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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950322011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895032201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895032201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-03
- Tag1895-03-22
- Monat1895-03
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W lü oder d« km t«irf mid de» Vorort«, errichtet«, Äut- «abesteUen abgeholt: vierteljährlich ^!4.b<X iet zweimaliger täglicher Zustellaug m« öa»» bchä D»rch die Post bezöge» für Deutschland und Oesterreich: oierteljLdrllch ^ 6.—. Directe tägliche jtrruzbandiead»»«» in» L»-la»d: monatlich 7 -0 LKVorge^-Aichgab« erscheint täglich V,7 Uhk^ W» Ndepd-AnSgad« Wochentag» S Uhr- Ne-arttov und Erpe-Mo«: A-Hm»n,«gafse 8. Nt lkchedMon ist Wochentag» »nuntrrbrvche, tm« früh 8 bch Abr«d» 7 Uhr. > >>»WV > Filialen r vtt» Me«»'» Eortim. (Alfre» Ha-aX Untversität-ftrabe L. Lvni» Lösche. kathartnenstr. I», pari, and NöntgSplitz D Morgen-Ausgabe. riMer LMblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd GeschLftsverkehr. ««zeigea-Prei- ^le N gespaltene Petitzeile 20 Psg- Nerlamen unter dem Redactionsslrich >4ge spalten) 50^, vor den Familiennachrichte» (kgrlvalte») 40 ^ Grvtzrre Schriften laut unserem PrriS- »rrjelchnist. Tabellarischer und Ziffernsatz nach höherem Tarif. tztr»-Beilq«en (gesalzt), nur mit Le, Margen-Ausgabe. ohne PosthesörSekung SO.—, mit Postbefördrrung 70.—. Irmahmeschluß für Anzeigen: Abend-Ausgabe: vormittag» 10 llhr. Hltorge»-Ausgabe: Nachmittag« »Uhr. Sonn- und festtags früh V,S Uhr. Lei den Filialen und Annahmestellen je eftre halbe Stund« früher. Unieigrn sind stets an die Ertzeditian zu richten. Druck nud Verlag von E. Polz in Leivzsg ^s'M Freitag den 22. März 1895. 89. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Eröffnung der Ztadt-Fernsprecheinrichtung in LichtenKein-Callnberg. Am LI. März wird in Lichtenstein-CaUnberg eine Etadt- Fernjprecheinrichtung eröffnet. Die Gebühr für ein Gespräch bis zur Dauer von 3 Minuten nach Alienburg (S-A), Aue (Erzgeb.), Burgstädt, Chemnitz. Crim mitschau, Cibenstock» CUanchan, Kirchberg (Sa ), Lengenfeld Vgil.), Limbach (Sa.), Luga«, Meerane (Sa ), Meinersdorf, Mtzla«, Aetzschkan. Lelsaitz (Erzgev ), Reichcnbach (Vgtl.), Lchnccberg, Neustädtcl, Lchtvarzeulierg (Sa ), Siegmar. Stoll- berg (Trzgeb.). Werda«, Zwickau (Sa.) beträgt 50 »ach allen übrigen Orten des Lber-Postdireelionsbezirks Leipzig mit Stadt- Fernsprecheiurichlungen 1 Leipzig, 19. Marz 1895. Ter Kaiserliche Lber-PostStrcctor. In Vertretung: Wetzet. Lekanntmachung, (ücneralrevision über die Troschteu betreffend. Tie Generairrvision über die Droschken mit geraden Nummern findet TieiiStag. den 28. Mai er. auf dem Wege an -er Tribüne der Rennbahn statt. Es haben am gedachten Tage ihre Geschirre vorzusahren, die Concessivnare mit den Anfangsbuchstaben .-V—17 Vormittags 8 Uhr, es.—ä. » 9 - 17.—21. - .10 - .X.—8. - '>11 - 8el>.-^. .19 Tie Ausfahrtszeiten sind pünktlich cu,zuhalten. Die Concessivnare haben bei Vorführung ihrer Nummern zugegen zu sein. Droschken und Gespanne müssen in Bezug aus ihre Beschaffenheit den in 8- 6. die Dienstkleidung der Droschkensnhrer den in tz. 10 des Droschken-Regulativs vom 29. November 1890 gegebenen Be sliimnungen allenthalben entsprechen. Die Lackirung der Troschteu hat in der Weise zu geschehen, wie dies an einer bei Lein Polizeiaint auslirgendcn Probejpeiche er sichtlich ist. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden nach z. 53 des Regulativs beffraft werden und haben die Concessivnare nach Befinden überdies die Augerbetriebsevung der nicht Vorschrift^ mastig vorsahrcnden Geschirre zu gewärtigen. Leipzig, am 20. März 1895. Das Polizeiamt Ser Stadt Leipzig. I). u. 1258. Bretschneider. L!ekauu1lliiMullg. Bon dem Unterzeichneten Armeiiamte sollen Montag. Sen 2.'». März dieses Jahres, Vormittags von 0 -12 und Rachmitlags von :i—6 Uhr, »m iKrnndstülk Centralstraszc 4, 1. Crage, die zum Nachlasse der Frau Auguste verw. Schwabe gehörigen Gegenstände, als: Model, Betten, Pretiosen, Wäsche, Kleidungsstücke, Haus-, Küchen- nnd Wirthschastsgeräthe n. A. m. öffentlich versteigert werden. Leipzig, am 20. Marz 1895. Das Armcnamt. Hentschet. Artus. Sie städtische äparcaise beleiht Werthpapiere unier günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Tie Sparcassen-Teputation. ,Zapan für die Japaner." i. vr. X. Der Ruf „Japan nur für die Japaner!" wird in Japan in den letzten Jahren immer hörbarer. Es zeigt sich jetzt, daß in Wirtlichkeit alle Japaner, die „Europafreunde" ivwohl als die offenen Europafeinde, über daSZiel ihrer Politik einig sind und dag nur Uber den Weg zur Er reichung desselben Differenzen zwischen ihnen bestanden. In diesem Ziele finden sich alle, sonst noch so verschieden gesinnten Japaner zusammen, und zur Erreichung desselben ist ihnen kein Opfer zu groß. Dieses Ziel ist der Ruhm und die Größe Japans. Die Liebe zu dem „Lande der Götter", zum „heiligen Japan", überwiegt alle ihre anderen Gefühle. Und ihre Eitelkeit laßt sie zum Rubme Japans auch das Unerreichbare für erreichbar halten. Sie machen lein Hehl mehr daraus, weshalb sie auf Leu Bahnen des europäischen Fortschritts gewandelt sind. Sie, die angeblich für diesen Fortschritt, für alles Euro päische schwärmen, lassen ihren Haß gegen die „fremden Barbaren" immer mehr durchblicke», und zeigen offen, welche Höhen ihr Ehrgeiz erstrebt hat und noch erstrebt. Sie ge stehen offen, daß sie die Europäer ans ihrem eigenen Grund nnd Boden zu schlagen gedenken. Japan soll — wir reden von der Zeit vor dem Kriege — den Handel im Stillen Ocean beherrschen, es soll im modernen Kriegswesen und in der Diplomatie an der Spitze Asiens stehen, es soll Colonien gründen und wer weiß waö noch Alles, kurz, eö soll als der Musterstaat an der Spitze der Civüisation marschiren. In allen diesen Puncten sind alle Japaner einmüthig: im Puncte des Nationalgefühls sowohl, als der Nationalüberhedung giebt es unter ihnen keine Ausnahmen, und diese beiden Momente müssen daher wohl in Berücksichtigung gezogen werden, wenn wir über die Begebenheiten im Lande der ausgehenden Sonne ein richtiges Urtheil fällen wollen. All dies müssen wir daher auch wohl in Betracht ziehen, wenn wir über das neueste Ereigniß im fernen Osten, den sich gegenwärtig abspielenden Krieg, handeln wollen. Japan wird durch seine ganze Geschichte nach Korea hingewiesen, dem einzigen Lande, in dem es sich bereits in früheren Jahr bunderten KriegSlorbeern geholt hat. Expeditionen nach und Kämpfe mit Korea füllen einen großen Theil der japanischen GeschichtSwerte aus. Schon seit dem Jahre 32 v. Ehr. stand Korea in einem Tributverbältniß zu Japan. Die erste Ex pedition dorthin fand im Jahre 202 statt; durch sie wurde Korea zur BerbindungSbrücke zwischen Japan und China, über welche später die ganze chinesische Civilisation und Eultur nach dem Lande der ausgehenden Sonne gelangte. Im 11. Jahrhundert machten die Koreaner einen Einsall in Kiuchiu, wurden aber geschlagen und zur Rückkehr gezwungen. Ende des 16. Jahrhunderts unter dem großen Feldherrn Hideyoshi, den man den japanischen Napoleon genannt hat, kam es wieder zu einem Zusammenstoß. Ohne eigentliche Veranlassung be schloß dieser, „Korea zu züchtigen und an seine Basallen- pflichten zu erinnern"; daneben wollte er womöglich China erobern und sich zum Herrn der Welt — im japanischen Sinne — aufschwingen. Eine große japanische Armee — die Schätzungen auf mebrere 100 000 Mann dürften wohl über trieben sein — setzte nach Korea über, trieb die Koreaner überall zurück und schlug auch die Chinesen, die sie bei Pingvang angrisien. Der Tod Hideyoshi'S machte dem Kriege 1598 ein Ende. Auch in diesem Jahrhundert spukte die koreanische Frage wiederholt. Seit Anfang der 70er Jahre halte sie sich mehr mals fast bis zum Kriege zugespitzt, und man konnte wohl sagen, daß dieser einmal kommen mußte. DaS japanische Volk, dem das Kriegshandwerk im Blute liegt, wollte wieder einmal seinen Krieg haben. Schon lange hatte eS seine Kräfte mit Niemandem mebr gemessen. So ließ sich ein Grund zum Krieg leicht finden, auch ohne daß eine eigent liche zwingende Veranlassung vorlag. Der Regierung konnte der Wille der Nation, die, sobald der Patriotismus in Frage kommt, von einer Einmüthigkeit ohne Gleichen ist, nur recht sein: entging sie dock dadurch den Schwierigkeiten der inneren Lage, die durch das Parlament geschaffen waren. Sv dürfen wir uns also über die große KriogSbegeisterung im ganzen Lande nicht verwundern. In Wirklichkeit war bei diesem Kriege außerdem nichts zn riSkiren, denn daß Korea ein leicht zu bewältigender Gegner sei, wußte jedes Kind. Die Eventualität eines Krieges mit China mußte allerdings in Betracht gezogen werden — wer vermöchte aber zn sagen, inwieweit sie dem japanischen Bismarck, dem Grafen Ilo, vorgeschwebt hat? Jedenfalls konnte sie aber ein Volk wie die Japaner, das tapfer und selbstbewußt ist, nicht ab- schrecken. Im Gegentheil. Bei dem alten Nationalhaß zwischen beiden Völkern war das höchstens ein Sporn mehr für die Japaner, die als schlaue Politiker die Widerstands kraft auch dieses Gegners Wohl zu schätzen wußten, und die sich sagten, daß, wenn ein Krieg zwischen Japan und Cbina entstand, damit die von der japanischen Eitelkeit schon längst ersehnte Gelegenheit gekommen sei, der Welt, namentlich Europa, zu zeigen, was man leisten, aber auck, was man beanspruchen könne. Die eventuelle weitere Kriegsgefahr konnte also die Kriegslust und Ruhmbegier der Japaner nur reizen. Der Krieg wurde also geführt, — und bisher mit gutem Erfolge für Japan. Letzteres konnte für Kenner der oft asiatischen Verhältnisse keine Ueberraschung sein. Diese wußten, daß die Japaner von Alters her ein Kriegsvolk par öxcellonoö sind, stolz und patriotisch, muthig und leiden schaftlich. Die Erziehung für den Krieg liegt ihnen im Blut. Zwischen der alten japanischen Kriegführung und unserer modernen Kriegskunst ist nun allerdings ein bimmelweiter Unterschied. Aber da die Begabung einrna da war, so mußte die Unterweisung in dieser Kunst auf guten Boden fallen und eS mußte die nationale kriegerische Ge sinnung, im Verein mit einer tüchtigen militairischen Er ziehung, an der ja deutsche Officiere in hervorragender Weise belheiligt gewesen sind, wohl als gutes Prognostiken für den Krieg aufgefaßt werden, zumal da auf der anderen Seite China stand. Die Chinesen sind bekanntlich in allen Stücken daS Gegentheil von den Japanern. Daher stehen sie auc> der Thalsache eines .Krieges ganz anders gegenüber als die Letzteren. Beim Japaner ist das stärkste Gefühl das National- aefübl, das höchste und einzige Ideal der Ruhm Japans. Der Chinese kennt von alledem nichts. Ihn kennzeichnet vor Allem der Raffenstolz, der ihn hockmüthig auf alle anderen Völker berabsehen und mit jeder Faser an all den Einzel beiten seiner Eivilisation festbalten läßt. Aber um den Staat China kümmert er sich gar nicht und kennt daher auch nichts von der todeSmuthigen Vaterlandsliebe de» Japaners. Die japanischen Siege verletzen seinen Rassenstolz, aber sie machen ihn dadurch uni nichts kriegstüchtiger. Der Chinese bat keinen Staat, kein Vaterland zu vertheidigen. Er ist vor Allem Geschäftsmann^ und als solcher ist er praktischer als der Japaner. Bei Ausübung des edlen Kriegshandwerks befolgt er daher — das wußte man schon vor dem jetzigen Kriege — den schönen Spruch: Uv VÜo ÜAktg Lllii rUUS Will livo to üxlit kmolkvrck»^. Auf der einen Seite also ein Conglomerat von Völkerschaften, die nur dem Namen nach durch einen Staat zusammen gehalten werden und die mehr durch kaufmännische als kriegerische Talente glänzen, auf der anderen Seite eine triegsbegeisterte Nation, in der modernen Kriegskunst ge- sa>ult und hinter sich ein festes Staatswesen fühlend, dessen Ruhm sie sich zu opfern bereit ist — da durfte man wohl die Aussichten auf Erfolg auf der letzteren Seite suchen. Die bisherigen KriegSereigniffe haben all Dieses bestätigt und auch der Fortgang des Krieges, der durch die eben be ginnenden FriedenSverhanVlungen keine vorläufige Unter brechung erleidet, dürfte seinen Anfängen entsprechen. Dock eS ist nicht beabsichtigt, über die Kriegsaussichten zu prophezeien nnd ebenso wenig sollen die wahrscheinlichen Friedensbedingungen und die Folgen deS Krieges im Einzelnen erörtert werden. Nur ein Punct sei hier herausgegriffen, weil er von äußerster Wichtigkeit ist, nämlich die Inter - ve ntionsfrage. Man darf wohl sagen, daß die Sympathien in Europa sich während des gegenwärtigen Krieges fast ausnahmslos auf die Seite Japans neigen. Es ist das nicht zu verwundern und eine durchaus verdiente Belohnung für die japanische Tapferkeit und den japanischen Muth, überhaupt für viele gute japanische Eigenschaften, für welche wir bei den Chinesen vergeblich ein Aequivalent suchen würden. Aber eS ist durchaus berechtigt, wenn man über diesen Sympathien andere japanische Eigenschaften nicht vergißt, die unter Umständen eine Gefahr sowohl für dritte Länder, als auch für Japan selbst in sich schließen könnten. Und so hat man denn auch auf den japanischen Nationalübermuth hingewiesen und in Brsorgn ß vor Exceffen, die derselbe be gehen könnte, eine Intervention der europäischen Mächte angeregt. Es geschah dies schon einmal im Anfang des »konnte sich die Denkschrift von 1891 nicht besaßen, weil Krieges in einer durchaus einseitigen, parteischen Weise —I damals die Anträge und Wünsche nur aus eine mechanische natürlich, man braucht dies nicht erst zu sagen, von England, I Erhöhung des Zolles abzielten. Soll jetzt ein procentualer das seine Kastanien wieder einmal durch Andere aus dem > Zuschlag je nach dem Wertbe der Einsuhrwaare erbobcn Feuer holen lassen wollte, und dem eS um die ihm gesinnungs-1 werden, so muß diese selbst bei den Zollstellen taxirt werden, verwandten Chinesen Angst wurde. Auch gegenwärtig ist die I Unseres Wissens hat der Gedanke eines Wertzolles über- Inlerventionsfrage wieder im Zuge, und cs sei daher kurz die I Haupt, nicht nur eines Zuschlags nach dem Werthe, bereits Frage beantwortet: Sollen und dürfen die europäischen I bei den Vorbereitungen der jetzt als gescheitert angesehenen Mächte interveniren? I Fahrikatwertbsteuer eine Rolle gespielt. Man ist damals. Die Frage ist vom Standpuncte des Völkerrecht« und vom I wenn wir recht unterrichtet sind, dem Gedanken soweit nach Ttandpmict'e der Politik zu beantworten. Vom Standpuncte > gegangen, bis man beiläufig die Gewißheit erlangt hatte, des Völkerrechts auS kann darüber kein Zweifel bestehen,! daß die Grenze für die Tabakeinfubr gesperrt werden daß leine fremde Macht ein Recht hat, sich in den Krieg ein-1 müßte, daß man nur 3, höchstens 1 Eingangöftcllcn Sieges zu :n und den Japanern die Früchte ihre« selbsterfochteneii I (Emmerich, Bremen, Hamburg) offen halten dürfte, wo dann zu verkürzen. Doch das würde wahrscheinlich auf den l die — sachverständige Wertbschätzung zn geschehen hätte. würde. Die Frage ist also in erster Linie eine Frage der I keit ab. Wer immer .jetzt auf den Vorschlag zurückkommen P o l i t i k: Sollen wir interveniren? Sie dürfte absolut zu I will, — wie eS beißt, beabsichtigt der Abgeordnete Müller verneinen sein, und zwar gerade im Interesse deS Welt-1 (Centrum) die Formulirung eines solchen Antrags, — er Friedens. Wenn man nur einigermaßen mit den nationalen I wird vor allem erst die Antwort geben muffen, wie und wo Eigenthümlichkeiten der Japaner vertraut ist*), dann sollte! der Werth der Einfubxwaare ststgcstcllt werden soll, man wissen, daß ein Einmischen in ihre Angelegenheiten sie! .... . ... in ihrem jetzigen SiegeStaunicl vor nichts zurückschrecken! 2t. Marz. -r.ie Ermittelungen darüber, unter lasten würde. Jetzt, wo solche der japanischen Eitelkeit I .^rb^m^ungen eS angängig „ns durchführbar zeili schmeichelnde Erfolge vorliegen und wo die Kricgsleidenschast I der Sonntagsruhe eine vollständige wachgerufen ist, liegt bei dem japanischen BolkScharakter die I des Güterverkehrs an Sonn- nnd tiesttagen Gefahr nahe, daß sie sich zu verbängnißvollen Experimenten ! ^ Ergebniß geführt, daß d,^ hinreißen lassen. Diese Experimente könnten sich, wenn pie! Sonntagsruhe nn Eisenbahnverkehr außer aus den preußffchen europäische Interventiouspartei die Oberhand gewinnen sollte, Staalöbahneu auch für d,e Eisenbahnverwaltunaen ... auch gegen europäische Mächte richten. Der Fremdenhaß I Bayern, Württemberg, Baeen und Heften nach Maßgabe ist im Wachsen begriffen. Japan würde waghalsig genug sein,! Beiprechungen im Neichvei)enbahnamt aufgc auch mit England anzubindcn, kurz, der Weltsriede würde I ^ » werden durch die Friedensfreunde, welche eine Intervention besür-1 .^on diesem Zeitplinrte ab soll der Güterverkehr, Worten, aus das Ernsttichste gefährdet werden. Es gilt «usMeßlich des V.eb- und ^ sowie der le.chl daher auch in der gegenwärtigen Frage, wie überhaupt I ^rd^rblichcu Guter, Marktguter aller Art zur Versorgung in allen asiatischen Fragen: wenn wir eine gute Politik!^^.3^'Pbrcn-sladte,e er sur ecu Export für die Seehafeu befolgen wollen, dann besolgen wir keine englische Politik. I ^ ^ ^ In der vorliegenden Frage wendet sich sogar die englische I ^ Wettbewerbes mit >.em Aurlanee Presse ,n Japan gegen ihre heim, che Regierung. Und "" besonderer Beschleunigung gefahren werden müssen, au warum sollten wir auch interveniren? DaS Interesse Europasl Sonn- und Feiertagen vollständig ruhen Uebcr die gleich daran, ob Japan sein Gebiet etwas mehr oder weniger ver-1 vollstandigen^Einslellung deS Güterverkehr» ge- größert, geht nicht so weit, um deshalb einen weiteren Krieg I Üst"ü ston .Llatlonen au >Lontt-und «zeier- zu provvciren. Unsere Handelsinteressen werden padurch I ^3^" (stß sich die seinerzeit eingesetzt gewesene Eommisslon vielleicht in gewissem Grade berührt, aber die japanische Re-! 5l"^1^3endermaßen am :-s ie Untersuchungen, ob nickt einzelne gierung ist schlau genug, diese Grenzen selbst zu erkennen. I Stationen an ^vnn-und Feieitagen beim Fortfall der Outerzuge Nur ein Grund, den man für die Intervention angeführt^^"M'wst Stunden wahrend der vorgeschriebcneil Nubezeit hat, scheint an sich der Beachtung Werth, wenngleich er für I überhaupt geschleften oder in ^lockstatlvncn umgewandelt werden die vorliegende Frage ohne Bedeutung ist: nämlich die Gefahr I b"ben ergeben, daß eine Schließung von Stationen nn der Chmeseneinwanderung, die e.n Zusammensturz pes ! Ullgememen nur auf den weniger bedeutenden ^mien, aus deneii chinesischen Reiches zur Folge haben würde. Wie sehr wir ! ^rhaltnißmaßig wenige Personenzuge verkehren, möglich .st. Am diese Gefahr zu würdigen wissen, soll sogleich auseinander--!^" molsten Strecken, namentlich auf den Hauptbahnen, aus gesetzt werden. Aber Vieser Gefahr kann nickt durch eine I bencn ein reger chersonenzugverkehr herrscht, sind die Zw.schen- Intervention vorgebeugt werden, wie denn überhaupt die I raume zwischen den einzelnen Zügen zumeist so gering, dan Chinesen und bas chinesische Reich sehr wenig miteinander! ^"^ Schließung der Stationen wahrend derselben keinen zu lhun haben. ES ist daher besser, wenn man die Dethei-1hstben wur^e. Die sragliche Maßregel babe nur dann ligten ihre Sache selbst miteinander ausfechten läßt. Eine zu! ^?" gewünschten Eilolg die Gewährung einer auskvmin- starke Betonung der Chinesengefahr involvirt außerdem! '^n, von jeder Verantwortlichkeit des-yiensles freien Ruhe aber eine Unterschätzung der Gefahr, die von Japan!)^ 17" wenn der Zeitraum, wahrend dessen die Station ge- her droht, und auf diese Gefahr wird im Folgenden sprciell! werden kann, nicht weniger als etwa drei stunden - - - i- »betragt- xin einer dem Referate beigegebenen Zusammen stellung waren für die zur Zeit bestehenden 11 Eisenbabn directionSbezirke 111 Strecken bezw. Stationen namhasl gemacht, hinsichtlich welcher eine Schließung in Betracht ge zogen werden könnte. (Schl. Z.) * Berlin, 2l. März. Von befreundeter Seite wird den „Bert. N. N." geschrieben: „In BundcsrathSkreis en soll die bisherige feste Haltung gegenüber dem Je sinken-An trag des CentrumS ins Schwanken gerathen sein. Hält man hinzuweisen sein. *) Ter Verfasser hat eine Reihe von Jahren in Japan gelebt j und bereits Verschiedenes über Land und Lcms publicirt. D. Red. Deutsches Reich. Berlin» 21. März. Das Ersatzmittel, welches in Ab geoxdnetenkreisen erwogen Wird, um an Stelle der Tabak ,- ...... sahrikatwerthsteuer auf andere Weise auS dem Tabak b'erm.t das weitere Geruckt zusammen, wonach im Reichs eine Anzahl von Millionen mehr fließen zu lassen, besteht L'st^mt besonderer Wertb darauf gelegt wird, die polnische nicht einfach nur in der Erhöhung des Tabakzolles. Nachdem ursprünglich allerdings geplant war, eine Erhöhung von 85 auf 100-6 vorzuschlagen, scheint jetzt ein staffelförmigcr, nach dem Werthe der eingesührten Waare abgestufter Zoll zuschlag in Aussicht genommen zu sein. Der Zuschlag soll mit 10 Procent des ordentlichen Zollbetrags beginnen, würde also für die geringsten Sorten, daS heißt insbesondere für die von der norddeutschen Cigarrenindustrie vor zugsweise aus importirten Tabaken hcrgestrllte Fünf pfennigcigarre eine weitere Belastung des Rohmaterials um 8 -L 50 für den Toppelcentner bedeuten. Wie schon früher bemerkt, hat dieser Vorschlag denselben Wider stand der nächstbetheiligten Industrie zu gewärtigen, und da er speciell nur die norddeutsche Cigarrenindustrie mit allen mit- interessirten Berufen in Mitleidenschaft zieht, scheint er auch den einmüthiaen Widerstand der Vertreter aus den nord deutschen Wahlkreisen im Reichstage zu begegnen. Die mate riellen Interessen haben aber nachgerade schon so tiefe und schwierige Gegensätze in unser staatliche» Leben hereingetragen, daß e« veffer vermieden wird, auch noch diesen Gegensatz nord- und süddeutscher volkswirthschafllicher Interessen sich erheben zu lassen. Was übrigens den geplanten Vorschlag einer einseitigen Mehrbelastung der Einfuhr betrifft, so liegt hierzu ein non ligvet seitens des Bundeörathes bereits vor. Gegen die auf solche Zollerhebungen gerichteten Anträge aus dem Lande hat der BundeSrath am 5. Februar 189 l Stellung genommen, uud zwar hat er seine Gründe in einer Denkschrift entwickelt, welche unterm 7. Februar 1891 auch dem Reichstag zugegangen ist. Daselbst wird einleitend fest gestellt, daß der Tabakanbau in Deutschland jedenfalls nicht m nenneuswerther Weise oder auf die Dauer zurückgegangeu sei, daß er sich aber auch nicht namhaft ausdehnen lasse, eS sei denn zum Schaden derjenigen, welche bisher eine gute Mittelsorte dem Boden abgewinuen und dafür auch gute Preise erzielen. Durch die Vermehrung des inländischen An baues würden nur minderwerthige Sorten noch zu gewinnen sein, deren Angebot würde den Marktpreis drücken urck der Tabak bau auf dem besseren Boden würde durch den gedrückten Preis zu leiden haben. Diese Erwägungen werden eS aber nicht allein sein, die dem neuen Vorschlag begegnen. Derselbe hat noch die besondere Schwierigkeit der Wertbschätzung an den Zolleingangsstellen gegen sich. Mit dieser Schwierigkeit Reichstagsfraction angesichts der Tabatsteuervorlage in guter Laune zu halten, so scheint eS, als ob unsere innere Politik noch immer nicht in reineres Fahrwasser gelangen will. Auch Fürst Bismarck hat, um den Neichswagen vorwärts zu bringen, dem Cenlrum wiederholt gefällig sein müssen, aber erst seit Einleitung der unselige» (?!) Handels politik des neuen Curscs ist dem Centrum die beherrschende Stellung im Reich eingeräumt worden, welche es jetzt inne hat und mit der Rücksichtslosigkeit eines Wucherers auöbeutct, der seiner Beute sicher ist. Kein größeres Reichsgesetz kommt mehr zu Stande, ohne daß dem Cenlrum ein neuer politischer Wechsel in immer kürzerer Sicht ans gestellt wird. Und doch handelt es sich bei jeder neuen Coneession an das Centrum nicht allein um diese Concession an sich, sondern auch darum, daß damit zugleich die noch weitergehenden Forderungen der Möglichkeit ibrcr Erfüllung entgegengerückt werden. Nnd wo giebt cS eine Grenze in jenen Forderungen der angeblich unterdrückten und der paritätischen Behandlung entbehrenden römischen Kirche! Wäre es nicht bereits an der Zeit, daß die evangelischen Kreise anfingen, sich energisch über mangelnde Parität zn beklagen? Beugt der BundeSrath und beugt namentlich Preußen sich ungeachtet eines entgegensteheuden Königswortcs in der Jesuitenfrage, so dürfte für den protestantischen Tbeil der Nation Gefahr im Verzüge sein!" Berlin, 21. März. (Telegramm.) Der Kaiser nahm gestern Abend an dem Diner bei dem Fürsten v. Pleß Theil. Heute Vormittag machte er den gewohnten Spazier gang im Thiergarten und begab sich sodann in da« Reichs amt des Innern, um der heutigen Sitzung des Staakö rst - zu präsidiren. Berlin» 2l. März. (Telegramm.) Prinz Joachim bat einen größeren Tbeii der Nackt schlafend verbracht. Das Nahrnngsbedürsniß ist bester. Schmerzhafte Störungen im Darm treten nur noch in größeren Intervallen auf. Die geistige Regsamkeit nimmt zu. Fieber ist nicht vorhanden. V. Berlin, 21. März. (Telegramm.) Der tztros;- herjsg und die Grotzheriogiu von Baden sind beute Vor mittag um 10 Uhr 36 Min. in Berlin eingetroffcn und haben im Palais weiland Kaiser Wilhelms I. Wohnung genommen.
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