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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189501135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-13
- Monat1895-01
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.01.1895
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BOzugS-PrsiS A HO henchtOpedstto« oder den i« GstlR. he^rk »nd den Vororten errichtete» Aus gabestelle» abgeholt: viert»lsthrltch^I4-<1 bet iwet«alta« täglicher Z»stell,», in« Lmus ^l b.SO. Lurch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierMjSbrlich ^ tz.—. Direkte tägliche Kreuzba-diendung tu» Luslaud: «ouatltch ^ 7.W. DteMoraen-AuAgab« erscheint täglich V»7 Uhtz dt, Lbeud-LuSgabe Wochentags 5 Uhr. Nedartiv« «»d Lrvetttt»,; Aotznnnesgnste 8. Die Lrpedition ist Wochentag» anuuterbroche» geöffuch n« ftüh 8 bch »b«h» 7 Uhr. Filiale»: vtt» «»»»'» Eorli«. (Alfred Uniderfitätsstraß« 1, «out» Lüsche. »nthoriuuiftr. Ich pari, uud EöllkgSpkatz D NWgcrTaMaÜ Anzeiger. Drgan für Politik, Localgeschichte, Handels, und Geschäftsverkehr. ^-23. Tonntag den 13. Januar 1895. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Nachdem di« öffentlich ausgeschriebenen Lieferungen unsere- diesjährigen Bedarfs an Schlrußrnmauersteinen, Schleußenbau» Materialien und Schleußensohlstücken vergeben worden sind, werden die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber hierdurch aus ihren bezügl. Angeboten entlassen. Leipzig, am 8. Januar 1895. , 6077 6079 1776 1778 Der Rath der Stadt Leipzig. 6288 vr. Georgl. le Etz. Der Unterzeichnete Kirchenvorstand hat rin Stiftungscapital von 20,000 auf sichere erste Hypothek auSzuleihen. Schriftliche Be werbungen werden bis zum 19. dss. Mts. erbeten. Leipzig-Connewitz, am 12. Januar 1895. Ter Kirchcnvorstand daselbst. K. M. hasse. k>. Mcolaigymnasium. Anmeldungen für Ostern nehme ich noch bis Ende Jannar an jedem Wochentage (mit Ausnahme des Sonnabends) Vor- mittags 11—12 Uhr im Schulgebäude entgegen. Dabei erbitte ich mir den Geburts- oder Taufschein, das Jmpszeugniß Und die letzte Schulcensur. Leipzig, 12. Januar 1895. vr. vtt« Luemmel. 1850 Bekanntmachung. Zu vermiethen sind sofort u. eine große Wohnung im III. Obergeschoß des städtischen Hausgrundstücks «rimmatsche Stratze Nr. 3, bestehend aus 2 Vorder, und 4 Hof-Stuben, Küche u. s. w. nebst reichlichem Zubehör, für 900 >6 jährlich, d. eine dergl. im II. Obergeschoß de- städtischen Hausgrund- stücks Simson - Stratze Nr. 10, bestehend aus 4 Stuben, 9 Kammern, Küche u. s. w. und reichlichem Zubehör für 1000 jährlich, sowie vom 1. April l. IS. ab o. das Verkaufsgewölbe Nr. 3 im Grundstücke „Alte Börse' Naschmarkt, für 700 jährlich. Miethgesuche werden auf dem Rathhause, I. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8, entgegengenommen. Leipzig, den 3. Januar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Morche. Ausschreibung den Neubau des «rassi-MuseumS betr. Städtische Fortbildungsschule für Mädchen. Tie Anmeldungen neuer Schülerinnen für die einzelnen Elaffen und Cnrse werden vom Unterzeichneten am 4., 5. und 6. Februar von 10—12 und 3—5 entgegen genommen. Prospekte sind im Schulgebäude, ThomaSkirchhof 24, zu haben, wo auch weitere Auskunft bereitwilligst ertheilt wird. vr. 3»lin. Die erste Lesung der Umsturzvorlage. K. Während die Vereitelung der Reichstagsverhandlungen über die Umsturzvorlage vor dem Weihnachtsfeste von den Gegnern einer Politik der Bekämpfung der Revolutions- gesahr bejubelt und von den Freunden beklagt wurde, hat sich nach der Beendigung der fünftägigen ersten Lesung die Beurtheilung der Beschlußunfähigkeit vom 15. December auf beiden Seiten in ihr Gegentheil gewandelt. Eine Erörterung in einer ungeduldigen Versammlung hätte nicht das Er gebniß haben können, das heute vorliegt. Die höchst kläg liche Rolle, welche die grundsätzlichen bürgerlichen Gegner der Vorlage in diesen Tagen im Reichstage gespielt haben, wäre mitderallgemeinenmattenStimmungdesHauseS erklärt worden Loos V der Schlosserarbeiten soll' vergeben werden. I ""^'^ltarke Eindruck der Reden der Befürworter hätte sich Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnifse können bei unserer! nothwendig biS zum Beginn der CvmmlsstonSberathung ab- " - - 'schwachen muffen. Nach den drlphimschen Auslassungen des Hochbau - Verwaltung, Rathhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5 gegen Porto- und bestellgeldfreie Einsendung von 1 ./k, die auch in Briefmarken erlegt werden kann, bezogen, bez. daselbst eingesehen werden. Nähere Auskunft über Ausführung re. wird im Bau-Büreau deS Grassi-Mujeums an der Kramerstroß« ertheilt. Die Angebote sind versiegelt und mit der AuWstist: „Grasfi-Museum, LooS V der Schloflcrarbeiten bis Montag, den 21. dieses Monats, Vormittags 10 Uhr, im Rathhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5 portofrei einzurrichen Redners der ausschlaggebenden Centrumspartei läßt sich daS Schicksal der Vorlage auch beute nicht mit Bestimmtheit Vor hersagen; aber das ist unumstößlich: die Redeschlacht hat mit einem Sieg ihrer Anhänger geendet. Die Socialdemokratie selbst hat da» Gefühl, sich in einer schwachen Position zu befinden, verrathen, indem sie in der Person des Herrn Auer ihren maßvollsten Redner und einen ^ ^ im ganzen Hause persönlich beliebten Parteigenossen vorschickte Der Nath behält H' die Äuswahl 'uuterden Bewerbern, die > Warum geschah dies? Keinesfalls, um vor den Abgeord- Theilung der Arbeit, sowie die Ablehnung sämmtlicher Angebote vor. Inet en ihren wahren Charakter durch zahmes Auftreten zu Leipzig, den 11. Januar 1895. ,--— > - ' --- - I». 183. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lindner. Erledigt hat sich die unterm 2. Oktober vorigen Jahres erlassene Bekannt- machung, den Zimmermann Earl Friedrich Bernhard Angustin betreffend. Leipzig, den 4. Januar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Armen-Amt. Abth. II. K. II, 11/2575. Hrutschet. Röber. Bekanntmachung. Die auf Montag, den 14., Dienstag, den 15. und Freitag» den 18. Januar d. IS., im Burgauer Forstreviere anberaumtcn Nutz- und Vrennholz-Auetionen können wegen starken Schnee salles nicht stattftnden. Leipzig, den 11. Januar 1895. Des Rath» Korstdeputation. Die städtische Sparkasse beleiht Wrrthpapicre unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 10. Januar 1894. Die Sparcaffen-Deputation. In Gemäßheit von §. 17 der Leipziger Sparcassen-Ordnung werden n. die Sparbücher Ser. II Nr. 15538, 47836, 62283, 120567, 129431. 142547, 185839, 249962, d. die Quittungsscheine über die Sparbücher Ser. II Nr. 215004, 249684, 255248 hiermit für ungiltig erklärt. Leipzig, den 11. Januar 1895. Die Verwaltung des Leihhauses und der Sparkasse verschleiern. Reichstagsabgeordnete, die sich sonst nicht Uber das Wesen der Socialdemokratie informirt hatten, konnten es aus den Reden -er gewöhnlichen Wortführer in dieser und in früheren Legislaturperioden zur Genüge kennen lernen. Die Zurückhaltung war auf das Land berechnet Die Socialdemokraten kennen die Stimmung im Bürger thun, besser als der Freisinn und hüteten sich deshalb weislich, die Veranlassung zu geben, daß auf bürgerliche Ab geordnete namentlich des schwankenden Centrums von deren Wählern zu Gunsten der Vorlage eingewirkt würde. Diese Aengstlichkeit ging so weit, daß sie Herrn Auer gestattete, sich durch ein tadelndes Wort über den von einem „liberalen Professor" bekundeten Unglauben — an das katholische Dogma der unbefleckten Empfängniß über sich selbst zu erheben! Wer da weiß, daß der Socialdemokratie jede Religion nichts Anderes ist, als eine von „bezahlten Pfaffen ersonnene und erhaltene Schutzanstalt für das Ausbeuterthum", der wird die Selbstentäußerung des Herrn Auer, aber auch den Grad der Besorgnisse seiner Partei zu ermessen wissen. Der Sachverhalt ist der: die Social- bemokratiie fürchtet die Umsturzvorlage, sie erwartet von der „Verfolgung", die ihr zugedacht ist, keineswegs eine innere Festigung, und sie weiß, daß die Mehrheit der Bevölkerung die Errichtung eines Dammes gegen die revolutionairen Strömungen will. Als daS Socialistengesetz, wie gegen Ende der achtziger Jahre gar nicht verkannt werden konnte, unpopulär geworden war, da hielt man es nicht für gewagt, die leidenschaftlichsten Redner mit ungezügelter Feindseligkeit egen Staat und Gesellschaft die Beseitigung fordern zu lassen. )eute muß der Mann der stärksten Selbstbeherrschung Zanftmuth heucheln, weil die gemeinrechtliche Bekämpfung populär geworden ist und der Gedanke eines Ausnahme gesetzes es wieder zu werden droht. Unter diesem Gesichtspunkt muß die Wahl des social demokratischen Redners und die Art, wie dieser sich seiner Aufgabe entledigte, geschickt genannt werden. Eindruck aus den Wissenden kann dieses Verhalten ja nicht machen, da es die Thatsache nicht aus der Welt schafft, Anmeldung zur Lirchenvorstandswahl tn der Parochie Letpzig-Anger-Erottendors betr. I Nach §.17 der KirchenvorsiandS- und Synodalordnung scheiden!^ die socialdemokratische Agitation eine solche ist, tue zu demnächst aus dem Kirchenvorstande hierorts au- die Herren: I Gewaltthaten fuhren >ann und, wenn sie weiterhin entfesselt Gutsbescher W. Edltch, I bleibt, führen muß. UebrigenS hat Herr Fr oh me dafür Lehrer R. AiseliuS, I gesorgt, daß die Sanftmuth seines Fractionsgenvffen in daS Schriftsetzer L. Winkler. I rechte Licht trat. Aber noch viel weniger bat die bürge» Es hat demnach, und da die Kircheninsprction der Vermehrung I ljche Demokratie in den Debatten der letzten Tage der Action der Zahl der weltlichen Mitglieds von 6 aus 8 zugestimmt hat, I aegxl, die Umsturzbestrebungen Abbruch zu thun vermocht. ' Der Lag der Wahl wird später bekannt gegeben werden. kommen angemessen. Man braucht sich nicht dabei aufzu Stimmberechtigt sind nach §. 8 der K.-B.-O. alle selbstständigen halten. Wenn ein Jurist allgemeine Strafbestimmungen, die in Hausväter (Haushaltungsvorstände) ev.-luth. Bekenntnisses, welche I das allgemeine Strafgesetzbuch eingesügt werden sollen, AuS- da- 25. Lebensjahr erfüllt haben, sie seien verheiratbet oder nicht, I nahmegesetze nennt, so ist damit sein Ernst und seine Ge mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Wortes Gotte- I wiffenhaftigkeit dergestalt gekennzeichnet, daß jeder weitere oder »„ehrbaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besse-> Strich das Bild nur entstellen könnte. Und doch wird HerrMunckel griffen werden D'e uttramc ta L^ ^ ^^hat feiern vor sogar die Pariser Bluthoch, ^ von dürfen in den -spuren jenes P ps , ^ ...^„sMssx abgeben dem Ereigniß aus se.nen Kanonen F^ Arte liest. Der klerikale Redner hat auch von Gelehrten, deren Forschun^ergebniff ^ zu bringen sind, als aus das »„k-blt Wir haben Hinweisen zu sollen geglaubt. ^ einen katholischen Priester m d-r Schule lehr n Horen Erde drehe sich um die Sonne D.ese Lehre stehl gle.^i» im unversöhnlichen Widerspruch mit der D'be^ ""d j Priester ist heule Bischof. Die Lehre von der liberalen Wissen jvunk! «ls Vorfurcht" sollten die Herren überhaupt nur vor- n w-m A !>»'» I>« iw» ,.i»< Si»w-"du"g-" (u d-I»rch>-n b-bm. tmn, MN »w-> »Nimubi,», Lerr v. Vvllmar hat eine dermaßen kirchliche Bildung e» ^>I»N dast er in die päpstliche Armee einzutreten sich be wogen'fand, und der ^ordpredigcr Most genoß eine ähnliche Ernehung. Das Centrum Wird sich im klebrigen ^darüber sein daß die Gewissensfreiheit und die frew Forichung nickst daran gegeben werden. Es muß den Kamps für ^ Sitte unentgeltlich kämpfen, oder 'hnwe.g^n - b.S es von seinen Anhängern dazu gezwungen wwd. Wie eS sich zunächst entschließen wird, dafür bieten die Erklärungen seiner drei Wortführer keinen festen Anhaltepunct. . Nerr v Bennigsen hat m einer Rede, die, von großen, weltgeschichtlichen Gesichtspuncten ausgehend, den Bedürf nissen der Gegenwart ihr volles Recht wahrte, dem Centrum den Standpunkt gewiesen, von dem aus eö seine Mitarbeiter schaft leihen sollte und müßte: „über große Dmge die anderen Dinge vergessen". Daß es sich um große Dmge handelt, ist von dem greisen Staatsmann- mst jugendlicher Frische daraethan worden. Was er über d,e universale Aufgabe D, schlandS im Kampfe für die Monarchie, „die,es große, köstl -T Gut", sagte, hebt die Materie, die unsere VolkSvertrr^»?. beschäftigt, weit über daS hinaus, waS fle äußerlich st.nt: ein Strafgesetz. Herr v. Bennigsen will sociale Bestrebungen nicht bekämpfen, ftr wn ist die Umstur,Vorlage, was da« Socialistengesetz für Wilbelm I. und Bismarck war, ein Gesetz gegen die gemeingefährlichen Tendenzen der Socialdemokratie, nicht ein Werkzeug zur Störung einer Entwickelung. Er mußte deshalb einen Angriff auf das allgemeine Wahlrecht ebenso entschieden zurückweisen wie die Sophismen der Demokraten und den klerikalen Vorstoß gegen die freie Forschung. AuS jener seiner Auffassung heraus konnte der Redner auch nicht allen Bestimmungen des Umsturz entwurfs seine Zustimmung zusichern. Herr v. Bennigsen hat den Gegenstand erschöpft. Aber m ver dienstlicher Weise, erfolgreicher als durch die vorgetragene allzu mechanische Anschauung deS Frhrn. von Stumm hat dieselbe Sache der conservative Graf Limburg verfochten, der ins besondere scharf und glücklich den Unterschied der Wirkung der Vorlage auf die Socialdemokratie einerseits und alle anderen Parteien andererseits hervorhob: „Die Social demokraten können 'ihre Bestrebungen nicht verfolgen, ohne gegen die (vorgeschlagenen) Strafbestimmungen zu verstoßen, Wohl aber alle anderen Parteien." Die rednerischeFörderungderAussichten der Vorlage durch die Ne gierung ist eine befriedigendere geworden, als es anfänglich den Anschein hatte. Alle Vertreter im Bundesrathe wußten die gegnerischen Einwände treffend zu widerlegen, und der Kriegsminister Bronsart von Schellenvorf darf sich desselben Lrfolges rühmen, den Herr v. Bennigsen in der Debatte Iber den Antrag auf Strafverfolgung Liebknecht'- davon trug: die socialdemokratischen Führer fühlten sich schwer getroffen, als er in frischer soldatischer Sprache die Wcrth- osigkeit ihrer friedlichen Versicherung darthat. Das Wirksamste, was die Regierung für die Vorlagen thun konnte, hat sie mit ihren Entwürfen über den unlauteren Wettbewerb und den Hausirhandel gethan. Diese Gesetze bieten eine hochwillkommene Erklärung dessen, was die Thron rede gemeint, als sie von schwächeren Erwerbsgruppen sprach, denen den Kampf ums Dasein zu erleichtern, die wichtigste, aber durch die Claffenverhetzung gestörte Aufgabe sei. Es ist der Mittelstand, wie aus der kaiserlichen Kundgebung im Staatsministerium hervorgeht, der Mittelstand in Stadt und Land, dem der stützende Arm gereicht werden soll. Das ge steigerte Interesse dieser Berussstände an der gesetzlichen Zu rückweisung von Störungen einer Action, die ihnen Erleichte rung bringt, wird sich zweifellos bemerkbar machen und auch die Entschließungen des Centrums nicht unbeeinflußt lassen. kirchlichen Ehrenrechte entzogen worden find. Alle, »te Ihr Tttmmrecht a«sk»en «ollen, Hallen sich entweder mündlich oller schriftlich anznmelllen. Dir münd lichen und schriftliche« Anmeldungen werden vom 14. llis gegen Verächtlichmachung verweigert, weil „bei den Südsee Insulanern jeder Gegenstand, den der König berührt, dadurch heilig wird und bei Todesstrafe von keinem gewöhnlichen Menschen berührt werden darf". Die Herren haben niemals sanken gehabt, jetzt sind ihnen auch die erträglichen Ein Firma Pätz L Eo. (Hauptstraße 10) entgegen genommen unter genauer Angabe von vor- «nd gnname» Stand, Dag und Jahr der Gellurt und Wohnnn» des sich Anmeldenden. Leipztg-Anger-Lrottendorf, am 8. Januar 1895. Der ktrchenvorstand. Paul Reinhardt, Pfarrer. - 'ff - Ganz frei von Einwänden dunkelster Herkunft hielt sich auch der CentrumSführrr in dem Theile seiner Rede nicht, in dem er gegen den anderen Thcil seiner eigenen Ausfüh rungen plaibirte. So ließ er sick zu der Bemerkung herab, die Vorlage wolle daS Preisen aller Verbrechen Deutsches Reich. U Berlin, 12. Januar. Die vor Kurzem dem Reichs tage zugegangcne Gewerbeordnungsnovelle ist, soweit sie die Aenderung der Bestimmungen über den Gewerbebetrieb im Umherziehen betrifft, aus einem Anträge hervor gegangen, weichen die bayerische Regierung im November 1892 beim BundeSratbe gestellt hat. Allerdings ist einerseit- nur ein sehr geringer Theil der von der bayerischen Regierung gestellten Wünsche in die Novelle ausgenommen, andererseits find verschiedene Zusätze gemacht, die sich in dem bayerischen Anträge nicht vorfanden. Der letztere wünschte namentlich drei Aenderungen. Einmal sollte bestimmt werden, daß Gewerbetreibende oder Handlungsreisende, welche auf Grund des 8- 44 der Gewerbeordnung ihr Gewerbe ohne Wände» aewerbesche.n auSuben. Bestellungen auf Maaren nur bei olchen Personen sollen suchen dürfen, in deren Gewerbe- Verwendung finden; sodann v-« ^ auf den innerhalb ^ Wohnortes umherriehenden Geschäftsbetrieb ^ für die Ausstellung der Wandergewerbescheint zuständigen Behörden die Besuaniß 8^', Ertheilung der Erlaubniß zum Ha^sir- ?«. ! ^ versagen, wenn ke.n Bedürfnis in dem betreffenden Bez.rk dafür vorhanden Ware. Der erste dieser drei Wünsche ,1t in der dem Reichstage zugegangenen Vorlage berllckstchtiat die be.den anderen nichts Namentlich der letzte war von Wicht,gleit. Datz rin Bedürfniß zur Einschränkung de« A»zeige«.Prei- die 6 gespaltene Petitzeile SO Aß. Reklamen unter demRehoctisnsstrtch (4ge spalten) bO/4» vor de» FnUllliennnchstzh«» Größere Schriften laut unsere« P«4» vnzeichniß. Tabellarischer und ZissmtzP» »ach höherem Tarif. Ertr«°veila«eit (grfal»t). »nt Mit der Morgen-Ausgabe, ohn« Poftbeföt-«k»ng ^4 00.-, «U PostbeförLenm» ^4 70.—. Amahmeschltzß für Aryei-t»: «beud-LuSgabe: vormittags 10 Rh». Morgen- Ausgabe. Nachmittags 4 llhr. Sonn- und Festtag« früh '/,S Uhr. Vei den Filialen und Annahmestellen je Ena halbe Stund« früher. Aaset»« find stets an dt» Ertzelltttaa zn richten. Druck und Verlag von E. Polz tn Leipzig 8S. Jahrgang. HausirhandelS besteht, wird auch in der vorliegenden Novelle durch den Vorschlag der Aenderung des §. 57» ojffer 1 der Gewerbeordnung zugegeben. Man konnte st>wankend sein, auf welchem Wege hier vorzugehen war. Während der bayerische Vorschlag darauf hinaus- ief, den Behörden die Äefugniß über die Entscheidung der Bedürfnißfrage zu übertragen, weist die Novelle eine Ber- chärfung der persönlichen Gründe auf, welche zur Versagung des WandergewerbescheineS berechtigen, und zwar insoweit, als künftig für die Ertheilung de« Scheine« nicht die Erreichung der Großjährigkeit, sondern die des 25. Lebens jahres maßgebend sein soll. Man wird im Reichstage gut thun, gerade dieser Frage eine besondere Aufmerksamkeit zu- zuwenden und genau zu untersuchen, auf welchem Wege den nicht zu leugnenden Mißständen am besten abgrholfen werden kann. * Berlin, 12. Januar. Im Gegensätze zur „Nat.-Ztg." bleiben die „Berl. N. N." bei ihrer Auffassung, daß Fürst Bismarck auch jetzt noch Mitglied des StaatsratheS sei, indem sie ausführen: „Fürst Bismarck ist nicht als Minister Mitglied deS Skaalsraths geworden, sondern bereits 1854 als Bundestagsgesandter aus besonderem Allerhöchsten Vertrauen berufen worden. Träfe die Argumen tation der „Nat.-Ztg." zu, so hätte z. B. auch Graf Limburg-St irum, der im Jahre 1884 — damals Gesandter in Weimar — in den Staatsrath berufen wurde, nach Erlöschen seines „Hauptamtes" im Jahre 189l aus dem Staatsrath« ipso tüoto ausscheiden müssen. Er steht aber heute noch im amtlichen Verzeichniß; sein früherer Chef, Fürst Bis marck, der dieser Körperschaft 30 Jahre länger angehört, aber nicht, es sei denn, daß man den Fürsten BiSmarck etwa unter den „Feldmarschällen" zu suchen hätte. Auch d i e Frage ist nicht ohne Interesse, ob die im FeldmarschallS- rang stehenden Generalobersten, Fürst Bismarck, von Pape, Frhr. von Loö dem Staatsrath kraft dieser Rangstellung angehvren wie die Feldinarschälle oder nicht. Als seiner Zeit der Staatsrath errichtet wurde, gab es noch keine General-Obersten, deren erster der Prinz dbn Preußen, der nachmalige Kaiser Wilhelm I., im Jahre 1857 wurde. Es wäre vielleicht nützlich, dies klarzu- stellen. Was den Fall des Herrn Ministers Vr. Delbrück anbelangt, so kann dieses Beispiel hier ganz und gar nicht herangezogen werden. Herr vr. Delbrück war nicht für seine Person, wie Fürst Bismarck, sondern als Minister Mitglied deS StaatSraths, uno diese Mitgliedschaft erlosch demgemäß mit der Ministereigenschaft. Sonst müßten ämmtliche in aktiven Minister Mitglieder deS Staatsraths bleiben. Will man auf den Fürsten Bismarck überhaupt ein Beispiel an wenden, so paßt höchstens das des Grafen Limburg-Stirum." * Berlin, 12. Januar. Drastische Beläge für die social» demokratische Verhetzung giebt wieder die neueste Nummer der „Deutschen Berg- und Hütten-Arbeiter-Zeitung" in Gelsenkirchen. In ihrem systematischen Bemühen, die Bergarbeiter aufzureizen, ist eine ihrer Hauptwaffen, die Bergwerksbesitzer als dickbäuchige Faulenzer hinzustellen. So bringt sie in ihrer letzten Nummer, wie wir auS der „Rh.-Westf. Ztg." ersehen, folgende „Selbstgespräche": „Wie schnell vergeht doch ein Vormittag", seufzte er, als er um halb 12 Uhr aus dem Bette stieg. „Selbst ist der Mann", sprach er energisch — und lieh sich von seinem Bedienten anziehrn. „Arbeit macht das Leben süß", brummte er in sich hinein und steckte sich eine Havanna- Cigarre an. „Keine Ruhe bei Tag und Nacht", pfiff er und setzte sich anS Elavier. „Dem Ochsen, der da drischt, sollst du daS Maul nicht verbinden", dachte er und klingelte dem Lakai; der brachte sein Frühstück: ein Beefsteak mit Ei, eine Flasche Burgunderwein, dann Austern und Champagner. „Noth lernt («ei) beten", bemerkte er in Gedanken; dabei befahl er, daß ihm sein Diener noch eine Flasche Bruve-Eltqot bringen sollte. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", trillerte er vor sich hin, befahl Johann, daß er einspaunen lassen solle und fuhr zu seiner Geliebten. „Endlich finde ich Zeit, meinen verwandtschaftlichen Pflichten nachzukommen", da finden wir ihn tm Casino mit einigen Gleichgesinnten und spielt er „meine Tante, deine Tante . „Morgenstunde hat Gold im Munde"' lallte er in abgebrochenen Worten, als er um 5 Uhr früh stcrnenhagelvoll bei ausgehender Sonne den Heimweg antrat V. Berlin, 12. Januar. (Telegramm.) Der Kaiser unternahm heule früh eine Schlittenfahrt nach dem Thier garten, promenirte daselbst und fuhr dann beim Staats minister Freiherrn von Marschall vor, um dessen Bortrag entgeaenzunebmen. Nach dem Schlosse zurückgekehrt, hörte er die Vorträge des Kriegsministers und deS Chefs des General stabes. Darauf arbeitete er mit dem Chef deS Militair-Cabinets. Um 1 Uhr meldelcn sich mehrere Ofsiciere. Zur Frühstücks tafelwaren krinc Einladungen ergangen. Nachmittags um 3 Uhr fand im Weißen Saale die Vorstellung der demnächst in die Armee kinrre'.enren Cadetten statt. Heute Abend gedachte der Kaiser -cr Vorstellung der „Nibelungen" im Schauspielhause beizuwodnen. — Der Flügel-Adjutaut Major Graf v. Moltke, welcher gestern früh in kaiserlichem Aufträge zum Fürsten BiSmarck gereist war, ist von dort zurückgekehrt. — Bei der Kaiserin Friedrich findet heute ein Diner statt, zu welchem zahlreiche Minister rc. geladen sind. --- Berlin, 12. Januar. (Telegramm.) Der Reichs- kan zier Fürst Hohenlohe begiebt sich morgen früh zum ttürsten BiSmarck nach Friedrichsruhe. , Berlin, 12. Januar. (Telegramm.) Wie verlautet, tv,rd da« diesjährige Botschafter-Tiner am Dienstag, den 15. Januar im hiesigen königl. Schlosse stattfinden. — Berlin, 12. Januar. (Telegramm.) Zu Ehren des bisherigen russischen Botschafter« «rasen Lchuwaloff giebt morgen der italienische Botschafter Graf Lanza ei« Ab schiedsmahl, zu welchem mehrere Einladungen er gangen sind. D Berlin, 12. Januar. (Telegramm.) In der am 10. b. M. abgehaltenen Plenarsitzung de- B«n»e-ratheS wurde (wie zur Ergänzung früherer Meldungen berichtet
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