[eLt 3 ^ r 165 — GRAVIRUNG. Siehe die Beilage: Statue, Gravirung von Ed. Lang. Auch die Gravirmanier ward von Senefelder bereits vor Schlufs des vorigen Jahrhunderts geübt. Während fie allmälig im Kunftfache dem Kupfer- und Stahlftich den Vorrang einräumte, hat fie auf dem Gebiete der Schrift eine hervorragende Stellung fich zu erringen gewufst. Die Verviel fältigung einer Gravirung durch den Umdruck hat aufserdem noch zu ihrer gröfseren Verwendbarkeit wefentlich beigetragen und findet man daher diefe Manier in allen lithographifchen Anftalten, mit alleiniger Ausnahme der fpeciell für Oelfarbendruck arbeitenden Inftitute, vertreten. Ihre Wichtigkeit für merkantilifche Arbeiten ift eine fo grofse, dafs fie darin erfolgreich mit dem Buchdruck concurrirt, den Kupferftich aber fall ganz befeitigt hat. Auch für die Kartographie ist die Gravirmanier von hervorragender Bedeutung; der überwiegend gröfste Theil der exiftirenden Atlanten wird auf litho- graphifchem Wege erzeugt, da nicht nur der Stich einer Karte in Stein leichter und fchneller von Statten geht als in Metall, fondern auch durch Benutzung des Ueberdrucks die Originalplatte gefchont wird und die Anzahl der Abdrücke daher unbefchränkt ift. Für ganz zarte Schriftfachen und namentlich für das Graviren mittelft der Liniir- und Relief-Copir-Mafchine ift feit langer Zeit bereits der Diamant in allgemeine Anwendung gekommen, da er die feinften Linien hervorbringt, aber dennoch tief genug in den Stein dringt, um einen reinen und fcharfen Abdruck zu geftatten. Für feinere Wechfelformulare und Werthpapiere ift der Diamant und die mit ihm in Verbindung gefetzte Mafchine faft unentbehrlich geworden. Auch laffen fich derartige Arbeiten Umdrucken. J nj