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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950406017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895040601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895040601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-06
- Monat1895-04
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Bezugs-PreiS i» dir Hauptexpedrtton oder de» im Stadt- ttttt m» den V-r-tteu «tttcht«»- Aus» «>P»st»Üea »b»Sholl> M«l»»ßlhrUch-M4^ bei^toeiuwtt^er ^»zlich« gost»ll»»g in» Moraen-Ausgabe. dt, de» Ile Au«. Uh». hiand u>p ^ 6.—. Direct» «glich» KrnqL«lds«ü i»s Ausland: moaatllch ^ 7 öO. Di» Morgrn-AuSgab« erscheint tügklch mit nahm« nach Tonn« Und Festtage» '/«I di« Abr»»-Au»gab» NochentagS 5 llhr. «ch»». ' Nrdartioa und Lrveditis«: )»hann»S«affe 8. DleLrpeditlvn ist Wochentag» unant«rbr»cheu geöffnet von dt» Abends ? Uhr. Filiale«: Ott» Mm««'» Tarttm. (Alfred Hahn), UniversitLtSsttaße 1, Laut» Lösch». Katharlnenstt. 14, pari, und König-Platz 7. 'tipMtrTagcblalt Anzeiger. Drgan für Politik,LocalMichte,Handels.mdGeschiistsverkehr. Anzeigeu-PreW die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. ReclaMen unter denkNrboelsvnSstetch 0qe» spulten' 5o^, vor den Famtlirnnumrsa-ien '6ge'vatten> 40"',. Größere schritten laut unjrrnn Preis- verzeichtiiß. Tadelkdnscher ultd Ziffetniatz nach döberem Tarif. ^ 176. Sonnabend den 6. April 1895. Eitra »Betlag»» (gesalzt), nur nttt der Mvr,ieti-Ausgabe, ohne Poslbesörderung X> 60.—, mit Postbesörderuttg ^ ?V—. Anuahmeschluß für AiyelM: (nur Wochentag») Abrnd-Au-gabe: Vormittags 10 Uhr. Morgen»Ausgabe: Nachmittag» 4Uhr. Bei den Filialen und Annah mrstallr» j, »in, halbe Stunde früher. Anzeigen sind stet» an die Egpatzttion zu richte». Druck und Verlag von S. Pol» kn Leipzig. 89. ZchrganK I« Folge der am 1. April d. I. in Kraft getretenen ... - -» über die Sonntagsruhe können die nach Sonn- «nd Feiertagen bisher ausgegebenen Morgen-Ausgaben des ^erpz g mehr erscheinen. . ^ ««»«»»,,-Ansaabe«, als auch die Morgen- In diesem Monat falle« daher sowohl die Montag-Morgen A gar»^^ Hie Abendausgaben Ausgabe» vom Sonnabend, den 13. April, «nd Dienstag, den 1b ^»V dieser Tage erscheinen dafür in erweitertem Umfange. Amtliche Bekanntmachungen. «ch»«u >» pega». Bekanntmachung. Es ist sestgestellt worden, daß von auswärtigen Firmen Käs« und Eßfette hrrgrstellt und auch in hiesiger Stadt in den Verkehr gebracht werden, dir nach der Art ihrer Zusammensetzung als Kunst» productr betrachtet werden müssen. Insbesondere gilt dies von Käsesorten, die aus Magermilch unter Zusatz von der Milch fremden Fetten hergestellt sind, und von Fetten, denen Oel beigrmischt ist. Das handel-treibende Publicum wird darauf hingewiesen, Laß derartige Kunstproducte nur unter der Bezeichnung Kunst-(Mar- garine-Mfe, Kunstfett oder unter ähnlichem, keinen Jrrthum erregenden Namen verkauft oder feilgehalten werden dürfen, und daß Zuwiderhandlungen auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere des Nahrungsmittelgesetzes vom 14. Mai 1879 bestraft werden würden. Leipzig, den 3. April 1895. Der Rath -er Stadt Leipzig. VIII. 1325.Or. Georgs S. Bekanntmachung. In Gemäßheit der 8tz. 2 und 7 des Regulativs für Gasrohr» leitungen und Gasbeleuchtungsanlagen in PrivatgrunLstücken vom 2. März 1863 machen wir hierdurch bekannt, daß der Schlosser» mrister Herr Jotz. Purncker, Ranstädter Steinweg Sir. 31, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemrldet «nd den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen uachgewiesea hat. Leipzig, den 4. April 1895. .. Ter Rath -er Stadt keipzt,. L. 1586. Dr. Srorgt. Wolfe. Gesucht wird der am 24. September 1861 in Nichtewitz bei Torga« ge» borene Schirrmeister Earl Otto Moritz Retuhol- Zieger, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhatten ist. Leipzig, am 2. April 1895. Dcr Rath -er Stadt Leipzig, ä. K. NI. Nr. 375ä 1037. ArmemAmt, Abth. Hrntschel. M. . Bekanntmachung. Der Vorstand der Unterzeichneten Lrtslrankencasse besteht für das Geschäftsjahr vom 1. April 1895 bis 31. März 1896 au» folgenden Herren: 1) dem Unterzeichneten, Leipzig, Querstraße 5, als Vorsitzendem, 2) Carl August Johann Buhl, Leipzig, Glockenstraße 15, III., alS stellvertretendem Vorsitzenden, 3) Max Arthur Michel» L.-Votkmarsdorf, Ktrchstraße 31, als Schriftführer, 4) Paul Felix Ulrich» Leipzig, Körnerstraße 22, Hof I., al< stellvertretendem Schriftführer, 5) Julius Gustav Hermann Blüthner» in Fa.: Otto Meißner L Co., Leipzig, Nicolaislraße 3, 6) Eugen Grimm, in Fa.: H. Sperling, Leipzig, Täubchen- weg 3, 7) Julius Maser» L.-Reudnitz, Senefrlderstraße 6, 8) michard Schultz» Leipzig, Mozartstraße 13, 9) William Steinmetz, in Fa.: Täschner L Co., Leipzig, Thomasktrchhvs 12, 10) Franz Robert Blei, L.-Neuschönefeld, Clarastrabe 28, ' 11) Carl Friedrich Vurkhar-t»L.-Reudniv, Brommesrr.s.Iv., 12) Carl Friedrich Albert Evnra-, Leipzig, Nordstr. 26, IV., 13) Hermann Oswald Krenzel, L.-Lindenau, Gundorfrr Straße 19. 14) Ehregott HeinrichHaserkorn»L.-Bolkmarsdorf, Natalien straße 22, 15) Ernst August Friedrich Garibaldi Gustav Hahn» Stünz, Grenzstraße 1, ll.» 16) Woldemar Ferdinand Hugo Herling, Leipzig, Arndt- straßr 38, IV., 17) Friedrich Wilhelm Nitschke» L.-Reudnitz, Bergstraße 15, 18) Gustav Wilhelm Ra-Ünzrl» Leipzig. Bayerische Str. 34, Die Unterzeichnete OrtSkrautencasse sungirt für ihren Lasseobezirk gleichzeitig ul» Organ der JnvaliditätS- und Altersversicherung für da» Königreich Sachsen. Da» Bureau befindet sich Leipzig, Nicolaikirchhof 2. Bevollmächtigter und Bureauvorsteher: Herr Berwaltung-director Clemens Uhlmann. Leipzig, am 4. April 1895. ie vrt-kranteneaffe für Leipzig und Umgegend, vr. Wtlimar Schwade, . Vorsitzender. s 8 .-n Nehmarkt in Pegau. Sonnabend, den v April d. I. wird Hierselbst Btehmarkt auf dem Königsplatze abgehalten. Stadtrath Pegau, den 4. April 1895. ^ Heydemann. In der Strafsache gegen die Dienstmagd Hilm« Körb» aas Gispersleben und Genossen wegen Diebstahl» und Hehlerei ist der unterm 7. Jani 1894 gegen die Ehefrau Bertha Agnes Rarkerl geborene Menzel, gebürtig aus Elstra, erlassene Steck- irief erledigt und wird daher zurückgenommen. Erfurt, den 30. März 189 Der UtttersnchtMgSrichttr beim Königlichen Landgericht. LtS-lijche Fortbildungsschule für Mädchen (ThomaSkirchhof 24). Die Ausstellung der schriftlichen Arbeiten. Zeichnungen. Kindergarten- und weiblichen Handarbeiten der Schülerinnen findet Freitag und Sonnabend, den 5. und 6. April, von 10—12 und von 2—5 Uhr statt. Zum Besuch derselben ladet im Namen de» Lehrerkollegium- er» gebenst eiu Leipzig, den 4 April 1895.vr. ck»ku. Wahlverwirrung. k Im Reichstag-Wahlkreise Eisenach-Dermbach hat heute die Probe auf daS Aeußerste an Verwirrung»- fünften stattaesuadrn. Wie immer daS Ergebuiß sein wird, e- kann in reiner Weise mehr die Scheidung der Wähler schaft nach politischen Grundsätzen kennzeichnen; ebenso wenig läßt eS sich als eine Stellungnahme des Volkes mit Bezug auf brennende Fragen der Gesetzgebung in Betracht ziehen. Die politischen Trenn- und VereinigungSpuncle waren in der ganzen Wahlbtwegung nirgend- mehr zu finden. Der Deutschconservativr Vr. Rösicke glaubte sich m der beson deren Hülle als Candidat de- Bunde- der Landwirthe hinreichend gedeckt, um alle Gemeinschaft mit dem drutschconservativen Parteiprogramm verleugnen : u. dürfen. Insbesondere hat er die beruf-ständisch« Ver tretung feierlichst abgeschworrn und sich rückhaltlos auf das dermal» geltende Wahlrecht verpflichtet. Pikanter Weise waren es die Antisemiten, die ihn dieserhalb öffent lich als den Vertreter einer rractionairen Richtung an schuldigten, woraus ihnen — von conservativer Seite — der Abschnitt 2 ihres Bochumer EinizungSprvgramm» im Wort laut vorgehalten wurde, inhalt- dessen sie selber jene reactio naire Forderung erhoben hätten. Die Auseinandersetzung ist in Flugblättern und eigens begründeten Wahlzeitungen ge schehen, so daß beiderseits ein Äbleugnen nicht wohl versucht werden kann. Wie Herr vr. Roesicke sein Verhalten in Ein klang bringen wird — einerseits mit einem offenen Brief an den Oberamtmann Oldenburg, dem gegenüber er sich als Deutschconservativer bekannt bat, und andererseits mit seiner Stellung als zweiter Vorsitzender eine- Interessenten bunde-, für den er selbst al» erster beruf-ständischer Vertreter in den Reichstag kommen will, ist ein Räthsel, dessen Lösung zum Glück nicht unsere Sache ist. Wollte man also die heute der Urne anvertrauten Wahlzettel zählen und auch wiegen, so hatte jedenfalls die cvnservativ-antisemitische Programmforderuag nach Beseitigung de- allgemeinen Wahl rechts und Ersetzung der Volk-- durch eine beruf-ständisch« Vertretung eine gewichtige, einstimmige Verurtheiluna erfahren. Aehnlich müßte in Bezug auf augenblicklich schwebend« Fragen der Gesetzgebung gefolgert werden. Für die Reichs finanzreform ist man lediglich von nationalliberaler Seite eingetreten. Dieses eminente Lebensinteresse der säunntlichen Thüringer Staaten, namentlich aber deS Großherzogthums Sachsen-Weimar-Eifenach, bat der Eonservative wie der Änli- semit geflissentlich außer Acht gelaffen. Sie hätten ja sonst auch die Mittel zum Zwecke einer Aufbesserung der einzelstaatlichen Finanzen kundmachen müssen. Aber in dieser Hinsicht hatten sie sich beide die Hände gebunden, indem sie sich um die Wette als unbedingte Gegner aller Mehrbelastung von Tabak, Bier» Branntwein u. s. w. präsentirten. Dabei is der Landtag zu Weimar soeben — der allerzwingendsten Not gehorchend — damit befaßt worden, einen neuen Tarif der Einkommensteuer einzuführen, der schon bei 100—300 Ein kommen eine Belastung schaffen soll' Aber noch spürt ja die Bevölkerung solchen Druck der direclen Besteuerung nicht, noch konnte man sich »volkSthümlich* geberdrn und ganz wie Eugen Richter gegen alle „neuen Steuern" sich anstemmen. WaS hinwiederum keinen, weder den Conservativen noch den Antisemiten, binderte, den Lehrern, mittleren und kleinen Beamten bessere Besoldung zu versprechen und zwar mit dem Hinzufügen, daß nur die Nationalliberalen ein Hinderniß für die Erfüllung diese- Versprechens wären! Noch mehr mußte r- interesstrrn, das Verhalten der Eonservativen zum Cent rum und speciell mit Bezuj auf die Umsturzvorlage kennen zu lernen. Sehr einfach DaS Centrum batte aus Dankbarkeit dafür, daß Herr Caffel mann für den Iesuitrn-Antrag gestimmt hat, einen eigenen Eandidatr» nicht ausgestellt, sondern im Stillen für den volkSparteilichrn Eandwaten gewirkt. Andererseits befanden 7'L'l.vÄ^ muthmaßlich am liebsten würden, darüber im Zweifel war, welche- wohl d,e eintragl,^ ic politisch- Weisheit sein möchte, bat wanemack V-« - semitrn zum Vorb.ld genommen. ervativen nachgaben. desto wnter Mrmttn d'. Ant sem.l n vorwärts, und »S ist gar mcht zu bestreiten, day di« letzte trotz allem Nachahmuug-ris-r der ^nservatwrn doch cmen beträchtlichen Vorsprung behalten haben. Die g tttz Atlaten der Antisemiten auf daS conservative i.agrr erschwert ^ dnrä/d^Wäb^'r ^beh^ beantworten zu lassen. Der übernehmen. Da-'ReichSversicherungSaM bat über den Antraa aeritld rusehen- in- Hintertreffen, wenn auch nickt Umfang, in welwem von diesem Rechte seiten- der Berufs verkannt werden konnte, daß die zu vrn binübrrgetretrnrn größeren Besitzer, Pächter us selbst jenen Antrag al- den Bew-ggrund aUtr Ag'lUät empfanden. Die Wähler aber, di« den Antisemiten und Konservativen zugelaufen sind, haben meiner Verwirrung und Kirrung ehandelt, daß man tbre Stimmen ebensowohl für dre fort . ...7. Barte,- Bekanntmachung. Auf Antraa der Erben des Tischlermeisters Joseph Eduard Möchel in Gnmma soll da» zu dessen Nachlaß gehörige Hau»» grundftück, Br.-L^Nr. 7, Nr. 50? de« Flurbuch». Folium 5 de» Grund- und HypothekenbuchS für Grimma, weiche- ortsgerichtlich ohne Berücksichtigung der Oblastcn auf 5500 >l> grwürdert ist, durch da« Unterzeichnete Amtsgericht Mittwoch, den 1. Mai 1885, Rachmittags 4 Uhr au Gerichtsstelle öffentlich und meistbietend versteigert werden. Die Berstrigerungsbedingungen sind an der hiesigen Gerichts» toset augeschlagen. Grimma, am 1. April 1895. Da- Königliche Amtsgericht. Forkel. Hfh. zu stellen hat, von den LandeSbehörden mit thunlicker Be schleunigung beantwortet werden, lieber die Besorgung der siir die Zählung nötbigcn Drucksachen, die Termine der Einlieferung der Zäblungssormulare und darüber, welche LandeSbehörden zur Erledigung der Anfragea und Rückfragen verpflichtet sind, wird dir Landesregierung sich mit dem kaiserlichen Statistischen Amt verständigen. Die zur Aus führung der Zählung weiter erforderlichen Verordnungen und Bekanntmachungen sind von den Landesregierungen zu erlassen und sammt den in Anwendung kommenden ZählungSformularen nebst den zugehörigen Anweisungen dem Reichskanzler (Reichsamt deS Innern) b,S znin 15. Mai 1895 in je zwe, Abdrücken mitzulheilen. . A Berlin, 5. April. Durch die mit dem 1. Irrnuar 1893 in Kraft getretene Krankenversicherung-Novelle ist den BerufSgenossenschaften daS Recht ertbrilt worden, auch während der Carenzzeit in Erkrankung-fällen, welche durch Unfälle hervorgerusen sind, da- Heilverfahren zu 8 üderhaupt nicht um die ultramontanen Stimmen zu bemühen, alle Intimität seiner Partei mit der klerikalen Seite abzu- streiten und sich namentlich al- entschiedener Gegner der Umsturzvorlage zu erklären. Also müßte au- dem Wahlergebnis, wie immer es aa-fällt, weiter gefolgert werden, daß da- cooservativ-klerikale Compromiß betreff- der Umsturz vorlage einem vernichtenden BolkSurtheil au-gesrtzt gewesen wäre. Denn di« EentrumSwählrr haben ja für Caffelmann Parteibrfehl erhalten, so daß nicht eine einzige Stimme zu Gunsten jene- EompromiffrS in Anspruch genommen werden dürfte. So viel von der politischen Haltung de- Eandidaten nS» genoffenschaften Gebrauch gemacht worden ist, eine Statistik veranstaltet. Auß derselben geht bervor, daß schon im Jahre 1893 von den gewerblichen BerusSgeuoffen- schäften 38 in rund 2250 und von den landwirtb- schaftlichen 16 in 253»»Fällen das Heilverfahren während der Carenzzeit übernommen hatten. Es ist aliv nicht zu verkennen, daß mit der in Rede stehenden neuen Bestimmung de- KrankenvtrficherungSgesrtze» e,nrm Bedürfnisse entsprochen ist. Allseitig wird von den Berufsgenoffeaschaften anerkannt, daß bei schweren Verletzungen durch eia thunlichst sofort nach dem Unfall eingeleitetes intensive-, wenn auch kostspieliges Heilverfahren die Erwerb-fähizkeit der Verletzte» weit schneller und nachhaltiger als bei der gewöhnlichen Arankencafsen behandlung wieder hrrgrstellt wird und daß insbesondere bei Knochendrüchrn und sonstigen Functionsstörungen einzelner Glieder durch eine rechtzeitige d. h. im direclen Anschluß an die Heilung vorgenonunene medico-mechanische Nachbehand lung die Verletzten viel früher al» sonst ihrem Berufe zurück- gegeben werden können. Eine Reihe von gewerblichen und laudwirthschaftlichen BerufSgenossenschaften führt nur noch Klage darüber, daß die Krankrncassen, abgesehen von den größeren Brtriebskrankencassen, die nn KrankenversichrrungS- gesrtz vorgeschriebenen Anzeigen tbeilS gar nicht, theils »er- jpälet erstatten. Es darf jedoch angenommen werden, daß di« Krankrrcaffen, je mehr die Berusögenoffenschaftrn von dem Rechte, welches ihnen das Krankenvrrsiöherung-gesetz gewährt, Gebrauch machen — und im Jahre 1894 soll die- schon m einer noch erheblicheren Anzahl von Fällen geschehen sein — wegen der darau- für sie entstehenden wesentlichen Entlastung mit der Zeit im eigenen Interesse die Aazeigeu rechtzeitig erstatten werden. Bei der Wichtigkeit übrigens, welche eine gedeihliche Entwickelung der Angelegenheit sowohl für die Verletzten als auch für die Brruf-gmossrnschastrn hat, hat daS Reich-versichrrungSaml die Vorsbände der Letzteren er sucht, bis ans Weiteres alljährlich bei Einreichung der Reck- nungsrrgebniffe über die erzielten Erfolge und gesammelten Erfahrungen Bericht zu erstatten. V. Berlin, L. April. (Telegramm.) Ueber den Tag der Rückkehr des Kaiser» au- Kiel sind noch keine Bestim mungen getroffen. — Der Ober-Hof- und HauSmarschall Graf zu Eutenburg hat sich nach Kiel begeben. ^ Berlin, 5. April. (Telegramm.) Der „Reichs anzeiger" meldet: Anläßlich der Frier des 80. Geburts tages des Fürsten BlSmarck gingen dem Kaiser zahl reiche Huldigungstelegramme von Festversammlungen und Vereinen, von städtischen Behörden und einzelnen Personen zu. Der Kaiser nahm diese Kundgebungen, deren Beantwortung einzeln unmöglich ist, mit Genugthuung auf und gab feine Freude über diesen Ausdruck patriotischer Ge sinnung zu erkennen. (ES wäre zu bedauern, weun der „Reichs anzeiger" verschwiege, daß die meisten jener Huldigungstele- gramine auf die EntrüstungSdepesche deS Kaisers an den iürsten Bismarck sich bezogen. Durch eiu solche- Verschweigen könnte den Versuchen de- Eentrum-, sein Verhalten am 23. Marz al» vergessen und jene Depesche de« Kaisers als von ihm bereut hinzustellen, nur Vorschub geleistet werden. D. Red. d. Fripz. Tagebl.") (-) Vrrltu, 5. April. (Telegramm.) Wie dem „Berl. Loe.-Anz." berichtet wird, veröffentlicht ein Pariser Journal eine angebliche Unterredung zwischen seinem Berliner Corr« spoudenten und dem Reich-tagspräsidenten ». Vnul-Veren- der§ über die „jüngste Krisi-". Nach diesem Berichte soll Herr v. Buol gesagt haben, das Ganze sei mehr eia Miß- verständniß al» ein Conflict gewesen. Auch da» Centrum er kenne das große deutsche Genie de» Fürsten Bismarck qn, man habe aber diese Fraetion in unhöflicher Weise aufgefordert, sich an der ÄiSmarckfeier zu betheiligen, und habe auHer^m aus der Feier eine Demonstration im Sinne der Sanctiomrung der Bi-marck'schen Gesammtpolitik machen wolle». Dessen habe sich da« Centrum geweigert. Der Gedanke, von dem Galadinrr im königlichen Schlosse fern zu bleib«!, sei aus geschloffen gewesen. (Wir berweifeln, daß Herr v. Buol in diesen, Sinne sich geäußert habe. Denn wenn wirklich das Centrum in unhöflicher Weise zu einer Betbeilhaung au der BiSmarckfeier aufgefordert worden wäre, so hatte es sick direct gegen diese Unhöflichkeit wenden, nicht aber dieselbe ckkraaen V" "" dem Fürsten Bi-marck strafen müssen. Uebrigeri-S . Statistische hat Herr v Levetzow. der sick gegen kn.» C.ntrum nie unhöflich benommen hat, diese» am 23. März mit aeyanvett, van man rorc vnnm,«» --- . schrittliche, wie für die antisemitische oder cdnservaktvt patter olitik in Anspruch nehme« könnte, wenn dre wittbschaftl'chen nlerche» sich ««»scheiden ließen. Aber auch m Hm- t ist nicht» weiter zum Ausdruck gekommen, als daß der uer die Nachwehen der Dürre von 1898 und dw Wirkungen der niedrigen Getreidepreise seit N.» Jahre« auf» Härteste empfindet. Man behaupte nur nicht, daß nun em entsche,dru- des Wort über die Mittel der Abhilfe gesprochen sei. Wenn man zehn Wochen lang durch Agitatoren jeden Ranges dir Wähler derart bearbeiten läßt, wie es diesmal geschehen, und so viel Papier und Druckerschwärze verbraucht, daß in den letzten Tagen sogar die fortschrittliche Drucker«, in Etsrnach von den Conservativen mit in- Brob gesetzt werden mutzte, dann weiß der Bauer überhaupt nicht mehr, wo rhm der Kopf steht. Deutsches Reich. 8.0. Berlin, 5. April. Nach den in der letzten Sitzung de- Bundesrath- genehmigten Bestimmungen» betreffend dir Vornahme einer Berus»- und Gewerbezählung, findet diese in Verbindung mit einer Aufnahme der land- und forst- witthschaftlichen, sowie der gewerblichen Betriebe am 14. Juni 1895 statt. Die Zählung erfolgt gemeindeweise. Ihre unmittelbare Ausführung liegt den Gemeindebehörden ob, welche, unter ihrer fortdauernden Beraatwottlichkeit, dafür eine besondere Zählungscommission (in großen Ge meinden auch mehrere ZLhlungS-Cvmmissionen) einsetzen können. Soweit möglich, sind freiwillige Zähler heran- zuziehen. Die Angaben find von den einzelnen Haushaltungen durch Eintrag in dir Zählungsformulare zu machen. Die Pflicht der Angabe und de» Eintrag- liegt den Hau-Haltungs Vorständen, al< welch« auch einzeln lebende Personen mit b« sonderer Wohnung und eigener HauSwirthschaft gelten, für die Gewerbebogen den Betriebsinhabern oder deren Vertretern ob. Aushilfsweise kann der Eintrag auf Grund der ge machten Angaben vom Zähler bewirkt werden. Bei der Zählung kommen folgende Drucksachen in Anwendung: l. die HauShaltungSliste, II. die Landwirthschaftskartr, HI. der Gewerbebogen, IV. die Anweisung für die Zähler, V. vie Controlliste, VL die Anweisung für die Gemeindebehörden, VII. der Gemeindebogen. Für diese Drucksachen werden Muster gegeben, welche für die Ausführung der Zählung hin sichtlich des Inhalt- maßgebend sind. Redaktionelle Aende rungen, sowie die Aufnahme von Zusadsragen seitens der Landesregierungen für deren Zwecke sind zulässig. Die Landesregierungen werden thuuUchft darauf Bedacht nehmen, daß Veranstaltungen, welche den Stand der^ ortsanwesenven Bevölkerung vorübergehend wesentlich ändern können, wie öffentliche Versamm lungen und Feste, Jahr-, Kram- und Viehmärkte, Truppen märsche und 'Verlegungen, Gerichtssitzungen u. s. w-, zur Zeit der Zählung nicht stattfinben. Bestimmungen über die Bearbeitung de» ZählungSmatrrialS zu statistischen Ueber- sichten bleiben Vorbehalten. Di« Herstellung der Drucksachen und die Bearbeitung de» ZählungSmaterial« für die einzelnen Bundesstaaten wird, je nach Entschließung der betreffenden Landesregierung, entweder durch eine Lande-b,Hörde ober durch das kaiserlich. Statistisch« Amt bewirkt Im ersteren Falle wird den Bundesstaaten für die Beschaffung der Druck- L"d» sLL^ung der statistisch.n^NN.Lg7n'L ^ ^ ^ 3u", 1895 ermittelten orts- 3m anderen Fallt wird die LandeSrrgir- rung dafür Sorge tragen, daß dem kaiserlichen Stalisti- ^lungSformulare vollständig, srlaen ° "chtr.ntig zutommen. auch dir An- N ""d Rückfragen welch, da» kaiserlich, Statistische Amt au« Anlaß der Bearbeitung de« ZählungSmaterial«
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