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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-25
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1888
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Leipziger Frühjichr»-Nennen. * Ucker die Sonnabend, den 2V Mai, und Sonntag, den 27 Mai. statlflndende» Frühjahrs-Neune» euturhmr« wir dem Wochen-Renn-Kalender und anderen auswärtigen Sporlbtälter» «achssehenbe interessante Mittbeilungen. Bon den Flachrennen de- ersten Jagen weist der Preis von Torgau, mit 2500 8 Unterschriften aus, wahrend bas Verkaufs rennen mit 1000 vorläufig 5 Nennungen erhallen hat. welche sich jedenfalls noch durch Nachnennungen am betreffenden Renntage selbst erhöhen werben. Im Leipziger Handicap sind für acht Pferd« die zudictirten Gewichte angenommen worben. Die Lipsia-Steeple Chase, lbOO ^e, und da« Germania-Jagdrennen, 1500 .« und Ehrenpreise, haben lü, resp. 13 Unterschriften erhalten. Für die Flachrennen des zweiten Tage-, Erinnerungs- Rennen 9000 Vereins-Rennen 2000 Ver kaufs-Handicap 1506 ^e, sind 19, 4 und 8 Pferde genannt, während für den Preis der Stadt Leipzig. 1000 Hürden-Renneu uud die Abschieds-Steeple- Chase, 2000 4, resp. 8 Annahmrerklärungen betreffs der Gewichte vorliegen Rechnet man hierzu die hochbrfriedigeuden Aussichten bezüglich der Theilnahme für den Leipziger Stiftungs- Preis, 3000 am Sonnabend und dem Großen Tcutonia-PreiS, 10000 am Sonntag, worüber wir schon früher eingehender berichteten, so darf man wohl behaupten, daß dem SportSmen wie dem Laien eine Fülle des Interessante» geboten wird. Vom deutschen privatschullehrertag. * Dresden, L3. Mai. Für den zweilen Bersammlungslag waren Sectionsfltzunqen angesetzt, und »war die eine für Knaben- schulen, die andere sür Mädchenschulen. In der erster«» führte ' vr. Barth-Leipzig den Vorsitz- als Berichterstatter war Direktor Pseisfer-Jena gewählt worden. Nach längeren Handlungen wurden die nachstehenden Thelen angenommen: Die Privalschule» haben zu erstreben vollständige Gleichberechtigung mit den gleichartigen Gemeinde- und Staatischulen. st» dem Zwecke beantragen sie, 1) daß sie von den Landesregierungen je nach ihrer Organisation als Progymnasien, Realprogymnasien, Real- und höhere Bürgerschulen anerkannt werde». Die dergestalt von der Landesregierung anerkannten Schulen sollen von den Behörden „Privatjchulen init Oefsentlichkeitsrcchten" genannt werden. Jede derartige Anerkennung wird amtlich veröffentlicht. — 2) Dt« an ihnen «»gestellten Lehrer gelte» als mittelbare Staatsbeamte und werden eventuell vereidigt. — 3) Die dem Leiter et»er Schule ertheille Berechtigung zur Abhaltung gütiger Entlassung-Prüfungen erlischt nicht mit besten Tode oder Rücktritte au- dem Schul amte, sondern ruht uur so lange, bi« ein von der Land«-, regierung bestätigter Nachfolger die Fortsiihrung der Anstalt bei »nverSndelter Organisation übernommen hat. — 4) Es ist zu ge statten. daß der Vorsteher einer berechtigten Privalschule einen den gesetzlichen Bestimmungen genügende» Stellvertreter au- der stahl der Lehrer ernenne, welche an seiner Anstalt wirke». Dieser Stell vertreter kann im Fall« des Todes oder dauernder Erkrankung des vorstehers in Vertretung de- letzteren steugniffe für den einjährigen Militairdienst ausstellen. —5) Dcr Vorsteher einer mit Oeffentlichkeits- rechten ouegeftattrten Privalschule ist, sofern er nicht Reserveosficier ist. in Fricdentzeite» für den Fall einer Mobilmachung als unab- kömmlich auzuerkennen. Auch ist in analoger Weise wie den höheren Staat-- und Gciiieindeichulea in FricdenSzcite» Fürsorge zu treffen, daß in« Falle einer Mobilmachung nicht so vielt Lehrer der Anstalt entzogen werden, daß die Turchsührung des Lehrplanes uu- mögltch wird. I» der Sitzung der Sectio» sür da« Mädchenschulweseu, Welche zunächst von Herrn vr. Roth-Leipzig eröffne», dann von Herrn Direktor H- Forwerg-Dre-den geleitet wurde, reserirte zuerst yräulein Lange-Berlin über den Stand der durch Berliner Schul- Vorsteherinnen und Lehrerinnen angeregten Bewegung zweck- einer höheren Bildung von Lehrerinnen. Eine von Berliner Frauen versaßte und mit einem längeren Begleitworte von Fräulein Longe versehene Denkschrift, welche dem preußischen CulluSniinisterium und dem preußischen Abgeordneten- hausc übermittelt wurde, wünscht die Errichtung von Hochschulen sür eine gründlichere Vorbildung von Lehrerinnen, welche dann be- jähiqt erscheinen solle», den vollständigen Unterricht auch aus der Oberstufe der höheren Mädchenschule zu übernehmen. Von einer Debatte wurde abgesehen, da der Gegenstand aus die Tagesordnung des nächsten Privatlchullchrertageü gesetzt werden soll. Fräulein Stephalms-Berlin spiach hieraus in eiugehender Er- örteinng über die Stellung der Privalschule» den Be- hürden gegenüber. DicSectio« faßte ani Schluffe de-Vortrag- lhre Wünsche in folgende Sätze zusammen: daß die höheren Privat- mädcheuschi len den staatlichen und Gemeinde-Mädchenschulen in der behördliche» Beaufsichtigung gleichgestellt werdcn möchten: daß das Recht der Wahl eine- Nachfolgers oder einer Nachsolgeriu tu der Leüung der Anstalt dem Leiter überlasten bleiben inüste. Herr Direktor Haberland-Tresden begründete dann mehrere der Versammlung bereit« vorliegende Thesen, welche va- Thema zu ver folgen bestrebt sind: Wie ist da« Privalschulwesen, in-btsondere da- Mätchcnschutwesen »u fördern? Ui» 11 Uhr versammelten sich die Theilnehmcr au dem ersten Privatichiillehrertagc noch einmal im weißen Saale de- Helbig'schen Etablissement-, uni vo» den Scction-verhandlnngen unterrichtet zu werden. Herr Director Forwcrg erstatiete de» Bericht über die kectioiissitziingcn sür Mädchenschulwescn, Herr Director vr. Barth- Leipz g über die Sectivn sür Unabenschulweseii. AIS Ehrengast war Herr Obecschulrath Berlhelt erschiene». Mit einem Hoch aus Dresden und seine Behörden schloß Director Barth-Lcipzig den ersten Privatschullehrertag. Am Nachmittag brachte ein Extradamplschiff die Theilnehmer nach dem benachbarten Wachwitz. <D. A.) Sachsen. * Leipzig, 23. Mai. Tic oieSjäbrige Hauptver sammlung de» Sächsische» Landesverbandes der Gesellschaft für Verbreitung vo» Volksbildung findet am 9. und 10. Juni in Chemnitz statt. Im Hantk WcrkervereinShansc daselbst werde» Sonnabend den 9. Juni Abends 7'/- Uhr in einer Versammlung innere BcrbandS- ftagcn erledig«. Daran schließt sich gesellige« Beisammensein ini Saale de« erwähnten Vereinshause«. Die eigentliche Hauptversammlung Sonnlag, den 10. Juni, vor welcher ein Spaziergang über de» Kaßberg nach dem Schloß stattfindet, beginnt 10>/, Uhr Vormittag«. Den Hauptgegenstand der Tagesordnung, die noch Bericht über die Thäligkeit des Ver bandes. Casseiibericht und verschiedene Wahlen ausweist, bildet rin Vortrag deS Geheimen Regierung-- Rathe» Prof, vr. Böhinert aus Dresden. Da» hochwichtige Thema heißt: „Der Kamps wider die Unsittlichkeit." Die kräftige Besprechung diese« Gegenstandes aus der Hauptversammlung und dann weiter in den Vereinen ist jedenfalls ein sehr glück licher Zweck, und eS mag damit wieder einmal bewiesen sein, wie fern der Gedanke einseitiger VcrstandeSbildung dem Ber bande unserer Volksbildungsvereine liegt. Naunhof. AiS ai» 2. Psingstseiertage mehrere innge Leute auS Neusellerhausen aus ihrer Psingstpartie in dem Lind- hardter Walde gingen, singe» sie eine Kreuzotter, die sie lebendig m einer Botanisirtroiiimel niitnehme» wollten. Später wollte man sic eine», hinzukomnienden Bekannten »eigen und nahm sie deshalb noch einmal auS ihrem Ge- sängniß heraus. Hierbei mag sie nun der betreffende junge Mann nicht fest genug gehalten haben; die Schlange fuhr zurück und biß ihn in die Stirn. Trotz ärztlicher Hilfe machte sich eine baldige Anschwellung deS Kopses bemerkbar, sodaß der BcdauernSwerlhe nach Hause gebracht werde» »ußle. Ueber den weiteren Verlaus ließ sich noch nicht» Nähere« erfahren Wenn doch die vielen Mahnungen zur Vorsicht den Schlange» gegenüber befolgt würden! — Die große Hitze hat bcreilS ein Opfer gesocdcrt. Am Sonn abend wnrdc rin Arbeiter aus Eicha >>n Kleinsteinberger Steinbruche vom Hitzschlage befallen. Der Man» starb. Er hinterläßt eine Frau mit mehreren »ncrwachscnen Kindern. * Zwickau, 23. Mai. Vor einigen Tagen hat hier im Schwanenschlößchc» die Jahresversammlung der XV. Sectio» (Königreich Sachse») der Berussgenossenschasl der Sch«r,ßr»nseH«»«eift«, des tzsxtßche» Reich« «tter Vekhsiligmtg von ek«a »0 Mitglieder« ans »Ken Teilen de« Vaterlandes stattgefunden. Dir Lerhendlungen betrasen ledig lich ioterne Verbcmd-aagrlraenheitru. der Etat sür da» Iayr 1889 wurde unter sür die Ccisse sehr günstigen Verhältnissen festgesetzt, und der Vorsitzende, Herr Zrhu-Heipzig als Dele- irter zu dem nächsten Monat in Nürnberg stattfindenden erdandstag einstimmig gewählt. ^ Au« dem Erzgebirge, 23. M«t. Der Strchen- vorstand zu Löbnitz beschloß kürzlich, di« bereit» früher beschlossene Unterlassung aller kirchlichen Eerrmonrcn bei Be gräbnissen von Selbstmörder», um den rveut. cut- stehenden Schwierigkeiten und Unsicherheiten bei Beurlheilung des Falles zu begegnen, auch in den Fällen, in Veneu da» Motiv angeblich Geistesstörung gewesen, in Geltung zu lassen, unbeschadet de« den Hinlerlasseuen zu gewährenden seel» soraerischen Beistände». Wir sind der Meinung, daß ein Selbstmord, zu dein Geistesstörung die Ursache gewesen, doch betreff» der kirchlichen Ceremonien ander» behandelt werden sollte, alS ein solcher, welcher au» anderen Gründen geschehen ist. — Der Schnreberger KreiSvrreiu für innere Mission hielt am Dienstag in Obersch lema unter sehr zahlreicher Beteiligung sein Iahressrst ab. Die Fcst- predigt de» Herrn ?. Seidel au» Dresden behandelte die innere Mission im Rahmen de- heiligen Vaterunser». Die Nachvcrsammlung verlies gleichfalls in schönster Weise. — In Schneeberg sind mehrfach gefälschte Geld«, insbesondere Markstücke in Umlauf gesetzt worden. Geher. Aus der sonst so einsam, mitten im Wald« ge legenen Gisthütte bei Geher herrscht seit mehreren Wochen rin rege», bunte« Leben, welche« das Interesse eines jeden Wanderer» erwecken muß. AuS der Ferne, z. B. vom Greiseu- steine au» gesehen, «acht da« geschäftige Treiben den Ein druck, als würden in aller Eile Schanzgräben aufgeworsen. In der That gleichen di« Schutzwälle, womit die zur Fabri kation des gefährlich«» Sprengstoffe- zu verwendenden Häuschen umgeben werden, de» militairischcn Schanzen. Augenblicklich beschäftigt der Bau der erzgebirgischen Dynamit» sabrik über 200 Arbeiter, und eS muß rühmend der Ober leitung nachgesagt werdcn, daß namentlich Arbeiter au« den angrenzenden Ortschaften HormerSdors, IahnSback, Thum :c., wo die heimische Industrie in Folge der Stockung in der Strumpsbranche darnicderliegt, ihr Brod bei diesem Baue finden. Die Löhne, welche bezahlt werden, entsprechen im All emeinen denjenigen, wie sie bei dem Staatsbahnbaue üblich nid. Zur Fabrikation de« Dynamit« werdcn 40 verschiedene größere und kleinere Gebäude errichtet, dazu kommen noch ein Beamtenwohnhaus, rin Kesselhaus, ei» NiederlagSgebäude, ein Wagenschuppcn mit Pserdestall, eine Schmied«. Drei Bau meister aus Chemnitz. Zwvuitz und HormerSdors sind beauftragt, diese zum Thrlle umfänglichen Baulichkeiten bi» um Herbste fertig zu stelle». DaS alte vorhandene Gift- »üttengebäude ist zu Arbciterwohnuugen eingerichtet worden. Auerbach. Am 1. Psingstseiertage Abend» gegen 10 Uhr hat der 26 Jahre alte Schuhmachergesell Schörner, ge boren in PanSdors und in Gera in Arbeit, mittelst eine kleinen Revolvers aus seine Geliebte. Alma Lode au» Planen, z. Z. als Wirthschasterin beim Bäcker Echlrnßing in Brunu- döbra. im Gehöfte de- Letztere» einen Schuß abgegeben und dieselbe dadurch an der linken Seite oberhalb der Hüfte leicht verletzt, und zwar deshalb, weil die Lode da« Verhältniß mit ihm lösen Wollte. Schörner führte außer dem geladenen Revolver 6 Stück Patronen bei sich und ist durch die Gendarmerie in Klingenthai sestgenommcn worden. — Niederlößnitz bei Dresden. Teil den letzten Togen vor Pfingsten wird das Interesse der ganzen Gegend durch eine frappante Entdeckung erregt, nämlich, daß der Urheber und Absender einer großen Anzahl anonymer, ober auch mit gefälschter Unter schrift versehener Briese, durch welche in den verflossenen Monaten einzelne Personen und ganze Familie» hier und in den um liegenden Orten in Unruhe und Besorgniß versetzt, bez. in Zeitverlust und Schaden gebracht worden sind, ein bisher unbescholtener, ja einer gewissen Belicblh il sich erfreuender Mann, der herrschaftliche Gärtner Schlot» in Nicderiößnitz, sei, der, nachdem am letzten Freitage eine Haussuchung seine Schuld dargethan hatte, ani Sonnabend in ge sänqliche Hast abgesührt wurde. Man ist versucht, diesen Fall ei» psychologische« Rälhsrl zu nennen. Denn daß ein zur Thäligkeit gewöhnter Mann, der 1b Jahre zur stusriedenhcit seiner Herrschaft suuctiouirt, sich auch durch Sparsamkeit eine Baarsumme zurück gelegt hat, nicht bloS ans Muthwillcn einzelne» ihm näher stehen, den Personen eineu Schabernack gespielt, jondei» auch die Frechheit besessen hat, die heiligsten Gefühle ganz fremder Kreise und Fa mitten in empörendster Weise zu verletzen und daß er in seinem wüsten Treiben von Woche zu Woche immer dreister wurde, ohne daß er einen anderen Nutzen sür sich daraus zog, als da- erbärin- liche Gefühl der Schadenfreude, das könnte säst aus gestörte Geistes- thäligkeit, aus eine Art Mononiani« schließen lassen. Die Land- und OrtSgeudarmen sind zue Entdeckung deS Attentäters lehr IHLtig gewesen. Die meisten Briese waren mit dem Postjeahen „Radebeul" versehen und entweder au« den verschiedenen Briefkästen des OrieS oder auS dem Einwurs an Bahn-Postwagen eutnomnie». Durch mehrtägige Vigilanz der betreffenden Postbeamten, weiche im Postwagen expediren, wurde endlich eine Persönlichkeit beobachtet, welche wieder holt beim Halten de« Zuge« eine» Brief in den Schalter de- Post wagen« warf. Als nun der Verdacht aus den Gärtner gelenkt war, wurden einige alte Protokolle, die derselbe vor Jahre» als Vorstands- Mitglied eine« Gärincrvcreiu« versaßt hatte, mit de» Adressen der anonymen Briefe verglichen und so dieselbe Handschrift constatirt Schließlich fand man bei der Haussuchung eine Anzahl bereil« fertiger Briese, die noch der Expedirung harrten. Wie markant und schändlich be rechnend dcr Inhalt der Briese war, davon zu», Schluß nur einige Bei- spiele. Der Plärrer wurde vo, einem Billenbesitzer gebeten, der schwer- kranke» Frau desselben um eine bestimmte Stunde das heilige Abendmahl zu reichen. Al« der Geistliche in der von seiner Amtswohnung ziemlich entfernte» Billa ankommi, sitzt eine fröhliche Tafelrunde daselbst vereinigt, ui» de» Geburt-tog der angeblich schwer Erkrankten tu seiern. Li» Handwerksmeister wird durch einen verbindliche» Brief nach Leipzig beordert, weil ein reicher Herr, der sich iu Kötzschcnbroda eine Villa gelaust hat, ihm verschiedene Bauauslräge von Belang gebe» will. Aber dcr erfreute Gcwcrbtreibendc findet in Leipzig weder die im Briese angeg-bene Adresse, noch sonst eine Auskunft und sieht, daß er gefoppt ist. I» tinein Restauraut hie siger Gegend fanden sich eine« Vormittags eine größere Anzahl Vauhandwerker ein. Ma» kam endlich nach laugen» Warten daraus, daß sie sämmtlich durch Briese mit fi,«girier Unterschrift zu einer Verhandlung wegen Baues einer Villa eingeladcn waren, aber die Hauptperson erschien nicht. Der Inhalt mancher anderer Briese enizieht sich der öffentlichen Besprechung. Die zeitweise Lnlweiidung einer Dreirads, das dann Tag- daraus am Geländer der Nieder, warthaer Albdrücke hängend anfgesuudeu wurde, war doch auch mehr ei» Beweis vo» Bosheit, al« ein übel angebrachter Scherz. Und so dürste eine empfindlich« Strafe wohl den Schlußakt de« NiederlSßnitzcr Dramas bilden. (D. N) — Da« sächsische KvuigSpaar gedenkt bi« Ende des MonatS in Sibyllenorl zu verweilen, von wo es am 3t. d. M. mit dem Frühcourierzuge in Dresden eintrifft und im königl Rcsidenzschloffe absteigt, um alrdann an der Vormittag» staltfindenden FrohnleichnamSseier in der katholischen Höft kirchc im Vereine mit der Prinz Georg'schen Familie Theil zu nehmen. Wie verlautet, erfreue» sich beide königliche Majestäten in dein „schlesischen Windsor" de» besten Wohl, befinden-. In leichter Civtille.vung uiitcriilmmt Se. Majestät der König jeden Morgen einen Spaziergang durch da» herr liche Vesitzlhum oder reitet, wenn er nicht der Jagd »achgeht, in größere Entfernungen aus. während Ihre Majestät die Königin in Begleitung einer Hofdame Spazierfahrten unter nimmt. aus weichen zugleich auch die Hütte» der Armen besucht werden. An der königl. Tafel nehmen oft höhere Forstbeamte und in der Nachbarschaft wohnende Gut-Herren Theil. --- Dre-den, 24 Mai. Prinz Friedrich August, dcr älteste Sohn de- Prinzen Georg, vollendet am morgigen 25 Mai sein 23. Lebensjahr. Er dient seit Herbst vorigen Jahre- als Hauptmann bei dem t. (Leil ment; im Feiibjahr wurde er von seinen, vheim zum Eom- pc> »lie-Esies ernannt; als sein Adjutant fungirt Hauptmann F>hr. von Wagner Auch seine beiden jüngeren Brüder, di« Prinzen Io' in dir Fron! c»rps fi« Hesrits seit Bvlleick»ß H«s 12. Lebmsjuh«» geh»«,. Pnn» I»h«nn Georg, st«4o«r» am 1t». Juki 188» unv seit I. April l887 Premierlicutenant, steht beim Schützen- regimenl Nr »08. und Prinz Max. gebsrea ,» 17. November t870 und seit 17. November 1882 Lieutenant bei dem 2. Grenadier-Regiment Nr. lOt Kaiser Wilbelm und König vo» Preußen. Als iu «Mainsche Begleiter sind den Prinzen bei« gegeben der Rittmeister von Rritzenftein vom Tarderetter-Re» aiment und der Lirutenaut vou der Decken vom 2. Jäger« bataillou Nr. 13. Jeden Morgen in der Woche scbe» die Passanten der alten Elbdrück« die könig lichen Prinzen nach den Easernen reiten oder fahren zur Theilnahme am praktischen Dienste ihrer Truppen. Nur dcr vierte Neffe de« Königs, Prinz Albert, geboren am 25. Februar 1875, bient bis jetzt noch nicht in der Armee, zu deren Osficirren er aber gleichfalls seit seinem 12. Geburts tage gehört. Bei der dieSjährigeu König-Parade der Dresdner Garnison am Geburt-taqe Sr. Majestät uahm der jugend liche Prinz zum ersten Male Theil am Vorbeimarsch de« 2. ISgerbalaillouS Nr. 13, dessen Uniform er trägt. Bon den Vier königlichen Prinzen sind die ersten beiden seit ihrem ersten bezw. zweiten Lebensjahre RegimeutSchesS und zwar Prinz Friedrich August seit dem 25. Mai 1866 Vom 5. Infanterie- Regiment Nr. l04 uud Prinz Iohanu Georg seit 9. Juli l87l vom 8. Jnsauterie-Regimrnt Nr. 107. Die juugru Wettiner sind auch die ersten Prinzen de» sächsische» Königs hauses, welch« den Fahneneid geschworen haben oder noch chwören werden, wie er durch Art. 6 der preußisch-sächsischen Militairconvention und Art. 64 der Rcichsversassuttg vor geschrieben ist und worin neben der Treue gegen den König auch Gehorsam gegen den Kaiser und die KnegSgesetze an gelobt wird. — Die l6 sächsischen Lehrerseminare hatte» zu Ostern d. I. 328 Abiturienten zu verzeichnen gegen 308 im Jahre 1887. Davon entfallen aus Grimma 37. Annaberg 25, Plauen und Schneebcra je 24. Borna und Oschatz ie 23. Waldenburg 20, Dresden (Flelcher) 19. Bautzen (evangelisches), TreSden-Friedrichstadt, Löbau und Zschopau je 18, Auerbach l7, Pirna 16 und Bautzen (katholische-) lO. Obwohl die "ahl der Seminar-Abiturienten um etwa« größer al» im orjahrc ist, so bat sie doch gerade auSgcreicht, um den augen blicklichen Bedarf zu decke». Die wiederholt ausgesprochene Befürchtung, daß viele der jetzt abgcaangcnen Schulamt«, Candidalen nur schwer im Schuldienste ein Unterkommen enden würden, hat sich mithin nicht bestätigt. Wahrscheinlich wird sich im Lause de» SpätjahreS wieder ein gewisser Mangel an Lehrern Herausstellen. — In der letzten Sitzung de« Landes-AuSschussrS ächsischer Feuerwehren wurde u. A. mitgetheilt, daß ür die Ritzstiftung vorläufig 36t ^ eiugcganqen sind. Der Vorsitzende forderte die Anwesenden auf, da« Möglichste zu thun, um den Beschluß de- LandeS-Au-schusseS bez. Er, richtung eines RitzdenkmatS in Ausführung zu bringen. Bei der Frage der Unisormirung der Chargirten verwendete sich ^err Grimm-Crimmitschau namenliich sür möglichste Ein- achheil, außerdem wurde aber auch betont, eS sei durchau» nolhwcnvig. irgend eine Norm sür die Neuausrüstung von ^euerwehrcn zu schaffen, unbeschadet dessen, daß bestehende wmpagnien naturgemäß auf längere Zeit hinaus beim Allen bleiben werden. Der LandeSauSschuß cnlsclnev sich im Wesent lichen sür folgende Vorschläge: 1) Branddireclor oder Com- mandant einer große», auS verschiedene» selbstständigen Ablheilnngen bestehenden Feuerwehr: InteriuiSrock auS dunklem Tuch mit dunklem Sammetkrageu, Helm mit Neusilberbcschlag und abschraubbarer Knopsspitze mit Rosette, Monogramm oder Wappen, Signalhupp« an einfacher Schnur, Achselstücke aus Silbergeflecht mit Roth. 2) Hauptmann: dunkle Blouse oder Joppe auS Tuch wir die der Mannschaft, breite Achselstücke und Silbertresse mit 2 Sterne». Helm mit Mefsingkami», Signalhuppe, Gurt mit Axt oder Beil. 3) Zugführer: Blouse :c. wie unter 2, schmale Silbertreffenachselstücke, Helm mit schmalem Messiug- rand am Kamm, Signalhuppe wie oben, Gurt mit Axt oder Beil :c., der Ziigavlhcilung entsprechend. 4) Oberseuer- männer, Spritzenmeister, Rottenführer, Fourier«: Blouse wir oben, rothwoUene Schnuren als Achselstücke, Helm wie Mann« chast, Signalhuppe oder Pfeife wie oben. 5) Signaliste»: rothweiße Schwalbennester, sonst wie Mannschaft. Dienst- auSzeichnung: lO cm lange, t cm breite Silbertitze an beiden Aermelausschlägen, und zwar je t für lO Jahre. Diese Vorschläge sollen in der .Feuerspritze" veröffentlicht und der Aussprache der Kameraden unterbreitet werbe». Eine Collection der gewählten Auszeichnungen soll sür den Vorsitzenden be schafft und zur Ansicht bei den Bezirkoscuerwehrtagen ausgestellt werden. Die Einführung sogenannter Feuerwehrpässc hält Referent Grimm nicht sür erforderlich, da die Dienstzeit au» drn Mannschaftslisten der Feuerwehr leicht sestgestellt werde» kann, und überhaupt nur wenige Mannschaften bei solchen Urkunden in Frage kommen würden. Der LandeSauSschuß schloß sich der Ansicht des Referenten an. Betreffs der Theil, nähme ani deutschen Fcurrwchrtage zu Hannover wirb fest gestellt, daß der sächsische Verband t2 Stimmen abzngrbcn haben wird. Ai» Schlüsse der Sitzung wurde die Wahl von zwei Vorsitzende» deS Landes-Ausschusses sächsischer Feuer wehren vorgenommcn. Gewählt wurde zum ersten Vorsitzen den Herr Bergmann-Waldhcini. zum zweilen Vorsitzenden Herr Kellerbauer-Chcmnitz. Der zweite Vorsitzende hat u besorgen: die Technischen Feuerwehrtage, die PrüsungS- tationS-Aussicht. die Ueberwachung dcr Spritzen und Geräthr- bauer und die Oberleitung dcr Bezirksverbände. s Dresden, 23. Mai. Die gerichtliche Sectivn de» gestern Nachmittag in seiner Wohnung Lüttichaustraße !4 ermordet aufgefundenen 67jährigen Gärtner» Ioh. Carl Gottlieb Lippsch hat ergeben, daß mit einem scharfen Instrumente die Schädeldecke zerschlagen worden ist, während sich am Halse eine tiefe Stich- und Schnittwunde vorfand. Der Ermordete ist am zweiten Pfingsifeiertagc Abend» gegen 9 Uhr noch von der Nachbarschaft gesehen worden und zwar in seine» Arbeitskleider,,. Am Vormittage desselben Tage« hatte er im Sonntagsanzuge noch mehrere Besuche bei mehreren seiner Kunden gemacht. Da in der Wohnung de» Ermordeten Kisten und Kästen erbrochen und dnrchwühlt vorgksunden wurden, so ist anzunrhmen, daß der Mörder aus Raub auSgegaugen ist, gleichwohl hat derselbe einen in einem Kasten liegenden Geldbetrag von ca. 3000 ^tl, sowie mehrere Ringe und Schmucksachcn unberührt gelassen. Vermißt wird nur eine goldene Chlinderuhr mit der Fabrik- nummer 26 703, welche im innern Deckel die Reparatur nummer 25 603 W. tragen dürste. Wagner Auch seine beiden jüngeren VrLder^di« >hann Georg und Max. find ssit Anfang Ma» nt jener Regimenter eiugetreten, deren Offlcier« dnhinßteicht. Nnchden» tzk, Luftspiegelung etwa ein« halb« 11tm»e gewähr», tras a» Stelle der vorhergehenden Stille ein leichter Luftzug; höher und höher stieg d,e Erschein»»,,, di» sie dem, langsam zerfloß. — Der als „Preußensreffer" berüchtigt« L)r. Sigl auS NÜnchen, Redacteur deS „Bayerischen Vaterland", hat. wie au» Rosenheim in Oberbahern bericbtcl wird, La« Gast- au» „Zum Serwirlh" in Bordrrthiersee für 12 000 Gulden äuflich erworben. Er beabsichtigt, das Gasthaus sür Sommer- rischler einzurichten. Ein Berliner Blatt bemerkt dazu: Ob der Gastwirlh vr. Sigl seinen Gästen ebenso viele Preußen vorscdt wie der Redacleur seinen Lesern? Oder darf in dem WlrthShause de« Herrn vr. Sigl nur Geld der Preuße» verzehrt werden? — Speyer» 20. Mai. Pfälzische Blätter schreiben: Der Ingenieur und WasserleitungSvirector de« Wasserwerke« in Speyer, I. PH Lvuran, ist plötzlich abgereist. Ilm 16. früh war da« UutersuchungSgericht aus Veranlassung der Besitzer de» Wasserwerk- im Bureau de« Wasserwerk« erschienen. ES sollen von dem Director bedeutende Sun»me» unterschlagen worden sein." — Au» dem Spessart, l8. Mai. Die von der Ne uerung auSaesetzte Prämie von 8 ^ aus Wildschweine ist in den ersten drei Wochen von gutem Erfolge gewesen, da in diesem Zeitraum schon nahezu 80 Thiere erlegt wurden. — AuS Rom schreibt man der „Kölnischen Zeitung": Da« Bier macht in Italien langsame, stetige Forl- chritte in der Gunst de» Volkes, bleibt aber »eben dem xrhältittßmäßig viel wohlfeileren Wein immer noch ein remde» LuxuSgctränk. Es sind gegenwärtig auf italienischem Soven 138 Brauereien im Betnebe, die aber in der großen Mehrzahl nur ein kleines Geschäft macken und wenig lob lichen Stoff Herstellen. Man erkennt den Fortschritt im Bier- genuß an den folgenden Ziffer« über die Gesammtherflelliing der letzten sünf Jahre: 1883: l2I 955 lil, 1881: 163 271 üi. 1885: 163 189 1»!. 188«: 164 45t KI, 1887: 147 960 KI. Daneben erscheint allerdings eine beträchtliche und zunehmende Einfuhr vorzugsweise auS Oesterreich. ES gingen ei» t883: 60 835 KI. 1884: 65 30« KI. 1885: 76 822 KI. 1888: 84 946 kl, 1887 : 86 000 kl. Abgesehen von einer Anzahl deutscher Bier- luben läßt im Allgemeinen die Behandlung de« Biere» in Italien viel zu wünschen übrig. Es wird vielfach nicht kühl genug oder aber zu kalt auSgcschrnkt. Der Eingeborene bringt dem fremden Stoff wenig Bersländniß entgegen. Er kühlt ihn, indem er einen starken Klumpen Ei» in- GlaS wirst und verdünnt in den allermeisten Fällen da» Bier mit Limonade. -- Oelzur Beruhigung der Wellen. Auf die wissen schaftlich interessante Frage, wie sich die Beruhigung der aus- eregten Meeresoberfläche durch Oel erklärt, giebt Herr lngenieur Heilemann in Berlin folgende Antwort: „Das verwandtschaftlich« Verhältniß zwischen der Lust und dem Wasser ist zwar im Zustande ber Ruhe ziemlich gering, da bei vollkommener Trockenheit die Luft siebcuhundertundsechzig- mal leichter ist als Wasser; daS letztere wirb aber durch ver schiedene Einflüsse verdampft und theilt sich in Dampssorm der Lust mit. Starke Luftbewegung und die bereit- ent- lehende Vergrößerung dcr Wasseroberfläche (Wellen) bilden die Hanptsaclorrn zur Wasservcrdampsung. Mit der Be wegung beider Elemente steigert sich der Wassergehalt dcr vermischter. — Kassel, ibierl egu Lust, diese wirft nunmehr mit ungleich größere», Gewicht aus das Wasser uud verringert demnach daS specisische Gewicht desselben gegenüber der Lust, was eine Vermengung beider Elemente bis zu einem hohen Grade zur Folge hat, so daß bei stürmischem Wetter die Luftschicht bis zur Höhe von einigen Metern über der Meeresoberfläche wie eine durch Lust unter brochene Wasserschicht erscheint. ES leuchtet ein, daß eine Isolirnng der Lust vom Wasser, oder umgekehrt eine ab- schwäcbende Wirkung hervorbringe» muß. weil die starke Ver dunstung de« Wasser» eine Ursache jener Wirkung ist. Oel isolirt i» Folge seine» wasserfeindliche» Verhaltens (inan ver schließt bekanntlich Flaschen durch eine Oelschicht) nicht nur gut. sondern e« hat auch die gute Eigenschaft, sich schnell über die Wasserfläche zu verbreiten, und die ihm eigenthümliche Cohäsion bewirft, daß selbst noch bei unmeßbar dünner Lage eine zusammenhängende Isolationsschicht vorhanden ist. stark genug, um die Wafferverdampsung auszuhcben." In Bezug auf die Belästigungen und Gefahren, welchen daS Publicum durch die Uusauberkeit und Bissigkeit insbesondere großer Hunde ausgesetzt ist, übte der Leip ziger Rath vor Zeiten rasche und unerbittliche Strenge. Nachdem mehrfache daraus bezügliche Klagen zu seiner Keuntniß gekommen waren, erließ der Rath, am 30. Januar 1706, eine Verordnung, nach welcher die Besitzer von solchen Huuden nickt nur sür den von diesen verursachten Schaden und Schreck auskommen, sondern auch die Hunde ab schassen mußten. Nachdem aber im November desselben Jahre» durch Bullenbeißer neue Belästigungen und Gefährdungen vvr- gekommen waren, befahl der Rath, sämmllichc Bullenbeißer und Doggenhunde binnen vierzehn Tagen abzuschassen. Jeder nach genanuler Frist betroffene Hund dieser Art wurde ohne Weitere» vom Scharfrichter weggenommen und lodt- geschlageu. Diese RatbSvrrordnung wurde, mit Genehmigung de» Akademischen Senat», zur Kenntnißiiahme der akadcml- sche» Bürger auch .am Schtvarzen Brcte" angeschlagen. Widerspruch gegen diese energische Maßregel gab eS nicht. 22. Mai. Eine für Bierbrauer und Flasch enbierhändler sehr wichtige Entscheidung ist ver gangene Woche vom hiesigen OberlandeSgerichte gefällt worden. Bierbrauereibcsstzer liefern oft den Wirthe» Bier auch in Flaschen mit sogenanntem Patent-Verschluß. In dem entschiedenen Falle sollten diese Art Flaschen nach Ansicht verschiedener Behörden als nicht fest verschlossen zu betrachten, mithin aichungSpslichtig und der Lieferant straffällig sein. Der Betroffene appcllirl« an die Strafkammer, wo Frei sprechung erfolgte. Die daraus vom Staatsanwalt eingelegte wurde verworfen, it Patent, rn — Am Abend des t«. Mai. gegen 8 Uhr. konnten in Swiurwünd« die Spaziergänger am Strande rin seltene» beobachten. In höhere« Luftschichten po»»«rfch« Küste wieder. Besonder» schön erschien wwiß. Die äußerst, veraspitze dort glich gegen End« der ,stiem Vollschiff, das »it geschwellten Segeln Revision beim hiesigen OberlandeSgerichl wurde ES ist somit sestgestellt, daß Bierflaschen mi! Verschluß nicht geaicht zu sein brauchen. Natursckauspiel, eine Fata Morgana, aroßer Dnttlichkeit spiegelt« sich >» den höh di« pomwrrsche Ksste wieder. Besonder» fnaow !at»r> (Eingesandt.) Das aus einer Halbinsel gleichen Namens malerisch lrlegen« Rordserbad Daagast, hat sich endlich nach jahrelangem Ringen diejenige Stellung, welche eS vor Deceunicn unter den Rordjee- bädern eingenommen hat. wieder znrückerobert. Der Rns. Dangnft als Luslcurort ist in die weiteste Ferne gedrungen, der Fremd, u- verkehr war In den letzten Jahre» daselbst so bedeutend, daß mit dem besten Willen die vorhandenen LogirrLume nicht ausreichte». Durch den Ankauf eine» großen, in den letzten Jahren nicht mehr benutzten Logirgebäude«, hofft man dem erwähnten Uebelftand ab- zohetse». Vermöge der salzsiuchtea Meeresniederschiäqe ist die Luft dort immer mildtzund weich, weshalb Dangast auch vielfach von solchen Leidende», welche an Latairhen der Athniungsorgane leiden, ausgesucht wird. Der Wellenschlag ist m Folge der gcjchützte» Lage >m Durchichmtt mild und daher hauptsäc^ich schwächlichen und nervöse» Personen, wel- ehe», die durch kräftigen Wellenschlag bedingte Erregung nur Nacht heile bringt, z« empfehlen. Die günstigen Wirkungen der beiden Heilfacto- rrn „Last und Wasser" Snßerl sich in kurzer Frist durch Llcigcrung de« NahrungSbedüriniffes und da dem dritten Heilsoctor „gute und kräftige Verpflegung" dort die größle Beachtung zn Theil wird, auch durch Erliöhnug des Körpergrwichts. — Dangast ist vermäg« seiner Haibinsellage von der Eisenbahnstation Varel ln 45 Minulen per Wagen und zu Fuß in 1'/« Slunden zu erreichen, tvelangt man an den Endpunct der Lhauffee, so präscntiren sich annufthig vom Gebüsche eingerahmt unserm Auge die zum Bade-Etablissement ge- hörenden Gebäude. Erst nachdem man da« neuangekansic Logishaus Palfirt Hot. betritt ma» die zu den Anlagen führende Allee. Im Mittelpunkt« der Anlagen, die Frontseite nach derselben gerichtet, erheben sich die beiden anderen LogiSgebäude mit den endlose» Fensterreihen, flankirt von dem nach dem Strande sich hinziehenden Anlagen neueren Datums, welche zum Strande sührcn. Hart am Strande, rings von den Anlagen und Vaumreihen eingeschloffen, finden wir da« >m romanischen Stile gebaute Lonveriatioiisdau- mit Restaurant. Lesezimmer »nd großen Speise- und Geselljchastssälen. Vor der Veranda stehend breitet sich vor unsei m Auge ein weilgesterckles Küstenpanorarna au-, welches seinen Abschluß l» den Döcser» dcr jeverländischen Marlch und dem Reichskrieg-Hasen „Wilhelmshaven" mit leinen Häusermaffen uud seinem Mastenwald findet, nach Osten htn dehnt sich der Iadebnsen mit keinem Waffcrbrckc» von 170 Kilo meter Umfang vor un« ous. Die Loglrzimmer kosten wöch-ntllch 7—11 ^l, Kn'derpensioa 2—2'/, Pension sür Erwachsene 3'/, ^l pro Tag. Tic Reise läßt sich am billigsten mittelst eines Rundrrise- Billet« bewirken. Varel ist die letzte bedeutend« Station dir-seitt Wilhelmtbaven«, bis wohin dos Rundreisebillet zu nehmen se» wird. Ausflüge nach dem Urwald, Vai cler Kaffeehaus und Mühten- t:1ch werden zn Wage», nach W lhelniShavc» uud den Ueberreste» der Insel Arnqast per Segelboot unternommen. Allen Denjenigen, welche in der drneidenswrrtden Loge sind, sich der geist- und ksrver- kräftigenden Enr In den Meereswettr» und Seelast zn nnterziehe», empfehlen wir angelegentlichst de» Besuch de» Nordsresades vnngast »« Iadebnsen.
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