01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930128011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893012801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893012801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-28
- Monat1893-01
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Vez»gS.Prett tzt» -«vtrrpedttt», oder den im Stadt. 1-ckk »d de» Vorort», errichteten «ü«-> MM» ,b,»holt: »ierteljührlich^IS^O. ßj Mnaliger täglicher Zusteliuog in« j»- ^l Lchv. Durch dt» Post bezog»» für kiekschlard und Oesterreich: vierlei,adrlich 4 4— Dirrrt« täglich« Drruzbondjenduug tu« Lullaut: «ouatlich 3. Morgen-Ausgabe. ri,«totgra.«u«gob» »rsch»ia« täglich'/,? Uhr. >» Lbeud-Lu-gabe Wochentag« 5 Uhr. »er«ctioa »»d Lrpe-ition: Lotzen» ne»,a>se 8. velyedttto» ist Wochentag« ununterbroche« MM «» früh 8 bi» Abend« ? Uhr. Filialen: vt» ««««'» Tortim. (Llsretz Hah«>» Unidersitüttsrrab» 1, e«»t» L-sche, t^harineiistr. 1t, pari, uud KöaigSplatz 7. tWM.TWMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte. Handels- und Geschäftsverkehr. Anzelgerr.PreiS Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg. Reklamen unter dem RedoctionSstrich <4gs- fpalten) bO^, vor den Faniiliennachrichlea <8gespalten) 40 Gröbere Schriften laut unserem Preis« verzeichniß. Tabellarischer und Ziffernsatz nach höherem Laris. Extr«-Beilagen lgesalz», nur mit der Morgen.Ausgabe, ob»e Dostbesörderung 60.—, mit Postbesörderung 70.—» Annahmeschiuß für Anzeigen: Abend«Ausgabe: Vormittag- 10 Uhr. Morg«n-AuSgabe: Nachmittag« 1 Uhr. Sonn- und Festtag« früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je ein» halbe Stunde früher. Anzeigen sind stet» an dt« Er-edttlan zu richten. Druck und Verlag von <k. Polz tu Leipzig. a?5«. Sonnabend den 28. Januar 1893. 87. Jahrgang. Kr gefälligen Beachtung. Unsere Erpedition ist morgen Tonntag, den ÄS. Januar, Bormittags nur bis /sS Uhr Mnet. Lxpsüition ÜS8 I^lp/,l«er VaxeiilLtte». Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. -«« ei«»« Petzer. »er ««genannt bleiben »iN, ist de« ,.1tzealrrprnfi«nsson»«" an» «nlatz »es am 28. vs«. M»s. iich »olentzentzen 25iähri,en Bestehens »,« nenrn Stadt ,»e«ter« et» «eschcnt »on Drei Tausend Mark i» Ttzest,e»«r»en. Lude» »tr »ie» hiermit »nr öffentlichen Kenntnis; »etggea. fnhle« mir uns gedrungen. »e« hochderzigr» rche,k,eber für »iefe», «nferer «»istalt hemtrsenr Wohl »,lr» hiermtt Miseren aufrichtigen Dank a««zus»rrchen. Leitzztg. he» 27. Januar 1882. De« Ver»altu»,sa«o,ch«tz »er Penfions-Anftalt für »aS Stadtttzrater »asel»st vr. (leorgl, v«rfitzeutzer. L. Gebäude-Verstcigernng. Moltta, »e» 8». Aannar 18»S, vormittag« 11' , Uhr s-lle» die auf dem vormal« Gordan'scheu Grundstücke am Bahnhose Lsrldorf bestndltcheu Gebäude und zwar ein ca. 100 m langer, II« tiefer, massiver und mit Dachpappe eingedeckter Lagerschuppen. s«»ir eia kl »tue« Nebengebäude an Ort und Stelle unter zuvor bckmwt zu gebärden Bedingungen aus Abbruch meistbieteud ver steigert werde». K-nigltche» AbtheiluogS-Ingenteur-vureau II »nöripzig. ^ Loncursverfahren. Uebn da« Vermögen de« AtegeletbefitzerS Emil Hugo Edler itt Trt««ttfchan (früher Kaufmann tu Leipzig) wird heute »ni 25. Januar 1893 Nachmittag» b Uhr bO Ptiuuten da« iloncur«. reriahren eröffnet. Der Kaufmann Reinhold Dietrich ia Trimmitsch-o wird zum LoucnrSverwalter ernannt. iloncurSsorderuuge» sind bi« zum L2. Februar 1893 bet dem Berichte anzumelden. ik« wird »ur Beschlahfaisung über die Wahl »iueS anderen ver Walter-, sowie Über die Bestellung eine« GläubigerauSjchusse» und 'Mietenden Falle« über die in 8. 120 der LoncnrSordnuiig de- zeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forde> wagen aus den L. März 1893 Lormittag« 9'/, Uhr vor dem Unterzeichneten Gericht», LrrhandlongSlaal, Termin anberaumt Allen Personen, welch» ein« zur Concur-mass« gehörige Sache ia Besitz haben oder »ur LoucurSmosse etwa« schuldig sind, wird aiiigegeben, nicht« au de» Gemnnjchulduer zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserleg», von dem Besitz« der Sache und von den Forderungen, für welche sie au« der Sache abgesonderte -rsriedigung in Anspruch nehmen, dem Loncurtverwalier bi« zum 22. Februar 1893 Anzeige zu machen. RtniglichkS Amtsgericht zu Lrimmitfcha«. vr. Richter. veröffentlicht: Ger-Schr. Wüstling, Loncursverfahren. Ja dem koncurtversadren über da« Vermögen der ersten -äilesischrn vatttr - Leinen - Fatzrtk, Mechanische Weberei kttcrtdach ch To. zu Arietzlautz ist in Folg« »ine« von den Akmeinschuidnern gemachten Vorschlag« zu einen, Zwangsvergleich« ÄrgleichStermin aus »eu 2«. Ketzruar 18S8, vormittag« Ist Uhr. rar dem königlichen Amtsgericht« hirrjelbsr auberaumt. Friedland b. W., den 23. Januar 1806. Rüsfer, Gerichttschrrider d«S Königlichen Amtsgericht« Lin Vermittelunasvorschlag zur Militair- vorlage. Ist«. Die in Berlin erscheinende „Deutsche Warte bringt einen Verm itttl un gSvorschlag zur Militair Vorlage, der sehr viel BcachtenSwertbe« enihält. DaS Haiiptziel der Militairvorlage: eine gleichmäßigere Heran Ziehung der wehrfähigen Jugend und damit eine Stärkung unserer Lehrkraft,sowie die verjllngung der Feldarmee durch Einführung ter zw-ijäbrigen Dienstzeit — diese- Ziel stellt auch der Ler nittelunz-rorschlag ui den Vordergrund, ja er erreicht sogar in dem gleichen Zeitabschnitte, nämlich innerhalb von 21 Jahre», daß die von der Borlage erstrebte Höbe von über 1 Millionen an-zebildeter Mannschaften vorhanden ist, und winkert trotzdem die geforderte Erhöhung der Frieden-Präsenz Ziffer und daniit auch die Kosten der Hcere-erhaltunz nicht unbedeutend herab. Der Vorschlag ist daher mindesten- 'iner Erwägung Werth. Borau-schicken möchten wir, daß die Ergebnisse de« Vorschläge« sich unserer Ansicht nach günstiger .ieiialten lasten, wenn dir in ihm über die Zistern der Militairvorlage hinaus erforderte Erhöhung der Cavallerie »nt der Feldartillerie wegbleibt, die wir de-halb in den nachstehenden Bercchnnngen außer Ansatz lassen Der BerinittelungSvorschlag will an Stelle der vierten Infanterie-Bataillone zedem Regiment« nur eine dreizehnte Eompagnie zugrtdrilt wissen, welche die selben, als bekannt vorauSzusetzendr» Ausgaben zu lösen bütle, welche di« Begründung rer Borlage den vierten Bataillonen zuweist. Bei dieser Gelegenheit möchten wir die Frage auswersen. »b e« nicht anzezeigt wäre, diese >3. Compagnien durch die dei den Reg, »entern bereit« vorhandenen 13. Hauvtleute tüdreu zu lasten und an Stelle der Seconbelieutenant« bei jeder solcher Eompagnie neben einem Premierlieutenaot 1 til » officierdienstthurndr Untrrofflcrer« einzustellrn Selbst wenn diese Gehalt und WohnungSgrlderzuschuß der SecondelieutenaiitS erhielten, würde noch an Ausgabe» ge spart werden, da die Tischgeldrrzulage wegsiele und die OfficitrSdiensttbuer nur den FeltwebelserviS zu beziehen brauchte» In kiesen Lstficierdienstthucrn würden die Truppen tüchtige UnterofficicrSelenienke sich erhalten können, die Ge winnung solcher Stellen würde daher auf den UnterossicierS- ersatz einen günstigen Einfluß auSüben, vor allen Dingen aber würden weniger Lieutenant-stellen geschaffen und damit, abgesehen von der augenblicklichen Schwierigkeit de- Ersätze-, ein spätere- Stocken im Officieravancement vermieden werden. An Stelle der ersparten vierten BataillonSstäbe befür wortet der BcrmittelungSvorschlag die Schaffung zweier neuer ArmeecorpSstäbe, ferner die von zwei neuen Division--, vier neuen Brigade-, acht neuen Jnsanterir Regiments , 28 neuen Jnsanterie-LataillonS- und 6 neuen Eavallerie-ReginienIS- stäben, welche letzten wir aber, wie erwähnt, unberücksichtigt lassen, uni, wie wir gleich sehen werden, eine vollständig gleichmäßige Organisation der Truppenverbändc ohne Mehr- kosten gegen die Borlage — im Gegenthril, r- würden auch hier die Herabnlliidcrungen eintreten — zur Durchführung zu bringen. Das deutsche Heer zählt zur Zeit bei seinen 20 Armee corpS 6 Überetat mäßige Divisionen, eine baverische, eine sächsische und eine hessische. Die bayerische Ware zu einer selbstständigen FestnngS-BesatzungS-Division zu machen; eine Brigade derselben liegt bereit« in Metz, die zweite Brigade wäre »ach Straßburg z» verlegen und dafür das sächsische 105. Regiment und daS württcmbcrgische 126. wieder den heimatblichen EorpS verbänden zuzuiveisen. Preußen hätte 2 Divisionen auszu stellen; die eine hätte mit der hessischen Division, eventuell unter Zuweisung de- überschirßcnden sächsischen Jäger- Bataillon« für den MobilmachungSfall, daS XVIU. EvrpS, vielleicht mit Mainz als Sitz des General-EommandoS, die zweite zu errichtende preußische Division mit der bereits be stehenden 3. sächsische» Nr. 32 und unter Zuweisung de- 2. sächsischen JägcrbaiaillonS daS XIX. deutsche ArmeecorpS zu Hilden, zu dessen Generalconimandositz da» Berliner Blatt Erfurt, wir mit noch größerem Rechte — va wir da- Jäger bataillon und vrrmuttzlich auch di« Pioniere dazu zu stellen hatten — Leipzig Vorschlägen. Sonach würde da» deutsche Heer a»S 22 Feldarmeecorps bestehen, hinter denen die gleiche Anzahl von Reserve Divisionen, gebildet an- den bei den Felvregimentern über schießenden Reservisten und den jüngsten JahrcSclasscn der Landwehr, stehen würde; es würde somil eine Armee der ersten Linie auS 22 ArmeecorpS, zu je 3 Divisionen sormirt, ver fügbar sein. Wenden wir uns nniimehr zu den Einzelheiten und daniit zunächst zu 1) der Infanterie. Alle ArmeecorpS mit Ausnahme de- GardecorpS, welches 9 Infanterie-Regimenter und 2 Jägerbataillone, daher 29 Bataillone zählt, sind 8 Regimenter und 1 Jägerbataillo», also 25 Bataillone stark auszuslelle»; einschließlich de» Garte corpS und der bayerischen zu 4 Regimentern sorinirten Be satznngS-Division ergiebt dies 566 Bataillone. Zur Zeit sind vorhanden 538 Bataillone, eS wären also zu errichten 28 Bataillone. Diese 566 Bataillone zu 4 Eompagnien wären 2264 Compagnien stark, dazu für 18 t Negiinenler die 13. Compagnien, macht zusammen 2445 Compagnien. Rechnen wir per Compagnie cincn HöchstfriedrnSstand von 20 llnterossicieren und 130 Gemeinen, so ergiebt dies einen Gcsammlbesland von 48 900 lliitervssiciere» und 317 850 Gemeinen an Infanterie. Hierzu beiläufig 52<>0 Mau» Stammpersonal bei den Lantwehrbezirken, giebt 37 l 950 Köpfe, die einen jährlichen Necrulenbcdarf von 193 575 Man» em schließlich 10 Proc. Nackiersatz erfordern. 2) An Cavallerie bedarf daS Heer 45 Division- Cavallerie-Regimenter und (der BerinitlcliingSvorscblag niniint 9 Cavallrrie-Divistoncn zu6 Regimentern gleich54 Rcginicnter» an, wa- die Neuausstellung von 6 CavaUcric-Regimcntern erfordern wurde, von tenen ahzuscbcn wäre) 48 Regimenter gleich 8 Cavallerie-Divisionen ü 6 Regimenter. Es iiiack'I die» zusammen 93 Regiiiiciiter, die bereits Vorbauten sind und 465 EöcadrcnS rcpräsentircn; hierzu die von der Bor läge geforderten 12 neuen EScadronS niacbt 47? E-cakronS, währenk der BermittclungSvorscklag 504 EScadronS in Reck, nuna zieht. Der Höchstsriedensstand der Cscadron zu 20 llnterossicieren und 120 Gemeinen gerechnet, gictt 9510 llntcrossicicre und 57 210 Gemeine oder 66 780 Kopse, was bei dreijähriger Dienstzeit einen Rccrulcnbcdarf von 22 519 Mann bedingt. 3) An Feldartillerie bedarf daS deutsche Heer, »in den Franzosen ebenbürtig gegenüber zu stcbe», pro Armee corpS einschließlick der Feldariillcrie für tie Reserve division 21 Batterien in 6 Abtbeilungcn, 3 zu 3 und 3 zu 4 Batterien, von denen jeder Division je »achtem eine At tbeilung zu 3 oder 4 Batterien zu überweisen wäre, so taß 12 oter 9 Batterie» als CorpSartillerie verblieben. ES macht ticS zusammen 462 fahrend« Batterien ; hierzu komme» für lie Frldartillcrie-Schießschult eine Abtbcilung zu 3 Batterien, niackt 465 Batterien. Ferner für jede Ler CavaUerie-Divisiciien 3 reitende Batterien, macht 2t reitende Batterien. Der Bedarf wäre demnach 489 Batterien; vorhanden sind 434 Batterien, c- wären also uoc», erforderlich 55 Batterien Die Vorlage sieht die Neuschaffung von 60 Batterie» vor. Rechnet man den Durchschn>lt«sla»d einer Feldbatterie zu 20 Unterofsicieren und 80 Gemeinen, so ergiebt sich für die 465 fahrenden Batterien 9300 lliitervssiciere, 37 200 Gemeine, daS sind 46 500 Köpfe, oter ein Recrutenbedars von 25 575 Mann bei einem Stand von 480 Unterofsicieren und l600 Gemeinen, zusammen 2080 Köpfen bei den reitenden Batterien, wa». da diese Mannschaften eine dreijährige Dienstzeit haben, einen Recrutenbedars von 694 Mann bedingt. A» Train braucht jede» ArmeecorpS > Bataillon zu 4 Compagnien, d. d 22>» Bataillone oter 90 Compagnien. E» aicbt da« bei einem Stand von 15 llnterossicieren und tOy Mann 1350 Unterofsicirre und 9000 Mann Ta der Train Mannschaften zu zweijähriger und einbalb- jähriger Dienstzeit im BerbLltniß w>« 1 z» 4 rinstell«, so würde der jährlich« Rccrutenersa» der Traincompagnie sich aus 25 Mann zu zweijährigem und 100 Mann zu halb jährigem Dienst beziffern, wodurch die Eigeulhünilichkeit entsteht, daß die Traincompagnien mebr Recruien auSbiltcn, «lS ibr Höchststand erfordert. Cs erklärt sich die» aus den vielen Neuformationen, welche der Train >>n Kriegsfälle auf- stcllen muß. Der Recrutenbedars für den Train würde sich einschließlich Nachcrsatz auf 11 250 Man» beziffern. Rechne» wir die Fußartillerir, die Pioniere und die Eisenbabntruppen in der von der Vorlage gcsorderten Höhr von 37, 24 und 7 Bataillonen, obgleich dies an Pionieren etwa- niebr ergiebt alö 1 Bataillon für da« ArmeecorpS, so bilde» diese Truppen zusammen 68 Bataillone 4 Com pagnien gleich 272 Compagnien, was beim Stande der Infanterie zu 20 Unterofsicieren »ud >30 Mann cincn höchsten MannschastSstand von 5440 Unterofsicieren und 35 360 Ge meine» oder 40 800 Köpfen mit einen» Recrutenbedars von 22 440 Mann auSmacht. Fassen wir die» zusammen, so erhalten wie demnach folgende Zusammenstellung: an Infanterie: 48 900 Untcrofsicicre, 3l7 859 Gcincinc, 371 950 Köpfe, einschl. Landwehrstä»»»«, 193 575 Recrutcnbedars; an Cavallerie: 9540 Untcrossicicre, 57 240 Gemeine, 66 780 Köpfe, 22 519 Rckrulendedars; an fahrender Feldartillerie: 9300 Untcrojficiere, 37 200 Gemeine, 46 500 Köpfe, 25 575 Recrutenbedars; a» reitender Feld artilleric: 480 Untcrofsicicre, 1600 Gemeine, 2080 Kopse, 694 Recrutenbedars; an Train: >350 Untcrofsicicre, 9000 Gemeine, 10 350 Köpfe, 11 250 Recrutenbedars; an Fuß artilleric, Pioniere und Eisenbabntruppen: 5449 Untervfsicicre. 35 369 Gemeine, 40 800 Köpfe, 22 449 Recrutenbedars; zusammen 75 919 Unterosficiere, 458 250 Gemeine, 538 460 Köpfe, 276 053 Recrutenbedars. Die mit Gesetz vom 15. Juli 1890 festgestellte Frieden» den Abgeordneten so sehr verübeln, wenn sie nicht Herkommen mögen, um zu hören, wa- sie ohnehin erratbe» können? Endlich arbeitet aber auch wohl unsere Gejetzgebungs-Maschine fleißiger, al« ein normal veraniagl.r Abgeordneter «»«Hallen tan». Wenn in der «inen Session ei» Dutzend und mehr Gesetze serlig geworden sind, dann denkt man: »un wird cs doch in der nächsten Session nichts zu »hun gebe». Aber in der nächsten Session kommen zwei Dutzend Entwürfe und so in inliuil»,». Un- will scheinen, man könne sich in der Gesetzsabrikaiion wohl etwa- mehr Maß aus erlegen, zumal da diese schnell fabricirien Gesetze immer wieder neue Gcietze au- sich gebären, denn wohl die Mehrheit Ler neuen Geietze sind Gesetze, betreffend Abänderung de» Gesetze- vom so und jo vielten." A» dieser Schilderung ist ja scbr viel WabreS — aber, fragt die .Na». Zig." mit Recht, wie ist uns denn? Ist dieser von cincin Parteigänger de- AnticartelS geschilderte Reich-tag den» nicht der jubelnd begrüßte Aniicartel- Reich-tag, dessen Wahl ei» Triumph des deutsche» Volkö- gcisles sein und das osscntliche Leben in Deutschland wieder Herstellen sollte? Der Katzenjammer ist osscnbar noch größer, als der Rausch war. Wenn der Reichstag von >887—90 zuweilen beschlußunfähig war, so sollte die« ein Beweis seiner NichlSiiutzigkeir sein: i» dem 1890 ge wählten Reichstag ist die Bcschlußunsäbigkeit der regel mäßige Zustand. Wenn im Reichstag von >887—90 sich eine Wahlprüsniig in Folge besonderer llmstänte bis in das dritte Jabr der Legislaturperiode verzögerte, so gab eS allgemeine Entrüstung; gegenwärtig befinden wir »»- bereit» im vierte» Jahre der Legislaturperiode, und eS ist noch nicht über säninillichc Wahlen entschieden. Ter citirte Schilderer des Anticartcl Rcich-tagS klagt über die vielczi überflüssigen Gesetze; nicistbclbeiligl an dein Verlangen nach würde demnach 32 417 Mann weniger erfordern, als die Vorlage, und die bisherige Friedenspräsenz nur um 51 477 Mann überschreiten, eine Ziffer, die der durch den Reichs- taaSabgeordneten von Bennigsen dezeichneten MöglicbkeitS- ziffer ziemlich nahe kommt. Der Recrutenbedars ist ei»schließ> tich Nachersatz und einschließlich der halben llnterossicicrS ziffer berechnet, ebenso sind dreijährige Freiwillige nicht be rücksichtigt. Die im kriegsministeriellen Entwürfe ausgesührtt Rc^utenzisscr von 235 »00 begreift aber, wie der Entwurf besonder» betont, den Nachersatz nicht niit. Daher die scheinbare Höhe de» RecrutenbedarfS de- BcrmittclungSvor schlage» Würde dieser bei der Regierungsvorlage z» lo Proc. mitgerechnek werden, so würden 278 500 Necruten fäbrlich ein gestellt werden müssen. Da nun anzunebmen ist, daß mindestens >, der llnterossiciere capitulirt, so würde sich allein schon hierdurch der Recrutenbedars beim Vermittclung-vvrschlage um 25 000 Mann berab'iiindern An Löhnung, VcrpslegSzuschuß und Brod kostet der Ge meine dem Staate 70 täglich baar; Bekleidung, Heizung, Quartier niit 30 berechnet, was jedenfalls sebr gering ist, ergiebt eine durch den VermittcluiigSvorschlag bcrbcizuführcnde tägliche Ersparuiß von rund 32 500 .L ober rund im Jahre 12 000 000 wobei die weiteren Ersparungen, die der Ber- niitteliingSvorschlag beabsichtigt, noch nicht in Rechnung ge zogen sind. Wenn wir von der Gesainmtziffer de» jährlichen Recrnten- bedarsS 76 953 Mann gleich beiläufig 39 Proccnt in Rücksicht daraus al» Abgang rechnen, daß in dieser Ziffer, wie bemerkt, der Nachcrsatz und der llnterofsicierSersatz in halber Höbe steckt, so verbleibt eine durchschnittliche JabrgangSstärke von 2 Millionen, macht in 24 Jabren 4 809 999 Mann, wobei die Einjäbrig'Freiwilligen noch nicht gerechnet sind. Er dürste olme llebertreibung aiiziiiicbmen sein, daß dann die Gesa»»iilkeere»stärke sich auf 5 Millionen beziffert, wa- daS in dcrBegründuiig der Vorlage angestrebteZiel um 609 990Man» überschreiten würde. Deutsches Reich. * Berlin, 27. Januar. Von dem gegenwärtigen Reichstag entwirft eine Berliner Corrcspoiidcnz der klerikalen Presse ein Bild, auS dem wir folgende Züge hcrvorhcbcn: „Der Ncick>-tag hat sich heute (Tien-tag) wieder einmal auf der Beschluß» »sä higkeit ertappen lassen. I» diesem Jahre war er überhaupt nicht beschlußfähig: vor Weilniachlen war er e« nur einige Male bei den Militair-Debatten. Wir glauben nicht, daß die Wähler zufrieden sein würden, wenn sie Gelegenkeil hätten, einer Sitzung des Neich-tag- deiznwohnen. Ta unle» ist der geräumige Saat mit de» 440 einladende» gelbledernen Sitze», ans denen Ler Senat des deutsche» Volke» in Wurde und Majestät thronen und angestrengt für das Wokl des Äaler- lande- denken, reden »nd abstiinnicn sollte. Aber nur inst einiger Hebung vermag da- Auge hier und da »ine» besetzten Stutst zu entdecken; daß zwei Eitze nebeneinander besetzt sind, ist schon ein kleines Weltwunder Gähnende Leere ist der Brauch. Selbst der Geübte muß manchmal, wenn er da» Gemurmel da »nie» bör!, suchen, wer den» eigentlich Las Wort hat. Am besten besetzt sind regelmäßig die Bänke der Socialdemokralen »nd der Frei sinnigen, und diele Parleicn scheute,, auch noch ihre» Rednern, sowie überdanvt Len Verhandlungen im Allgemeinen di« meiste Ausmcrlsainkei». Je weiter man von da »ach reckst- gehl, um so öder wird der Saal, um so geringer ist die Iaht der zn- dörenden Abgeordneten. Man macht für die anhaltende Nach läffigkeil im Besuch der Sitzungen de» Mangel an Diäte» verant wortlich. Ohne Jweiikl trägt er viel Mitsthulb, aber allein schuldig ist er nicht. ES dürsten dann nicht gerade die Bänke am leersten sein, wo die reichsten Mitglieder iitzen. E« hat em« «vattiie gegen das ganz« Parlainenlswesen um sich aegriffe», nad wir inüßicn »ns sehr täuichen, wen» dies »nr bei den Parlamenlariern der Fall Ware. Das geistige Niveau de- Reichstag» ist im letzlen Jahrzehnt nicht unerheblich gesunken. Tie großen Männer, di» ansang- dem Reichs tage Gianz und Ansehen gegeben, sind so ziemlich olle verschwunden. Die nächste Generation wird ihnen an Talent nicht nachslehen. aber sie dot weniger Gelegenhal gehabt, eS zu zeigen, hat keinen Namen erworben, keine Autorität gewinnen können, vtelleichi auch tnzwnchrn io viel Skevii» eingeiogen, um an die Erreichung von Ideale» mitten in dem lobende» Aampse um malerielle Inlereffen nicht recht mehr »u glauben. An tue Stelle de- Idealismus ist im Parlamente der Mechanismus »ingetreien. Lßer den Parlaments- BtrhanLIiiugeil einige Jahre belgewohiit Hot, wird die Red» iede« beliebigen Redner« zu fcLeni beliebigen Gegenstand« iberm wesentlichen Inhalte nach machen können, eh« ff« gedallen ist. L- geht ja Alle» nach der Schablone Kann man «- da Seite erhoben wird: ist doch an der Spitze des CenlrumS an die Stelle Windthorst's — Herr Lieber getrete»! U Berlin, 27. Januar. In Commissionen beider Häuser de- Landtage« ist in der letzten Zeit die Behandlung der Baugelände Gegeiiflanb eingehender Erörterung geworden. Ter von dem Oberbürgermeister Adickes eingebracbte Gesetz entwurf, betreffend die Förderung von Startcrwciterungen, bezweckt bekanntlich, die Möglichkeit zu gewähren, die inner halb der Bebauungspläne gelegenen Terrain» »ölhiacn- fallS gegen den Willen Bctbciligtcr z» geeigneten Bau plätzen auszugestalten. Die Commission, welche de» Enl- wurf i» erster Lesung durchbcralbcn, ikrc Beralbung dann aber bis zum tNärz ausgesetzt bat. um der Regie rung Zeit zur StcUniigiiadme zu lassen, ist Uber tie Vor lage insofern dinauSacgangen als sic daS Recht, mit dem Straßenlanv zugleich da» zur Bebauung der Straße nöthiHk angrenzende Lantstück zu erwerbe», zwecks Forderung von Atraßcudurchbrüchen und anderen Masstiabinen zur Ver bcsscrung ungesunder oder den Bedüisnisfen des VerkebrS nicht entsprechender Bauguarlicre auf bebaute St.idttbcile erstreckt bat. Dagegen ist von dem Versuche Abstand genommen, bei dieser Gelegenbeil auch das Recht, Baubcschränknngc» anzuortnen, gesetzlich scstzulegen. Bei diesem Anlaß ist in der Commission, welcher eine Reibe von Aulorilätc» aus dem Gebiete de» BaurechtS, wie Präsident PersiuS, Pro fessor I>r. Dcrnburg u. A., angeboren, auch die Baupclizci- ortnuiig für die lliiigcbungc» vo» Berlin zur Erörterung gezogen und dabei übcrc>»slun»icnd deren Zweckmäßigkeit und RccbtSglltigkeit anerkannt worden. Man war im llebrige» auch darüber einvcrslaiitcn, daß eS nicht genüge, die BaNjZclände in zweckmäßige Bauplätze umzugestaltk», sondern daß auck» noch ein Druck nach ter Richtung ausgcübt werten müsse, daß mit der Bebauung dieser Bauplätze nicht, wie daö jetzt üblich ist, gewartet wird, bis der Baimrunv den höchste» zu er wartende» Preis erreicht hat. Diese Seite der Sache be schäftigte auch die Steuercoinmissio» des Abgeordnetenhauses in der Sitzung vom Dienstag bei der Beralbung der in dem Eoiiiiiiunalsteuergesetz vorgesehenen besonderen Besteuerung der Bauplätze I» der Commission vertraten nur die Con- servatwen den Standpunct einer Beschränkung dcö Be- stcncrungürcchtS der Gemcindcn gegenüber der Vorlage, schließlich aber vereinigte man sich einstimmig aus eine vom Abg. vo» Zedlitz vorgeschlagcne Ausgestaltung de- RegierungSvorichlageS, wonach Bauplätze nach Maßgabe ihres erhöhten WertbcS einer anderen und höheren Steuer, als sonstige Liegen'chasle» mit Genehmigung per Aufsichtsbehörde »nterivorseii werde» dürscn. Man trat dabei allseitig der Auffassung des Fi»an;mi»isterS bei, taß diese Ordnung der Materie nickt bloß »»ter dem steuerlichen, sondern vor Alieni auch unter dem socialpolitiichen Gesichtspunclc der Beschaffung guter und billiger Wohnungen die größte Bedeutung bat. V. Berlin, 27. Januar. (Telegramm ) AuS Anlaß von Kaisers Geburtstag sind die öffentliche» und nicislcii Privalgebäude beflaggt. In den Kirche» saute» Goltescicnste statt. Die Schule» hielten Festacle ab. Unter den Linden ist ein zahlreiches Publicum versammelt. Da» Wetter ist prächtig. Der Tag wurde eingeleitet durch inilitairisches Wecken, wobei die Militairmustt die Straße Unter den Linden durchzog. Aus den meisten größeren Orten Deutschlands liege» Telegramme über Kaiserfcicr» vor. — Zu Ebre» der höchsten Herrschaften findet morgen bei dem englischen Botschafter eine große Festtafel statt. V. Berti», 27. Januar. (Telegramm.) Der König von Sachsen empfing beule im Lause des Vormittags zablrcicbe sächsische Ossiciere und rrlbcilte später im Beisein des lüiiigl. sächsische» Gesandten am hiesigen Hose mehrere Audienzen. Heute Abend gedenkt das sächsische Königspaar von hier »ach Dresden zurückzukchren. Königin Carola besuchte heute Morgen die Niederlassung der Granen Schwester» und wohnte einer von dem RcicbotagSabgeord- nrten Iw. Schädler celebrirlcn Messe bei. — Da» .Mililair- Wochenblalt" meldet: Prinz Friedrich August von Sachsen ist zum Obersten der preußischen Armee S I» »uito des GardeschützrnbataillonS ernannt worden. » Berlin. 27. Januar (Telegramm.) Der heutige .Reichsanzeiger" veröffentlicht tolgende Auszeichnungen und Ernennungen, welche anläßlich de» Geburtstag« des Kaisers erfolgt sind: Dem Generaladjutante» General der Jnsanterir von Hahn kr wurde da» Geoßkreuz de» Rothen Aklrrorben» mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe und
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