Bild 9. Pfingstmaienhändler Aus Deisch, Danziger Ausrufer Darstellungen von Berliner Ausrufern aus der Zeit um 1830, die B. Doerbeck in meisterlicher Charakteristik und voll drastischer Komik in seinen bei Gebr. Gropius erschienenen kolorierten Lithographien für die Nachwelt festgehalten hat. Da ruft die Obsthändlerin: »Eenzige Stachelbeeren, schöner Herr! Lauter Saft und gar keene Pelle«, der Fischhändler mahnt: »Stinte, kooft Stinte, so groß wie die Heringe«, und der Kuchen händler preist seine »Spandauer Zimmt-Bretzeln, in Berlin gebacken« an. Der Theodor Fontane so verhaßte Hang des Berliners zur Selbstironie tritt hier nicht minder deutlich hervor, wie sein großschnauziger, aber treffsicherer Witz. Sachlicher als diese die Karikatur mindestens streifenden Blätter Doerbecks sind die von W. Henschel gezeich neten, von F. Henschel gestochenen Ausrufer bilder, die die Künst ler unter dem Titel: »Costumes de Berlin« veröffentlichten. Auch Rosenberg, der uns Berlin, wie es in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts aus sah, in großen Stichen zwar ein bißchennüch- tem,aber sicher mit gro- ßerTreue und Sachlich keit geschildert hat, hat »CrisdeBerlin, 12merk- würdtge Ausrufer von Berlin mit ihrem Ge schrei« geschaffen [Ver lag von Morino&Co.]. r er■■ X—-