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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.04.1893
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930408029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893040802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893040802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-08
- Monat1893-04
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2496 worden; folgt dir Bemerkung, daß man sich nur wundern müsse, daß der alte Cur» nicht noch schrecklichere Verheerungen angerichlct, und sodann die Aufforderung, sofort zuzugreifen. „(LS müßte deute eine Lust sein, zu regieren, da das Bolk willig ist." Man sieht, es ist da» alte, oft mit Erfolg ge sungene Lied von den Heiligen und den Rittern al ten alleinigen Stützen des Thrones. Selbstverständlich erklingt die Weise in diesem Augenblick mit Bezug aus die Lage, wie sie durch dir Militairvorlage geschaffen worden ist. Die Conservativra haben be- dekanmlich zu Anfang die geplante HcereSresorm mit einer Schärfe bekämpft, die, wenn überhaupt, nur in der social- demokratischen Presse Überboten worden ist. Ihrer Opposition gegen die zweijährige Dienstzeit lag außer militairischen gründen ein politische- Motiv zu Grunde: man wollte nicht eine Forderung erfüllen, die zuerst als eine demokratische ausgetreten war, ein Charakter, den sie allerdings längst und jedenfalls in dem Augenblick verloren hatte, als der preußische Krieg-minister sie sick spontan zu eigen machte. Die Bekehrung der konservativen Partei zur Militairvorlage ist selbstverständlich nicht das Ergebniß militair-technischer Belehrung, sie beruht lediglich aus parteitaktischen Erwägungen. Die Aus sichten der Regierungsvorlage, daS sah man voraus, konnten infolge der Sinnesänderung von etwa 7V ReichStagS- Abgeordneten nicht wachsen, und das, was mit der Vorlage zusammenhängt, wurde dem extrem - conservativen Partei- interesse allmälig wichtiger, als dir Vorlage selbst. Man begann über den Conflict nachzudenkcn und fand, daß er gut sein würde, wenn die conservative Partei bei seinem AuSbruch auf der Seite der unnachgiebigen Machthaber stünde. Kurzsichtigen Politikern, und daS sind die „Kreuz- zeitungS"-Leute immer gewesen, muß daS Calcul auch ein leuchten. Im Falle eines BersassungSstreiteS wird und muß man sich aus Elemente stützen, die schon vor Beginn der constitutioncllen Regierung mächtig gewesen sind. Die schließlich unausbleibliche Reaction gegen daS ConflictSreziment freilich würde den Extremen von Links zu Statten kommen, und der Radikalismus, der sich, wie so oft, auch in dem Wunsch nach einem Conflict mit den Extremen von rechts begegnete, zeigt sich diesmal weitsichtiger in seinen Berechnungen, Zuerst aber würden die „wahrhaft konservativen" sich an dir Tafel setzen und daS genügt ihnen, der Herbeiführung des ConflictS das Wort zu reden. Ander» ist der Artikel der „Kreuzztg." nicht auszufassen. Es soll an maßgebender Stelle der Glaube erweckt werken, der rractionaire Gedanke sei stark genug im Volke, um eine dauernde Stütze für eine be- lhätigungSfreudige monarchische Gewalt abzugeben. Bei allem durch die Verhältnisse gebotenen Pessimismus darf man indessen erwarten, daß Eliqucn-Treibereien dieser Art, obgleich sie noch ganz andere Wege als die Presse, aujsuchen, nicht zum Ziele führen werden. Schon deshalb nicht, weil die Verheißungen des „echten ConservatiSmuS" beinahe Tag für Tag durch Thatsachen an Glaubwürdigkeit cinbüßen. Sind doch die bayerischen Conservativen — antisemitische und sonst „echte Leute" im Sinne der „Kreuzzeituug" — nicht einmal für die Militairvorlage zu Haren. Und der Nebelschleier, den mau durch die Gründung des „Bundes der Landwirthe" über die politische Gesinnung der Landbevölkerung gebreitet bat, fängt bereit« an verschiedenen Stellen zu reißen an. Tic gewaltige Reklame wird kaum an irgend einer Stelle über die sck'wache Leistungsfähigkeit der extremen Firma eine Täuschung hcrvorzurufen vermögen. — Der Kaiser erledigte in den heutigen Morgenstunden zunächst RegieruugSangelcgenbeitcn und machte sodann mit der Kaiserin eine Thicrgarteiisabrt. bei welcher Gelegenheit auch der Bau der Kaiser Wilhelm-Gedächtnißkirche besichtigt wurde. Vor der Rückkekr ins Schloß nahm der Kaiser im Aus wärtigen Amte den Vortrag deSStaatSsecrctairS v. Marschall entgegen. — Das Abgeordnetenhaus wird am ll. d. M. seine Osterferien beentigt haben. Für den ersten Arbeitstag steht die versassungomäßig vorgeschriebcne nochmalige Abstimmung über den Gesetzentwurf, betreffend Aenderung des Wahlver- jabrenö, au; der Tagesordnung. Hinsichtlich der Feststellung der Tagesordnungen sür die folgenden Sitzungen sind die Hauplgesichlspunktc an maßgebender Stelle schon ins Auge gefaßt. Man wi>d voraussichtlich zunächst den Gesetzent wurf, betreffend die Verbesserung de« VolkSschul- wesenS und dcS DiensteiiikommenS der Volksschul- lchrer, in Angriff nehmen, weil dieser mit der Steuer reform in engem Zusammenhänge steht; alsdann würde die zweite Beratbuug des Gesetzes, betreffend die Aufhebung direkter StaatSstcuern, folgen, und die zweite Be- rathung des ErgäuzungSstcuergesctzeS sich anschließen, um mit der zweiten Beratbuug des Conimunal-Abgaben- gcsctzeö einen vorläufigen Abschluß zu finde». Die Absicht, die sich in einem früheren Stadium geltend gemacht hat, zuerst das llcberwcisungSgcsctz und das ErgänzungSsteucrgesetz endgiltig abzusckließcu und dem Herrenbaufc zugchen zu lassen, dann aber da» Coniuiunal-Abgabengesctz zu berathen, ist end giltig aufgegeben worden. — Aus den UrtheilSgründe», welche zur Frei sprechung des der MajcstätSbcleidigung angek tagten Max. Harden führten, ist Folgende» hervorznheben: Man dürfe sich in der Beurtheilung des Artikels von der Unbefangenheit des UrtheilS nicht entfernen und der Interpretation nicht Zwang anthun. Der Artikel bestehe aus zwei Tbeilen, der eine wende sich an Frankreich, der andere an Deutschland, den Ausgangspunkt bilde die Hinrichtung Ludwig'» XVl. und es werden Vergleiche zwischen 1792 und 1892 angestellt. Von unserem regierenden Kaiser sei erst im zweiten Thefle die Rede, und wenn man den Artikel unbefangen prüfe, so sei e» Nar, daß er von einem durch und durch monarchischen Geiste getragen werde. Er enthalte außerdem eine Reihe ganz unzweifelhafter Wahrheiten. Die Ehrfurcht vor einem Fürsten zeige sich nicht darin, daß man ihm byzantinisch zuFüßen liegt und ihm schmeichelt, sondern die wahre und echte Ehrfurcht vor dem Monarchen bestehe darin, daß man dem Monarchen gegenüber die Wahr heit hochhält, vorausgesetzt, daß man derselben keine strafbare Form gicbt. Der Gerichtshof habe in den einzelnen Wendungen des Artikels eine Belcidung der Majestät nicht finden können. Wenn gesagt werde, daß ein König auf dem Throne erst sich selbst erziehen müsse, so sei dies eine Wahrheit, die nicht in verletzende Form gekleidet worden sei. Die theoretische Vor bildung eines Königs sei gewiß gut und nützlich, aber sie allein mache ihn noch nicht zum Herrscher. Die Erziehung gerate auf einem so hervorragenden Posten dauere fort durchs Leben, und wenn der Angeklagte dieses ausführte, so sei er dabei getragen Worten von großer Ehrfurcht gegen den Kaiser. Der >unge Kaiser in seiner Thatkrast, seinem Elan, mit seinem mächtigen und guten Willen glaubt rasch vorwärts gehen zu können mit seinen Reformen, und wenn in dem Artikel gesagt werde, er habe wahrscheinlich geglaubt, in kürzerer Frist durchdringen zu können, so liege darin wohl eine Wahrheit, aber keine Beleidigung. Der Gerichtshof habe nirgends in dem Artikel ein dem H. 95 St.-G-B. ent sprechenden Punkt gesunden, weder in verdis express«, noch in dem ganzen Gedankengangc. — Einer Petersburger Meldung der „Köln. Ztg." zufolge ist die russische Antwort aus die deutschen Handels vertragsvorschläge, die Graf Schnwalow nach Peters burg brachte, im Laufe der nächsten Woche zu erwarten. Gras Schuwalow selbst habe an den Handelsvertragsver handlungen in Petersburg nicht Thcil genommen. — Der Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Freiherr v. Soden ist kürzlich hier cingetroffen. Die „Tägl. Rundsch." fügt dieser Notiz binzu: „Sein Urlaub läuft noch bi» zum Juni d. I. Daß er nicht nach Ostafrika zuriickkchren wird, steht fest, ungewiß ist jedoch noch, auf welchen anderen Posten im auswärtigen Dienste er über, gehen wird. ES wird da« zum Tdeil von feinen eigenen Ent- fchließiingen obhängen. An den leitenden Stellen werden seine Verdienste um die Entwickelung von Kamerun und auch von Ostafrika hoher geschätzt, als eS vielfach in der Presse in An- griffe» aus ibn geschehen ist. Es wird uns versichert, daß der Nach, solger. Oberst v. Schele, nach eingehender Unterrichtung sich be. ziiglich der Verwaltung von Ostajrika bei verschiedenen wichtige» Entscheidungen oen Grundsätzen de» Frhrn. v. Soden ganz angefchlosfen hat." Wir geben diese Mittheilungen, welche früheren in wesent lichen Punkten widerspreche», ohne Gewähr wieder — Der bisherige ständige Hilfsarbeiter im NeichSamt für die Verwaltung der ReichSeisenbahnen, NegierungS- rath Gloeckner, ist zum Geheimen NegierungSrath und Vortragenden Rath in diesem Amt ernannt worden. — Dar erste Kaiser-Diner beim neuen österreichisch-unga- rischen Botschaflerpaare findet »ach der „Post" unter Theiluahme de« Kaisers und der Kaiserin am nächsten Donnerstag statt. — Der bisherige kaiserliche Commissar in Neu-Guinca, Rose, ist, wie die „Kreuzzeituna" vernimmt, in die Colonial-Abthei- lung der Auswärtigen Amtes berufen worden. — Der Regierungspräsident Rothe in Kassel, welcher eine Zeit lang provisvriich das Amt eine- UnterstaatSjecretairS im Landwirthschaftsmintsterium geführt hat, wird dasselbe definitiv übernehmen und zu diesem Zwecke nunmehr gänzlich »ach Berlin iibersicdeln. — Ter Seminar-Director Mühlmann aus Oranienburg, der bekanntlich in du« Handel-ministertuin berufen worden ist, tritt an die Stellt de« bisherigen Hilfsarbeiters in diesem Ministerium, Schulrath« Jenetzki, der zum Schulralh in Magdeburg ernannt ist, und kommt zur Abtheilung für da« technische Unterricht«wesen. * Insterburg, 7. April. Tie Generalversammlung des landwirthschastlichen Ccntralvereinü für Liltauen und Masuren hat im Gegensatz zum engeren Ausschuß die Be theiligung des Hauptvorstehers an der Ueberreichung der be kannten landwirthschasllichcn Denkschrift an den Kaiser mit 201 gegen 134 Stimmen gebilligt. * Danzig, 7. April. Die Agitation der Agrarier gegen den Handelsvertrag mit Rußland hat hier eine kräftige Gegenbewegung hcrvoraerusen. Eine Versammlung, welche von Mitgliedern aller Parteien aus Sladt und Land besucht war, nahm »ach Ansprachen der Herren Geheimer Commerzicn- rath Damme, Kaufmann MUnsterberg, Stadtralb EhlerS, GenerallandschaftSdirector Albrcchl-Suzcmin und Nickert ein- stimmig eine Resolution an, in welcher der Abschluß eine« Handelsvertrages mit Rußland verlangt und gegen die aus Vereitelung dcS Vertrage- gerichteten Bestrebungen protestirt wird. Durch all die Oual und rntsetzeuSvolle Ueberraschnng dcS Momentes hindurch füblte er duttips die Nothwendigkeit, sich zu bcberrschen und die Aufregung, welche sein Innere- durch- wüblte, vor den Augen des ahnungslosen Mannes zu verbergen. Gewaltsam zwang er seine Mienen zu einem verbindlichen Lächeln. „Ich danke Ihnen, gnädige Frau, daß Sie den Ein dringling so freundlich aufncbmen, und wünschte nur, meine Gegenwart möge nicht gar zu störend von Ihnen empfunden werden." Seine Lippen streiften flüchtig ihre kalten, zitternden Finger; die Berührung war nur leicht, ein Hauch — dennoch durchzuckte sic Beide bis in- Mark. Blanken blickte kopf schüttelnd von Einem zum Andern. „Herr von Waldau —? Gnädige Frau —?" wiederholte er im Tone mißbilligenden Staunens. „WaS fällt Euch Beiden denn ein, Euch gegen seitig mit solchen förmlichen Titulaturen zu begrüßen ? — Das gebt nicht! Die beiden Menschen, die mir am liebsten und nächsten aus der Welt sind, müssen auch gegenseitig auf ver traulichem Fuße verkehren! Du bist Gabrielen längst kein Fremder mehr, Gert", wandte er sich zu seinem Gaste, indeß die junge Frau leicht zusammenzuckte; „sie kennt Dich schon lange aus meinen Schilderungen und gestattet Dir, sie bei ihrem Namen zu nennen, nicht wahr Kind? und das Gleiche erbitte ich von Dir, Gert gegenüber. Nun wie ist'S, seid Ihr einverstanden? Die junge Frau stand in qualvollster Verwirrung. Ein hilseflcbender Blick flog aus ihren Augen zu dem Offizier hinüber „Nicht doch, Onkel Manfred", fiel dieser rasch ei», „das hieße wirklich zu viel vou Deiner Gattin verlangen! Solche Gunst will erworben sein; gestalte also, daß ich mir erst Zeit dazu erbitte. Ter Gedanke, einer Dame irgend welchen Zwang anszucrlegen, würde mir peinlich sein " Blanken blickte Gabriele bittend an. Augenscheinlich erwartete er einen lebhaften Protest von ihr, der inkeß nickt erfolgte. „Sie sind sehr rücksick'tSvoll. Herr v. Daltau", sagte sic statt dessen, okne anfzublicken." „Ich danke Ihnen und hoffe . . . .", sie stockte, nach Worten suchend, „daß Ihr bald gute Freunde werdet, nnd sich aus der förmlichen Anrede von selbst eine ankere entwickelt — nicht wahr, das wolltest Du doch sagen, Kind?" kam Manfred ibr zu Hilfe, wofür ein dankbares Lächeln ibn belohnte. Gert sübUe, daß er der Scene ein Ende machen müsse. „Mit ihrer gütigen Erlaubniß ziehe ich mich ein wenig zurück, »in mich de- RcisestaubeS zu entledigen", sagte er, „Onkel Manfred bat mich ?an5 corvmnniel direct aus dem Wagen hierher gebracht, wofür ich noch nachträglich »»» Ent sckuldigimg bitte" „Als ob es hier ans dem Lande dergleichen bekiirsie! Gert, meine lieber Junge, seit wann bist Du den» ein solcher Fvrmenheld geworden ? Hast Tu unter den FcllahS Phrasen drechseln gelernt? Ich kenne Dich ja aar nickt mehr — Du warst doch sonst nicht so!" „Ja, lieber Onkel, Mallehnen ist auch keine Junggescllcnwohnung mehr! Umstände ändern den Menschen, nicht wahr, gnädige Frau?" „Nicht doch, cö würde mir sebr leid thun, wenn ich die Ursache wäre, daß Sie sich hier nickt nichr wie einst zu Hause fühlten", klang eS gepreßt von Gabrielen- Lippen. „DaS wird auch nicht geschehen", erwicderte der Gut-Herr an Gert'S Stelle rasch. „Es soll im Gegentbeil Alle-wieder werden wie biSber — nur noch schöner! Du beziehst auch wieder Dein altes Quartier, Deine Effecten sind schon dorthin gebracht." „So will ick eilen, mich salonfähig zu machen. Danke, ich bedarf keiner Führung, den Weg kenne ich neck!" wehrte er freundlich, als Manfred sich ansckuckte. ihn zu begleiten. Er verneigte sich vor Gabriele. „In einer Viertelstunde erwarten wir Sie zu Tisch", sagte diese, seinen Gruß erwieternd. „Ich babe dort auf der Terrasse servieren lasten." Draußen blieb Waldau einen Augenblick stehen und drückte beide Hände gegen die Augen. Ihm war noch immer, als ob DaS, WaS er soeben erlebt, nur ein schrecklicher Traum sein könne, auS dem er erwachen müsse. Es konnte ja nicht sein — dieser Hohn dcS Schicksals war zu grausam! Er begriff nicht, daß er nicht laut ausgelacht vorhin bei der Entdeckung, wen Onkel Manfred ihm als seine junge Frau vorsübrte. — Ihr Anblick balle in seinem Inneren einen Stur», entfacht, vor dessen Gewalt er selbst erschrak. Wie zauberhaft lieblich sie vor ibm gestanden in der Verwirrung, ihrer Angst. Zwar nicht mehr die sonnige Gabriele von einst — seine strahlende Lnmulaveriü batte sich in ein blcicheSSchneeglöckche» verwandelt — dennoch init neuem, un sagbarem Reiz geschmückt . . . Sie batte gelitten! DaS war daS Gchkiinniß ihres veränderten Aussehens, und das Bewußtsein, daß er eS war. um den sie gelitten, umnebelte wie ein Rausch seine Sinne. Mag sie imnierdia gelitten baden um mich, sagte er sich dann aber, jetzt Kat sie ohne Zweifel überwunden — wie Kälte sie sonst die» Wiedersehen zulasten können? Er richtete sich straff empor; ein Zug feindseligen Trotze- grub sich »m seinen Mund. Nun. er wollte ibr an Selbstbeherrschung nickt nackstehen; sie sollte nicht glauben, daß er schwerer vergaß, als sic. Ein befreiender Älhemzug hob seine Brust bei diesem (rnt- schluß. Glaubte er darin dock den Schild zu sinken, dessen er, wie er dunkel sühlt«, in seiner gegenwärtigen Situation bedürfen würde. » In den, Salon, wo die Gatte» zurückgeblieben, herrschte, als Gert gegangen, secundeiilaiiges Schweigen Gabriele suhlte den Drang, sich an Manfred S Brust zu werken ihr war zu * Altona, 0. April. Bei der Wahl von Gemelndeverord- neten in den aitonaischeu Vororten Stellingen. Langeseide wurden gestern zum ersten Maie vier Socialdemokraten gewählt. * Dortmund, 6. April. Wie mitgetheilt wurde, haben nun auch die Ultramontanen einen ReichStagS- candidatcn gesunden und zwar in der Person de» Chcs- redacteur» der „Tremonia", de« Herrn Lensina. Man kann wohl sagen, Herr Lcnsing hat anorhmrn müssen, da ein anderer geeigneter Candidat nicht zu finden war. Die Partei muß im hiesigen Wahlkreise mit dem Umstande rechnen, daß die Wähler nicht blindlings für einen von der Parteileitung vorgeschlagenen Candidaten stimmen, sondern selbstständig hanteln. Daß Herr Lcnsing sich um die Candidatur beworben habe und die Anfragen bei anderen Candidalen nur zur» Scheine geschehen seien, ist völlig irrig. Eine Candidatur Lcnsing hat heute nicht mehr die günstigen Chancen, die sie im Jahre 1889 gehabt haben würde, als Herr Leasing im Anfang der Streikbewegung eine hervorragende Rolle spielte, weil er die meisten Forderungen der Bergarbeiter rücksichtslos als berechtigt aiicrkannte. Damals glaubte Herr Leasing allerdings, die Führer Schröder, Bunte und Siegel würden äch auch in Zukunft von ihm leiten lassen. Die Candidatur lkensing steht auch im Gegensätze zur Candidatur Schorlemcr- Alst, da erstercr in Betreff der Militairvorlage auf dem Centrumsstandpuncte steht, während Herr v. Schorlcmcr- Alst bekanntlich davon abweicht. Es wird sich zeigen, ob die CentrumSleute Mann für Manu für den Candidaten ein- treten. (Frkf. Ztg.) * Würzburg, 7. April. Vom MilitairbczirkSgericht wurde der Unterofficier Ioh. Mahr de» 1. Ulanen-RegimentS wegen Soldatcn-Mißhandlung und wegen Anborgens von Untergebenen zu 4 Monaten Gefängniß und Degradation verurthcilt. Mabr batte einen Soldaten mit dem Dienst- säbel ,n den Unterleib gestochen, dabei aber nichr schwer verletzt. Oefterre1ch'U«gar«. Wien, 7. April. Der Fürst von Bulgarien ver bleibt bis kommenden Montag hier und begiebt sich alsdann »ach Pisa und Viarcggio, wo bestimmt am 20. April die Vermählung staltfindet. Der Fürst empfing heute Nach mittag Professor Pollitzer, welcher sich von der fort schreitenden Heilung dcs Ohrenleiden» de« Prinzen überzeugte. Später unternahm Fürst Ferdinand eine Spazierfahrt nnd gab im Auswärtigen Amte seine Karte für den Minister Kalnoky ab. — Die antisemitische Fraction des Wiener GemeinberatheS, welche während der letzten sü»s Monate von den Sitzungen fcrngebliebcn war, wohnte der heutigen Abendsitzung wieder bei und betheiligte sich an der Debatte. * Prag, 7. April. Der Iungczechenclub forderte die Großgrundbesitzer und die Altcrechen im Landtage auf, in nationale» und staatsrechtlichen Fragen, insbesondere in den AbgrenzungSsragen, gemeinsam vorzugehcn und je drei Vcr- «reter zu den gemeinsamen Conferenzen zu entsenden. * Pest, 7. April. Die von Wien verbreitete Meldung, daß der Kaiser demnächst hierher kommen werde, entspricht der Wahrheit nicht. Auch wird entschieden Verwahrung da gegen eingelegt, als ob diese Meldung von hier officio» in die Welt gesetzt worden sei. — Abgeordnetenhaus. Bei der Beglaubigung des Protokolls der letzten Sitzung griff die Opposition den Präsidenten Banssp heftig an, weil er einen Beschluß de« Hause« kundgab, obwohl die Lvposition namentliche Abstimmung gewünscht habe. Tie Opposition beantragte eine Aenderung des Prolololls. Nach längerer Debatte wurde das Protokoll in namentlicher Abstimmung mit 13> gegen 89 Stimmen unverändert angeuonimeu. Frankreich. " Paris, 8. April. (Telegramm.) Der „Figaro" ver öffentlicht einen Artikel über die Beziehungen zwischen Herz, Neinach und Crispi. Der Briefwechsel zwischen Criöpi und Neinach soll sich wegen der Tecoration von Herz am 19. Januar 1891 entwickelt haben. Der „Figaro" ver öffentlicht Briese, denen zufolge CriSpi nach dem Sturz im Februar 1891 für die Dceorirung Herz' eintrat. Der Köniz hätte da« Dekret unterzeichnet bereit» Herz zugesandt und soll dasselbe noch in dessen Besitz sein. Schweiz. * Bern, 7. April. Der BundeSrath hat beschlossen, >8 Delegirte nach Chicago zu senden zum Studium der Weltausstellung. Belgien. * Brüssel, 8. April. (Telegramm.) Der Abgeordnete Iansson erhielt aus Gent eine Bittschrift, worin er ersucht wird, die Minister zu interpelliren bezüglich d-.r DiSciplinar- strasen gegen Soldaten vom Socialistenclub in Tournah. — In der gestrigen Beralbnna der Einundzwanziger-Couimission über den neuesten Wahlantrag wurde ein Brief von Bcernaert verlesen, welcher sich energisch gegen denselben ausspricht. Eine sehr deftige Debatte folgte. Die äußerste Rechte ist durch das Auftreten de- Ministerpräsidenten sicht sich verstimmt. In der heutigen Berathunz wird rin Bc> schluß gefaßt werden. Siebt Woeste nicht »ach, so nitstet, eine Ministerkrise. N««, 7. April. Die „Agenzir Stefani" theilt mit, dch der König von Sachsen bei der Feier der silbernen Hoch zeit de« italienischen KönigSpaareS durch den General v. Carlowitz vertreten sein werde. * Mailand, 7. April. Seit einigen lagen gährt k« unter den Landarbeitern der Romagna Täglich giebr es Demonstrationen in der Umgebung von Modena, Lugo, Eon- selice rc. Vorgestern plünderten 300, gestern 1000 Mann die Bäckerläden von Ravenna. In Sant-Alberto mußte Mililair die Ruhestörer auSeinandertreiben; 18 Verhaftungen wurde» vorgeiioniinen. Cavallerie durchzieht da» flache Land. Großbritannien. London, 7. Avril. Unterhaus, tzick».Brach bemerkte im Laufe seiner den Antrag aus Verwerfung der Homerule-Voriage begleitenden gestrigen Rede, Gladstone Hab« die Einwendungen der Gegner der Vorlage gänzlich unbeantwortet gelassen. Die irische Verwaltung sei durchaus keiiz Muster der Vollkommenheit, aber diese Vorlage würde in Irland unendlich mehr Mißmah. chaft und Ungerechtigkeit erzeugen, al« die« bislang der Fall gewesen sei. Dl« Vorlage würde weder eine aut «in irische Angelegenheiten beschränkte, autonome Legillatur heffl'l!». noch dt« Obergewalt des ReichSparlomentS sicher stellen; keine irische Legillatur würde sich die Beschränkungen, die ihr die Borlage auferlege, gefallen lassen. Die Bürgschaften sür de, Schutz der protestantischen Minderheit, die viel mächtiger ei, chutz , all deren Gegner wähnten, der Staatsbeamten und der Grund lesitzer, seien durchaus werthlo«; da» Veto der Krone ei nutzlos; eine irische Legislatur würde nur Unheil anrichle», Handel und Industrie lahm legen; bankdrüchig« Zustände würde» olgen, den britischen Steuerzahlern würden neue Lasten ausaebürdet werden. Werlhlo« seien auch dt« Bürgschaften für den Schutz dn Finanzen England-. Die Beibehaltung der 80 irischen Abgeordneten würde dazu führen, daß deren Unterstützung von der Regierung durch beständige Darlehen und Eredite an Irland erkauft werbe, dni Reich-Parlament in einen Zustand der Ohnmacht gerathen wurde. Die Vorlage verdiene Verwerfung wegen de- Unheil-, da- sie dem Reiche zusüge» dürste, selbst, wenn sie Irland befriedigte. Lie würde jedoch nur jene Claffe von Irländern zusriedrnstelleii, die sie zum Stützvnnct sür wettere Agitation machen wollen. — An dn weiteren Debatte, die vor nur spärlich gestilltem Hanse stattiand, betheiligten sich zumeist nur Gegner -er Vorlage. Verschiedene irische Unionisten erklärten, die Protestanten Ulsters würden den Gesetzen einer irischen Legislatur den Ge- horsain verweigern. Heute wird die Erörterung fortgesetzt. * London, 6. April. Der konservativen „Morning Post" schreibt man auS Belfast: „In Hinsicht auf die ernste Tat sache, daß Ulster entschlossen ist, schließlich der Home rule mit Waffengewalt zu widerstehen, sind mir einige Mittheilungen gemacht worden, die nur bestätigen, wa« ich früher gesagt habe. Ich hatte beute Nachmittag eine Unter redung mit einem britischen Ofsirier, der das Victoria- Kreuz trägt, und er gestand mir frei heraus, eS sei seine Absicht, Ulster bei seiner Organisation brizustehen und e» kampssäbig zu machen für den Fall, daß eS sich tbatsächlich einem Parlament zu Dublin unterwerfen müßte. Er sagte mir auch, er kenne andere Ossiciere, welche gleichfalls entschlossen sind, mit dem Bol« von Ulster gemeinschaftliche Sache zu machen. Obwohl ich zur Gehcimgehallung nicht verpflichtet worden bin, will ich doch auS begreiflichen Gründen Namen verschweigen. Ich kann aber nur positiv wiederholen, daß, WaS ich mitgetheilt habe, aus Wahrheit beruht. Nach Allem, WaS ich gesehen und gekört habe, fürchte ich, daß der Bürgerkrieg die un vermeidliche Folge der Einsetzung eine- Nationalisten-Parla- nientS sein wird, daS über Ulster zu regieren hätte. Cs ist eine Möglichkeit, die noch weit im Felde liegt, und Ulster wird zu ihr nicht greifen, so lange noch irgend eine Form verfassungsmäßiger Agitation übrig bleibt, aber eS wäre thöncht, das nicht als Möglichkeit zu betrachten, mit der da» britische Bolk wird zu rechnen haben, wenn eS Homerule zur Thatsache werden läßt." * Hüll. 7. April. Die Streikenden schlugen Abends die Fenster des Bureaus der Bürgermeisterei ein. Die SyndicatS-Arbeiter beabsichtigen, die ArbeitSsvndicate anderer Häsen aufzufordern, sich der Bewegung anzuschließen, wodurch ein allgemeiner Kamps zwischen SyndicatS» und sreien Arbeitern geschaffen wird. Die hiesigen Lastträger schlosst» sich dem Streik an. Dänemark. Kopenhagen, 7. April. Der neu ernannte belgische Gesandte Baron Daelman und der neu ernannte russische Gesandte Graf Muraview überreichten gestern dem Könige ihre Ernennungsschreiben. Rußland. * Der Berliner Correspondent de» „Standard" bringt folgende Mittheilung, die wir mit aller Reserve wiederzeien: .Ich erbalte die Nachricht, daß die leitenden Geister unter den russischen Nihilisten eine Zusammenkunft in einer Stadt Südrußlands, in der Nähe der österreichischen Grenze verabredet haben. Dort wird eS ihnen leicht sein, die Nihi listen, welche in Südrußlaud und in Russisch-Polen leben, zu «ersamm, Mb Rui flmmenk, werten s entziehen Umzebun daß, al« einem G Pvctrait des Phot wie die Lesragui * ve daß der weilende Gesandt erschiene * S. politei ist abgrs verratht * R wirb, -ieS's. soll am druch l, secretai einigt wegen! Semit Schuld! - 1! Dampf aus de die Ei Die en Englai Ännexi Revvsi teurer * l Burea vor ei drohte zwisch Gejech s-nget sich i> des A Vit Muthe. als müsse sie dort Schutz jucken — aber sie batte zugleich daS dunkle Bewußtsein, ihn erzürnt zu haben, und da» driniiite ihren Fuß. Ein zagender Blick streifte sein Gefickt, daS einen deutlichen Zug von Trauer und Enttäuschung zeigte. Diese Wabrnehmung besiegte sofort ihre Scheu. Sie trat auf ibn zu und schmiegte schüchtern den Kopf an seine Brust. „Du bist unzufrieden mit mir, Manfred, nicht wahr?" klang eS (eise von ihren Lippen. Er strich ihr sacht über da» braune Haar. Ihre Celbstanklage hatte, wie schon so oft, auch diesmal seinen Unmutb entwaffnet. „Nicht doch, Kind", sagte er freundlich, „ick weiß ja, daß Du mich nie absichtlich kränken würdest. Erstaunt und auch ein wenig enttäuscht bin ich freilich über Eure gezwungene, frostige Begrüßung, an der Gert allerdings eben so viel Schuld trägt, wie Du. Ich batte mich ja darauf gefreut, Euch Leide ziisaiiliiienzubringen, da ich glaubte, Ihr müßtet Gefallen an einander finden, und kann gar nicht begreifen, daß die» nickt der Fall zu sein scheint. — Ibr wäret Beide wie auSgetauscht, als Ihr einander gegenüberstandcl. Wahr haftig, wenn ich eS nicht besser wüßte, so hätte ich denken können, Ihr wäret einander feind von früher her" Es war gut daß die junge Frau ibr Antlitz so fest an seiner Brust ver borgen hatte und er daher den erschreckten Ausdruck desselben nicht gewahren konnte. Großer Gott, so wenig also hatte sie sich vorhin zu be herrschen vermocht? WaS sollte sie nur sagen, ihm die peinliche Scene zu erklären und seinen vielleicht auskeimendcn Argwohn zu zerstreuen? ,.Verzieh", stammelte sie, „und glaube mir, daß ich unabsichtlich gefrblt. Sieh', ich babe daS Gesübl, daß Dein — daß Herr von Waldau, der bisher Deinem Herzen der Nächste war, mich, die ick ihn in seinen Rechten verkürzt habe, unmöglich mit freundlichen Augen betrachten kann. — E» ist daS ja nur natürlich, und ick vermag ihm de-balb nicht einmal z» zürnen; aber c» machte mich ihm gegenüber linkisch nnd befangen, so daß ich ihm nicht mit gezwungener Freilndlickikert begegnen konnte." Er schwieg einen Augenblick und backte nack. Sollte sie Recht baden? Gert'S Benehmen vorbin schien allerdings ihre Annahme zu bestätigen. Sollte er eifersüchtig sein aus seine» Onkel» junge Frau? Er mußte unwillkürlich lächeln bei dem Gedanken; eine solche Knaben» süiide hätte er eigentlich seinem ritterlichen Gert gar nicht zugetraut, und die warme Art, wie derselbe noch unmittelbar vor der Vorstellung von der neuen Hausfrau auf Mallebnen gesprochen, redete eigentlich zu seinen Gunsten, aber eS mußte dock wobl so sein. „Da« also wär'S!" sagte er dann laut, beinabr fröhlich „Nun da ist mir nicht bange. Ich glaube selbst, daß Do Recht hast; aber die Thorheit wollen wir ihm schon auStreiben. Ich bin überzeugt, er wird nicht lange trotzen, wer sollte Wohl meiner Gabriele widerstehen können, wenn sie gefallen will, und nicht wahr, Du wirst doch wellen, mir zu Liebe?" — GabrielenS Herz blutete unter seinen Worten. „Mein Gott, wenn er wüßte'/dachte sie schaudernd — „wenn er wüßte." „Ich will mir Mühe geben", flüsterte sie, kaum wissend, WaS sie sprach. Er küßte sie auf dir Stirn. „Ich danke Dir, mein Liebling, nun ist mir nicht bange, daß Du ihn Dir ge winnen wirst! Sei so liebenswürdig zu ihm, als Du vermagst, aber" — und dabei ging ein Helle«, vertrauensvolle» Lächeln über sein Gesicht — „mach' eS gnädig mit ihm, daß er sich nickt am Ende gar unrettbar dre Flügel verbrennt." Ein plötzlicher Ncrvenschauer, unter dem die zarte Gestalt in seinen Armen erzitterte, ließ ihn besorgt fragen, ob sie sich krank sühle. „Rein, nein, nur ein wenig angegriffen von der Auflegung dcS'EiiipfangeS vorhin", beruhigte sie ihn. „Sei ohne Sorge deswegen." „Nun, so ruhe noch etwa«, indeß ich dem Verwalter einige Instructionen gebe", sagte er, sie zu einem bequemen Sitz führend. Es fchleo noch ein paar Minute», bi- die Tischgtocke uns wieder zusammenruft, setzte er mit einem Blick auf dir bronzene Pendule hinzu, welche den riesigen Marmorkamin krönte. AIS sie allein war, schnellte die junge Frau jäh auS dem weickeu Seidenpolster empor. „Wa- soll daran« werden, mein Gott, wa» soll daraus werten?" murmelte sic vor sich hin. Nein, er durste nicht hier bleiben, — sie vermochte e» nicht, die MaSke zu tragen. Woher sollte sie die Kraft nehmen, durch Tage und Wochen Manfred zu täuschen, nnd Gert gegenüber eine würdige, angemessene Haltung zu bewahren? Sem bloßer Anblick vorhin hatte sie ja aller Fassung beraubt — und er? Welch rin Schlag mußte ihr Anblick in diesem Haufe, an Manfred'- Seite sür ibn gewesen sein! Er batte ihn unvorbereitet getroffen, da» wußle sie jetzt, sein Aussehen hatte eS ihr ja nur zu deutlich verrathcn; er war abnungSlo» gewesen! Wa« mußte er nun von ihr denken, daß sie die» Wiederseben nicht verhindert batte. Sie mußte e» ihm sagen, ihm erklären, schon bei dem Gedanken daran fühlte sie kalte Schweißtropfen auf ihrer Stirn. Hatte sie dock vorhin gemeint, zusammenbrcchea zu müssen unter seine» Auge» Strahl, der von Haß und Ver achtung zu sprechen schien, und doch fühlte sie, daß in diesem Haß, der Verachtung eine Schutzwehr für sie selbst bestand cFoUjetznn, folgte
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