RADIRUNG. Siehe die Beilage : Senkfei.DF.r’s Geburtshaus in Prag. Die Radirung auf Stein hat im Allgemeinen keine fo grofse Aus breitung gefunden, als fie es verdient. Zum Theil mag dies an den mancherlei Zufälligkeiten liegen, welchen diefe Manier auf Stein mehr unterworfen ift, als diejenige auf Kupfer. Ebenfo fpielt die Befchaffenheit des Steins und vor Allem der Aetzgrund, den nicht viele Kiinftler zu bereiten verliehen, hiebei eine grofse Rolle. Wo man aber das Aetzen gründlich übt, da laffen fielt fehr fchöne Effecte erzielen und namentlich find zarte Parthien auf diefe Weife leichter und fchneller herzultellen, als durch die Gravirmanier, welche fehr leicht den Eindruck des Harten macht. Senefelder’s Handbuch, Seite 328, fägt uns darüber: »Hier werden die Linien einer Schrift oder Zeichnung nicht wie bei der Gravirung durch den Druck der Hand, fondern durch Hülfe des Scheide- waffers oder einer andern Säure in den Stein gebracht, und beim Zeichnen nur fo viel Gewalt angewendet als nöthig ift, den dünnen Firnifs zu durch brechen, mit welchem die Platte bedeckt ift. Diefe Manier geftattet daher eine gröfsere Freiheit in der Art, die Nadel nach Willkür hin und her zu führen, und eignet fielt befonders zu Landfchaften, fo auch zu Zeichnungen in Rembrandt’s Manier. Sie kömmt in Anfehung der Behandlung fowohl, als im Effekt den radirten Kupferftichen ganz gleich, und hat überdies noch das eigene Gute, dafs man durch ein ftärkeres Aufdrücken mit der Nadel während des Zeichnens die Linien allntälig verftärken und fchon ein wenig einfehneiden kann, fo dafs fie nachher durch das Aetzen beträchtlich breiter werden, was beim Kupfer fich nur fchwer oder gar nicht thun läfst. Diefer k j n_3 G]