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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-25
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1888
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srs2 M» sich d« ft>»g» deutsche, Mari«» da« des», der» Iatrrrfl« rer Ratio» zu.ewende« Hai, so ist auch Pri^ Heinrich al« einziger Bertreter des Kaiserhauses io derselbe» stet« der Gegenstand b. svuderea Jnieeeffe« weiterer Krei e sowobl im Boierland w>e i» > n zahlreich.'» Ccmeindea des iiberseelschea Deniichihum« gewesen. I» ihm de-,rüste» dicselbra de» kausiigeo Vertrcier der drmicheu Wehrkraft zur See »ad der ihrer L irren Schwester, dem Laadheer, c. srig uachiirebcnden vaterländische» Seemacht. Ja ihm erblicke» Handel uad Sil '> ahn. Wissens-Hast und Colontalwelea dea kräftige» Träger »ad F^ derer uns,rer sich immer mehr erweileradea Interesse» nuü Verbindungen zur Sec »ob dea dereiustigea feste» Hort der maritime» Machistellung Deutschland«. Prinz-ssin Irene von Hesse» erblickte in der kriegerisch bewegte» P.-riod« dcS Jahre« I8KS (N.Inli) da« Licht der Welt, uad diesem Umstande war es aut, »uzulchreibea, dag dir Taufe der junge» Priuze'ffn sich bi« zun Sepieuiber verzögerte. Sie wurde dan» au tcmscl'.eu Tage vollzogen, an dcm der Friede» rarisicirt wurde. Hiervon rührt der Name „FriedeaSktnv" her, mit welchem sie ie Sroßherzogia Alice ia ihre» Memoire» öfter bezeichnet. Li» jäher Schlag de« Schicksal« war der frühe Tod der Mutter, der dir Prinzessin Irene traf, bald nachdem sie da« IS. Jahr vollendet. Seitdem die beide» älteren Schwestern da« väterlich« Han« verlassen, hat diese dem erlovchte» Vater tre» zur Seite gestand«». Nunmehr «ritt die hohe Frau in de» Krei« eigener Häa«llchkeit »»d in eia neue- Familienleben, da« durch die verwandtschaftliche» Bezieh»»««», die sich i» ihm vcikötpem, eia El-meat Glück verheist.-nder Zu kunft birgt. Möge eia gütige« Geschick de» trugen, heut di« Weihe de« kirch lichen Bundes erhaltende» Ehegattin belle» Eoanenschei» aus dem Wege durch da» Lebe» gewahren l»d der Geist de« verklärte» kaiserlichen Großvater«. wir der ao»erg-ß!ich«a Mutter reichen Segen aus dem Gauge spenden, den Höchskdieselde» heut miteiaaader 2and in Hand ontretr»! Uebcr die Reise der Braut de» Prinzen Heinrich wird gemeldet: Bon Darmftadt reiste Prinzessin Irene i» vegleit»»g ihre« Bater«. des Großherzog« von Helfe«, der gestickte GeneralSuntsorm angelegt Halle, ferner de» Erbgroßberzog«. der Prinzessin»«» Victoria und Altx and de« Gefolge« um 6 Uhr 20 Minute» »ach Charlotte», barg ab. Die Prinzessin Braut trug ein llostüm von tvristem Krepp, mit wcist'm Basthule mit einer Garaitur vom Stofs de« kleide«, uad nadm bewegte» Abschied voa der Heimath. A»s dem Bahn- hos hatte» sich die zurückbleibende» fürstliche» Herrschaften, die Minister, die Ge»eralität, die Laude«. u»d Siadtbehördeo, da« Oksieiercorp« and Herre» uad Damen der Hosgesellichalt znr Lee- adlch.ediing eiagesunde». Die verschiedenen Osstciercorps durste» Bliimenst-äuße in den Regimeutrsarben überreichen. Der au« drei Salonwagen, einem Personen- uad einem Gepäckwagen bestehende Extrazug wurde in Frankfurt a. M. durch di« Lrrbi»doag«baha üdergeleitet und von hier au« bi« Hannover durch Etsenbaha- DlrecrlonSpräsidenl Thiele» und Geh. Stegierang«rath Rampvlt ge- leitet, wcnerallirulenant v. Dinck age uad Polizeivrästbeat v. Köller empfingen und begrüßte» i» Frankfurt die hohe Braut. In Feiedberg, dem Eommeraasenthalte der großherzoglich he sikchen Familie, fand festlicher Empsaag der Bevölkerung, Ansprache de« Gemeuiderathe« statt, »ad wurden der bräutliche» Prinzessin alt Abschied von der «heure» Heimath Blume» und Lieder dargebotea. In Gi eben war die kfiegimeatömusik uud da« Oificlercorp« de nk. Jnkaniei ereqiment« aus dem Bahnhos« ausgestellt. Der Rcrtor d r Lan esun'vcrsiiot. Prosessor vr.Heß. hielt eine herzliche Ansprache. Seilen« dcr Stadt wurden Blumen ia schönster Fülle dargebrocht. In Marburg klang grober Jabel der fürstlichen Hessenlochter entgegen, die a!S Braut de« preußische» Prinzen dort einzog. Zum Ehrendienste meldeten sich hier: Gras Perpoacher, Gros Bitzldum, Hosmarschall Gras Lüttichau. Hosmarschall Thilo» v. Beischow. Der commoudirende General v. Schloihetm uad der Obrrpräsideut Gras zu Eulenborg rmvfingea bler die Prinzessin, welch« mit denselben die Front de« mit seiner Musik al« Lhrcawacht aosgestellir» Iäger- balaillons abschrilt. Unter grobem Jubel der Bevölkerung bekränzte» Blumenmädchen ia hessischer VolkSlrackft die Braut, ia bereu Hofstaat im Dieast Freisraa v Seckeudorff uad Gräfin Rautza» stch hier zum Linlrftte meldete». Die Stadt La fiel brachie ln ihrer ganzen Vrvälkernug der Prin- »elfla Braut die herzlichste uud vollste Sympathie entgegea. Dichte Mcuschenmafien waren am Bahnhose bei d«r Ankuust de« Zuge» zusammengedrängt, welcher die Prinzrsst» Irene uad ihreo Vater, de» Großherzog von Hessen, uns zosührir. Ans dem Perron war eine Ehrenwache mit Musik uud Fahne aosgrftellt, deren Front die Prinzessin mit dem Grobherzoge und dem commandirrndeu General v. Schloibeim abschritt. Die versammelte Geaerolitäi, die Staat«- uad Gtadtdehörden uud dke Geiftltchkcii wurden durch Herrn v. Schlolbelm und dea Oberprästdentea Gras zu Eulenburg vor- geftellt. Töchter der Stadt Lastet tu dusligen Frühling-ioileilea botea der Braut dufttge FrühlingSströube dar. Zu dem voa Sr. Moj. dem Kaiser gegebenen cköiaaoer «Uoatolro waren außer dem Hoden Besuche und dessen Gefolge sämmiliche Geuerale uud Com- maudrure, die Spitzen der Behörde» uad her Ober-Bürgermeister geladen. vor Kassel sand ela festlicher Empfang der Braut durch Schwelmer Mädchen und Burschen tu ihrer malerische» LaudeStrachl statt. Die ganze Reise bildete einen bräutlichen Siegetzug durch dea herrlichen Frühling. Auch Nordhauser, bereitete der Prinzessin vrani einen jubelnde» Empfang. 300 kleine Mädchen mit weißen Blumenkränzen waren wie eia grobe« Bouquet arraugirt. Oberpräsideni. v. Wolfs und coiiimandircnder General v. Grolmaa empfingen die fürstlichen Herrschaften; Hosmarschall Freiherr v. Seckendorfs, der in Char- loiienbiirg zurückgeblieben war, trat hier io dea Ehreudtcnst ein. Ueder dieAnkunst der Prinzessin in Charlotten burg berichtet die „Nalionalzeitung" vom Mittwoch: Der Einzug der Prinzessin Irene gestattete sich groß artig. Ein« dickte Menschenmenge säumte dir Stroben bereit« in den frühen NachinitiagSstunden ein. Banz Eharloltenburg schien aus den Beinen zu sein und aus Berlin und au« Spandau waren viele Hunderte herbcigeströmt, um Zeuge de« Empfange« zu sein. Au- Spandau war eine Compagnie de- 4. Garde Regimeat« za Fuß. welche« bekanntlich zu der von d^n Kronprinzen commandlrtcu Brigade gehört, heute bei uns eingcrückt, um aus dem Bahnhose sie Ehrenwache zu bilden. Sie hatte daselbst mit der Fahne und der Regimentsmusik, die direkten Vorgesetzten aus dem rechten Flügel, Ausstellung genommen, während von dem hier augenblicklich naruijonirenden Füsilier-Bataillon de« 3. Garde-Grenadler-Regiment- (Kvnigin Elisabeth) die 9 Compagnie unter Haupimann von Hcugel vcr dem Fürstenflügel de« hiesige» königlichen Schlosse« al- Ehren- w iche, ebknsall« ml» der Fahne und dcr R>g:m,ntSi»usik, die direclen Vorgesetzten (Aeaeral-Lieuienant v. Hahnke, Brigade-Lommandeur G neral-Major v. Holleben und ReginientS-Cvmmandeur Oberst v. Lütckcn) aus dem rechten Flügel, ausgestellt war. Der Rest de« Bataillon«, unter dem Besebl de« Haupimaan« v. Brachem, bildete in der Schloßstrobe, Schloßvlatz rc. Spalier, dem sich nach dem Bahnhose zu die Gewerke. Bereise a. s. w. aoschlofien. Der Bahnhof Charloticnburg war mit grüne» Tannenreisern, tropischen Blattpflanzen, Heimchen, preußischen und deulsche» Fahne» aus da« prächtigste geschmückt. Gegen 8V, Uhr erschienen aus dem Bahnhos der Kronprinz und Prinz Heinrich; beide wurden von dem zahlreich anwesenden Pubicum mit lebhaften Hoch« empfangen. Der Kronprinz näherte sich der ausgestellten Ehrenwache und begrübt' dieselbe mit einem lauten „Buien Abend, GrenadiereI" Hierau s uaterhielt sich der Kronprinz längere Zeit mit den Ver tretern dcr Stadt Lharlotlenburg und plauderte daun noch mit dem inzwischen ringetroffenea Erbprinzen voa Meiningen uud dem Groß- sürsten Sera,»« von Rußland. 8 Uhr 40 Minuten tras, von Hoch- rusen begrüßt, die Kaiserin Victoria nebst der Frau Kroaprinz-siin Wilhelm, sowie der Frau Erbprinzen»» von Meiningen und den Prinzessinnen Sophie. Margarethe, Bicioria aus den Perron de« Bahnhos« ein. Al« kurz nach 8'/, Uhr der Regieruug«raih Teeqe dos Heranaah n de« Sonderzuge« mcldtlk, welcher die Prinzeisin Irene ud ihre» erlauchten Biter, den Grobherzog von Hesse» brachie, begaben sich die Allerhöchsten Herrschaften unler Lorantrit de« Oberstallliieister« von Rauch und dc» Oberhosmeisier« Grasen Skckrndoiff in der Unisorm des 1 Garde-Landwehr-Regiment« aui dem Perron. Im Gefolge der Allerhöchsten Herrlchasten be fanden sich B re-Admiral Gras von Mont«, der Gouverneur und Eommandnnl van Berlin, der Polizeipräsident Freiherr von Nicht- volen und der Charlottenburger Poiizeidirector voa Salden iowie die H-rreu vom Ehrendienst, die Generale voa Pape, von kchlchiing, Aral Allen, Mischke, Lav lain zur See von Seckendorfs und Lberst- lieutenoui von Blücher, Major von Natzmer, ferner die direkten Bcrgksetzten der Ehrenwache, sammllich in Parade-Unisonn. Während der Holzug in dea Perron einlits, ließ Hauvtmana von Amelunxen Gewchraus nehmen und prälenliren, oie Regimea««musik unter Roß- berg'« Leiiung spielte dea hessischen Präsentirmarsch und «ater de» stürmischen Hochrufen der Menge verließ die Prinzessin Braut, ihr erlauchter Bater und ihre Schwester Alice den Salonwaqen. Der Kronprinz begrüßte zunächst die Prinzessin Irene mit Handkuß und Umarmung, sodann der prinzliebe Bräutigam, welcher die Pria- zeisin, der die weiße Robe und da» gleichsarbige Sapollhütche» ent- zückend zu Gesicht standen, „ di» Brast drückte und wiederholt ans Mund »ad Wange, küßte. Nu,«ehr begrüßt« «ach dl« Kaiserin di« Krmtprinzelstn „d di« übrig«, Famlllengliedrr dl» vrant in herzlichster Weise. Durch d«» laugen mit Blum«» und Tannenreisern bestreuten Gang unter dea Perron» führte nunmehr der Broßherzog voa Hesse» die Kaiserin, Prinz Heinrich seine Braut za deu Equipagen, in deren erster die vier genannte» hohe» Per sonen Platz nahmen und unler Voeansahrt de« Oberpräsidenteu voa Achenbach, einet Beritt« Borde du Corpt und zwei Fackelreiler durch die voa Flambeaux uud zahlreiche illumiairte Fenster mft Guirlonden uad Fahne» reichgeichmückie Wilmer-corser- und Berliuerstraße über dea Luisenplatz nach dem Schloß sndrea. Boa stürmischem Jubel begrüßt bahate sich in langsamem Tempo der Wagen, dem wiederum eia Beritt Garde du Lorp« folgten, einen Weg durch die Meage, welch« Kops au Kops stau». Aus de« Luiieuvlatz uad die Berliner, straße entlang bildete» mit ihre» Fahnen uud Bonnern die Studirendea der Technischen Hochschule, die Krieger-, Turn-, Gesang- uad Gewerk- vereine Spalier. Punkt 9 Uhr luhr die hohe Braut in da« Portal am Fürsteaflügel in da« Charlottenburger Schloß. Wlr verweisen schließlich noch aus die „Neuesten Nach richten üu< Berlin". Jahresfeier der Evangelisch-Lutherische» Mission zu Leipzig. ii. * Leipzig, S4. Maü Am heutigen zweiten Tage der Jahresfeier wurde im großen Saale des verein«hauses, Neß straße 14. eine sehr zahlreich besucht« Pastoral-Coosereaz abgehaltrn, di« Mancherlei bot, was für weitere Kreise von Interesse ist. Geleitet wurde die Eouserenz durch Herrn Professor II. Luthardt; anwesend war als Vertreter des Klrchenregiments der Präsident de« sächsischen LandeS-Cousi- sioriums Herr von Berlepsch aus Dresden. Den ersten Vortrag hatte der Vorsitzende übernommen, und zwar sprach derselbe über folgende« Thema: „Die anlik- heidnischen Wurzeln des römisch-katholischen BollkommenheilS- ideals". Der Redner behandelte sein Thema in gewohnter Schärfe, namentlich waren es »ine Meage historischerDaten, welche er ansührte, um zu beweisea. inwieweit das römisch-katholische Bolllommenheilstveal Beziehungen hat zu der antiken Welt und deren Religioasanschauungen. Der Bortrag bot den Vertretern der evaageltsch - lutherischen Theotogie eine reiche Fülle von Stofs zu weiterem Gedankenaustausche uud eS schloß sich an denselben eine sehr lebhafte Debatte an, welche zur Entwickelung mancher uruer Gesichtspunkte und An schauungen führte. Zum Zweiten sprach Herr Generalsuperiotenvent l)r. Traulvelter au» Rudolstadt über „die Vorbereitung der Canvikaten aus da« praktische geistliche Amt". Da« Thema darj al» ein sehr zeitgemäße« betrachtet werden, wenn man die Bewegung der Neurelt nach dieser Richtung sich vergegen wärtigt. Die AuSsührungea des Redner« zeigten, daß der selbe rin gründlicher Kenner der «inschlägrgen Verhältnisse ist. Da« Referat gipfelte in folgenden Schlußsätzen: Eine Vorbereitung der Canvidaten der Theologie aus Vas praktische geistliche Amt oach Abschluß der Studienzeit aus den Univer- sitälcn ist nothwendig. Dieselbe muß deshalb von den Kirchen- regierungen als Vorbedingung für die definitive Anstellung gesordert uud geordnet werveu. — Eine allscitige Vorbereitung für da» praktische geistliche Amt wird durch einen Eursu» aus einem dazu eingerichteten Predigerseminar ober durch einen geordnelen BicariatSdieast erreicht. Der Dienst ia der Schule oder die Beschäftigung mit der irmera Mission bietet allein diese allseitige Vorbereitung nicht. — E« ist deshalb noth wendig. daß mehr Predigerseminar« gegründet, daß «in ge ordneter Bicarialsdienst eingerichtet und beide« allen Canvi- datea zugänglich gemacht werde. ES werde unter Beiralh der Kirchendehörden den Canvidaten sreigestellt, welchen Weg der Vorbereitung sie wählen wollen. Eine Verbindung von beiden Arten der Vorbereitung ist nicht auSgeschlvssen. — Als aeeignetste Zeit sllr solche Vorbereitungen empfiehlt sich die Zeit zwischen der ersten und zweiten theologischen Prü fung. und rS wird für dieselbe je »ach Anlage. Vorbildung und Fleiß ein Zeitraum von «in bi» zwei Jahre» genüge». An dies« Schlußsätze, welche seiten» de« Redner» ein- gehende Erörterung erfuhren, schloß sich ein vom Vorsitzen den der Pastoralconscrenz eingeleiteter Mcinnng-auSlausch an und eS wie- Herr Professor v. Lut Hardt zunächst daraus hin, daß an der Universität Leipzig diese Vorbereitung in erster Linie vorzüglich gehandhabt würde durch da» Prediger-Collegium zu St. Pauli. Gleichzeitig bat der Redner den anwesenden Vertreter unserer Kirchenregierung, sich ebensaU» Uder diesen Gegenstand zu äußern, woraus Herr Präsident von Berlepsch bemerkte, baß die Vorbereitung dcr Candidaien der Theologie für da- praktische geistliche Amt von dcr Kirchenregirrung gegenwärtig behufs weiterer Regelung erwogen werde, daß mbessen envgillige Bestimmungen nach dieser Richtung noch nicht hätten getrosten werden könne». Weiter führte Herr von Berlepsch aus, daß außer dem VicariatSdienst und den Predigerseminaren auch die Schule als günstige Dorbrreilung für den späteren proklischen Berus der Theologen nach den bisher gewonnenen Erfahrungen gelten müsse. Auf alle« dieses werde gleichmäßig Bedacht genommen ivervcn. De» Ferneren gab der Redner noch einige weitere Mittheilungen nach Vieser Richtung, gleich zeitig bemerkend, daß die bezüglichen Vorbereitungen noch nicht zum Abschluß gelangt seien. In Hinsicht aus die Vorbereitung durch die Schule schloß sich der Vorsitzende dem Herrn Vorredner an. woraus nach einigen weiteren Ausführungen die Pastoralccnsercnz gegen l Uhr ihr Ende gefunden halte. Musik. Leipzig, 25. Mai. Stadltheater. An die Stelle dcS aus dem verband« unsere- Sladtthcater» anSgeschicdcnen Herrn Capellmeister Mahler tritt Herr Capellmeister von Fielitz. ID Leipzig, 24. Mai. Im Garten de» Kry stall- Palastes haben bereit» die Militairconcerte wieder ibrc» Anfang genommen. Am gestrigen Abend coucerlirle die Capelle de» 107. Regimentes, unter Leitung de« Herrn C. Schwerin, dcr in Vertretung de» Herrn Musikdirektor Walther die musikalische Truppe in» Feuer führte. W>r baden schon ost Gelegenheit gehabt, den „1v7crn" an dieser Stelle Lob zu spenden, und auch da» gestrige Concert ver dient in seinem Verlause al» eine treffliche musikalische Leistung hingestrllt zu werden. Die Capelle war bei allen Vorträgen sicher aus Posten und die Instrumente wirkten so Prompt zusammen, wie eine stramm einexercirle Armee Alle Töne marschirten in der vorgeschriebcne» Bahn, keiner kam zu früh oder zu spät, und Taclschwankungen waren nirgend- benierklich. Die Kritik kann also eine Belobigung für „gute Haltung" rrtheilen. TaS Concert wnrde cin- geleitet durch den bekannten schwungvollen..patriotische» Fest marsch" von Döring, der nnl Feuer zu Enke gesührl wurde und wie immer gefiel. Eine sein nüancirle Wiedergabe wurde auch der Ouvertüre zur Oper „Mignon" von TkomaS. und namentlich der geschickt auSgearbeileten Pdantasie auS dcm „Sommernochl-traum" von Rosenkranz zu Thcil. In dem stellen Walzer „Neu Wien" von Strauß zeigte die Capelle, baß sie auch der leichtgeschürzten musikalischen Muse gerecht werden kann. Da- Programm bot >m Weitere» nock Stücke von Weber (Onverturc zu „Oberon"). Wagner (Sleurr- mannSlied und Malrosenchor auS dem „Fliegenden Holländer"). Schirmer s„S>urm aus Le Bourgel", Galopp) und Walther kKoncko ü I» kolncc» au» der Oper „Die dre, Pinlo»"), die, soweit wir sie gehört baden, ebenfalls eine srische, rxacte Aus führung erhielten. Auch ein Solo für Posaune (Herr Damm) und für Trompete befand sich aus dem musikalischen Menu. Die Concerte in dem prächtigen, zugfreien Garten dc» Kry. stallpalaste« seien allen Musiksreunden empfohlen. * Da« t» Plaue» erschriueud« Blatt „voglländischer Anzeiger »ud Tageblatt" beurlheltt sehr lobend da» von dem frühere» Dirlge»t«n tes Leipzig«, Ouartettveret»« dtrt-lrt« Comrrt. Nach Angabe de« kritischen Sia dvuncle« berichtet dofielb-: „Bon diesem Slandpuncl out k> i a*» -. h.,t der Borsia»» de« Musikv.rein« uud uamcnllich des'»» Musikdirigeai. Herr Semiaaroberlehrer Riedel, welcher sich iro» nicht uur alt Musiker voa grobem Könne», soader» auch zugleich --ls u-woiidicr und erfahrener Dirigent zeigte, alle Ursache, aui diele.' vorzüglich gelungeue Lcmcert mit großer Grang- tduilag zurückzublicken. La« lehr reichhaltige schöne Programm war au« folgenden Nummern zujaiumengeietzt. I) Orcheftersätze: Ouver türen zu „Egmont" v. L. v. Neelbooen und zu „Genoveva" von Robei t Schunia»». 2) llböre: k deutsche Volk-lieber, bearbeitet von Franz Wüllaer. 3) 5 Quartette voa Han« Huber uud 4) Edor- Eolo- und Orchesterlatz „Der Rose Pilqrelahtt" vo» Rodert Schu mann Boa de» sämmiliche» vorgeuanulea Werken, voa welchen ja jede» d.rstlben leine begeifterleu Bewunderer gesunde» haben biirsle, bild'ie doch die P-rle das an SttmmuaSbilder» reiche, duslige Wert „De. Roft Pilgenahn" von Nab. Schumann. Diesem zunächst spräche» am meiste» die übrrau« reizende» uad un« »och uubekanat gewesene» 5 Quartette voa Han« Huber a». Hieraäckift hluterließen die Wülluer'Iche» Chöre, welche wahrhaft herzerquickend wirkte» uad im BolkStoa gebalte» sind, etnea wohltbueadeu Eindruck. Am we»igsten sprach die Ouvcriure zur „Genoveva" vo» Rob. Echuma»» a», lediglich au« dem Gruade, weil sie doch ulcht so recht zwische» dl« so bus- tigeu herrliche» Gelange hmeinpassr» wollte. Die Leistung«» der Künstler wurden im Allgemeine» voa der Zuhörerschaft daakbar oas- genommeu. Line irisch« gleichmäßig au-gebildete Stimme besäße» die beide» Sängertuuea Fel. Auua Hetutg »ud Frl. Margarethe David; die« gilt nomeatllch vo» der Erster«», welche eine äußerst likbliche. umfangreiche uud a»«-ieb<ge Stimme besitzt. Nur wäre es in dem Schumanu'jchea Werke vortheilhaster gewesen, weau die Slimmea der beide» Künstleriauea nicht so gar gleich geartet t» ihrer Klaagsarbe gewesen wäre», da doch für dt« für Alt- u»d Mezzosopran geschriebene» Partien auch da« Vorhandensein der eut- ivrechendea Slimmsärduag erwüascht sei» muß. E« war, bet de» sonst so vorzüglichen Leistungen beider Sängerinnen, i» den Wechsel- griänge» die eine Stimme voa der anderen kaum z» unterscheide». In Herr» Trautermana, der einen zum Bariton aeigeudr» Tenor besitzt, lernten wir eine» rech» schätzen-werthe» Sänger kraue». Er besitzt «tue vorzügliche Ansprache «ud versteht e< sehr gut. »er. schicdene Slaiigsarben anzuwendea, wodnrch ja lediglich ein interessante« AnSmaleu der Gesänge möglich ist. Herr Rad. Hartenstein, der freunditchst seine Kräfte z»r Versagung ge stellt hatte, entledigte sich seiner Ausgabe ia allbekannter be währter Weise. Die Chöre waren sauber studirt uud zeich neten sich namentlich durch große Frisch« uud edle Tongebung an«. Da- Orchester hat sich auch an diesem Abende wieder aus seiner Höhe gezeigt. E« gilt die» namentlich von „Der Rose Pilger- sahrt", in welcher Nickt gering« Ausgaben gestellt sind und oft recht schwierig au-zuführende Stellen Vorkommen; beispiel-weise sei aus die im „Elsenchoc" sür die Violinen höchst unbequem liegenden Figuren hiagewiesen. Der Hauptschwerpunct liegt ja doch mit im Orchester bet dieser Lomposttion, und stad diese abwechselung-reichen, der Natur abgelauschien Bilder durch die vorzügliche Leistung unscre« Orchester« in eindringlichster Werse vor unserer Seele ausgetoucht. Am wunderbarsten trat un« der Satz entgegen „Bist Du im Wald gewandelt", ia dem unsere Bläser, Horn ,c. wieoer ihre Meister, schall bewährten. Sämmtitche Wrrke wurden, wie schon oben erwähnt, sehr sauber einstudirt und gelangten durch die vorzügliche Leitung deS Herrn Eeminaroberlehrer Riedel zu schönster Geltung. Ihm sowohl, al« auch dem geehrten Musikvereiii, welche uns dicsen so schönen unver gleichlichen Kunstgenuß verschafft Hab.'», sei aus da« Wärmste hiermit getankt. Das Eoncert litt, wie e« hier öfters vorzukonimea pfleg», sehr an Länge» wa» immer verhindert, daß man einen Lollqcnuß an dem Gebotenen hoben und mit sich sortnehmca kann. Der Abend würde völlig ouSg.süllt worden sei», wenn nur die Ouvertüre zu „Genoveva" uad „Der Rose Pilgerfahrt", Letztere mit einer Pcuse zwischen dem 1. und 2. Theil, zum Bortrag gelangt wären. Noch weit, weit mehr würde dann diese- herrliche Werk Schumann'« zum Gciinß gelangt sei». 6. * Da- erste Toncert de« 65. atederrbetatsch«»Musik- seste» in Aachen brachie unter Leitung von Han» Richter Beelhoven'- Ouvcriure „Zur Weihe de« Hause«", dann unter Schwicke- rath den „Messias" von Händel ia der Franz'schen Bcarbeitung, Die AuSsührung war (nach der „Kölnischen Zeitung") meist ein« vorzügliche, und sür de» mächtigen Chor im Verein mit dcm stark- bcfttzien Orchester wäre eigentlich ein größerer Saal al- der Le« Lurhouse« wünschcnswerth gewesen. Al- Solisten wirkten mit Frau Morau-Olden (Sopran), Fräulein Spie« (Alt), Herr Mickorey (Tenor) und Herr Perron (Baß), sämmtlch tu einer de« Werke« wüidiqen Weise. Namentlich entzündete Hccra Perron'« beseelter Bocicag die Zuhörer zu lebhaftem Beifall." Den Höhepunkt de« zweiten Abends des nikdercheinischea Musikjeste« bildctea Beethoven'« nkunte Symphonie und der Schluß von Wagner'« Götterdämmerung", bei welch,m (wie die „Barmer Zeitung" mitiheiltl bas Orchester unler Richter'« Leitung, sowie Frau Morau-Olden als Brünnhilde begeisterte Hervorruse ernteten. all» k»1s«ht«hr»hett «h ers»cht» «, Ablrh»»», herseld«, »eil sie nicht »er Allgemeinheit dienen, iandern da« Souberiaterefi, strbern würden. Redner forderte die allgemeine volk«bild»ag bi« zum t2.. ja ielbft 14. Lebensjahre; die höhere» Lehranstalten will er jedoch nicht eiageschlofie» wisse». Herr Stolley-Kiel bekämpfte eben- fall« die Theie» als zu weitgehend, will aber einer aes»»b«n Nesormatioa beistimmrn. Für dir Thesen sprach Herr Möller- Hambarg. — I, der Spreialdebali« stellte Herr Nißma»»- Berlia de» Antrag, a» Stelle der Ködnke'lchen These» an» Opvoriaatlät-gründe» Folgende« autspreche» za wollen: „Der 7. Deuisch« Ledrrrtag erhebt voa Neuem vie Forderung der all gemeinen Volksschule und erachtet alt die ersten Schritt« zur Durch- lühraog derselbe» sür nothwendig: 1) die Aushebnug de« a» vielen Orlen bestehenden Unterschiede« zwischen einer iogeaanvten „gebobr- neu Bolk«schule" oder „Bürgerschule" uud drr aewöhulicheo Volk«, schule, durch welch« Unterschied« dieser letzteren der Charakter einer Armenschule a»sgedrück» wird, 2) die Aushebung der Borschulclafieu mittlerer »ad höherer Lehranstalten und Einrichtung allgemeiner Elementarschnleu sür da« gesammte Schulwesen, 3) die Aushebnug de« Schulgelde« zunächst an allen Bolktjchulea." Der Rißmao»'sil.t Antrag wurde mit großer Majorität angenommen, nachdem die These» de» Ncserenteu abgelehnt ward«». (N. «. g.) Die akademische Luustlmsflelluug in Dresden. ii. In dir Nähe de« ,»letzt «rwähute» Mare'sche» Bilde« hängt «i» aamuthiger vorwurs vom „Wolgoftlee" »oa Ha»« Gudr. ei» aus glitzerndem Spiegel schaukelnder Kaya, a»« dem ei» Fischerbübche, dem Geplätscher »uuger GäaSchr» zvscha»». Otto voa Kameke'« ausdrucksvoller Pinsel hat et» Stück Amvezzothal-S eaerir hmg«. »ändert, einen >n«blick aas de» mächttgen schueeumhülltea Porphyr- kegel der Lreppa ross», der an der Mark des deutschen u»d welsche» Sprachgebietes emporragt. Frrdi»a»d Brütt's Seele-malerei schildert ergreisend eine Scene beim Aa«waadrru»gsagritt«,. Der Dresd- »erHans Laeger läßt sich ta seinem „Winterabend" dir Zauber ei»e« Abendhimmels auf der Eisdecke eine« zwische» Bnchenbcstände» hi». «i»de»de» Flusse« spiegel», der Düsseldorfer Yahrboch vergoldet mit Abendlicht et» lauschige« Stück herbstlicher Waldblöße, F. Skarbina i» Berit», drr sch»eidiae Hrllmaler, fällt t» der dritte» Abth«tl»»g de« ersten Saales mit sei»er „Fischaucttoa tu Blankenbergbe" zunächst i» dt« Auge». Darüber läßt der junge Dresdner, ta München weilende Friedrich Prälß vo» hölzerner Galene eine« ober- bayerischen Hauses zwei prächtige Mädcheuköpse Au-icha» »ach erwünschtem Besuch« halten. Heinrich Nasch in München ist eia tüchtiger Veemaler. Bon hölzernem Bollwerk schaut eiae Fischer«, fron mit Tochter uad Söhnleiu aus die weißbra^deade Fluth hinan«, ringt. Wasser wo Vater» heimkthrende« Boot mit Wind und Wogen und Last find packend, die Figuren sind farbig gat gestimmt, a^ süßlich, nach englischem Seichmack. Eia sonnig heitere« BÜd ist H. Pohle'« in Düsseldorf „Westsälilcye Landschaft". I, Pros. Franz Arndt'« m Dresden „Am Waldbach«" ist besonder« die Luststimmung uud da« den Himmel überschneidende Gehölz fesselnd gestimmt. Der Norweger Munthe ia Düsseldorf hat einen „Winterabend" ans mooriger Haide uud eine vo» herbst- lichea Birke» und Buchen umrahmte, deu Bdeadhimmei zurückblibeud« Lache geradezu entzückend gemalt. Eia ,.Kiader- begräbnig tu Pafieier" voa Pros. Ries stahl in München, in enger, stch gut verlieiender Dorfgosse mit dustger Fern sicht aus Hochgebirge ist b>« aus die köpft von trefflicher barmouilcher, innerer uad äußerer Stimmung. Des Düsftldoiftr« Lindlar ober- italienischer „Wasserfall" wirft rech« dekorativ. Sein LandSman» Irmer bewährt i» einer Harzlaadschaft seine solide Maleret. Im zweiten Saale fällt rechter Hand der Blick ans eia hoch- charakteristische« Selbstbildniß des Pros. vr. Theo». Gross« i» Dre-deu. Da« Skizzrabuch in der herabgesuukeuen Lucken, den Stift in der »ar Brust erhobene» Rechten, weadct der Meister den seeleu- vollea Blick aus dea Beschauer. Dicht dabei hängt ei, zweite« weib- liche« Bildniß voa der Hand Pros. Leon Pohle'«, e»e junge ^raueagestalt in ärmellosem, tief aurgeschatttenem, schwarzem Atla«. leide, da« blonde Haar mit modischem Muschelkomme hoch aofgebaut. ^ 1 Le - . - -. - - -- o ft, Vom 7. Deutsche» Lehrertag. i. * Ter 7. Deutsche Lebrertag wurde am zweitcu Psingst- seiertage zu Frankfurt a. M. durch eine nicbtöff-nrliche Sitzung dcS BorstandcS dcS LandeSvecein» preußischer BolkSschuIlchrer ein- gclcitet. Dieser Verein zählt 14 Zwcigvkreine. Am Abend wurde im Saale de» Zoologischen Garten« eine Borversammiuiig unter Vorsitz de- Herrn Tiersch-Berlin obgehalten, ia welcher der Deiilictie Lehrerlag im Aufträge dcS Ortsausschusses vom Lehrer und Redaclcur R ieS.Fra»k'urt a. M. begrüßt uad die Themata sür die Hauplverionimlnng scstzesrtzt wurden. Am DirnStag Bor- miltog fand die erste Haupiversammiung statt. Zum ersten Vor sitzenden wurde dcr ..Frks. Zig." zusolge, Herr Tie rsch-Bcrlin, zum zweiten Herr I. Haraischjcger-Franksurt a. M., zum tritten Herr Beeger-Lcivjig gewählt. ES sind über 1200 Mil- glieder erschienen. Herr Tier sch leitete die Verhandlungen mit einem dreifachen Hoch aus dea Kaiser rin. E« wurde beschlossen, e n BegrüßunqSlelegramm an den Kaiser zu senden, und hierauf von der Versammlung stehend die Nationalhymne gesungen. TaS Telegramm hat folgenden Wortlaut: „Die ia zahlreicher B rsammlung zum VII. Deutschen Lehrer- tagc zu Franksurl a. M. vereinigten deuttchen Lehrer au« allen deutschen Gaue» deS Battrlaiide« dringe» «hrem vielgeliebte», allver- khtteii Kaiser Friedrich unter den Klängen der NaNonaihymne ein dreiiaches begeisterte« Hoch und verbinden damit die unlerthänigste veisicheruiig unverbrüchlichster Treue, tiefster Verehrung und Hin gebung der deutschen Lehrerschaft und die heißesten Glück- und Eegen-wunsche sür da« Wohl Ew. kaiserlichen Majestät uad de« ge- sawmlcn kaiserlichen Hause«." Namen« der königlichen Regierung zu Wiesbaden begrüßte Regier»»gS- und Schulrath Fkicken die Versammlung. Nanien« der Stadt Frankfurt a. M. Ober Bürgermeister vr. Miguel. Die groß.' Ausgabe der deutsch n Volksschule, bemerkie der Letzlere, be- stehe darin, die Zukunft de« Vaterlandes durch Erziehung tüchiiger brauchbarer Mensche» zu garantiren; da« sei der hohe Berus, dem hie Lehrer ihre Kräne widmen. — Herr I. Haruijchseger begrüßte die Anweiendei, im Namen der Ortsausschusses und der Frankfurter Lehrerschaft und entwickelte dann ia längerer Rede die Bedeutung dc- Lehrerstandes uud der de»tichen Lei reittage. — Herr Backes-Darmftadt gab in seinem Bortrage „Der Deutsche Lehrcrtag" einen Rückblick ans die Entstehung de« Dentschen LchrertageS. Au« kleinen Aniängen Herr»»gegangen, siege er jetzt stark und mächtig da. Zu Aniang 1888 habe derselbe au« 28 Landesverbände» »»I 018 Einzelverbänden und 20 459 Mitgliedern bestanden. Zum Schluß gab Redner der Hoffnung Ausdruck, daß der Tag nicht mehr fern sein möge, an dem dl« Lehr>rversamm« lung und der Lehrcrtag, welche zwar nicht ftindlich einander qegeuüberstLnden. ober auch noch nicht srcu»dschas:lich vereinigt leien, sich zu einem starken Ganzen vereinigen. Er schloß mit eine,» Hoch aus die Schule >m deutschen Vaterland. Herr H. Köbnke- Haiuburg bchaadelle hieraus da- Thema: „Die allgemeine Volks schule'. An drr Hind von Beisp elen legte er dar, wie die Sucht, die Kinder in ri»e höhere Anstalt zu schicken, immer mehr um sich greise, wie diese Frage lediglich eine Frage de- Geldbeutel« für die Eltern geworden sei, und wie manchmal voa eiaer wahrhaften Menschea- quälerei geredet werden muffe, wenn ein talentloses Kind t»« Se kunda oder Priina sich durckilckleppe. Die Kehrseite tieser Erschei- nung sei jene, wo ein talenlvolle« Kind in Folge der Verhältnisse seiner Eltern nicht vorwän« kommen könne. Jede- Kind sollte nach Maßgabe seiner B sähigung ein« wissenschaftliche Erziehung genießen können. Da« Fortkommen eine« Mensche» sollte nicht mehr von dem elterlichen Geldbeutel abhängig sein. Wo die Mittel der Ellern nicht au-reicklen, hob« der Staat eiuzugreiftu. Redner stellte nach stehende Thesen ans: „1. Jede« Kind hat ei» Recht aus de», seinen Neigungen uud Fähigkeiten entsprechenden Bildungsgrad." „2 „Die allgemeine Volksschule", eiae einheitliche Gliederung aller öffentlichen UnterrichlSanstalteu, ist alle!» im Stande, diese« Recht zu verwirklichen." In der DiScuIsion bekämpfte Herr Tews-Verkl» dir These» mit Alle» anmuthige« Lebe» »ad siiiche Lebenslust. Eia künstlerischer Treffer ist Fr. Prälß' oberbayertsche Schützen fest iceor „Hurrah, ein Treffer , wo man nur die Hiutersagadeu einer Reihe ans altem Breidach« liegender, einem Schützen zujubclnder Buben zu schauen bekommt. A. ». Meckel hat eine« seiner trefflichen Wüsteubttder mit Bedniuenstaffagr ««»gestellt L. Kaan« Hai ein wundervoll gestimmte« kleine« Sttleudild gemalt, eine oft« durch herbstlich »»freundlich« Flur hioschreiteade, von Elster» nm- schwärmte ..Botenfrau", deren Berkauftprei« aus — 35000^1 kst- gesetzt ist. Von reizvoller Frische ist eiae nordsriesisch« „Herbftla»d- schast" von Han« Fedderseu. Boa Ernst Han-mann in Berlin ist außer einem seiner äster« al» Borwurs berußten italirui- scheu „MaSftumaler" eia leben-müder, mit wahrhaft Franz Hal«'jcher Krnjt gemalter „Leierkästaer" au-gcstellt. Bros. Edmund Kauold in Kailernhe ist durch zwei seiner hochstimmung-vollen mythologische» Landschaften: „Kassandra" uad „Antigone" würdig vertreten, Matthias Scbmid in München durch sein mit düstere» Ernfte ergreifende« große« Sittenbild „Aus der Wallfahrt". Voa Pros. B. Woltze ist ein« seiner Pastelldilder mit virtuo« heraulgeorbeiteten dopvellen Beleuchtung-Wirkungen vorhanden, eine einen Geidbries siegelnde Alte. Zum Schluffe seien au« diesem Saale noch de« jungen Leipziger« Walter Sqratschöck Künstlerauge nad ge- reifte« Können verralhende „Kühe aus der Alm" erwähnt. Im nächsten Saale läßt Carl Heyn« t» seinem prächtige» „Kalkbruch am Inn" »ach Abzug de- Gewitter« sich wieder Licht und Sonne über Berg und Thal ergießen. Müller-Kurzdelly matt in seinem „Am Wasser" mit erstaunlicher, last unheimlicher Namrwahrhett deu drohenden Losbruch eine« schweren Wetter«. Dcr ganz zum Oberbayer gewordene Hamburger Hugo Kausmau» läßt einen frischen Buben mit einer Dirne schäkern. Paul Baum behandelt in seinem „Borsrühliug" die Lichiprobleme der Hellmalerei mit kecker Sicherheit. HugoDornaut in Wie» erweist sich ia seinem „Waldinnerea" mit Morgenstimmung al« «inen der gewieg- lestcu neaerea Landschafter. Ed. Leon har dl bleibt, da-beweis» auch seine ..Waldmahle in Abenddämmerung", al» Verkünder drr Reiz« dcr sächsischen Schweiz unerreichbar. Han« Thoma « Frankfurt a. M. bleibt trotz mancher Eigenheiten in seiner Art bedeutend, da» beweisen sowoht seine aus den ersten Blick wunderlich anmntbenden „Bogenschützen" al« auch Doppelbildniß einer „Frau mit Kind". Mit diesen etwa» slächenhasteu. doch bei näherem Zuschaueu gut mod-ll ri-n -> möge heute die Wanderung beschlossen sein. «dols «e««ke. Gewinnt s igln,je IIS. köttigl. sächs. Landes-Latter»«. Gezogen ia Leipzig deu 24. Mai 1688. cbne ckei-Lyr. K»«dr»« »av-re». Kr. MÜL Solleetion. 78981 SvstVS bei Herrn George Meyer, Leipzig. 7451 1LVVK - . I. B. Schienzig, Altenbnrg. 964 5VVV « » Loui« Damm, Bernburg. 7755 5000 « » G- A. Borvitz, Reudnitz. 11997 5000 » « Georg Blauhutb, Leipzig. 59805 5000 » « Ernst Kunze. Ehemnitz. 72434 5000 « » George Meyer, Leipzig. 83980 5000 » « Adolph Simon. Loburg. Ge»t«ne »« L000 Mark. Nr. 3212 4642 5303 575« 6636 8505 10234 >0269 147v, 18382 18782 19933 21662 34400 37345 37997 41017 41386 4S878 48620 49142 57941 62178 62282 63102 63122 69171 69877 741S0 80440 89742 8SS2S 90269 92832 93673 99516 99740. Ge»tn«r,» 1000 Mark. Nr. 2798 3338 4168 5724 8857 8924 I 227Z I29Z3 13931 I5K53 16246 19174 24532 26274 26978 28225 30093 30219 32874 33869 34309 34387 37016 38792 44318 46360 46665 49586 53592 55165 55494 58637 61382 63873 64696 65688 67313 67395 67959 68052 70719 72593 73818 7606.3 76139 76758 80391 80876 81257 84963 86544 88063 88391 88528 92.384 9303l 93728 93753 S7SI2. Gewinne zu 500 Mark. Nr. 1693 3504 5552 7686 9l36,7 9435 l'2320 12864 12865 21996 22358 24436 25,64 2.5457 26363 26394 28903 3386? 33996 36454 37065 37379 38846 39051 40091 41751 42453 44356 46967 47052 47573 48046 48940 50072 57294 57666 58499 61360 6528.3 67561 67657 68403 6955«' 75219 75381 76951 781:34 78388 78892 79965 83054 84692 87297 87488 8812? 91545 95312 S9244 99712. Gewinne z» 200 Mark. Nr. 219 557 103« 2392 3320 3325 4053 6964 703« 7133 7549 8229 8787 I0I82 1045t 11920 13661 13754 14069 11392 17178 19708 21377 21858 21879 223l? 22332 22591 2282.3 25436 25562 26071 286-43 28644 28925 31677 33458 3381.3 33961 35377 36892 38269 4007Z 41006 42976 13063 13611 15168 45316 16474 16553 19600 50989 51120 5lI21 51802 52172 54320 56479 61233 6i998 64408 64555 65701 6667? 6752.3 69403 70292 71837 71950 73261 74189 75755 770l7 77995 78020 7S874 81316 83911 85815 85879 86716 8S536 90108 91633 92190 S25S8 95201 95522 k-5599 95601 965« 98 >18 98571.
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