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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189506095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18950609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18950609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-09
- Monat1895-06
- Jahr1895
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1895
- Autor
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Bezugs-Preis k der Hauptexpedition oder den im Stadt bezirk und den Vororten errichteten Aus« gabestellen ab geholt: v'-:rteliäkrlich.«4.50. bei zweimaliger täglicher Zustellung »iS Hau» ^ 5.50. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vlertelMrlich 6.—. Direkte tägliche Kreuzbandieuüung in- Au-land: monatlich .si 7.50. DieMorgen-Au-gabe erscheint täglichinit Aus- nahm» »ach Sonn- und Festlngeu '/,? Uhr, di, Abend-Ausgabe Wochentag- ü Uhr. Nedaction nnd Lrpedition: Johanncsgasse 8. Lie Ervrdition ist Wochentag- ununterbroche» geöffnet von früh 8 bis Abend- 7 Uhr. Filialen: Ott« Klemm'« Lortin,. (Alfred Hahn), Universitätsslraße 1, Louis Lösche. Kathorinenstr. I-, pari, und König-Platz 7. WxzMr Iisebllltt Anzeiger. kW» D PMk, Ä-ch-Wicht-, Kmd-kH'Es«»'*. 278. Sonntag den 9. Juni 1895. die 6 gespaltene Petitzeile 20 Psg. Reklamen unter dem RedactionSstrich (4ge» spalten) 50^, vor den Familiennachrichten (6 gespalten) 40/^. Grössere Schriften laut unserem Preis« Verzcichniß. Tabellarischer und Zisfernsatz nach höherem Tarif. Extra »Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbefördenwa 60.— mit Postbesörderung 70.-'. Annahmeschluß für Anzeigen: (nur Wochentags) Abend-Ausgabe: Vormittags 10 Uhr. Marge n-Ausgabe: Nachmittags 4Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je eine halbe Stunde früher. Anzeigen find stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. 89. JahrgaG Die nächste Nummer erscheint am MontM Ab end. Anzeigen für diese Nummer, welche in erweitertem Umfange ausgegeben wird, werden biS Montag Amtliche Bekanntmachungen. Oeffentliche Sitzung -er Stadtverordneten Mittwoch, den IS. Sunt 1895, Abends 6V, Uhr im SttznngSfaale am Raschmarkte. Tagesordnung: I Wahl des ersten und event. des zweiten Bicevorstehers. II. Wahl je eines Mitgliedes in den Stiftungsausjchuß und das Armendirectorium. III. Bericht des VersassungS-, Bau- und Oekonomieausschusses über die Vorlage, betr. einen Entwurf des ersten Theiles einer Ortsbauordnung für die Stadt Leipzig. IV. Bericht des Bauausschusses über: Beschaffung einer neuen Kochmaschiiie für das städtische Grundstück „Windmühlen thorhaus". V. Bericht des Stistungs-, Bau- und Oekonomieausschusses über: Ankauf der Pareellen Nr. 372—375, 377. 378, 378a des Flurbuchs für Leipzig-Reudnitz und Nr. 13l, 141, 144 des Flurbuchs für Leipzig-Anger-Crottendorf. VI. Bericht des Schulausschusses über Einrichtung einer neuen zweiten Classe bei der Fortbildungsschule für Mädchen. Bekanntmachung. Tie Landtag-Wahlliste, welche gemäß der Bestimmung in 8 24 deS Gesetzes, die Wahlen für den Landtag betreff., vom 3. December 1868, im Monat Juni jedes Jahres einer Revision zu unterwerfen ist, liegt nebst ihren Unterlagen vom 10. bis mit 17. dfS. MtS., ausschließlich des dazwischen liegenden Sonntags, Vormittags von 8—1 Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr in unsrer Wahlgeschäfts stelle, Obstmarkt 3, III. Stock, Zimmer 151, zur Einsichtnahme öffentlich aus. Hierbei bemerken wir jedoch, daß diese Wahlliste auch vor den in der zweiten Hälfte dieses Jahres stattfindenden Landtagswahien nochmals ausgelegt werden wird. Leipzig, am 5. Juni 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Itr. Tröndlin. Golla. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmenden Schleußenbanes wird die Torgauerstratze, auf der Strecke von der Wurznerstraße an bis etwa 60 m nordöst lich der Ewaldstraße vom 12. dieses Monats ab, während der Dauer des Baues, ca. 4 Wochen lang für allen Fährverkehr gesperrt. Während dieser Zeit wird der Fährverkehr angewiesen, entweder die Conradstraße in L.-Volkmarsdorf oder die Jacobstraße in L.-Seller Hausen zu benutzen. Leipzig, am 6. Juni 1895. IX. 3183. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Nachdem bei der letzten Generalrevision der Droschken trotz des diesbezüglichen Hinweises in der Bekanntmachung vom 20. März c. bei einer größeren Anzahl Wagen die Lackirung der gegebenen Vor schrift nicht entsprach, wird hierdurch ausdrücklich bekannt gegeben, daß bei der nächsten im Herbst statlfindenden Generalrevision alle nicht vollständig vorschriftsmäßig lackirten Wagen zurückgewiesen und nach Befinden bis zur vorschriftsmäßigen Herstellung außer Betrieb gesetzt werden. Eine nach Vorschrift lackirte Probespeiche liegt beim Polizeiamt zur Ansicht aus. Leipzig, am 7. Juni 1895. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. I). R. 2393. Bretfchneider. Die am 29. April dss. Js. verstorbene Frau Johanne Christiane vcrw. Böhr geb. Naback hat dein Johannishospital ein Bcrmächtnif von 9000 letztwillig ausgefetzt. Wir haben dies Vermächtniß angenommen und bringen dies hierdurch unter dem Ausdruck unseres wärmsten Dankes in Vev tretung der genannten Stiftung zur öffentlichen Kenntniß Leipzig, am 6. Juni 1895. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. vr. Pallmann ,. 2535. Lirschen-Berpachtung. Die diesjährige Kirschennutzung an den fiskalischen Straßen >es Bauverwaltereibezirks Rochlitz soll gegen sofortige Baar- ahlung und unter den bei den Terminen bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich an den Meistbietenden verpachtet werden und zwar: auf Abth. 1—4 und 6 der Waldheim-Altenburger, Abth. 1 der Rochlitz-Waldenburger Straße mit der Bergstraße, auf der Rochliy-Chemnitzer und Abth. 2 (Stat. 7,1—8,0) und Abth. 3 der Mittweida-Rochiitzer Straße Donnerstag, den IS. Juni dss. Js., Borm. '/«IO Uhr im (Äasthofc za „Stadt Leipzig" in Rochlitz? auf Abth. 2 der Rochlitz-Waldenburger, Abth. 5 der Waldheim- Altenburger nnd aus der Wechselbura-Geithainer Straße an demselben Tage, Nachm. '//» Uhr in, Gasthofe zur grünen Tanne bei NarSdorf; auf Abth. 1 und 2 (Stat. 4,0—7,1) der Mittweida - Rochlitzer, Abth. 4 der Limbach-Mittwcidaer, Abth. 1—4 der Leisnig-Chemnitzer und Abth. 1 nnd 2 der Mittweida-Hainichener Straße Freitag, den 14. Juni dss. Js., Nach»«. 4 Uhr in Üühnrtch'S Gasthof in Erlau; auf Abth. 3—5 der Rochlitz-Waldenburger, Abth. 2—4 der Reitzen- hainer und auf der Lunzenau-Cossener Straße Sonnabend, den 1a. Juni dss. Js., Borm. /«II Uhr in Reitzig's Restaurant in Pcnig; auf Abth. 1—3 der Limbach-Mittweidaer Straße an demselben Tage, Rachm. 4 Rhr im Gasthof zum Adler in Burgstädt. Inspektion. ' ler. Verwalterei. Voigt. Bekanntmachung. ^ » sn ist es kein Wunder, wenn in der Presse Ack"welche'in B-tracht g-^g-n werden^^ ^.„mer keine genommenen Centrumsantrag bezug ^ vertagen, aeseyeS; aber auch diese ^nlschcivung ^ hindert die Verfassung den süddeutsches Blatt es wahr ist, was, d.-1°r -vag- j''^tramont-.nen Macht versichert hat, daß Fürst Hohen b Reichskanzler ferner forderungen als .deale ansteht und der ocem)s^,z ^ ^st von den enttäuschten ^dea 'sie» « Reichstag ^ ^ Elches eine positive -eit einem CentrumS.deal, erhofft, so muß 'hm die Gelegc b ^ ^ ^ser Taxirung wie es die Niederlassung der >> I ^ willkommen sein. L?- «ndk^ daß Nichtsein dem Sein vorzuz.ehen se. und er dem aeschöpf das Bessere nicht vorenthalten w'll. ^ Im Uebrigen: Wenn wir auch nicht an die Crre w g e Reichstag» den nächsten ru er.eocn yuvc», >v- unter allen Umständen beschieden sein W'rd, aber dann die nationalgesinnten Elemente, die nach d-r angeblichen , Hohenlohescken Ausfal,ung arm an Idealen sind, und sich V»'.? R.°. angenommen. aufaedecktcu unerhörten Mißstände im Kloster Mariaberg enauer eingehen, empfiehlt es sich, den Wortlaut des ickterlichen Erkenntnisses abzuwarten. Der tz. 166 des Neichsstrafgesetzbuches hat Polyvenarme und wir wissen noch nicht, was von den im Aachener Gerichtssaale vor- esührten Dingen als zu den „Einrichtungen" der katho- iscken Kirche gehörig angesehen worden ist. Der Proceß wird übrigens noch ein Nachspiel für die Aufsichtsbehörden des Klosters haben; der Kaiser selbst hat eine strenge Intersuchung anbefoblen. Dem Fürsten Hohenlohe dürste dabei ein seltsames Licht über die idealen Bestrebungen des lltramontanismus aufgehea. "»d °i- EA di- Mänu-r jmd-n und Willi, sich iiir «i-s- bezüglichen Angeboten hierdurch entlassen. ! verlaufenen Probefahrten auf dem drord-Ostsee-t^ana Leipzig, am 4. Juni 1895. l verheißen ein rübmlicheS Zeuaniß deutscher Kraft und Kunst Ic. 2547. Der Rath der Stadt Leipzig. Man darf hoffen, daß d,e Festlichkeiten eben so gut von vr. Georgi. Ctz > Statten gehen, wie eS von der vieljährigen ernsten Arbeit esagt werden darf. Daß bei der weiten Umrahmung der Bekanntmachung. gesagt werven varf. H I Eröffnungsfeierlichkeiten irgend welche politische Absichten nickt Die öffentlich ausgeschriebene Herstellung von Mosaikpflastcr- > bestimmend waren ist von deutscher Seile erklärt und von Zunwegen in den Promenadenanlagen am vlücherplatze und am j fremden Regierungen anerkannt worden. Sind demnach an Alten Theater hier ist vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden daher aus ihren bezüglichen Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, am 4. Juni 1895. Io. 2465. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Ctz. vie Flottenziisammenkunft in den deutschen Meeren keine Hoffnungen zu knüpfen, so läßt daS Unternehmen auch d,e Besorg- niß vor Enttäuschungen nicht aufkommen; dies allerdings unter der Voraussetzung, daß der Charakter eines Höflichkeitsactes, als welcher die Einladung der fremden Kriegsschiffe gedacht war, -Kpkinnlmaäinnl, > auch während des Empfanges gewahrt bleibt. Die Kunst des VvNUuNIMUUZUNlj» I repräsentativen Festgebers ist nicht immer eine leichte, da er In einer NntersuchungSsache ist es von Wichtigkeit, Auskunft I per vollendetsten Liebenswürdigkeit und Zuvorkommenheit über die Person des unten beschriebenen, als Zeuge zu vernehmenden p^ Geladenen die strengste Wahrung der Würde des Mannes zu erhalten, welcher Ende Januar d. I. in der Gegend von I ... d.v A„s- Gräfenhainichen und Goltewitz i. A. allerlei Sachen, wie Streichholz- eigenen HauseS zu verbinden bat, und das sel-cate der Aus^ büchsen und Lergl., in einem an einer Strippe getragenen Korbe bei I gabt wird gesteigert, wenn, Wie eS bei der Canal Festiichkut sich geführt und feilgeboten hat und angeblich in der Gegend von I der Fall ist, Mißtrauische in den vertretenen Landern der Halle o. S. wohnhaft ist. Nachricht zu den Acten 0. Ilb 110,95 I Versuchung, der gastlichen Veranstaltung andere Gründe als i ^ p^ Courtoisie unterzuschicben. nicht wiederstehen können wird erbeten. Beschreibung: Alter: Mitte bis Ende der dreißiger Jahre. Statur: schmächtig, mittelgroß. Gesichtsfarbe: fahl. Haare: blond. Bart: Ende Januar d. I. etwa 8 Tage alter Schnurrbart. Halle a. S., den 1. Juni 1895. Ter Erste StaatSanWalt. Der gegen Marie Meyer aus Bitterseld wegen Meineids er lassene Steckbrief ist erledigt. Bitterseld, den 29. Mai 1895. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. In Gemäßheit des 8.1 der Vorschriften für dir Ausführung von Anlagen zur Benutzung der städtischen Wasserwerke vom 6. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr Albert Straubing. Leipzig-Volkmarsdorf, Wilhelmstraße Nr. 28. zur Ucbernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Best - der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 7. Juni 1895. Der Rath der Stabt Leipzig. X. 3313. vr. Tröndlin. Wolfr. Im Erdgeschoß de« Unterzeichneten Polizeiamts sollen Dienstag, ben 11. Juni, Nachmittags 3 Nhr verschiedene Gegenstände, u. A. ein Oeigemälde, div. Schmucksachen, einige Taschenuhren, eine Partie Wäsche und Kleidungsstücke, Schirme, Spazier- stöcke, 2 Handkoffer, eine Partie Leitungsdraht, 4 Stück Effenkränze und ein zweirädriger Handwagen, öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung ver- steigert werden. Leipzig, den 7. Juni 1895. Das Polizei-Amt der Stabt Leipzig. v. L. 2547. Bretfchneider. Ml. Darüber kann man sich keinem Zweifel bingeben, daß an den verschiedensten Stellen Europas eine für Deutschland peinliche Schadenfreude laut werden würde, wenn der Schein ent stehen könnte, auch nur der kleinste Schritt eines außerhalb des Rahmens der Feierlichkeiten liegenden Entgegenkommens sei ein Fehltritt gewesen. Man würde in Deutschland zur Zeit auf eine derartige Betrachtung nicht verfallen, wenn wir nicht eben jetzt unter dem Eindrücke eines zwar nicht politischen, aber darum nicht minder unerfreulichen Rufes ständen. In Paris hat der sechste internationale Berg arbeiter-Congreß getagt, welchen Namen sich bekanntlich eine socialvemokratische Vereinigung beilegt, obwohl sie nur einen kleinen Theil der europäischen Grubenarbeiter re- ^ . präsrntirt. Wenn in den Depeschen von Hunderttausenden Bau-Areal, I von Stimmen, mit denen Beschlüsse gefaßt worden seien, in nächster Nähe des Bahnhofes unb ber Harthwalbung ! die Rede war, so darf man dem gegenüber nicht außer Acht Die städtische Sparcaste beleiht Wcrthpapiere unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Sparcasscn-Deputatio». schön gelegen, hat billig zu verkaufen ber Stavtrath zu Zwenkau Bekanntmachung. Die Herstellung von Thon» ohrschleutzeu in der Weistenfelser, in der Gietzer - und in der Merseburger Strohe in Leipztg- Plagwttz soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau- Verwaltung, Rathhaus, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 23 aus und können dort einarsehen oder gegen Entrichtung von 50 welche auch in Briefmarken »ingrsendrt werden können, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Thonrohrschlcutzen in Letpzig-Plagwitz" versehen in dem oben bezeichnet«» Geschästszimmcr bis zum 17. birscS Monats, 5 Uhr Nachmittags, einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab- zulebncn. Leipzig, den 6. Juni 1895. Des Rathes ber Stabt Leipzig Io. 2595 Ttrahenbanbeputation. Deutsches Reich. * Leipzig, 8. Juni. Pfarrer von Bodelsckwingb veröffentlicht in Sachen der freien theologischen Facultät, wie wir aus der „Chronik der Cbristl. Welt" ersehen, zwei Briefe von Professor von Orelli in Basel und dem früheren preußischen Cultusminister Grafen von Zedlitz-Trützschler. Graf Zedlitz spricht sich wie Professor von Orelli über den vorhandenen „Nothstand" ans. Auch er begrüßt den Gedanken mit Freuden nnd stimmt auch darin mit Orelli überein, daß die ersten Semester auf einer solchen Bildungsstätte für die Mehrzahl der jungen Streiter nicht hinlänglich festigend wirken würden und daß gerade das Ende in der Studienzeit einen solche» kräftigen Abschluß finden möchte. Er fährt dann fort: „Zweifellos würde diese Bildungs stätte zu einem neuen Krystallisationspunct der positiven Lager werden können und damit, worauf ich daö größe Gewicht legen möchte, zu einer Erziehungsstälte für künftige Universitäts lehrer; aber freilich Voraussetzung für die Erfüllung dieser Sacke ist, daß Gott der Herr in seiner deutschen Christenheit Donnerstag:, Sen 18. cknnl 1805. 4denSs 6 vdr im Znals Ser ersten Bürgerschule. I. Lescdlussikssiillir eur Da^esorSuung Ses XXIII. Seutsesten 1 s^^ihren Emsluß geltend ^errtetajres (Verhältnis» Ser Vertrauensärzte ru Sen Vedens- versicderuiixsxesellsekatten. kreis XrrNvahl bei Xrauleencasssn). II. LtLnSesanxslexellheitell (8. villiaSuvxzleLrto). Vr. Aelnre. Facultät eignen und diese in den Augen Derer, die der Sache feindlich oder gleichgiltig gegenübersleben, als vollgiltig erscheinen läßt." — Wir haben nie bezweifelt, daß Graf Zedlitz-Trützschler, wenn er mit seinem Volksschulgesetzentwurf Glück gehabt hätte, auch ans dem Gebiete des Hochschul wesens „reformirend" vorgegangcn wäre. Neben die freie theologische Facultät würde man wohl die freie medicinische Facultät haben treten sehen; an Alexianern als den ge borenen Professoren der „freien" Medicin hat es ja schon damals nicht gefehlt. lH Berlin, 8. Juni. Die Autodidakten unter den social demokratischen Führern, die ursprünglich Handwerker waren, wie Bebel, Auer n. a., haben ihr Wissen vornehmlich den öffentlichen Schulen, den Fortbildungsschulen und den von der bürgerlichen Gesellschaft ins Leben gerufenen Arbeiter- Bildungsvereinen zu verdanken. Während nun diesen Bilkungsvereinen, die noch heute floriren, ihre Verdienste um die Ausbreitung von Wissen und Bildung auch in den unteren Schichten nicht abgestritten werden können, liegt die Sache mit den social demokratischen Bildungsvereinen resp. Arbeiterbildnngsschulen, die innerhalb der letzten Jahre ge gründet worden und deren Protector der Abgeordnete Liebknecht ist, ganz anders. Diese „BilkungSanstalten" haben einerseits sehr wenig geleistet nnd andererseits vermögen sie nicht die Mittel zu ihrem Unterhalt aufzubringen. Wiederholt haben sie sich ans letzterem Grunde an den socialdemokratischen Parteivorstand gewandt, doch hat dieser jede Unterstützung aus der Parteicciste abgelehnt; in Folge dessen werden sich nächstens die meisten socialdemokratischen Bildungsschulen auf- lösen Auf ihre Leistungen werfen die Ausführungen, die der Vorsitzende des in der Auflösung befindlichen sociaiistischen Fortbildungsvereins zu Eimsbüttel im „Socialdemokrat" ver öffentlicht, ein scharfes Licht: „ . . . Was lwben denn diese Vereine seither geleistet? Meine Antwort lautet: Blutwenigl Ich will ganz davon absehen, daß die Hamburger Behörden in angestammter Erbweisheit den Vereinen die Volksschullehrer entzogen. Das ließe sich ertragen. Tie wunde Stelle der Vereine liegt darin, daß sie im Grunde überhaupt unhaltbar sind. Sie verschlingen alljährlich ganz hübsche Summen — aber wie viele Leute lernen denn etwas? Wer besucht sie überhaupt? Der Lehrling? Der wird die Gewerbeschule be nutzen, die weit leistungsfähiger ist. Und wer sonst in Elementar- sächern, in der Buchführung sich auszubilden die Absicht hat, der wird, wenn er sein Geld nutzbringend anlegen will» nicht zu uns kommen, wo er wenig lernt, sondern 25 mehr anlegen pro Monat und bürgerliche Vereine besuchen mit der Gewißheit, daß er etwas lernt. Vielleicht also Derjenige, welcher Stenographie er lassen, daß, mögen die Mandate der Delegirten, die, bei läufig bemerkt, in ihrer Mehrheit Nichtarbeiter waren, auch noch so sorgfältig geprüft worden sein, die Legitimation der Delegirenden ganz uncontrollirbar ist. In Paris waren über dies die socialdemokratischen Bergleute Deutschlands, Frank reichs und Belgiens zusammen nur durch 15 Delegirte ver treten, denen nicht weniger als 35 von England abgeordnete Personen gegenüberstanden. Aus Oesterreich war Niemand , ... .. ^ erschienen. Diese ungleichmäßige Zahl der Vertretung mußte "^er Himme I Wie viele Arbeiter-Steno s».; gravhtnvereme" haben mir eigentlich IN Hamburg? Bleibt also der Parteigenosse, der das Bedürstnß verspürt, sein geschichtliches und national.ökonomisches Wissen zu Aus -er Woche. Q. Während in Oesterreich, Italien und Frankreich die Pfingstwoche von politischem Lärm erfüllt war, genoffen wir in Deutschland eine willkommene Ruhe, die durch die Ge machen. Ausführlichere Berichte über die wichtigeren Der- Handlungen liegen noch nicht vor und man weiß nicht, er- fahrt vielleicht auch niemals, ob die Temperatur eine so un- angenehme war, wie auf dem letzten, in Berlin abgehaltenen Congreffe, wo es fast zum Bruche gekommen wäre. So viel aber geht aus den Beschlüssen hervor, daß sich die ver schiedenen, nicht einmal immer nach der Nationalität ge schiedenen Jntereffentengruppen auch diesmal wieder von sehr „bourgeoisiemäßigen" Erwägungen haben leiten lassen. So be- harrte ein großer Theil der Engländer auf der Gegnerschait aeaen den Achtstundentag, dieser zum Schibboleth der völker- ^e'enden Swcialdemvkratie gewordenen Forderung, aus Rück- wißbeit, daß der Vorhang vor der ReichStagSbübne auch nach sicht auf den Export Und die Dcuticken ^ ""ck- dem Feste nicht wieder aufg.h.n werde, verschönert wurve. Engländern ni ersiützt ^ M-inS,.»-,,! nk.. ki. ..»k I ."C. ^ «eichrankung ^ Production in Mancherlei Zeitungsartikel, die sich über die „Lage" und ihre den einzelnen Ländern 'auf die Bedünn.iie künftige Gestalt ausließen, waren nicht, was sie vielleicht setzten auch die Vertaauna dieses ? Lander unv scheinen mochten, Symptome einer herannabenden Bewegung, destillirten Socialdemvkraten sind^rllö nalistischen Thatendrang solidere Angriffspunkt« nicht zeigte. I DaS lebhaftest« Interesse , icums Diese publicistischen Speculationen, Combinationen und zeiungen werden den ganzen Sommer hindurch nicht ab-1 DaS gestern ^esäll». ^^°ceß erregt. reißen, auch wenn irgendwelche Veränderungen in den inneren I Melduiia aus nach telegraphischer politischen Verhältnissen nicht rintreten oder in unmittelbare I Beschuldigunaen — Ä Angeklagten, deren Nabe rücken Denn nicht« ist im heutigen Deutschland sicherer > ausführlich mitaetbei ! einem Leitartikel als d,e Unsicherheit, und wenn ,eder Tag Ueberraschungen»vor wir aber ^ ^. erwiesen seien. Be aus die durch die Proceßverhandlungen bereichern. Ja, ist denn dazu die in unseren Bildungsvereinen übliche Methode so sehr geeignet? Abgesehen von dem Mangel an geeigneten Fachlehrern — ein kritisches Licht versichert, es gebe in ganz Hamburg nur zwei perfccte Nationaläkonoiilen —, halte ich diese Melhode für verfehlt, ja den ganzen Unterricht für überflüssig. Wozu alle acht Tage ein paar Leuten Geschichtsvorträge dar- bieten. und seien sie auch von einem hervorragenden Fachmann vom (standvunct der materialistischen Geschichtsaussaffung gehalten?! Sie entnehmen daraus entweder die auch billiger zu gebende Anregung zur Lectüre, oder aber sie sehen die Vorträge als Surrogat für die Lectüre an, und so geht der Hauptzweck, der Ansporn zu selbst ständiger Weiterbildung, verloren. Was soll es nutzen, wenn ein tüchtiger Kenner der National ökonomie, und wenn es auch eine jener zwei einsamen Säulen wäre, alle acht Tage einem winzigen Häuflein Hörer einen kleinen Ab schnitt aus dem „Capital" erläutert, um nach einem Jadre glücklich einem Quantum theils unverstandenen, theils halbverstandenrnWissen-; die andere vorgeschulte Hälfte wäre auch im Stande, auf eigene Faust sich das Bersländniß des Marx auzueignen. Was soll ein Neuling auf diesem Gebiete gleich den Chimboraffa besteigen! Lehrt 'hn, seine Klettcrversuche zunächst aus kleineren Hügeln zu machen, laßt ihn der Entwickelung der Partei von Anfang an nachgehen, so wird er, wenn er eifrig ist, von selbst zu jenen Höhen sich anf- schwingen. Und wozu in aller Welt Liese Kenntnisse den Menschen auf dem Wege schulmäßigcn Drill« beibrtnaen? Ich lob« mir d«.
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