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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.05.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950518014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895051801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895051801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-18
- Monat1895-05
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dckKRgP«tz)LOlP I«»g -I ü»7>. LkeMsuewUnsiMtzeeefchesutGakchmAAns» «>»!» Red«rtto« «H Lr-e)Ws»r HstzM»s,,ch» «. Ffffütr»! Vit» «sNV's S^khF. Msß» d«OX NKWUk1ukI»Itt>Wt 1, !?M>?m^ »RckMdlatz -. KimtzerIagebM Anzeiger. Organ fiir Politik, Localgeschichte, tzandtls- und Geschäftsverkehr. AnzeigeN'Preis die 6 gespaltene Petitzelle 20 Pfg. Reelame» m»tw R«Iktz>M»nsstrlch (4go. spatbra) svch, »« de» tzumtltennachltchten (ö gespalten) 40/E. höh««» (geftlzt). «,r «tt h« »raen-Au-ae»«, ohne PoftsefsMmmg 1—. »»» Pvstbesörder«, ^g 70^-. AtmahMfchluß str Akyet-r«r (»ne Wocheutags) Abend-Ansgab«: Ivrnttttag« 10 Uhr. Marge n-An-gab«: Nachmtttags 4 Uhr. Bet w» FUtale» »nd Nun ab niest, llen j» »ine halt« Vtnnbe früh««. NuzstMA find stm» au bft GtzPsDM,« za richten. Druck nud Inlag »„ lk. Pol» ln Lelpzig. ^S24t. Amüiche Bekanntmachungen. DsrßenmaE. ^«L LM7MLLL7L lNLV G»««abe»d dm 18. Mai 1895. 8S. Jahrgang Leipglg. am 15. Mai ISS». »er «attz »er Itadt Letpzta. M« vr. Georg!. Sekanntmachung. «che. Gefthästsstele nnser« Wafferwerks - verwultuug in «ienbnttz, M«rgar«ttzr»-Stra»e Ir. 8 bl»ttt Wttttwoch, tze« >>. »tese» Monats der Rämn» für den verkttzr mit dem Publicum Ia. Leipzig, de» IS. «ai 1S95. LI«. »er Math »er Stadt Seisri^. vr. Seorgt. tchorius. Wiesen- und Wal-gräserri-Derpachtuug. Moutug» »m >7. Mat ». Ls.» sollen im Korstrepi vurguiw die Walduräferet» sowie ea. 5V« da Wiese« ans dt« 9 Jahr» LSVS bis ISS? «Ute» den 1« Termine noch Näder t»r«»nt »» mach«»«» Bedingungen. und »egen sasartt»« vr-ahtuns der Pachtsumme nach dem Zuschlag« parcellenweije meistbietend rer» pachtet werden. Zusammenkunft: 1) Vormittag- 9 Uhr an der verjchtosseney Brück« und 2) gegen V,l i Uhr an der Üentzsch-Sahreaer Brücke. Leipzig, am LS. Mat 18SS. »e» «at»» Karstdepatattsu. herechtitztra Interessen abgesehen, die Landwirthschaft »der doch «ine» erheblichen Lruchtheil von Landwirtben zu benach- »heilig«. Der dem Reichstage vorliegende Entwurf ruft gerade aus diesem GesschtSpunct die schwersten Bedenken wach, was die Annahme nahetegt, di« ihm zu Theil gewordenen unterstützenden Unterschriften seien in der Absicht gegeben, dt« Frag« an der Hand spertelle» Vorschläge zur grUnvUchstrn Ertzrternag ,u bringen, st« bedeuteten ab«, kein,-weg- di, Zustimmung z» de« Wanzen. Diese vermuthung drängt sich um so stärker auf, als die Tovistcirnng de- Entwurfes von Dallwitz und Genossen unbrauchbar ist. Anzurrkennen ist, dag die Vorschläge von der Besteuerung der Margarine Abstand nehmen, die theil« mit hoben, theil« mit niedrigen Lätzen oft angeregt worden ist. Dies« Enthaltsamkeit kann »er Undesangrahrn drr Prüfung nur zu Statten kommen. Zwar wird in einem Theite der Presse anstatt der vermuthtich schmerzlich vermißten Ver- theurrung der Margarine di« .^Verekelung" de« Speisefettes de« kleinen Mannes, di« der Entwurf angeblich dadurch beabsichtigt, baß er das Färben der Margarine untersag», ia de» Vordergrund gestellt. Allein diese» ästdetischea Stand» punct dürften sich di« Massen der Verbraucher schwerlich an» eigne». Margarine bietet keinen ekelhaften Anblick, sie siebt jeden» falls appetitlicher aus, als Austern, deren Genuß man in den -reisen, deren Organ« sich zu Ritter« der eulinarischen Schönheit auswerf««, nicht verschmäht. Das Verbot des . . _ ^„».„ikikche Br-1 am Mittwoch, sondera erst am Sonnabend, 25. Mai, maßregeln beizuwohnen. Der betreffende charakteristtsch- ,,^t. schluß lautet: . _ , Kiuttoart saßt, elnstlmmi, I v. Verltn, 17. Mai. (Privattelegramm.) Der Zorn „Der Au«lüub deStn ÄI p,„tk«le« über di, de, der Umstnr-oarl»^ erlittene den Belchlu». vel oer moraigen T>»u » « ^ Di« I Enttäuschung treibt immer neu«, sonderbarere Vlüthen. Äm V«lk«partrt kann ^ gitdertzallesaalk^ detandet !rath?" und diesem vorgehatten, er habe di« Vorlage ge- solcher sich ln der Bernuigerung b»» ^ ^ nicht euijmnlichrn." . . Beschluß natürlich billigt, sich selbst vollständig zu ».versprechen. Da« Blatt schre.vi nämlich: "'Vst rlcht.g: derAederkran, «s'L-n"°°7ch°^e ^ LZ. ÄAr.^ü7g und kann mlt^nrn Räuml«chk»itrn machen, was er wlll» wen denn der Bunde-rath elgeatllch de er sich aber ans den sormale« Slkch««standpunct slellt, braucht sch I Denaturlrung de« Biehsal»«« und ähnliche , nicht»> oen-undern. wenn th« mit »«>» Man darf bet der Sache das «m, nicht «egessea. aß« gemessm da» d« Boykott ^-/'"erklärt es sÜr richtig, wenn der räumen macht, was er will — mithin vom Liederkran» ausgl Also: Di» »Franks. UckMLNSSL,-°ck Ä «m. st. I °'° L Lekanntmachung. Di« Holddfiasltrrun, de, Ittz»«t«st.»Itratze, von dir Zeitz« bis »nr Fürsten - Straß«, soll an «ine, Unternehmer Verduns«« werden. Dt« Bedingungen «nd Unterlage» für dies« Arbeit Uwe» in »ns«r« Liesban-Verwaltung, Nathhnu», L. Ob«g»schoß, Zimmer Nr. SS an« und können dort eingesrhen oder gegen Entricht»»- von so >4, dir anch in Briefmarken Sngesendet werden können, ent nommen werden. »«»»vw? Bezüglich« Angebot« find »«rsi^rlt «nd Mit d« Aufschrift 1 möglich . . «.Volttzfiafternng der »tdonw». Strafte" j kleinster «riebe, tn^de«. oben Hezeichneten Seschästtzdyni« 2ä. diesev Mouat», 5 Uhr Nachmittag« «iuiureichen. D« Rath behält sich da« «echt vor.^nmtlich« Angebot, abzutehnen. Leipzig, de, IS. Mai 1SS5. De« Rattzes »er Stadt Leipzig ea»e»d IM Mi»d»k>» tzr d.» „im »!»«ld,u« MI. «>! -I-I'ln-N den Vortheil, daß er »icht »n d,e Lage kommt, Margann« j als Butter zu erwethen «nd zu bezahlen. -au« dies« di« Brschaffeaheit der Margari«« betreffend«! Bestimmung a«f Zustimmung rechnen, so begegne» die Vor schriften des Entwurfs, wonach alle Betriebe, di« Butter, Butterschmalz Schmalz, Margarine, Kunstfette oder -Ls« für den verkauf Herstellen, bet der Ortspolizribehörde angemeldet «nv von dieser einer ständige« sanitären Ueberwachung unterzogen werde« «äffe», unüberwindlichen Bedenken.I Die Eoatrole der Margarmrfabrikrn ist vielleicht zweck mäßig^ die drr gr^ea Butterrrzengungsanstalte» vielleicht I ab«, die Stellung unter Polizeiaufsicht auch der boycottirt worden sind. Wie warm muß die Zuneigung der Franks Zta." zu den Socialvemokraten sein, wenn selbst ihre d. h^ der .F. Z.", von der Natur formalistisch ver anlagten G?lehrten den .formalen Rechtsstandpnnet" ganz zu übersehen belieben! «. Verlt«, N.Mai. Das Attentat, das das Lentruv, mit der kleritalistrteo Umsturzvorlage auf d„ Freiheit »ersucht hat, ist kaum abgrwenvet, und schon sieht man die Demo kratie wieder als den treuen -necht des Ullramontanismn« sich gebärden. Nachdem Herr Richter in der freisinnigen Zeitung" förmlich um Entschuldigung gebeten, daß er für dt, Beibehaltung de« -an-rlparaaraphen gestimmt hat, macht «r Tag für Tag den eifrigsten vtrthr.diger drr L.ntrnmspolitit 1°. »144. Straszrudaudeputatio». Lrkanutmachvng. Dir Umpflasteruag «ine, Streck« der Sebastian Bach-Straß« soll an eine« Unternehmer verbnnge« werden. Li« Bedingungen für dies« Arbeit liegen in «nserer Liefban- verwaltnng, mall,hau«, 2. Obergeschoß, Zimmer Rr. LS a»«»»d tönneu dort eiugesehea oder -ege» Eutrtchtung von Ü0 ^ dt« anch in Briefmarken etngesrndet werden können, entnommen werde». Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift „Smpflafteruus »er Sobafttau Vach-Stratze" versehea in de« oben bezeichnet«» Geschäftszimmer bis >«n! LL. ds«. Mts^ » Uhr Nachmittag« «luznreichen. Der Rach behält sich da« Recht vor, sämmllich« Angebote ad-^ »uleüneu» Letpzts. den 16. M«tt 1SSS. De« Ruthe» Per Stutzt Leipztu la. 214». Straßendaudrputatloir. Lekauntmachung. Die im Lounewitzer Reviere im sogen. Pfurrßolze vor der weißen Brücke an der Lounewitzer Lim, gelegene Luche soll an«- gefüllt wmden. Asche, Ausfchuchtuussertze »hne Swine, Däuser, Kehricht nnd Schur«» ksnne» bah« bis ans Vetlrrrs dort ' getaden werden. Für jede« Lspännlge Ander wird eine Entschädigung von 80 >4 gewahrt. Dagegen Ist dl« Ablagerung von andere» Abfälle» Mid Mute« I rialie» aller Art streng nntrrfagt. Zuivldechandtunge» werde« so wohl an Denjenigen, di« verbotene« Material ablad««, al« anch an Denjenigen, me de» Auftrag dazu «rthettt haben, mit Geldstrafen bi« zu 60 oder Haft bi« zu 14 Tagen «ahndet. De» Anordnungen de» von nn« angrfirlltrn Aufseher« ist bettlgl. der An- «nd Abjuhrr, sowie de« Abladen« unbedingt Folgt z» leisten. Leipzig, de» 9. Mat 1895. Io. 1S7S. Der Rath per Stutzt Lelpztu. vr. Georgt.Ltz. Gesucht wich der am S Lnnl 1854 in I Curl Friedrich Bernhurtz Aus« sein« Familie anznhalte» tft. Leipzig, den 11. Mai 1895. Der Autß tzer Stutzt Le^ls. Jöhstadt geborene Zimmermon» «ftlu» »«cher zur Fürsorge für X. R. II. Nr. 600. Arme»- Amt» Atttz. Heutschel. Röber. habe«, mit ungleich stärkerer -rast. Der Entwurf enthebt Kleinbetriebe, welch« lediglich für den eigenen Bedarf er zeuge», der Anzeigepflicht und, obwohl dies aus der mangel hafte« Fassung nicht mit Bestimmtheit hervorgeht, auch der Unterwerfung unter di« polizeilich« Ueberwachung. Aber die Herstellung von Butter für den eigenen Bedarf gehört gerade in den kleine» »nd kleiastea Betriebe« zu den Seltenheiten, da Wirthschaftea dieser Art, gewann wie sie sind, den über das ganz« Jahr verthriltea Erlös aus der Butter nicht entbehren kvnnr». Di« mittleren und die Großbauern mögen mit ihren Familie» noch Butter genießen, der kleine kann und thut es »icht mehr. Er verkauft sein Erzeug- niß und verwendet im Haushalt billigere Fette, »eurrdings mehr nnd mehr Margarine. Die bäuerlichen Betriebe, inso weit sie noch Anspruch auf diese Bezeichnung haben, unter lägen demnach fast ohne Ausnahme einer Controle der OrtSpolizeibehorde, die noch weit weniger erträglich wäre, al- die Berrithaltung der Deinvorräthe in den Kellern der kleine» Winzer. Einigermaßen eorrect könnte eine derartige Ueberwachung in den Dörfern gar nicht grhandhabt werde», für die Willkür «ad Bosheit aber böte sie einen unbearenzten Spielraum. Was hier von de» Herren von Dallwitz, Plortz re. den kleine» Landwirthe« a» Belästigungen «nd wirtbschaft- liche» Behinderuage« »ugrdacht wird, hätte von dem viel beruf«««« .Berliner Geheimrath" in seiner höchsten voll«»- düng »icht erreicht werde« können. Durchaus «icht ohne Belang ist übrigens di« Thatsache, daß der Großgrundbesitzer des Ostens der Handhabung der Ortspolizei regelmäßig sehr »ah« steht, wenu er ste nicht geradezu selbst ausüdt. Di« Uederwachuug au» drr kleinste» bäuerlichen Betriebe ist zudem »icht der «mziae Punet, welcher den Entwurf von Dallwitz gerade im landwirthschaftl,chen Interesse ver- deffernngsbedürftig erscheine» läßt. Es wird weiter bestimmt, daß Butter «nd Margarine nicht in denselben Geschäfts- betriebe« verkauft werden dürfen. Was di« größeren Städte anlangt, so ist dieses Verbot social nicht unbedenklich, denn es begünstigt dort das Emporkommeu uud dir Ausdehnung von Großhandlungen. I» Keinen Orte» aber, wo der Händler auf den Verkauf vo» Butter oder am den von Margarine verzichten muß, wird rr sich für das Erstere ent scheiden, da die Nachfrage »ach dem billigeren Fette die größere ist. Die Folge Ware die Verminderung des Absatzes der laadwirthschaftlichea Erzeugnisse und zwar zum Nach theil« der klein«» öaudwirth«, di« die geringfügigen Mengen ihres Prodnctes »ur schwer oder gar uicht » die Canäle des Großhandels leiten können. Einwandfrei ist hingegen die bedeutungsvoll servirt werden, kurz, dirErntrum«partei erscheint wieder al« die »Vorkämpfrria drr Toleranz'' und sonstiger freiheitlicher Güter, al« welch, sie Herr Richter erst vor Kurzem gepriesen hat. Was sie m Wahrheit der »Bolk«- partri" werihvoll macht, ist, abgesehen von der unentbehr lichen Wahluntirstützung — für Herrn Richter g,eb» es ,m «eilen Reich« kein Mandat ohne Crntrumsalmosea d,e negative Haltung de« -lerikalismus in allen reichSpolitischen ^ .. Fragen. Dir freisinnig» Volk-Partei im Reichstage ist nichts, I sind, ist, wie die .Nordd. Allg billigt, aber .nun ist das Kind vom Leben zum Tode brfördrrt worden, ohne daß sich einer von den außer preußischen Bundr-rathsleutrn ersichtlich darum gekümmert hätte." Weiler heißt e«: „Der glänzende Durchfall einer Regirrangävorlage, dlr Zurück- stoßung de« unentbehrlich»» Lentrum« (?) «nd dt- StnschvSrung aus «ln« rtnsetttg« Lartelpolttik und LonfltctSpvlittk — da« wird Alle« „gemacht", odn» daß den nicht preußischen BaadeSrathS- , ' '' " " ,g zagrmnthet wird. La? llm über die - . .. große Lultursragen ttesfinntg zu berathen? Jetzt heißt r«, Herr Miqael wolle trotz des Scheitern« der Tabaksteuer noch de« versuch machen, sein Automaten-Gesetz zum Schluß der Session noch durchzudrückrn (??). Sollt« der „Automat" zum Schluss» dieser sonderbare» Session »och Liebe finden, so möchlen wir den Zusatzantrag stellen, gleich »ine richtige „Rrichsregirrung" um den Kanzler und den Reichsfinanz- nuatfier zu bilden nnd da« au-geblasenr Ei „Bunde-rath" - w,rfrn(I). Men» die Bundesstaaten weder I haben, mit z» regieren, so mögen sie eichStag weiß» daß er mit der Berliner „Arichsttgierung", d. h. dem preußischen Ministerium, allein zu rechnen hat." Man sieht au« diesen Wuthau-brüchra, wie tief der Schmerz über da« Scheitern der klerikalisirten Vorlage gebt. Er macht die Herrschaften nicht blo« blind, sondera raubt ihnen offenbar auch da- Erinnerungsvermögen. Der leitende Minister eine« der größeren Bunde«staatcn, Herr v. Mitt- nacht, hat, wie die ,Nat.-Ztg." in Erinnerung bringt, in öffentlicher Sitzung der Stuttgarter Kammer deutlich genug erklärt, baß die württembergische Regierung die CommissionS- beschlÜsse al« unannehmbar ansah. Glauben die Klerikalen, daß dir bayerische Regierung, die sich in ihrem Lande nur mit Mühe des Ansturms de- Ultramontamsmu« erwehrt, Verlangen trug, ihm im Reiche zur Herrschaft zu verhelfen? Oder daß vir sächsische e« that? Die Geschichte von dem vergewaltigten Vundr«rath ist rin Humbug, «icht- weiter. — Der Klottenparade von über 100 deutschen und fremden Krirg-schiffen, die am 21. Juni stattsindet, sollen nach neueren Bestimmungen di« Mitglieder de« Reichstag« und de« Landtag« uicht, wie bisher angenommen wurde, zu Wasser, sondern von einer am Ufer zu errichtende» Tribüne au« beiwohnen. — Die Nachricht, daß die Fürstin Hohenlohe, die Gattin deS Reichskanzler-, sowie deren Tochter aus dem Nationalverein zur Hebung der LolkSgesundhett" ausgetreten trotz ihre« ersten viceprastdrnten; eine Bedeutung gewinnt Herr Richter nur, wenn er sich an das Lentrum anlrhoe« darf, «nd dieses, klüger und mit weniger eitlen Führern, als Herr Richter ist, versehen, läßt sich auch gern gefallen, fvaß der Befehliger des volt-parteilichen Häufleins als General zu commandiren scheint, wo er ia Wirklichkeit nur die Rolle eine» Untervfficiers in der Reichstagsmehrheit spielt. Für de» Ultramontaaismus ist es aber »ft sehr beguem, wenn fick aebea den Steinen, di« er drr Reichspolitik m den Weg wälzt, der Führer einer angeblich demokratischen und nicht wie di« Socialdrmokratie, zugestandenermaßen reichSfeindlichr« Gruppe aufpflaazt und renommirt, daß rr de, Vater des Hindernisse« sei. Herr Richter ist «ine Figur auf dem Schach- dret, die immer zur Hand ist, wenn das Lentrum str braucht, uud die das Spiel uicht verderben kann, wenn sie von .Schwarz" nicht gezogen wird. Das Letzter« zeigte sich bei der Umsturzvorlage, wo dir Opposition der freisinnigen Volks Partei gegen die klerikalen Anträge vollständig gleichgiltig für deren Schicksal war. Und da« Erstere tritt besonders klar ia der Frag« derFinauzreform zu Tage. Ja der ersten Lesung dieses Gesetzes hatte sich das Lentrum sehr freundlich zu der Sache gestellt, Herr Richter aber sein« „große" Rede heraus- trompetet. So gilt — «nd die« gehört zu den „Imponderabilien der Politik — der schroffe „Volksmaua" writhm im Laude als der Mörder der Finanzreform, uns elbst Personen, die ihrer BerufSstelluug nach Staatsmänner sei» sollten, lassen diesen ,-Htg." erfährt, falsch. Weder die Fürstin noch die Prinzessin Hohenlohe seien jemals Mit glieder des genannten Verein« gewesen, konnten also auch nicht auStreten. — Die Sache verhält sich, meint die „Nat.- Ztg.", wohl so, daß die Leiter des „Nationalvereins" mehr fach versucht haben, die Fürstin nnd deren Tochter als Pro- tectorinnea für ihre Unternehmungen erscheinen zu lassen. In Berichten, welche anscheinend von diesen Herren verbreitet wurden, war wiederholt davon die Rede, welches lebhafte Interesse die Fürstin und die Prinzessin dem „Nationalverein" eatgegenbrächten. — Angesicht- der von Nord- und Süddeutschland ge meinsam vollbrachten Thaten, deren 25. Gedenktage in nächster Zeit bevorstehen, ist hier mehrseitig der Wunsch ausgesprochen worden, daß auch Norddrutschland sich an den Sammlungen für da« am Starnberger See zu er richtende BiSmarck-Denkmal betheiligrn dürfe, um so das Monument zu einem Denkmal der gesammten Nation zu machen. Diesem Wunsch« folgend, hat das jür di« Er richtung de« Denkmals bestehende Eomitü sich entschlossen, auch eine Anzahl norddeutscher Mitglieder zu cooptirrn. — Aus Anlaß de« Jahrestages der Aussperrung vom l5.Mai 1894 fand eine öffentliche Braurreiarbeiter- versammlung ia Keller's Festsäle» statt. Die geringe ^hrilnahmr, sowie der Verlauf der Verhandlungen lieferten den Beweis für den Niedergang drr socialdemokratischen falschen Schein auf sich wirken oder sind wenigstrn« angeurym I Brauereiarbeiterbewegung. Der Vorsitzende Wiedemann gab davon berührt, daß er «ulstanden ist. Denn das Lentrum I einen Rückblick auf den Bierkrieg uud erklärte, daß, wenn darf danach uicht »u den Neinsagern gerechnet werden, es I auch den Brauereien für ihre „Brutalität" ein gehöriger verspricht stets, sorgfältig und Aewiffenhaft zu prüfen, und f Denkzettel gegeben worden und drr Zweck ihrer Action, die schließlich nur doch ein N«in herauSkommt, ist rin un-! Sprengung der Organisation der Arbeiter, gescheitert sei, glücklicher Zufall, aber grundsätzlich oppositionell ist daS Eentrnm I letztere doch schweren Schaden erlitten habe. In ganz Berlin nicht, denn der Ton macht die Musik, und sein Ton ist ein fach-1 hielten gegenwärtig kaum noch zweihundert Mann zur social- /Ä"- So kann man, wenn «ine Session lediglich durch dl« > demokratischen Fahne. Bei der Berichterstattung der Agitations- Schuld d,«f«r Parte, ergebmßlo« verlaufe» ist ' ^ ' ' ' - ' - _ . . °... wieder mit dem Trntrum „anknüpfen ' es iu der Zwischenzeit durch keine , ... - - . . . I Vorschrift, wonach di« Besucher von Verkaufsstellen,"in denen I Wahl der Commission kam nicht zu Staude, da mehrere Wahl Der Entwurf eine- Margarinegesetzes. Margarine feilgehalte» wird, von diesem Umsianv durch -ine 7, ^, ^ V" bUeben. Don den «»-gesperrten sind noch Der de« R.iLstaa. vo. -ank.roa.iver «Lt! vk.aeleat. I «ufs-rift in KeuutnP gesetzt »erden müsse». > U Ne WÄ^^ «^-undzwanz.g ohne B Der dem Reichstage »o» konservativer Seit« v«rgel«-te und durch eine große Anzahl Abgeordneter unterstützt« Ent wurf «iues Margarlueaefetzes betrifft zweifellos «iu« der wichtigste« laudwirthschaftuchen Fragen und ei« starkes Interesse des consumirende» Publikums. Daß die Bedrutuog der Milchwirthschaft für das laadwirthschastliche Gewerbe i« stetem Wachsthu« b«-rtff«« ist uud daß dieser Erwerbs- zweig durch betrügerisch« Manipulatioue» im Handel em pfindliche Schädiguu-eu «leidet, steht unumstößlich fest. Denn aus der Statistik das Eutgeaeuaesetzt« geschlossen werde» kaun. Vom aewerßliche« Standpunkt« erfährt di« Besteuerung die heftigste Anfechtuug, welch« di« Bäcker und Eonditoren verpflichtet, die Verwendung »"> Margarine und Kunstfetten h«i der Herstellung ihrer vackwaareu bekannt zu macheu. Der praktische Nutze» dieser Vorschrift ist zweifelhaft, dafür ist sicher» daß sie »it de, Gegnerschaft eines großen verufs- kreises de« Eutwurf «iu Bleigewicht a» den Fuß hängt uud »ede» de» weiter oben beanstandeteu Bestimmungen dazu beitrage« kan», di« dringend wünschenswerth« Befreiung der die zu diesem fortgesetzten Schlagen und Geschlageawerden wird durch das geräuschvolle Auftreten des Volks- varteil,chen Führers erheblich erleichtert. Und darum begreift man es, wenn das Lentrum Herrn Richter! den Kanzelparagraphen ebenso rasch vergessen hat, wie! er nokhgedrungen die Anträge Spahn verzeihen mußte. Bor einigen Jahren schrieb die „Germania" einmal: „Wir möchten Elisen Mann (Richter), im Reichstage nicht missen." Sehr so ist die Statistik »angelyast, denn der Augenschein zeigt, I vattrrrrzeuguug von «iuer betrügerischen Loneurreaz zu ver dat mit «iu«u Zusatz von Butter versehe», Margarmr I z-ger». häufig als Naturvutter i» de» Haadel kommt uud vou s Personen, - — ^ - die Nalurhutter zu erwerben glaubet», gekauft wird, daß «ithi« das gegen d»ef« Mischung vestehend« reichs gesetzlich« Verbot wirkungslos oder doch «icht vo» aus- reichender Virkuüg ist. D,e Nothweudigkeit eines weitere, '«» Vorgeheus MM» «i» van besonders aroße« Oebahr«, glichen Nachtheiten begleitete «»reell« ft, .. - -- - den liberal gebliebenen Elementen der Lolksparter. »^,0- L. vmcktn, 17. Mai. (Privattelegramm.) Di« kaiserliche Schutztrnppe für Deutsch vftafrika ist wiederum durch S Lieutenants und z Assistenzärzte verstärkt worden LEAtsches «eich. ck- Lripzis. 17. Mai. Di« Stuttgarter «olksparteilerl Htz Berltu, 17. Mai. (Privattelearamm 1 . . lterstützeu indirekt den voycot t, den d,e Socialdemokrate«! Ueberweismig des NachtraMrtats an die Buda,t,«n.Än» I ^ » ist dem» auch i« de» sachverständige» Kressen Deutschlands I über di« eiuzeln«, Mitglieder de« Liedrrkranzes verhäugt ! dürft« sich, wie man in parlamentariicbea IErfolgte« eine, fast allgemein autrkanul, ebenso aoer anch di« Schwierigkeit, I habe», dadurch, daß ste ^ ablehntrn, einer gemeinsamen Be- lein« Aenderung der aetroffenen Disvokitian-nvab,« I ^ Grenze, de, Handel mit Margarine zu regeln, ohne, von andere« I sprechuag der Vertretung des Bürgerthums über Gegen- l wendig erweise», daß der Schluß der Reich-laask-kNan "^7» I d,e Fliehen! Beschäftigung. — Gegen den braunschweigischen Pastor Schall- Vahrdorf, nicht zu verwechseln m»t de» konservativen Pastor und Abgeordneten Schall-Kladow, ist vom braunschweigischen Consistorium die Einleitung des Diskipliaarverfahrens auf Amtsentlaffung beantragt worde». Das „Volk" berichtet darüber: „Der Oberstaatsanwalt i» Braunschweig ist anf Antrag er mächtigt, die Roll« de- Klägers zn übernehme». Dieses Verfahren ist amtltch begründet uicht etwa dnrch irgend etwa« Ladelnswerthes " ''Pastor-, sondern und „«»geachtet . —. Eingaben theil- an da« Sonsistorium, thetlS an den OkerftaatSanwalt, »Heils an da» Herzog!. Staat-mintftrrtnm verschied«»« vedsrden nnd Beamt« mehssach „f das Grsbltchft» »«»»ngllmpkt hat"." * Schmalest»,ke« (Ostpreußen), IS. Mai. Eia Fall schwerer Grenzverletzung bat sich wieder einmal i, dem ^Antschweate, ereignet. Zwei Grenzsoldaten »nd eia verfolgten einen Trupp russischer Auswanderer Grenze. Im Gehöj des Besitzers Scheffau Fliehenden an und mißhandelten einen Aus wanderer auf die gröblichste Weise. Eine Commission, Hw
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