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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189504212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-04
- Tag1895-04-21
- Monat1895-04
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1895
- Autor
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Bezugs-Preis ß» Hu Hauptexpeditton oder den im Stadt. be»tn «ad den Lprortrn errichteten Aus» oavestrlle» ab ge holt: vierteljährlich ^>4.50, ves zweimaliger täglicher Zustellung in- Haus 5.50. Durch di» Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich 6.—. Direct» tägliche ikreuzbandiendung in- Ausland: mouattich 7.50. DieMorgkn-Autgqbe erscheint täglich mit Aus« »ahm«>«ch Sonn, und Festtagen '/,7 Uhr, die Abend-AuSgabe Wochentags 5 Uhr. Le-artton und Crpe-ition: Johsnnesgafie S. Die En^ditiv» ist Wochentags »«unterbrochen grdsfuet von früh 8 bis Abends 7 Uhr. Filialen: . . Co«i» Lösche, Katharknenfir. 14, Part, und Königsplatz 7. KipMtrTaMllll Anzeiger. D Politil, L««lM>»tk, Smdei». Md iz-MmE- Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reklamen unter dem Redoctionssttich (4ap- spalten) 50^, vyr den Familiennachrtchten (6 gespalten) 40 Größere Schristeu lagt unserem Preis» verzetchniß. Tabellarischer und Zissernsatz «ach höherem Tarif. vrtr«»veil«„» (gesalzt), »»r mit der Morgen »Ausgabe, ohne Postbefördsrung tio.—, mit Poslbesördrrung ^8 76.—. Annahmefchtnß für Anzeigen: (nur Wochentags) Abend-Ausgabe: Vormittags 10 Uhr. Morgen »Ausgohr: Nachmittags 4 Uhr. Bei den Filialen Annahmestellen jx eine halbe Stunde Esther. Anjei-en sind stet» an die stktzetzttton zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^188. Sonntag den 21. April 1895. Die nächste Nummer erscheint am Anzeige« für diese Nummer, welche in erweitertem Umfange nuSgegeben wird, wer en 88. Jahrgang anqenammen. Amtliche Bekanntmachungen. VeMMe Sitzung -er Stadtverordneten, Mittwoch, »en 24. April 18S», Abends «'/, Uhr, t« Sitzuna-saale am Raschmarkte. . Tagesordnung: 4. Bericht de- Verkehrsausschusses über: n. Conto 35 „Buden" de» Haushaltplanes aus das Jadr 1895; b. Eingabe des Herrn R. Lspjnski wegen Ueberlafsung eines freien Platzes zum Sammeln der Theilnehmer an einem Ausfluge am ^ 1. Mai d. I. H. Bericht des Stiftung«- und Oekonomieausschusses über: «. Reparaturen am Wehre und Wiederherstellung des Dammes der Portitzmühl«; d. Gewährung eine» Pachtzinsnachlasses an de« Pächter de» Stiftgutes Dösen. M. Bericht deS Bau», Oekonomie- und Finanzausschusses über Ankauf der Wiesenparcellen Nr. 410, 422, 426, 443 und 444 des Flurbuch» für Lripzig.Eutritzsch. IV. Bericht des Finanz-, bez. Bau- uud Verfassungsausschusses über: Conto 44 und Specialbudget „Vieh- und Tchlachthos" nebst Anhängen des Haushaltplanes aus Las Jahr 1895. V. Bericht des Oekonomie-, bez. Beifassungs», Bau- und Lösch- ausschusses über folgende Contcn des Houshaltplanes auf das Jahr 1895 rc. und zwar: Conto 12 „Anlagen" in Ver bindung mit den Mittheilungen des Rathes aus den Antrag deS Collegiums wegen Umgestaltung des Marienplatzes, Conto 14 „Marstall", Conto 16 „Rittergut Taucha", Conto 17 „Rittergut Grasdorf" rc., Conto 18 „Rittergut Cunnersdorf mit Panitzsch, Conto 19 „Rittergut Lößnig mit Zubehör", Conto 20 »Mostergut Connewitz", Conto 31 „Gut Thon berg", Conto 22 „Sonstiger Grundbesi Conto 23 „Rittergut -Stötteritz u./ „Waldung«.. - - in der Stadtflur" rc., h." und Conto 24 BejMytmachpns. Au» Anlaß der am 28, April p As., Dem Geburtstags Tr. Majestät Des Königs, in der Paulinerkirche stattfindenden akademischen Feier wird pa« vesahreu der Straße vor den» Augutteup» mit schwere« Fuhrwerk am genannte» Tage während der Stunden N°n 11—1 Uhr Mittags verboten. Etwaige Zuwiderhandlungen werden auf Grund §. 43 unseres Straßen-Polizei-Regulativs geahndet werden. Leipzig, am 18. April 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. H 2100. vr. Grorgi. Stahl. Thomasschule. Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs wird Dienstag, den 23. April, Vormittag- 10 Uhr durch einen Festactus gefeiert, zu dem ich hierdurch ergebenst einlade. Leipzig, am 20. April 1895. vr. Jungmann. Königliches Gymnasium. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs soll Dienstag, Len 23. April, Vormittags 0 Uhr ein Actus abgehalten werden, für den Herr Vr. (ZUlsser die Festrede übernommen hat. Zur Theiluahme an der Feier ladet im Namen des Lehrercollegiums ergebenst ein Leipzig, am 20. April 1895. Vr. Uleliurä Lloütvr, Rector. tlicolaigymnasium. Zur Feier des Geburtstags Sr. Majestät des König» findet Dienstag, den 28. April, Vorm. 9 Uhr, ei» Actus statt, bei dem Herr Oberlehrer vr. 4. Lauoneü die Festrede halten wird. Zu geneigter Theiluahme an dieser Feier ladet im Namen des Lehrer- collegiumS ergebenst ein ... Leipzig, den 20. April 1895. - - Conrector Prof. vr. Vedharät. , . ^7" — ' — — Realgymnasium. Der Geburtstag Sr. Majestät des Königs wird Dienstag, den 23. April, früh '/^ll Uhr in unserer Aula festlich begangen werden. Die Festrede has Herr Oberlehrer vr. llorrwaov übernommen. Zur Theiluahme an dieser Feier beehre ich mich im Namen des Lehrer-Eolleaiums ergebenst einzuladen. Leipzig, den 19. April 1895. — Prof, v. Llkttedor, Rector. I. Realschule. Zur Feier de» Geburtstage» Sr. Majestät des Königs Albert wird Dienstag, de» 23. April, früh 9 Uhr ein Schul- actN» ftattfindeo. Im Namen de- Lehrercollegiums ladet die Werth« Gönner und Freunde der Schule ergebenst dazu ein vr. k. kkalr, Direktor. "K ^ II. Realschule Leipzig-Reudnitz. (Kablgartenstraße 58). Am Geburtstage Sr. Majestät unseres Königs Albert findet Vormittags 10 Uhr in der Aula der Anstalt »ine Festfeler statt, bei der Herr Rralschullehrer Rlcklan die Rede halten wird. Alle hoben Behörden, die Elter» und Pfleger der Schüler, wie alle Freunde der Anstalt ladet dazu lm Namen des Lrhrercollegium» ehrerbietigst ein Lripzig-Rrndnitz, d« 18. April 1895. H Ab. v. Brause, Director. IN. «wischule. Zar Frier dt» Geburtstages Sr. Majestät bes Königs VON Sachsen findet Dienstag, den 23. April 1895, früh 8 Uhr ein Fcstaetns statt. Zu geneigter Theiluahme an demselben ladet im Namen de« Lehrercollegiums ein Leipzig, den 19. April 1895. k. kWeber, Director. ^ an auf- Montag, den Ricolaigymnafium. Die Ansnah«eprös»n« für di» Llassrn von Lninta wärt«, sowie die Nachprüfung für Sexta findet 22. April. Vormittag von 8 Uhr ob statt. Die Verpflichtung und »tnweisnng aller Neuaufgenommenen. aach der schon «r Ostern geprüften Sextaner, erfolgt Montag, dea 82. April, Nachmittags 4 Uhr in der Aula. Leipzig, den IS. April 1895. Conrector Prof. vr. vodkarät. Zur Feier de» GMristagc» Sr. MajeWt des Königs von Sachsen wird Dienstag, de» 23. dss. Mts., Nachmittag 3 »str ein Festmahl im Etablissement stattsindcn. - die Tafelkarten zu Diejenigen Herren, welche sich daran betheiligen wollen, werd ^entnehmen. 4 dis zum Mittag des 22. dss. Mts. in lmsercr Nuntiatur >m Rathha IS' B,,-M„ug Daselbst werden auch Bestellungen auf Ta,elplatzc angenommen, ohne vor, g können Plätze nicht belegt werden. ^ diesem Jahre be- Hierbei machen wir ausdrücklich darauf aufmerksam, daß wrr au ) sondere Einladungen nicht ergehen lassen werden. Leipzig, dm ll. Aprit ISSS. ^ der Stadt L-iPzia. vr. Georgi. ' Ib.85I. 379. )rößel. ^ Albert von durch einen Aest- Städtische Volksschulen. Der Geburtstag Sr. Majestät bes Königs Sachsen wird in Len hiesigen Volksschulen aktttS gefeiert werden. Cr beginnt in der 1. höheren Bürgerschule für Knaben l ° nkr in der 6. Bezirksschule für Knaben / " ^ ' in der 1. höheren Bürgerschule für Mädchen i in der 3. höheren Bürgerschule , um 10 Uhr, in der 2. Bürgerschule j in allen übrigen Schulen um 9 lfhr. Zur Theiluahme au demselben beehren sich hierdurch ergebenst cinznladeu Leipzig, den 81. April 1895. Die Direktoren der städtischen Volksschulen, Ovüentlioli«; üautlkIklekiansMt. 2u äsr »m viLvstLK, ützft 23. -i-pril, Vormittno-s lg vkr, im Siucls äer ^.ostnlt stnttmickslläkL Vs«I»nr1»t»L«v 8». aes ILitutg» beehrt «cb im d>amvn äes ^ lbrereoUegiuma ergekeust eioruluäen ÖnrI virector Thomasschule. Die Aufnahmeprüfung findet Mantag, den 22. April» früh 8 Uhr statt. Leipzig, am 20. April 1895. vr. Jungmann. Realgymnasium. Montag, den 83. April, früh 8 Uhr Ausnahme-Prüfung. Papier und Feder sind mitzubringen. Der Rektor. Prof. vr. Böttcher. I. Realschule, Nordftrahe 37. Montag, den 22. April, früh 8 Uhr (zweite) Ausnahme- prüsnng für die nachträglich angrmeldeten und die noch einmal zu prüfenden Schüler. Nachmittags 3 Uhr feierliche Aufnahme der neuen Schüler und Einführung aller in ihre Llassen. vr. k. kt»lr, Director- I. Städtische Fortbildungsschule für Knaben (Porkstroße 2—4.) Dis Anmeldungen neu cintretender Schüler werden von Montag, den 22. April, bis Freitag, den 26. April, im Zimmer 7 (Erdgeschoß) angenommen. Die aus hiesigenSchulen Abgegangenen haben sich Vormittags von 10—12 Uhr, die von auswärts Kommende« Nachmittags von 4—6 Uhr zu melden. In dieser Zeit sind auch die Abmeldungen derjenigen diesigen Consirmanden, die nach anderen hiesigen Schulen übertrete« oder nach auswärts verziehen, zu bewirke». Organisation der I. Fortbildungsschule: 1) Die Llassen werden gebildet nach Gewerbe, geistiger Reise und Alter der Schüler. 2) Nach dem Gewerbe hat die Schul« n. Gewerbe- gruppenclassen für Bauhandwerker, für Kunstgewerbe und Metallarbeiter, d. Fachclassen für Bäcker, Bureaubeamte, Fleischer, Kellner, Tapezierer, o. Classen für ungelernte Be rufe (Arbeit»- und Laufburschen). Unter den folgenden UntcrrjchtSgegenftänPen findet nach dem Gewerbe der Schüler »ine Auswahl statt: Gewerbekunde, Heimath- kund«, Deutsch, gewerbliche Buchführupg, Rechnen, Geometrie, Zeichnen (geometrisches Zeichnen, Prpjections- uud Fachzrichnen), Geographie, Geschichte, französische Sprache, Stenographie, Rund-, Kanzlei- und Zierschrist- Dir. L. >'tied«ter. Zweite Städtische Fortbildungsschule für Knaben. Zum Bezirke der zweiten Städtischen Fortbildungsschule für Knaben gehören die an folgender Linie liegenden und die von ihr »ingeschloflenea Straßen und Plätze All-LctpztgS, sowie Leipjig- Tonnetviy und Letptig-LStzuigr Schleußiger Weg. Karl-Tauchnitzstraße, Obstmarkt, Königs- platz. Roßplatz, Königsstraß», Johannisthal, Linnsstraße. Dis Anmclbungen neu eintretenber Schüler werden im Schulgebäube an ber Scharnhorststratzc in der Zeit von Montag, Den 22., bis Donnerstag, den 2». April b.von 10 bis 1 Uhr und von 4 bi» 6 Uhr eutgeaengenommen, und zwar am 22. und 23. April solcher au» Alt-Leipziger Schulen, am 84. der aus den Schulen zu Leipzig-Lonnewitz und Leipzig-Lößnlg und am 25. April der von auswärts kommende«. Auch hat in derselben Zeit die Abmelbnng derjenigen Schüler ,u erfolgen, welche in andere Schulen ausgenommen werden oder pzig verlassen. Leipzig, den 5. April 1895. vr. Stoorj. Städtische Höhere Schute für Mädchen, «lberlstraste 23. Das neue Schuljahr beginnt für Elaste IX—I Montag, 22. April, Vormittag 8 Uhr. für «Hasse X Mittwoch. 24. April, Vormittag 9 Uhr. Rachprüsung und »weite 22. April, vormittag 9 Uhr. Leipzig, 13. April 1895. Ausnatzmeprüfnng Montag, vr. 7Vxd»gr»w. IH. Städtische Fortbildungsschule f. Knaben «Leipzig-Reudnitz. Marschallftratze ^ und Plötze üsilich der Linie: llönigsstroße, Rvvstinve, Bnhoholl'raße bis zum Dresdner Bahuhose. Leipzig, den 18. April 1895. tze-prf. " 4. Fortbildungsschule für Knaben. Die Anmeldung der neu eintretenden IHuler erfolgt Man- tag, den 22. April, bis Mittwoch, Sc» 24. April, voruitt- tagS von 9—12 Uhr in der Expedition des Unterzeichneten Timors (Merseburger Straße Nr. 58. 3. Etage). . Der Bezirk der Anstalt umfaßt alle westlich der Weststraße ge- legeneu Straßen von Alt-Leipzig und die Stadttheile Llndenau, Plagwitz, Kleinzschocher und Schleußig. ^ Bei !>er Anmeldung ist das Abgangszeugnlß d^jeglgen Schule vorzulegen, welche der betr. Schüler bisher besucht hat. Städtische Fortbildungsschule für Mädchen (ThomaSkirchhvf A4). . Das Schuljahr beginnt für die oeueintretenden Schülerinnen der zweiten Clanen am 22. April 8 Uhr. Die erste» Classen haben um 1« Uhr und diejenigen jungen Mädchen, welche für die Cnrse angemeldet sind. Nachmittags 3 Uhr zu erscheinen Leipzig, den 18. April 1895.Vr. Jqhii. Gesucht wird der am 10. Januar 1867 in Peuschönefeld geborene Buch, Handlungsgehilfe Hermann Otto Springer, welcher zur Fürsorge für seine Familie änzuhalten ist. Leipzig, den )9. April 1895. Ter Rath der Stadt Herzig k. II. I. Nr. 3220. Armenamt» Abth. II. Hentschel. Laniß. Die städtische Sparkasse beleiht Werthpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Svarcaficn-Deputqtton. Rnd Liebknecht sprach. Wie schon berichtet, hat der Pariser „Figaro" Herrn Liebknecht durch einen ru diesem Zwecke eigens nach Char lottenburg entsendeten Mitarbeiter interviewen lassen, um aus dem Munde des socialdemokratischen Führers „Authen tisches" über den Stand der deutschen Verhältnisse zu er fahren. Und was der Interviewer von dem Manne, der nach Ansicht des „Figaro" einen ausschlaggebenden Einflug auf unsere deutschen und die ganzen europäischen Ver hältnisse ausübt, erfahren, das legt er in einem langen Berichte dar. Ob dieser in Bezug auf alle Einzel- heiten ganz zuverlässig ist. muß allerdings bezweifelt werden, denn Manches, was der Interviewer Herrn Liebknecht in den Mund legt, klingt gar zu ungeheuerlich, als daß man nicht glauben müßte, der Hörer habe den Redner noch überljebknechtet. Der ganze Oedankengang aber» der in dem Berichte nieder- grlrgt ist, stimmt so sehr mit Dem überein, was Herr Lieb knecht bei den verschiedensten Gelegenheiten dem Gehege seiner Zähne hat entfliehen lassen, daß man zu der Ueberzeugung kommen muß, fein „Figaro"-Jnterviewer habe ihn im Großen und Ganzen richtig verstanden. Es ist daher Pflicht, seine Auslassungen etwa» näher zu betrachten. Die Entscheidung de« Reichstag« über die Ehrung 80. Geburtstag bezeichnet Li.bkneckit als das bedeutsamste geschichtliche Err.aniß in Deutsch, land wahrend der letzten zwei Jahrzehnte, nicht aber darum etwa, weil die ReichStagsmehrheit sich mit derselben in den der Reichstag sich kühn, wie noch me, dem Willen des selbst entgezrngestellt. Bi-marck und einen FaustschlaA ins Gesicht versetzt babe. Die kaiserlH.'»d R.ich«i.g«m,hch.i, ib„ «Wimm",' -M- is",! 2». °L'.L LM'LULM- d.« B°» u»„»7di, Schwer laste auf den Deutschen dsp Militarismus und Kosakismus, aber die Deutschen seien Aufgeklärter -ls die Slawen- Zi, der Regierung herrsch« Anarchie, Finsternjß, Chaos, die Minister seien größtcntheils vollkommene Nulle«; es gebe wohl verständige Männer in Deutschland, aber diese würden sich unter den obwaltenden Umständen für Portefeuilles be danken. Man denke aber auch gar nicht daran, gn sie fick zu wenden. Cs genüge, ernsthaft und verständig zu fein, um beiseite gelassen zu werden. Caprivi habe die Lage begriffen und sei entlasse» worden. Es herrsche die Politik des Zickzack. Undenklich febe man von Zeit zu Zeit Hände erscheinen, um die Fäden einiger Gliederpuppen zu ziehe«, man wisse nicht warum und wie; man könne nicht errathen, wem die Hände gehören und in welchem Gehirn der Gedapke sitze, der sie in Bewegung setze. Bald zum Centrum, bald zur Richten, bglv anderswohin wende sich die Politik. Rqthsel über Rathsel! Im Reichstage, wo das Centrum vorherrsche, gehe es gerade so drunter und drüber wie im Ministerium- Die Fractionen vermöchten nicht einmal quf Kosten deS deutschen Volles sich zu verständigen. Das „Umsturzgesetz" werde vielleicht angenommen, aber so umgeäfldert, daß es für Niemand mehr gefährlich sei, freilich auch Niemand zusriedensteUe. Zum Antrag Äynitz nehme der Kaiser jeden Tag eine andere Stellung xin; derselbe sei völlig aussichtslos, kennzeichne aber vortreffljch die ganze conservative Partei, deren Ueberzeugung dahin gehe, daß jede aus den Taschen des deutschen Volks kommende Mark, welche nickt in die Taschen die Agrarier gelange, ihren Beruf verfehlt habe. Aus wirthschaftlichen Frage» sei die große französische Revolution hervorgegangen, sm werden auch in Deutschland vielleicht dasselbe bewirken. ES folgt dann ein» lange Reihe grober Schmähungen und Verleumdungen gegen Bismarck, welche in den Ohren eines Franzosen ja schon geklungen haben mögen, mif denen als eselerregend für Deutsche wir aber unsere Leser ver schonen'wollen. Genug, daß dem großen Kanzler nur der Anspruch auf den einen Titel „Organisator der Unordnung" gelassen wird. Der Herrschaft Bismarck s, welcher die Mon archie entwurzelte, folgte, nach Liebkneckt, eine andere Anarchie, eine Politik, welche sich wie eine Wetterfahne nack allen Windrichtungen dreht. Zwischen dem deutsche» Volk und dem Kaiser besteht, so führt Herr Liebknecht weiter aus, per Kriegszustand; der er st e Kanone« schuß jn diesem Kriege, zugleich das Tpdtengelaute für die Monarchie, war jene Reichs- tagSabstimmung vom 23. März. Der Kaiser sec heftig, er werde nicht durchsetzen, was er wolle, er werde keine Panzerschiffe bekomme» (die Worte sind im „Figaro" durch den Druck hervorgehoben!), ob er es aber wagen werde, den Reichstag aufzulösen, sei trotzdem zweifelhaft. Das all gemeine Stimmrecht aufzuheben, was noch vor einigen Jahren möglich gewesen wäre, sei heute ein Ding der Unmpalichkeit, denn, ruft Liebknecht: „Wir sind heute zu stark, wir fürchten einen derartigen Mißbrauch der Gewalt nicht mehr, seine Folgen wären für die Regierung zu gefährlich." Ein auswärtiger Krieg, als Ableitung für die inneren Schwierigkeiten, sei unwahrscheinlich, Frankreich sei zu stark und dix Stimmung in Deutschland mache einen solchen Aus weg unmöglich. Der Kgmpf werde ein innerer bleibsn und sich hpffentlich friedlich und gesetzlich erledigen. „Wir Demo kraten wissen, wohin wir gehen sind was wir wollen; unsere Gegner wissen es nicht." „Auch der Militarismus ist uns nicht mehr furchtbar; eine kleine Söldnerarmee wäre uns gefährlich, dip das ganze deutsche Volk umfassende Armee flößt uns keine Furcht ein, und die Ausschließung der Socialdepiokratie aus ihr ist eine Unmöglichkeit. Um es nochmals kurz zu sagen: das Votum des 2:1. März besagt, daß Bismarck uns nichts mehr Hilt, daß das Reich uns nichts mehr gilt, daß für uns allein Deutsch land und der fouveraine Wille deS deutschen Volkes in Betracht kommt. Ist der Kampf unvermeidlich, wir sind bereit? Wenn es Herrn Liebknecht darum zu thun war, jenseits der Vogefengrenze die Vorstellung wachzurufen, daß da« deutscke Reich unmittelbar vor dem Zusaminenbxuche stehe, so konnte er sich nicht wohl ander- vernehmen lasse«, als er es in Wirklichkeit gethan hat. Denn, mag er nun pyn dem ReichS- tagSvotum des 23. März sprechen oder seinem fanatischen Bi«marckhaffe freien Lauf vergönnen, oder den jetzigen Zu^ stand der inneren Politik als „anarchisch" schildern und den allgemeinen Zusammensturz alles Bestehenden proclainiren, mit der Sache des souverainen Volkes als Siegerin auf den Trümmexn d?« Reiche« und der Monarchie: iMMr läßt er ans die Phantasie der „Figaro" - Leser das Bild einer in nächste Nähe gerückten Katastrophe wirken, mit dsr Sociat- dempkratie als per lachenden Erbin. Diese Perspective hat die Eigenschaft, den Franzose« nicht minder zu gefallen als dem Herrn Liebknecht selber, nur mit dem Unterschiede, daß die Franzosen dock wohl etwas weiter denken als ber deutsche Eocialistenführer. Dieser concentrsrt alle Kraft des Wollen« und des Hoffen«, deren er fähig ist, auf den „großen" Moment, da die jetzige Staats- und Gesellschaftsform in Atome zerstiebt sein wird. Auch in Frankreich wünscht man nicht- sehnlicher, als die Verwirklichung der Liebknecht'schen ZukunftSpläne, aber nicht, um später tu» deutschen Zustände sich selbst zu überlasse», sondern um di« in den Jahren 1870/71 ausgelaufene Revancherechiiung in einer den französischen Volksinstincten am ausgiebigsten zusagenden Weise zu begleichen. Mao kan» den Deutschen nicht beikommen, so lange sie in der Rüstung ihre- nationalen Gedankens und ihrer nationalen Webrkrast unangreifbar dastehrn. Deshalb setzt man seine Hoffnung auf die bewußten »per unbewußten Bundesgenossen, die als geschworene Gegner deS nationalen Prineips uqd des „Militarismus" in agitatorischer Weile ihre untergrabende Maulwurssthätigkeit ausübe«, dcs di» Fundamente des Reich« so morsch geworden sind, daß sie mit geringer Äeibilf« von außen in sich zpsammenberchen. DaS ist di« der deutschen Socialdemokratie im französischen ActionSprogramm der
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