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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950311018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895031101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895031101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-11
- Monat1895-03
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Honu- »ud Festtags früh '/,S Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen j« Au» halb« Stunde früher. Uazetaro stad stet« an di« Expedition zu richten. Unlversitätsstraßr 1. Laut« Lösche. Katharinenstr. 14, pari, »nd Königsvlatz 7- Organ fiir Politik, Localgeschichte, Handels- vnd Geschäftsverkehr. »ruck und Verlag vo, L- Pol» kn Leipzig ^°I28. Montag den 11. März 1895. 89. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Die Zimmerarbeiten für den Neubau eines KasernementS in L.-Möckern sollen im Wege öffentlicher Ausschreibung verdungen werden. Der Termin wird Montan den 18. Mär; ». o., Vormittags 9 Uhr tin Geschäftszimmer des Unterzeichneten Baubeamten, Alexander- straße 10, abqchalten, woselbst die Zeichnungen, Massenberechnungen und Bedingungen zur Einsicht ausliegen, außerdem können die Ver dingungsunterlagen gegen Erstattung der Selbstkosten von da be zogen werden. Angebote mit der Aufschrift: „Zimmerarbeiten IV./106 sind ver siegelt und poslfrei bis zu obigem Zeitpunkt einzusenden. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Der König!. lKaruison-Baubcamte. OeKvntlieke klanllelslekianstrilt. Oie ^umeiduvx von Hundlungglelirllll^eu, velcbc kommende Ostern in die ^rUd- oder Xaeliwittaizscurss der Oelirllnkrs- kbllivllunx eintreren »ollen, erbittet sieb der lluterreicbnete am 11., 12, 14., 15. Llilr^ Vvlmlttnxs von II bla 12'/, Okr, rvomö^Uct» unter persönlleber Vorstellunr; der ^uruweldende» durcb llrrs Herren Oriuripalo. Ous letzte Leltul/euxnis^ oder dis Oensurlisöe des Schillers ist bei dieser Oelexenheit vor/ule^en. 1-Vkihrend der geduckten 2eit verden aueb Brunei düngen kür den «luIikrlx knell^lssenselinktllehen Onrsns entxe^en- tseuomwen, an velobem siok llundluoxslehrlloxe detbeiiixeu höonen, dis im Lesit/e des ^euxnisses tür die vissensclinttlicli. LeiÜdig'ull^ rum Lin^hrix ^reiwillieendieuste sind. Onteriiekr 10 Llunden vöcbeutticb. Schulgeld 90 Oeipri^ in» Februar 1895. kurl Volkram, vireetor. Äm Fuße der Wartburg. L» Im Wahlkreise Eisenach-Dermbach haben alle Parteien chre Eandidaten aufgestellt. Wie sich hiernach da« Bild ge staltet hat, kennzeichnet es leider die allgemein in Deutschland herrschende politische Zerfahrenheit in drastischer Weise. Der Kreis zählt 20 000 Wahlberechtigte, von denen im äußersten Falle bei der Stichwahl vor zwei Jahren rund 15 200 zur Urne kamen. Die Socialdemokratie verfügte da mals über 2500 Stimmen, sie wird es aber diesmal auf eine höhere Ziffer bringen. Der Freisinn hatte noch 3800 Stimmen; wenn er auch manchen länd lichen Wähler nicht mehr festbält und am linken Flügel an die Socialdeinokratie Stimmen verliert, so ist andererseits damit zu rechnen, daß ihm die „Pfeife des armen Mannes" und namentlich die vom Antrag Kanitz hergeleitete Gefahr der „Brodvertbeuerung" neue Wähle,stimmen zusübrt. Item: von den 15 200 Stimmen sind mindesten- von vorn herein 6500 auf die demokratische und socialtemokratische Seite zu schreiben. Aber von den verbleibenden 8700 Stimmen sind immer noch woblgezählte 992 ultramontane abzurechnen, die je nach Coinmando säuimtlicb für den Demokraten abgegeben werden oder, wenn ein Commando nicht erfolgt, sich in der Zersplitterung gegenseitig ausbeben. Im ersteren Falle, mit dem man auf Grund reicher Erfahrung lediglich rechnen darf, verfügen die nicht demokratischen Par teien Alles in Allem über 7700 gegen knapp 7500 Stimmen der radicalen Parteien. Nun haben die Wahlen bis 1878, dann wieder die von 1884 und 1887 den Beweis erbracht, daß bei genügend einheitlichem Vorgeben das richtige Mehr- beitSverbältniß sich zur Geltung bringen läßt. Umgekehrt bat sich erwiesen, daß jedesmal der Radikalismus den (Lieg davon trägt, wenn die ihm gegenüberstehende Mehrheit in sich zer fallen ist. Im Jabre 188l versuchten eS die Conservativen, im Jahre 1893 die Antisemiten mit einer Messung der eigenen Kräfte, wobei für vie Unternehmer selbst nur je eine sehr bescheidene Minberheitsziffer berauskam, aber für die demokratische Gegnerschaft der — Sieg. Die Stichwahl von 1893 illustrirte übrigens das um wenige Stimmen schwanlenke Mebrbeitsverhältniß besonders deutlich: der Freisinnige siegte nur mit 7570 gegen 7560 Stimmen. Nach allen diesen Erfahrungen, so sollte man meinen, durfte es diesmal für die Gegner der Demokratie und Social demokratie einen Zweifel über den einzuschlaaenden Weg der Wablvorbereitung unmöglich geben. Be» den Nationalliberalen bestand auch kein Zweifel dieser Art. In Anbetracht eines Wuthschreies der „Kreuzzeitung", auf den wir noch zu sprechen kommen, sei vor Allem festgestellt, daß der Vorsitzende des Nationalliberalen Reichsverein- in Eisenach zu rechter Zeit, als überall noch reiner Tisch war, beim Bunde der Land- wirtbe und bei den Conservativen anfragte, ob beiderseits die Geneigtheit besteht, wie 1893 über eine gemeinsame Can- didatur sich zu verständigen. Die Antwort war ein rundeS Nein. Vierzehn Tage später stellte sich der zweite Vorsitzende de-Bundes der Landwinde auS Berlin, Or. Rösicke, als Candidat „de- Bundes" vor. Es kam in der betreffende» Versammlung zu gereizten Auseinandersetzungen zwischen ihm und einigen Gemäßigt-Conservativen, die es beklagten, daß er nicht ein mal mit den Conservativen, geschweige mit den« Reichöverein Fühlurm gesucht habe, sondern derart brüsk und «inseitig seine Candidatur dem Wahlkreise ausnötbige. Aber selbst diesen politisch nächststebenden Beschwerdeführenden wurde eine bösliche Antwort nicht zu Tbeil. Hinterher wnrde aber unter der Hand ein deutschconservativer Wahlvereia be gründet, der mit der lockenden Parole ins Leben trat, daß die Mitglieder nur bei VereinSangedörigen ihre Einkäufe machen sollten, und dieser Verein mit dem gescbäftsspecula- tivrn Nebrncharakter betreibt nun eifrigst die Wahl seine- GesinnungSgenoffen Vr. Rösicke, denn derselbe bat sich al- consrrvativer Reactionair von reinstem Wässer erklärt. Am Fuße der Wartburg rin Vertreter der Stöcker-Hammerstein'schen Richtung! Die National» liberalen müßten sich selbst erst aufgegeben haben, ehe sie eine derartige Propaganda schweigend geschehen lassen könnten. Daß dieselbe unter den, Vorwände der Förderung landwirth- schaftlicker Interessen geschieht, ist im gegenwärtigen Augen blick schwer bedrückter Verbältniffe in der Landwirthschaft ungefährlich. Aber deswegen um so mehr mußte e,n AeußersteS aufgeboten werden, daß nicht unter trügerischem Vorwand der Eisenacher Wahlkreis an eine reactionaireRichtung verloren gehe, die nur darauf zu warten scheint, bis die Ultra- montanen das Heft in der Hand haben, um mit ihnen vereint den staatlichen Schutz für Lehr- und Gewissensfreiheit zu durch brechen! Die Nationalliberalen haben aber auch von vornherein diesem reactionairen Gegner den Vorwand genommen, als ob nur er allein die Interessen der Landwirthschaft verstehe und vertrete, d. h. sie wählten ihren Canbidaten ebenfalls auS dem Kreise derjenigen Männer, die dem Bunde seit dem ersten Tage als Milglieder angeboren. Es kommt eben nun, wie 188l, lediglich darauf an, welche der beiden politischen Richtungen als die stärkere sich erweist. Da verstehen wir ja wohl, daß der „Kreuzreitung" die Gemülhsruhe verloren gegangen ist, denn der Conservative har neben sich zur Rechten noch einen Bewerber antisemitischen Bekennt nisses, der in der reactionairen Begehrlichkeit dem Kreuz- zeuungsmanne noch erheblich „über" ist und — ebenfalls dem Bunde der Lanvwirthe angebörl. Die Gefahr für den Schütz ling der „Kreuzzeilung", zwischen zwei Stühle zu geralhen, ist demnach recht groß, und die Erkenntniß dieser Gefahr ist der „Kreuzzeitung" mit einem Male aufgeganzrn. Anders ist ihr Zorn nicht zu verstehen, in dem sie Fol gendes näher aussührt: die „Mandatsjagd" der National- liberalen im Eisenacher Kreise sei eine brutale Rücksichts losigkeit, denn I)r. Rösicke sei schon vor mehreren Wochen ausgestellt; die Bezeichnung des nationalliberalen Canbidaten vr. Eckels als Mitglied« des Bundes sei, milde ausgedrückt, ein überaus dreister Bauernfang. Der unerhörte Vorgang, daß ein Mitglied des Bundes als Candidat einer landwirth- schastsfeindlichen Partei da- andere Mitglied bekämpfe, müsse die sofortige Ausschließung des Or. Eckel's nach sich ziehen u. s. w. Wir sind von der „Kreuzzeilung" Manches gewohnt, aber dieser Zorn ist doch, um ebenfalls einen milden Ausdruck zu gebrauchen, ungewöhnlich. Tie nationalliberale Partei ist die einzige nicht demokratische Partei, die einen Besitz- titel im Kreise gellend zu machen bat. Aus welcher Seile liegt denn nun die brutale Rücksichtslosigkeit, wenn man das vom RabicaliSmus hart bedrohte Feld um Caudivalen besetzt, ohne sich mit den Nationalliberalen verständigen zu wolle»'? Ein antiseminscbes BuudeSnntglied darf d,e Candidatur über nehmen. Warum macht em uationalliberales Buntesmitglied sich der Felonie schuldig, wenn es mu einem reactionairen Conservarioen den politischen Streit aufnimmt? Der Antisemit war noch früher ausgestellt, als der Conservative. War es nicht vielmehr Vr. Rösicke, der die „Mandatsjagd" betrieb, als er trotz der verhandelten antisemitischen und in sicherer Erwartung einer selbstständigen Candidatur der Nationalliberalen sich in den Kreis einorängte, — nur damit die 7500 nicht-demokratischen Stimmen noch mehr zer splittert würden? Die „Kreuzzeilung" mag sich beruhigen, keine noch so zornige Beredsamkeit wird mehr verschleiern, daß da« von ibr patronisirle Vorgehen nur eine hochconjervallve Heraus forderung war, aus die eine möglichst starke Antwort erfolgen mußte. Wie die Kreuzzeilung" verräkh, wird aus hoch- coniervaliver Seite die Candidatur Or. Eckel's als stark geschätzt. Wir sind eS zufrieden und warten den weiteren Verlaus der Dinge ab. Was die Berliner Leitung des Bundes der Lanvwirthe beiriffl, so hat sie unzählige Male die Versicherung abgegeben, daß sie lanvwirtbschaltlicven, aber nicht Parteiintrrefftn dienen will. Jetzt bietet sich ihr in Eisenach die beste Gelegenheit, dies glaubhaft zu machen. Dort stehen gegen den Radikalismus nur Buueesmilglieder >m Felde. Da kann der unpolitische Bund der Lanvwirlbe weder Anlaß nehmen noch das Recht haben, seineu Mit- gliedern gegenüber sich anders als neutral zu verhallen. Deutsches Reich. * Großenhain, 10. März. Der Rrichstagsabgeordnete H. Lieber (Slroga) legte, wie das „Giogenb. Tagebl." meldet, sein Mandat nieder. — Herr Lieber, Mitglied der Deutschen Neformpartei, vertrat den 7. sächsische» Reichs- lagswablkreis (Meißen—Großenhain). Ueber die Gründe, welche ihn zu der — anderweitig übrigens noch nicht ge meldeten — Mandatsnieberlegung veranlaßten, berichtet bas „G- T." nichts ES ist immerhin auffällig, daß fast gleich zeitig zwei Reichstagssitze der Deutschen Nrformpartei auf vcm ungewöhnlichen Wege der Manvatstneverlegung frei werden. L Berlin, lO. März. Im ultramontanen Lager war seit einiger Zeit eine Bewegung bemerkbar, die namentlich eine die geistliche Herrschaft über die Schule bezweckende Action anzukündigen schien. Dir kleine klerikale Presse arbeitete allenthalben in der Provinz auffällig nach der selben Schablone und benutzte namentlich die Sonntags beilagen zur Verbreitung von Tendenzartikeln, welche den Leser mit Schauder über den Abgrund der Gottlosigkeit un serer Jugenderziebung erfüllen sollten. In der gestrige» Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde der Zweck dieser Agitation offenbar. Freiherr v. Hrrreman brachte einen Antrag auf Wiederberstrllung der Artikel tö, 16 und l8 der Verfassung-- urkunde vom 3l. Januar 1850 ein. Er gebt über da« Schul- aebiet weit hinaus. Die im Jahre 1875 aufgehobenen drei Artikel begründen eine Art von Souvrrainität der Kirche, wie sie der Staat nicht belasten durfte, obnr inte- grirende Theile seiner Machtvollkommenheit zu misten. Es geht dies au- ihrem (im „Leipz. T." schon gestern mitgetheilten, der Deutlichkeit wegen hier nochmals wiedergegebenen) Wort- laut hervor. Di« Artikel lauten: Art. lv: „Die evangelische und die römisch-katholische Kirche, so wie jede andere Reliaionsgeielljchast, ordnet unv verwaltet ihre An gelegenheiten selbstttLndig und bleibt im Besitz und G.-nuß der für idre Lultus-, Unterrichts- und WohlthLtigkritszwecke bestimmten Anstalten, Stiftungen und Fonds." Art. 16: „Der Berkehr der ReligionSgeiellichaften mit ihren Oberen ist ungehindert. Die Bekanntmachung kirchlicher An- ordnunqen ist nur denjenigen Beschränkungen unterworfen, welchen alle übrigen Berüssentlichunqen unterliegen." Art. 18: „Das Ernennung--. Vorschlag»-, Wahl- und Be- stätigung«recht bei Besetzung kirchlicher Stellen ist, so weit es dem Staate zusteht und nicht auf dem Patronat oder besonderen RechtS- tiirln beruht, aufgehoben. Schon im Jabre 1873 waren, , ,"^,Eivinnen, d>e aufsichtsrecht beS Staates Gesetz- Artikel l5 und >8 S-ande^. nSl^ onv«-^^«^ hinsichtlich gebung die Regelung der Befugnisse Geistlichen 8er Vorbildung, Anstellung »«d En< W und der Religionsdiener, sowie die Felftteuu S der kirchlichen DiSciplinargewalt ü »vzzM einen Antrag von Heereman bal auS der Ses.wn l883,84 -m Vorgänger in einen, Antrag Reicbensperger, d r v°m geordntienbause abgelebnt wurde. Herr ^ ^ Abge- die Einbringung seines Anträge« ,n der ^beS Abge^ ordnelenbauses vom 21. Februar d. I. 1 ^ Voraus den Conservativen Gegenleistungen für d*" ^ Unterstützung .n Aussicht gestellt. Cs Uech «b uwa^ worin d.ese Entschädigung bestehen soll und 'nw.ewe vie conservative Partei bereit ist, sich aus eine >r.ransact,on einzulaffen. n.l.*. * Berlin 10 März. Die Lehrer der boberen i.el r anstalten Preußens haben " N°lge^ Hannover ausgegangenen Anregung vereinigt um vem Fü rste Bismarck ;k. seinem achtzigsten Geburtstage e" Lt.ren aeschenk nebst Avreffe zu überreichen. Aus eine dieser Lage deshalb in Frievrichsruh an den Fürsten 8"'elckete persön liche Anfrage ist ein noch näher zu beit'N.mender Tag zwischen dem 5. unv 8. April zum Empfange dieser Abordnung, der sich auch andere Tbeilnebmer mit Damen anzmchließ rechligt sein sollen, festgesetzt worden. Die Lehrer d" bohe e Lehranstalten Berlins werken aiitzerben, am l.Ap.r" einen Commers zu Ebren Bismarcks in Kellers Festialen ver^ anstaltea. Der Director des Berlinischen Gymnasiums zum grauen Kloster, dem Bismarck als ««duler der oberen Elasten angehört und an dem er l-m Ab - lurienlenexanien bestanden bal, wird aus vem, chu archiv eine Sammlung vieler auf Bismarck S Schulerleben bezüglichen Acten veröffentlichen. Wie die „Voss. Zeitung vernimmt, befinden sich darunter Censuren, Beurtbeilungen und Mittheilungen über den jungen Bismarck, die nickn allein sebr interessante Cbarakterzüge enthalten und für einen künftigen Biograpben des Altreichskanzlers von Wichtigkeit sein werden, sondern auch ein anziehendes Bild au« dem Gymnasialleben jener Zeit bieten. Auch die Schüler dieies Gymnasiums wollen es sich nicht nehmen lassen, dem einstige» Mitschüler einen Ausdruck ihrer Verehrung darzubringen, und haben baber eine Anzahl photographischer Ausnahmen der alterrbümlichen Schulräume, in denen einst der junge Bismarck sich bewegt bat, insbesondere des Höriaales, des Capitel- oder Gesangsaales, der zum alten Resectoriuin ge hörenden DurchgaiigSballen und den von Bismarck selbst einst besuchten Classenräumen anfertigen lasten, die sie ihm in einer kunstvollen Mappe zu übersenden gevenken. — Fürst Bismarck hat auf eine Anfrage der kiesigen Schlächter-Innung wegen seiner Ernennung zum Ehren- mitgliede die Antwort gesandt, daß er diese Ehrung dankend annehme. — Die „Volksztg." theilt diejenigen Grundsätze mit, welche den preußischen Verwaltungsbehörden, vie gegen wärtig mit den Vorarbeiten zur Durchführung der gewerb lichen Sonntagsruhe vom 1. April ab beschäftigt sind, für ihre Ermittelungen als Richtschnur gegeben worden sind. Die anzustellenven Ermittelungen haben den Zweck, bereits vor dem l. April diejenigen Gewerbe festzustellen, denen aus Grund der von ven höheren Verwaltungsbehörden zu treffenden Bestimmungen Ausnahmen von dem vollen Verbot zugestanden werden sollen. Es gebören bierber u. a. die Zeitungs druckereien. Für diese wird bestimmt: l) Es kann die Beschäftigung von Arbeitern an allen Sonn- unv Festtagen, mit AuSnadme des zweiten WeihnachlS-, Oster- und Pfingstl feiertags, bi- 6 Uhr Morgens zur Herstellung der Morgenausgabe gestartet werden. Bedingung: Nach Herstellung dieser Ausgabe muß der Betrieb bis um 6 Uhr Morgens des folgenden Werk tages ruhen. 2) Soweit der Vertrieb der Zeitungen nicht durch besondere Spediteure staltfinvet. sondern einen Tbeil des Zeitungsdruckereibetriebes bildet, können dafür die nach der Anweisung, betreffend die Sonntagsruhe im HandelS- gewerbe, für die Zeitungsspedition zulässigen Arbeitszeiten gewäbrt werten. Bedingung: Beim Vertrieb der Zeitungen an Sonn- und Festtagen dürfen Personen, die bei der Her stellung der Morgenausgabe beschäftigt gewesen sind, nicht Verwendung finken. — Hiernach kommt also, wie schon angekünvigt wurde, die Monlag-Morgen-AuSgabe in Wegfall. — Der Evangelische Oberkirchenrath >o Berlin, welchem vom Vorstande des Evangelischen Bunde« ein Bericht über die Tbeilnahme der Vertreter de« Evangelischen Buntes und de« Gustav-Adolf-Dereins an der Gustav Adolf-Feier in Stockholm übersandt war, bat dem Vorstande des Evangelischen Bundes seinen „besonderen Dank au«- geiprowen für diese bochrrsrruliche Vertretung de- deutschen Protestantismus" und gebeten, „diesen Dank auch den Lrr- tretern des Gustav-Adolf-Verrins übermitteln zu wolle»". — Bon Ende September 1884 bi- Ende Februar d. I sind nach einem im „Ceiitralblalt für da« Deutsche Reich" erschienenen Verzeichniß auf Grund gerichtlicher Vestrafuna 22 Ausländer auS dem deutschen Reich«gebiete au«, gewiesen worden. Es befinden sich darunter Oesterreicher Rüsten, Franzosen, Schweizer, Dänen und Holländer. ' . - Der Reich-anzeiger'- veröffentlicht di. Ernennung beS bi«, b,eigen ersten ^cretans bei der kaii.rlichen Botschaft in Wi!° L..«°..°n.r°th» Prinzen v. Siatibor, zum G.n.r.lconjui w ----» r->M Abend-Empfänge stottfinden ' ' llr°ß» liehen worden. ö Finger Löwen v«. das dem von ihnen privatim gebildeten «.r^t "kämm. schlisse (in diesen senden alle preußischen Aerztekannnern Ab geordnete) eine feste, auf staatliche Anordnung begründete Stellung gegeben werde. Der Lultusminister hat diesem Gesuche Folge ge geben. Tie Einordnung deS Kammerausschuffes in die Organisation der ärztlichen Slandesvrrtretung wird, dem „Aerztl. Bereinsblatt" zufolge, vorbereitet. * Cuxhaven, 9. März. Dem ,Hana. Cour." schreibt man von hier: Während des Aufenthalts deS kaiserlichen Ge- schwaders am Mittwoch Nachmittag zwischen dem 2. und Z. Elbfeuerschiff wurde der diesige Lootsencvmmandeur, Herr Kördell, der an Bord des Lootsendampfers „Karpfanger" von See kam. zum Kaiser befohlen. Die Audienz währte zwei Stunden. Vielfach wird die Vermutkung ausgesprochen, der lange Aufenthalt des Kaisers m solcher Nähe der Äusel Neuwerk bange mit dem früher erwogenen, später an scheinend fallen gelassenen Plan zusammen, auch auf Vieser Insel Befestigungen anzulegeu; ob mit Grund, läßt sich nicht sagen. * Schwerin, 9. März. Der Groß Herzog, welcher von der Influenza völlig genesen ist, wohnte in San Remo der Ueberfübrung der Leiche deS Großfürsten Alexis nach dem Babnbofe bei. Der Großherzog und die Großherzogin sind darauf nach Cannes zurückgekehrt. * Tanzig, 9. März. Der westpreußische Provinzial landtag bat ebenfalls den Entschluß gefaßt, dem Fürsten Bismarck seine ehrerbietigsten Glückwünsche zum 80. Ge burtstage darzubringen. * RcmschciS, 9. März. Eine Vertrauensmänner - Ver sammlung der vereinigten conservativen und nationalliberalen Partei beschloß, für die Reichstagsersatzwahl ini Kreise Lennep - Remscheid - Mettmann den Fabrikanten Hermann Wülfing (Vohwinkel) auszustellen, welcher der freiconser- vativen Partei angehört. (Köln. Z.) *X* Weimar, 10. März. Die nationnalliberale Partei unseres Reichötagswahlbezirks stellt für die bevor- stebende Reichstagsersatzwab 1 Herrn Rentier Suhle (Weimar, früher in Roßleben) als Eandidaten auf. Herr Suble ist ein gemäßigter, in allen Fragen wohlvrientirter Mann, der namentlich auch Verständniß und Gesübl für die Nothlaae der Landwirthschaft hat. Es soll an die conser vative Partei und den „Bund der Laudwirthe" das Ersuchen gerichtet werden, Ven genannten Cand-idalen ebenfalls zu unterstützen und so dessen Sieg in der Stichwahl wahrscheinlich zu machen. * Larmstadt, 9. März. Die Evangelische Landes- synode nabm gegen eine Stimme ein Ersuchen an das Oberconsistorium an, bei der Staatsbehörde seinen Einfluß gegen die Zulassung der Jesuiten geltend zu machen. Oesterreich - Ungarn. * Wien, 9. März^ Der Agrarlag hat einen Antrag auf Erböbung der Ataatssubv ention für die Hebung der R in dviebzucht angenommen. Ferner wurde eine Resolution genehmigt, in welcher vie Neaierungsvorlage über das Heimatbsrecht begrüßt und um schleunige Erledigung derselben gebeten wird. Schließlich wurde ein ständiger Aus schuß gewählt. * Wien, 9. März. Die „Wiener Allg. Ztg." veröffent licht eine Unterredung mit dem hier weilenden bulgarischen Ministerpräsidenten Stoilow, welcher u. A. sagte: Das Verbältniß zwischen Rußland und Bulgarien erfuhr in der letzten Zeit keine Veränderung. Es ist selbstverständlich, daß dir Regierung, sowie alle Bulgaren es mit Freuden be grüßen müßten, wenn unsere Beziehungen zum Zarenreich normal würden. Allein es erscheint andererseits aus geschlossen, daß Bulgarien dafür wesentliche Opfer bringen würde. * Wien, 9. März. DaS Abgeordnetenhaus setzte heute die Debatte über die Steuerreform fort. Finanzminister Vr. Plener erklärte, die Nnfuhr habe tm letzten Ja^: die Ausfuhr überstiegen, da die Monarchie thatsächlich rin Getreide imporiirendes Land geworden sei. Dir Industrie bade sich außerordentlich gehoben. Dir Steuerresorin bezwecke eine maßvolle, aber entschiedene Heran^ ziehung der leistungsfähigen Classen und die Entlastung der schwachen. Die bisherigen Wahlberechtigten sollten auch nach der Herabsetzung des Besteueruiigs-Census das Wahlrecht behalten. Ten Haupttheil der Reform bilde die Einführung einer Personal- Einkommensteuer. Das Gesetz, welches aus dein Entwurf von 1877 fuße und nach den inzwischen in anderen Ländern gemachten Erfahrungen auSgestattet sei, werde rin gutes werden und die groben socialpoltlischen Gedanken verwirklichen. Zn der letzten Zeit lei die Sitte eingerissen, da- Abgeordnetenhaus in seiner gegen wärtigen Zuiainmenschung als gänzlich unfruchtbar und un- iähig hinzustellen. Die beste Antwort auf solche Borwürse sei die That selbst. (Lebhafter Beifall.) Die beste Widerlegung würde eS sein, wenn sich da- Hau- zusammenschaare, dieses große Gesetzgebungswerk zum Abschluß zu brivgcn. (Erneuter Beifall.) Ta« Haus sei durchaus nicht unfähig, große Reformen durchaus,Yen. ES werde hoffentlich nicht mir die Steuer- resorm, sondern auch die Wahlresorm durchführen. (Lebhafter Beifall.) — Am Schluß der Sitzung stellte Fries die Anfrage, welche Stellung der Finanzmlnister gegenüber einer etwa zu ge wärtigenden Einladung des deutschen Reiches zu einer internationalen Münzconferenz bebusS Regelung der Wäh- rungs frage einnehmt Der Finanzminister erwiderte, die Re- gierung bade bisher noch keine Einladung erhalten, werde aber, wie bet früheren Münzeonferenzen, nicht Anstand nehmen, einer etwaigen Einladung Folge zu leisten. (Beifall). * Wien» s. März. Wie ln Abgrordnttenkrrisen verlautet, hätte uch da« Subcomit» de« Wahtreform -Ausschusses heute bezüglich der Grundprincipien der Wahlresorm geeinigt. ES wird verncbert, die Mitglieder de« Hohenwart-Elub« hätten dl« ln dem Wahlresorm-Ausschuss« vorgebrachten Wünsche bezüglich der R chtung der Wahlresorm fallen lassen und sich den Principien des ElubS genähert. Das SubcomitS toll nun endlich eine Basis für die Weiterberathung gef«nden haben. * Pest. 9. Märr. Morgen findet eine Sitzung der ge meinsamen Zollconferenz statt, zu der auch der bul garische Ministerpräsident Skoilow beigezogen wird. Es bandelk sich offenbar um vie bulgarische Accisenfrage. Man glaubt, die Fraae werde eine friedliche Beilegung finden, da die bulgarische Regierung anerkennen wird, sie sei zu' einer einseitigen Erbrbung der Accise von fremden Waaren nicht berechtigt. Jedoch wird bei dieser Gelegenheit >m Ein vernehmen mit Oesterreich-Ungarn eine Reibe von Waaren bezeichnet werden, von denen Bulgarien die Accise wird er» hebe» dürfen. (Mgdb. Hrq?
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