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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-26
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.05.1888
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SM rath«, d« ^ch» »»«ß«e»ch»V»»d»» Tay* »rd»», Pütt. Bo, d», tzehitte» Deschlüffea dürflt ««-'Folgendes rn:>Lb»«nSw-rth Kl». Der Etat für da» neu« Ge!chüsis,ahr 1888 wurde «it r»er Esi>«hme v», 69 750 ^ uvd mi« einer Ausgabe vo, 481S9 seftgetzellt. Der Krtegervnband vo» Berlin »ad Uniae-r»h be«»tr,g«» hierzu daß ei» onssührlicherer Etat dem Ab- aeoid,ete»t»ae »nr Yeralhitng and Veschlußsaffnug Vorgelen« werden solle. Die versa«»l»^ lehnt» die» jedoch ab and nahm dagegen den »o» Adgeordaet», Müller-GSNiugen gestellten Antrag an. wonach der Geschöftsberichr für da« abgeloasene Geschäftsjahr die Deaadlag« für den Vonwschlag de» aeven Jahre» bilden soll. Do- gegen ward« der vom Gothaer Kriegerverband gestellte Antrag -ns Herabsetzung der Verbavd«ste»er vo, 2 aas 1 ^ pro Kops »nd Jahr, ierner die vom Berliner Kriegerverbande gepellten AilrLge, wonach alle romBundetvorstand beabsichtigten uenenUatcraehmnigen undTtistnagea der Genehmigvag der Ldgeordaetratage brdürsen, und die ErhShung rer vom Bundesvorstände zu zahlenden Unterstützungen vo» der Beciommlnng -bgeleh». ES fand dierous die Re», bez. ErgänzungSwahI de» Bundes- Vorstande» statt, wobei zu Mitgliedern desselbe» die Herren Major Müll er. Münster. Hanptmaaa apd In'endaaturrath Zander. Mona, Hoaptmann a. D. Mo»tano»-Berlin, Premierlientenant a. D. Weigel.B-rli». Oberst z. D Gsetze und Bankier Wald» man».Berlin gewählt warben. Herr Major von Schwede». Meiningen berichtet» sodann in ei»gehendster Weile über da» dentsche Krirgerwatseaha»» Glück-burg i» RSmhild, wobei derselbe ieiar Aasführnage, darch eine» Grnadriß erläuterte. Mit großer Därme schilderte der Red»er hierbei dir segrutreich« Einrichtung n,d dir bi»hcr erreichte» Ersolg« der Anstalt, i, der bis jetzt bst Waise» sstnabe» »ad Mädchen) erzogen werden, und wandte sich mit der Bitte on die Abgeordneten, da» edle Werk auch in Za- ianst »ach besten Kräften zu »aterstützen. Dir Anträge de» 85. und de» 3. Bezirk», welche eine bestimmte Waiseuhau-steuer vo» de» BnudeSvereinsmitglirder», ohne dir Bestrebungen der Fechtaastalt za beeinträchtige», »» erhebe» wünschten, wurden abaelehn», dagegen d«, Beretara «mpsohle». durch eine freiwillig« Abgabe dir Sache de» Waisenhause» za »nterftütze». Nachdem eine Reihe von Anträgen zu in Theil von der Tagesordnung abaesetzt. z»m Theil vvu den «attagsiellern zarückgezogrn worden war, erfolgte nach 4 Uhr Nachmittag der Schluß de» ersten SipungStage». Herr Hauptmann Engel führte hieraus im Parke de» Sibützenhaose» Uki-ungen mit der Kraukenttägercolonne vor, die durch ihre exakte Autsührnng die vollste Aaerkenauug der Kameraden und de» zahl» reich erschienene» Publicum» saadea. Eia gemeinschaftliche» Mütogrmahl vereinigte nach der ernste» und aastrengenden Arbeit die an» den verschiedensten Lhcile» de» deutschen Vaterlandes herbeigekommeuea Bcrtriter der Verbände und Bezirke de» deutschen Kr cgelbuadt», unter denen sich auch ein Ab- geordneter an» Metz befand. Der Abend wurde mit einem Aurslug nach Jäschkeuthal beschlösse», Nachtrag. Achuhmacherstreik. * Leipzig, 25. Mai. In der gestern Abend im Saale de» Nestanraul» „Bellevue" abgehalten-n »kseullichen Schuhmacher»», sammluug, die vo» etwa 120 Personal- besuch! war, wurde der Streik der Schuhmachergchilsen sür beendet erklärt. Die Ber- sammlung selbst nahm einen kurzen und glatleu Verlaus. Herr Th i eure sprach zunächst an Stelle de» augeblich von eiuer Reise noch nicht zncückaelkhrten VertranenSmanac», Herrn Richter, über da» Thema der Lege-ordnuug „Unsere Lage" and »heilte hierbei mit, daß eiwa der Arbeitgeber den Gehilsentaris angenommen bätten und nur roch 15 bi- 20 streikende Gehilfen vorhanden sind. Die Versammlung nahm nach kurzem McinungrauStousch folgende Resolution au: „Die heute am 24. Mai im Saale de» Restaurant Bellevue tagende öffentliche Versammlung der Schuhiiiachergehilsea von Leipzig »ad Umgegend belrochiet die Weilcrsortsührung de» Slreike» all nicht zweckmäßig and verspricht den Streik vorläufig auszuh.bea. Ferner versprechen die anwesenden Lchuhniachergehilsen pro Woche 1b ^ in einen zu grüadeudea UnterstützuagSfond» za zahlen, um den Meister» nicht mittellos bei einem etwaigen zu. künftig«» Streik entgegenzuftehea." Nach der Mitiheilung des Herrn Thteme, daß io einer demnächst einzaberuseadea Versammlung die Abrechnung über den Streik vorgelegt werden soll, erfolgte der Schluß der Versammlung. Entscheidungen des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) l>. Leipzig, 24. Mai. (Ist da» Vergaügen eia vor rheilk) Diese ftrasrechlllch bedeutungsvolle Frage wurde tu einer der letzte» Sitznnaea de» Reich»geri»i» (1. Slrassenat») erärirrt. El giebt gewisse Verhältnisse, iu denen eia sinnliche» Vergnügen unbestritten als ein Boriheil, sogar als ein VermSge»»v0ilheil an gesehen ward; hier aber Handelle e» sich um den Boriheil bei der Hehlerei, and in Bezug aus letztere schein» die obige Frage noch nicht eudgiltig erledigt zu sein. Der zur Verhandlung stehende Fall war folgender: Der achijährige und daher strasunmündige Loh» der Bauerleheleole Butz von Festes» hatte iu einem seinem Vater nicht qehörigea Jagdbezirke ein sehr junge» Reh eingesangen, welche» dem Verenden nahe war. Tana hatte er e» irgendwo untergestellt und za Hanse von seiacm Funde Mtitheilnng gemacht. Aus Geheiß der Eltern wurde dann da» Thierchea hereingehol» und sorgfältig ge rsiegt, sodaß e» bald wieder gesund und kräftig wurde. Um ihren Kinder» eia Vergnügen za machen, behielten die Eheleute Butz t-a- Reh t» ihrer Wirihschast und zogen e» aus. Im Herbst 1887 wurde Herr Butz deunacirt, daß er Jagdwilb au« fremdem Bezirke in seinem Besitz habe; aber kaum holte er hiervon Keuutuiß erhalten, al« er zur großen Betrüblich seiner Kinder da» Reh in den Wold zurückschickte. Dora», daß der Besitz desselben strasbar sein könne, hotte er nie gedachl, und er halte daher a»ch nie eia Hehl daraus gemacht, daß er ein Reh besitze. Indessen, die Sache war einmal angezeig» und kam auch vor dem Landgerichte Deggendorf zur Berhaadluag. Die Eheleute Butz wurden der Hehlerei ongcklagt, da man aanahm, daß sie da» von ihrem Sohne durch eine objektiv strasbare Hand ung erworbene Reh „ihre» Vor. theil- wegen' an sich gebracht hotten. Die Straskammer erwog inlbesoaderr die Frage de» Boriheil» und gelangte dann zur Frei sprechung beider Angeklagten. Do» Uriheil sprach sich dahin an», daß die Angeklagten von dem Reh keinen Boriheil gehabt hätten, da sie e» gepflegt und ge. füttert, sich also noch Kosten gemacht hätten, lediglich um ihren Kinderu eiue Freude zu bereiten. Nur die Kinder hätten einen „vonheil" davon gehabt, daß der Later da» Reh behielt, insofern überhaupt da- Vergnügen ol» ein „Barthel!" er» scheine, and nar de» Vergnügen» seiner Liuder wegen habe der Baier da» Reh au sich gebracht. Daß Hcrr Butz letncSweg» die Absicht gehabt habe, materiellen Bortheil aus dem Reh zu ziehen, geh« unier Anderem daran» hervor, daß er sich geweigert Hobe, da« Reh zu verlausen, ol» ihm Jemand 23 ^l für dasselbe bot. — Nuu hatte der Slaaltauwalt gegen da» sretsprechende Uriheil Revision rmgelegt and darin gerügt, daß sein Antrag aas Aussetzung der Verhandlung obgelehiit sei. ohne ,m Unheil erwähnt zu sein, ferner bekämpfte er die Anschauung de» Landgericht» brzüglich de» , VoN heil«". Der ReichsauwaU erachtete die Revision sür nicht begründet und sühne etwa Folgende» an»: AutweiSlich de» PiotokollS war jener Antrag nicht särwlich gestellt, sondern nur ganz allgemein al» eventuell« Aatrog bei dem Hchlußaatrage de» Staatsanwalt», das Gercht war daher auch nicht verpflichtet, eingehend zu begründen, wethalb e» dem Antrag« keine Folge gegeben. Ter StaatSaawali mein« dann» die Angeklagten hätten einen Larihe.l von dem Reh gehabt, weil ihnen 23 ^l für dasselbe gedoien seien und e» also ein Werihobject gewesen sei. L» ist aber ausdrücklich seftgestellt, das die Angeklagten da» Reh an sich gebracht haben, um dem Tdiere da» Leben zu rette», da r» kränklich und abgemogert war. uud daß «» ihnen nur durch Aufwendung vieler Mühe und Sorgfalt geluuge» ist, da» Thier groß zu z ehe». Erst nachdem die» «lange», hoben sie da» Reh bebalien, um ihre» Kindern damit eine Freud« zu machen. In dem Aasichbringen liegt hier roch kein Vorthe«. weil dasselbe nur geschehe» ist in der Absicht, dem Tdierchen da» Lebe» z» retlnu Damal« war das Reh weder rin We thobjech »och war e«, weil krank, geeignet, de» Ktadrrn al» Sk»e>genosse zu diene» «nd Freud« »n bereite,. Ueberhaupt mußtra die Augekiogteu erst besonder« Sorgfalt »nd »ich« unerheblich« Kosten auswenden, um da» Tpter z» einem Werthobiec» z, machen. Drau sür die späiere Zeit et» Nnrttzrkk in dem sinnliche,, psychischen Genuß gesunden werde» sollte, »a» ich noch sehr bezweiske, so kommt di<» doch nicht t» Beivncht, den» der Hehl« muß in dem Augenblick de» «»sich bring«,« dte Ubfich» hnde», sich eine» Vor«hell zu verschaffen, und e» tst ntch« sestgestrH dnß dt« «»geklagte« von vorahrrei, die Absicht hatte», mlt de» »eh ihre» Kilcher, et,« Freude zu machen. Wenn der staultchr Ge»»ß bestimmt ist, ei» Bedursn-ß zu decken, kaua er U» et» „Vorlhchl" a»«ette» Werda«, ab» Genüsse retd psychischer Vowheil z» erachte». h»b jedoch da« Urthrsl aus, weil e» die für hegrüudA anfgh, ohne de» sonstige. An». * Leipzig, 25. Mai. Mit dem gestrigen Nachmittag», scbnellzngr ver Dresdner Bahn um S Uhr 1L Min. reiste Se. Excellenz de, Kriea«m inister Gras von Fabricr nebst Gemahlin von yler nach Dresden zursick. Leipzig, 28. Mat. Stadttheater. 2n der heute Abend im Alten Theater stattfindenden Ansslihrung de« „Brttelstudent" verabschiedet sich Herr Kaiser vom hiesig«, Publicum. Die Wiederaufnahme d«S „vettelstudrnl" in da» Repertoire hat sich al» ein glücklicher Griff erwiesen. Die jüngst stattgehabte erste Wiederaufführung erzielte einen vollen Erfolg. — Neue« Stadttheater. In der heutigen Aufführung de« Schwanke« „Reis.Retslinaeu". dessen Titelrolle von FriedrichMittrrwurzer gespielt wird, gastirt al«„Pri«ka" Krt. Walther dom Hrslbeater in Souder-Hausen. — Der Beginn der Vorstellungen ist im Neuen wie im Alten Theater an beiden Renntagen um 7 Ubr angrsetzt — Nnfer Mitbürger, der Schriftsteller Herr vr Max Oberbrryer, erhielt von Sr. Hobeit dem Fürsten Leopold von Hobenzollern eine kostbare Chiffre-Nadel in Brillanten mit der Krone in Anerkennung feinr» Werke» „Fürstliche Charaktrrzüge". — Für die bevorstehenden Frühjahrs». Rennen möchten wir in Erinnerung dringen, daß zu Verhütungen von Stockungen in den ansahrrnden Wagenreihen e« erwünscht ist, wenn die Insassen von Lohnsuhrwerkeu da« Fahrgeld gleich beim Emsteigen berichtigen, damit beim Eintreffen am Renn. >latze durch di« Bezahlung kein Aufenthalt de« benutzten Lagen» herbeigrfübrt wird. — Ueberstelgungeu von Barrißren oder sonstige» Abschließimaen. am Satlelplatz«. vor den Tribünen oder wo sonst, sind nicht arstattet und werden die Aussicht-organr dergleichen Zuwideryandlungea streng in« Auge saffeo. Hunde nach dem Rennplätze mitzubringen, ist ebenfalls verboten. Endlich kann auch nicht geduldet werden, daß bei einem etwa vorkommrnden Unfälle da» Publicum, um Hilfe jn leisten, in die Bahn eindringt, so gut die« aucb gemeint sein mag. E» sind alle Vorkehrungen getroffen, daß m solchen Fällen die schnellste Hilfe bei der Haud ist, währenv der Zudrang de- Publicum» dieselbe leicht verzögern kann — Die Direktion der Leipziger Pferde-Eisenbahn läßt au» Anlaß der aus dem Rennplatz heute uud morgen lattfindenden Wettrennen die Wagen der nach der Spieß brücke führenden Linie während der Renneu bi« zum Renn platz Verkehren» und stellt außerdem Exlrawagen ru>. die vom Augustu-vlatz (Wartehalle gegenüber der Post) nach dem Rcnn- piatz iu Zwischenräumen von 10 Minuten fahren. Bezüglich der Abfahrtszeiten verweisen wir aus dea Anzrigenthcil. * Leipzig. 21. Mai. Mit gestern hoben die regel mäßigen Eoncerte in den reizenden Gartenanlagen de» Restaurant« „Bayerischer Bahnhof" ihren Anfang genommen. Wie fest sich diese Veranstaltung beim Publicum eingebürgert bat, dafür spricht die Tbatsache, daß trotz der etwa« kühlen Temperatur de« gestrigen Abend» doch die An lagen mit ihren Colonnaden vollständig besetzt waren. Die Ausführung der Concerle liegt wiederum in den bewährten Händen der Eapelle de« 134. Insantrrir-Regiment« welche unter der au»gezeichnetea Leitung ihre« DirectorS Herrn Iahrow mit dem Ervffnuna-concert dem ansehnlichen Publicum einen wirkliche» musikalisches Kunstgenuß bereitete. Da» Programm war sorgfältig und geschickt zusammengestellt und dl« rechte Eintbeilung bezüglich der klassischen uud mo- deinen Musik getroffen. Da« Gebotene fand dankbare Auf nahme. * Leipzig, 2d. Mai. Die diesjährige IV. Lersamm lunq der Vorturnerschaften Sachsen«, an der z. Z die Turnvereine zu Chemnitz, Dre»den. Leipzig, Zwickau und Plauen theilnehmen, wird am 27. Mai in letztgenannter Stadt abgehalten. Zweck der Bereinigung ist die gegenseitige Anregung durch Vorführung neuer Uevungsqruppen, und nehmen in der Hauptsache nur die Vorturnerschaften daran Theil, da in den Händen derselben zumeist ausschließlich die technische Leitung der Vereine liegt. Für turnerische Arbeit ist ein Zeitraum von 4 Stunden angesetzt, und zwar finden zunächst gemeinsame Ordnung»- und Hantelübungen. olSdann Turnen der Vorturnerriegen, hieraus gemeinsame« Rirgenturnen ohne Vorbereitung und Kürturnen statt. Die Vereinigung hat sich alS Ver Turnsache höchst förderlich erwiesen und wird diesmal ihren Zweck ebenfall» erfüllen. Ein Ausflug nach Iockcta beendigt den Tag. — Mit dem beutigen Tage erfüllt sich der Zeitraum eine« BierteljahrhundertS, seitdem der Markthelser Herr Näumann im Hause F. Volckmar in der Baar packet »Ablheilung ununterbrochen thiilig ist. Wie in allen ähnlichen Fällen, so nehmen wir auch von diesem Berus« jubiläum gern Kenntniß. — Wer den schönen Biüthenschmuck der Lorbeerbäume noch nickl kennt, dem ist die beste Gelegenheit geboten, solchen kennen zu lernen, im Gutenbergkeller-Garten. Von den daselbst ausgestellten ca. 50 Bäumen blühen fast alle Ueberhaupt ist der Aufenthalt in diesem Garten schon jetzt wegen der vorzüglich reinen Lust recht angenehm. Z Leipzig, 25. Mai Beim Vorübergrhen an dem Huudegeschirr einer GrÜnwaarenhändlerin au« Stötten! ) wurde gestern Nachmittag rin tOjähriger Knabe, Sohn einer hiesigen Schullebrer-wittwe. von dem Hunde, den man beim Füttern den Maulkorb abgenommeu hatte, plötzlich ange sprungen und in den linken Oberarm gebissen. Zum Glück erlitt der Knabe nur ein« leicht« Verletzung. — Denselben Abend betraf in der Moltkcstraße einen hwr wohohasten Arbeiter au» Belger-Haln, al« er beim Absahren eine« be ladenen Kohlenwagen« von einem dortigen Kohlenablagerung«, platze den Wagen mit schieben hals, da» Unglück, au»- zurulschen und vor ein Wagenrad hinzosallcn, dabei aber durch Uebersahren einen Bruch de» rechten Oberschenkel» und de« linken Fußgelenk» zu erleiden. Der Verunglückte mußte mitttelst Krankentransportwagen» in da» Kranke» hauS untergebracht werden. — Ein condition»Ioscr Kellne au» Medewitz, gegen welchen der Verdacht vorlaa, einem Kellner in einer Restauration der Windmühlenstraße einen Rock gestohlen zu haben, wurde in vergangener Nackt in einer ankeren hiesigen Restauration betroffen und al« Dieb entlarvt. Er hatte fick überdies eine« Zechbetrug» schuldig gemacht und kam nunmehr aus dem Naschmarkt zur Haft. — Heute Nach mittag entleibte sich au» noch unbekannten Gründen ein hier in Arbeit stehender, 26 Jahre alter und unverheiratheter Ofensetzer au» Spre»,berg. Der Unglückliche hatte sich in seiner Schlafstelle in der Tauchaer Straße mittelst eine» Nevolver» in den Kopf geschossen und sofort getvdtet. * Leipzig, 25. Mai. Von der zweiten Straskammer de» hiesigen königl. Landgericht« wurde in der heutigen Hauptverhandluna der Dienstknechl Friedrich Albert Hofs« mann au« Muschwitz wegen Diebstahl« zu 10 Monaten Gefänaniß. al- Zusatz zu einer ihm vom königl. Landgericht Naumvurg unlerm 2. März d. I. zuerkanulrn Gesängniß» strase verurlheiit. * Reudnitz. 25. Mai. Aus der Cbansseestraße hierselbst belästigte am zweiten Psingstjeiertag ein Mann dir Passanten aus die gröblichste Art und Weise, we-halb seine Festnabme erfolgte. Wie sich nun später herausgestellt Hot, war der Arrestant irrsinnig, so daß derselbe nunmehr der Irrrn« klinik überführt worden ist. — In welcher Weise unsere erst vor verbällnißmäßig kurzer Zeit in da« Leben gerufene Volksküche einem Bevürsniß cntgegenkommt. da« legt der Umstand dar. daß gegenwärtig im Durchschnitt täglich 100 bi« l30 Portionen Esten daselbst verkauft werden. Die übrigen« sehr reichliche Portion kostet nur l5 ^s. Die Volks küche ist in zwei — 1« »in« sür Mäuu^r «nd volkmarSdorf, 25. Mal. Testern wurde« hier zwei Gewehre, zwei Seitengewehre, ei» Paar Hosen unv ein Säbel mit Troddel gesunden, welche Sachen zwei Soldaten gehören, die vom lOS. Regiment seit dem zweiten Feiertage ent wichen sind. Bi« jetzt ist man der Entwichenen noch nicht jabhast geworden. — Die arsammten Acliven der politischen und Schulgemeinde belaufen sich in diesem Iabre aus 478 87k die Passiven aus l?6 l98 so daß unsere Ge« meinde sür 1888 einen BermvgenSbestand von 272678^4 ausweist. * Eutritzsch, 25. Mai. In dankcnSwertber Weise ist «euerding» eine bessere Wegeverbindung zwischen hier und Gohlis angeregt und angebahnt worden, denn die gegenwärtige Verbindung zwischen beiden Olten wirb immer unzurrichender, je näher diese baulich aneinander rücken In erster Linie wird der Fährverkehr Berücksichtigung finden müssen, dann dürste aber auch der Fußverkebr durch eine bessere Verbindung nur Nutzen und Förderung finden. Ieyt. ur Sommerszeit, ist der diesseits de» Bahndammes gehende sußweg zwar ganz angenebm zu gehen, aber im Winter hat man Mühe, den langen Wiesenweg zurückzulegen, zumal wenn der Schure die Spuren desselben verwischt hat. * Plagwitz. 24. Mai. Herr Maschinensabrikant Sack »ier hat seinen Arbeitern anläßlich seine» 25 jährigen Jubi läum» als Anerkennung für dte ibm überreichten Geschenke Tage Löhnung (sür den 2., 3. und 4. Feiertag) im Borau» auSgezahlt, ihnen aber sür diese Tage frei gegeben. Darob herrschte natürlich unter den Arbeitern große Freude. -» Großzschocher, 25. Mai Dea Spaziergängern, welche sich am gestrigen Nachmittag in den herrlichen Park anlagen de« benachbarten» dem sächsischen Gesandten am Berlin» Hose. Grasen Hohealhal, gehörigen Ritter- ante» Knauthain ergingen, wurde plötzlich ein grausige» Schauspiel geboten. Gegen >/iü Uhr brach an« den bisher in stiller Ruhe daliegenden Wirtbsch ast-gebäuden dicker Qualm und gleich daraus helleFlammen durch da« Dach, und im Augenblick brannte da» ganze Gchäudc. E» war die Scheune, welche schon einmal vor mehreren Jahren nieder- gebrannt war. Sofort ertönten die Sturmglocken uud nach »rzer Zeit rillen Spritzen von nah und fern herbei. Ihre Arbeit war aber einr beschränkte, da von der brennenden Scheune in Folge de» ausgestapcllen Material« nicht« zu retten war. Groß war aber die Gefahr sür die dicht daneben ge legene Brennerei mit SpirituS-Niederlage. und diese galt e» zu schützen. Die Spritzen sandten unzählige Mengen Wasszr aus diese» Gebäude, und so wurde r» bei der Herr- schenden Windstille vor dem Brande bewahrt. Plötzlich ging aber durch die versammelte Menge ein allgemeiner SchreckenS- rus. Aus dcm Dache de» großen StallgebäudcS züngelte eine kleine Flamme, welche durch ein brennende« Stück, da« an der Scheune dahin geflogen, entstanden war. Sofort wurde auch dahin eine Spritze requirirt, welcher e» gelang, da- Ge bäude vor weiterem Schaden zu bewahren. Die Scheune aber brannte völlig au», doch blieben die starken massiven Mauern erhalten, welche schon den ersten Brand auShielten. Ei» großer Schaden wird dem Nittergute kaum erwachsen, da sämmtliche Gebäude und Inventar versichert sind. Ueber die Entstehung de« Brande» herrscht völlige» Dunkel. — Al» wir gegen 7 Uhr die Brandstätte verließen, war alle weitrre Erfahr beseitigt. — Rötba, 23 Mai. Am gestrigen Tage bei Gelegen heit de« Ercrciren» der hiesigen Schützeogesellschast wurde derselben eine ganz besondere Ueberraschung bereitet. Herr Gerbereibcsitzer Findeisen, welcher diese- Iabr da» Fest seine- 25 jährigen Emlritt» in die Schützengcsellschast seiert und die Cbarge eine» Ober-Lieutenant« in derselben rinnimmt, schenkte derselben zum bleibruden Andenken und al» Zeichen dafür, daß e« ihm vergönnt war, viele frohe Stunden in mitten derselben zu verleben,zwei wcrthvolleBöller. Dieselben wurden in der Iauck'schen Glockengießer« in Leipzig her gestellt und zeichnen sich durch die saubere Anserligung ganz besonder» au». — In Wurzen mußte kürzlich ein Gymnasiast von ver Anstalt verwiesen werben, weil er in einem Productengeschäst die Ladencaffe geplündert hatte, während die Labeninhaberin die von dem Schüler verlangte Flasche Bier herbeiholle. Der Knabe stammt au» Berlin. -r. Oschatz, 25. Mai. Die hiesige Schühengilde, welche vom 3l. Mai bi» 4. Juni d. Ä. ihr 350 jährige» Jubiläum festlich begehen wird, gehört mit zu den ältesten Deutschland». Schon im Jahre 1365 wird dieselbe zur Zeit Karl'» IV. bei Gelegenheit einer Fehde genannt, welche die wehrhaften Bürger vonTorgau in Verbindung mit Oschatz gegen wegclagernde Raubritter sUbrlcn. Da der Gilde nähere Daten über ihre Constiluirung feblen, so feiert sie den ersten AuSzug aus ibren jetzigen Schießplatz, welcher am 28. September 1537 erfolgte. In demselben Jahre erbaute sie sich daselbst auch ein HauS. zu welchem der damalige Kurfürst Job. Friedrich der Großmülhige da« Bauholz lieferte. Im Jahr« 1574 war hier ein solenne» Vogel- »nd Scheibenschießen, zu dem außer der Ritterschaft auch Schützen au» Dresden, Pirna, Stolpen, Bischofswerda, LeiSnig und anderen Städten, 47 Meilen im Umfange, eingelaven worden waren. Die dazu nvlbigen 5 Buck EinlaLuiigSbriese wurden in Leipzig ge druckt. Ter 3VOjähriqe Gebeullag wurde 1837 durch ein Festschießen gefeiert. Die Gilde war früher drcilheilig und bestand au» den Jägern, den Schützen und der blauen Compagnie Gegenwärtig bekleidet sie sich durchweg mit geschmackvollen Joppen. Da» alte 1701 erbaute Schutzenhau» wurde 1870 abgebrochen und ein neue» errichtet. Die Einweihung de« neuen Gebäude« erfolgte den g. und 10. Juli l87l. Zu dieser Feierlichkeit, mit welcher zugleich die Fabnenweihe der blinden war, hatten l6 Städte Einladung erhalten. Die geweihte Fahne war ein Geschenk der damaligen Schützen srauen. Außer dieser Falmc besitzt die Gilbe noch zw« Fahnen. Die sogenannte Jägersabne ist rin Geschenk der Stadt vom Jahre 1805 unv die andere «in solche« vom König Friedrich August den Gerechten vom Jahre 1807 Alle Truikgesäße sind cbcnsallS »och in, Besitze der Gesellschaft Die neuen Slatuken datiren vom Jahre 1870. Im Jahre 1887 baute die Gilde die neuen Kchrscheibcn, deren Ein weihung durch ein große» PreiSschicßen am 28., 29. und 30. August desselben Jahre» staltsanv. Die bevorstehende Jubelfeier, sorgsam vorbereitet, wird jedenfalls da« schönste Fest der Gilde werden. * Crimmitschau. 21. Mai. In schönster Weise hat sich auch diesmal wiederum der AohltbätigkeitSsinn unserer Einwohnerschaft bewährt, al» c» galt» den durch die WasserSnoth bedrängten deutschen Ländern helfend bcizu springen, denn «» beläuft sich da» Gcsamiutcrgebniß der zu diesem Zwecke eingelciletcn Sammlung aus 46l7 35 Hiervon sind bei der Expedition de» „Tageblalle« und An zeigerS", welcher sich die Schilderung der Nothlage der Be drängten besonder» angelegen sein ließ, 2083 ^4 49 ^ ein- gegangen. äMarkneukirchen. Dom 1.Juni abersahrendieEisen- babnverkehrSverhältnisse sür Markneukrrchen Sck öneck unv Klingen! hat insosern eine Veränderung zum Besseren, al» die Generaldlreclio» der königl. sächs. Staat» bahnen einen Abcnkzug eingelrgl hat, welcher 10,lk in Adors abgeht, 10,23 nach Markiicnlirchen. 10,52 nach Zwota unv I l.10 nach Schöneck kommt. Der bctr. Zug kehrt dann nach Zwota zurück und fährt nach Klinaenthal, wo die Ankunst »reilich erst l2.ll e,folgt. Dem reisendem Publicum ist mit Einlegung diese» Zuge« ein schon oft und dringlich ausge sprochener Wunsch erfüllt worben, und nun erst ist cs mög lick, von Plauen au« Abend- 9,11 unv von Leipzig au« Abend» 6,2 mit der Eisenbahn noch bl» in da« obere Bogt land gelangen zu könne«. Ein neuer Abcndrug. welcher 8,23 in Klinge,ilhal gtgeht nnd über Markoenkirchen 9.37 in Ador ankomml. geryjlhrt AusApß an den letzten Ang nach Iran ,en«datz nnd Eger, bez. t k.26 an den Eourierzuz nach Leipzig. Für den Localverkehr ist oer letzigenaunte Zug vou großer Wichtigkeit. -r- Bad Elster. 2t Mai. Wie in jedem Iihre, fo ist au» diesmal nach ren Pstngstseierlaaen der Zustrom von Gästen ganz bedeutend gewesen. E» sind schon über 300 Bavegäile angemelvet »nd für eie nächste Woche sind noch viele Wohniuigcn bestell«. E» ist aber auch jetzt wirklich prachtvoll hier. An den Tannen, Fichten und Föhren sproßt schon der zarte Moiwuch» unv giebt dem Walde ein herr licke« Gepräge; im Walde selbst ist der Boden mit unzähligen Blüthcn de« Heide!« unv Preißelbcerkraute» bedeckt, wodurch er da« Ansehen eines Blumengarten» erhält, und überall zeigt sich erst jetzt der Frübling in seiner ganzen Pracht. — Der Plan, unterhalb de» Schillergartens «n Sommertheater zu erbauen, ,st wieder ausgetaucht; hoffentlich kommt er dir«» mal zur Au-sührung. -p Planen. 25 Mai. In hiesiger Stadt giebt e« zur Zeit außer einem Dnndarzt l6 prallische Aerzte — sür eine >Ltadt von 45 000 Einwohnern nicht zu viel, zumal von diesen Aerzten auch die Nachbardörfer mit besucht werden müssen. Wie man hört, werden sich demnächst noch 4 Acrzt« hier niederlassen, meist Söbne de» Bogtlande», auch spricht man von der Errichtung noch einer (der vierten) Ap ot bete.— Da« diesjährige große Schützenjest der hiesigen Schützn»- gesellschask, weiche» in dieser Woche abgebalten wird, hat sich der günstigsten Witterung und zahlreichen Besuche« zu erfreuen, namentlich auch au» der Umgebung non Plauen. Gestern staklele die Schützengesellschast zn OelSmtz der hiesigen SchUtzengesellschast einen Besuch ab. — Während der Psingstseiertage haben sich in der weiteren Umgebung von Meißen zwei jüngere Leute, rin au» Wien gebürtiger Fabrikarbeiter »ns ein Sleindruckerzchilfe. in em pörender Weise bemerkbar gemacht. Dieselben haben am ersten Feiertage Abend» auf der Pose! ohne allen Grund einen Schneivergesellcn überfallen und ihn in denKops und Hal» gestochen. Der Verletzte bat dadurch zwei größere Wunden erlitten. Am folgenden Tage sind die Meffeihelven in Scharfenberg ausgctaiichl; dort haben sie mit zwei Arbeitern Streit angesangen und aus dieselben, ebe sie sich» versahen, wiederum loSgestocken. Der Eine soll sieben Stichwunden an» Kopse davongetragen haben, Ver Andere nur einmal von einem Sticke getroffen worden sein. Die gefährlichen Menschen wurden am DienStag Vormittag in einer Meißner Schänk wirt!,sckast ermittelt, verbaslel und u»milt-lbar daraus an da» königl. Amtsgericht in Meißen abgeliesert. — Wenn man die Benutzung der Straßenbahnwagen während de» verflossenen Psingstsestes a!S einen Maßftab ür den Zufluß von Fremden in Dresden sowohl, als auch für den Verkehr im Allgemeinen ansrhen darf, so haben die letzten Festtage alle früheren bedeutend libertroffcn. Bon den dortigen Straßenbahnen sind während der Tage Sonntag, Montag und DienStag mittelst 95 Wagen, gezogen von ungefähr 600 Pferden, im Ganzen 27 500 Icm Strecke durch- ahren und 157 000 Personen besörkert worden, die sich ziem- lich gleichmäßig aus jeden dieser 3 Tage verlhcllen. — Von dem am Donnerstag 6 Ubr 20 Minuten Nach mittag» in Dresden eintreffcuden Verlin-DreSdner Zug entgleiste bei Cossebaude der vorletzte Wogen. Vier Personen wurden Stunden gestört. verletzt; der Betrieb war aus eiusa, vermischtes. Eougreß der zu Halle o/D. Tbeil uamhasteu Halle a. S., 2S Mai. Zweiter deutsche» Gesellschaft sür Gynäkologie Der von elwa 80 Mitgliedern, zum größten Aerzieu ouS allen TLeilcn Dciitschlaud-r» ja selbst aus dem AuSlande, bcsuchie Longrcß wurde heute Vormittag im Hörsaale der hiesiaen kgl. Frauenklinik eröffnet. Der Vorsitzende, Herr Prosessor 0r. Kalten buch-Halle deutete tu seiner Eröffnungsrede daraus Iiio, wie die Gesellschaft, die jetzt ihre zweite Zasouimcakimst ab halte, unter der glorreichen Regierung des verewigten Kaisers W-.IHclm entstanden sei. in welchem da« deutsche Volk nicht bloS den siegreichen Helden, sondern auch den müde» und güiigen Frieden-, sürsten selere, der durch bas vollzogene Weil der Einigung Deutsch, land» auch die erweiterte Möglichkeit zn gemeinsamer wssse«. schastlicher Arbeit geichaffe» hab>. Dankbare Verehrung gebühre dcm hohen Dahlligclchiedenen uns möge darum zum äußern Zeichen die Versammlung sich von de» Plätzen erheben. (Das geschieht.) Dann wies der Redner daraus hin, wie die deutsche Gesellschaft lür Gynäkologie durch ihre Eoagresse einem sicher bestehenden Bedürsniß rnlgegeiikomme. » dem sie dea Ideenaustausch vieler aus demielbea Eebieie tdättger Mebiclner ermögliche, der ganz unbedingt nötbig s«; eS gelte ja. die Fortschritte, welche die vekwaudten DiScipIiaen der Chirurgie, inneren Medicin, Psychialric u. s. w. machen, auch sür die Gynäkologie auSzunutzea, die ncugesundrnen Tbatsache» und Gcsichtsvuneie. welche bei dem rastlosen Fonschreiten der niedicinischen Wissenschaft und dem da- durch bedingten Wechsel der palbologischen Anschauungen hervor» treten, auf» Beste auSzubeuten. Sicher geschehe da» am besten, wenn EedurtShilse und Gynäkologie nicht getrennt behandelt, sondern al» eng zusammengehörig betrachtet werden. Die Geburtshilfe, deren hohe Bedeutung sür Familie und Staat allseitig anerkannt ist, hat erst i» neuerer Zeit wiiklich sich so cmw ckclt, daß sie ihren Namen mit Recht verdient. Das Gleiche ist um der overatiren Gynäkologie der Fall gewesen, die nicht minder thöiig im Dienste der Humanität ist; denn wenn einmal die SelmrtShilie erstrebt, das Leben von Mutier und Kind zn schützen, so -st es doch nicht minder wichtig, die Frau üterhaupt fähig zu erhalten, um ihren Pst chteu sür den Haurhalt und die Erziehung dcr Kinder voll und ganz ge- liügen zu können. Wohl darf heule die Gynäkologie sich rühmen, best sie Bielen, die vor Lä Jahren noch unrettbar verlort» - ew-se» sein würden, dauernde Genesung zu vcr'chiffen im Stande ist, oder im schlimmsten Falle doch noch eine» Hoffnungs schimmer aus Genesung bieten kann. So gehen denn Geburi-Hüse und Gynäkologie heule in ihren Bestrebungen Hand in Haud, uud e» wird hoffentlich auch dieser Eougreß dazu beitragen, die medi- cinische Wissenschaft ans diesem Gebiete sür een zu Helsen. — Der mit Beifall entgegengei ommenen Ansprache folgten eine Reihe rein wiffenjchasilicher Vorträge, die so gehalten waren, daß sie sich zur Bci öfsenllichung und zur B kanntgabe sür weitere Kreise nicht eigne». Deo mehrstündigen Verhandlungen folgte ein gemeinsame» M-ttag«. esse», dann ein Ausflug nach den, herrlichen Saaletbal (Soolvad Wittekliid u. s. w ). B Halle a. S., 85. Mat. Am Montag und DienStag findet hier die FrühjahrSveiscimnilung de» Evangelischen Vereins in der Provinz Sachse» statt. Den Hauptvortrag hat Herr Psarrrr Bauman».Berlin über da» zeitgemäße Thema „Stadt- Mission". — In einer gestern Abend abgehalienen Bcspr ckung der Vertreter der Gewerke, Vereine re. mit dem CentralauSichusje de» Xl. Mitteldeutschen Bundesschicßens erklärte» sich die anwesenden Vertreter der ersleren, soweit sie l ierzu bereit» autorisirt warra, bereit, i» dem da» genannte Fest einleitenden großen Feftzuge mitzuw-rken nnd zwar IheüS durch Entiendung vo» Deputationen im historischen Iheüe de» Festzuge», wie auch durch Gejammibciheiliguug in dem die Neuzeit darstellenden TbeUe. Aus die AnSgestaliung de» historischen Theile» des Zuge», die 1000jährige G-Ichichte Halle» in prägnanten Bilder» vorsührend. wird besondere Snrgsalt ver- wendet. Die Oberleitung ha» unter der bezügl. Commission Herr Theaterregisscur llttner Die zum Theil sehr vracht- und darum werihvolleu Eostüme entstammen in der Hauptsache Leihanstalten. Diese Zugabthelluna wird, abgesehen vnn bejanSerea Darstellungen, 500 costümirtr Peisonen »Insassen. Die Eniwürse zu dem Festzuge rühren vou dem akademischen Zeichenlehrer. Herrn Maler H. Scheuck hier her. — Heute wurde die Erh ebung de» M arktst«ad», gelbe» aus dea hiesigen Wochen-, Kram- und Viehmärkteu städlisch'rseit» neu verpecht«. Seit dea letzte» Verpachtungen lst die bezug!. Lumme um wen iiiehr ol» da» Doppelte gestiegen; vo» ca. 8SOO ^ b>» i» d e 80er Jahre ans 20 000 1888. Auch heute fand wieder eine ansehnliche Steigerung der Gebote statt. Da« Höchstgebot war 22 210 jährlich aus 3 Jahre. — Die internationale Huude-AuSstellnng ln Brrlk». Tie diesjährige Ausstellung war nameullich in der Abtlieilnng sür nicht zur Jagd verwendeter Hunde vorzüglich besticht, 782 Hunde, uugeiechnel verschiedener Würfe, erschienen. Der Verein „Hektar", welcher diese Ausstellung veronlaßte, vertritt das leitend« Priacip, nur reine Racen zu züchten nnd nur solche, Preise »n gewähr»,. Wir l aben versch edene Thierc gesehen, bei welchen bemerk« war: .Lreuzuna-produrt, daher nicht prämiirbar", so bei den Doch». Hunden Nr. 295 nnd 306. Nun hat rtnr reine Race Manche» sür sich, tndrsse» »ilt von d«, Krenz,,g„ Glrlche«. Dl»
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