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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950121017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895012101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895012101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-21
- Monat1895-01
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AuzeigeuPreiS dle 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg) Reklamen unter dem RedactionSstrich (4g»> spalten) 50>4, vor den Jamilieaaachnchü» (6 gespalten) 40^- Gröbere Schriften last unserem Pt»U- »erjetchniß. Tabellarischer und Ziff«nstch nach höherem Tarif. Extra'Beilagen (gesalzt), a,r mit de» Morgen-Ausgabe, ohne Postbefvrdernng » SO.—, mit Postbesörderaa, 70.—. Ilnnahmeschlnß für Abend-AnSgabe: Bormittam» 70 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmtüag« »Uhr. Sonn- and Festtag» früh Uhr. Bei den Filiale» «nd Annahmrstell«, je halb« Stunde früher. Anzeigen sind stet« an di« z, richte». Druck und Verlag von E. Poktz t» Ackp^g 8S. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Des bevorstehenden Bücherabschlusses wegen werden alle Gewerken und andere Personen, welche aus dem Jahre 1894 Forderungen an städtische Lassen hoben, ersucht, ihre bezüglichen Rechnungen un gesäumt und längstens bis Ende dieses Monat» eiuzureichen. Leipzig, den 16. Januar 1895. Der Rath -er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Mllr. Nutz- und Lrennhohauction. Mittwoch» den 1L. Februar d. I , sollen van vormittags S Uhr an im vurgauer Forstrevier auf dem Mittelwalv- schlage in der sogenannten Ltndenaner Sottge, dicht am Leutzsch-Leipziger Fahrwege (in Abth. 27 o. t.) 4 Rmtr. Eichen-Nntzscheite, 48 - Stchen- 10 . vucheii- 3 . Eschen- Brennscheite, 5 - Nüstern- sowie 2 - «rlen- 2 - Linden- 6 - Pappel-Rolle«, 52 Haufen Abraum und 70 - Schlagrcisig (Langhaufen) unter den im Termine aushängenden Bedingungen und gegen sofortige Baarzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: vormittags s Uhr an der Lentzscher Allee brücke. Leipzig, am 14. Januar 1895. Des Raths Forstdeputatton. Pommerns und Preußens Küste zurückgewann, steht Gustav Adolf mitten inne." Heinrich v. Treitschke hat am 9. December 1894 in der Berliner Singakademie einen Bortrag gehalten über das Thema „Gustav Adolf und Deutschlands Freiheit" (derselbe ist soeben bei S. Hirzel in Leipzig erschienen). In geistvoller Rede führt er aus, wie „die christliche Völker geschichte ein ewiges Geben und Empfangen zeigt", wie „Gustav Adolfs Heimath den Segen wie den Unsegen aus Erinnerungen des Wasahauses und der nahen Verwandtschaft mit deutschen altprotestantischen Geschlechtern den König Gustav Adolf „in daS protestantische Lager drängten." „Er sah nicht wie Richelieu oder Wallenstein in der Kirche bloß ein Mittel für politische Zwecke; er lebte im evangelischen Glauben, er kannte die Kraft des Gebets, und aus Heinrich von Treitschke un- Mar Lenz über Gustav Mols. X. X. In der Reichstagssitzung am 9. Januar hat der Centrumsabgeordnete Landrichter Gröber den Muth der — Tactlosigkeit besessen, sich darüber zu beklagen, daß „man die Mordbrennereien eines schwedischen Eroberers, des Königs Gustav Adolf, mit confessionellen Motiven za entsch-ildigen sucht, bloS deshalb, weil diese Handlung, die nach unserem deutschen Strafgesetzbuch als Hochverrath zu bezeichnen ist, der einen Confessio» zum Vortheil gereicht hat." Daß Prinz Heinrich von Preußen im Aufträge seines kaiserlichen Bruders der Jubelfeier in Stockholm mit einer deutschen Flotille bei gewohnt hat, macht die Aeußerung Gröber's für seine Partei genossen im Centrum und für die „Genossen", die Social demokraten, nur noch pikanter. Daß aber das Urtheil der berufenen Geschichtsforscher über Gustav Adolf ein anderes ist, haben unter Anderem die durch das Gustav Adolf- Jubiläum veranlaßten Urtheile der Berliner Professoren Lenz und Treitschke über Gustav Adolf gezeigt. Im Decemberheft der „Preußischen Jahrbücher" läßt sich Lenz über die Beweggründe des Schwedenkönigs zu seinem Eingreifen in den deutschen Krieg folgendermaßen aus: „In der großen Gefahr, die ihn schon selbst bedrohte, insofern die Politik Ferdinand's II. und Wallenstein's die Beherrschung der Ostsee und damit zugleich einen Angriff auf Schwedens Machtstellung als letztes Ziel ihres Strebens ins Auge faßten, hat sich Gustav Adolf zu dem deutschen Kriege entschlossen. Gewiß nicht aus reinem Idealismus. Er vertrat Schwedens Macht so, wie Ferdinand die Habsburg's, begierig sie auszubreiten; unlöslich war in beiden, wie in allen Politikern jener Epoche, Religiosität und politischer Ehrgeiz verbunden. Auch die dynastischen Interessen nahmen in dem Schwedenkünig den breitesten Raum ein; er setzte nur das Werk seines hcldeumüthiaen Baters fort, der die Macht der protestantischen Wasas im Kampf gegen den polnisch-katholischen Zweig seines Hauses behauptet und neu gegründet hatte. Und beide bewährten sich darin als echte Wasas, daß ihre persönlichen Interessen sie immer auf die Bahnen der schwedischen Größe und des Protestan- tismus führten. — Obwohl in Gustav Adolf persönliche Antriebe, Machtstreben und Thatendurst wirksam waren, ließ er niemals den allgemeinen Zusammenhang aus den Augen, immer blieb er sich be wußt, daß er auf der Wacht stehe gegen das Papstthum, in dessen Bekämpfung er ausgewachsen war. Furcht war ihm fremd, aber auch der persönliche Muth war bei ihm stets geadelt durch die Kraft eines Glaubens, dem das ewige Leben gewiß ist. Wie sehr verkennt man doch die Heldennatur Gustav Adols's, wenn man ihm keine anderen Beweggründe zuschiebt, als daß er Vorwerke für Schweden auf der deutschen Küste habe gewinnen wollen! Er habe, schreibt er selbst, ein viel zu enges Gewissen, um Landes und Leute halber Krieg zu führen; ja, er wolle keinen Krieg, in dem er nicht wie ein Kriegsmann selig sterben könne." Ueber das eigentliche Ziel deS Königs spricht sich Lenz also aus: „Möglich, daß sein Sieg jenes Herrschaftsgebiet lutherischen Glaubens und der schwedischen Macht noch fester abgeschlossen und auch politisch zu einem Oorpus Ovait^ölicorui» zusammengefügt hätte. Habsburg und Rom haben kaum je einen gefährlicheren Gegner gekannt, als den Schwedenkönig, und so ist der Haß ver- stündlich, mit dem ihn ihr Anhang im Leben und Tod verfolgt hat. Sein Dasein war auf Kampf gestellt, wie das deS Oraniers, dem er nachstrebte." Die Bedeutung Gustav Adolf s wird in folgenden Worten zusammengefaßt: „Nicht die wechselnden Verhältnisse staatlicher Combinationen oder dynastischer Interessen ist daS Letzte, was die Staatenwelt deS 17. Jahrhunderts bewegt, sondern überall stoßen wir auf den sittlich-religiösen Kern, der, seitdem ihn die Reformatoren in das allgemeine Leben eingesenkt, dem persönlichen Ehrgeiz erst Farbe und Haltung gab, die politischen Parteien ohne Unterschied der Nationen an einander band und die Idee der Nationalität selbst mit neuem Inhalt begabte. Auf diesem gemeinsamen Boden steht mit den Schöpfern deS preußischen Staates, namentlich dem großen Kurfürsten, vereint der schwedische König. Die Heroen des deutschen Geisteslebens in dem Weimarer Kreise haben wohl gewußt, was sie dem nordischen Helden verdankten, dessen gewaltiger Arm dem Andrang der katholischen Hochfluth wehrte und die Deiche verstärkte, hinter denen die Saaten religiöser Freiheit sicher auf- sprießen sollten. Seien wir daher dem fremden Herrscher dankbar, unbekümmert um die paar Landstriche, die er von dem vermorschten Reiche für ein paar Jahrzehnte abgelöst hat, und geben wir dem Eroberer den Platz zurück, den er unter den Gründern unseres Staate- verdient. Zwischen dem beherzten Landgrafen, der als erster den Kampf für den Glauben Luther s gegen Habsburg wagte, und dem großen Kurfürsten, der die schwedischen Bastionen an unter der Herrschaft der blaugelben Flagge vereinigen sollte. Auch Treitschke meint: „Der Schwedenkönig erkannte den großen Zusammenhang der europäischen Dinge; er hatte sich schon längst vergeblich bemüht, die noch freien Mächte des protestantischen Nordeuropas, England, Niederland, Dänemark, zu einem Bunde gegen die Habsburger zu bewegen, und schon einmal, während seines polnischen Feldzuges, auf der Stuhmer Haide mit kaiserlichen Schaaren unglücklich ge fachten. Wenn jetzt die Herrschaft der kaiserlichen Soldateska an der Ostsee sich noch weiter ausbreitele, dann war nicht nur seine erhoffte große septentrionale Monarchie vernichtet, sondern auch sein kleiner heimischer Thron gefährdet. — Die politische und die religiöse Pflicht wiesen ihn beide auf dasselbe Ziel. Den Ausschlag gab doch, wie bei allen weltgeschichtlichen Ent schlüssen, der dunkle Drang des Genius, die geheime Ahnung uw geheurer Erfolge und einer göttlichen Berufung." Besonders betont Treitschke, daß Gustav Adolf, „von Frankreich insgeheim unterstützt, doch wachsam bemüht war, diesen gefährlichen Nachbar dem deutschen Kriege fernzuhalten Ueber des Königs letzte Ziele urtheilt Treitschke: „Er wollte Pommern und was sich sonst noch von deutschen Küstenländern gewinnen ließ, an seine Krone bringen, seiner armen Heimath den Unterhalt sichern aus der reichen vorpommerschen Kornkammer; er wollte also das deutsche Reick, vom Meere ab- sperren und Dän> mark..dermaßen umklammern, daß früher oder später alle Umlande des baltischen Meeres der Herrschaft der Wasas anheimfallen mußten. — Mit diesem großen Beschthum dachte er als Reichsstand in den deutschen Reichstag einzutreten, als Director eines Oorpus Lvanzolleoruiu, das, ein Staat im Staate, eine ge ordnete Opposition, die Parität der Bekenntnisse aufrecht erhalten sollte/ Die Wirkung von Gustav Adols's Eingreifen würdigt Treitschke folgendermaßen: „Zum ersten Male seit Martin Luthers Auftreten ersteht unserem Volke wieder ein Mann, zu dem Jeder in Haß oder Liebe auf- blicken muß. Es war der Tag der Befreiung. Ter deutsche Protestantismus war gerettet, die Parität der Bekennt- nisse gesichert. Von einer Ausrottung und Beraubung der Protestanten, wie sie das Restitutionsedict geplant hatte, konnte fortan nicht mehr die Rede seinl" Deshalb wollen wir, schließt Treitschke, aus bewegter Seele dem stammverwandten Nachbarvolke danken, das einst von uns den Segen der Reformation empfing und uns dann den Löwen aus Mitternacht als Retter sendete. Der Schweden könig gehört nicht einem Volk allein, er gehört der gesammten evangelischen Christenheit. w .innalliberale »Hilfsarbeiter im Tultusministerium, zum «eh. Regkenmg-Hiath Nation»". ^ . »ernannt werden. Correspondenz" widmet .8 ^.Friedrich! * HildcShcim, 19. Januar. Der deutsche Botschafter in eines Schlagflusses verstorbene! Sohn des be-1 Paris, Graf Münster, der einige Wochen auf seiner schön Weber (geb. am 2». Deccmb . ^ Nachruf: „Wir belegenen Besitzung Derneburg (N/r Stunden von hier) -u rühmten Historikers Georg Webe ) s ö ^ Pflicht-1 verbringen beabsichtigte, hat angesichts der Verhältnisse m betrauern in dem Heimgegangen ^ . hindurch seine Frankreich seinen Urlaub unterbrochen und ist heute Nach- getreuen Schaffenskraft und mittag, von Berlin kommend, mit dem Harmonikazuge nach reichen geistigen Gaben, seine ausg z ^ Nationalliberalen Paris abgereist. . ' s ..s s- s , I ».'wie die Co"rttsvondenl""gestellt hat; wir beklagen ebensosehr den Ver-1 ^ Eschwcge, 20. Januar. Der Wahltermin im Kreise heimischer Gewalten von früh auf erfahren hat und wie d.e ^sp°"de^ im politischen L-b-M Eschwege-W'tzenhausen-Schmalkalden, ^ ^ ^en 5. März gesammte Weltstellung des SchwedenreicheS neben den g ßen ^0 Gefährten, dessen selbstständige und lautere ! angesetzt war, ist durch neuere Anordnung bis auf Weiteres art chm ein bL ehrenvolles G-dächtmtz bei ^ worden. Da di? Wählerlisten noch bewahren wird, die in nähere Beziehung zu ihm getreten -1 ausgelegt sind, ist die Anberaumung der Wahl frühestens All sein Wirken und Schaffen suchte sich ^^.ndiae Ende Februar zu gewärtigen. Dre besstsche Rechtspartei will zu entfalten; ein überaus feines Empfinden und eme leb g Martin in Kassel als Candidaten aufstellen. Sehnsucht nach idealen Unterlagen der po i l^en^^ I * GMa, 18. Januar. Der socialdemokratische Ver- vollem Herzen sang er sein Lied: Verzage nicht, du ^ar chm zu eigen, ma^ gegen Alles, trauensmann für Ilmenau, Expedient Eduard Münch, ist Häuflein klein!" Der Gedanke seines Lebens war „der Plan hinterhältige Gedanken und Mde^ Lebens ^ Unterschlag eines skandinavischen Großreichs, das alle Lande der Ostsee ^unttrdr^ ^So^al^n wir ihn vor einem Viertel- gelber flüchtig g. jabrhundert, als er in die Redaction ber »Spener scheu > * Nürnberg, 18. Januar. Bon vier Burschen — social« Zeitung" eintrat, daS Tagewerk beginnen sehen; . «demokratischen „Genossen" — wurde eine am 8. October seither, bald in der anmulhizen Form des Novellisten I ^ ^ ^ Vororte Neuwegendorf abgehaltene Bibelstunde Epikers die Schicksale deS Lebens geschildert, bald an un, i ^ gemeiner Weise gestört und der Geistliche auf dem Seite im harten Kampf des Tages die ossent ichen ^ g , ^jchmege in drohender Haltung begleitet, weshalb die Straf- mitgestaltet; so hat er nach manchem schonen ^.rsoige i i des Landgerichts gestern den frechsten der Cumpane mühereiches Leben heute vollendet. Seine Freunde den. yren , Gesängnißstrafe von 1 Jahr und 3 Monaten, sowie hm ein dankbares Andenken. Möge er m Frieden ruy . l g Wochen Haft, den zweiten zu 8 Monaten Gefängniß — Nock,dem der Kaiser das Gerücht, er habe der An-1 und 14 Tagen Haft, den dritten zu 4 Monaten Gefängniß brin^na der ^ deutschen Volke" über und 1 Woche Haft, den vierten zu 3 Monaten Ge ängmß d? L n-7-n R.ich-,°i,-g.b!iud-- I W°ch- Haft v-m-.h-il,.. widerstrebt, als unbegründet bezeichnet Hat, muß der Besch uh i § Karlsruhe, 19. Januar. Der Großherzog und der der Reichstagsbau-Commission, statt dieser , I Erbaroßberzog begeben sich zum Geburtstag des Kaisers andere „Dem deutschen Reiche 2"!."dnngbn,, s -1 ^'^erlim Die Erbgroßherzogin ist durch ein leichtes „Man versteht es nicht", bemerkt die „Köln. Ztg. - ! Unwohlsein verhindert, an der Reise theilzunehmen. die Commission dem lebensvollen „Dem deutschen Volke das I veraleichswerse blasse Dem deutschen Reiche" vorgezogen hat. * Strassburg, 19. Januar. Die Ernennung des conser- D? ästhetische Gründe dafür nicht aufzutreiben sind, fragt > vativen Reichstagsabgeordneten Baron Zorn v. Bulach zum veraebens welche Kräfte und Erwägungen hier Mit- l Unterstaats,ecretair der neu zu bildenden Abtheilung für Land- man Deutsches Reich. ^ Berlin, 20. Januar. Die Centrumspartei hat seiner Zeit im Reichstag den Ausschlag zu Gunsten deS nationalliberalen Antrags Adt und Genossen gegeben wonach die Geschäftsordnungs-Commission beauf tragt wurde, unter dem Vorsitz des Präsidenten des Hauses über eine Verschärfung der Disciplinargewal des Präsidenten schlüssig zu werden. Es versteht sich demnach, daß die Centrumsmitglieder in der Commission zumeist die Verantwortung dafür tragen, daß in Wirklichkeit ein Vorschlag betreffs dieser Verschärfung an das Haus ge langt. Ter erste Entwurf einer solchen Ergänzung der Geschäftsordnung, der in der Commission vorgelegt wurde, bezweckte bekanntlich, im Falle ungebührlichen Betragens eines Mitgliedes den Ausschluß desselben auf die Dauer mehrerer Sitzungen zu ermöglichen. Das hätte auch nach unserem Dafürhalten die sichere Gewähr eines wirksamen Eingreifens gegeben. Nachdem aber der Präsident selbst erklärt hatte, daß sein Begehren nach ver stärkter Disciplinargewalt so weit nicht gehe, war es füglich den Centrumsmitgliedern der Commission nicht zu verdenken, wenn sie vorläufig den Vorschlag ablehnten; und da in der Beschlußfassung des Reichs tags über den Antrag Adt ausgesprochenermaßen eine Kundgebung deS Vertrauens für den Präsidenten enthalten war, lag es am nächsten, nunmehr die Richtung und den In halt der weiter zu machenden Vorschläge dem Präsidenten selbst zur ersten Entscheidung anheimzustellen. Auf diesem Wege sind die neuesten Vorschläge entstanden, welche nur den Ausschluß eines Mitgliedes für die Dauer der Sitzung ermöglichen würden. Gewiß steht hier das Bedenken entgegen, daß statt des Mitgliedes der Reichstag selbst bestraft wäre, falls erstereS sich weigerte, den Saal zu verlassen, und der Präsident hiernach genöthigt wäre, die Sitzung zu schließen. Aber daS größere Gewicht scheint man, wenigstens im Schoße der Commissionsmehrheit, darauf zu legen, daß nur noch ein solcher Vorschlag die Zustimmung des Centrums finden wird, nachdem der weitergehende Vorschlag durch die Erklärung des Präsidenten selbst beseitigt ist und daß die eingeschränkte Maßregel natürlich nur so lange in dieser ihrer Einschränkung genügen soll, als eben die Mitglieder des Reichstags dem ausschließenden Erkenntniß der Mehrheit Folge leisten. Denn auch in der Commission ist der Fall der Widerspänstig- keit erwogen und Uebereinstimmung dahin erzielt worden, daß selbstverständlich der Ausschluß durch weitere Verschärfung wirksam gestaltet werden muß, wenn die mildere Fassung durch Mitglieder des Reichstags selbst zum Kinderspott ge macht werden sollte. nicht künstlich neue Nahrung zuzuführen, hätte die Commission I Stimmen, während der socialdemotratische Candidat 3103 es vermeiden sollen, eine klangvolle und passende Inschrift und der elsässische Candidat 6365 Stimmen bekam. Der durch eine minder bedeutungsvolle und anschauliche Wendung Wahlkreis ist somit den Conservativen sicher, zu ersetzen. Man weiß nicht recht, was man sich dabei I » München, 19. Januar. Am 22. Januar tritt der denken soll, wenn das deutsche Rerch, welches da , 'I Landesausschuß des bayerischen BrauerbundeS zu einer tagSgebäude aufführt, daS Volkshaus demdeutschen cp I Sitzung in München zusammen. Wichtigster Gegenstand der widmet." I Tagesordnung ist den „Münch. N. Nachr." zufolge die Be- — Der Kaiser hat den von der Strafkammer wegen > über Errichtung eines Landesverbandes bayeri- ZweikampseS zu sechs Monaten Festungshaft verurthemen I Brauereien zum Schutze gegen Verrufserklä- früheren Regierungsreferendar Tuerk begnadigt. Der I ^liger^ jni HliM^ hjx Begnadigte hat zwei Monate von seiner Strafe verdutzt. I Ortsverbände. — Die Commission für die zweite Lesung des Entwurfs! eines Bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich ! erledigte in den Sitzungen vom 14. bis 16. Januar zunächst I * Wien, 19. Januar. In Prager tschechischen Kreisen den Rest der Vorschriften über den Pflichttheil (ZF. 1975 I verlautet, Fürst Georg Lobkowitz gedenke in der nächsten bis 2018). Die Berathung wandte sich sodann den Vor-1 böhmische,, Landtagstaguug die Würde eines Oberstland schriften über den Erbverzicht (tztz. 2019 bis 2024) zu. t marschalls nicht mehr anzunehmen. Als Nachfolger werden — Dem am 18. Januar verstorbenen Geheimen Ober- Gras Adalbert Sck'önborn, Bruder des Justizmiuisters, Postrath und Vortragenden Rath im Reichspostamt und Fürst Ferdinand Lobkowitz genannt. — Hofrath Johannes Triebe! widmet der „Reichsanz." einen Nach- Baron Widerhofer ist nach Troppau berufen zu dem plötzlich ruf, in dem es heißt: I erkrankten neugeborenen Töchterlein der Baronen In dem Entschlafenen verliert die Reichspost-und Telegraphen. Seefried, der Urenkelin des Kaisers. Er bezeichnet- den Verwaltung einen durch vielseitiges Wissen und praktische Be-! Zustand als bedenklich. — Erzherzog Alb rech t machte in gabung, wie durch große Pflichttreue ausgezeichneten Mitarbeiter. I Arco bereits einen einstündigen Spaziergang. — Das Die Lauterkeit seines Charakters, die Geradheit seines Wesens I diesjährige Sommerübungsgeschwader zählt sechs collegialischcn Gesinnungen haben ihm allgemeine P^-ersckiffe, mehrere Torpedodivisionsschiffe und 12 Tor- Werthschatzung eingetragen und lassen den Verlust nur um so I schmerzlicher empfinden. Sein Andenken wird dauernd in Ehren I ^^oote. Ls tritt unter Viceadnural Spaun wahrend bleiben ^ I der ersten Halste des April zusammen. — Die L)acht Miramar — DieS 0 cialdem 0 kratie bemüht sich neuerdings wieder, I ^ ^-Januar für die Kaiserin in Dienst gestellt. - die Dienstmädchen in den Bereich ihrer Organisation und! Agitation hineinzuziehen, und hat für die beginnende Woche! ^ er meistens daS Bett hüten mußte und selbst wieder eine Versammlung anberaumt, in welcher der Reichs-! Er bestndet sich tagsabgeordnete Molkenbuhr über die weiblichen Dienstboten ?ber we,entl,ch bester Der Rücktritt Casinnr-Pener s habe und die Gesindeordliung sprechen wird. Wie eS jedoch den 2".^.'"." ^ übelsten Eindruck gemacht Der Mangel an Anschein hat, wird das Liebesmühen der S°ciatdem^atie ?.''Ullk-'.t n. Frankreich wwke neuerdings sehr abküblend auf um die dem Dienstbotenstande angehörende Weiblichkeit er- ^.^'-"bun.qen Nach Wiener Blattern verlieh der Papst folglos bleiben. Denn man sah in der kürzlich zu diesem d/r Preßburger Cadettenschule den Gregor,us- Zweck abgehaltcnen Versammlung wohl viele „Genossinnen", ^ moralische Erz.ehuug der m,l,- suchte jedoch vergebens nach einer für die Dienstbarkeit am! irischen Jugend. (K. Z.) häuslichen Herde typischen Erscheinung. UebrigenS sind die be treffenden Versammlungen nicht als Dienstmadchenversanim- lungen angekündigt, sondern unter harmloserer Flagge von der Frauen-AgilationS-Commission einberufen. Man will offenbar bei einem Mißerfolg ein Fiasco vermeiden, wie bei der vor vier Jahren ins Leben gerufenen Kellnerinnen-Bewegung. — Bei dem Capitel des hohen Ordens vom „Schwarzen Adler", welches am Donnerstag abgehalten wurde, hat der Kaiser der „Kreuzzeitung" zufolge, bestimmt, daß der commandireude General deS 9. Armeecorps, General der Cavallerie Graf Watdersee die Kette des General-Feldmarschalls Grafen Moltke fortan tragen solle. ' « ^ ?^e Prinzessin von Wales kam auf ihrer Rückreise aus Rußland im streng,ten Jncogmto durch Berlin, wo die Hobe Krau vom 17. bis 1». Januar übernachtete, fuhr dann mit dem Schnell" LemünR fort? ku-r-m Aufenthalte di- Fahrt nach - Der deutsche Gesandte in Stockholm Graf von Brav- Steinburg ist vom Urlaub auf seinen Posten »uiücka,k?r. hat di- Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen^ ^ rr«. — rumänischen Gesandten Ghika fand aeüern r„ S-sttas^sratt.^ ^"°^^ Botschafters Sir Edward Malet eine . N'Ue chinesische Gesandte Hsn-China-Eböna ist von St Petersburg, wohin er sich im November v I im A. seiner Regierung begeben hatte, nach Berlin -mrückaek!d!t -°»LL"W wird an seiner Stelle der bisherige Regierungsrath Sch w a rtz kopf'f'. Troppau, 19. Januar. Landtag. Nach Annahme eines Antrags, zur Feier deS Kaiser-Jubiläums ein große- Wohlthätig- eitswerk vorzubereiten, beantragte Fürstbischof Cardinal Kopp die Vermehrung der Rrligionsstuudenzahl in den Volksschulen und die Ertheilung des Religionsunterrichts unter Zuhilfenahme von Lehrern. * Olmütz» 19. Januar. Bei einem Schuhmacher, der wegen Beleidigung der Mitglieder des kaiserlichen Hauses verhaftet wurde, hat man viele anarchistische Schriften gefunden. Mau glaubt, hier bestehe ein anarchistischer Geheimbund. (Frkf. Ztg.) * Lemberg, 19. Januar. Eine Reihe Warschauer, Weyen der Kilinski-Demonstration relegirler Studenten hospittrte seitdem an der Lemberger Universität. Es wurde ihnen jetzt die nachgesuchte Jmmatriculation abgeschlagen. (Post.) Frankreich. * Paris, 19. Januar. Der Präsident Faure empfing beute Abend Bourgeois, welcher den Auftrag, ein neues Cab inet zu bilden, annahm. Die Delegirten mehrerer republikanischen Gruppen versicherten Bourgeois ihrer Unter stützung in der Voraussetzung, daß eine Concentrationspolitik der Republikaner zur Anwendung gelange. Als Mitglieder des Cabinets werden genannt: Poincare, Mercier, Hanoteaux, Delcasse, Lockroy und Doumerc. Belgien. * Brüssel, 19. Januar. Die Verhandlungen Belgiens mit den europäischen Mächten betreffen die genauere Fest stellung der Neutralität, wie sie der Berliner Afrika vertrag dem Congostaate gewährte. Die Verhandlungen nehmen einen guten Fortgang.
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