122 Spanien: A ahmer gewesen ist, und der sich von dem Einfluß seiner Vorbilder allmählich im mer mehr losgemacht hat. Der schöne Kopf der Bellczza (Abb. 134) und die stimmungsvolle Mondscheinlandschaft mit der Hirtin für Juan Torra (Abb. 135), die beide aus dem Jahre 1899 stammen, sind besonders glückliche Proben einer vornehmen Kunst. De Riquer ist der Begründer der katalonischen oder, was zunächst noch ziemlich gleichbedeutend ist, der spanischen Plakatmalerei, aber es ist nicht zu verkennen, daß seine Art nichts eigentlich Spanisches hat, daß seine Werke ebensogut auf italienischem oder französischem Boden hätten entstehen kön nen. Einen ausgesprochen spanischen Charakter trägt dagegen die Kunst des Ramon Easas, in dem die Spa nierin und zwar sowohl die elegante Modedame wie das Mädchen aus dem Volke einen graziösen und pikanten Schil- derer gefunden hat (Abb. 136). Auch die beiden Utrillo schildern in ihren Af- fichen meist die Spanier der Gegenwart. T. Rusinol hat zwei schwermütige Landschaftsbilder voll Poesie und Duft Abb. 138. Nils Kreuzer: Plakat für die Zeitschrift „Ord och Bild" (Zu Seite 123) . de Riquer Abb. 137. Ernst Küsel: Plakat für „Nordirla Spel" Stockholm 18üi (Zu Seite 12k) zum Salon der Straße beigetragen. In I. Laudaro endlich besitzt die spanische Affiche einen übermütigen, talentvollen Karikaturisten, über den Zustand der spanischen Plakatbewegung in den letz ten Jahren habe ich leider nichts er fahren können. Schweden Die ersten Affichen, die die Augen der Plakatfreunde auf die schwedische Plakatmalerei lenkten, waren die An kündigungen zweier Ausstellungen, der von Malmö 1896, die R. Ostberg ge zeichnet hatte, und der von Stockholm 1897, auf der R. Bcrgh drei schwe dische Banner an hohen Masten über den in Gold gehaltenen Ausstellungs gebäuden wehen ließ. Das Wertvollste, was die schwedische Plakatkunst hervor gebracht hat, dient aber seltsamerweise der Empfehlung des Bieres, eine Tat sache, die sich vielleicht dadurch erklä ren läßt, daß unser Nationalgetränk in Schweden einer besonderen Propaganda bedarf, um sich neben dem Punsch einiger maßen zu behaupten. Die Bierplakate