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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188805276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18880527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18880527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-27
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1888
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S2SV zusammen die erste Geige Dank, wir haben wieder Nachtrag zum politischen Tagesbericht. * Herr Windthorst fühlt sich bekanntlich gegenwärtig im Reichstag recht unbehaglich. weil er nicht mehr über eine ultramo.tan-reutschsreisinnig-socialdcmokratisckc Mehrheit zu versage,» l,a> und da nun auch im preußischen Abgeorv» neten Hause durch die neuesten Ereignisse sein Einfluß eia immer geringerer zu werden droht, indem die Hoffnung sür ihn. eine uttramoulcui-conservative Mehrheit zu Stand« zu bringen u»b dadurch einen Keil in da- Eartel der nationalen Parteien zu treiben, zu Schanden geworden ist. so säugt der kleine Herr a», zornig zu werden. Zn seiner Rede, die er am Freitag zu dem Schullajiengcsetz hielt, kommt der Passu» vor: „Ich will Niemandem hier im Hause eine Lehre geben, aber das darf ich als einfacher Mann au- dem Volke sagen, die deutsche» Parlamente haben ohnehin nicht mehr viel An sehen zu verlieren " Herr Windthorst hat diese Worte zu spät oeiorochen, sie wären ganz am Platze gewesen, als er mit Eugeii Richter und Liebknecht im Reichstag spielte. Gott sei eine» Reichstag, der Ehre hat im Leibe. * Nach einer Meldung au« Konstantinopel ist der armen »sch «katholische Erzbischof von Dan und Jitlir, Msgr. OhanueS, am l9. d. M. durch eine nächtlicher Weile zu chm eingedrungcne Schaar von Männern mit Messerstichen ermordet worden. Die der Pforte darüber aus Musch zu» gekommene Depesche führt zugleich die Verhaftung einiger dieser Thal verdächtiger Individuen an, unter denen sich ein armenischer Echuttehrcr und drei andere Armenier befinden. In armenischen Kreisen wird dem gegenüber betont, daß die Verhafteten politisch mißliebige Persönlichkeiten seien, daher di« Beweise sür ihre Deschuldißung abzuwarten bleiben. Die Psoile hat sosorl die Einleitung einer Untersuchuikg und strengste Bestrafung der Urheber der That verfügt. * Wie die „Politische Eorresppndenz" au» Belgrad inelder. plaidirt du» ,.V>deiv" sür die Verlegung der Residenz de» König- und de» Sitzes der Regierung nach Nisch, welche Stadl vermöge ihrer geographischen Lage sich viel «her zur Hauptstadt des Königreiches eigne, da dasselbe im Süvosten seines Gebietes hervorragende Interessen zu wahren habe und daher seinen Schwestpunrt nach dieser Richtung zu ver» legen hätte. * Aus Bukarest, 22. Mai, wird geschrieben. „Die heutige Erinnerungöseier an die am 22. Mai 188t er« folgte Kicaung de» König-Paare» hat nicht allein den an diese Festlichkeit sich knüpfenden nationalen Traditionen neuerding» Ausdruck verliehen; sie wird in Folge einer von höchster Stelle aus zu Gunsten der Armen und Nothleibenden ergriffenen Initiative auch allenthalben im Laude Dank und Anerken nung finden. Auf speciellen Wunsch de» König» sind näm» tich in diesem Jahre alle au» communaten oder sonstigen öffentlichen Fond» bestrittenen Illuminationen» Volks belustigungen und dergleichen unterblieben und sollen die hier» sür auSgesctzten Gelder zu Zwecken der Armenpflege ver wendet werden. Doch ist durch diese Verfügung dem festlichen Eharakter de» heutigen National - Feiertage» für Bukarest selbst keinerlei Eintrag geschehen. Die au» freiem Antriebe Vor Bevölkerung selbst hcrvorgegangene Decoratioa der Straßen mit Fahnen und Feston» war eine überaus reiche, vom Pomp der kirchlichen Festlichkeiten in der Metropolie ganz abgesehen. Die im Mitletpuncle der öffentlichen Feier lichkeit de» Tage» stehende Truppen-Revue blieb hinter jenen d,r früheren Jahre in keiner Weise zurück. Außer den in Bukarest garnilonirenden Truppenkörpern nahmen an der Revue auch militairische Delegationen au» der Provinz Theil, unter welchen besonder» die zum ersten Male in der Haupt stadt erscheinenden tartarisch-mo-lemitischen Dorobantzen an der Dodrubscha mit ihren krapprothen, nach Art der Doro- bantzen-Pelzkappen seitwärts Überhängen»?» Fez Aussehen erregten." Musik. * Vom Aachener Musikfest. Bekanntlich waren die Mitglieder unserer Oper Frau Moran-Olden und Herr Perron einige Tage beurlaubt, um an dem SS. Nieder- rheinischen Musikfeste in Nachen Theil zu nehmen Für Beide sind die in der alten Kaiserstadt erlebten Tage zu Tagen de« Triumphe» ihrer schönen Kunst geworden, und die Anerkennung, die ihnen von der Aachener Kritik gespendet wurde, ist eine so schmeichelhafte, daß wir Leipziger darob stolz sein dürfen; trugen doch Beide, Herr Perron sowohl, »user« Lütz« gedade» wurdt, find, lieber da» Kircheueauurt habe» wir bereit» berichtet. Sester» vormittag fand etu Spaziergang nach dem „Gustav-Adols-Denkmale" statt, Am Nachmittage besichtigten die Tyc.ua»» deu RathbauSsaol mtt der barm oufbewohrkea kost baren „Schwedeasahae", beim Kauim-rnn Herr» O. Planer die hoch- ivicreflonte Sammlung von Schnitstückeu, Pläaen, Darstellungen, Autographe», Wi ssen ,c.. die alle Bezug haben aus die SLlach en am 6. November 1632 und 2. Mai 1813, sowie auch beim Fabrik- best ^er Herrn Götze die lehr sehenöwertden asrikaiitschen Gegenstände. Hatten die jugeobltLea Sänger im Gotte-Hause gezeigt, wa» sie im Kirchengesang za leiben vermögen, io bekundete dae zweite Eoncert am Abend de» gestrigen Tage-, daß auch der weltliche Gesang in der Tdoniaaa nicht sii smütterllch gepflegt wird. Die »zarte Durch- sührung de« vorzüglich ger. jhite» Programm» uahm über zwei Stunden i„ Anspruch, die lciber allzu rasch verschwunden waren. Dcr große Saal lm „Rothen Löwen" war dicht besetzt, ja überfüllt, denn ein grober Tbetl de« Pub'teumS mußte sich mit Stehplätzen begnügen. Alle Eooccribesucher sind darin einig: es wurde herrlich gesungen, so ichön. wie wir e» hier im Etzorgesange noch nie gehört haben. Solchen Leistungen gegenüber ist nur inniger Dank am Platze, de, auch am Schlüsse de» weltliche» Loncert» den kleinen und großen Sängern dargedracht wurde und die einzig« und beste Kritik de- Dargebotenc» enthalte» soll. wie Frau Moran-Olden, den Nus Leipzig» al» edelster Pflegerin dcr Gesang«kunst siegend an den Nicverrheini Heute nun liegen un» die Aachener Zeitungen vor, und wa» diese über unsere beiden Opernmilglicver zu rühmen wissen, sei tner »lilqclheilt. Am -ersten Tage kam Händel'» „MessiaS" zur Aiissiihrung. Die BaßparUe sang Herr Perrou. Dieser bewährte sich, wie da» „Echo der Gegenwart" schreibt, durch de» lies empsunkenen Vortrag seines Parte» al» ein echler Künstler, der durch die Erfolge, die er aus seiner theatralischen Lausbahn scierl, den Sinn sür da» E>nsach-Etle der ernsten Musikgatturig nicht verloren bat. Vollendet schön sang er da- Recital«» und die daraus folgende Arie „So spricht der Herr"; mit dem Recilaliv „Vernehme, ich sprach ein Ge heimniß an»" und der Arie „Sie schollt, die Posaun'" riß der Säuger turch den Feucrgeist, den er in dieselbe zu lege» wußte, die Zuhörer zu einem stürmischen, lang an dauernden Applaus hin, dem sich nicht endenwollende Hochrufe anschloffen. Frau Moran-Olden entzückte voll ständig durch ihren wunderschönen Sopran. Da» Recitativ ,.ES waren Hirten" wirkte überaus erhebend. Gon Frau Moran'S „Brünnbilde" in der Schlußscene au» Wagner'- „Götterdämmerung" schreibt da» eitirte Blatt: „Frau Moran Olden crwie» sich al» eine Wagnersängrrin allerersten Range». Sie trug einen Sieg davon, wie solche die Jahrbücher unserer Musikscste wenig aufzuwcisen haben dürften." DaS „Politische Tageblatt" schreibt ferner: „Emen großartigen Erfolg hakte Herr Perron (am dritten Tage) »nl der Arie des Maure- Mo au» Schubert » „Alfonso und Estrella". Die Arie, der H rr Perron rine überaus effektvolle gesangliche Ausarbeitung -:ab. erregte da- Publicum in nicht zu beschreibender Weise, so l aß sich Herr Perron dem Ru-druck de» allgemeinen Danke» kaum entziehen l-'nnte " lieber die Mitwirkung unserer Leipziger Künstler in Max Bruch'- „Schön Ellen" am selben Tage schreibt das Blatt: „Die Partie de» Heldenmädchen» fand m Frau Moran-Olden eine begeisterte Vertreterin; eine vor treffliche Leistung war die de» Herrn Perron, der da» Bantonsolo prächtig durchführte." — Da» sind nur einzelne kurze Auszüge aus den »nZ vorliegenden Kritiken, aber sie be w.'i'cn aus daS Deutlichste, welch hoben Rang Publicum und Kritik Frau Moran-Olden und Herrn Perron ans dem Aachener Musikseste einräumte! * Leipzig, 27. Mai. Am gestrigen Tage feierte der Macllhelser Earl August Lüder Vas ehrenvolle Jubiläum seiner vor 25 Jahre» erfolgten Anstellung in E- F. W Siegel'- Musikalienhandlung Hierselbst, in welch letzterer er »och jetzt al» pflichttreuer Arbeiter thätig ist. * Leipzig. 27. Mai. Die Leipziger Männcrgesangvereine ..Eoneordia". „Pbönir" und „SängerkreiS", die sich Ende vorige» Jahre» ru einem Bunde unter dem Name» „Teutonia" vereinigt baden, werden Montag, den lt.Iuni, Abend- 8 Uhr in dcr Albcrthalle de- KrystallpalasteS unter Leitung des Bunde-'nusikoirector». Herrn Otto Kirmse ein Eoncert zu», Besten dcr Feriencclonicn veranstalten Porzügtich- SotolrRt« haben bereits ,öre Mitwirkung zu gesagt. Nähere» soll " ' später bekannt gegeben werden -k- Lützen. 24. Mai Die Tbvmaner haben »ms wieder Ver rissen, Nn§ bleibt tie Erinnerung an »nvergeßlichflchöiie Stunden, bie w.c durch sie und mit ihnen veilebt haben, an derrliche Genüsse, »>r gewi) zu de, «drifte» vdd beftr» gezählt werde». wAch« jemal» vnterdaltuns" dorftrllenb, «l» yarbeawaguiffe» vo, ,a», n»»«»«^ sicher Kuhnbeit und Wirkung. Ein dritte» vorzügliche» Bild von Friedrich Prölß, duettirende Mädchen, lenkt der Blick durch liebenswürdige Lharaktrrisiruug und hübsche Helldunkelwirkungen aus sich. W. Frey in München beweist wieder mit leisen ..Kühen aus dcr Weide" in hübscher Landlchuflsscenerie aus wie vertrauiem Fuße er malerisch mit diesen Wiederkäuern steht. Der Dietzschülcr und 1chne>digeKr>eg«episodknschilderrrW.Räuber in München hat diesmal „lpähende Ulaueu" grmali. A. Lanpheimer in München, Bielen wohl durch seinen reizenden ,.schüchternen Verehrer" aus der Ber liner IubiläumSanSstellung bekannt, hat sich diesmal mit seiner in devotestem Handkuß gipfelnden „Audicnzscene" ersolgretch t» höhere Kreise gewagt. Wieder drängt sich hier NN» eia farbenfreudiger Iialieuer, A. Rtcct» mit seiner fesselnden „Werbung" in die Reihe. Ter Dresdner Blldnißmaler Moritz Rödig bekundet sein bedeutende» Können an den, hochcharatteristtlchca Bildnisse de« SenatSpräsideuten vr. Winzer in Dre-Seii. AiS letztes heraus« zuhebendes Stück tu diesem Saale sei »och eia ollerl'edfte« kleines Venediger EaaalmoÜV von Heinrich Rasch in München mit kiarer und dabet dusliger Vertiefung in den Hintergrund erwähnt. Nach Beendigung dieser Auszeichnungen ist noch nachlrägtich eine ganze Reihe voezügl'cher, zum Theil ganz hervorragender Sach n zu- Ausstellung gekommen. Au» diesen mögen noch folgend« hervorgehoben wcrd-u. Zunächst etr Prachtstuck de« Meister in der Eeslügelmolrrei, Karl Iatz ln Düsseldorf, Hühner und Planen aus einem Gehöft vor offenem Scheuneiuhore, ferner von Brützaer ein ganz besondere» Exemplar seiner lustigen, dem stillen Soff ergebenen MSnche. Auch eine» Pass in, nennt Ausstellung jetzt de» Ihren, essen frisch ans dem vollen Menschenleben g-griff-nen, mit Schl Passini'scher Lcuchlkrast der Farbe gemalten tialli .'scheu „M lonenverkäuier". Unser Defregger stellt ihm einen »ich! minder schneidigen, ans kurzer Pfeife qualmen den ollen Bauer gegenüber. Auch Gabriel Max ist jetzt würdiger verirrte» als durch »inen im letzten Saale schon vorhradenen Slusien- kopf, nämlich durch einen herrlichen Fraueakops von feinster Max. scher Farbeostimmuag. Scholz d. j. hat eia sein charakteristrles, r»ae Denkmünze beschauendes junge» Tirolerpaar gemalt. Die von der vorjährigen AqaarellaoSstellung noch in frischestem Gedenken stehenden italienischen Meister Tito Conti und Corelli findet man nun auch wieder, den ersteren mit einem reizenden jungen Froneabilduiß, den anderen mit einer inierestantcu Gruppe italieni scher Frauen. Und zu alledem ist nun gor auch noch eia der Tagesordnung ftehendn, «inIguog«frage eröffnet. Dem Hubert Herkomer gelommeo. nicht mit einer „Dame in Weiß", Bericht über dm Stand derselben war Folgende» zu entnehmen: aber mit einer künstlerisch kaum mioderwrnhigecen, prächtigen alten In Würzbarg hatten cm 21. November 1886 dir Vertreter der ^ Landesverbände von Bayern, SaLien, Württemberg, Baden, Hessen . 2!>im auS dieser hier belvrochelieu Auswahl au- den Schätzen und Sachsea-Weimar ihr Einve.stünduiß damit erklärt, daß mildem gege.iwä'tlg-. Dresdner Austtellung di, Biel ciligkei, derselbea Druischen Krtegerbunde brhus« Aabahnung einer kameradschasili ärn beruorleuchiet. so veruiißl man doch zur Allseitigkeit merlwürdig-r- Bereiaiguag >n Berhandlnng getreten werde uuter der Bedingung: daß j H'üa'eie bis aus einen Autaus dazu, ei» biblisches l)d«r deulsche Ürtegkrbu»d sich v»rpfl>chtet.au-d-mG-biete derjenigeu ^ ^'^/b.ld. waS daher auch als eine sehr achtvare Ar»-«», über- Landesverbände, welche dieser Bereinigung beizatreteu sich erklürea. - ü°uvt hier nachträglich noch .-wahn, sew soll. Es ist ein von dem keine Bei eine mehr aoszunehmen; 2) der Deutsche Kriegerbund mach» k " Rom lebende,' Berliner Eonrad ^lemearoth gemalter sich verbind ich. alle diejenigen ««reine au» dem Gebiete der erwähnten - ,>^r,»herziger Lamariter von trefflichem Au,da» der Zeichnung, LaadeSvrrdäadr, welche ihm bereit- oagrhöen. zum Austritt und!üu''wAct^derF>gureii^rur hieruueda im Farbeoausbaa hart. * Ja Vremev ist. wie wir erst bevtc erfahre», am 2. Mat nach längerer Krankheit der Lvniponisi Otear Volk gestorben. Am Mürz I83S in Hohenstein in Ostpreußen geboren, hat derselbe verschiedene Jahre — znerst al» Schüler de» dösigen königl. Eon-, ervatoriuni« der Musik, später als Lehrer deS Clov'erfpielS und d»> j sw Theorie, sowie als Ehordirector des Dtoditdearerö — in Leipzig verlebt und sich nicht blo» atS solider und strebsamer Künstler Au- z erkennung, sondern auch als biederer und liebe,icwürdiger Charakter allseitig« warm« Sympathien erworben, iodaß sein frühzeitiger Tod gerade tu unserer Stadt aasrtchlig bevanert werden dürste. XVII. Äbgeordliktenlag des Deutschen Lriegerbnndes. u. Danzig, 23. Mai. Am zweiten Feieriage wurde die Fort- etznng der Verhandlungen mit dcr seit ein» Reih, >er Ta beziehungsweise zum Eintritt tu die Landesverbände za veranlassen und sie sür den AaStrttl zu entschädigen. Nach der noch zu er wirkenden Genchmiaong dieser Beschlüsse durch die Vertretungen der Landesverbände sollte, wenn der Deulsche Kriegerbuud diese Vmschlägt annehmr, iu den Herbstmonate» 1887 in Berhandlnng getreten werten. Nachdem dir Zustimmung zu diesen Vorschlägen von den Laudek- L verbänden und tn-besoudere auch vom Deutschen kriezerbunde erfolgt war, bertes daS Präsiotum de- Würitemberaischen KriegerbundeS die LaadeSvrrbäade Bayern, Württemberg, Sachsen, Baden, Hessen, Sachsen-Weimar und den Deutschen Kiiegerbund zu einer Besprechung noch Eisenach aas den 2. Oktober 1837. Diese Besprechung kam aber nicht za Stande, da die Verbände Bay-rn und Sachsen ihre Bctheiligung abiagten. Der Bo, stand de- Deulschen Kriegerbandes erließ hieraus eine Erklärung, in welcher er trotz de- NichlzustandekommcnS dcr rnlscheideadru Versammlung die Zusicherung abgab, daß er an den Würzburger Beschlüssen noch, falls bis dahin die allgemeine Ver einigung der Landesverbände za Slande komme, bis Ende Januar 1888 esthaltea werde. Da aber hieraus dir Landesverbände Bayern und Sachsen alle weiteren Verhandlungen ablehntea, so erlvlchen die Verpflichtungen deS Deutschen krtegerboadcS tu Bezug aus die Würz- karger Beschlüsse. Zn diesem Staudpuuc» der EinigoagSsrage war von dem Haupt- verbaud der westsäUscheu Krieger» und Landwehr« vrretae folgender Antrag etogebrachi worden: „Der Abgrordnetentag wolle beschließen: Der Deulsche Krtegerbond hält bt» z» seinem »geordaetevtage tm Jahre 1889 fest an der durch Punkt 1 der eininger Beschlüsse vom 13. und 14. Juni I88S übernommene Verpflichtung, sowie an der durch Punct 1 der Würzburger Beschlüsse vom 21. November 1886 a» ihn gestellten Forderung." Dieser An» trag wurde angenommen. Einen überaa» lebhaften MeknnngSauslousch ries der vom Bundes vorstände eingebrochtr Antrag, nach welchem der Deutsche krieger- buad in Verbindung mit ollen Kriegervcrbänden Deutschlands ein Denkmal sür den bochseltgea Kaiser Wilhelm und zwar aus demAyfsi äusrr errichten soll, hervor. AuS der Debatte,die sich ausschließ lich um die Plupsragr drehte, trat die tnatge Liebe und Verehrung der alten Soldaten sür Kaiser Wilhelm und daS deutsche Kaiser- bau» in beredter Weise zu Tage. Nachdem der Bundesvorstand seinen Antrag bezüglich de- kysidäuserS dahin abgeäodert hatte, daß er diese» Platz als geeignet sür das Denkmal bezetchnete, wurde sollender Beschluß mit großer Mehrheit angenommen: 1) Der zu Pfingsten in Danzig versammelte Sbaeordnelcmag oeS Deutschen KriegcrbundeS hält e» für eine Ehrrnplltcht, daß Seiner hochseliqen Majestät Kaiser Wilhelm, unserem heißgeliebten and ttlsbetraaerkea Heldenkaiser, Kn Denkmal von Setten Seiner alten Krieger gesetzt werde und spricht den Wunsch au«, daß sich zu diesem Zwecke ISmmtliche Krieger- und Landesverbände vereinigen möchten. 2) Al» Ort sür da« Denkmal schlägt der Deutsche Kriegerbuud den Kyss- häulcr vor, zur Erinnerung an die größte That Kaiser Wilhelm«: die Einigung Deutschlands. 3) Ein zur Betreibung der Denkmal- Angelegenheit zn ernennender Ausschuß hat sich unverzüglich mit den außerhalb deS Druischen KriegerbundeS stehenden Landesverbänden in Verbindung zu setzen. 4) Der Bundesvorstand wird mit der Ausführung dieser Beschlüsse und der Bersolgung weiterer Schritte beaiistragt. Em vom 15. Bezirk gestellter Antrag gab Beranlafinng, die bedauerlichen Vorgänge bei den BetsctzungSseierlichkeiten in Brrlt» zu besprechen, bei wc'cher Gelegen! eit die ausfällige N cht- berüeksichiigung der berechiigtrn Wünsche der Kriegervereine gegenüber anderen Vereinigungen hervorgehoben wurde. Ein hierauf bezüglicher Antrag, noch welchem die Führung und Bertrrtung der Vereine de» Deutschen KriegerbundeS bei nationaler Veranlassung der Bunde-- Vorstand zu übernehmen hat, wuide angenommen. Ferner fand noch Annahme der Antrag: „Dcr Bundccvorstond wolle rin Muster angeben, nach welchem die Fahne» derjenigen Vereine, welche bei der BeisttzungSscierliwkcit in Berlin vertreten waren, ein Erinnerung-- Zeichen an diesen denkwürdigen Tag erhalten". Mehrere noch aus dcr Tagesordnung stehende Anträge wurden theil- abgelehnt, theil« abgesetzt. Als Ort sür den nächstjährigen Abgeorbnetentag, sür welchen die Städte Dortmund, Wiesbaden, Halle und Erfurt in Vorschlag kamen, wurde mit übergroßer Majorität — 2307 Stimmen — Wiesbaden bestimmt. Der Vorsitzende Herr Oberst von ElponS schloß den 17. Ab- geordnelentag, nachdem er den Nbgeordmten sür ihre Ausdauer und Arbeit und dcn Mitgliedern de» neuen, nicht unisormiNenKriegerverein» sür da« von denselben ihm gebrachte Stündchen und gespendeten Kranz herzlich g-dankt hatte, mit einem Hoch ans Kaiser Friedrich, in da« die Anwesenden begeistert dreimal rinstimntten Von Herrn von Auer-KänigSberg wurde hieraus dem Bunde» Vorstande in dankbarer Anerkennung seiner unermüdlichen und wirk samen Tdätigkeit um die Hebung deS KriegervereinSwesrnS ein dreisach.'S Hoch gebracht. daS ebeusills lebhaften Diedcrhall fand. Eine Anzahl der Abgeordneten befichtiate nach Schluß der Sitzung unter Führung de« Herrn Hanvtmann Engel dar Landhaus und da- FranziSkaiierkloster. Am Dienstag früh wurden da» RolhhauS und der Ariusbos besuch! und dann aas zwei festlich beflaggten Dampfern der Geselllehasr „Weichsel" unter Musikbegleitung eine Seefahrt nach Heia unternommen. Nach alledem wird der Leser sehen, > oß ein Besuch der jetzt in »nskrer schönen Nachbarstabt tagenden Ausstellung gewiß hohen Genuß versprüht. Möge dieselbe auch den schaffenden Künstlern eia fröhlicher Markt werden. E>» gutes Zeichen der Kauflust scheinen die schon an vielen Bilder» betest,gieu Zettel „Berkaost". Nicht unerwähnt sei zum Schluffe, wie sich um di« geschmackvolle, gediegene Ausstattung der Räume durch reichen Teppichschmuck da» Leipziger Hau» F. A. Schütz größicS Verdienst erworben hat. Sunst-Verein. Adolf WeiSke. * Neu ausgestellt sind: im BortragSsaale ein Oelgemälde von Friedrich Overbeck „Madonna mit dem Kinde und Johanne« der Täufer", dSgl. von Gustav Richter, ..Krimziaeunertn". Im Eingangssaale ist eioe Reche von Photographien vou Broun L Co. in Doli-vch ausgestellt, ausgenommen nach Gemälden tm Städtischen Museum in Franksurt a. M. Ausgestellt bleiben: „Hos ln Epp:n in Tyrol", Oelgemälde von Dittweiler in Karlsruhe, „Der Ekervittract', Oelgemälde von Müller-Lingke in München, „Im Park", Orlgemätdc von«. KnppiS in Stuttgart, sowie eine Reihe Radirvaea und Stiche von LouiS Schnitze, Honäir, Kraoskops, Hecht, Kränkle, Früiikel. Außerdem 98 Stück Handzeichnuagea und Aquarelle auS Daniel Chodvwiecku'S Kunstleimappe, in Faksimiledruck auSgc- südrt nach den ,m Besitz de» Herrn I. L. D. Hebich ta Hamburg befindlichen Originalen, sowie die Zrtchnungeo von Sandro Bot ticelli zu Dante'» „Oiriua oovawc-üta" in Lichtdrucken nach den Originalen im königl. Kupserstichcadiuet zu Berit». Außerdem von plastischen Werken : Ponrailbüste de- verstorbenen Leipziger Professors Fechncr, modcllirt in GhvS van Gustav Kietz in Dresden; Portrait- büste in Beoaze von Otto Schweiger in Zürich, sowie Porlrait- mcdaillvii (Flachriliel) von A. Lehnen in Leipzig. In den, großen Oberlichlsaale befindet sich die Anestcllung der CartoiiS zu den sieben Sacromeuien von Friedrich Overbeck, sowie eine kleine Serie von Haadzeich»,ingen and der Entwürfe sür einen .Hrcuzweg" von demselvru Meister. Ein Wonnelraum. Gemälde von M. v. SachorowSkt. DaS nun schon seit einiger Zeit hier, PeterSstraße 33, I., auSgesteUte Suchorowski'sche Bild übt, wie sich erwarten ließ, eine von Tag zu Tag erhöhte Anziehungskraft au«. Die Ar«, wie e» dem Publicum vorgesührt wird, mit künstlicher Reslectorenbe- leuchtuna in übrigens verdunkeltem Raum, ist eine ungemein wir kungsvolle; doch hatte der Berichterstatter Gelegenheit, dasselbe vor dieser Ausstellung in gewöhnlicher Tagesbeleuchtung zu betrachten, und auch in dieser bewährt sich die vorzügliche Technik de« Maler«. Betritt man den verdunkelten Raum, so glaubt man den Ausblick io ein behaglichrS, bell erleiichleicS Damerzimmer eröffnet. Ans einem mit reichen orie itatischea Teppichen bcdecklen Lager ruht tm Halbjchium mer eine junge Fraucngestalt. Da» leichte weiße Gewand läßt nur die Arme und einen Fuß unverhüllt. Die von d. o Füßen geglittenen zier- licben Hausschuhe liegen aus dem davor den Fußboden bedeckenden schwarzen zottigen Bärenfelle. Auf dem vom schwarzen Haupthaar umrahmten Antlitz der Schlummernden mit seinem entichicdea slawischen Schnitt prägt sich lebendig eia ihr Gemüth der nichender Traum auS. In ungezwungener, onmuthiger Bew gong der Linien ist da» in da« Kiffen gesunkene Haupt aus die linke Hand gestützt während der rechte Arm leicht herabhängk. Unbeeinträchtigt durch die Weiße deS Gewände« leuchten die Fleischtöne mit reizvoller rische auS dem Bilde heraus. Die Wand, vor der daS Lager hi, ist von einem in zarten, matten Farben gehaltenen, durch die Zeit vornehm patinirten Watteau-Gobelin behängen. Vor dcr rochen Tapete, welche linker Hand von diesem Wandteppich vnb-dkckt bleibt, steht aus einem Tische eine üppig grüne Blattpflanze. Den Abschluß rechter Hand bildet ein mit schwungvoller Draperie über die Schäscrsceue aus dem Gobelin sich verschiebender schwerer rother Sammctvorhang. AuS all dieser mit vollendeter Technik gemalter und mit sicherem Griffe effektvoll ang-ordneten Stoff-, Thiersell- und Pflanceustaffage leuchtet d e malerisch and bereut gepolle Gestalt dcr Träumerin al» Hinpl- und Brruiipunct der Comvositton dem Beschauer in« Auge. Alles beweist, daß SuchorowSki sür tobte wie lebende Natur gleich offenen Blick und gleich gewandte and zutreffend wirkende AiiSdruckSmittcl hat. Aböls WeiSke. Vie akademische Kunstausstellung iu Dresden. IV. Vor Allem sei ein Dnicksehlcr argen daS End« de» vorigen Be- rich:e« berichtigt, wo anstatt „ZeggoS" zu lesen ist „ZezzoS". Beim Betreten de« letzten TaaieS der Ausstellung leuchtet dem Be schauer ein große« prächtige- LaadlchuItSdilo Oswald Acken» b-'chS rntg gen, „Wasserwerke in Rom", ang.nscheinkich eine Park- sccnc an« Billa Borghese mit wundervoller Abcndslimmunq. Der in Pari) lebende Ilaliener Gins, de RiltiS hat in seiner kühnen, leicht diugcworfenen, den klarsten süditalienischcn Himmel ebenso wahr wie den dicksten Lheinsenebel schildernden Weise ein Stück „Hoi« de Boalogne" mtt eia paar einsamen Spazier- gftngenr gemalt. Von A. von Kvwak-ki in München ist «lii kleine? reizvolles Winlerb-ld mit einem „Kurz- Rast" haltenden Geschirr gemalt. I» der Nähe hängt noch ein zweite» werthvolle» Dnffersarbeab'kd von G. Simon«, eine „mnsikMsche Del vecchio's Kunstausstellung. Der junge Südamcrikaner Carlos Gretbe, ein Schüler Keller'» iu Karlsruhe, der aber seine Freilichtmalerei direct iu Pari« ge lernt, Hai einen lebensgroßen „Gänsejnngen" ausgestellt. Der Bursche erscheint anfangs etwas grau, kommt aber bei der Betrackitnng bald ganz prächtig heraus, und wird, besonders in den Fleischtönen, lebendig und plastisch, trotzdem daS vou dünnem Wolkenschleicr aus gehende zerstreute Licht keine Schlagschatten, ja auch keine reden», werthen Körpcrschaltcn veranlaß«. Die geradezu sabekkafte perspek tivische Berlicjllug und die LoSlöiung der Dinge voneinander, wie sie untcr gleichen BeleuchlnngSdedingungea K> v. Uhde'S Meistcr- pinsel uns hinzanber«, das ist Grethe noch nicht gelungen, doch kann er bei seinen dreinndzwanzig Jahren noch viel hinzu lernen. Neben dem große» Grethe'jchen Büde hängt ein sarbensrisch und leuchteud gemalter „Borsiühliag" von Conrad Eiker», ein blitzender Vach im noch landlosen Kolbe, davor ein Weg mit Kmderstaffage unter mächtigen, >n Wuchs und Wesen tresflich geschilderten Weißbuchen. Stimmungsvolle Nainrersaffunq zeig« au« der „Herbstabend" Felix von Ende'« in München. Aul einer mit dürrem Platanenlaab bestreuten Terrasse lehnt an der mit herbstlich grsärdt-m wilden W:in uinranktcn Brüstung eine junge Fraucngestalt in Rosa, obgewendeten Blickes von dcr Ausschau mit dem leuchtenden brriien Wasserspiegel und off«ubar in trübe LebeuSberbstgcdonkea versenkt. Der „Clwrknade" desselben Maler in» drillen «aale, mit Meßbuch und Weihranchkeffcl aus den rolhen Fliesen rine- Kirchengänger daberschrritend, während fick, em schwarz» weiße« Kirchenkatzchen zutraulich an ibm reibt, ist ebenfalls ein rcckit beachtenswert!,»« Bild. M. Hecke!'S „An der Saale" zeigt die malerische, »ach dem Flaffr gewendete Rückseite eine« kleinen Etädt ch«*». Ui, sei»»«stimmte« Jm>r,raum«bAd ist H. Heg«»'» zimmer der Schützeagilde zu Bremen'. Im dritten Saale fällt der Blick zunächst auf ein große- wt». licheS Brustbild»,ß von Ed. vou Hage», «tue vortrefflich« Arbeit nach Auslassung und Technik. Gustav Koke» bedan-ielt in seiner frischen Weise eia freundliche« Motiv ,.au» dem Ilseihal' ; Rein- hard Hoberg m>lt in seinem „Alt-Berlin" nicht ungeschickt eine Gruppe vou zwei Berliner Typen, offenbar „Müller und Schulze' nahe lebeu-gcoß iu halber Figur. Boa G. CoraiceliufS ist est. religiöse» Geich chtSbild au-geftellt: .Ludal geht, am Jesu» za »«>. ruihen", süßlich in den Figuren, ohne innere Wahrheit und Kruft. Zwei prächtige Laadjchasleu aus der Staffelet tm dritten Saale eine Frühling»- und «ine Herbststimmuag von Fritz Ebel, bewähre- den Rus dieses Meister- in der Landichast. Ja H Böhm'S.Lud de. Narren", wo ein Narr eine trauernd« Dame ta Maria Stuart-lrach, auszvheitern sucht, ist der Schmerz nicht halb so wahr zam AuSduifl gebracht wie in dem allerliebsten weiblichen Stndtenköoschea „Schmerz- vergessen"von Rabats Etchftädlia Berlin. Felix Possarl ist», der JanearaumSmolerktsdie-malvoi'Aldambramotiveuju einem simplen „Kohstall" berabgestiegea, weiß aber auch hier durch reizvolle Licht- haliuog zu seffelu. Paul Spaugeuberg'S „Sängerin", die sich sür eine» geworsene» Lorbeer kränz bedankt, ist ein aetteS Bild, wenn e» auch alch« übermäßig zu erwärmen vermag. Pikante, noch ist ein „weiblicher Elndieakops" desselben Maler« in ftiembraadt-veleuchtuaa. Eta ebensolcher vo» Hedwig Greve eigt eine zonr Blondine i» voller Belenchtung. I. Althetmrr'S kyrolerta mtt der Unterschritt „Mein Lieb ist ewe Blplerio" de- kündet eine augenscheinliche Neigung diese- Mal-rs zu Damen mit recht verwitterten und verwetterteo Zügen. Ein wirklich prachtvoller Kerl ist der „alte Seemann" von Ö-car BarlelS, eia richtiger atter Seehund. Nicht vergessen sei eia tm letzten Zimmer aus. lestellt-S, nicht ungeschickt gemalte» Poftclldild von Moritz Müller, einen „trunkenen Bacchus" darstellend, der wetusekig in den vollen Becher schaut. Adolf WetSkr. Ausstellung -er Maler uud Lackker. * Leipzig, 26. Mai. Die AaSstella»- der Coururre»»- Arbetten der Maler uud Lackirer im IunungShauS »ur Bilihütte io der Sckmlstraße endigt mtt Sonntag, den 27. Mai. Es ist wirklich lohnen», auch für den Laien, sich die interessante Eollection der Erz ugniffe dieser Branche anzusehe», auch bemerken wir nocd, daß Maler- und Lackirer-Lehrliuge freie» Z»tritt haben, bei den Herren Meistern und Gebilsea ist die» wohl selbst, verständlich. Die Ausstellung ist von BermittogS 9 Uhr bis AbeadS >0 Uhr uvunterbioä>eo g-öffuel. Wir sügen im Anschluß a» unsere Notiz vom Freitag, betreffend die PleiSveriheilong, noch Folgende» hinzu: Dcr 1. Preis fiel aus deu Decken-Lniwurs eine» Wohn- MinerS des Herrn H. La acken hier. D>c Preisrichter sind hier Haupt- Schlich davo» auSiegrngcn, daß e« eigener Eutwars und genau in den Farben der emgeiaudten Tapete gestimmt ist. BesooderS warde die corrrcte Veriheilung von Licht und «Latte» hervorgehoben. de» 2. PieiS erhielt da« Speisezimmer de» Herrn W. Sraßenlck Franksurt a. M. Hier kam hauptsächlich die vorzügliche AnS- sührung und die Schönheit der Holzeiaiagen, de» Fruch!sr»eIeS gruane Zarbenstimmung noch der Tapete tu Betracht. L« ist d eseS Speisc- iininer nach einem bekannten Modell aagelerilgt, also kein eigener Entwurf. Da« Speisezimmer de< Herr» Max Grünzig io Chemnitz, auch mtt 2. Preis prtmitrt, hätte »ach Anstedt Sach verständiger sicher einen 1. Preis erholten, wen» bet dem Medaillon die Verlhrilung von Lickt und Schatten eine etwa« bessere gewesen wäre. Jedensolls ist e- eine vorzügliche Arbeit und eigener Ent warf. H-rr Schulze in Chemnitz erhielt aas sein Speisezimmer eigener Entwurf) ein Diplom. E« ist diese Arbeit tn Figur and arbenabiöanvg sehr gut, nur fehlt der «tgenkliche Zusammenhang. Die Herren Dubraaiu Forst i. L undTrettauin Hamburg erhielten leichsall- Diplome; beim Schlafzimmer de» Ersteren fiel die tadellose sarbenitimmung, beim Wohnzimmer de» Letzteren die schöne Holziäse- lung besonder« in» Gewicht. Die Ausstellung erfreute sich bisher einer reLt zahlreichen Besuchs and war recht deutlich dg- Interesse unserer hiesigen Fachmänner bemerkbar. Die Urtdeile derselben waren durchweg günstige uud stad auch schon verschiedenen der Aussteller Engagement-Vorschläge zugegangrn Wir tvrilen noch aus die auS- liegenden Preise hin, besonders erwarben sich die farbenprächtigen Vorlagen de» Protcffor Eivald bisher allgemeine L'aerkeuunng.t Im Uedrigen sind die Preise für jeden Fachmann von hohem Werthe. Sehli'blich verdienen noch die von Herrn C. F. W unen (Vertreter von CH. Llaescu L Co., Berlin) srrundlichst zur allgemeinen Ansicht auSgelegteu Werke Beachtung, Über bereu reichhaltigen Inhalt man bei der Billigkeit erstaunen muß. Wir emvsehle» deshalb auaelegent- ltch einen Besuch der Ausstellung, der bt-her Jede, zu befriedigen geeignet ist. Dresdner pserdeausstellung. s Dresden, 26. Mat. Die XHI. Dresdner PserdeouS- leklaag. aus drei Tage bemessen, nahm heute bei ziemlich kühlem Detter ihren Anfang. Seit dem Jahre 1873 werden diese Aus- iellunqea und zwar ansang» im Dresdner Ceulralschlachthoj, seit ll Jahren ober ta deu srrtgewordencn Räumen der alten Cavallcrie- uud Artillerie-Cä'ernea am Jägerhos abgehalteu. Selten hülste einer PserdeauSstelluog eiu günstigeres Areal zur Seite stehen. Große Musterung»-, Vorsahr-, Borreit- und BorsüheungSplätze, geräumige anliegende Stallungen und eia geräumige- Ausstellung-- uud Wtrth« Last-local — ehemaliges Militairdepotgebäude — sind vorhanden. Die 38 ansgenommeaen Aussteller — 23 mußten wegen Platzmangels mit mehr alS 300 Pserden zurückgewiesen werden — haben ins- geiammt 723 Pferde zur Ausstellung gebracht und damit 16 Ställe belegt. Im Ganzen ist da» Gepräge der Ausstellung dasselbe wie in rühcren Jahren. Neu ist di« Verfügung, daß ein Aussteller nicht mehr al« 30 Pferd« ausstcllea bars, daß auch die Borreiter in bester gewählter Kleidung aujtreiea müssen. Besonders reichlich ist der ArbeitSschlag vertreten, obschou dabei wenig vorzügliche- Matt rial vorhanden ist. Bon tüchiigen Krnnern wurden gelobt ein Rolhichinimel und ein großer Brauner de« Pferdehändlers Oskar Vogel in Leivzig, zwei kleine schwarzbraune Jucker de- Händler» Perztna-Dresden und ein größeres brauner Wagenpferd deS Hoflieferanten Schlesinger-Wien. Wenig Beifall ist der schlechten Made zu zollen, die PterdesLweise fast bi» zn Büscheln zu ver- chaeiden. Die sächsische Zucht war mtt 17 Pserden meist leichteren Schlage» vertreten. Die PrämiirunqScommiision war vou stütz Uhr an thätig und die AnkausScommission bat ihre An- käirst bereit» au-gefützrt. Die Lotterie umfaßt SO 000 Loose mit 2000 Gewinnen, unter denen «ta Liergcspaiiu mit Wogen den Hauptgewinn, drei andere Zwei- und Eingcspanne die nächst« hohen Gewinne bilden. A>» Gewinne sind u. A.< außer 1946 geriagwerttzigerca Gegenständen, auch SO Stück Brbcils- und LuxuS- Pferde ausgesührt. Die hiesigen MilttairmusikcorpS eoncertiren ab- wechselnd Vor- und Nachmittag» aus dem großen AnssahrtSplatzc. Die Lottericzieimiig »rsolgt Montag von Mittag« 12 Uhr an. Unter den auSstellenden Pferdehändlern und Privaten befinden sich >wci auS Leipzig (Bogel und Großmana L Sohn), vier ans hcmnitz, zwölf au« Dresden, andere au« Wien, Petersburg, Berlin, Breslau, Veile (Dänemark), Mühlhausen (Thüringen) re. An der gewerblichen Ausstellung haben sich 41 Aussteller mit allen denkbaren Erfordernissen für den Reit- und Fährverkehr betheiligt. Friedrich Trebst an» Leipzig stellte zwei hübsche Wagen aus. Max Hecker-Reudnitz präseutirte eine praktische Stick maschine. veinrich Küpcke-Lcipzlg hatte eine reiche Collection von Sattlerwaaren uud Sportgegenftänden ausgestellt. Jaterefsani war weiter die von Franz Ketlhold-Leipzig ausgestellte Kurbel- Stickmaschine. Zur PrSniürnng gelangen: je eia beste- Bier-, Zwei- uud Lin- eipann, beste- Reil-, Ichw-ieS und leichtes ArbeitSpstld, beste Slücke sächflicher Zucht, schnellste Traber, sür Ritt und Zug. beste Springer» bcstaeritteneS uud beste eia- und vorgesatzrene Pserde. ES sichen zur Vertbeilung an 25 Ei renpreise (Sportgegenstände) de» EomiiLS, je ein Ehrenpreis von Herren Th. Körner und Rich. Hartmann an- Chemnitz, 3L silberne uud 20 bronzene Medaillen Der Besuch Sr. königl. Hoheit de- Prinzen Georg mit Prinzessin Mathilde »nd den Prinzen de-Königshaus«» ist sür Montag Nachmiltag 2 Uhr onqeiagt. Der Besuch war am Vor mittag ziemlich schwach: daS Mittag» sich freundlicher gestaltende Wetter läßt ans guten Zuspruch rechne». ,n C Königliches Landgericht. IU. Strafkammer. I. Die verehelichte Sophie Friederike Ralle hier hatte in einen TaiS Nuswärterinnea-Tirofte übernommen und tn dieser Stellung Gelegenheit gesunden, sich heimlich an verschiedenen Wäschestücke» zu vergreisen und solche in ihre Wohnung zu schaffen, vou wo au« ihr Ehemann Adolf Friedrich Ralle einen Theil der DiebstahlS- objccle versetzt hatte. Die v.rebclichtc Ralle, wegcn Diebstahl« bereit- wiederholt bestraft, wurde untrr Annahme mildernder Umstände Zn 1 Jahr 2 Monate» Gefänguitftras«. Ralle dugege» wegen Hehlerei zu 1 Woche GefängktKstrafe verurthrllt. II. (Ein reisender Spitzbube uud Hochstapler.) Eine jener Berliner Persäulichkeiten, dere» Pholograpbien im Berbrrchrr-Album der dortige» Polizei »tue bketdeudr Stätte gefuudeu tzuduu, <K der
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