hat. Steht doch der Herrscher dem Künst ler so hoch, daß er den Putzer auf eine Leiter steigen läßt, um den oberen Teil der Stiefel des Kaisers zu erreichen. Eine glänzende Leistung ist endlich das hier wiedergegebene Rennplakat (Abb. 114) — ein Blatt voll Tempera ment und Leben, das zugleich zeigt, wie frei und selbständig der Künstler in seinen besten Arbeiten der franzö sischen Plakatkunst gegenübersteht, von der er wie die andern Genfer aus gegangen ist. In den letzten fünf, sechs Jahren hat sich das Bild der Schweizer Plakat kunst insofern völlig verändert, als ihr Schwerpunkt jetzt in der deutschen Schweiz liegt und sie sich dort in erstaunlich kurzer Zeit zu einer hohen Blüte ent wickelt hat. Eine wichtige Pflegstätte ist 1S"1?tLllVüir»-6üv XMILKVö WML »1MMM likkML rv NMN >ll llllkN LMklikLlNNkM Abb. 113. Carl Kunst: Plakat. Ausgeführt von der Lithogr. Anstalt vr. C. Wolf L Sohn tn München (Zu Seite 102) Abb. 112. Carl Kunst: Heftumschlag (Zu Seite 102) Basel, wo schon mehrere Jahre vor dem Beginn der eigentlichen Plakat bewegung Hans Sand reuter, Böcklins bedeu tendster Schüler, ein paar prächtige Blätter geschaf fen hat. Eins von ihnen hat der nun auch schon verstorbene Künstler dem Andenken seines Lehrers gewidmet; es ist die Ankün digung der Basler Böcklin- Ausstellung 1897. Ter Zentaur, der im Begriff ist, einen gewaltigen Fels block zu schleudern, ist ganz im Geiste der Kunst des großen Meisters geschaffen, dessen Jubiläum das Blatt zu feiern bestimmt war; leider wird die Darstellung aber schon auf ziemlich ge ringe Entfernung hin un deutlich. Diesen Fehler ver meidet Sandreuters Affiche derBasler Kunstausstellung 1898, eine schöne, ganz selb ständige Arbeit(Abb. 116).