird der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" geschrieben: ES braucht nicht niehr als ei« Gel»«imuib betrachtet werden, daß diele neue Verbindung zwischen dem preußischen »nd dem icssischen Hause aus Grund der innigsten Herzen-neigung geschah. Diese überwand selbst das Bedenken der zu nahen Verwandtschaft zwischen Consi» nnd Cousine, r:n Beöcnkcn, das allc>di»gS au» dem Felde geschlagen wird durch die historische Thalsache, daß Friedrich Wilhelm I. clensalls seine Cousine von B>au»schwcig.Lü»eburg heirathele. »nd daß die Frucht dieser Verbindung ein Friedrich der Große, Prinz Heinrich, Prinz Anglist Wilhelm, vo» dem unsere heutige Dynastie stammt, eine Markgrüfin von Bayreuth waren. Unendlich viel, wnrde »nS in DarnistaSt gesagt, wird der künftige Gemahl der Prinzessin in dieser gewinnen, dagegen unendlich viel der Vaier verlieren. Nach dem Tode der Mutter und nach der Verhcirathung der älieste» Schwester war das ganze Leben der junge» Prinzessin nach de» Neigungen des Vaters abgestiinnit. Sie suchte ihm den Verlust der Mutter und der vcrheirathete» Schwestern, der Prinzessin Ludwig Battenberg und der Gioß sürstin Sergius, weniger fühlbar zu inachcn, sie theille seine Neigungen, sein: Beichäftigungen. Wo der Bater gern weilte: in Sceheim, in Wolfsgarlcn oder Kranichstein, da war auch ihr Lieblingsausenthalt. Sie lebte nicht sür sich, nur für den Vater. Ein Zug deutschen Familienlebens geht durch daö Palais de» jetzigen GroßherzogS vo» Hesse», seine Kmdcr sind stets bei ihm, ihre Bücher, ihre Mal- uud Zcichcnappa- rate befinden sich in seinem Zimmer. Scho» von früher Jugend der Kinder an hat die hochselige Grobherzogin die Neigung für die Kunst zu erwecken gesucht, in der sie selbst so Treffliches leistete. Prinzeisi» Irene ist die Eibm der Fähigkeiten ihrer hochbegablcn Mutter, sei es aus de», Gebiete der Kunst, sei es aus dem Gebiete geistige» Leben», uud wen» dieselben noch überlroffen werden können, so geschah da» i» der Braut des Peiiizen He »rich durch d:e Beharr lichkeit, die Stetigkeit, die Gründlichkeit, den Ernst, mit denen sie die angeborenen Talente sortzubilvcn bestrebt war. In diesem echb deutsche» Zuge offenbart sich die Tochter des Hauses Hessen. Prin zessi» Irene ist eine Retterin so kühn, daß e» sür sie keine Gefahr qiebt, aber sie ist darum keine Amazone gewordeu, sie hat sich ihr« Weiblichkeit in der zarteste» Ausprägung vollkommen gewahrt. Sie wird die Verständiiißvolle Gefährtin ihres künftigen Gemahl« auch in ihrer Vorliebe für da» Seewesen sein, sür da« sie während ihres oftmaligen Ausenihattes bei ihrer Großmutter in England Neigungen und Berständiiiß gewonnen hat. Alle diese äußeren Berührungen und Fertigkeiten vermochten »ich« die Entfaltung und Entwickelung ihre« religiösen Lebens zu beein trächtigen. Sie bat darin ein Erbthril ihrer Großmutter. der Prm essin Karl Tochter, der unvergeßlichen Prinz Wilhelm überkommen !lus einen Wunsch der Prinzessi»-Vro»t hat Ihre Majestät die Kaiserin genrlimigl, daß der Geistliche, der sie im Christenihum unterrichtet, confirmirt hat und ihr Srelsorger geblieben ist, Super intendent vr. Scll, sie nach Berlin zur Hochzeitsseierlichkeit b«. gleite. Ja B.'gleiiunq der Prinzessin auf ihrer Brnutreise werden sich befinden: Ihr Vater, Se. königl. Hoheit der Großherzog von Hessen, der Erbgroßherzog, ihr Brudrr, Prinzessin Ludwig Batten- berg, deren Gemahl in diesen Tage», da sein Urlaub abgelausen. nach Malta zmückgekehrt ist, Prinzessin Aiir. die Hofdame Fräulein v. Grancy und die bi-herige Erzieherin Miß Jackson. Im Gefolge de« Großherzog» werden kommen der Hotmarlchall Eleaerallieuleiiant Wcsterweller von Anthoni, Flügeladjutant Oberstlieutenant Wernher. Hanplmann v. Grancy (als Adjutant sür den Ervgroßhcrzog). Oberstkammerhrrr v. Grolman, Oberstallmeister Freiherr v. Nordeck zur Rabenau, Hofcrremonienmeifter v. Werner. Letztere Beide al« Cavaliere der Prmzessin.Vraut. In diesen Tagen waren für die Gesellschaft voa Darmstadi die Hochjeitsgeichrnke au-gestell», nebst der Brauischlrppe Dies« besteht au» we hem tloirä nötig»« mit reicher Silberilickerei; voin selben Stoffe ist da« Brautkleid, gornirt mit Gewinden von Myrthen und Orangen und mit Spitzen, welch« dle hochlelige Broßherzogin al« Brant aetrage» hat und die nebst dem kostbaren Schleier al« Brautschmuck im Hanse Hessen zu verbleiben bestimmt sind. Reich haltig nnd kostbar ist die Zahl der HochzeitSqeschenke. Die Gabe de« Großherzog« und iämmtlicher Geschwister der Brau» sind iüns große Sterne vo» Brillanten, und de« Vater» ipeciell: zwei Soli- taire al» Voulon«. Die Großmutter, die Königin vo» England, hat ei« Armband mit einem Saphir, umgeben von vier Reiie» Äullanten, aeschrnkt. kostbar» englische Spitze», seidene «nd sammtene Stoffe und Robe», eine vo» ihr gehäkelte Decke und einen großen indischen Sdawl. Dir beide» hessischen Prinzen Heinrich «nd Wilhelm geben der Braut rin vildntß der Großmutter.' der Prtnzelsta Karl von Hessen, mit. Boa der Herzogin von »dinbur, zwei verschlungene Huseften ln Brillanten, VMI dem Herzog und der Herzogn, von Lannaugd« ein indische« Hnl«ba,d von Perlen nnd Edelsteinen. Ein Zettel in einem großen Etlbrrkorbe bezeichaete al« Gebcrin die Kaiserin Eugen e, drei großee Eilderschale» den Prinzen Alexander von Hessen und die Fürstin Battenberg, zwei Anker au» Brillanten mtt einer Coralle den Fürste» Alexander. Die Damen an« der Gesellschaft verehrten der Braut ein lebensgroße« Orlbild ihrer Mutter, eine Lopie »ach den, Bild« von Angell, von Direktor Hoffman» in Darmstadt, die Herren und Damea de« Hofstaate« eine reichgeschnitzle Staffelet mit vierzehn Blättern Aquarellen voa Darmstadt und Umgebung, die hessiiche Cavalleriebrigade al« Pathe ela goldene» Armband mit einem Brillante», einen Smaragd und Rubin. Da» Geschenk der Frauen Darmlladt» besteht aus einem schweren, breiten goldenen Armband mit zw i Medailloabildern der Geschwister der Prinzessi» Braut, in Kaplelsorm. Die Deckel derselben tragen große Llnffern in Brillanten und Rubinen, überragt von der geoßherzogl'chen Krone in Brillanten. Bon zwei weiteren Geschenken besitzt bas eine eine« hohen Affecttonswerth. Es ist eine Gabe der krüheie i Gouvernante der hochselige» Großher.zogin Alice, ei» Armband, gestochte» au« hrem Haar, mit einer Kapsel, in welche eines der Slug » der spä teren Großherzogin gemalt ist Historische» Werth hat das Grschenk eine- Privatmannes, des Oder Corpsauditeurs Lotheiße» Es ist in einem reichen E>ui aus Lcdee ein seine» Lcinivandaedeck mtt sechs Setviett-n und dem preußischen Mapp-n al« Muster. Der Schwieger vater des g nannten Herrn hatte cs einst ans dem Nachlaß eme» sranzösischeii G nerals gekauft. Wahrscheinlich ist es ein all-S Beiite- Ilick an» eine», der küaigl ch preußischen Schlösser, uud so kommt e« wieder i» rin preußiichcs Schliß zurück Nicht zu vergesse» ist die Hochzeitsgabe der Stadt Darmstadt, bestehend aus crner kolossalen Lendiile au« Ouirre poft und Kupier mit d n hessische» und pieußi- chc» Wappen und dem Wappen der Geburtsstndl der Prmzrffia- Braut. Vas bayerische Königshaus. (Schluß.) * Prinz Ruprecht, der älteste Sohn de« Prinzen Ludwig, der voraussichtlich auch einmal König vo > Bayern iem wird, ist ein schlank gewachsener hübscher junger Manu von 19 Jahren, der sich einen neuen Pflichten al» Secondelieutkiiant mit voller Inbrunst hingiebt. Bekanntlich hat >h» vorige» Jahr sein Vater i» Baden- Baden dem Kaiser Wilhelm vorgcstillt Obwohl bereiiS vo» einer bevorstehende» Verlobung des Prinzen Ruprecht, sowie seiuer siebzehn jährigen Schwester Adelgunde die Rede gewesen ist, dürsten derartige Angaben einstweilen verfrüht sein. Prinz Leopold, der zweite Sohn de« Prinzregeiiten und seit einigen Monate» Cominandenr des l. bayerischen Arnieecorp«, ist dureh uud durch B-rus-ioldat. In Civilkleidung h ibe ich ihn niemals gesehen. Prinzessin Gisela, seine G mahft», eine Tochter des Kaisers von Oesterreich, besitzt die Ichlanke zarie Figur eines achtzehnjährigen Mädchen«, hat sich nicmal» um Politik gekümmert, liebt es aber, selbst gleich einem frohen Kinde an de» Spielen ihrer Knaben und Mädchen thiilzunehme». Prinz Arnulf, der 3üjährige dritte Sohn de» Prinzregeaten, ist mit einer Prinzessin von Liechtenstein verniählt. Er ist Commandeur der 1. Münckieiie» Division. Ja seiner früheren militairilche» Tvätig- keit hat sich Prinz Arnulf besonder» bemüht, da- Jnsanterie-Leib- regimeut u. a. auch durch E »iiellung der größie» und schönsten Leute zu einer Elite- und Mustertruppe sür da» übrige Heer zu machen. Ein dritter Zweig de» bayrischen Königshauses ist die von einem verstarb neu Bruder de» König» Max II. »nd des Prinzregenten abstommende Adalbertinische Linie, der die Prinzen Ludwig Ferdi nand (nebst Gemahlin und Kindern) und Alsou», sowie die Prin zessinnen Jsabclla, Elvira und Clara angehören. Da die Mutter eine spanüche Prinzessin ist und auch der jetzt 29jährige Prinz Ludwig Ferdinand eine Spanierin, nämlich eine Schwester des ver- torbenkn König» Alion», geheiralhet hat, so bestehe» seiten« dieser iftnie lebhafte Beziehungen zur Pyrenäenhalbinsel, während anderrr- eit» die Berbindung der Prinzessin Isabella mit den, Prinzen Thomas, Herzog von Genua, eine Brücke zu deu politischen Ver hältnissen de» heutigen Italien» geschafft» hat. Prinz Ludwig Ferdinand hat sich in früheren Zeiten gleich dem später z» er- iväliucnden Herzog Karl Theodor viel mit Medici» beichäsligt und u. a, eine Alben« über die Krankheiten der Zunge veröffenlliedt. Al ber Verfasser dieser Zeilen de» jetzigen deutschen Kaiser aus dessen Reiie durch Spanien begleitete, gesellte sich beim Nundgang durch de» Escurial ein deutsch sprechender Herr zu ihm. dessen Kenntniß der spanischen Geschichte ihm al» eine ganz außerordentliche und ungewöhnliche erschien. Wie aber wunderic er sich erst, als er viele» Herr» gleich daraus mit Königliche Hoheit anreden hörte und crsuhr, cs sei Prinz Ludwig Ferdinand von Bayern! Ein jüngerer Bruder, Prinz Alson», der zur Zelt Ritimkister im 1. lckw ren Reiterregiment ist, gilt al» der SporiSiila» de» königliche» Hauses. Beinahe täglich kann man ihn mit ieiner hübschen Schwester Eiv>ra in einem Gefährt herumkutschireu sehen, da», sei r» vo» sechs hintereinander eingespannten Pferde» gezogen wird, sei e» durch irgend eine andere Eigenthümlichkeit, von deu landesüblichen Gebräuche» abweicht. Wenn in den hiesige» Theatern, »anienllich aus der Opercttenbühne des Gäratnerthealers, neue Stücke gegeben werden. Pflegt Prinz Alfons — jedensallS eine der bekannteste» Persönlichkeiten de» Königshauses — niemals zu fehlen. Den Mitgliedern des Adalbertinffchea Zweige», die sür gewöhnlich da» Schloß Nymphenburg bei München bewohnen, Hot Fürst BiSmarck während des Berliner CougresseS von 1878 durch Geltendinaaning einer alten Schuldsorderung a» Griechenland einen große» D enst erwiesen. Da» Haupt der herzoglichen Linie von Bayern, der jetzt beinahe 80jahrige Herzog Maximilian, lebt mit seiner glcichaltcrigen Ge mahlin, einer Schwester de» König» Ludwig I., in dem nicht über mäßig großen Fainilienpalast in der Ludwigstraße. In seiner Jugend soll Herzog Maximilian ein Verehrer alle» Schönen, einer der ersten Lebemänner de» Königreich» gewesen sein und nainenttich auch stet» eine» Kreis interessanter, in dieser oder jener Weise hervorragender Leute uni sich vereinigt habe». In seinem Palast hatte er einen kleinen Circu» angelegt, i» dem zu einer Zeit, al» es noch keinen Renz gab, die seinkik, damals vorwiegend in England gepsl gte Reit kunst »nd Pferdedressur geübt wurde. Al» in spälerea Jahre» diese Liebhaberei nachließ, galt Herzog Maximilian al» der hervorragendste Gönner der Musik. Bo» seinen süns durch ungewöhnliche Schönheit ausgezeichneten Töchtern hat sich die älteste mit dem inzwffch n ver storbene» Erbprinzen von Thurn und Taxis, die zweite mit dem Kaiser von Oesterreich, die dritte mit dem König beider Sicilicn, die vierte mit dem inzwischen verstorbenen Grasen von Trani, die fünfte mit dem Herzog von Alenxon, einem Prinzen aus dem Hause Orleans, verehelicht. Die jetzt geistesgestörte Herzogin von Alenyon war bekannilich eine Zeit lang mit dem unglücklichen König Lud wig ll. verlobt. Bo» den drei Söhnen de» Herzog» Maximilian Hai der älteste, Herzog Ludwig, bei seiner Verehelich»»!, mit einer jrühercn Schaiijvielrrln zu Gunsten seines Bruder» Karl Theodor seinem Lrstgebuit-recht entsagt. Er beschäftigt sich viel mit kauf männischen Dingen, ist u. A. Proteclor der Wiener Versicherungs- Gesellschaft „Phönix". Sein Bruder, der in zweiter Ehe init einer portugiesischen Prinzessin vermählte Herzog Karl Theodor, hat sich durch seine »ich« gewöhnlichen Leistungen aus dem Felde der Augen heilkunde hcrvorgelhan. Er lebt, insoseru ihn nicht im Winter die Empfindlichkeit seiner AlhmungSorgane nach südlicheren Klimatru treibt, das ganze Jahr hindurch zu Tegernsee. Dle herzogliche Linie bezieht eine Apanage von .'185 0ÖO ^l; außerdem gehört ihr da» Fidewommiß Banz in Oberfranken, eine ehemalige Benediktiner-Abtei. Bon einem Hosleben, wie es unter König Ludwig 1. und auch unter König Maximilian II. aus» Regste enttvickett war, hat unter dem verstorbenen König Ludwig tl. kaum mehr die Rede sei» können. Auch in deu beiden letzten Wintern, den ersten fett der Königskalastrophe. Hai. was sei« so viele» Iahreu eingejchlaseu war, noch nicht völlig ausaeweckt uud in» Leben »urückgerusen werde» können. Daß unter Ludwig II. dle ferner stehenden Zweige de« Königshaus«» in ges-llschaftlicher Hinsicht dir Versäumnisse de« S aatsoberhaupleS hätten wettmache» könne», war schon durch dle Beschränktheit der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel auögr- jchloffeu. Dieselben Gründe wirken auch »och heute. München ist unzweiselhast eine überau» loyale, könig-treue Stadt. Aber de» Hoftebcn» und de« königlichen Prunke« ist sie allzu lange entwöhnt gewesen, al» daß dle Thalsache, daß da« Staatsoberhaupt nun wieder dauernd in München wohnt, schon jetzt ganz uud voll in dem Grad« wie in anderen Residenzen empfunden würde. Mlitairisches. * Auch in Oesterreich beginnt man jetzt T ruppen» Verschiebungen an die Ost grenze in» Auge zu fassen. Die ossiciöse „Presse" bringt darüber folgenden ri»leiteod« Artikel:
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