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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.05.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950522013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895052201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895052201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-05
- Tag1895-05-22
- Monat1895-05
- Jahr1895
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Extrarveilagen (gefalzt), nur mit der Morgen - Ausgabe, ohne Postbefördernng e 60.—, mn Postbeförderung e 70.--. Ännahmeschluß für Anzeige«: (nur Wochentag-) Abend-BuSgabr: Vormittag» 10 Uhr. Morgen-Ausgabe: Nachmittag» 4Uhr. Bei deu Filialen und Annahmestellen je eine halbe Stunde früher. Anzeige» sind stets an die Gxdedtrton zu richten. Druck und Verlag von E. Polz tn Leipzig. ^- 250. Mittwoch dm 22. Mai >895 89. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Nachdem der seitherige Rathsreferrndar Herr vr. Zur. Anton Friedrich Ahesdor «reizen dt» zur Erlangung eines selbst- ständigen Richteramtr» erforderliche Prüfung mit Erfolg bestanden hat, ist ihm di« Stellung als NathSaflefsor von uns verliehen worden. Leipzig, den 20. Mai 189V. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Größe!. Bekanntmachung. Nachdem die öffentlich ausgeschriebenen Abputzarbeiten am Grund' stück» Galomon-Ttrahe 21 (Mendestiftung) hier vergeben worden sind, werden dir unberücksichtigt gebliebenen Bewerber hierdurch aus ihre« bezügl. Angeboten entlassen. Leipzig, am 1ö. Mai 189b. ^ Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 2169. vr. Georgi. Etz. Bekanntmachung. Dir ASPHaltirung des ThamaSgützchenS, einschließlich der Dodenausschachtungen, sollen au einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen und Unterlagen für diese Arbeit liegen in unserer Tiefbau»Verwaltung, RathhauS, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23 au« und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von SO -4, die auch tn Briefmarken cingesendrt werden können, ent nommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „ASPHaltirung de» Thomasgiiszchens" versehen in dem oben bezeichnten Geschäftszimmer bis ZUM 81. dsS. MtS., 6 Uhr Nachmittags, einzureichen. Der Rath behält sich oas Recht vor, fämmtliche Angebote abzulehnen. Leipzig, de» 20. Mai 1895. De» RatheS der Stadt Leipzig Io. 2260. Stratzendausrputation. Bekanntmachung. Die Pflaster»«, der Marsch«er-Stratz« zwischen der Bismarck- und der Sebastian-Bach-Straßr mit Schlackengußstetnen 1. El. soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeit liegen in unserer Tiefbau- Verwaltung, Rathhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23, au« und können dort Angesehen oder gegen Entrichtung von VO die auch in Briefmarken ringesendet werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterung der Marschner-Stratze" versehen in dem obenbezrichneten Geschäftszimmer dts zu« 81. dieses Monats k Uhr Nachmittags einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebot« ab- znlehnen. Leipzig, de» 20. Mai 1895. Des RatheS der Stadt Leipzig Io. 2239. Stratzcnbauvepiitation. Wiesen- un) Wal-graferei-Verpachtung. Montag, den 27. Mat d. IS.» sollen im Forstreviere Vurgaue die Waldgräseret, sowie ca. 5V« d» Wiesen auf die 3 Jahre 1895 bis 1897 unter den im Termine noch näher bekannt zu machenden Bedingungen, und gegen sofortige Bezahlung der Pachtsumme nach dem Zuschläge parcellenwets« meistbietend ver- pachtet werden. Zusammenkunft: 1) Vormittags 9 Uhr an der verschlossenen Brücke und 2) gegen */,1I Uhr an der Leutzsch-Wahrener Brücke. Leipzig, am 16. Mai 1895. Des Rath« Forstveputation. Concursverfahren. Heber das Vermögen des Kaufmanns Hermann» Klöt früheren Inhabers der Firma H. Klöpzig L. Etchmann'S Na« folger zu WethenfelS, ist am 11. Mai 1895, Vormittag« 11 Uhr 35 Minuten das Concursverfahren eröffnet und der offene Arrest erlassen. ConcurSverwalter: Rechtsanwalt Junge Hierselbst. Anmeldefrist bi« zum 15. Juni 1895. Anzeigefrist bt« zum 21. Juni 1895. Erste Gläubigerversammlung und PrüsungStermin am 28. Juni 18S5, Vormittags s Uhr. WeißenfelS, den 18. Mai 1895. Königliches Amtsgericht, Abtheilung I. Wollmarkt in Rudolstadt. Der diesjährige Wollmarkt wird Freitag, den 14. Juni d. I. auf dem Platze vor dem Bahnhofe abgrhalten und laden wir zum Besuche diese» seit Jahren verkehrsreichen Markte« Interessenten hiermit ein. Rudolstadt, am IS. Mai 1895. Der Stadtrath der Residenz Oscar Heinrich. liefen sich im VereinSjahre 1892/93 auf 17 925 e aus der Hauptcaffe an 747 Waisen und 8280 e an 357 Wittwen, 240 e au« dem Lutherfonds, sowie 8580,50 e aus den StiftungScasien, so daß die sämmtliche» Unterstützungen 30 025,50 e betrugen. DaS Vereinsvermögen sammt Fonds und Stiftungen betrug 1894 286 767,50 e In den fünfzig Jahren seines Bestehens sind in Summa 443 396 e an 21 264 Waisen und 99 629 e an 4696 Wittwen und 5844 e an LehrerSfamilien, an Emeriten u. s. w. als Unterstützungen gezahlt worden, so daß die Gesammtsumme sich auf 548 869 e beläuft. Zur Versorgung alternder, un versorgter, hilfsbedürftiger LehrerStöchter wurde das Lehrer- töchterveim in Klotzsche-KvnigSwald begründet. Für Krank heitsfälle hat die sächsische Lehrerschaft durch Gründung deö , Kr anken Unterstützungsvereins sächsisch er Lehrer* gesorgt. Im 43. Geschäftsjahre wurden an erkrankte Mit- ISNS.S» ^ °,.°u»gab,. D>- CM-nd-stand b«-»g R R- am 3l. März 1894 15 460,98 Die Zahl der Mitglieder betrug 2494, welche sich auf 1160 Orte vertheilen. Die Mitgliederbeiträge bezifferten sich auf 11 472,20 e Der „Allgemein« Sterbecassenverein sächsischer Lehrer* hatte nach dem (Lassenbericht auf daS Jahr 1894 eine Mitglirderzahl von 513 und ein Vereinsvermögen von 23 342.72 .St Nach Abzug von 13 886,02 e Prämien reserve, 1388,61 e Sicherheitsfonds, 635,17 e Sterbefall- vorreserve und 2415,78 e Gutschriften der Mitglieder ver blieb ein Reingewinn von 5016,91 e. wovon 891 zur Stärkung der Strrbefallvorreservr und 300 e zur Erwerbung der Rechte der juristischen Person zurückgelegt, vom Reste aber ein Drittel zur Vertheilung von 30 Procent Dividende verwendet wurden. Versichert sind bei dem Verein 159 200 e in Stufen von 100 bis 500 e 1886 gründeten die Lehrer des SchulinspectionSbezirkeS Döbeln die „Unter stützungScasse für vorzeitige Emeriti und Witt wen des SchulinspectionSbezirkeS Döbeln". DaS Bereinsvermögen betrug am 14. Juli 1894: 4613,60 -St Die Mitgliedrrzabl betrug 81. Der Vermögenszuwachs belief sich auf 406,70 e Unterstützt werden jetzt 2 Wittwen. Für den Fall, daß der Emeritus keine Frau und keine unterstützungs bedürftigen Kinder hat, soll er die auf ihn fallende Unter stützung selbst beziehen. Außer diesen umfassenden Unter- stützungsvereinen haben zahlreiche Schulbezirke und Städte entsprechende Gründungen aufzuweisen. Die „(Lasse der Oschatzer Lehrerwittwen- und Waisenaussteuer- So cirtät* hatte im Jahre 1893 ein Versicherungscapital von 21 300 e ->»k ^ „Lehrerwittwen inspectionsbezirks Pirna" hat ein Stammkapital von 8500 e Die „UnterstützungScasse für Hinter- lassene des pädagogischen Vereins zu Dresden" hatte im Vereinsjahre 1892/93 eine Einnahme von 11 345,41 e und eine Ausgabe von 7845,87 *6 Das Stammvermögen betrug am Jahresschlüsse 1892: 66271 -6 Die„Kranken- unterstützungScasse desselben Vereins" Hattein demselben Geschäftsjahre eine Einnahme von 1750,17 e und zahlte an 48 erkrankte Mitglieder 1482,85 -6 als Unterstützungen DaS Vermögen bezifferte sich auf 3171,59 .6 Das dem pädagogischen Verein zu Dresden gehörige „Pestalozzistift zu Dresden" hatte eine Einnahme von 40 723,46 -6 und eine Ausgabe von 36 462,87 -6 in dem gleichen Zeiträume und ein Vermögen von 464 636,27 -6 am Jahresschlüsse von 1892. DaS Pestalozzistift ist eine Erziehungsanstalt für arme Waisenknaben, in erster Linie für Lehrerwaisen, welche daS 10. Lebensjahr erreicht haben und körperlich und geistig ge sund sind. Die „Begräbnißcasse sächsischer Lehrer ,n Bautzen* hatte 1893 ein Vermögen von 4250,39 e, welches sich seit Ende 1892 um 400,86 -6 vermehrt hat. Der Mitgliederbestand belief sich Ende 1893 auf 157. Die „Volksschulfreund- Pensionscasse" hatte im Jahre 1894 eine Einnahme von 1082,77 e, ein Vermögen von 29 010 e und eine Ausgabe von 1532 -6 für an Wittwen und Waisen gezahlte Pensionen. Auch die Brandversicherungsgefellschaft sächsischer Lehrer ist hier zu nennen. Die „Leipziger Begräbnißcasse sächsischer Lehrer* hatte im Geschäftsjahre 1893 bis 1894 eine Einnahme von 1788,3 -6 und eine Aus gabe von 504,3 -6 DaS Vermögen der (Lasse bezifferte sich auf 10 009,90 -6 Seit Bestehen des Vereins sind 18 Mit glieder gestorben, deren Hinterbliebenen 2325 e Begräbniß- gelder erhalten haben. Die Mitgliederzahl belief sich auf 222. Die vorstehenden Zahlen stellen der Thatkraft der sächsischen Lehrerschaft ein schöne« Zeugniß aus. Sie beweisen zugleich, wie v>el Segen die genossenschaftliche Selbstbilfe zu bringen vermag. Möchten sich auch andere BerufSstände an diesem Beispiel ein Muster nehmen. für den andern e.n fr sinn-g-r Cand.dai ^ ^ Der Pact ist jetzt zu erfüllen, d „ stelle ein servaliven auch diesmal außer allem ^ H)?arr ''E° «.L'7 M°7 D^- R.«.B°r, 7" Mi. d-- .7« Beschäftigten gemeinsame Sache, die bewaffneten Pcoletarle, das Capital in seine Nachtwächter-Dlenste preßte, mach " , rejp. gehen über zu Denen, welche sie zu da, Bolk virwendit wrrden soll: man läßt dir Ordnung7?" " in Sägspäbnsäcke «ließen, taust sie auf Nimmerwiedersehen, mißt ihnen hänfene Cra satten an oder verhüft ihnen zu einem Paaren treiben sollen, wird schließlich Genossenschaftliche Selbsthilfe in -er sächsischen Lehrerschaft. er. Die NeichSgesetzgebung hat durch die Kranken- und Unfallversicherungsgesetze, durch die Altersversorgung und In- validitätSversicherung dir großen Massen des Volkes gezwungen, für die Fälle der Krankheit und ErwerbSunfäoigkeit so wohl für sich als auch für die Hinterbliebenen Sorge zu tragen. Schon vor dem Erscheinen jener Gesetze aber haben andere Stände in umfassender Weise für jene Fälle Vorsorge getragen, unter ihnen in erster Linie der Lehrerstand. Bon jeher befolgte er den Grundsatz: „Hilf dir selbst!* Die gemeinsame Noth ließ ihn Mittel und Wege finden, um die zahlreichen Thräneu ver Wittwen und Waisen der Standesgenossen zu trocknen. Wa« durch gemeinsames Handeln und durch Einigkeit zu erreichen ist, lehrt ein Blick auf die UntrrstüyungSvereine der sächsischen Lehrerschaft. Diese Unterstützung-Vereine erstreiken sich einmal auf dir gesammte sächsische Lehrerschaft. In erster Linie ist der 1844 gegründete, segen-reich wirkende „Sächsische Pestalozzi- verein* zur Unterstützung ver Wittwen und Waisen des Lehrerstande« zu nennen. Au- winzigen Anfängen ist ein mächtiger Baum erwachsen, in dessen Schatten Tausende Schutz und Hilfe gefunden haben. Die Unterstützungen be- »lua durch die Lüfte. Man greift ,n. nimmt, was man nütbia bat und sängt an — Alle für Jeden und Jeder sur Alle zu produci'ren in brüderlicher Weise. Ist einmal diele Lawine nn sollen, dann hält sie kein Ged,rg mehr °us. s'e ube^ Lcean und rings um die Erde — von San Francisco bis «t. Meters dura, von New-York bis Tokio und vom Cap der guten Hoffnung bis ^zum Nordpol pflanzt man dir rothe Fahne aus. um der ganzen Menschheit zu verkünden, daß die Erde geremigt "orden sei von allem Ungeziefer, und daß die Aera de« Friedens, der Gleichheit und Glückseligkeit angebrochen, sei." ^ r ^ Nach dem Anbruch d,eser Aera des Friedens u. s. W. dürften vor manchen anderen ihre Propheten selbst, voran Herr Johann Most, bald genug die „hänfene Cravatte am Halse spüren! * Berlin, 21. Mai. Professor Lexis. der früher selbst Vorschläge zur Hebung deS Silberpreises durch internationale Vereinbarungen gemacht bat, ist jetzt ein scharfer Gegner des BimetaUis» uS geworden. Am Schluß eines Vortrages, den er vor einiger >n Dresden gehalten und jetzt im auf 35*/, Policen für 4L Mitglieder. Die Druck herausgegeben hat, sagt er, nachdem er die Einführung und Waisencasse ständiger Lehrer des Schul- der Doppelwährung als einen tollkühnen Sprung ins " ' ' ' ' Dunkle bezeichnet und für solchen Fall gefährliche Krisen vorausgesagt hat. Folgende«: „Der internationale Bimetallls- mus ist kein Schutz- oder Hilfsmittel, von dem die Land- wirthschaft wirklich Gewinn zu erwarten hätte. Was wäre denn für die Landwirthschaft gewonnen, wenn z. B. der Weizenpreiö in allen Ländern auf daS Doppelte stiege, die begünstigten überseeischen Producenten aber im Stande wären, die Deutschen in dem gleichen Verbältniß zu unterbieten wie bisher? Der BimetallismuS würde also nur be wirken, daß jährlich 600 — 700 Millionen Mark mehr für Beschaffung von Metallgeld aufgewendet werden müßten lediglich um denselben Güterumsatz zu höheren Nominalpreisen zu unterhalten. Es wäre dies eine Vermehrung der tobten Last der Volkv.virthschaft, die mit der natürlichen Vervollkomm nungstendenz des UmlaufSmechaniSmus in direktem Wider spruch stände. Denn diese Tendenz ist darauf gerichtet, den Verkehr durch immer höhere Ausbildung der Bankorganisation immer unabbängiger von dem Metallgelde als Umlaufsmilte zu machen und demnach die für eine bestimmte Umsatzgröße auf einem bestimmten Preisniveau erforderliche Geldmenge immer mehr zu vermindern. ... Als Werthmaß kann in jeder Volkswirthsckast immer nur ein einziges Edelmeta benutzt werden. Ob sich Länder auf niedrigerer Stufe der wirthschastlichen Entwickelung in der Zukunft für diesen Zweck noch des Silbers bedienen werden, möge dahingestellt bleiben, in den Staaten der höchsten Culturstufe aber wird unzweifelhaft daS Gold das Werthmaß bleiben, wenn auch dem Silber in mehr oder weniger ausgedehntem Umfange noch eine secundäre Rolle als Umlaufsmittel Vorbehalten bleiben mag. England wird sich unzweifelhaft in diesem Sinne durch seinen richtigen Instinct leiten lassen und für ein wirklich bimetallistischeS System trotz aller Bemühungen seiner Silberfreunde nie zu gewinnen sein, und auch Deutsch land wird sich hoffentlich nicht auf Wagnisse einlassen, die unter den obwaltenden Umständen nur zu einem schlimmen Ende führen können." ?. Berlin, 2l. Mai. (Telegramm.) Der Kaiser, welcher sich fortdauernd des besten Wohlseins erfreut und am Freitag nach dem Neuen PalaiS zurückzukehren gedenkt, erlegte aus der gestrigen Pürsche zwei Rebböcke. Nach einem 30st'ündigen Regen ist gestern wieder schönes Wetter eingetreten. 6. II Berlin, 2l. Mai. (Privattelegramm.) Der Kaiser hat von Prökelwitz aus dem ReichStagsabgeordnetcn »an «uchka, seiner Zeit Rittmeister der Cavallerie zweiten Aufgebot«, eine besondere Auszeichnung dadurch verliehen daß er ihm die Erlaubniß zum Tragen der Armee-' Uniform ertheilte. .. 17 Die „Eons. Corresp." bringt folgende Richtigstellung, die sie als von der Parteileitung der Conservativen des Herrenhauses ausgehend kenntlich macht: „In der gegnerischen Presse wird eine Mittheiluna der ..Sckles nnAbsicht der Conservativen deS Herren- * ^"Erag aus Beseitigung des Reichs- °?r»ubrr"ten. lebhaft erörtert. So schreibt dir L" *** Zeitung,s sei „thaisächlich ein Vorstoß araen Nn« Reichs agswahlrecht von Mitgliedern btt konservativen Fracllon °b„cht,gt worden"; und d.e „Berliner Z't.ung ° äuß!rt- ^ Lonjervatwen) haben darum vertraulich Rath gepflogen man UMKErE MMDZMZM zur Beseitigung de« ReichstagswohlrechtS Schritte zu thun." Posen, 20. Mai. Der Elbinger Mein zur Ruhe Deutsches Reich. Q. Berlin, 21. Mai. Die „Kreuzzritung* macht Geräusch wegen einer Landtagsnachwahl in dem Berlin benachbarten Wahlkreise Teltow-Charlotrenburg, wo ein Nationalliberaler, unterstützt von den Freisinnigen, can- didirt. Sie zieht die nationalliberale Parteizugehörigkeit deS Candidaten in Zweifel und fragt, ob sich die Herren v. Bcnda und Hobrecht vor den freisinnigen Wagen spannen lassen wollten. Darauf ist vor Allem zu erwidern, daß der (Landidat Landrichter Karsten allerdings zur national liberalen Partei gehört. Im Uebrigen bauscht die „Kreuz zeitung" eine höchst unbedeutende Sache zu einer cause cslödrs auf, vrrmutblich um später gelegentlich einmal den NationallibrraliSmuS als Bundesgenossen des Herrn Eugen Richter auftrrten zu lassen. Die Tinge liegen so, daß bei den Hauptwahlen im Jahre 1893 in dem ge nannten Wahlkreise ein BUndniß zwischen Nationalliberalcn und Freisinnigen geschlossen wurde, entsprungen auS Verhält nissen, wie st« die ganz eigenartig gestalteten Zustände der Berliner Bororte mit sich bringen. Der Wahlkreis wählte zwei Abgeordnete, und da- Abkommen lautete dahin, daß jeder der beiden Parteien ein (Landidat zu entnehmen sei. DaS Wahlergrbniß war rin mit großer Mehrheit er fochtener Sieg der Conservativen. Nun war noch vereinbart worden, für den Fall der Erledigung eine- der beiden Man date während der Legislaturperiode da» Bündniß aufrecht zu erhalten, und zwar mit der Maßgabe, daß eventuell für deu kommt^n'dtt^pol^chen^esse^ nöch^imm^^n'icht^''^^^ Die Verurtheilten sind, wie vorauszusehen war, zu nationalen Märtyrern gestempelt worden. Die größte Aufmerksamkeit aber verdient es, daß die polnischen Blätter jetzt mit aller Kraft gegen den Bischof von Ermland Hetzen. Der Papst soll allen Ernstes veranlaßt werden, den Bischof zu- rechtzuweisen, daß der Gebrauch der polnischen Sprache nicht unterdrückt werde. Man könne eS verstehen, so heißt eS, daß die Regierung gcrmanisire; nie aber dürfe sich die Kirche zu gleichem Zwecke hergeben. Damit ist gewiß auch jeder Deutsche einverstanden; wir fordern aber mit gleicher Schärfe, daß die katholische Kirche nicht polonisire, wie 'ie eS seit Jahrzehnten zum schweren Nachtheile deS Deutsch- thumS im Osten getban hat. Um den Uebermuth der Polen kennzeichnen, genügt eS, festzustellen, daß im Ermlande wie in Westpreugen erst durch die großpolnischr Agitation der letzten Jahre Polen geschaffen worden sind; die Ange klagten in Sluhm waren von HauS aus Deutsche; in ihren Zamilien wird noch heute zum großen Theil deutsch ge- prochen. Solche Leute als „polnische Märtyrer" in Anspruch zu nehmen, sind die Polen wahrlich nicht befugt. * Hannover, 20. Mai. In Folge des in den unteren Ständen immer mehr bervortrelenden Lesebedürfnisses sind die diesigen VolkSbibliotbeken allmählich aus zwölf er höht worden. In ilmcn befinden sich etwa 11 000 Bücher, die eine gesunde geistige Nahrung enthalten, und von diesen ind im vorigen Jahre nicht weniger als 34 500 gelesen worden. -d. HtlveShrim, 21. Mai. (Privattelegramm.) Der Minister für Landwirthschaft Freiherr v. Hammerstein- Zoxten ist mit dem Ministerialdirector vr. Michelly, drei Vortragenden Näthen und dem Professor Budde hier ein- gctroffen. Die Rückfahrt nach Berlin erfolgt heute Nachmittag. * Brauuschwetg, 20. Mai. Die Invaliditäts- und AlterSversichernngSanstalt deS HerzoglbumS hatte vor einiger Zeit eine Commission eingesetzt zu dem Zweck, wegen Schaffung eines Arbeiter-Sanatorium« im Harze in Beralbungen zu treten. Dieser Tage nun bat man sich zur Errichtung eme« großen Sanatorium« für Kranke nnd Neconvalescenten der bei der Anstalt Versickerten im braun schweigischen Theile deS SelkethalS, mitten in einer Waldung auf einem Areal brr braunschweigischen Kammer- sorst, entschlossen. Der Beschluß wird ohne Zweifel die Genehmigung des Ausschusses der Versicherungsanstalt finden; es soll dann der Bau des Sanatoriums noch in diesem Jahr vorgenommen werden. Geplant wird die Errichtung eine« zweistöckigen Fachwerkbauc-, in dem etwa 40 Personen Unter kunft finden können. * Detmold, 20. Mai. An die Negierung und den Landtag deS Fürstenthums Lippe bat Graf Ernst zur Lippe- Biesterfeld in Sachen deS NegentschastSgesetzes ein Schreiben gerichtet, in dem eS heißt: „In voller Würdigung der patriotischen Beweggründe, von denen Regierung und Landtag bei dieser Verständigung sich haben leiten lassen, nehme auch ich keinen Anstand, diesem durch Len Regenten bereits publicirten Gesetze vom 24. April 1895 meiner seits die Zustimmung zu ertheilen und damit für die Regentschaft in dem durch jenes Gesetz bestimmten Umfange eine neue Rechts grundlage zu schaffen. Es geschieht dies aber lediglich unter der Bedingung, daß nicht nur die fürstliche Regierung ihrerseits der übernommenen Verpflichtung nachkommt und baldigst einen Act der NeichSgesetzgebung beantragt, durch welche daS Reichsgericht als zuständiger Gerichtshof zur Er- ledigung der Tdronstreitigkeiten eingesetzt wird, sondern auch wirklich dieser Act der Rcichsgesetzgebung baldigst erfolgt und im Anschluß an denselben das Reichsgericht die Thronstreitigkeiien entscheidet. Indem durch diese meine bedingungsweise Anerkennung der der zeitigen Regentschaft des Prinzen Adolf, hochsürstlichc Durchlaucht, mein früherer an den Landtag gerichteter Protest zunächst gegen- standslos wird, will ich aber auch bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, feierlichst sowohl für mich, wie für die sechs anderen Grafen des älteren Zweiges der Linie Lippe-Biesterfcld-Weißenfeld unser Thronfolgerecht in dem Fürüenthume, sowie unser Recht auf die Regentschaft, welche über das Provisorium hinausgeht, nach der durch die Primogenitur sich bestimmenden Ordnung zu verwahren." Gegeben Baruth in Sachsen, den 14. Mai 1895. * Paderborn, LI. Mai. (Telegramm.) Wie da» „West fälische Bolksblatt" erfährt, ist In Düsseldorf die Urkunde rin getroffen, durch welche die deutsche Ordensprovinz der Dominikaner neu errichtet wird. Zum Provinzial ist Pater Trapv in Düffeldorf gewählt. Der Ordensprovinz gehören die Klöster in Düsseldorf, Stendal und Berlin an. Weitere Nieder- lassungen stehen in Aussicht. * Bernbnrg, 20. Mai. Nachdem daS Oberlandesgrricht in Naumburg in Sache» deS anhaitischen Vereinsgesetzes ent schieden hat, daß Nichtanhaltiner keinem politischen Verein hier anaehören dürfen, müssen die Statuten der politischen Vereine in unserem Herzogthum dem Spruche der Gerichtsbehörde gemäß geregelt wrrden. Am vergangenen Sonnabend Abend hat der nationalliberale Verein de- Kreises Bernburg in einer in Krummel'S Restauration abgrhaltenen außerordentlichen Versamm lung dies gethan. * Breslau, 20. Mai. Der commandirende General des VI. Armeecorps, Erbprinz Bernhard von Sacksen-Meiningen, begab sich heule Vormittag mit dem Generalinspecteur der II. Armeeinspection, Generalfcldmarschall Prinzen Georg von Sachsen, nach dem Gandauer Exercirplatze, wo das l. und 4. Bataillon deS Grenadirr-ReaimentS König Friedrich Wilhelm II., die 2. EScadron de- Leid-Kürassier-RegimenteS Großer Kurfürst und die 1. Batterie de« Feldartillerie-Regi- ment- von Peucker besichtigt wurden. Abends nahm der Prinr Georg und der Erbprinz daS Diner im Officiercasino de« Feldartillerie-RegimentS von Pencker ein. * Frankfurt a. M., 20. Mai. Wie in Berlin, so ist auch für Frankfurt eine örtliche Polizei Verordnung beschlossen worden, die sich gegen die geschäftlichen Schwindel unternehmen richtet. Die Inhaber öffentlicher Geschäfte sollen nämlich bei Strafe angehalten werden, an ihren Ge schäften an einer sofort erkennbaren Stelle in deutlicher les barer Schrift ihren Namen oder ihre eingetragene Firma anzubringen. * Nürnberg, 20. Mai. Der von dey socialistischen Führern eingeleitete Generalstreik der Maurer und Zimmerer ist mißglückt, da nur eia kleiner Bruchtheil der Arbeiter streikt. (B. T.) -Ic. Karlsruhe, 21. Mai. (Privattelegramm.) Der Socialistrnführer DrerSbach wird in Mannheim nicht
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