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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930206015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893020601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893020601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-06
- Monat1893-02
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Ve-»g-^pre«» >, der Hanytexvedition »der de» tm Stadt- deztrk und d«> Vororte» errichtete» Au«- ^^'icllen «dgeholt: «i»rtrljLhrtich^I4.dO, «8 Meimoltger täglicher Znstellnog in« he»« üchL Darch die Post bezogen für Dentschlnnd »od Oesterreich: viertel,ährlich 8.—. Directe tägliche »reazbandjendnag i»< «»«lnnd: monatlich ^4 9.—. Li» viorgm.>»»gabe erscheint täglich'/,? Uhr, dt» Mnad-Anssnd« Wochentag« ö Uhr. Let«cti<, »»> Lr»Mi»»: 8. Die Ernedttto» ist «ochentag» »»»nterbroche» geWut ft»h 9 dt« «doch« 7 Uhr. Filiale«: ktt» tle«»« »,rtt«. («ftr» Hatz«)» Uviverfitäwftraß» 1, v«»t« LSsch«. Wchnrinenst» Ich »«1. »»> K«»i^»l«tz 7. Morgen-Ausgabe. MM IllgMaÜ Anzeiger. Organ für Politik,Localgeschichte.Andels-undGtschiiftsvtrkehr. ^66. Montag den 6. Febniar 1893. Amtliche Bekanntmachungen. Lekauntmachuu-. Der Psrr»e»«rt< tm Stadtbezttke Lri,tt,^ntrttzsch wir» Mot««. »en »«. Aedrnnr 1898. abarbalten. Etwaige Ges »che »»d «»frage» sind ,» unseren Marktinspector Rentsch, Rajchmarkt Nr. 1, lll. Obergeschoß, zu richten. Im Uedrige« bewendet r« bet unserer BekanMmachung vom II. März »onge» Jahrei, »ach welcher der Antrieb von Wieder- kauern («wder^ Schaf»». Ziege») nnd Schweine» bi» auf Weiteres verböte» ist. Lesiqi«, am « Fetruar 1893. lL läs. Der Math »er Stadt Letdria. vr. Georgt. Stahl. Nuhholz-Äuction. Dtnidtag, »r, 7. Kebrunr ». I».. solle» von vormittag« S Uhr «» ans dem diesjährige» vitttelwaldschlag» tm Bioseuthalr, dicht am Zoologilchen Marten, 32 Eiche», »«tztl-tze von 30—10b om Mittenst. ». L— 8 w Länge, LI B»ch«»» » » SS— b9 . . . S— 9 . . IS Nüstnr». » . 89— 6ü - » . 8—13 . » 3 Linden » » LL— «4« » »4—8». 7 Ahorn- » . 17— 88. . .4—7». SSsche» , . 17— 80 . . . 4—iz. . 3 Maßholder- » . 84— 36» » »2— b» » 3«pselvau». » . 31— 88» » »S— 8». büPavvetn» » » 17-SI . » . b—10 » » 48 Erle». » » 18— bO » » » tz—13 » » 5 Ariden- » . LS— 2». » »S— 7» . l Birke» - R«ZN«tz . 18 » . . 8 » » na» L ktütk Schirrhölzer, unter de» im Termine öffentlich «»«hängend»» Bedingungen und der übliche» «azahlu», ,, Ort »od Stell» meistbietend verlaust Verden. Zusammnckuust: «, der Leibntjdrü«, am Nosentdel». L«t»»i>, am SO. ga»»ar 1893. De« MattzS Karfttzadatatta». Holzauctiou. r»n»er«t«>, he» 9. Arbrsar d. I«. solle» von Vormtttaa« 9 Uhr a, dem diesithrige» Nttttelwaldschlag. tm «»sruthulc. dicht am Zoologilcheu Garte», 90 «arte Ahraumhaaf«, »ob 4ö starte Lau,Haufe» unter de» i» Termin« öff«»tlich aulhängenden Bedtnguagen v»d oegen sofortig vezahlu», a» Ort und Stell« mnitdietead »er. kanst werde». S»f««»e»r»»ft: ,» der Leidni,drücke im Rosrnthole. Leipzig, am SO. Ia»»ar 1893. De» Math» -«rftdeputatio». Lekanutmachung. Am SI. Ja»uar 1893, Nachmittag« 3 Uhr, hat sich der am M September 1838 t» Leipzig geborene Kaufmann Friedrich August Uänhel au« seiner, Kaiser Wilhelmstrab« Nr. 10 hier gelegenen Wohnung entfernt. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Leine Angehörigen vermuthen, daß er sich selbst «in Leid aoge- thaa Hab«. Der Vermißte ist ca. 1,70 w groß, von mittlerer Gestalt, hat graumelirtr«, gelockter Haar und gleiche, Vollbart, runden Kops, blaue Augen, angegriffen« Gesichtsfarbe. Am und hinter dem rechten Obre hat derselbe leichten Schorf. Bekleidet gewesen ist er bei seinem Weggange mit säst schwarzem, glattem Wtntrritbrrzteher mit schwarzem Lammeikragen, blauem Tricotjackrt, brau»gestreifter Kammgarnhose, weißer, baumwollener Unleriackr und ebensolchen Unterhosen, weißlemrnein Umlegkragen und?. O. gezeichnetem, weißle,neuem Oberhemd, wollene» «acte», dunkelblauer Lravatte mit grauen Punkten, schwarzem, steifem Filz hut und kalbledernen Stiefeletten. Ferner hat er »tue flach« silbern« Lylinderuhr mit Schlüssel» uukzug nebst goldener Pauzerkette getragen. Wahrnehmungen über de» verblieb de« Vermißte» bitte» wir ungesäumt zur Keuututß unserer Erimiuaiabtheilung zu bringen. Seite»« der Angehörige» de« vermißte» wird demjenigen, welcher denselben ermittelt, ein« Belohn»», »«» Gtuhondert Mark zugeNchert. Leipzig, de« 3. Februar 1893. Du« Poltzeiamt her Ltndt LrtZzt«. VN. S70. Br«tsch»«ider. N. Städtische Fortditdungsschule für Mädchen. Anmeldungen neuer Schülerinnen für nächste Ostern nimm« der Unierzeichnete Donnerst», und Frei«»,, »eu 9. u»h 10. Februar, vormittag« von 10—IS und Nachmittag« von S—4 Uhr in der I. tzöbereo Bürgerschule für Knabe» «»tgegen. Leipzig, de» b. Febrnar 1898. Dtr. E. >ek«er. Politische Tagesschall. * Lechzt«. 5. Februar. Im Etat für die Marine hat di« BudgetcomMission de« Reichstag«, deren Bericht hierüber soeben erschienen ist, sebr bedruleove Abstriche vorgenommen, dir voraussichtlich vom Plenum werden bestätigt werden. Dieselben betreffen vvr,ug«weise die einmaligen Ausgaben. Es sind dabei die ersten Raten für ein Panzerschiff, für zwei Panzerfahrzeuge, für eine Kreuzercorvette, für einen Kreuzer, für einen Aviso nebst der zu diesen Schiffen gehörigen Armirung oder fast die ganzen Forderungen für Neubauten von Schiffen abzesetzt worden. ES ist darin kein Uebelwollen gegen unsere Mar,ne und deren kräftige Fortentwickelung »u erblicken. Aber einmal nötdiacn die großen neuen Ansprüche für da« Landheer zu möglichster Einschränkung unserer Auf wendungen zur See, und sodann ist geaenwärkig die Technik für Schiffsvaute» in einem so gewaltigen unaufhörlichen Umschwung und Fortschritt begriffen, daß rin lang samere« Tempo im Bauen angezeigt erscheint, um nicht, wie e« jetzt der Fall ist, zu erleben, daß Schiffe, die noch gar nicht einmal fertig, bereit« veraltet und überholt sind und mit großen Kosten, so gut r< gebt, noch nachträglich Ibeilweise auf den neuesten Stand der Panzerung unk Ausrüstung gebracht werten wüsten. Auch habru früher bewilligte Eredite für Schiffsbau,wecke noch gar nicht auf' gearbeitet werden können, so daß die gewichtigste» Gründe «orlie-e», mik Neubauten jetzt nicht aüz» hastig »arzugehe». Tie Marine bat immer die Neigung de« deutschen Volks und Reichstags besessen; es ist daher teine Gcsahr, daß sie ernstlich vernachlässigt werden könnte. Aber die Lcistungssäbigkcil, vir jetzt aus anderer Seite so stark i» Anspruch genvmmcn wird, hat ihre Grenzen, die ohne Schaden nicht überschritten werden dürfen. Gestern ist in Wien vom Grasen Taaffe den drei großen parlaincntarischen Parteien, der Fraktion der vereinigten deutschen Linken, dem Hohenwartclub und der Fraction der Polen, da» bchus» Herstellung einer festen Mehrheit i,n österreichischen Abgeordnetenhaus ausgearbeilele Re- gicrungSprograiiim vorgclegt worden. Nach einer tele- graphischen Melkung spricht sich die .Reue Freie Presse" Uder dieses Programm fkcptisch ans und sagt vorher, daß eine Parteicoalition und eine orgauisirle Majorität a»S derselben nicht hervorgehe» wird. Die Führer der Linke» werde» dem Elnb eine Resolution über das Programm Vorschlägen, dir gegen einzelne Punkte desselben starke Vorbehalte macht. — DaS Negirrungsprogramm knüpft an den Appell an, welcher >'n der Thronrede vom Jahre 189l an alle Diejenigen gerichtet wird, deren Ucberzeugung eS sei, daß die Sorge für die höchsten Interessen der Gesamlntbeit durch Parlcibestrebungcn niemals bcirrl werden dürfe. Dazu sei erforderlich, daß die zur Folgeleistung entschlossenen Parteien zur Sicherung der parlamentarischen Thätigkeil in livatitiv» treten. Damit die nach Auffassung der Regierung »i Be tracht kommenden Faktoren sich über ihren Beitritt unter voller Kenntniß der Absichten der Regierung entscheiden, wolle die Re gierung unter Hinweis auf die Erklärung i» der Sitzung de« Abgeordnetenhauses vom 2. Tecomher 1892 die leitenden Grundsätze klar aussprechrn. So wie die Negierung jederzeit bereit sei, im Sinne der von den Delegationen gebilligten auswärtigen Politik Oesterreich-UiigarnS, die Machtstellung de« Reiches mit allen Mitteln zu wahren und zu kräftigen, somit auch für die Entwickelung der Wehr kraft voll einzustehrn, fo hält sie auch rückhaltlos fest an dem gegenwärtige» Verhältnisse zu Ungarn, wodurch die Orgauisation der Monarchie «men dauernden Abschluß ge sunde« habe. Die Regierung stehe unverrückbar auf dem Boden der bestehenden Verfassung und werde Aenderungen ihrer Grundprincipien nicht zustimmen. — Es heißt sodanu in vem Programm weiter: Auf dieser Basis erheischt der Einklang mit dem österreichischen Staatsgedanten di« Wahrung der gesetzlichen Automie der Königreiche und Länder, sowie de« nationalen Besitzstände« der einzelnen VolkSstänime und die Verhinderung jede« lledergreifen«. Als geeignete« Mittel zur Förderung de« nationale» Friedens an- erkennt die Negierung di« gese-Uche Regelung de, Sssent- lichen Sprachgebrauchs unter voller Berücksichtigung der der deut'chen Sprache als allgemeine Aerstüiidigungsmitlel, auch für Berwaitungszweckr zukommciiden Bedeutung. Die Regierung wird in dieser Beziedung ein Einvernehmen mit den betheiligien Parteien aostrebeu. eine daran? b». gründete legislativ« Action unterstützen und unter dem ausdrücklichen Vorbehalte ihrer Eomvrtenz veränderimge» des nationalen Besitz standes innerhalb ihre« administrative» Wirkuiigekreii«, idunliwsi hiutanhallen. Da da» Staatsleben auch ein friedliches Berbältniß der verschiedenen Sonsessionen und GesellschastSkiasten der Siaais- dürger erheischt, wird di» Regierung die religiösen lieber- Zeugungen achtend und schützend, Verhetzungen jeder Art entgegen- trete». Dir Regierung erachtet dir Zurückstellung der kirchen- politischen Fragen, sowie grundsätzlicher Aenderungen de« RrichSvolksschulgesetze« im Jmeresse eine- ruhigen Zu sammenwirken« für erforderlich und wird bei Anwendung de? Schul- geiepeS den religiösen Gefühlen der Bevölkerung liinerlmlb der Gesetz, Rechnung tragen. Hinsichtlich des religiösen GesiikileS erkennt die Regiernag an, daß lediglich die Gutachten der betreffenden Kirchenbehörden maßgebend lind und wird deren Wünschen tbunlichst «ntgegenkommen. Das Programm gedenkt weiter drs Nachdruckes, welchen die Thronrede aui die Ausgaben de« wirthschast- lichen Leben« legte, stellt hierzu Gesepesvorlagen in Aussicht und betont di» Verantwortungsvolle Sorge für die Festigung de« Gleichgewichte« im Staatshaushalt, die Durchführung der Regelung des Geldwesen«, für eine gerechte Steuervrnhciluiig, eine angemessene Förderung der Production und drs Verkehrs, für die Erhaltung und den Schutz der winhichaftlichen Mittelstände, de» Aus- gletch der socialen Gegensätze, die Hebung der schwächeren Gesellschasls- rlassen, di» Bekämpfung der AuSschreitungcn, LeS Eigenutzes und endlich für die Fortbildung de« CivilrechteS und de? StrawechtcS. Da keine der vorhandenen Parteien allein die erforderliche linier- lrützung zur Durchführung de« Programmes gewahren kann — so schließt da« Programm — erwarte die Regierung, daß die staalS- erhaltenden gemäßigten Parteien und Abgeordneten i» »ine diesen Anichauungen beipflichtende lloalition treten, welche ein Organ aus ihrer Mitte mit der Ausgabe zu betrauen hat, die Verbindung mit der Regierung ständig aufrecht zu erhalten und die gemelnsamcn parlamentarischen und politischen Angelegenheiten zu ordne». Der Telegraph hat nur in sebr beschränktem Maße über die Adreßdebatte im englischen Parlament berichtet. Wir glauben deshalb, die kurzen trlegraphischrn Berichte etwa« ergänzen zu sollen. Im Oberhause war die Fort setzung der Debatte hauptsächlich durch die Rede de- Maraui« von Londonderry über die Lage der protestantischen Provinz Ulster bcachlen-wrrlb, während im Unterbaute die Reden Edamberlain'S, kcS Obersten Saunderson und de« irischen ObersecretairS John Morlev der Debatte ein charakteristische» Gepräge gaben. Der Marquis von Londonderry nannte die Art, wie bisher die Hvmerule- Bill geheim gehalten und eine der eingreifendsten Maßnahmen der nothwendigen öffentlichen DiScussion vorentbaltcn worden, beispiellos in der englischen Geschichte, und gab tan» Namen« des protestantischen Ulster, wie vordem Lord SaliSburv, die Erklärung ab. diese- würde c« im Widerstande gegen die beabsichtigte Einführung der Selbstregierung bi« zum Blut- vrrgicßcn kommen lassen. Nicht sowobl durch die Neuheit seiner Argumente, als vielmehr durch dir Heftigkeit seiner Rede uuv da- GrwiHt seiner Stimmentfaltung brachte Oberst Saunderson die irischen Nationalisten in lebhafte Er regung. Al« er gar den Pater M'Fadden einen .mord- süwtigen Raufbold" nannte, entstand unter den rei,baren Iren ein solcher Lärm, daß selbst der lungenstarke Oberst nickN weiter reden konnte, bi« sich Glakston« in« Mittel legte nnd im Iattrefl« de« Anseken« de- Hause« di« Iren um Ge duld, den Obersten um Mäßigung bat. Der Letztere richtete im Allgemeinen seine Waffen gegen die Priesterhrrrschast, welche Gladstone in Irland zu errichten wünsche, — der unio- nisttfche Kri»g«n«f, seitdem dir veeinstuffung der Wähler worden, ^bamberla.n bat >nn U"S> in Egypten und die Absicht der >" Ü je reS aus Uganda; bezüglich Orlands. o ' ^ H,-, Morlev kaiserlichen Parlaments gewahrt werte. verwies dem Fragesteller se"" Lv> > i pesicbenden EgyP.eu, we.l sie nur d ' o t Schwierigkeiten zu vermehre» (Eha nberla n ya i eitel ober fanatisch genau».). , von Labouchöre'S Amendement M'ttbc.I ng ' , und sübric zur Rechfferi.guna rer .r„ch." Pol.»? der - reg.«» g di Tl,atsacheu au. daß ne N-nten w.U.g.r -'»4 wurd daß die B7ziel,unge» zwischcn Pol.ze. und Vo " ' ' hätten, daß r.c V-rbrecherstat.st.« eme Abnab ne auin m sonnt d.eAushebung derVerbr-cheuael- l-.ne l.ble.'Folge ' geba habe.-Im Anschluß au r.c Debatte u -r ..r and .. .. d Voll" r.chleri.che Urtbc.le, welche urrr o,r Weigerung Morley'S, oe» mit der Verlreibimg dcr Pa aus ihrem Besitz betrauten Beamten der ^">11- pr!?s i.chen Schutz auch nach Dunkelwerden ^-Bri!-» gejällt worden sind. So sagte der ^rrnllttr V - als er da« enimütbige Urlbeii de« Eourt v, ^ in Irland verkündigte: .Da- Eircuiar vom 7- D«e'»ler ,„c..,cr Meinung „ach versassungS- und strsctz v'd. g, da es de», Sheriff das gesetzlich zuerkaunto Recht und die d - rrcliouairc Amtsgewalt entzieht, und daran, bcrcchiict. d.e Ur tbeilövvllslreckuiig des Gerichishofc» zu hemme». Oberr.chter sprach sich „och entschiedener a.,S: .De. scanne, welcher den Inspeetor Waler« anwieS, der Bitte des^iwriffs »m Schutz nicht zu willfahren, mag er Unter- oder O der- sccretair sein, bat sich eine« criminellen Vergeben« st,afbar gemacht und kann von diesem Gerichtshof zur Verantwortung gezogen werden." — Die Iren in Amerika sind >n der Beurthe'lnng von Glabstone'S Home-Nnle-Bor age u>>- einia. Die irffche Ralioual-Föt-ratio» », New-.'-ork hat sich sehr abfällig über die Verurtbcilung de« Eulwurfs durch die irische National-Liga ausgesprochen und erklärt, letztere be stehe au« vier oder fünf Leuten und habe langst jede Bedeutung verloren. Von dem WintcrauSflug zurückkebrend, den er zum Be suche seiner Vcrwandien unternommen ha», unterbrach der Fürst Ferdinand von Bulgarien die Fahrt in Wien und am Freitag ist er vom Kaiser Franz Joseph in Audienz t»ipsa»geii worden. Tie politische Eoniectur wird Schwierig- keilen haben, sich dieser Audienz zu bemächtigen, denn es liegt kein Anlaß vor, dieselbe ander- als in dem Lick'ke des natürlichen Wohlwollen« z» betrachten, dessen sich Bulgarien erfreut und da« ans seinen Fürsten übertragen wird. Die Politik Oesterreich-Ungarn-, soweit sie mit der Entwickelung und Gestaltung der Bcrhaltnisse auf der Balkan-Halbinsel im Lusaininenbaugc siebt, birgt kein Ge he,miiiß m sich, ihre Richtschnur ist die Beaunstigung der «»- abhängigen nationalen Entfaltung der Balkanvölker, und diese,» Programme entspricht die wackere Haltung de« bulgarischen Volke« wie der bulgarischen Regierung in so unladolbasler Weise, baß es gegenstandslos Ware, eine Audienz des Fürsten Ferdinand bei dein Kaiser Franz Joseph mit tiefsinnigen Eo»iiiie»tare» z» versehen. Oesterreich- Ungarn, so schreibt die .N. Fr. Pr ", bat niemal« einen privilcgirten Einfluß in Bulgarien erstrebt oder beansprucht, und deshalb sind ihm Enttäuschungen er spart geblieben, wie Rußland sie in un unterbrochener Folge erfahren bat. Mit dem ganzen Apparat von gedeimen Agentschaften, Eomplotten und Pnlsckien, de» eben jetzt die Publikationen eine» elienialigen russischen DragomanS enthüllen. Kat Rußland nur zuwege gebracht, daß da« bulgarische Volk sich ihm immer mehr ent fremdete, während da« uneigennützige Wohlwollen Oester reich - Ungarn« den erstaunlichen politischen und wirtk- schastlichen Fortschritten Bulgariens naturgemäß zu statten kam. Daß Fürst Ferdinand an diesen Fortschritten ein erhebliches Verdienst Hai, wird >m Ernste auch dort nicht bestritte», wo man ihn Rußland zuliebe noch immer als illegitimen Fürste» betrachtet; deshalb kann davon nicht die Rede sein, daß seine Audienz bei dem Kaiser Franz Joseph eine wob», immer gekehrte politische Spitze habe. Mau hat auch in Rußland aufgehört, in dom Wohlwollen gegen Bulgarien einen Beweis der Feindseligkeit gegen Rußland zu erblicken, und zu verlangen, daß Oesterreich - Ungarn, England oder Italien ihre eigenen Interessen im Orient verleugnen, um die russische» zu fördern. Deutsches Reich. O Berlin, 3. Februar. Herr Bebel hat in seiner Rede, dir er am Freilag im Reichstag gehalten, sich gründlich über seinen Zukunft« st aal auSgeschwiegen, nnd zwar jcdensall- au- dem Grunde, weil, wenn er ihn so geschildert haben würde, wie er ihn erstrebt, selbst Tausende von Cocialisten von diesem Zwangsstaat nicht« würben wissen wollen. Die unabhängigen Svcialisrcn waren und sind noch Social demokraten. ebenso die meisten Anarchisten. Warum kehrten sie trotzdem der svcialdcmokratischen Partei den Rücken? Weil d,e Führer derselben „ur Opfer von ihnen forderten, sur die sie keine Gcgenleistnna erhielten; weil ferner die Führer das Recht der freien Kritik nicht dulden und keine l erechtigkeit üben. Allerdings verlangt da« Programm der soc.aldemokrat.schen Partei .die Abschaffung aller Gesetze we.che die freie Meinung,änßcrung und das Bersauimluiiag- reck'l unterdrücken. In der Tbat aber sind die Social- demokratem schon beule die schroffsten Gegner jeglicher ^""ung-außerung; Wie viele Versammlungen der Gegner haben sie schon planmäßig gestört und gesprengt, und wie selten haben sie in ihren eigenen Versammlungen 3kedesrcibeit eine- Gegner- respectirll In Len jüngsten Eommunal - Wäblerversammlungc» er- Ochsenziemern und Gummi- lck'lauchen, um den unabhängigen Socialislen jede abweichend« ü anszutreiben. Da« waren auch .geistige w.k .^'^«wokraien Selbst da« Reichstag-. Wahlrecht der Sorialdemotraten ist schon längst kein frc.c« ^nd'd-iuren bestimmt die Fraction und dieser mcht genehm ist, wird zur Eandidakur in keinem Sluzeigeu-Prei- Die 6 gespaltene Prtitzeile SO Pfg. Rerkamen unter demRedactionssirich («ge spalten) ÜO ^, vor den Familirnnachrlchtea (6 gespalten) 40 >E. Größere Schriften laut unserem Preis- verzrichniß. Tadellanlcher und Zifferisiatz »ach höherem Tanf. Extra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe. ohne Postbesorüerung >4 00.—, mit Postdesörderung 70.—. Annaiimeschluk für Anzeigen: Abend-Ausgabe: Vormittag« 10 Uhr. Margen-Autgab«: Nachmittag« «Uhr. Sonn- und Festtag« früh '/,0 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen ie ein« halbe Stund« früher. Bnzetira sind stets an die Er-r9ttisa zu richten. Druck und Verlag von E. Polz In Leipzig. 87. Jahrgang. Falle zugclassen. Die socialdcmckratischen Gen offen sch aftS- grünt ungen sind nicht, wie Bebel bchauplelc, privater Natur, kenn sic werte» von der gelammten socialdemokratischcn Presse, den Vertrauensleuten, den politischen und gewerkschaftliche» Versammliiiigc» prolcgirl und die .Gcuosscn" fast gezwungen, GcnosseiischaflSproducte zu lausen, selbst wenn sie, was inkistcnS der Fall, lbcurer resp. minderwerlbiger sind. In den ersten Jahren des Bestehens der Genossenschaft- Hut iiiachcrei durfte cS kein Socialdcmokral wagen, mil einem Hute ohne Eontrolmarkc ein Partciloeal zu betreten oder eine Versammlung zu besuchen. Bebel gab allerdings zu. daß Genossenschaften von ihnen gut geheißen würden, wenn sic den Zweck verfolgte», geinaßregelten Arbeitern zu helfen. Ja, da« ist da« Anshänaeschild, da« Lockmittel, mit dem jede socialbemokralische Genossenschaft ihre Waarrn anpreist. Das ist auch bei der Geiivssenschaflö-Bäckerei der Fall, die aber nicht demgemäß bandelt, obgleich der Stadtverordnete Zubeil und andere Agitatoren Mitglieder derselben, und zwar sehr rührige Mitglieder sind. 8. O. Berlin, -l. Februar. Wir sind gewohnt, bei dem Wort Stipendium an einen mehr oder »linder bedürftigen Ltudcnlcu oder Kunstakadcinikcr u. dergl. zu denken, und tbatsächlich ist die Menge der sür diese Zwecke vorhandenen Stipendien sebr groß und vermehrt sich trotz der Ucker süllung teö Studium- noch ständig. Wir möchten daher denjenigen, die auf dem Wege de« Stipendium« den A„- gchörigcn ihrer Familie, ihrer Sladl, ihre« Lande« eine ehren volle Laufbahn z» sichern wünschen, Stipendien Vorschlägen, die ebenso nützlich und vielfach »vlkwendiger sind. Unsere Industrie sowohl wie unser iHandwerk bedarf dringend sorgfältig geschulter Kräsl« sur Slelluugen, wie LLerk* meisler, Vorarbeiter, Musterzeichner, Kunsthandwerker u. s. w. Wer jetzt als solcher etwa« Tüchl^eS leisten will, muß meist zicnilich lauge Zeit eine höhere Fachschule oder eine Kunst- gewerbeschule besuche». Das erfordert Geld. Gerade jene Kreise aber, die auf diese Institute in erster Linie rcflrctirc». sind im Allgemeinen wenig bemittelt. Sv kann cS leicht fouimcn, daß gerade die größten gewerblichen Talente aus Mangel an Mitteln verkommen, während sie bei richtiger Aus dildung tür ihr heimische« Gewerbe, für ihre Mitmenschen, für ihr Vatcilan» zu», größten Segen geworden wären. Es empfiehlt stck, daher, den Strom von Stiftungen und Geschenken, der jetzt vorzugsweise aus die Hochschulen gerichtet ist, aus die mittleren und niederen gewerblichen Schulen zu lenken, die meist erst in den letzten Jahren und Jahrzehnten entstände» sind. Von welcher Wichtigkeit solche Einrichtungen der Industrie sind, mag man daraus entnehmen, daß z. B. etwa 70 rheinisch - westfälische Werke der Hüttenschule zu Bochum (jetzt i» Duisburg», die tüchtige Werkmeister sur Eisenhütten "»d Maschinenfabriken ansbilden soll, mekr als 830«> jährlich zu Stipendien gewähren. Ebenso enthält auch der preußische Etat regelmäßig einen Fonds von 35» „UN .<« „zur Ausbildung von Kunst- und anderen Hand werkern". Möchte» diese Beispiele zur Nacheiferung anspornen! — Der Kaiser traf im besten Wohlsein au« Nauden hier ein. Während der gestrige» Morgenstunden arbeitete der Kaiser zunächst längere Zeit allein und erledigte Rc- gicrungSaiigcleaeiihciten. Am Vormittage um ll Uhr em pfing der Kaffer zum Vorträge den Ebef de« Generalstabes Grasen v. Schliefst» II. sowie daran aiffchließend den General v. Hähnle. Spater nahm der Kaiser alsdann noch eine Reihe mililairischcr Meldungen entgegen. — Der Kaiser verlieh während seiner Anwesenheit auf Schloß Randen dem Herzoge von Ralibor den Kronen- orden erster Elasse. — Der Großberzog von Oldenburg verlieh dem Reichskanzler Grafen Caprivi das Ebrengroßkreuz mit der goldenen Krone und den Schwerter» am Ringe. — Der Nachfolger des Herzogs von Natibor als Prä sident des Herrenhauses wird, wie wir hören, aller Voraussicht nach der Gras Otto zu Stolberg-Wer- »igerodc sein, der frühere Botschafter de« Reichs in Wien, dann Viecpräsident des preußischen SlaatSministcriumS und Stellvertreter des Reichskanzlers Dem parlamentarischen Lebrn ist er nicht fremd. Er gekörte in früheren Jahren wiederholt dem Reichstage als Mitglied der ReichSparlei an. sodann als erbliche« Mitglied deni Herrenbause, wo er in den Jahren 1872-1878 bereit« als Präsident waltete. — Der coininandirende General Freiherr von Loö tras gestern in Berlin ein und Ist im Monovol-Hottl abgestiegeu. — Die „Krcuz-Ztg." schreibt: „Die „Münch. Allg. Zig." erhalt au« Berlin folgende- Tele- aramin: „„Dein Vernedmen nach dätte der Groß tür st-Thron- Io lg er dir Versicherung hierber iiberdracht, daß «in Bündniß zwilchen Russland und Frankreich nicht bestehe."" — Wir sind tn der Lage, diese Nachricht al» richtig zu besläiigen." — Die „Post" vernimmt von einer „nicht parlamenta rischen Seite", daß in parlamentarischen Kreisen „m-hrsach verinntbet" wird, „Herr von Bennigsen werde nach seiner vollständigen Wiederherstellung Geneigtheit zeigen, dem RegierungSstandpunct sich noch mehr zu nädern, als er das bisher gelhan Hai". Ta das genannle Blatt ^u dieser, wie man sieht, gänzlich unverbürgten Mittbcilung lelbst bemerkt: „Inwieweit diese Vermutbung durch die Entwickelung der Dinge bestätigt wird, dürste sich bald zeigen —" haben wir nicht nöthig, unserersrit« etwa« hinzuzusttgen. — Von den Flugschriften der nationalliberalen Partei ist das zwölfte Heft: Urber den Bi me tallitlmu« »schienen E« enthält die Rede de« Abg. Büsing in der Rcich«tag«sihl,ng vom >2. Drccmber >892. eine vortreffliche klare Beleuchtung diese« vielerörterten Gegenstände«. Dir Flugschriften sind durch da« Eentralbureau der national- liberalen Partei (Berlin A(., Kölhener Straße 46) zu beziehen. ^ — Bei der Anregung wegen einer SanitätSconserenz nach den „Hambg Nach" besonder» auch di« Frage in« Auge gefaßt sein, wie weit bei dem Wiederau-bruch der ^holkra ein Uebermaß der Absperrungen und die darau« bk« früheren Maßregeln erwachsene Hemmung de« Verkehr« wirksam vermieden werden könne, ohne die nachdrücklich« Bekämpfung der Seuche dadurch zu bermträchlig».
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