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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189304161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18930416
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18930416
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-16
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.04.1893
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A Jahre, I I I.l'tl 20 >»!- >««,«. c-r,:,. d. Bi erbeiee »ml stre»g,«i Bureau, ü.u«, siudet ilicb! »«>-, MI'- gü.'iGulfi, , aus nr. 'ol,k terk>e>>:: !0, II. efltch. junge '«ml«!, -rem Veüllcoii Botstcll>!2g ^s- l»ckp0U0 »ii inan. t4c>a roste !0. , w. mil ci»c, c., hel> ivllieicr V »ich! s-cruch Staudeo nimmt ll- ki 167 riüg, ihre uli, riiih gen, pliilinch o« Ailsstiucr anseur P>iiik st rriiftl infi tzcn. Kam»!. w»t»iil »c» ist» Diset, iit kium lim ». rivat"» 't»>t- k. 17'.'7 -i 1'« Dame a«!,ic!ii'I»!>k, »ckisch. ^o»c l Be» »umri!, rtbei» vc>r» ffrite» murr ZGr. von « . z uuöcmitte!, äit Herrc» >>» schioffe-i. Ly. 24» hi.ui't- jeudem NI »II »NM Ni mt» teiiiiie». trailiri! A>- r Briliäo». VI,»; «. > Er-cki, »inntkl, g„ ganz allciil , Hru. nu - best, gut sit„ »ich ist Vcluiittt. »i« Jo» C-,v.d r-l, uu. Aeußc: > il. Ketaiiiitsckucig i.A.V G>ö7fi-J Erpedd.V ->d d. zu ver c, iN g.''i'tzt -?i!t. »pkd.d.Bi nb. »I., i'kii. > id ck> ZN vc»h»r. Kvnigspia;- 7. xe>>. 1Viii',e. . Xi. ei-Inn». tände s. 'In ch, ! z. Nii-dcrtst. aniti. Tis>--e». r. 16, Hciv und liehevellc au Ui ol>eit, Treodeu st. lahiue b, Vkiw. flabnlivi'u N. i«»nr er Straß,- ü'- i'^rw i>i ,'t tri Bapdrscliestr ein Mad.tu» Bkdincinn»«» rved, d. in. Leute, iki!k» iqePlleq,- ed. Adr. erl-!»n BL , Damen und sii, schnell ges. Hab,', s. gute<- 9, Hinleil l. in 'ML de»« Hum'c errr rechts. > i» u. außer . Et. lks. r wird bil! u. -affe .'>, -1. Ei. d schnell und , Part. links. teiistr.2t.III. iee, emp> »ich straße it, II. sauber, »ach B-, 5?,n r. I. ch v. Akktirtkii i.auü.d.H.pro ?ai,qkL>rB5. cnftr '-'1. III. >e». ili,' zart , iltkii.ioiu.Yi«- ingniaichinkii achcslraftkil. ise -ikiiliinakk- inw 6, II I. »- u Plal«'- sl.Iü.H IU.r. gittkrPi.'ich« ird zu bkilkr H«liinl>»f, an nikdrrziil. Uttrrir. 1^ e z w „. » I>.II.Är>itG n Wiinr» ih.l L> Rani). s. VkiI«P M LchM ÄgM Mi AdWkl K. M, Emtllg, 18. Wil W. Oeffentliche Handelslehranstalt. —7. Tic genannte Anstalt zerfällt in 3 Abtheiluugcn: 1) in die LelntiagSablheilung, 2) in die höhere Abtheilung, 3) in den sach- Menschastlichen Cursus; letzterer gliedert sich wiederum in eine Tchüleradtheilung und in eine LehrlingSablheilung. Tie 6in- lichlungen der Lehrlingsabtheilung haben die Ausbildung für dm GeichästSbetrieb des kaufmännischen Mittelstandes zuin Ziele. Ter Lehrgang ist dreijährig bei 10 Stunden Unterrichtszeit in der Loche. Der Unterricht erstreikt sich aus deutsche, französische und englische Sprache, kaufmännisches Rechnen, HandelSwissenschasten, Bricssiiel, Buchhaltung, Erdkunde und Schönschreiben. Tie Durch- schnütS.Lordildung des BürgerjchülerS ist dabei Voraussetzung: an den häuslichen Fleisj werden nur sehr mäbige Anforderungen gestellt. Günstig für den Ersatz des Unterrichts ist die Anordnung, dast die Lehrstunden von 7—9 Uhr oder 2—4 Uhr, also in einer Zeit slatt- sinden, wo Körper und Geist noch volle Leistungsfähigkeit besitzen. Ter Besuch der Lehrlingsabtheilung steigert sich von Jahr zu Jahr, ein Beweis, daß diese Einrichtung Anerkennung verdient. Ist der Unterricht in der Lehrluigsabtheilunst ein nebenhergehcndcr FondildungSunterricht, so ist der Unterricht m der höheren Ab- theilung ein Borbcrcitungsunterricht, welchem während dieser Zeit der junge Mensch ganz ausschließlich angehört. Er umsaßt wöchent lich 36 Stunden. Unierrichtsgkgcnsländc sind hier: Deutsch, Englisch, ssranzüsisch, Mathematik, kaufmännisches Rechnen, Physik, mechanische Technologie, Chemie, Waarenkunde, Erdkunde, Geschichte, Handels- wisjenjchasl, Handels, und Eeerecht, Comtoirarbcilen, (Korrespondenz, Buchhaltung, Bolkswirthjchastslehre, Schvnjchrcibc», Zeichnen und Turnen. Man will so der kaufmännischen Jugend Gelegenheit dielen, eine abgeschlossene allgemeine Bildung zu erwerben und zwar vor dem Eintritt in das Berufsleben. Hat doch der Großkauf mann nicht minder wichtige Ausgaben zu erfülle», wie die Ge bildeten aller anderen Stände und er kann derselben nur gerecht werden, wenn auf seine Erziehung eben so viel Zeit und Sorgfalt verwendet wird — wenn man ihn nicht der Oberflächlichkeit zeihen soll — als aus die Erziehung zu anderen Berussarten. Ter fachwisse njchastliche Cur jus bietet in der Lehrlings' adtheilung (ebenfalls wöchentlich 10 Unterrichtsstunden) englische und französische Correspondenz, Rechnen, Buchsührung, Handelsrecht und HandelSwissenschast. In der Schulerabthcilung kommen hinzu: Deutsche Sprache, Volkswirthschastslchre, Comploirarbeile» und Correspondenz, Handelsgeschichte und Handclsgeographie, Waaren künde, Kalligraphie und als Wahlfächer spanische Sprache und italienische Sprache. Dem sachwissenschaitlichen Curjus werden vor allen solche Schäler zugewicjen, welche sich bereits aus einer anderen höheren Lehranstalt (z. B. einer Realschule) ein bestimmtes Maß allgemeinen Wissen-! erworben haben. Mit jedem Jahre zeigt sich mehr, daß man in Len »reisen der Geschäftswelt die Bedeutung deS sachwissenschastlichen Curjus zu würdigen beginnt, so hat im verflossenen Jahr eine Trennung der Clasje im sranzösisel>en Unter- richte vorgenommen werden müssen, wie sie schon seit mehreren Jahren bezüglich des englischen Unterrichts besteht. Besucht wurde die Anstalt im vorigen Jahre im Ganzen von 681 Schülern gegen VtL im Borjahre. Unser „sibirischer Iltis" ist an der äußeren Nordwand deS Raub- thicrhauses neben dem heimischen Eichhörnchen untcrgebracht. Ge wöhnlich hockt das geschmeidige Kerlchen im Heu, einige Sticheleien ^ mit dem Strohhalm genügen aber, eS mobil zu machen. Dann zeigt sich der Kulon in seiner ganzen Schönheit. Hochrothgeld ist der Rumpf, die Nase weiß, in derAugeugegcndgefleckt, LerSchwonz intensiver als der Leib gefärbt und langhaarig, und die Fußsohle silbergrau und dicht behaart. TaS überaus gefräßige Thier ist in den bewaldAen Gegenden Sibirien- vom Jenisei dis zum Occan heimisch, ein listiger Plünderer, ^ der auch die BvrrathSkammern der Bauern heimjuchk. Literatur. tleue Lörse. * In dem neucingerichtetcn Concertsoal der Neuen Börse finden allabendlich während der Tauer der Lstermcsse Vorstellungen der aus den Herren Klein, Prügel, Jentzsch, Seidel und Gebrüder Schmidt bestehenden Leipziger Quartett- und Coup letsänger-Gcsellschast, denen sich der Damendarstellcr Herr Gerstou und der Piitonvirluos Herr Rapid» zugcsellt, statt. Bei den von den Herren Gebrüder Schmidt, Jentzsch und Klein ge- sungenen Quartetten ist Reinheit der Intonation, deutliche Text- aussprache und gefällige Vortragsweise lobend anzuerkennen. Auch als Solisten bewähren sich die Sänger auss Beste, lieber einen schönen lyrischen Tenor verfügt namentlich Herr H Schmidt, den er in seinen Liedern wirksam zur Geltung bringt. Herr Klein bewährt sich als vortresslicher Charaklerkvmiker, während Herr Klein mehr aus dem Gebiet der drastischen Komik seines Erfolges sicher ist. Als Salondueltisten haben die Herren M. Schmidt und Jentzsch sich gut eingearbeitet. Herr Gerston nimmt unter den Tameukoinikern eine bevorzugte Stellung ein, die Täuschung ist bei ihm aus das Glücklichste dprchaesührt und wird durch prächtige Coslüme bestens unterstützt. Einsichtiger Künstler ist der Piston- Virtuos Herr Rapido, der gleichzeitig aus zwei Pistons doppel- stimmig Märsche, Lieder re. kunstgerecht zu Gehör bringt. Noch sei des Herrn Prügel mit besonderer Anerkennung gedacht, der die einzelnen Nummern aus den» Piano sicher und discret begleitet. Aus dem Geschäftsverkehr. k Aast'S Restaurant lind tkasö. In den allgemein beliebten, hübschen Räumen des Kast'schen Restaurants und Casö, Schloß- gasse 10, werde» die Gäste Lurch die gesanglichen guten Leistungen der täglich von Nachmittag 3 Uhr (SounlagS von II Uhr) an dort I d wirkenden Süddeutschen Singjpiclgesellschost „Bavaria" (6 Damen I A»mng und 3 Herren) ausS Trefflichste unterhalten. Für diese neue ge lungene Veranstaltung, deren Zugkraft sich täglich in recht erfreulicher Weise bewährt, gebührt Herrn Käst alle Anerkennung. Die von Herrn Paul Käst persönlich und sachkundig geleitete Küche liefert für billige Preise vorzügliche Speisen und die verabreichten Getränke sind von bester Qualität und gut gepflegt. Ter Aufenthalt bei Käst ist ein angenehmer für Jedermann, besonders auch sür Faimlien. Kunstverein. Ausgestellt sind folgende Gemälde und Zeichnungen: „Stillver- gnügt aus der Alm" und „Schwäbisches Landslädtchen" von Christian Mali in München, „Morgenslimmung an der Ostsee", „Herbslabend in der Mark" und „Venezianische Fischerboote i» de» Lagunen" von Eduard Fischer in Berlin, „Weibliche Bildnisse" von Philippine Wolss-Arndt in Leipzig, und von Alexander Seitz in Leipzig zwei Aquarellen „Die letzten Lage vo» Pompeji" und „Der CapitolsplatzinRom" von -sOrlandoWerner, „Wickinger's Ende", drei Portraits, „Irrlicht" und „Ophelia" von Gustav Graes in Berlin, zwei PortraitS von Anton Klamroth in Leipzig, „An der Potsdamer Brücke in Berlin" von Ha »4 Herrniann in Berlin, „Die Bcrninasälle bei Pontresina" von Hermann Heubner in Leipzig, „Tas Austern-'Frühslück" von Klaus Meyer in Karlsruhe, 7 Lelgemälde und 28 Aquarellen mit amerikanischen Ansichten von Johann Ferry in München, „Das Modell" von A. Cecchi in Florenz, „Am Hintersce" von Joseph Sch oyercr in München, zwei „bayerische Landschaften" von A. Klein und A. Lentz in München, „Mondjcheinlandichast" von Otto Seitz in München, zwei Aquarelle, venezianische Motive von B. Zanetti in Venedig, „Abend im Hasen von Rapallo" von Albert Hertel in Berlin, drei Landichasten von Julius Rehdcr in Hamburg, vier Aquarelle von f H. CellariuS. Außerdem sind im Cingangsjaalc ausgestellt eine größere Reihe von Photographien der Firma Braun 6. Co. in Dörnach im Elsaß »ach Gemälden des Palazzo Pitti in Florenz, sowie drei große Photo- graphien von derselben Firma nach Rassael'S sixtinischer Madonna in Dresden, Murillo's „Immaculata (.'ouceiitiou' und dem Selbst- bildniß der Elisabeth Vigce-Lebrun im Louvre (diese ausgestellt von der Kunsthandlung von Hugo Grosser in LcipzigL Von plastischen Werken: zwei Portraitbüste» von Arthur Volkmann in Rom, ein Portraitrelies in Bronze, den Geh. Rath Professor Or. Roscher darstellend, von Werner Stein in Leipzig, und eine Marmor- bäjte des Geheimen KirchenrathcS Professor O. Fricke von Adolph Lehnert in Leipzig. k Denjenigen, die ihren Ausflug im Süden der Stadt nicht zu j weit ausdehiien wollen, kann die Vieh- unS TchlachthofS: ' Restauration als angenehmer Erholungsort empsohlcn werden Tie rauchfreien Räume des Saales, sowie die geschützten Coloniiadr» und der Garten gewähren bei allen Witterungsverhältnissen einen vortrefflichen Ansenlhalt. Auch sorgt Herr Bairr, welcher das Restaurant nun schon seit seiner Eröffnung bewirthjchastet, in an- erkannter Weise sowohl sür gute Biere als auch eine ganz vorzüg liche Küche. Zoologischer Garten. Mit der Fertigstellung des Antilope nhauses ist dem hei mlichen Zoologischen Garten eine besondere Verschönerung seiner baulichen Anlagen erwachsen. Auch hinsichtlich seines Inhaltes bildet der im großen Halbbogen errichtete, von ausgedehnten AuSIüuse» umgebene Bau einen Hauptanziehungspunct des Ganzen. Das Haus selbst beherbergt zahlreiche Antilopen, Zebras, Gnus, Halb affen und Grobkatzen. Von den Neueingängen ist »in von Herrn Josef Garfunkel dem Garten als Geschenk überwiesener Kulon (slustellu »idiric») zu erwähnen. Wohl kommt der Kulon, welchen der Rauchwaarenhandel unter dem Namen „Kolinsky" kennt, zu Tausenden zur Messe, aber immer nur al» — Balg. Es ist daher freudig zu begrüßen, daß der Zoologische Garten seinen Besuchern die Gelegenheit bietet, daS hübsche Thier, welches in seinem Habitus dem Hermelin im Allgemeinen gleicht und sich von diesem nur durch einen längeren Schwanz und durch längere Füße unterscheidet, auch lebend in Augenschein zu nehmen. vermischtes. -- Tie Sänfte i» Ttcht. Im Zeitalter deS Dampfes und der ülektricität soll die Sänfte wieder eingefiilirt werden DaS ist in London die neueste (saprice der Mode. Der erste Wagenbauer der britischen Hauptstadt stellt, wie der „Boss. Zlg." geschrieben wird, gegenwärtig drei Sänften für Damen der hoben Aristokratie her, die während der bevor stehenden „Scason" in Hyde Park im Tragsessel erscheinen wollen. Die Sänften werden so leicht gebaut, daß sie von zwei Dienern getragen werden können. Die Kunst, sie zu bauen, ist in London keineswegs verloren gegangen, da Auf träge für Indien und (Leylon in großer Zahl dort cingehen; aber sür London wirb die alte Mode eine Neuheit sein. stinc fensattonrUr vtrschichte wird aus (slarkcSville in Tennessee berichtet. (5in Arzt, Namens Fontency, der am vorigen Mittwoch starb, gestand aus seinem Todtcnbettc, daß er im Jahre 1865 einen englischen Geistlichen Fentner er mordet habe. Fontcncr, hatte die Frau Fcntner'S während einer tödtlich verlaufenden Krankheit bebantelt und beschloß, da eS ein ganz besonder- interessanter Fall war, die Leiche zu stehlen, um eine Autopsie anzustellcn. Als er aber im Dunkel der Nacht im Begriffe stand, den Leichnam aus dem Grabe zu entfernen, wurde er von dem verwitlweten Gatten überrascht, der ihn niederzuschlagcn versuchte. Zn Gegenwehr versetzte ihm der Doctor mit der Grabschaufel einen Hieb, der nicht die beabsichtigte Betäubung, sondern den sofortigen Tod deS Geistlichen herbei führte. Daraus legte der Arzt sei» Opfer in den Sarg, füllte daS Grab und stahl sich mil der Leiche der Frau »ach Hause. Die Autopsie ergab tbatsächlich einige wichtige l5»t dcckungen, welche Fontency bald darauf veröffentlichte. Alle Nachsorschnngen nach dem so plötzlich verschwundenen Geist lichcn blieben natürlich erfolglos, zunial da auch ein inzwischen gefallener Negcn jede Spur des blutigen Kampfes am Grabe verwischt halte. Or. Fontency adoplirle die beiden Kinder deS Geistlichen und hat ihnew^auch sein ganzes Vermögen hinlerlassen. Die Neste der Leiche der Mutter hatte er im Keller seine- Hauses vergraben, wo dieselben auch jetzt vor gefunden worden sind. An offener Zer. Roman von August Strindberg. Autor!- sirtc Ucbccsctzllng von M. von Borch. Dresden, E. Pierjon'S Verlag. Preis 3 .X August Strindberg wird von den Anhängern ter naturalistischen Richtung i» der Dichtkunst sür einen der de- gabtcsleu Vertreter der neueren schwedischen Poesie erklärt, und waS manche seiner früheren Romane, Novellen und Dramen betrifft, vielleicht nicht mit Unrecht, wiewohl daS bei der starken lieber- schätzung, welche auch in Deutschland vielsach gerade den skandina vische» neueren Dichtern zu Tdeil wird, nicht sonderlich viel besagen will Selbst mancher der begeistertsten Verehrer Strindberg S durste aber beim Lese» des neuesten Romans des skandinavischen Dichters verwundert den Kops schütteln und sich, nachdem er sich durch den 300 Seilen umsasseuden Roman „An offener Sec" glück- lich bindurckigearbeitet, befremdet frage», waS denn da eigentlich des Pudels Kern gewesen und ob es wirklich rin so dringendes Bedürfnis» war, daß dieses Werk auch noch in unser geliebtes Deutsch übertragen ward. Wenn Horaz von dcn Dichtern behauptet, daß sie entweder nützen oder ergötzen wolle» (daS Beste ist, wenn beides zusammentriffO, so bin ich ruchlos, wenn ich sagen soll, was Strindberg mit seinem Roma» eigentlich erstrebt haben kann. Ein Genuß ist sein Werk für einen Leser mit halbwegs gesunden Sinnen nicht, lind der Nutze», den Strindberg mit seinem Roma» schaffen könnle, wäre höchstens negativer Naiur, iiisosern das Werk de» Zweck haben könnle, unsere Sympathie sür die »euere naturalistische Poesie aus dcn Gesricrpunct herabzudrücken. Denn dieser »eueste Strindberg'sche Roman ist nicht nur ei» recht langweiliges Opus voll säst grcisciihaslcr Geschwätzigkeit und Tustelei, sondern auch trotz vereiuzeltcr poetischer Schönheiten dock, als Ganzes ein ab stoßendes, widerliches Product einer kranlliast überreizien DickNer- phantasie, die ganz den Eindruck macht, als wen» es mit Etrind- berg's vielgepriesener Geslallungs- und Fabulirknnst rapid zu Ende gehe. Ich bedauere das »in des Dichters willen, kan» aber nicht anders, als gegen rin solches Werk mich rundweg ablehnend z» verhallen und deinTichlcrdcn ivohlgenikinleii Rath zu erlheile», den einst Merck mit viel geringerem Recht seinem Freunde Goelhc »ach Lesen seines „Elavigv" enhrilt, mit solchem „Quarck" nicht wieder zu komme»! Denn der Roman „An offener Sec" ist so »nerquicklicher Natur, daß das Unerquicklichste daraus hier wiederzugeben, ja »»r auzudciiten, sich leider aus ichuldigcr Rücksicht aus weibliche Leser von selber verbietet. Strindberg hat sich diesmal in der Person des FischcreiinspectorS Borg eine» Helden gewählt, der lediglich ei» palhologischeS Interesse bei jedem normal veranlagten deliischcn Leier Hervorrufen kann. Denn diesem Borg merkt man es von an, daß es mit seinem Hirn nicht recht geheuer ist. Er ist eine durchaus krankbastc Natur, ein Mensch, der nicht recht weiß, was er will, der die Eiusamkcit liebt »nd doch zu schwach ist diese aus die Tauer ertragen zu könne», weil inimer die wilde Sehnsucht »ach der holde» und auch nicht holden Weiblichkeit bei Vieler „Spollgeburt von Dreck und Feuer" wieder und wieder zum Durchbruch kommt, bis endlich diese schwächliche „Fa»sl".Eopie dein »»vermeidlichen Irrsinn verfällt. Ob c»> dieser zuletzt sogar dem Fluche der Lächerlichkeit verfallenden Gelchrlengestalt Jemand Ge sallen siiiden kann, ich w iß es nicht; jedenfalls wäre dieser Jemand ein nahezu ebenso wiiud. rischer Kauz, wieder Heine, schrullenhafte, a» Größen- und noch so rnanche», andern Wahn leidende Fischcreiinjpector Borg. Ebenso unsympathisch wie dieser selber, ja noch mehr wirkt aber seine Partnerin,die mannstolle, e uancipirle, ans dem denkbarsittlich niedrigsten Niveau stehende vicruntdreißigjährige Maria, eine unausstehliche Person, wie sic nur ein eiiigcsteiichlcr Verächter deS weiblichen Ge- schlechtes zu zeichnen vermag. Ei» Menschenkind, dem man von Herze» gut sein könnte — und solcher Meilschciikliider giebt es trotz Strindberg denn doch noch genug i» dieser angeblich schlechteste» oller Welten, die nach naturalstiischcr Anschauung eigentlich Werth ist. daß sie zu Grunde geht! — solch ein Menschenkind also, dem man von Herzen gut sein könnte, sucht man in dem ganzen Slrindberg'schcn Werke vergeblich. ES sind alles kleine, erbärm liche Seele», mit denen u»S Strindberg hier näher bekannt macht n»d die, wie er uns einziircdeii versucht, so und gar Nicht anders zu sein vermögen, als sie sind. Statt uns aber Mensche» vorzusübreu, die glaiibbasl gezeichnet sind und sür die wir — wenigstens der Eine oder Andere müßte doch so angelegt sei», daß er unsere iniiige Tdeil- nähme erregte — nichts als Verachtung empsindcii, hat Strindberg seinen Roman init allem möglichen naturwisseuschastlichc» Briiubaiii- borium förmlich vollgestopst, so daß wir ganze Seiten lang über eine dürre Heide zu wandeln vermeinen und ordentlich ausalhinc», wenn wir einmal wieder aus eine Stelle treffen, > wo wir so etwas wie »in Theilchen vom kastalischcn Quell, so etwas, daß wie Poesie ausschaut, fließen oder doch rinne» sehen. Armselig wie die Eharaktcrc ist auch die ganze Handlung deS Romans, die im Grunde nur da recht belebt wird, wo — die keusche Muse schämig ihr Haupt verhüllt. August Strindberg wird ja mich wohl verstehen, was ich meine ; deutlicher mich auSzusprechcu, vermag ich in dieser Beziehung hier nicht. Tie Andeutung, daß dieser Roman sich für deutsche Leserinnen nnter 34 Jahre», in weichein Aller die weibliche Heldin in der Dichtung steht, nicht recht als Leclüre eignet, mag genügen I Sollte »ndeß eine oder die andere Leserin wider Erwarten so unvorsichtig sein, doch an der überreifen, eigenartig hustende» Frucht, die Strindberg hier scrvirl, naschen zu wollen, so will ich zu», Schluß den Wißbeczierigen mit einer anmuthige» Probe aus dem Roman auswartc». Da heißt es nämlich: „Er (Borg) strebte eine intime, voll ständige Bereinigung von Leib und Seele an, in der er, alS die stärkere Säure die passive Basis nrutralisiren wollte, aber ohne in der Ehemie einen neuen indifferenten Körper zu bilden, sondern ini Gegentheil um eine» lleberschuß von freier Säure zu geben, die der Bereinigung stets ihren Eharakter verleihen und in Bereitschaft liegen sollte, um >kden Besreiungsversuch der Basis zu neutralisiren: denn die menschliche Liebe war keine chemische Ber einiguiig, sondern eine pbysstche, organische, die der andere» in ge wissen Beziehungen ähnlich war, ohne dieselbe z» sein" rc. Dieses eine Pröbchen wird ja als eins für viele ausreiche», um Len Leser» »nd Leserinnen zu beweisen, was ihrer darrt, wenn sic sich in diesen nalurhistonsch-chemisch-pathologische» Roma» Verliese». Mögen sie in dieser Poesie-Wusle mehr Lasen, wo der Sprungquell der Dicht kunst stießt, entdecken, als eS mir beim besten Willen gelungen ist! Or. Karl Siegen. von Friedrich Vicweg L Sohn. Nr. 17. Inhalt: vr. Karl Sapver, Eoban, Ein Ausflug »ach der Südgrcnzc vo» Guatemala. — vr. Th. Achells, Blciiicn. Ter Hexenglaubc als psychologische Enlwickelungs- tuse des Animismus. — Birmanisches Kunstgewerbe. Mit vier Abbildungen. — Gerhard Rohiss, Tuat. — Bücherschau. — AuS allen Erdtheilcn. Schluß 9. April 1893. Amtlicher Lericht über die i« der Städtische» Marttdal« zu Leidzi« am 15. April 1893 tm Sltinbandel »erlan«tea Preise. Llncni>u>>> der kcdei>»mlNet Fleisch. u. frisches. Rindfleisch I» . . . . II». . . . III» . . . Saldsleisch I». . . . II». . . Schweinefleisch !» . - II» . Schöpsenfleisch I» . » II» . Scbwem-lnochm . . LeveriDursl .... Rotl'wurst .... ^stnUimmcr . . . li. geräucherte - und ffksaljenes. Schinken ... . Lachsschinken . . . Na uch fleisch.... Ecl'wemSknochen. . l'edcrwnrst .... Rolhwurst . . Wildu.tteftügel. W,ld. Notbwild . . Damwild . , Nedwtld Nennt hier fleisch Wlltschwcine . lledcrläus. u. Frischlinge Hasen im Feu. . . aeftrerst. . Kaninchen . . . W'ldaeslUget. ^asancndahne . . F.ii.iit'i.deiMkN Wildenten . . . Waltschncpsea. . Pirki.-äbne . . . Virkdudner. . . Schttcedül.'ner . . Hasclbähne . . viedhlchuer (alte). » (juug) Zahm es Geflügel ». lebendes. Gänse, jung . . Enten .... Hühner, alte . . . - junge. . . Tauben b. geschlachtetes. Gänse junge . . . vnten Kapaunen .... Puten Perlhühner.... Hühner, alte . . . » tunge. , . Lauben ..... Preise Preise Stck. 3 - Eick eick. b- <- exk, >2 - Fische »ndTchal- thirre. n. lebende. Spiegelkarpfen . . Schnvpcnkarpfen . . Schleie Hechte Porsche Bunte Ätsche . . . «üelse ?.ale .ioreUen Huinmera .... Krebse d. frische in Eis» Packung. MbeinlacliS .... SilberlachS.... Steindukt .... Seezungen .... Schleie Zanter zechte. -choUen ..... Kabliau Schellfisch .... L orich ..... Stockfisch .... Heringe, griine . . c. geräucherte. Rbrmiach» . . . Liiieclachä .... ginnte»» .... Ipotimge, Kiste»» . . - Kord- . . Lrroilen, Kitter» . - litt,- . . «aie Sior Schellfisch .... 1 orsch Istatlete» . , , , ck. gesol,ei>e. Heringe s-ndelle» . . . > vnttrr. las, ii-UIler . . > randfiulter t Stück Venen nm>« der hoch- ^ k-deu«mittet sltr sie dng st- stotc» ic i« 6ü I - Mdl. 'iO 1 N- L> - 6t, «6 ZI l! - 66 i!'" 8v- -2>»r - Mdl. l >->-? - i «q- qo ,o - so - w - - 70 - L - lltt- I2V I!- :i',v : GlobnS. Jllustrirte Zeitschrift sür Länder- »nd ! Völkrrkunde. Herausgcgeben von Richard Andrer. Verlag Tie Lnspektion Koch- »nd vackdutler »uuftduller (Morg.r.) «irr. Landtier tdifieaiier . . . » «äse. Bauernkase .... Mdl. Thür.AUmmelläfe.O Srek >ar»er Safe . . . Mdl. Utenburaer Ziegenkäse Stc!k Schweizerkäse, Emmen- tdaler Schweuerkäse. Bayer. Limburger .... Stck. Zmitirter Limburger Ldst-, Süd - und «artenfrüchte. Aepfel . . . . I — Birnen . . «wichen, führ . . - saur« ' Iflaumen . Erdbeercu. Wald«, Garten» . . .^ Himbeeren ... Stachelbeeren . .1 Zodanntsdeerea '. ^eitcldeeren . . ireitzelbeerea. . . Aprikosen . . . Mdl. Pfirsiche Sick. Weuttrauben, tnländ. » ausländ. Nüsse, inländ., grüne » trockene ausländische . Haselnüsse .... I Hpselftnen .... Dtzd. länroiien. .... * Melonen .... Ltürb.sse .... Backobst. Achsel .... iviincn .... illaumrn . . . »irschtti. Me . . » saure . Traudcn-Rostnen -pstaumcmuua . , (Ccmüsc. Ckargel Blumenkohl . . . Kop Rosenkohl inländischer 1 » ausländischer Grüne Bohnen . . Schck do. 1 WachSbohneu . Schoten . . . Earottea. . . do. Kohlrabi .... Mdl. Guuen ..... Stck. do. Mdl Wirsingkohl . . . Kopf Rotbkodl. . . Weißkohl . . Grünkohl .... Mdl. Spinat k, l Sellerie Mdl. Leltower Rüben . . l - !sv- Mcdrrn Mdl. — 20 — ttobrrUbe» .... » 1 5t) l Nolbe Rüben . Meerrettig . . Perl zwiebeln . Zwiebeln . . Porre Zwiebeln Salat. Blan ko. Endwien Manschen .... Bnd. .üartojieln, inländische l» I — Kartoffeln, inländische » ouSIänd. Rettize .... Tomaten . . . Piljt. n. frische. Steinpilze . . . P'iNdlliiige. . . «Ibainpi.znons . . Morchel'i . . . l». get rocknete. Steinpilze . . Morcheln . . Mcbl. Dcizenmebi. Kaiser» anszlig Nr. I . . Weizenmcbl. Kaiser- auszug Nr. 11 . . GrieSleranSzug . Weizenmebl Nr. Rogacmnebl !. Sorte Hiilsciifrüchtr. Sit-sen, gcli-e gkschallc » - ungeichäilc - grllnc . . , Bc'.-nkn, »kisje Perl- dinscii, grofic . . - tieine . . Rei» tt>ra»Vr» . . » i^nr». wei,e». . Nüdcin, vand- . - Facou» , » Fade». , der städtischen Markthaile. Schulze. A, IL -M 2b «» «t :>u ^ - bv - « - - -K- - 7b - 2V - 2 b - §>»g - Mdl Kops !2> - ü- I Sick. I - .1-2 - l - l l l - 2ä 7b vc» lo w 10 e« io i«i IL 2b 2b 2>t i'- bi b 2» — 7b - tt> - k - Iv - 2b 2 83- — — b LO I 2b bv - - »n- ro 2U> - 22 - - - 18 - ist - - ^ 20 ^ ^ - 10 - 10 - 14 - Ob - 2b - ZV - 40 - 2» - - - 4b wir IViri 2u cksn NflUkomwsnsrsn 6sIsxsvks!r8xs8LksnIcvn xskörvn unssrs. als rsirsnästsr ksnstsnsokmuelc so sslu' beliebt xsvorcksvsn von nkslodsn A,Ir eine überaus rslokkaltlxv XusstsIIunx In unseren OetaUräumen uvterbaltsn. >Vir bitten ein verskrllokss kublloum, svAkiv ülo Sv»uok«>» «>«»» sine Lvsioktlxunx unserer XusstsIIunxs-Idealitäten, In vsloksn Lataloxs xsrn Irostenkdel verabkol^t vsrcksn, vlodt ru unterlassen. äuxu5tu8platr 1. Lwponl«»»'» vna« evalivl aren Artikel Matecialw,- IG , Piov. erbeten a» ße 3».
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