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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950206015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895020601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895020601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-06
- Monat1895-02
- Jahr1895
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Morgen-Ausgabe. apMrr TagMaü Anzeiger. Drgan für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Aschiiftsverkehr. 67. AmMche Bekanntmachungen. Lekannlmachung. Das 2. Stück des diesjährigen ReichsgesetzblatteS ist bei uns eingegangen und wird bis zum 28. Viejes Monats auf dem Rathhaussaale zur Einsichtnahme öffentlich aushängea. Dasselbe enthält: Nr. 2207. Bekanntmachung, betreffend die Einfuhr von Pflanzen und sonstigen Gegenständen de- Gartenbaues. Vom 14. Januar 1805. Leipzig, den 1. Februar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Ilr. Georgi. Arumbiegel. Bekanntmachung. Das vom Stiftsrathe vr. Johann -ranz Vorn für einen in Leipzig geborenen, die Rechte studirenden Sohn s. eines Beisitzers der hiesigen Juristenfacultät, oder, da deren keiner vorhanden, b. eines Beisitzers de- vormaligen hiesigen Schöppeostuhle-, oder, da ein solcher auch nicht wäre, e. eines Rathsherren allhier, und wenn deren ebenmäßig keiner zu finden, >i. eines hiesigen Bürgers gestiftete Stipendium ist auf die beiden Jahre 1895 und 1896 zu vergeben und beträgt auf diese beiden Jahre je 169 63 Der Empfänger dieses Slipendii hat jedes Jahr am 12. Juni, oder, dafern letzterer auf einen Soun« oder Feiertag fällt, am 13. Juni über ein „arAumeutuiu furi licum zu peroriren" und diese Oration schriftlich bei uns einzureichen. Wir fordern diejenigen Herren Studirenden, welche um obiges Stipendium sich bewerben wollen, hierdurch aus, sich unter Be scheinigung ihrer sliftungsgemüßen Qualification bis zum 3. März dieses Jahres schriftlich bei uns anzumelden, widrigenfalls sie diesmal unberücksichtigt bteiben. Leipzig, den 1. Februar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Pallmann. Gesucht wird der am 19. Juli 1859 in Borna geborene Maler Franz Hugo Neubert, welcher zur Fürsorge für feine Familie anzu- halten ist. Leipzig, den 28. Januar 1895. ^ Der Rath der Stadt Leipzig. Armenamt. Rbth. U. ^.k. VII. Nr. 214K/339. Hentjchel. Mllr. Gesucht wird die am lO. Juli 1870 in Stötteritz bei Leipzig geborene Kellnerin Marie Emma Elbke, welche zur Fürsorge für rhr Krad anzuhalten ist. Leipzig, den 2. Februar 1895. Der Rath -er Stadt Leipzig. Armen-Amt Abth. LV». L. IVa Nr. 280u/95. Hentjchel. Hr. Nutz- uud Lremcholz-^uclion. Donnerstag, de» 14. Februar d. I„ sollen von Vormittag- 9 Uhr an aus dem Schlage IM Roseitthaler Forstrevier 5 Rmtr. Eichen-Rutzscheite I. und 11. Claffe, Erchen Mittwoch ven 6. Februar 1895. Anzeigen-PreiS die 6 gespaltene Petrtzeüe 20 Pfg. Reel amen unter dem Reda-tivn-ftrich (4g»> spalten) 50-g, vor den FamilieimachritlM» iü gespalten) 40 Größer» Schriften laut uu,eiern WM- Verzeichnis. Tabellarischer unh Aff«,-,» «ach höherem Tarif. Ertru-Yeilagen (gefalzt), anr mit dm Morgen. Ausgabe, ohne Postbefördrruag M—. »,t Postbeforderang ?vo-. Itmahmrschluß für Äuzeige«: Abend »Ausgabe: Bormittag- 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Rachmillag- 4UhL Sonn- und Festtag« früh '/F Uhr. Lei den Filialen und Annahmestelle» so -in- halb« Stuad« früher. Anzeigen sind stet« an die ßkpetztttnn ,, richten. Druck uud Verlag von E. Polz in Leipzig 89. Jahrgang. Äm 72 6 9 und 1 Breunschette, Buchcn- . Rüftcrn- » Ellern- ^ 40 Abrarrmhaufen» 44 Langharrfc» und 120 Stockholzhaufen. unter den im Termine auShäugenden Bedingungen und gegen so- sortige Bezahlung an den Meistbietenden au Ort und Stelle ver kauft werden. Zusammenkunft: Vormittags 9 Uhr am Gohliser Wehr und Gohilser Dammweg. Leipzig, am 4. Februar 1895. De- RathS Forst-Deputation. Oiebstahls-Bekauntmachung. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: 1) Ern grauer Mantel mit Pelerine, hell- und dnnkelcarrirtem Futicr, schwarzen Hornkuöpfen und Kettchenhenkel, am 2. d. M 2) ein Winterüberzieher von schwarzem gerieften Stoff, mit schwarzem Sainmetkragrn, graumollenem Taillen- und braun> wollenem Aermeifutter und 2 Reihen schwarzen Hornknöpsen, am 28. v. M.; 3) ein Winterüberzieher von glattem bläulichen Stoff, mit schwarz» und blaucarrinem Taillen» und schwarzem Aermeifutter, einer verdeckten Reihe Perlmulterlnüpfr, schwarzem Sammetkragen und Kettchenhenkel, am 3l. v. M.; 4) ein Winterüberzieher von olivbraunem glatten Eskimostoff, mit hellbraunen!, grau», weiß und rorhgestrrrftem Futter, 2 Reche» braunen Hornknöpsen und Kettchenhenkel, am 3l. v. M.; 5) ein brauner Pappcarton mit einem hellblauen weiß- geblumteu Kattunklcid» eine Tarlle von grünwollenem Stoff mit Sammetärmeln und seidenem Einiatz, am 26. v. M.; 6) 2 Flaschen Wein, je 2 Flaschen Eognac, »rcnzbruder, Ingber und wgen. Bitterer und 8 Flaschen Punsch» mit den Etiquetteu: „Oppo> keimer, Ooldsrg", „Ouour Onrt" und.,Lurl VVuttber", am 2b. v. M.; 7) ei» Kinderschlttte», dreisitzig, rothgestrichen, mit Eisenkusen und Holzsitz und ein Ktnderspielwagen mit Holzdeichsel, gelb- und rothgestrichen, ain 26. v. M.; 8) ein eiserner Kindcrschlitten, rothgestrichen, mit gelbpolirtem Brett an der Lehne, am 29. v. M.; 9) ein Handwagen, vierrädrig, ungestrichen, am linken Vorder arm angebrochen, vom 23. bis 24. v. M.; 10) ein eiserner »inderschlttten, rothgestrichen, mit gelbem Sitzbrett Und eiserner Lehne, am 3l. v. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bei unserer Eriminal-Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 4. Februar 1895. Da» Polizetamt der Stadt Leipzig. Brerschneiber. Ml. Atädtisaie Gewerbeschule. Anmeldungen für die Tagesschule werden vom 2b. Febr. bi- 4. März an den Wochentagen 4—5 Uhr, Sonntags ll—12 Uhr im Schulgebäude, Wächterstraße l3, entgegengenommrn: bei her Anmeldung ist daS letzte Schulzeugniß, sowie der Geburt-- oder Taufschein vorzulegen. Nähere Auskunft ertheilt der Unterzeichnet«. Leipzig, den 2. Februar 1895. Der Dtreetar. Architekt k. 8«bn,i«r. Grab der „Elbe". Bon W. Berdrow, Ingenieur. Wieder einmal eine schwere, ja eine der schwer sten Havarieen, welche die Geschichte der modernen Schuelldampferfahrten kennt. Wieder" — in dem einen Wort liegt fast mehr Tragik, als sie der einzelne vorliegende Fall jemals einschließen kann. Es ist ein Fluch schwerer Katastrophen, wie es ein Fluch schwerer Verbrechen ist, daß jeder Einzelfall unter ihnen nicht nur die grausige Liste der Präcedenzfälle entrollt, sondern auch die trübe Frage an die Zukunft wachrust: wie oft noch? — Es ist lächerlich und unfruchtbar, dem geschehenen Unglück Vorwürfe nachzuschleubern. Aber die eine Frage wirft auch vor dem nachsichtigsten Beobachter immer wieder und un abweisbar sich auf: muß es auch in Zukunft geschehen, daß Hunderte treuer, kräftiger, pflichteifriger Seeleute im Schnee- sturm und Nebel unterlauchen unter den gepeitschten Spiegel der wilden See, jammervoll verschwinden in der schwarzen, eisigen, unergründlichen Nacht muß es sein? Ich fürchte, es giebt nur eine Antwort: so lange Schiffe in Wintersturm und Nebel die Meere kreuzen, so lange wird es Kollisionen und Katastrophen geben. Wenn das Schicksal der .Elbe" etwas lehren kann, so wirb es das sein, daß eine totale „Sinkunmöglich- keit* auch den gewaltigen Ungethümen der movernen Schnellschiff fahrt, selbst diesen Kolossen mit doppeltem Stahlpanrer, mit wasserdichten Lang- und Querschotten und allem sonstigen Zubehör der modernen maritimen Sicherheit nicht innewodnl. Nicht daß mit allen diesen, zum Thril von wunderbaren Er folgen begleiteten Neuerungen nichts gethan wäre: im Gegentheil, die Sicherheit auf dem Meere steigert sich von Jahr zu Jahr, sie ist am größten bei den neuesten Ocean rennern, gerade bei den Riesenschnelldampfern, die wegen ihrer ungeheuren, rücksichtslosen Schnelligkeit so viel geschmäht werden; sie ist auf ihnen, statistisch genommen,j größer als auf den Eisenbahnen^; aber das Alles kann nicht verhindern, daß hier und dort eine schauerliche Katastrophe die eben sich beruhigende Empfindung der Sicherheit wieder rausig erschüttert. Es steht ja zweifellos fest, daß dir chiffsbaukunst im Stande ist, dieses und jenes Unglück zu verhindern; was sie aber nicht verhindern kann, weü sie es nicht einmal vorauSzusehen vermag, ist eben daS Unglück, diese wunderbar verkettete Folge von Umständen, die zu einer Katastrophe führt. Es geht darin der Schiffstechnik, und nicht etwa allein ihr, wie jenem Menschen, der auS jedem ihm begegnenden Mißgeschick eine Lebensregel zog, die wenigstens vor dieser Unannehmlichkeit ihn fortan mit Sicherheit de schützen sollte: nur wiederholte sich dieser Specialfall nie mals wieder. Trotzdem haben die neueren Post- und Schnelldampfer durch die Einrichtung der wasserdichten, von Querwänden (Schotten) abgeschlossenen Einrelabtheilungea ihres Inneren bereits eine fast unglaubliche Widerstandsfähigkeit gegen die Gefahr der Collision erhalten. Im Jahre l860 rannte Great Eastern" vor dem Hafen von New-Aork auf ein Rif und trug einen 26 w langen Spalt im Boden davon. Im Herbst l879 zersplitterte „Arizona" bei New-Foundland während deS Auslausens auf einen Eisberg mit dem zwölften Tbeil ihrer ganzen Länge; und 1890 collibirte „Champagne" vor New-Aork so unglücklich mit einem anderen Schiffe, daß ihr Bug ein Loch aufwies, durch das ein Wagen hätte rinfabren können. Alle drei Schiffe konnten ihre Passagiere ohne fremde Hilfe bi- in den nächsten Hafen bringen. Frei lich müssen die Verbindungen der einzelnen Abtheilungen, die eisernen Schotttbüren, geschloffen sein, sonst kann die beste Bauart ein Schiff nicht vor dem Schicksal der „Victoria" oder des „Großen Kurfürsten" behüten. Weshalb die Collision der „Elbe" zu ibrem, offenbar im Laufe weniger Minuten ein getretenen Untergang geführt bat, wird die Unlersucbung lehren. Baß hier, wie bei der l893 vom „Camperdown" gerammten eng lischen „Victoria", ein sträfliches Offenstehen derSchotttbürcn das Wasser aus der von der Collision betroffenen SchiffSabtheilung über den ganzen Raum verbreitet hat, darf bei der tadel losen Schiffsfübrung des Lloyd al- ausgeschlossen gelten. Der Dampfer ist offenbar bei schwerer See und Sturm, überdies bereits weit von seinem CurS abgetrieben, von der Havarie betroffen und batte alle Vorsichtsmaßregeln zweifellos angewandt. Trotzdem, trotz Stahlplanken und Doppel- wanduna, trotz Schotteneintheilunz und — vermutbtich — halber Fahrt, trotz ausgesteckter Lichter und altbewährter Führungskräftr, mußte er collidiren, mußte sinken und seine Besatzung mit sich in die Tiefe reißen. Das ist eben einer jener unberechenbaren Unglücksjälle, denen gegenüber menschliche Voraussicht machtlos ist. Seeleute versichern mir, daß auch die zweckmäßigste wasser dichte Eintheilung einen Dampfer nicht retten kann, wenn seine Wandung im Mitteltheil, wo die Maschine die größte Abtheilung anfüllt, von dem Durchbruch betroffen wird Das mag theilweise zulreffen, obwohl der gleiche Fall bei der schweren Havarie der doppelt so großen „Paris" im Jahre 1890 anders auSlief. Bei diesem Schnelldampfer standen nicht nur beide Maschincnabtbeilungen, sondern auch noch die beiden Nachbarabtheilungen voll Wasser, im Ganzen der vierte Theil des Deplacements, und dennoch blieb das Schiff nicht nur schwimmfähig, sondern eS hielt sich sogar recht gut, als unmittelbar nach der Katastrophe schwerer Seegang einsetzte, obwohl eS 7 Fuß an Tiefgang zugenom men hatte. Dessen ungeachtet könnte ein an derselben Stelle ein- setzender Unfall die „Elbe" ganz ander- getroffen baden als die „Paris". Ter jetzt zu Grunde gegangene Lloyd dampfer gehört, wie ich hier rinschallen muß, weder zu den größten, noch zu den schnellsten seiner Gattung Er wurde im Jahre l88l als der erste der sogenannten Schnelldampfer vom Bremer Lloyd in Fahrt gesetzt und lief etwa l6 Knoten in der Stunde. Heute wäre er den eigentlichen modernen Eildamvsrrn, deren Periode erst 1887 mit der „Lahn" deS Lloyd begann, kaum noch binzuzuzäblen; dieser Dampfer und seine Nachfolger laufen 19 bis 20 Knoten oder mebr und stechen gegen die „Elbe" und ibre Scbwesterschiffe mehr ab, at» letztere gegen den „Great Eastern" und seine Zeitgenossen auS den sechziger Jahien. DaS gilt zunächst von dem Aeußeren, der Geschwindig krit uud Eleganz, aber man muß hinzusetzea, daß der Dampfer Sicherheit, Wünscht sie zu den Bösartigen oder zu deo Dummen gezahlt bau nach dem «i-I wichtigeren G-W ^ «„den? eit 15 Jahren ^* Berlin, 5. Februar. Die Anarchisten der Kreise in jenen zumeift die Eoncurrenzru^ ^ ^ ^ Niederbarnim und Beeskow-Storkow hielten am Sonntag m Niederbarnim und Beeskow-Storkow hielten am Sonntag ia Rixdorf eine Versammlung ab, in welcher die gegenwärtige Lage der Anarchisten in Deutschland erörtert werden sollte. Vielleicht wäre dann der I Man kam aber überein, statt über die „Lage der Anarchisten" Unteraanae ge-1 über deren neue Tactik zu debattircn. Die „Post" be- andere collibirende Dampfer um io h I richtet über die Debatte Folgendes: Schlosser Wiese erklärt, weiht gewesen. »weier großer Dampfer, die bisherige Tactik der Anarchisten sei darauf hinau-gegangeu, Die Gewalt des Ziftammenftoß^^ ^ ^ 1 iu schaffen, das sei ein verlorenes Beginnen. mit Bvll- Maß unwider- besonders wenn *>.—. v—: ... züae nahezu verhundertfacht denken, will man sick eme Bo Nuna von der Gewalt der zusammenprallenden Massen st-Uung °Z/^^,i^/Eisensta..gen gebrochen w.e „Helden" zu schaffen, das sei ein verlorenes Beginnen, aus den deutschen Arbeitern würden nie Helden werden. Die Anarchisten Kälten bisher nicht nur nichts erreicht, sondern ihre Zahl sei sogar sehr zusammengeschrumvft (Ohorufe), wenigstens die Zahl derer, die sich offen um Anarchismus bekennen. Mit Staat und Polizei muffe man sich auf freundlicheren Fuß stellen (Murren, Unruhe); den Staat, der nichts verlange, als die paar Steuern, macken. ^ ^ oder aufgerollt! (Nanu! Staatsstütze!) möge man ungeschoren lassen und desto Haselgert^ und zoll g ^lplatt S vermöchte nur energischer den Unternehmern zu Leibe gehen und zwar durch R,«.. lavier, tetdil eine scann. ^ ' Prod uctiv-Geo o f sensch asten. Nedwer wiederholt hierauf seine schon früher mitgelheilten Ausführungen über den neuesten Plan, die heutige „Ausbeutergesellschaft" auS dem Sattel wie em Blatt Papier; selbst eine ^ einen Brucktheil der Kraste zu entseffela, m.t denen nne der Geschwindigkeit"ein? noch schwererwiegend« ^olle zu. als °er Masse und Größe, und in dieser einen Hm,icht konnte wohl die gesteigerte und oft in einen Wettstreit ausartende Sucht nach schnellen Fahrten der Sicherheit v^hang.'ißvoll werden. ES soll wobt Vorkommen, daß Capitaine auch bei ^ebel die Fahrgeschwindigkeit ihrer Schiffe nicht vermindern Labei fällt nun allerdings der jü heben. Die Gegnerschaft gegen diese Idee wäre nicht groß, meint Wiese, wenn nicht allen Anarchisten, die doch ausnahmslos früher der alleinseligmachenden Socialdemo kratie angekvrten, die marxistischen Jrrthümer noch zu tief und sich l im Blute steckten. Die Lehre von der Cvncentration des ^^^^,^!cht decken"daß^der langsanler fahrende Dampfer Kapitals sei unrichtig, selbst in der Maschinenindustrie ?o vi ^ daß dadurch die ver- be/rsche jetzt Decen.ralisation (Widerspruch.) Auch die melkte Sicherheit illu'or.sch würde. Ich glaube bas kaum: Krupp'scken und Stumm fchen Werke werden m,t der Zeit m di- Folaen eines etwaigen Zusammenstoßes werden durch eine kleine Betriebe aufgelöst. (Unstnn.) . „ . verminderte Fahrt so ungemein abgeschwächt, daß dieser Vor-j weiden durch „Productivgenofsensckafter?' die Arbeiter von theil jedes Opfers werth sein würde, selbst wenn nickt, wie es tbatsächlich der Fall ist. durch die langsamere Fahrt von selbst mebr Zeit zum Ausweichen gewonnen würde. Sei dem, wie ihm wolle, die schwersten Havarieen, d,e der „Brandenburg", der „Victoria". deS „Kurfürsten" und andere, haben stets bei der Untersuchung irgend eine, wenn auch noch In sechs di- acht Jahren durch „Productivgenosjenschafteik" den Unternehmern befreit. (Quatsch.) Schleifer Hübner hält alle derartigen Versuche für unnütz, sv lange die Arbeiter nicht Grund und Boden in Besitz genommen haben. Bau arbeiter Kleist glaubt, es sei falsch, wenn ein Arbeiter sich mit den beutigen Zuständen absinven «nd sich eine Existenz gründen wolle. Gebe eS ihm einigermaßen, so werde er eine so kleine Lücke gezeigt, durch die das gräßliche Unglück in den Stütze der Gesellschaft, diese müsse aber gestürzt, nicht gestützt festgefügten Bau der menschlichen Berechnung schlüpfte, s werden. (Beifall.) Es müsse mit der Menschheit so weit Auch d..o Schicksal der „Elbe" wird diesen undeilvollrn Schlupf winkel enthüllen, aus dem die vermeintlich sicher e,«gekerkerte Katastrophe entsprungen ist. Man wird die Lücke verstopfen — mit Katastrophen werden im Seeleben die Forttchritte „kauft — aber daS lauernde Unglück wird auch fortan seinen Durchschlupf finden. Nur Gewissenhaftigkeit und makellose Pflichttreue vom Bau der ersten Spante an bis rur letzten Fahrt vermögen die Folgen seiner Tücke einzudämmen — daß sie in der deutschen Marine ihr Mögliches thua, das verbürgt der Zukunft die Vergangenheit. Deutsches Reich. L. Berlin. 5. Februar. Die „Kreuzzeituug" richtet >ei ihren täglichen Erörterungen des Antrages Kanitz, die aber nur nackte Beyauptungen sind, so maßlose Angriffe egen die Nationalliberalen, daß der Verdacht, es -andele sich für dieses Blatt bei dem Anträge nur um ein parteipolitisches Manöver, sich in Gewißheit wandelt. Es inden sich doch auch in anderen nichtmanchesterlichen Parteien Segner der Verstaatlichung der Getreideeinfuhr, und dies nicht etwa nur unter den Freiconservaliven und Antisemiten, ondern auch in der deutschconservativen Partei. Die „Kreuzztg." theitt seit einer Reibe von Jahren bei Beginn einer jeden Session mit, die conservative Fraction werde ein- müthig für den Befähigungsnachweis eintreten. Das Blatt würbe sich ein Verdienst um die Klärung der Lage er werben, wenn eS auch über die Stellungnahme jener Partei zu dem Anträge Kanitz Aufklärung verbreitete Kaun eS das nicht, und eS ist in der Thal dazu nicht im Stande, so müßte es, wenn eS sachlich sein wollte, das wüste Schimpfen auf Parteien unterlassen, die sich nicht ür ein Project erklären, dessen Durchführung nicht einmal eine Urheber zu beantragen wagen und das nur in Form einerResolution empfohlen wird. DieRechtsconscrvativen wollen aber nur die durch den Kanzler- und Mmisterwechsel gemilderte Erregung der Gemülher auf den früheren Grad hinaufbringen, weshalb die „Kreuzztz." den seil der Entlassung des Grafen Caprivi angesammelten Ueberscbuß an VerunglimpsungS- und Veileumdungskraft im Toben gegen eine ihr mit Grund ver haßte Partei nutzbar machen. Das verschlägt, uns wenigstens, nicht gerade viel. Weil bedenklicher ist, baß man aus extrem confervativerSeitesichbarauseinrichtet.nachaUensallsigerZurück- weisung deS „Antrags" Kanitz durch Slaalöratb,Bundesrath und Reichstag sagen zu können: wenn nicht- zu Stande gekommen ist, so trägt die Regierung die Schuld. Tie .Freuzzeitung" selbst ist noch nicht so weit, aber Mitstreiter von ibr. Uud diese werben wiederum von der .^kreuzzeituug" iu der Vorbereitung einer anderen, noch demagogischeren Aktion überflügelt: die Bekämpsuna der auf gesetzliche Hebung der Gelreidepreise gerichteten Pläne geht nach diesem Blatte ausschließlich von der Börse aus. Die „Kreuzzeituna" schreibt: „Daß eS sich daher (nicht beim Antrag Kanitz, sondern bei dem Wider staube gegen ihn) um crasse, vom Standpunct der National- wirlhschaft zugleich sinnlose Ausbeutung der Gefammt- deit durch eine kleine Minderheit capitalistischer ^s der Hand; nur auS der Macht der Gewohnheit, die daS an sich Absurde oft genug n.cht nur erträglich, sondern „selbstvrrständ- laßt, »ft es zu erklären, daß umgekehrt dir Ideen, welche das Wohl der Gesammtbeil zum Ausgangs- puncie nehmen, mit dem Brandmal des Utopischen Un möglichen,.llnvurchsübrbaren versehen werden können,' ohne Tendenz,ö,'e diese» Verfahrens sofort ein- leuchtete und sich Eingang zu verschaffen wüßte." Also: eS ist bösartige Tendenz einer kleinen Minderheit, etwas abzuweifen, was die erdrückende Mehrheit der Volksvertretung n.ch will, und es .st Dummheit, diese bösartige Tendenz nicht zu erkennen. Das „liegt aus der Hand". Sechs Zellen ^ .b'«"Kreuzzig." aber selbst Zweifel, ob es mit dem „Antrag Kanitz gehen werde, und die», ohne einen anderen Vorschlag zur Hebung der Preis. ' zu machen Es komme», daß Keiner mehr existiren tonne, dann werde man sich erst aufraffen. (Sehr richtig!) Tischler Stief begeistert sich für den Wiese'schen Plan und schildert die genossenschaftliche Production der Zukunft in den rosigsten Farben. Auch meint er, deren Einsübruug würde die Arbeiter gleichzeitig von der Ausbeutung durch socialdemokratische Agitatoren befreien. Die social demokratischen Genossenschaften beuten die Arbeiter am unverschämtesten aus, in der Genossenschaftsdäckerei arbeiten Mädchen für 8 Mark wöchentlich. (Hört, hört!) Den ganzen Gewinn fresse die Verwaltung auf. (Sehr wahr!) Arbeiter Rof'emann hofft, es werde nicht allzulange dauern, bis die beutigen Sclaven ihre Ketten brechen. (Bravo.) Aber auf gütlichem Wege werde es wohl schwerlich möglich sein. (Zustimmung) Wiese macht noch darauf aufmerksam, daß wenn die Umsturzvorlage durchgehe, dies der einzige Weg zur weiteren Agitation sei, und man durch dies Mittet jeden Conslict mit der Behörde vermeiden könne. Er habe es satt, sich ausbeuten zu lassen, wolle aber auch nicht sein Leben im Gefängnisse zubringen, daher werde er mit gleich gesinnten Freunden den Versuch macben und die erste Zelle zum Neubau der Gesellschaft schaffen. (Na, na!) Nach endloser Debatte kommt man überem, eine neue Versamm lung einzuberufen, „um die Frage erst richtig durchzu- viscutiren." * Berlin, 5. Februar. Aus der socialdemokratischen Jugendliteratur theilt die „Altenb. Ztg." einige Proben mit, die zeigen, in welchem Grade die Kinder zielbewußter „Genossen" verhetzt und in welcher Weise sie zum Classenhaß, zur Vaterlandslosigkeit rc. dresstrt werden. Da wird z. B. eine Geschichte erzählt, die an der deutsch-französischen Grenze spielt; ein deutscher Knabe rettet einen ihm bisher feindlich zrstnnt gewesenen französischen Knaben und dessen Schwesterchen vom sicheren Tode. Aus die Rettung-that folgt die Ver söhnung Beider, und folgendes Zwiegespräch der Knaben schließt die Erzählung: „Was ist Dein Vater — was ist der meine?" — „Sie arbeiten iu der Fabrik — meiner drüben, Deiner bilden!" gab Franyois erstaunt zur Antwort. — „Sind wir reich?" fragte Franz unver drossen weiter. Jetzt mußte Francois aber doch lachen. — „Was hast Du denn beute? Willst Du mich foppen? Fabrikarbeiter und reich — als ob «» das überhaupt gäbe!" — „Arm, blutarm sogar sind wir alio," fuhr Franz unbekümmert fort. — „Keuust Du Jeman den, der reich ist?" — „Einen, den Herrn, dem die Fabrik gehört, und Eurer doch auch?" —„Und unserer auch — das ist eS ja eben, Fancoisl Er hat eine Fabrik jenseits und ein« diesseits der Ärenze; ist er nun rin Franzose oder ein Deutscher, hat er eine p«t.r:s oder ein Vaterland?" — FrangoiS sah erstaunt auf, darüber hatte er noch nicht nachgedacht. Franz aber fuhr fort: „Hat er sein vieles Geld mit Arbeiten verdient, muß er sich plagen wie Dein uud mein Vater?" — „Der und arbeiten!" lachte Francois fröhlich. „Was da- für eine Idee ist! Der fährt doch nur in der Kutsche mit zwei Rappen und reitet auf dem Apsellchnnmel spazieren, das Ar beiten besorgen unsere Eltern und später wir." .... „Arm in Arm," jo schließt die Geschichte, „verließen di« versöhnten Feind« den Platz am Waldessäume; als sie aber an den beiden Zollhäusern vorüber kamen, machten sie den beiden breitspurigen Wappenschildern »inen spöttischen Kuix und wechselten stumm einen bedeutungsvollen Blick. Und in diesem Blick der beiden Knaben stand di« ganze künftig« Geschichte zweier großer Länder geschrieben." Berlin, 5. Februar. (Telegramm.) Der Kaiser und die Kaiserin wohnten gestern nach der Abendlafel der Vorstellung im Schauspielhaus«: bei. Heute unternnhm der Kaiser den gewohnten Morgen-Spaziergang im Thiergarten, körte auf den, Rückwege den Vortrag des StaatssecretcurS Freiherrn Marschall von Bieberstein in dessen Wohnung und arbeitete nach der Rückkehr inS Schloß längere Zen mit dem General-Adjutanten von Hahuke. Um 12»/« Uhr nahm er eine Reihe militairischer Meldungen entgegen. ^ b. Berlin, 5 Februar. (Privattelegramm.) Die Deputation der städtischen Behörden, bestehend aus dem Ober-Bürgermeister, dem Bürgermeister,dem Dtadtverordneten- Vorsteber und dessen Stellvertreter, wurde bekanntlich am 3 Februar in Gegenwart des ChejS de- CivilcabinetS vom Kaiser in halbstündiger Audienz zur Ueberreichung einer
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