gegen alles, was Mut und Lebenswillen in sich trägt. Freilich ist cs im Geschäftslcben vielfach so, daß man in vcrzweiflungs- voller Zeit lieber noch die kümmerlichen Triebe benutzt, als daß man auf die neue Aussaat wartet. Und dennoch müssen wir uns sagen, daß die mißglückte Briefmarke der deutschen Nationalver sammlung mit ihren Schößlingen am abgchauenen Stumpf nicht Sinnbild unserer Zukunft werden darf. Wir können nur zum Aufstieg kommen, wenn wir herzhaft und als erste in Europa die alten Stumpfe ausroden und neue Keime pflanzen. In wenigen Jahren schon ist es billige Weisheit, daß man rücksichtslos ein Ende hätte machen müssen, um als erstes Volk neu zu beginnen und so die Allssicht des Besiegten zu nutzen, »eute noch können wir uns rechtzeitig auf eine neue Pflanzung cinstellen und dadurch viel Bitteres ersparen. Der Abstieg, das Abbröckeln würde aufhörcn, das uns Tag um Tag noch tiefer hinunterdrücken muß. Wir müssen zu arbeiten beginnen mit dem Gefühl, daß wir im Dienste der Zukunft stehen. Das neue Reis aber, das wir zu pflanzen haben, lebt von dem Willen, aus jedem Material durch Kraft, Schönheit und Güte der Arbeit das Beste herauszuholen. Gute Arbeit trägt den Keim der Weiterentwicklung in sich, gute Arbeit hat die Kraft, aus sich heraus neue Tradition zu bilden. In Zeiten großen Umschwungs darf man nichts hemmen, was den Willen zur Zukunft in sich trägt. Wie wir aber, die Zeichen der Zeit erkennend, unser ganzes wirtschaftliches Leben fördern können, das läßt sich wenigstens an einigen zufällig herauszugreifenden Beispielen erläutern. Ich will aus der Fülle des Kunstgewerbes nur an Metall erinnern lind zwar auch hier mich beschränken auf Messing und Eisen. Gehen Sie durch die Messe, so können Sie hinsichtlich des Metalls geradezu sagen: Messing ist Trumpf. Sie sehen eine Fülle blinkender Stücke, die von stärkstem Oualitätsgefühl zeugen. Sie sehen die Wieder belebung eines Handwerkszweiges, der kn besonders hohem Maße als deutsch angesprochen werden kann. Vor allem erkennen Sie, daß gediegenes Handwerk nicht „Verzieren", sondern „Bearbeiten" 6