der Allgemeinheit gehört. Zurückgedrängt werden muß jede Form egoistischer Beschränkung auf Person oder Partei. Entgegen dieser Welt des Gestern steht der Gedanke der Qualität. Für den Vorahner der kommenden Zeit ist es nicht mehr denkbar, wie man sein Leben binden kann an die Zufälle des eignen Ich und des kleinen Weltausschnkttes, auf den Beruf oder Partei den Menschen stellen. Achtung gilt einem Jeden, der an einer großen Sache beteiligt ist, der gediegene Arbeit leistet. Dieser Gedanke der Achtung vor der Arbeit, die einer tut, und vor ihremWert gegenüber derAllgemekn- heit ist der soziale Kern des Qualitätsgedankens. Aus dem Oualitätsgedanken heraus gewinnen wir auch eine neue Schätzung der Menschenkraft. Wir sehen in ihr den wertvollsten Besitz eines Volkes und wünschen, daß die mensch liche Tätigkeit nicht verschwendet werde an unnütze und seichte Dinge. Wenn Sie durch die Meßstände gehen, so sehen Sie vielfach Männer, wirkliche Männer mit starken Muskeln und starkem Willen vor einer Ware papkergepreßter Zeitungsfutterale und Staubtuchtüten, die in die Hand zu nehmen, die zu vertreiben sich ein herzhafter Mensch schämen müßte. Männer, die Kraft in sich haben, die leben lind wirken wollen, verurteilt man dazu, solche scheußlichen Dinge oder gar süßliche und lüsterne Bilderchen zu vertreiben. Man denkt nicht an die Ware an sich, sondern nur an das Geld, das sie einbringt. Siegt der Oualitätsgedanke, so richtet sich der Wert des Menschen nach seiner Arbeit. Jeden, der an den herrlichen Maschinen der technischen Messe gearbeitet hat, kann ich Bruder nennen,- aber für den habe ich kein Gefühl der Verwandtschaft, der das Material unseres Landes, dasHolz unserer Wälder, das Erz unserer Gruben, das Glas rmserer Hütten benutzt, um es in Häßlichkeit zu verwandeln. Es handelt sich auch hier um Dinge des Unterbewußtseins. Die Arbeit muß einer tun um der Arbeit willen. Wenn ein Mann in Lauscha aus Glasröhren köstlich bewegte Hirsche entstehen läßt, so liegt in seiner Tätigkeit so viel Heimatgefühl, daß er schon dadurch innerlich belohnt wird und sich heraushebt über den, dem seine Beschäftigung keine Frage des Könnens und der Veranlagung ist. Das innere Ver hältnis zur Arbeit macht den Wert des Menschen aus. 12