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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.02.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950226018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895022601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895022601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-02
- Tag1895-02-26
- Monat1895-02
- Jahr1895
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DezugS-PreiS k» H« Hauptexpedition oder de« i» Stadt» beßirk m>d den Vororte» errichtete» «u«. aabestrllra obgeholt: vierteljährlich ^i4.LL vei iwetmalla« tägliche» Zustellung ir.t Hau» Derrch dt» Post bezogen für Deutschland »nd Oesterreich: vtrriei,»dNich ^ . Direct« tägliche Kren-dandiendung tns Lntlandi monatlich Ich«. Dtevtorgen-Nutgabe erscheint täglich dt» Lbend->»«gab« Wochentag» S Uhr. Morgen-Ausgabe. NekcNo« «n> Erpe-ittoa: Aatzannesgaße 8. Die Lrpeditio» tff Wochentag« aannterbroch» gr»M»«» »an sstgh 8 bl« Abend« 1 Uhr. /Male«: vtt« Me»«'« Tartt». (Alfreb HahnX Loiversttätsktraße 1. Lant« LSsche. AaHartninstr. Ich »art. und »önigßrlatz 7. tMger TaMm Anzeiger. Organ für Politik, Localgefchichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Dienstag den 26. Februar 1895. Anzeigers-Preis s die 6 gespaltene Petitzeile SO Pfg. Neelamen unter dem Redactivusstrich (4ga» spaltra) 50^, vor deu Famtlteauachrichta» (Sgespalteu) «0/ch Größere Schriften laut unserem Vwts» vrrzeichniß. Tabellarischer und Ztsfernsntz »ach höherem Tarif. Extr«-Beilage» (gesalzt), „r «tt »a. Morgen-Ausaadr. ohne Postbesördenn», SV.—, mit Postdesörderung ^S 70.—^ IlmrahmeschlLk str Ab«»d.Au»gab«: vormittag» 10 Uhr. Morgen-Lu-gab«: Nachmittag» »Uhr. Soun, »nd Festtagß früh Uhr. Bet de» Ailiaien aud «unahmestelle» je et« halb« Stund« früher. «»zeige, find stet» an B. «Uwbttto, z» richte». Drnck und Verlag von E. V«l> « Leivzlg 89. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. . Da« 7. Stück de» diesjährigen Reichsgesetzblattes ist bei un» „»gegangen und wird bi» zum 19. März ds. IS. auf dem Rath, hausiagle zur Einsichtnahme öffentlich aushänarn. Daffribe enthält: Nr. L21L. Verordnung über die Abänderung der Verordnung, betreffend den Geschäftskreis, die Einrichtung und die Verwaltung der deutschen Seewarte, vom 86. Decembrr 1875. Vom 4. Februar 1895. Nr. 2216. Bekanntmachung über den Beitritt Serbiens und Liechtenstein« zu der am 15. April 1893 zu Dresden abgeschlossenen internationalen Uebereinkunft, betreffend Maßregeln gegen die Cholera. Vom 15. Februar 1895. Leipzig, den 22. Februar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegek. Bekanntmachung. öffentlich ausgeschriebenen Fntzivegherstellungsarbeiten fiir den Neubau der S. Realschule am Schleußiger Wege hier sind vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden daher auS ihren bezügl. Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, am IS. Februar 1895. 718 Der Rath der Stadt Leipzig. Id 341 Vr. Georgi. Etz. Gesucht wird der am 16. April 1856 in Reudnitz b/L. geborene Schriftsetzer Friedrich Gustav Heller, welcher zur Fürsorge für seine Kiuber anzuhalten ist. Leipzig, den 23. Februar 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. ^ Arinenauit. Abth. IV». 8. IV». Nr. 417H/95. Hentschel. Hr. Leder-Diebstahl! Während der letzten Messen wurden aus diesiger Georgeuhalle zu vier verschiedene» Malen Leder-Ballen im Werthe von ;e circu 700 ^l gestohlen, zuletzt am 4. vorigen Monats rin Balle« mit dem Zeichen „OS; Ü. ^io. 2", enthaltend SLS Stück writze Schas- lrder, an denen noch besonders das Zeichen Hx. x. angebracht ist. Indem wir hierdurch ersuchen, etwaige diesbezügliche Wahr nehmungen sofort in unserem Commtssartat zu melden, sichern wir im Namen der Bestohlenen Denjenigen, durch deren Mittheilnngen die Ergreifung der Thäter ermöglicht wird, eine Belohnung von 5V Mark, Lasern aber gleichzeitig daS gestohlene Gut hcrdeigeschafft werden kann, eine solche von Ivv Mark zu. Leipzig, den 23. Februar 1895. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. VlI. 469. Bretschnetder. Michael. Diebstahls-Bekanntmachung. Gestohlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: 1) ein chirurgisches Besteck mit Instrumenten zum Hühner« augenschneiden, in schwarzem, roihgefüttertem Leder-Etut, 2 Zahn- zangen und ein verstellbarer Zahnschlüffci mit 4 Haken am 20. b. M.; 2) ein Herren-Jacket von schwarzem Cheviot, mit Pcrlmutter- knöpsen und schwarzem Futter, am 17. d. M.; 3) 2V Paar zugeschnittene schwarze Hosen von sogen. Post- tuch, mit beiliegendem weißen Zanella» und grauem Leinwandfuttel, am 82. d. M.; 4) ein Wtnternberzteher von schwarzem Cheviot, mit hell- grauem carriricn Futter, einer verdeckten Reihe schwarzer Steiniiuß- kuöpse, Sammetkragen und Kettchenhenkel, am 23. d. M.; ö) ein Kübel Schweinefett, 25 kg schwer, in einem Margariue- faß, am 17. d. M.; 6) ein Kübel Butter, 18 Kilo schwer, mit der Aufschrift: „Oloria 62761, krite Lowann, vinsen" am 22. d. M.; 7) ei» Zrädrtgcr Handwagen» grau gestrichen, mit Blech, firma: „kuäolt Lramer", Kastenaussatz und einem Tefcct am linken Laugbaum, am 9. d. M.; Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bei unserer Criminai-Abthrilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 25. Februar 1895. Das Poltzciamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml. Die städtische Sparcasse beleiht Werthpapicrc unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. ,Die Spareaficn-Depntation. Geschäftslocate. Da» Unterzeichnete Rrniamt beabsichtigt das Parterre des Universitäts-Gebäudes Nr. 15 der Universitätsslraße (Ccke der Universität«» und Schillerstrabe) zu BerkansSläden umzubauen. Dieselben werden für I. Oktober d. I. bezugesähig, sie enthalten zusammen 160 qm Bodenflächr und kommen zusammen oder grtbeilt zur Vermiethung. Bewerber werden ersucht, baldthunlichst mit dem Unterzeichneten Rentamte in Vernehmung treten zu wollen. Leipzig, am 1». Februar 1895. Universitäts-Rentamt. Gebhardt. OsCentlieks UunäoIslslirkiN8ta!t. Legion »es LS. 8viinI^»Iire, um 22. ^prll ckle»?» Andres. Vie Roifeeeuxuisse äer livkereo »btliellunir der Anstalt (ckreiiäkrixer Kursus) derecdtigvu rum klinMliriL-k'reiviUixell-vienrt. b^ilr z'uoge Veute, ^eieks »iel> «len tterecbti^uo^ekel» /um Linz'LI>ri^-?reiviUjxeu-vieo8t ervordeu baden, Ist ein saelivliiseu- »ebnktliobor Ouraoa vou ckaiiresäauer bei 34 l-ebrsllimlen in äer IVoebs eiv^ericdret. vuterriekt in alle» 2vei»rell äer Uauäel»- visseusebatt. ^rauaüeiecke null snptiocds Sprache oblieawriscb, itnlieuiocbs uoä spanische Sprache lacultativ. Lcbulaelä 240 kllr äa» ^akr. Xumeläunxen erbittet «cd 6er lluterreicboeto iu 6su IVocbso- tageu vvu l l—12 Ilbr. I-sipei^, >w Februar 1895. OnrI IVolkrum. Oirector. Versteigerung. Mittwoch» den 27. Acdrnar 18SL, vormittags lv Uhr kommen im Aurlionsiocale des König!. Amtsgerichts vier t Billard «it Znbestür» 1 Ptantiio» I Partie Goldwaaren. al» Ringe, Armbänder ,c.» gegen Baarzodiung zur Berstrigerung. Leipzig, den 25. Februar 1895. Der Gerichtsvollzieher de» S-atgl. Amtsgericht». Königliche Kuiilillkademie und Kiiiillgmtrbcschlllk?n Leipzig. Beduniren: ä. Fachabtheilung für architektonische Knnstgewerbe. Darstellende Geometrie, architektonische Formen-, Gefäßsormen- und Stillehre: Architekt Lamprecht. Ornamentik und Entwerfen malerischer Decorationen: Prof. Weichardt, Architekt. Perjp«tive und Schattenconstruclionen: Prof. Viehweger, Architekt. L. Fachabthcilung für Bildhauerei. Ornamentmodelliren, figürliches Modelliren nach dem Leben und Ciseliren von Gußarbeiten, verbunden mit Ausführung selbstständiger Werke plastischer Kunst »nd des Kunstgewerbes: Pros, »ur Straßen. O. Kachadthcilung für Zeichnen und Male». Zeichnen nach graphischen Vorlagen: Pros. Seifert. Prof. Mohn, Lehrer Klepzig. Zeichnen nach GqpS, anatomischen Präparaten, Naturabgüsse» und Antiken: Prof. Dietrich, Pros. Winterstein. Buchornamentik, Entwerfen für künstlerische Buchausstattung, für Diplome, Placate rc.: Prof. Honegger. Aquarellmaien uud land- Anmeldungen vom 4. bis mit 16. März ». c. Nachm, von 4 Leipzig, am 4. Februar 1895. vnd für da» «nnftacwerbc. LecorattonSmalen: schaftliches Staffagezeichnen: Prof- Bouro . , Kupfer- Winiher. Glas- und Porzellanmalen . ^. Pros. Bertbold. und Slahlstcchen.Radiren: Pros. Seifer». rylograph.-. 4rr l ^ Lithographie: Scheller. Typographisches 4^"',^„^n Modell Honegger. Zeichnen und Malen nach dem levE" ^ und nach der Natur, ComposttionSübungen .«usfuhru ständiger Illustrationen unter Anwendung der n" ^ m ky Reproductionsmethoürn erforderlichen Technik: v. Photomechanische BervieifülttgungS- und Druckverfahren. vr. pbil. Aarland. Französisch und Englisch: vr. püil. Brehme. VvrtrKL^r Ctillehre. Kunst- und Kunstindustriegeschlchte: vr. weckttH- Archäologie: Prof. l'r. Overbeck. Anatomie d^ Men,chrn. vr. wea. Lange. Thier- und Pflanzenkunde: vr. plul. Zürn. -5 Uhr erbeten. Regulative kostenfrei. ^ 2j„et,r: vr. vuäre. Kieper. Umsturzvorlage und Socialreform. ^ Es muß in Erstaunen setzen, daß auch solche Gegner der Umsturzvorlage, die sich conservativ nennen, der Auf fassung Raum gönnen, mit dem vorgeschlagenen Gesetze stelle man sich in bewußten Gegensatz zu dem Geist, aus dem der Gedanke der Socialreform hervorgeaangen ist. Die Thron rede, mit der die gegenwärtige Reichstagssession eröffnet wurde, hat im Gegcntheil den Zweck der Umsturzvorlage dahin bestimmt, daß sie der Störung socialer Verbesserungen begegnen solle, und welche Thalsachen berechtigen dazu, diese Absicht in Zweifel zu ziehen und zu behaupten »der sich dir Behauptung anzueignen, man wolle nur die äußeren Er scheinungen, nicht die Ursachen cher socialen u.lv sittlichen Uebelstänve treffen? Ein Blick auf die Gesetzgebung der letzten fünfzehn Äabre läßt die Frivolität dieser Unterstellung sofort ins Auge springen. Wir haben daS in der Unterdrückung der revolu tionären Agitation weiter als die Umsturzvorlage gehende Socialistengesetz und während der Herrschaft desselben drei große socialpoluische Gesetze gemacht und ein weiteres vor bereitet. Die Tendenz der Abwehr hat sich in der Vergangen heit als mit der Reformtendenz zusammenfallend ge zeigt und für die Zukunft genügt es, auf die unmittel bar hinter un» liegenden ReichStagSdcbatten über dir Socialreform zu verweisen. Anhänger einer Gesetzgebung gegen den Umsturz standen in der vordersten Reibe derer, welche daS grundsätzliche Abgrben von dem mit der Botschaft von 188l betretenen Weg von sich wirsen. Auch der Standpunct des äs nt äss, wonach jeder Act der Social- rcform mit Anzeichen der Befestigung des inneren Friedens prompt bezahlt werden müßte, ist von jener Seite nickt ver treten worvrn. Wa» die Umsturzvorlage bezweckt, ist die Verhütung einer Entwicklung, welche auf einen Punct fübrt, wo von einer Gesetzgebung de» bestehenden Staats nicht mehr die Rede sein könnte, und, soweit ein Zusammenhang mit der Socialreform besteht, deren Früchte Nicht künstlich verderben zu lassen. Zn einer vor zwei Jahren erschienenen Schrift (W. Kule« mann: „Der Arbeitrrsckutz sonst und jetzi"). die sich die Poputarisirung de» Inhalt« unserer svciaipolitischen Ge setze zur Aufgabe gemacht hat, wird gesagt: „Der („von den socialpolitischen Gesetzen ausgesprockenermaßen verfolgte") Zweck einer socialen Versicherung wird nicht schon dadurch erreicht, daß thatsächlich die Lage der besitzlosen Classen verbessert wird, sondern rS wird verlangt, baß diese Besserung und das Verdienst der Staatsgewalt an ihrer Herbeiführung denjenigen, in deren Interesse diese Gesetze erlassen sind, auch zum Bewußtsein gebracht wird. Dies ist bisher noch in recht geringem Maße ge schehen. Die Organe, durch welche die Arbeiter ihre Kenntniß erhalten, sind im Wesentlichen di« socialvemokratischen Zei- tungen und Versammlungen, und daß diese tbun, was in ihren Kräften steht, um dem bezeichnet«», Zwecke entgegen;»' wirken, indem sie sich bemühen. daS Gebotene als völlig werthlos, wenn nicht gar al« schädlich und schlecht darzu- stellen, das bedarf keiner weiteren Ausführung." Man siebt, der Verfasser berührt sich nahe mit dem Ge danken der Thronrede vom 5. December 1894, die die Umsturz vorlage angekündigt hat. Die Socialvemokratie arbeitet auch nach ihm auf die Vereitelung des Zwecke» der Socialreform bin. Daß er die Belehrung empfiehlt, deren Schwierigkeiten er übrigen« selbst andeulet, während die Umsturzvorlage die Gelegenheit zur Betbörung zu beschränken strebt, begründet keinen princiviellen Unterschied. E« handelt sich bier um eine Zweckmäßigkeitsfrage, deren Beantwortung wir für unseren Theil, abgesehen von der oben betonten Notbwenvigkeit, dem gewaltsamen Umsturz vorzu beugen, dir Erwägung ru Grunde legen, daß jeder Fuß breit Boden, den die ungestörte Propaganda des Hasse» weiter gewinnt, der versöhnenden Aufklärung verloren gebt. Wie immer jedoch man darüber denken mag, jedenfalls zeigt die erwähnte Schrift ebenso wie die Geschickte der deutschen Socialreform die Haltlosigkeit der Behauptung, der Gedanke der Repression beweise die Absicht des Verzicht« auf die Reform. Deutsches Reich. Q Berlin, 25. Februar. Der„Borwärt«- schreibt aus Anlaß einer den Sterbetag Kaiser Wilhelm'- I. be treffenden Verfügung: Eine etwa« weitgrdende Pietät gegen den seligen Heldengreis Lliuz Kartätschenprinz scheint der Vorstand deS hiesigen 62. Polizeirevier» üben zu wollen. Ueber die Anregung, in den Schulen Berlin« eine BiSmarckfeier zu veranstalten, schreibt dasselbe Blatt: „Wenn die Söhne und Töchter unserer Bourgeosie sich in geschmacklosen Aprilscherzen ergehen sollen, so ist da» Sacke ihrer Herren Eltern, die sich ja so lange ^ /Sind des neuesten Curses weht, der Verh.mm.lung '^" Hrror bt,,geben dürfen, ohne dag ihre Reputation in höchffei, und aller höchsten Kreisen Schaden leidet. Soweit aber d,r Kinder des Proletariats, die fast ausschließlich aus Gemeinde,chuwn angewiesen sind, den Ulk m.tmach.n sollen, ware denn doch ein entschiedener Protest cinzulegen. Die soc.aldciiiokeatischen Eltern haben wahrlich schon genug an der traur'gen Pflicht d e Hoven. zollern-Berhimmelung und waS ihren Kindern sonst i'" regel mäßigen Unterricht als blanke Wahrheit °ufget.sckt ".rd. en - ivreckend »u corrigiren. Wozu nun noch „ne besondere Gloristcation^des Mannes, von dem die Kinder der ^»nd'wuvten Arbeiterschaft aus der von den Eltern gar o,t erhaltenen Kunde wissen, daß er bei Lebzeiten der erbittert,te und giftigste Gegner der Ausgebeuteten war." . ^ . «r-.-rr.» Die Namen deS Kaiser« Wilhelm l. und deS Fürsten Bismarck, von dessen Arbeittrhaß die s»cialdemokrati,chen Eltern ihren Kindern „Kunde" gcben, stehen unter den Kranken-, Unfall-, Alter»- und Invalid,tätS- BtrsicherungSgesetzen. ^ 6. L. Berlin, 25. Februar. Die Genera Ist reik-Com Mission in Hamburg hat bekanntlich ihren Rechenschafts bericht über ihre Tätigkeit in der Zeit vom l. März 1892 bis zum 31. December 1894 veröffentlicht. Der General streik-Commission war u. A. auf dem Congreß in Halber stadt der Auftrag geworden, die Agitation in den jenigen Gegenden, Industrien und Berufen, deren Arbeiter noch nicht organisirt sind, zu betreiben und statistische Auszeichnungen über sämmtlicke Streik« zu veröffentlichen. Obgleich nun die Commission die ibr gewordenen Aufträge nach Kräften zu erfüllen gesucht bat, ist das von ihr gesammelte Streikmaterial doch ziemlich lückenhaft. Nach den Aufzeichnungen der Commission haben nämlich in Deutschland in de» Jabren 1890—91 4lL Streiks stattgefunden, an denen 50 814 Arbeiter betheiligt waren; diese streikte» 2423 Wochen und erhielten 2 351 561 UnterstützungSgeloer. Wie gesagt, geben diese Zahlen kein vollkommenes Bild von der -Streikbewegung, denn nach privaten Aufzeichnungen stellen sich die ausgegebenen Unter stützungssummen bei Weitem höber. Erfolgreicher ist die Commission mit deu Versuchen zur Befestigung und AuS dehnnng ihrer internationalen Beziebungrn gewesen; sie unterhält jetzt solche mit Oesterreich, Fron krei ch, Eng- land, Dänemark, Schweden, Italien, Spanien und den Vereinigten Staaten. Am lebhaftesten sind die Ver bindungen nach Oesterreich bin; auf dem österreichischen Gewerksckaftscongreß im Jahre lL93 war auch die deutsche Geaeralstrelkcommission vertreten, die von der Betbeiligung an anderen ausländischen Eongressen Abstand nahm. DaS Londoner Arbeitsamt hatte sich mit einer Anfrage über den Umfang derArbeitslosigkeit in Deutschland an die General streikcommission gewandt; diese hat zwar Untersuchungen anstellen lassen, aber vollkommen ungenügendes Material geliefert. An ihrer wesenllichstrii Ausgabe, die Agitation in denjenigen Betrieben, Berufen und Gegenden zu betreiben, deren Arbeiter noch nickt organisirt sind, ist die Commission beinahe vollständig gescheitert. Nach unendlichen Mühen ge lang eS, rine Ziegelei-Arbeiter-Organisation zu gründen, diese aber hat sich bereits wieder aufgelöst; die Ersolge der kost spieligen AgitationSkour in Ost- und Westpreußen sind ganz gering, noch geringer ist der Erfolg der Versuche, die Bäcker, Fleischer und Conditoren für die Socialdemokratie einzu fangen, obgleich zu diesem Zwecke 166 Versammlungen stall- fanden und über 6000 ^ geopfert wurden. Auch dir Agitation unter den Bergleuten, die der Abg. Legien persönlich unter nahm, ist vollständig in» Wasser gefallen. * Berlin, 25. Februar. Zur deutschen Eolonial-Ber« waltung schreibt die„Kreuzztg.": In verschiedenen Zeitungen, denen Verbindungen zu leitende» Kreisen nachgesagt werben, ist berichtet worden, daß der bisherige Gouverneur von Ost afrika, Oberst Frhr. v. Sckele, sein EnllassungSgesuch, von dem er schon vor seiner Abreise von Ostasrika gesprochen, aufrecht erhalte. Aus der in verschiedener Form gegebenen Begründung ist gleichmäßig zu entnehmen, daß er sich nicht entschließen könne, sich umer die Colonial-Abtheilunz zu stellen. Schon seit zwei Monaten sind ähnliche Aeuße- rungen durch vie Presse gegangen, und an der Richtigkeit „t um so weniger zu zweifeln, al« schon frübrr in gut unterrichteten colonialen Kreisen darauf hingrwiesen wurde, daß v,r Eob°n,a>-Ab,Heilung eigentlich die Leitung der Gr! sckäne ,n Onasrika nicht mehr in Händen habe. Dieser Zustand ,st noch rme Erbschaft au- der Periode de» Gra rn frühere Reichskanzler hatte, wie wiederholt vernchert wurde, den Gouverneur von Ostasrika dahin kantt.'rl ' nur unter ihm (dem Reich«. D 'l'm unmittelbar zu berichten hätte. ^ ^ balle natürlich zur Folge, daß der Gouverneur I»ch unabhängig von den Anordnungen der colonialen Ver- waltungSbehörde glaubte. Eine« Beweise« bedarf .s L ersten ""^'barer Zustand war. und e» war eine der rrsten Maßregeln deS neuen Reichskanzler» Fürsten von Hohenlohe, daß er die kaiserlich. Verordnung vom 12. December erwirkte, welche den aormalea Zu stand wieder herslellte und alle Behörden and Beamten in den Schutzgebieten der Colonial-Abtheiluag unterstellte. Daß erst eine solche Verordnung erlassen werden mußte, ist ein deutliche« Zeichen d-Mr, daß die Verhältnisse nicht in der Ordnung waren. Wir wissen nicht, ob zwischen dem Direktor der Cownial-Abtheilung, vr. Kavser, und dem Gouverneur Freiherrn von Schele eine persönliche Gegner schaft bestand ober besteht; sie ist niemal- öffentlich oder privatim erwähnt worden; jetzt deutet der „Han noversche Kurier" eine solche an. Darauf kommt eS in diesem Kalle aber gar nicht an. Personen wechseln in den Aemlern ebenso wie anderwärt-; sie können uns jedoch i» Bezug aus unsere Schutzgebiete nicht von dem vornehmsten Grundsätze einer geordneten Verwaltung dadurch loslösen, daß wir einzelne Colonialbecanle von dem Gehorsam gegen die Aufsichisbebörde entbinden. Wenn der Oberst Frbr. v. Schele seine Stellung verändert sieht und seine Befugnisse für verringert erachtet, so ist es erklärlich, daß er seinen Abschied aus dem Colonialdienste nachsuchr. Die kaiserliche Verordnung vom 12. December 1894 bilde: aber einen Markstein in unserer Colonialrerwaltung, der wegen persönlicher Empfindungen nicht beseitigt werden kann." i'. Berlin, 25. Februar. (Telegramm.) DaS Kaissr- paar unternahm gestern Vormittag gegen 11 Uhr einen gemeinsamen Spaziergang durch den Thiergarten. In- Schloß zurückgekehrt, empfing der Kaiser die hier «ingetroffrne Devinalion des Grenadier-Regiments Könisg Friedrich Wilhelm I- (2. ostprcußisches) Nr. 3 vor deren Weiter reise nach Wien zu den Beisetzungsseierlichkoiten. Zur Frühstückstafel waren einige Herren geladen, darunter der Minister-Resident in Caracas, Gras Rv;. Nach mittags machte das Kaiserpaar eine Spazierfahrt; nach der Rückkehr verblieb der Kaiser im Arbeitszimmer und arbeittte allein. Zur Abendtasel waren keine Einladungen ergangen. Heute Vormittag nabm der Kaiser den Vortrag des Chrs- dis Geheime» Eivil-CabinetS und dir Marine-Vorträge entgegen. Anläßlich deS GeburrstagcS des Königs von Würtrem-, berg fand heute Mittag um N/4 Udr eine größere Früh- ' stückSlafel zu 24 Gedecken statt, zu welcher geladen waren: der würltrmbergische Gesandte Frbr. v. Barnbühltr, der württenibergische Militair-Attacks Oberst Frbr. v. Waller, der Reichskanzler, der Ol'rrslkämmrrer Erbprinz zu Hohen- lobe-Ocbringen. der Staalssecretair des Auswärtigen rc. — Im Gefolge des Kaisers auf der Reise nach Wien werden sich befinden: General-Adjutant v. Los, General-Adjutant von Habnke, Ober-Hof- und HauSmarschall Gras von Arnim, v. Deines und v. Kalckstein. ^ Berlin, 25. Februar. (Telegramm.) Wie die „Nordd. Allg. Ztg." berichtet, wurde der Reichskanzler Fürst Hohenlohe deute anläßlich des Geburtstages des Königs von Württemberg zum Kaiser befohlen und mußte daher seine Absicht, an den Beratkungen deS Reichstages über die Finanzreformvorlage sich mit einer einleitenden Rede zu beteiligen, ausgeben. ZH Berlin, 25. Februar. (Privattelegramm.) Heute findet eine Sitzung des Staaisminisleriums statt; wie verlautet, wird vom Minister v. Kocllcr ans der Grund lage deS früheren Entwurfes wiederum eine „lex Heinze" auSgcarbeitet. (Wiederholt.) D Berlin, 25. Februar. (Telegramm.) Gegenüber den Befürchtungen der „Kreuzzkg." daß die deulsche Re gierung gegen die von dem englischen Commissar Fergusson im einseiiigen englischen Interesse belriedenen Machinationen bei Abschluß der Verträge in dem Gebiete von Salaga nicht mit gehörigem Nachdrucke in London ausgetreten sei, erklärt die „Nordv. Allg. Ztg ", diese Befürchtungen erschienen unbegründet, da die englische Regierung sofort nach dem Bekanntwerben der Fergusson'scden Vertrage sich bereit er klärt babe, diese Verträge, so weit sie mit dem englisch- deutschen Abkommen nickt im Einklang ständen, rückgängig zu machen und ihre Wirkungen aufjuheben; eS bestehe also kein Grund zu der Annabme, baß vie deutsche Regie rung den deutschen Ansprüchen in dieser Angelegenheit etwas vergeben habe. 8. Berlin» 25. Februar. (Privattelegramm.) Dir „Nat.-Ztg." erhält folgende Zuschrift: „Kl.-Sptegel, 22. Februar 1895. Geehrte Redaktion I In der Nummer 120 der „National - Zeitung" bringen Sie einen (auch im „Lechz. Tagebl." erwähnten. Red.) AuSipruch, welchen ich auf der Gkneral-Verjainmiung des Bunde« gethan dabei, soll: „ganz abgesehen davon, daß durch Bieheinsuhr und Vieh- schinuggel die Biehsibeände im deutschen Reiche so verseucht sind, daß un» dir Länder verschlossen würden, nach denen wir sonst unser Vieh abjrtzten." Diese ganze Mtttheilung beruh: auf freier Erfindung, ich habe weder diese, noch auch nur ein« ähnliche Behauptung ausgestellt. Ich ersuche Sie aus Grund de« 11 des Preßgejetze-, dies» Berichtigung aus» -uuehmtu. Hochachtung-voll - . Frhr. von Wangenhekm." ES »st bedauerlich, daß Herr von Wangenbein, nicht mit- theilt, was er an der betreffenden Stelle seiner Rede ge sagt; der Berichterstatter wird den Satz schwerlich .frei" erfunden haben. 2. Berlin, 25. Februar. (PrivaNelegramm.) DaS ActtonScomiiLe de» evaugelisch-soeial»» Eonirefie», bestehend auS den Herren Prediger v. Arnd», Berlin, Prediger Burck- bardt, Berlin, Professor l). Delbrücks Berlin, Geheimer Re- a»erung-rath Prosesior V. Girrke, Berlin, Pastor Goehre, ttrantsurt a. O., OhrrverwaitunaSgnichtSrath Hahn, Berlin, Professor v. Harnack, Berlin, Professor v. Kaftan, Berlin, Commerzirnrath Metzenthia, Brattdrnburg, Schatzmeister, LandeSökonomirrath Nobbe, Berlin, Vorsitzender, Prediger Rahlenbeck, Schöneberg, Prediger Professor l>. Freiherr von Soden, Berlin, Hosprediger a. D. Stöcker, Berlin, zweiter Vorsitzender, Geheimer RegierungSrath Professor 0. Wagner, Berlin, erläßt eine Erklärung, worin e- heißt: Im Hinblick aus die Angriffe und Mißdeutungen aber, denen in neuester Zeit di« Bestrebungen des Cotzigrefie» ausgesetzt gewesen
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