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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-25
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1888
- Autor
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Vierte Geilage mm Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 146 Areitag dm 25. Mai 1888 82. Jahrgang. Gefter» Abend 6'/« Uhr verschied schnell »nd unerwarirt met» iuntgft geliebirr I Gatte, unsrr guter Baker, Soh», Bruder und Schwager, Herr Nrischermti-tr 6»8trv diktier, iu sei,»« 17. Lebensjahre. 2>ie- teigen schmerzersüllt seinen viele» Freunde» »»d B«ka»otr» »ur hierdurch a» «ii der Bitte um stille Thetluahme. Leipzig »,d Großz'chocher, am 24. Mai 1888. Die tirstruuerutz« Witt»« Krtvckartl« rrildaiwia« Illller geb. zugleich im Name» der adrigen Hinterlage»»» Die Beerdigung findet Sonnlag, dev 27. d. M-, vorm. II Uhr vo» der Lavelle de- Jobanoikfriedhose- au- statt. kleisetrer-Innunx ru I^eipxiL. Oester» »erschled nach Magerem Leide», t» Folg» ei»e< Herzschlage«, »»ser Mit»rt«r Herr Kus1»v Müll«-. Di« Jnnvng verliert in ihm eia eifrige« »ud allseitig geachtete« Mitglied > »ad »ird Ihm stet- eia ehrende« Aadenlr» bewahre». Leipzig, de» 24. Mat 1888. V»r»4»»»ch «Ivr leer»»»» »» L»Ip»1, «ufta» >trtzsch«an«. HL. Dir Beerdigung de« verstorbene» findet Sonntag vormittag 11 Uhr ^ vo» der Capelle de« Johaanir-Friedhose- an« statt, und werde» die Mitglieder der Innung am müglichst zahlreiche Bethctligoog gebeten, Versammlungsort: Dhmwerg Er. 1 v. V. äm 22. L. H. ooreekieä io noioer Loiwntd. reo er Soooauu^ enodt«, Uerr M«rSl»»2U» S»»L«r, Or<r»oi»r »o lüaaiger ^obnoowdirode, »eit irnrner Leit Zlitckirixeut aueeree Loockea. ^urll« äer 6e»>hi>>i«oe »»cd äorck dSrperUede» 1«i<ieo oerkiockert, »ein« Urttixleeit ionerknid aoeers» Loncke» »o ea «oifniteo. eei« er ckie» Uodolkt, »o lickero ikio «loch «eine »eit düstre» dveeieoevo M»rme H>«ilv»kwe ouck OpkoreeiUizxlreit kiir aoeere Lsatreduoxeo »oeer edreuckv» Oeckeoileo. Der Vor8tLllä äes r8I!llerdvlläe8. Xw I renokieck io oeioer Neimatli, eeokio er eich »!>!> eeiocr »eheeereo Lruvirdeil OeoceooU naeheock gov»o<it hatte, »neer lieker I-edrer Herr SvrwLmi SLUltsr, vrg»»l»t »» 8t. Cakuual, vier. IVir doäanerv »okdiedtig ckeo « ttltkeo lleim^aoL äieoe, begabten dlaooee uv« rakeo ihm «i» „Kode aanktl" io Nie Leeigheil oaeh 8eio Xollenireo Mini von oo» »ilereit io iLhreo gehaitev eeeräeo üauuugrarutu stör VNederwolilor o»» I-atp»lg »o«l ImiveLau«. Augusta verw. Freifrau vo» Kochlizky geb. I geb. Schaale in Niederwiesa Herr Johann Roquin in Lausanne (Schweiz) Fra« I Gottfteb Becker, Pen!. Pa!-Ordonnanz l : Christiane Wilh lm-ae veiw. Kattofen in I Eheninitz. Frau Lina verw. Keller'.' ,u Lbemnip. F a» ildristia e verw. Franke z Chemnitz Töchierchen Finnv >m 22. d. M verschied i» seiner Heimath, Gr.-Denkie in Braunlck-weig. »nser lieber Lehrer Herr llsrw-uw SLUltvr, Organist zu Si. Johanni«, hier. Me rase» dem thevre» r»tschl,sene, ei, herzliche« ..Ruh« saaft" t» sei» frühe« Grab »ach. Sei» Andenken werden wir stet« i» Ehren kalten. Leipzig, dea 24. Mai 1888. vdorMANAvercln Usi-nwnlü. Zurückgekehrt vo« Grab« »,srre« lieben Sohne- I*»»I sage» wir Alle» für die herzliche Lhe lnabme und de» reiche» Blumen- schmuck bei dem Begrädutß »»seren herzlichen Dank. Hermann Nrtztzi« »»st Fra». verladt: Herr Johan» Klage i» Lockwitz mit Frl. Selma Franke das. Herr Robert Thamin, Postsecreiair, mit Frl. Hedwig Oeler in Dre-den. Herr Anhur Zeibig in Roiiw rn- dors b. Pirna mit Frl. Hulda Bellniann in Toita b. Drc-den. Herr Mar Schreiber i» Dretdea mit Frl.Lttsnbeih Wikfing in Dresden. Herr Ernst Baumann >n Kirchberg mit Frau Margarethe verw. Kästner geb. Heller io Zwickau. Herr Emil Partzich i» Freiberq mit Frl. A»»a Döge in Borna. Herr Paul «pnrdortd in Langenleuba-Niederhain m l Frl. Hulda ILHuig in Wern«dors. Herr Alber» Fritzsche in Altenbnrg mit Frl. El se Grünzig das. Herr vr. w«ä. Karkosch in Tanna mit Frl. Anna Frank das. Herr Paul Hä ier. Buchhändler in Bayreuth, mit Frl. Marthc Stelzer in Lillln a. d. Elbe. Herr Otto Fischer in DSbela mit Frl. Martha Loigtländer das. vermählt: Herr Richard Ander« in LSbtau mi« Frl. Minna Sahre das. Herr Emil Hockert in Dre-den ui!« Frl. Martha Kettritz das. Herr Moritz Uiitz in Dre-den mit Frl. Fanni Blausuh das. Herr Hern». Kirchner in Chemnitz mit FU. Elnabeth Skief das. Herr Hermann Wicnholt, gepr. Civil-Jngenieiir, Mi« Frl. Johanna Hoffman» iu Plauen i. B Herr Adolf Rohner in Zwickau mit Frl. Clara Müller das Herr Carl Schaaz in Zwickau mit Frl. Lydia Troll das. Herr Bernhard Decker in Röblitz in» Frl. Selma Thümmel au- Helm-dori. Herr Richard Köhler . Reaiprogvninasiallehrcr, »>il Frl. Mathilde Naich in Meißen. Herr Paul Seltmann, Pastor, mit Frl Susanne Era« iu Ion-l'orf b. Z t!au. Herr Hermann »er» in Rochlitz mit Frl Helene Schwarze das. Herr Ernst Bock von Wülfingen, Pr..L>eul. im Schützenreqiment. Mit Frl. Marie Scheller in Dre-de» Grdare»: Herrn Ingenieur Krone i» Esten ein Sohn. Herrn August Kühne, Lehrer in DreSde», eine Tochter. Herr» Bäckermstr. Beruh. Reidel in Dresden eine Tochter. Herrn Moritz Heuer in Chemnitz eine Tochter. Herr» Max Pollock in Mügeln rin Sohn. 8trsto>l»en: Frau Henriette verw. Walther in Dresden. Herrn August Si'bold's in Pieschen Söhnche > Willy. Herr Karl Seifert, Maurer iu Dresden. Frau Laura verw Lowatsch geb. Arnold in Dre-den. Herr Curt No.Lmann in Dre-den. Herr Carl Julius K inkhardt in Dresden. Herrn Albert k Hartuug's in Dresden Sohn Rudolf. Iran BeerdigungS Anstalt «nd Bazar für Fmkrwesen M. »M«r, I»«»L SL. (Annahmestelle: Onrrstrahe Nr. 2^ Filiale: V-IkmarSdorf. vontfkiistrahe «r. 21, empfiehlt fich iür Leip;>g «ud llmgeieust »nr AllS'ühruug vo» Beerdiguugen aller Art, sowie Uebersührung Berftordeuer im I» «nd Au«land. « Grötztes Lager von Tarkopbagen, Holz- und Metallsärgen. Conductführer : knnst ÜLk'ltiolomsiiS und lolisnn 8ek>sgel. ttdm.-Irineke-, il,»*,. 1t»aipk-, Itouolie- r.„ FürHerrntvouklUH srüh bt« 8 UhrAdend-. Damen: t. «71. Merl. Mit««.. Frett. 8—12 II. Ol. 1-4 I! ,Lgl Neu: Gietlr. 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Auf dem Wege und im Bahnhose war eine dichtgedrängte Menge versammelt, welche stürmische Ovationen darbrachlc. * Berssn, 24. Mai. (Fer»sprech-M i t lheilun g de« „Leipziger Tageblattes".) Ungeachtet der maniiig- sachen Anstrengungen und seelischen Erregungen am gestrigen Tage hat der Kaiser doch eine günstige Nackl verbracht. Namentlich war der sonst so belästigende Husten geringer,, so daß ver Kaiser zweimal drei Stunden hinter einander out geschlafen hat; er sühlle sich insolge ersten heule Morgen so gekraftigt, daß er den beide» Haupkaclen der Vermählungsseier, der standeSainIliche» Verbindung und der kirchlichen Trauung, beiwohnen konnle Um 10 Uhr begab sich der Kaiser in de» Park, wo er die Heil bis zum Beginn der Feierlichkeiten zubrachle und die regelmäßigen Vorträge entgegen» nahm. Die Uebersicdelung nach PolSdam, so ist nach der drille» Au-fahrt am Dienstag entschieden worden, wird nicht vor dem l. Zuni stattfinden. Die Vermählungsseier hatte heute programmgemäß staltgesiinde». Große Mensckenmasten hatten sich schon von früh ab aus die Straßen von Berlin nach Charlottenburg begeben und besonders stark war der Andrang vor dem Schloß daselbst, wo schon von I I Uhr ab die Anfahrt der hohen Gäste stallsand. Tic standc-amllichc Handlung »ahm nur kurze Zeit in Anspruch und wurde vom königl. HauSminister Gras von Stolberg vollzogen Nach dem Acie umarmle der Kaiser seinen Sohn und crtbeille ihm seinen Segen. Die Krone, womit die Prinzessin Irene von dcr Kaiserin geschmückt wurde, war in einen'. Galawagen, welche» Mannschaslem vom 6»räs cku coip8 eSkordirte», vom Ober - Ceremonienmcistcr von Berlin »ach Charlotlenburg gebracht worden. Um 12 Uhr fand die kirchliche Trauung durch den Oberhos- prediger Or. Kögel statt, welchem ver Obcrpfarrer von Charloltenburg und dcr Oberpfarrer von PolSdam assistirlen. Dcr Trauung wohnten der Kaiser und die Kaiserin-Mutter bei; bei den letzte» Worten der Traurede, als l-r Kögel den Segen sprach, erhob sich der Kaiser und stützte sich dabei auf seinen Säbel. Um >/,l Uhr verkündeten 36 Salutschüsse den Riiigwechscl. DaS Neuvermählte Paar enipsing alSdann die Glückwünsche der Gäste und nahm eine Desiiircour ab. Um 1 Uhr begann die Tafel; sie dauerte bi« 2 Uhr, der Kaiser war dabei nicht anwesend und Ver Kronprinz brachte in seiner Stell vertretung da« Hoch auf da« junge Paar au«. Um 2 Uhr zogen sich die Neuvermählte» zurück und um >/, 3 Uhr erfolgte mittelst ExlrazugeS ihre Abreise von Charloltenburg nach ErdmannSdors. Bei den Toilette» dcr hohen Herrschaften war Weiß vorherrschend, mit reicher Gold» und Silber stickerei. die Kaiserin trug eine perlgraue Robe mit langer Schleppe. Taille und Corsage waren mit Veilchen und reicher Stickerei grschmückl, Krone und Diadem erglänzten in Brillanten, dazu da» Band de- schwarze» Ablerorden», ebensall» mit Brillanten verziert. — Gestern Abend, al» die Prinzessin Irene in Charlotlenburg ankam. fiel im Park ein Schuß. E,n Parkwärter hatte den Schuß in den rechten Arm erhalten, und zwar au» so großer Nähe, daß dcr Rockärmel verbrannt war. Ter Verwundete wurde so fort von l)r. Wegener verbunden und in die Klinik gebracht. Die Meldung de» „Berliner Tageblattes", daß der Schuß von einer Patrouille herrühre, ist falsch. Die Untersuchung ist eingeleitet. bi» jetzt aber verlautet über die Ursache de« Vorfälle« noch nicht- Autheatischc« Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * lieber da« Befinden de» Kaiser« schreibt die »Nattonalzeitung'' vom Mittwoch: Der «aller hat de» tze» ,e, T-l w »lnnllcha, Wotztset, jt «n» K« »ach Ei»,ab«e de« Des»»«r« i>,. Uh, am Fenster seine« Arbeitszimmer« -ezeigt, wo rr vo» der n»ten harrende» Menge mit freudigen Zurufen begrüß! wurde. Bon 2 bi» 4 Uhr ruhte der Kaiser und unternahm kurz nach b Uhr die beabsichiigtr AuSsahrl, deren Ziel — zum ersten Male seit langer Zeit — Berti» war. DerKaifer und die Kaiierin saßen in einem geschloffenen Wagen, welchem der Flügeladjukaitt Oberst v. Brösigke und 1>r. Mackenzie in einem offene» Eleiährt solqlen. Tausende vo» Menschen hatten sich vor dem Schlöffe und i» der Berliner Siraße ouge- sammett und brgrüßten den Kaiser mit Hochrufen und Tüchersci ivenken; ein prachtvolles, kisseniönnigr» Bouquet wurde in den kaiserlichen Wagen hineingereicht und mit huldvollem Danke angenommen. Die Fuhrt ging zunächst durch die Berliner, Hardenberg- und Fasa-en- siraße bi» zum Hippodrom, dann zurück bi« zur Hardeubergstraße, durch die Cornelius- und Tlnergarleiistraße nach der SirgeSallee und von da durch da- Brandenburger Thor in die Stadl hinein. Zuerst lenkt« der Wogen de- Kaiser- nach der englischen Botschaft, wo der Prinz von Wales abgestiegen ist, dann »ach der russischen Boischaft, wo der Gioßsürst Srrg>u» von Rußland wohnt, und hieraus noch dem königlichen Palais, wo die Majestäten der Kaiserin Augusta eine» kurzen Bisucki abstotieten. AlSdann fuhr der Kaiser nach dem ehemals kionprinzliche» PalaiS, wo er kurze Zeit an einem dcr Fenster sichtbar wurde und von der aus der Straße ange- sammelien Volksmenge lebhaft begrüßt wurde. Hieraus begab sich der Kaiser »ach dem königlichen Schloß, wo der Kronprinz vo» Griechenland wohnt, und Irat dann die Rückfahrt an. Dieselbe ging durch da» Brandenburger Tkor und die Siege-allee an den Zelten und Schloß Bellevue vorbei dir Charlottenburger Chaussee entlang Eine hübsche Scene ereignete sich wie un- berichtet w:rd, in de» Zelteil Nr 4 Dvlt fand Concert statt und in dem Momente, als der Kaiser vorbeifuhr, inionirle die Musik ..Heil Dir in, Sieger kranz", und stehend sangen alle Anwesende» die Nationalhymne mit. Die heutige Autsahr« hatte last zwei Siunde» gedauert; um 7°/, Uhr kehrte der Kaiser in da- Schloß zurück, aller Olten mit jubelnden Zurufen begrüß«. * Die „Liberale Cvrrespondenz" berichtet, daß da- Be- gnadiqungSgesuch de» früheren LteuIenanIS Techow ablehnend beschievr» sei. An Herrn Techow ist von dein preußischen General-Auditoriat (gez. Ittenbach) folgende- Schreiben gelangt: „Berlin, Len l4 Mai 1888. Aus Ihre Immeviat-Eingabc vom 22. März b. I. wird Ihne» hier mit zufolge Allerhöchsten Befehls eröffnet, daß Se. Majestät dcr Kaiser und König Allerhöchst Sich nicht bewogen ge sunden haben. Ihr Gesuch um Erlaubniß straffreier Rückkehr zu berücksichtigen." — Wie die „Liberale Cvrrespondenz" hört, hat der Krieg-minister da- Immediatgesuch dc» Hcrrn Techow zum Gegenstand eine- ausführlichen Erposü'S gemacht, in welchem nul Rücksicht aus die DiSciplin die Un möglichkeit einerBegnadigung de-Genannte» nachgcwiesen wird. * Zur Begründung der inzwischen angeordnete» Be schränkung des Verkehr» vonFranzosen in Elsaß- Lothringen hatte die „LandeSzcitung für Elsaß-Lothringen" einen Artikel gebracht, i» welchem c- hieß: Die vo» der Regierung zum Zwecke der wirksameren Uelnr- wachnna de-Grenzverkehrs verfügte Anstellung besondere: Grenz- polizeibeantten aus de» westlichen Gieiizbohnhöfen hat »ich! nur in dcr ausländischen, sonder» leider auch in einzelne» Organen dcr «»heimliche» Preise eine völlig «nz,-treffende und »ngerechle Be- urlheilung erjohren. D-e i» jüngster Zeit gemachten Erfahrungen hoben dargeibaii, daß die über den Auseniholt iranzösischer «loai-angehöriger in Elsaß-Lothringen erlastenea Bestimmungen vielsach umgangen werde», und i» einer beirächilichen Anzahl von Fällen eine Täuchnng der Grenzvolizeibeomte» in« Werk grsetzt wird, welche nur daran» zu erklären ist. daß gewisse Elemente der einheimischen Bevölkerung der Reich-la»de hierzu hilfreiche Hand leisten. Daß solche Täuschungen zu Zwecken begangen werden, die mit deuiichseindlnben Uniirieben ,m Zusammenhänge stehen, ist um so mehr onzunehmcn, al» in neuerer Zeit die Anzrich,n rmer regere» Thäligkeit der sranzösische» Revancheparlei unverlennbar her vortreten. Es gilt die- sowohl von ihren Prrßorganen, wie insbesondere von dem Programm, welche- der von der allen Potrivteiiliga abgetrennle und unter der Firma: „Vaivn Mrioiiqu« cke krnnoe" neu begründete Verein ausgestellt hat. Danach stellt sich d»ser Verein eine gegen da- bisherige Zirl brr Palrioienüga wesentlich erweilerte Ausgabe: neben der H-rau-gabc Elsaß-Lathruig-n« an Frankreich auch die Berthe,digung de- Gewerbe« und der Künste gegen fremde Loncurrenz (also Fremdenhetzr 4 I» Lncien Nicot); er bekämpft ferner nicht nur die Teulschen als Feiude, sondern auch alle Verbündeten der Deutschen und will sich erst auslösen, nachdem die Rückgabe Elsaß-Lothringen« an Frankreich erfolgt ist. In dieser Deutlchkeit und Schroffheit und in diesem Umsonge sind bisher d>e Bestrebungen der Revanchepartei noch »icht z»m öffent- lichen Ausdruck gelangt. Der vrrein, der sich mit einem Netze vo» Untervereinen über ganz Frankreich au-breiten soll und mit Hilf« dieser Orgaaisatio» eine groß; Rolle zu spielen bestimmt ist, wird überdies von einem Vorstande geleitet. der -um wesenll'chen Tbeile an- solchen MiigUedern der elsässischen Emigration besteht, welch« durch ihre hervorragend« Thäligkeit aus dem Gebiete der Revanche bekannt stad. Der liesgeheude Ltnfiaß, welche» diele Mit- »lieber «tt ihre, „etttmrbreitetr,. »rr»«»dtschaiil>che, »»b srrnnd- sch«stlich«, ve»i»h»ngr» z» der Vev«lkerung der Reich»!«»»« »och immer üben, wird sich also vermöge der durch dea neuen Verein betriebenen Agitation in erhöhtem Maße geltrnd mache . Liegt somit die Gesahr »ade. daß da- neue Unternehmen da» alte Pro gramm der Palriotenliga: die Deutschenhetz« in Wort, Schliff und Bild, sowie die Beunruhigung uod Einschüchterung der eine ver söhnlich- Haltung beobachtenden Elcmenie der einheimischen Be völkerung Elsaß-Loihringrus, mit verstärkten Kräften zur Durch führung bringe» wird, so erwächst Hiera»-, sowie au- den vor- erwähnlen Erscheinung«» tm Grenzverkeh- sür die Reg,er»ng die unal'weiSliche Pflicht, die Sicherheit des Reiche- durch writcrr vrr- ichärjle Anordnungen zu wahren und mit allen zw ckdienlichen M Ilelu von der Bevülkeruug der ReichStande diejenigen Einflüsse fern zu hatte», w'lch« die ruhige Forteutwickrlnng der Verhältnisse zu stören geeignet sind. » Die Wiener „Neue Freie Presse" meldet den Tod de» FeldmarschallliculenaiitS Grase» Gonbrecourt. Da- Blatt schreibt vom Mittwoch: Au» Salzburg wird der gestern Morgen dort euolgte plötz liche Tod dcS vensionirt'N Fcldmarschall - Lieutenant- Grasen Leopold Gonbrecourt, de- ersten Erziehers de- Kronprinzen, gemeldet. W e wir eiuem Berichte de- „Salzburger Vo k-blatte-" rntnchmen, erschien Gras Gonbrecourt gestern Morgen gegen '/r? in der städtischen Bade-Anstalt, um ein Bad z» nchnien. W nige Minuien, nachdem sich der Badediener eniferni hatte, rrtönie Plötzlich au- der Lalnue, in welcher sich Gras Gandrecourl briand. die elektrische Klingel. Der Diener eilte rasch herbei ».,» fand, als er die T ür ösi cte, de» Grasen enikleidct aus dem Sopha zmückgelehnl, während bas Wasser in der Wauae von Blut gefärbt war und auch d eLippe» LcsG iicialSBlulspurru zeigten. Der Budediener erkannte sofort, daß Graf Goadrecourt i» dem Momente, als er i» da- Bad si ge i wollte, vo» c nem Blnisturze besallc» worden war. Es wurde sofort nach dem nächsiwohnenden Arzte, H-rrn 1>r. Halber-, geschickt; bis z» dcste» Erscheine» war der Diener ui» de» Kranken bemülit und reichte ihm ein GlaS Salzwasjer. Der General nahm dasselbe, mackste eincn Schluck und stellte da- Glas aus den neben stehenden Tisch. Dann sank sein Haupt zurück, »nd nach kurzem Röcheln halte Grai Ga»drecourl se,» Leben auSgcbaucht. Der herbei- gceilte Arzt konnte nur mehr de» eingetrctene» Tod cvnstatire». — Graf Leopold Gondrccouct stand im zwciundstebzigsten Lebensjahre. Er repräsenlirle eine» militairischcn Typ»-, der wohl einst als da- Must -r soldatischer Energie galt, grgenwürig ab r in den Reihen der österreichischen Gcnrralilal nicht mehr vertreten ist. Zu Ende de- Jahre- 1863 klhiclt Gras Gondrecorirt das Commando der al- österreichische- Bundescontingent gegen Dänemark ausgest-llten Brigade und mackste sich damals in Hamburg durch iem schroffes Auftreten gcg n die Volksbewegung zu Gunsten des Herzog- von Augilstrnblug srhr »ichttebig. In dem schlcSwrg - holsteinischen Feldzüge zeichnete sich die Brigade Gondrecourt vielfach aus, namcnllich in d.n Gesichte» am Königsberg und bei Ocversie, wofür dem General der Maria Tdcresie»>O,de» verliel en wurde. Im Fcl'znge de- Jahres 1866 sungirtc rr als AdlaluS des Lomman- baut ii de- rrsten ArmeccorpS in Böhmen, Grasen Clan, GallaS. Nachlei» Kronprinz Rndols sei» sechstes Lebensjahr znrückgelcgt Halle, wurde die Leitung seiner Erziehung dem Grasen Gonbrecourt übertrage». Dieser glaubte sein Hauptaugeiimcik aus die körperliche Abhärtung de- Kronprinz ,, richirn und densillen schon frühzeitig o>> eine strenge m litairttchc Lebensweise gewöhnen zu müsse». Es zeigte sich aber bald, daß die Methode des General- bei dem zarte» Alter de- Kronprinzen noch nicht anwendbar sei. wcßhalb Gras Gondrecourt seine- Posten- entliobrn und a» seine Stelle da- gegen wärtige Herrendausniiigükd FML. v. Latour berufen wurde, der bekanntlich die Erz ehung de- Kronprinzen kn- z» dessen Volljährig- keit zur vollsten Zusrirdenheit de- Kaiier- geleitet bat. Gras Goadrecour« «rat zu Anfang der siebziger Jahre in Pension »nd lebte seitdem in Salzburg. * Die österreichische E-cadrc, die gegenwärtig vor Barcelona ankert, wird, wie au- Wien gemeldel wird, tiefen Hafen am 27. d. M verlassen. Die Annahme, daß dieselbe aus der Rückfahrt einige italienische Häsen anlauscn wird, scheint sich nicht zu bestätigen, da kein Vernehmen nach die E-cadrr die Ucbung-sahrl durch da- Mittelländische Meer nach Poia machen wird, wobei nur in Aussicht genommen sein soll, daß einige der Panzerschiffe bei dieser Gelegenheit eincn Besuch in Malta absiatle». * A»S Rom, 23 Mai. wird dcr „Kölnischen Zeitung" geschrieben: „Der seit lange geplante Besuch de- öster reichischen Kaiser- beiKönigHiimbcrt wird in nächster Zeit, wahrscheinlich anläßlich der Manöver, in Bologna adgestattet werden, lieber die freundliche Absicht und den herzliche» Wunsch, diesen Besuch schon früher zu machen, war man hier zu keiner Zeit im Zweifel, indessen bot die OrlS» frage Schwierigkeiten und legte nach mebr als einer Seile Rücksichten aus. Völlig sind auch zur Clunve die Einzelheiten der nun beschlossenen Begegnung noch nicht vereinbart, doch steht in der Hauptsache fest, daß der Kaiser Franz Icses zu Wasser mit einem Geschwader nach Ancona kommen und von dort nach Bologna reisen wird. Der italienischen Regierung dürft« dieser Besuch, dessen Bedeutung «eit über dir Grenzen de« rei« höfischen Gebiete« hinaußrescht, tm Inland« noch mehr als außerhalb de» Königreich« al« politischer Erfolg angerechnet werden." * Au» Kopenhagen, 22. Mai, schreibt man der „Vossischen Zeitung": Sie brachten bereit« die Deahtmeldu >g. daßKönig Christian IX die in Kopenhagen anwesenden Vertreter der auswärtige» Presse am Sonnabend Abend zu sich noch Schloß Bmalteuboig einboien hatte. ES ist da- erste Mal, daß der König osfieiell die Presse bei sich empfing. Dte Königin hatte sich die Liste der an- wesenden Vertreter au-wärtiger Zetlungeii au-qebeten »nd dteieuigrn au-gewählt. deren persönliche Vorstellu g sie wünschte. Auch Ihr Ber treier befand stv unter dies, » Wenige» und ihm wurde selten« der gr- sammien königl. Familie eine besonder- ehrenvolle A snahine zu The l. Da- Ereiqniß de- Abend- bildete da- Zusammen«,essen de- Köntg- m dein Führer der Opposition, dem Abgeordncien und Chesredaetenr des Blatte- „Politiken", W. Hörup. D r König hatte sich schon vor Beginn der Tafel, dt- iu Form rinr« kalten Büffet- ausgestelli wa- , mehrsach erkundigt, ob Hörup erschienen sei. Niemand konnt- ibm Au-kunst geben, weil Niemand Hönip gesehen hatte. Doch war der König zusrirden, al- man ihm gesagt, daß drr parlam > tau che Gegner e»e Enttadung erlaltr» h br. Wahrend der Tose! machte König Christian eine» Rundgang bei seinen Gäste» und plötz iich stieß, „ dir beiden Herren aus einander. Der König bol dem Abgeordneten die Hand und sagte: ,.E- ist wohl da- erste Mal, d..,. ich dos Vergnügen habe, Sic bei mir zu Gast zu haben". ,.O nein," erwiderte Hörup, „ich war br. Eurer Majestäl gelegentlich der Hochzeit des Punzen von Wale«". „Ja." sagte der König, „da- waren noch schöne Z-iten, damals war der Reichstag einig. Ich hoffe, er wird e- wiedc werde»". „Ich hoffe eS eben allS," erwidcrlo Hörup. Daraus unlerhictt sich dc: König mit dem Parteiführer übe, die Au-stelliing. Der Kronpri, z ibat später d -gleichen. Diesis Ei i:»iß stiebt n,t r- e.rmäß fortwährend einen lebhaft erörterten Gc'chachsstoff ab. Maß gehende Persönlichkeiten versicher» mir indessen, daß tue Angelegen heit n:chl so yock w chirg sei. iv,c sie scheine. ES sei schon lcuigc ein offene- Gebeimniß. daß eine Spaltung im linken Lager eingetreien ist, die sich fortwährend enorilere. Tie führenden Organe d'i Linken. „Politiken" und ..Morgrndladel", liegen sich ior während , den Haaren, und eS stehe eine Absonderiisg e,uz>ln e Gruppe» der Linie» bevor. Hörup wnldc >edensalls de. Führer einer die er Gruppen bleibe», wenn es ihn, n'chi kl »gl, eine Einigung in sei» r Parle, helbeizniühren und w h schcinttch ist es. daß seine Grupp- al-dan > die Regie,ung unterstützeu wird. Eine eventuelle Capit» lation der Regn-rnng geht au« der An.-.ä c.c ag d s König- an den Parteftührer der Opposition in kriii-i Weise heivor. Eine solche ist in Dänemark ühelhcinpl midenkhar. * Nach einer Meldung dcr „Politischen Corrcspondcnz" auS Sofia hat Pn»; Ferdinant in C>-änznng de» be kannten a» den Minister-Präsidenten Elainbnlow gerichlele, NescripIcS, enthüllend den AuSlruck seiner Veffnedigniig nid seine- Danke» für den ihm anläßlich seiner letzten Riindlcij- berc.letcn Empsang. nunmehr sür die Schulen »nd Kirchen Bulgarien- 30 000 Frcs. und für die durch dis Istzlc lieber schiveminung geschädigte» Bewohner Widtzintz den Betrag von 2000 Fre». gespendet. Nie Vermäliluilgsiseicrlichkeiten am kaiserlichen Hose. * Ueber den Verlaus der Ve rmä hl u » g» sc i e rli ch- keiten am kaiserliche» Hose liegt cine Reibe vo» Meldungen vor, dir wir nachstehend folgen lasse . Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" widmet dem hohen Paare den folgende» Festarlik i: Mil herzlicher Theilnahmc we»d n si.b am hei ligen Tage die Blicke der Nation dem Charlottenburger Schloß und dem dort zu feiernden BermähluiigSsest zu, nachdem die erlauchte Biaut gestern bereit- den Bode» ihres neuen Vaierlandc« betteten und au! dem Zuge zur Hauplstadt von dem wärmste» Ruse de- WillkonimeiiS begrüßt worden ist. Da- perusi sche Volk ist j» innig und fest mit de» Schicksalen seine- HenlcheehauieS v.rbnnden, um nicht auch an d,n im Kreise der Famttie »nd de HsuseS gefeierten Festen de» vollsten und ungeschniinkiesteii Aiitheil zu nehmen, zumal bei einer Verbindung, w-lche in so denkwürd g r Z 1 geknüp t, in eine Epochr des gi vßlrn SonnenglanzeS l insiureichi. und dcr auch die tlüben Schallen, weiche d n Horizont unseres Vaterlandes um wölke», nicht gesehl« habe«. Cellrn wohl hal ein Bnndn ß so oll- g-mein dte Hrrzen ergriffen und durch die Fülle und Si»nigteit der Bezi-Huiigrn. die in ihm zum «n-ü uck gelange», die Sympathien auch ferner stehender Kreise g Wonnen. Die beiden, durch ein vcrwandlschasilicki- Berhältii ß bereit» »mander näh r stehenden hohen Verlobten knüstten do« sie sür imnicr vereinigende Band vor drr Welt an einem der denkwürdigsten Tage, der dem druischen Volke bescknedra war und d r. noch lange in, Andenken spälerer Geschl-chter sorllebend, den künsii .e» Gatten eine der weihevollsten Erinneinnften an die Zeit 'Heer Jugend sein wird. Dieser Tag war der 90. Geburtstag Kaiser W lhelm'S de- Alorreschen; sndrm er dte Hände der Sprossen beider fürstlicher Häuser ineinander legt«, fügte er zum letzten Mal« ein neue- griiue« Reis dem Stamme seine- Hansel hinzu.
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