2. Satz. (Anöante sostenuto E-Dur.) Eine edle, weich empfind same, leicht im Ohr haftende Melodie der Violinen bildet das Hauptthema. Ihm tritt ein aus einem langen Halteton und spielerischen Sechzehntelfiguren bestehendes Holzbläsermotiv als Gegensatz zur Seite; daneben fehlt es auch nicht an herberen Accenten, die an die leidenschaftliche Stimmungswelt des ersten Allegros gemahnen. Zuletzt übernehmen mit ausdrucksvollem" Gesang eine Solovioline und ein konzertierendes Horn die Führung und bringen den Satz in friedsamer Abklärung zu Ende. 3. Satz. (Lin poco Allegretto, As-Dur.) Ein zartes, graziöses Klarinettenthema über Pizzicatobässen gibt die gemessen-fröhliche Grund- Stimmung an. Die Violinen nehmen die Melodie auf und lösen sie in punktierte Rhythmen und fein durchbrochene Bewegung auf. Dann stimmt die Klarinette ein zweites Thema an, das aber mit seinen übermäßigen Sekunden eine Trübung der Stimmung bringt. Ein in terzverwandtem H-Dur stehender Mittelteil kehrt zunächst mit seinem feinen klanglichen Wechselspiel von Streichern und Bläsern ins Reich der Grazie zurück, schlägt zuletzt aber einen fast leidenschaftlich - heftigen Ton an. Die die Grundtonart As - Dur wieder aufnehmende Coda faßt die verschiedenen Empfindungswelten noch mals kurz zusammen und läßt sie in einem überraschend herbeigeführten zarten Schluß erklingen. Das Finale beginnt wieder mit einer langsamen Einleitung (Adagio, C-Moll), die auf die umdüsterte, verhalten-leidenschaftliche Stimmung des Anfangs der Sinfonie zurückgreift und Motive des nachher eintretenden volkstümlichen freudigen Hauptthemas in eigentümlich zwielichtartiger Be leuchtung vorwegnimmt. Nach einem jähen Fortissimo-Abschluß lockt über geheimnisvoll gedämpftem Streichertremolo ein Hornruf ins Reich der Romantik (Andante, C-Dur). Dann setzt der schnelle Hauptsatz (Allegro, C-Dur) mit einem sonoren, volksliedmäßigen Sang der Violinen ein. Seine Stimmungs verwandtschaft und selbst technische Ähnlichkeit mit der Freudenmelodie in Beethovens „Neunter“ ist oft beobachtet worden. In der Entwicklung wird er durch kontrastierende Zwischensätze unterbrochen, in denen neben kräftiger Heiterkeit auch innige und elegische Stimmungen Ausdruck finden. Die Durchführung verflicht diese Gedanken in reicher kontrapunktischer Arbeit. Am Höhepunkt klingt überraschend plötzlich wieder der Hornruf aus der Einleitung herein, den Sturm der Gefühle beschwörend und einem jubelnden Schluß entgegenführend, der mit einem dithyrambisch gesteigerten Piu allegro im Charakter eines Siegesgesangs ausklingt. — h —