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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.06.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950611011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895061101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895061101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-11
- Monat1895-06
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Extra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Pojtbesördenmg 6t).—, mit Postbesördernng ^ 70.-*. Ilnnahmkschluk für Anzeigen: (nur Wochentags) Abend-Ausgabe: Bormittags 10 Uhr. Margen-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je ein« halbe Stunde früher. Anzeigen sind stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von C. Polz in Leipzig. WO. -Dienstag den 11. Juni 1895. 89. IahrganK Amtliche Bekanntmachungen. Preisausschreiben. Mr hoben beschlossen, sj» di« Bebauung des Areales der nach Vollendung der neuen Casernrnbauten in Möckern abzubrechenden Pleißenburg geeignete Situationspläne im Wege eines öffentlichen Wettbewerbe« unter den Architekten und Ingenieuren Leipzigs zu beschaffen. Wir ersuchen die, mindestens seit dem 1. Januar 1894 in Leipzig wohnenden Herren Architekten und Ingenieur«, an diesem Wett bewerbe theilzunehmen. Für die beiden vesten Entwürfe sepcn wir zwei Preise, und zwar einen ersten Preis von 3000 einen zweiten Preis von 2000 ^tl hiermit aus. Das Preisrichteramt haben die Herren: Oberbaurath Rettig, z Z. in Berlin, Sladtbaumeister Hvsmann in Worms, Königlicher Bauralh Schmieden in Berlin, Staütbaudirector Proscsjor Licht in Leipzig, Oberingenieur Hüttasch in Leipzig übernommen, die da- Programm geprüft haben und mit demselben allenthalben einverstanden sind. Die Entwürfe sind bis zum 3V. August d. A.» Abend« V Uhr bei der Nuntiatur unseres Rathhauses gegen Quittung einzureichen; von dieser Stelle aus sind das Programm und die zeichnerischen Unterlagen für die Eoncurrenz gegen Erlegung von 3 zu beziehen. Nach erfolgter Beurtheilung durch die Preisrichter sollen die eingegangenen Loncurrenzorbeiten 8 Tage lang öffentlich ausgestellt werden. Vorher wird das Unheil der Preisrichter im Leipziger Tageblatte, in der Deutschen Bauzeitung öffentlich bekannt gegeben werden. Nach Schluß dieser Ausstellung können die nicht prämiinen und nicht etwa sonst angekausten Entwürfe gegen Rückgabe der Quittung abgehott werden. Leipzig, den 6. Juni 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Größe!. zu der 4r»t,^nn1n,ac1,„„i, Ir" verstehen; ich muß mich in die Lage des Tagelöhners zu ver- ^UlllSNS-VkklMMttllluIUIlH. I styeii suchen, um mit ihm zu empfinden. Das habe ich gethcm und , . den 12. -s. MtS.» I thur es immerfort. Daher sehe und höre ich manches, was Ihnen, .ormittags van 8 Uhr an, I meine Herren, vieleicht verborgen bleibt oder in anderem Lichte er- sollen im Ttadthausc, Eingang Mühlgasse jNr. 1, verschiedene I scheint. Verzeihen Sie, meine Herren, diese persönlich klingenden die hie den das Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Herren Sladiverordneten haben wir be> schlossen, in diesem Jahr folgende Hauptschleußeo neu, bezw. um zubauen, und zwar: ». in Leipztg-volkmarSdorf und Veipzig-Reufellerhausen: in der Torgauer Strahe zwischen der Wurzrnrr Straß« bis un gefähr 60 m nordöstlich von der Ewald-Straße; d. in Letpzig-Volk«ar«dorf: in der Ewalb-Strahe zwischen der Elisabeth- und Lucas-Straße, in der AultUS-Strahe zwischen der Bogislaw- und Natalien Straße, in der Wilhelm-Straste zwischen der Elisabeth- und Torgauer Straße; v. in Leipzig-Neustadt: in der Allee-Stratze zwischen der Westseite de« Marktes und der Kirch-Straße, in der Strafte auf der vstseite de« Markte«; ck. in Lcipzig-Neureudnitz und Leipzig-Thonberg: in der Stötterttzer Strafte von der Mühl-Straße bis z> Marien-Straße in Leipzig-Thonberg: v. in Leipzig-Lindenan: in der Philipp-Stratze, in der Leipziger Strafte, in der Schlippe, in der Lst-Stratzc, in der Lützncr Strafte von der Schlippe bis zur Kaiser Wilhelm- Straße, in der Kaiser Wilhelm-Stratzc bis zur Merseburger Straße; k. in Leipjtg-Plagwitz: in der Weitzenselser Strafte von der Merseburger Straße bis zum Canal, in der Vieger - Straffe zwischen der Jahn- und Wetßenfelser Straße und in der Merseburger Strafte von der Weißenselser Straße bis zur Earl Heine-Straße. In Folge dessen sind die Besitzer der an die vorbezeichneten Straßen, bezw. Straßenstrecken angrenzenden Grundstück« nach unseren Bekanntmachungen vom 2. Januar 1890. 2. Januar 1891 und 2. Januar 1892 verpflichtet, die Trans«, Fallrohr, und Wirih. schaftswässer durch unterirdische Betschleußen auf ihre Rechnung un mittelbar in die Hauptschleußen abzuleiten, und zwar sind diese Anlag-n innerhalb de- Straßenkürpers auf Kosten der Betheiligtrn durch unS nach Einzahlung der hierfür zu berechnenden Bausch- kostensumme auszusührrn. Wir fordern daher die Besitzer bezw. Verwalter der an den vbenbezeichneten Straßen und Straßenstrecken angrenzenden Grund stücke auf, die zu unterführendrn Fallrohre und ein« oder um- znlegenden Beischleußen bei uns anzumelden, damit die Ausführung der Arbeiten von uns rechtzeitig vor der Straßen- bezw. Fußweg- Herstellung erfolgen kann. Im Falle Unterlast,ner Anzeige haben die Säumigen außer Ver« Wirkung einer Geldstrafe bis zu 60 ^il zu gewärtigen, daß diese Arbeiten von RathSwegen auf ihre Kosten ausgeführt werden. Etwa beabsichtigte, die bez. Straßen berührenden Arbeiten an den Privat-, GaS- und Wasserleitungen sind vor Inangriffnahme der oben aufgesührten Schleußenbauten vorzunehmen. Leipzig, am ?. Juni 1895. I s. 1088. Der Rath der Stabt Leipzig. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir be schlosten, in diesem Jahre nachstehende Straßen und Plätze neu zu pflastern, bezw. zu asphaltiren: ». in Alt-Leipzig: die Wrst-Stratze, zwischen der Plogwitzer und Frankfurter Straße, einschließlich der Regelung der Fußwege, dir Elftcr-Ltrafte, einschließlich der Regelung der Fußwege, die Marschner-Strahc, zwischen der Bismarck- und Sebastian Bach-Siraße, einschließlich der Regelung der Fußwege, die WalS-Strafte, die «cdaftian Vach-Ltrafte, zwischen der Marschner-und Bismarck- Straße, die Reichs-Ltratzc. von der Grimmaischen Straße bis zum Brühl, einschließlich der Regelung der Fußwege, Iallesche Straße, einschließlich der Regelung der Fußwege, ürnbrrger Straße, von der König-Straße bis zum Johannis- Platz, einschließlich der Regelung der Fußwege, Plauenschen Platz, von der Halleschen Straße bis zur Plauenschen Straße, einschließlich der Regelung der Fußwege, ThomaSgäßchen» einschließlich der Kreuzung »lit der Kloster, gaste und der Regelung der Fußwege auf der Südseite des ThomasgäßchenS und der Südwestseite der Klostergasse, die Albcrt-Ltratze über den Floßplatz, von der Münzgasse bis zur Harkort-Straße, einschließlich der Regelung der Fußwege, die Sidonien-Strafte, von der Zeitzer Straße bis zur Fürsten- Siraße, einschließlich der Regelung der Fußwege, dir Bahnhof-Straße, vom Hotel „Stadt Nom" bis zur Nord- Straße, einschließlich der Regelung der Fußwege von Tschar mann's Haus ab bis zur Nord-Straße, die Hospital-Straße, zwischen der Thal- und Plato-Straße, d!e Karl-StraZ^ ) einschließlich der Regelung der Fußwege, die Talomon-Strayc, zwischen der Karl- und Marienstraße, ein schließlich der Regelung der Fußwege, die Marien-Straße, zwischen der Solomon- und Lange Straße, einschließlich der Regelung der Fußwege: b. in Leipzig-Reudnitz und Alt-Leipzig: die Hospital-Straße, vom Gerichtsweg bis zur westlichen Grenze des Grundstücks Reitzenhainer Straße Nr. 2 i" Leipzig Thonberg; «. in Leipzig-Anger-Erottendorf: die Haupt-Straße; ck. in Leipzig-Reureudnitz nnp Leipzig-Thonberg: die Stiitteritzer Straße, von der Mühl. Straße bis zu der Marien-Straße in Leipzig-Thonberg, einschließlich der Regelung der Fußwege; e) in Leipzig-Lindenan: die Rabener-Stratze, von der Harkort« bis zur Demmering- Straße; k) in Lechzt,-Plagwilz: dre Ronnen-Straße. von Peuin's Grundstück bis zur Elisabeth. Allee, einschließlich der Regelung der Fußwege. Außerdem soll noch in Alt-Leipzig die Regelung der Fußwege in der Turner-Straße, in der Linben-Straße und in der Süd-Straße vorgenommen werden. In Folge dessen sind die Besitzer der an die vorbezeichneten Straßen oder Straßenstrecken angrenzenden Grundstücke nach unseren Bekanntmachungen vom lO. März 1881, 8. Januar 1889, 2. Januar 1890, 2. Januar 1891 und 2. Januar 1892 verpflichtet, die Traut-, Fallrohr, und Wirthschaflswässcr durch unterirdische Beischleußen für ihre Rechnung unmittellbar in die Hauptschleuße abzuleiten, und zwar sind diese Anlagen innerhalb des Straßenkürpers auf Kosten der Betheitigten durch unsere Tiefbau-Verwaltung, nach Einzahlung der hierfür zu berechnenden Bauschkostenjumme, aus zuführen. Wir fordern daher die Besitzer oder Verwalter der an den oben- bezeichnet«!, Straßen und Straßenstrecken angrenzenden Grundstücke aus, die zu untersnhrcndrn Fallrohre und umzubauendcn Beischleußen hei uns anznmelden, damit die Ausführung dieser Arbeiten von uns rechtzeitig vor der Straßen- oder Fußwegherfiellung veranlaßt werden kann. Im Falle unterlassener Anzeige haben die Säumigen außer Verwirkung einer Geldstrafe bis zu 60 zu gewärtigen, daß diese Arbeiten von RathSwegen aus ihre Kosten ausgeführt werden. Etwa beabsichtigte, die bezeichneten Straßen berührende Arbeiten an den Pripckt-, Gas- und Wasserleitungen sind vor Beginn der oben aufgesührten StraßenhersteUungen aus'usühren, da Arbeiten der vorgedachten Art in den fraglichen Straßen mit Rücksicht aus die Erhaltung eines guten Straßenpslasters während eines Zeit- raumes von 5 Jahren nach beendeter Siraßenherstellung in der Regel nicht zugelassen werden können. Leipzig, am 7. Juni 1895. Io 1038. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Georgi. Reinhardt. bietenden gegen sofortige haare Bezahlung öffentlich versteigert I zeigen werden. Leipzig, am 5. Juni 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Ick. 573/m u. s. w. vr. Georgi. Hübschmann. viMahls-Bekanntmachung. Gestohlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: 1) eine goldene Damen Eyltnderuhr mit römischen Ziffern, ein goldenes Kettchen-Armband mit herzförmiger Verzierung, eine vergoldete Brosche mit blauem und rothem Stein, ein goldener Trauring mit blauem Stein, gravirt: „ck. K. 28. 5. 1857''; eine Granatbroschr. klein, in Srernsorin, ohne Nadel, eine kurze goldene Tamen-Pauzcrnhrkette, am 7. Juni; 2) eine goldene Damcn-Rcmontoirnhr (halb Savonett) mit gravirter Rückseite, 3strängiger goldener Schnppenkctte mit Herz- förmigem Anhänger, in schwarzem lila gefütterte» Etui; ein ^ ^ ^ ^ ^ ^ , Btlour-Tepptch, 2 m lang, 1 m breit, mit einem Blumenkranz I äwer Up uns arm' Lüd' giwt dat nischtl" Oder wenn in einem an- mit weißem Spiegel in der Mitte, am 20. Mai; I deren Falle die Angst um das Leben eines Kindes mit der Mahnung 3) eilt Gummischlauch, 20 m lang, 35 wm stark, vom 28. bis I pcschwichligt wird: „Lieber L., Sic müssen sich nicht so haben! Wenn 29. Mai; I der liebe Gott das Kind zu sich nimmt, ist es wohl aufgehoben. Es 4) ein Faß mit einer größeren Quantität Pökelfleisch, I jst ja nur ein Kind; was soll der Arzt dabei?" Was soll ich sagen, 60 am hoch, 40 cm weit, mit 2 Henkeln, wovon einer abgebrochen, I wenn der Mann seiner Gefühle nicht mehr Herr bleibt und losbricht am 28. Mai; I in die Worte: „De Band' müßt' man dotschloan!" Meine Herren, 5) etil Handwagen, graugestrichen, 4rädrig, mit angeschraubten I das darf nicht Vorkommen, und wenn die Toctorrechnung um noch Sperrleisten und mit Holztafel, darauf die Bezeichnung „KcuüuitL", f ,00 oder 2t)0 Mark wächst — das ist »Nährboden für die Social- Nachdem er dann die Klagen der Tagelöhner über die Hofgänger beleuchtet batte, fuhr er fort: „Eine weitere Klage höre ich oft laut werden über schwer zu er« langende Hilfe in Krankheits- und Unglücksfällen. Ich weiß, die Landwirthschaft hat heute mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen; es müssen die Ausgaben möglichst beschränkt werden, und so eine ärztliche Rechnung kann sich zu Zeiten auf mehrere Hundert Mark im Jahre belaufen. Ich erkenne an, daß seitens der Herr« schäften durch Krankenbesuche und Anwendung von Hausmitteln das Möglichste geleistet wird. Aber, meine Herren, wenn ich höre, daß z. B. bei einer schweren Lungenentzündung aus die Bitte um eine» Arzt erwidert worden ist: „Noch ist's zu früh, der Kranke muß erst einige Tage ausliegen, che der Arzt etwas thun kann" — was soll ich dann jagen, wenn der Unmuth der Leute in Worten laut wird, wie die: „Ja, wenn der gnädigen Fron ein Finger weh thut, dann wird gleich zum Doctor geschickt: am 1. Juni; 6) ein Pnenmatic-Rover, vernickelt, mit der Firma: „^Vmlcei- demokratie. Nur streifen will ich die andere Frage: was kann bei anderen stokcr k Wbviolce, Obemnits" und der Nummer 7525, am 30. Mai; i Nothsüllen, z. B. beim Viehslerben, an Hilfe erwiesen werden? 7) ein gebrauchter Kiflenrvver mit schwarzen Speichen und I Wen» dem armen Manne seine Kuh fällt oder «in Schwein, das er der Firma „Leickel L Xauwaun, Vrsscken", schwarzen Griffen an I vielleicht noch nicht einmal bezahlt hat, ist er in Noth. Genossen der Lenkstange^und Blitzlaterne, am 7. Jum. Etwaige . „ ^ Gegenstände oder über den Thäter sind ungesäumt bei unserer Criminal-Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, den 10. Juni 1895. Da« Polizeiamt dir Stadt Leipzig. Bretschneider. Ml leorgt. Reinhardt. Bekanntmachung. Nachdem die öffentlich ausgeschriebene Regelung per Autzvege in der Marfchner-Ltrahe hier vergeben worden ist, werden die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber hierdurch an« ihren bez. An- geboten entlassen. Leipzig, am 5. Juni 1895. le. 3469. Der Rattz der Ttadt Leipzig. De. Georgi. Ctz. Bekanntmachung. Nachdem die seitherigen Rathsreserendare Herr vr. ^ur. Albert Wilhelm Aust und Herr Earl August Gustav Vaeter« die zur Erlangung eine« selbstständigen RichteramteS erforderlich» Prüfung mit Erfolg bestanden haben, ist ihnen die Stellung als RattzAasteflar von uns verliehen worden. Leipzig, den 10. Juni 189Ü. Der Rat» per Stadt Leipzig. vr. Georgi. Grötzel. Kirschen-Verpachtung. Die diesjährige Kirschennnßung an den fiskalischen Straßen des Bauverwaltereibezirks Rochlitz soll gegen sofortige Baar- zahlung und unter den bei de» Terminen bekannt zu gebenden Bedingungen öffentlich an den Meistbietenden verpachtet werden und zwar: auf Abth. 1—4 und 6 der Waldheim-Altenburger, Abth. 1 der Rochlttz - Waldenburger Straße mit der Bergstraße, auf der Rochlitz-Chemnitzer und Abth. 2 (Etat. 7,1—8,0) und Abth. 3 der Mtttweida-Rochlitzer Straße Danner«tag, den 1». Anni df«. I«.. Borm. '/«IV Uhr im Gafthofe zu „Stadt Leipzig" in Rochiiy; auf Abth. 2 der Rochlttz-Walhenburger, Abth. 5 der Waldheim- Altenburger und auf der Wechselbura-Geithainer Straße an demselben Tage, Nachm. ' .S Uhr i« «afthofe zur grünen Tanne bet RarSdorf; auf Abth. 1 und 2 (Etat. 4,0—7,1) der Mittweida - Rochlitzer, Abth. 4 der Limbach-Mtttweidarr, Abth. 1—4 der LeiSnig-Chemnitzer und Abth. 1 und 2 der Mtitweida-Hainichener Straße Freitag, den 14. Anni di». A«.. Rachm. 4 Uhr in Kühnrtch » Gafthaf in Erlau; auf Abth. 3—5 der Rochlitz-Waldrnburaer, Abth. 2—4 der Reihen hainer und auf der Lunzenau-Cossener Straße Sonnabend, den 1a. Anni df». As., vorm. '/«II Uhr in Reißtg » Restaurant in Penig; auf Abth. 1—3 der Limdach-Mittwridaer Straße an demselben Tage, Nachm. 4 Rbr im Gasthof znm Adier in Bnrgstädt. Nähere Auskunft Über di« einzelnen Pachtstrecken vermögen die Herren Amtsstraßenmeister und fämmttjche Straßcnwärter zu rrtheilen. Grimma und Rochlitz, am 7. Juni 1895. König! Strotzen- n. Wasserbau- König!. Vau- Anspection vcrwaiterei. Kühler. Voigt. Die städtische Aparraste beleiht Werthpaptere unter günstige» Bedingung«». Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Spareassen-Deputation. fchaftliche Hilfe unter Leitung und Mitbetheitigung der Herrschaft ahrnebmungen über den Verblieb der gestohlenen j könnte hier viel thun. Ganz kurz nur will ich ferner Hinweisen auf die vielfach erbärm lichen, ebenso unzureichenden wie ungesunden Wohnungen unserer Tagelöhner. Das ist ja nun eine Sache, die in den letzten Jahren oft besprochen und vielfach auch in Angriff genommen ist. ES ist selbstverständlich nicht zu verlangen, daß plötzlich alle die Kathen heruntergerisien und neüe, bequeme Häuser gebaut werden. Aber ma» muß die Sache im Auge behalten, und wenn die Leute sehen, Laß nach Möglichkeit in diesem Puncte für sie gesorgt wird, so sind sie auch zufrieden. Auf einen Punct gestatten Sie mir noch hinzuweisen, der nicht Erstatteter Anzeige zufolge ist die für Herrn Samnrl Bncky, Inhaber eines hier unter der Firma Bucky )uu. bestehenden kauf männischen Waaren-Agentur-Geschästs, am 16. Januar er. unter Nr. 833,^ Hierseil« ausgestellte Gewerbe-Legittmationskarte ab handen gekommen. , „ „ ^ ^ . . - . Zur Verdütung von Mißbrauch wird diese Kart« hiermit für j überall zutreffend ,e,n mag, der mir aber nach meinen Erlebnissen ungiltig erklärt. Leipzig, am 7. Juni 1895. Das Polizei-Ami der Stadt Leipzig. I. 2291. Bretschneider. Socialistenzüchtung. L. Die „Kreuzzeitung" und ihre politischen In- ^ ^ ^ ^ ^ timen führen gern da« Wort „Bourgeoisie" im Munde. ^n'."'ich^7. b,7 .s. Rkvrv^>n L' b.7 K»??" und zwar in der ganzen >...'1 krumm schlagt - das ist Nährboden für d.e Social- S besonders aus dem Herzen liegt: das ist die Klage der Leute über die Behandlung seitens mancher Inspektoren. Meine Herren, wenn das ein roher Mensch ist, der für sociale Schaven schließlich nicht verantwortlich gemacht werden kann, und wenn ein solcher Mensch kein freundliches Wort auch zu alten Leuten spricht, sondern immer nur in strammem Commandolon redet, bei jeder Kleinigkeit die Leute anschnauzt, bei ihre» Bitten sie mit Schimpfworten aus der Thür weist, wenn er sie mit Stockjchlägen mißhandelt, wenn er einem zur Unzeit essenden Arbeiter, der die Ehrenzeichen von zwei Kriegen auf seiner Brust trägt, seinen sauer verdienten Bissen Brod mit dem Stock aus der Hand und dabei die Finger krumm schlägt — das ist Nährboden für die Social- . , . . - c: ° ehalslgen Bedeutung, "l Sie werden fragen: Warum läßt sich der Mann die Socialdemokratie das Wort gebraucht. Eie lieben I daz gefallen? Meine Herren, so habe ich auch gefragt und den es. daber durchblicken zu tasten, wenn nicht gerade heraus-1 Mann zu dem Herrn gewiesen: „Der will das nicht; ich kenne ihn zusage», daß die Industrie eine gemeingefährliche Einrichtung I darin. Der wird Ihnen Gerechtigkeit widerfahren lassen." Aber sei, während der Großgrundbesitz einen idealen socialen Zu-1 der Mann hat den Gang nicht gethan. Die Furcht vor den kleinen stand begründe. Diese Herren sollte der Fall des l und großen Chikanen de-Jnspectors war größer, als das Ver« Predigers Kock zur Vernunft und Bescheidenheit zu-1 krauen zu dem Herrn." ... rückbringen. I So sprach Pastor Kock — wir wiederholen es — nicht Pommersche conservative Großgrundbesitzer haben einen I """ Kan^l, nicht vor ländlichen Arbeitern, sondern in conservaliven und orthodoxen Geistlichen politisch ver- -mer Aufsorderung ,n einem Lere,ne von Arbeitgebern; vehmt, social verhetzt und bei seinen Porg,sxtzixn I <""ht drucken, um die Arbeiter auszureizen, denuncirt, weil er - ausgefordert, über dir per sofern verbftentl.chte es erst nach einem vollen Iah« Landbevölkerung von der socialdemokratischen Agitation!"^ gegen feine Ankläger zu vertheidigen, die ihn bis zum drohende Gefahr in einem conservaliven Verein einen Vor-1 des Kaiser« verfolgten. In lvren Augen hatte er trag zu halten — sich dieser Ausgabe nach bestem Wissen und ! k«'l'ch eines furchtbaren Verbttchens sich schuldig gemacht ! Gewissen, das ihm die einseitige Abwälzung der Schuld an I ^ hatte alle Klagen, zu deren Dolmetsch er sich machte, mit gewissen Mißständen auf die Schultern der Landarbeiter! A'IP'.elen belegt und die Erwartung seiner Hörer getan,cht. nicht gestattete, entledigt hat. Waö Herr Kock gegen die D'' P"ren hatten - einer von ihnen hat daS gerade.u großgrundbesitzenden Arbeitgeber des preußischen Ostens bestätigt - a s selbstverständlich angenommen, der Geistliche vorgebracht hat, fällt viel weniger in das Gewicht, als der Umstand, daß man ihn gewaltsam mundtodt gemacht hat. Ein solches Verfahren ist bei industriellen Arbeitgebern einfach ausgeschlossen. Grundsätzlich wird auch aus den Kreisen dieser Elemente heraus das Verhalten bürgerlicher socialer Agitatoren und Universitätslehrer ver- urtheilt, und gerade in der letzten ReichStagSsession, wie auch im preußischen Abgeorvnetenhause ist dies aus eine Weise ge schehen, die von anderen Industriellen, und wir glauben von der Mehrheit derselben, als zu schroff und einseitig nicht an genehm empfunden worden ,st. Aber eineVerfolgunH der einzelnen Person findet, wie die sehr eifrige und eifernde Thätigkeit gewisser christlich-socialer Agitatoren in Rheinland-Westfalen zeigt, nicht statt, obwohl — und die« ein weiteres, noch wichtigeres Unter scheidungsmerkmal — diese Herren unter den Arbeitnehmern wirken, während Pfarrer Kock in geschlossener BerrinS- sitzung ausschließlich an landwirthschaftliche Arbeitgeber sich gewandt hat, und zwar wie aus seinem nunmehr im Wortlaut bekannt gewordenen Vortrage hervorgeht» in maßvoller, vor sichtiger Weise. Herr Kock bat den Großgrundbesitzern gesagt, wie ihre Arbeiter über sie denken und reden, und allerdings ausgeführt, daß die ungünstige Meinung der Arbeiter nicht durchaus der Begründung entbehrt. Wie wohlwollend seine Ansicht bei dieser Darlegung war, geht daraus hervor, daß er, nachdem er die Gefährlichkeit beS von der Socialdemokratie gezüchteten UnnifriedenheitS- BacilluS mit der Gefährlichkeit des Cholera-GifleS verglichen hatte, seine Hörer folgendermaßen auf die Klagen vorbereitete, die für den socialbemokratischen Bacillus den Nährboden liefern: „Meine Herren, ich bin nur „so'n Bischen Gottes Wort vom Lande", an dem man meist mit wohlwollendem Lächeln vorüber- geht. Mag- drum sein! Als da« köstlichste meines Amtes Hobe ich immer das erachtet, daß ich berufen bin, den Armen das Evan- gellum zu predigen. Und die hören es auch immer noch am liebsten und haben auch etwas davon. Aber wenn fit etwa« davon haben sollen, dann müssen sie mich verstehen und ich muß sie vefftehen. Das wird uns Geistlichen nicht so leicht; ist dach unser, Lebensführung und Lebensart eine von der des Bauern und Tagelöhner« vielfach io verschieden» Wir müssen daher unser Landvolk studtren, um es würde die Ursache des Uebels in dem Verhalten der Arbeiter sindcn. Die Socialdemokratie lehrt bekanntlich, die Religion sei ein von den Besitzenden zu ihrem Schutz erfundenes Polizeiinstitnt und die Religionsdicner seien die Schutzleute des Geldsacks. Wen» beabsichtigt worden wäre, dieser social demokratischen Ruchlosigkeit eine tbatsächliche Unterlage zn geben, so hätte die Sache nicht erfolgreicher angefaßt werden können, als durch das Vorgehen der Greisenberger Eonserva- tiven gegen Pastor Kock. Diese haben in der That bewiesen, daß sie von einer Vorstellung von dem geistlichen Berufe be herrscht sind, der der socialdemvkratischen Behauptung entspricht. Die socialistenzüchtende Denk- und Handlungsweise der pommersche» Großgrundbesitzer, wie sie sich in der Behand lung eines freimüthigen Geistlichen offenbart hat, scheint denn auch schon bemcrkenswerthe Erfolge aufzuweisen zu haben. Wenigstens sagte Pfarrer Kock: „Es ist eine weithin berrschende Meinung, aber es ist ein Jrrthum, ein ver- hängnißvoller Jrrthum, daß der Bauernstand einen Damm bilde gegen die Socialdemokratie auf dem Lande." Ver gegenwärtigt man fick, daß im Osten der Bauern stand zu einem erbeblichen Theil aus größeren Besitzern besteht, als im übrigen Deutschland, so gewinnt diese Wahr nehmung eines Kenners von Land und Leuten doppelte Trag weite. In Mittel-, in West- und Süddeutschland bildet DaS, was auf den Namen Bauer Anspruch machen kann — also nicht die Besitzer von Zwergwirthschaften —, allerdings noch einen Damm gegen die Socialdemokratie, und zwar einen festen, eine Thatsache, an der auch vereinzelte ad irato ab gegebene socialdemokratische Wahlzettel nichts ändern. Wenn es im Osten anders ist, und zwar durch die Schuld der Guts besitzer, dann fällt auf die Forderung, im Interesse der Er haltung des Bestehenden das ganze Reich durch den Kanitz- schen Verstaatlichungsantrag dem östlichen Großgrundbesitz tributpflichtig zu machen, ein neue«, ihre — Unbefangenheit nicht mildernde« Licht.
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