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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950622014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895062201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895062201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-06
- Tag1895-06-22
- Monat1895-06
- Jahr1895
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Labellartscher und Ziff«nsatz »ach höherem Tarif. Anzeiger. -Organ filr Politik,Localgeschichte,Handels-mld^tMsE. Extra «Vetlagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne PostbefSrdermig 60.—, mit Postbeförderuog 70.->. Annahmeschluß für Anzeigen: (nur Wochentags) Abrnd-AuSgabe: Vormittag» 10 Uhr. Morgen«AuSgabe: Nachmittags 4Uhr. Bei den Filialen und Annahmestellen je rin« halbe Stunde früher. Anzeigen sind stets an die Expedition zu richten. Druck und Verlag von T. Polz in Leipzig. ^-30«. Sonnabend den 22. Juni 1895. 8S. JahrganK Bestellungen auf : Reiseabonnements nimmt entgegen und führt für jede beliebige Zeitdauer aus ü!v Lxpeältlou äe8 I.t ipxiLsei' I'aKedlrtttes, Johannisgasse 8. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Die Stücke 19 und 20 des diesjährigen Reichsgesetzblattes sind bei uns eingegangen und werden bis znin 13. Juli dsS. JahrrS auf dem Rathhaussaale zur Einsichtnahme öffentlich aushängen. Dieselben enthalten: Nr. 2234. Gesetz, betreffend die Feststellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushalts. Etat für das Etatsjahr 1895 96. Vom 9. Juni 1895. Nr. 2235. Gesetz, betreffend die Feststellung eines Nachtrags zum Haushalts-Etat für die Schutzgebiete auf das Elatsjahr 1895/96. Vom 9. Juni 1895. Nr. 2236. Gesetz, betreffend die Controle des Reichshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß-Lothringen und des Haus- Halts der Schutzgebiete für das Etatsjahr 1894/95. Vom 9. Juni 1895. Nr. 2237. Gesetz, betreffend die Ausführung des mit Oesterreich. Ungarn abgeschlossenen Zollcartels. Vom 9. Juni 1895. Nr. 2238. Gesetz, betreffend Abänderung des Zuckersteuergesetzes. Vom 9. Juni 1895. Nr. 2239. Gesetz über den Beistand bei Einziehung von Abgaben und Vollstreckung von Vermögenssträfen. Vom 9. Juni 1895. Nr. 2240. Gesetz, betreffend die Kaiserlichen Schutztruppen für Süd- westasrika und für Kamerun. Vom 9. Juni 1895. Nr. 2241. Bekanntmachung, betreffend die Anzeigepflicht für die Schweinejeuche, die Schweinepest und den Rathlaus der Schweine. Vom 12. Juni 1895. Leipzig, den 17. Juni 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Krumbiegel. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschriebenen Herstellungen von Thonrohr, schleußen in der Allec-Straße und in der östlich gelegenen Fahr, straße des Marktes in Leipzig-Neustadt sind vergeben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden aus ihren bezüglichen Angeboten hierdurch entlassen. Leipzig, am 1b. Juni 1895. 2666 Der Rath der Stadt Leipzig. 875.vr. Georgi. Etz. Io. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Schleußenbauten wird vom 25. diese» Monats ab die Allcestratze, sowie die Straffe auf der Oftseite des Marktes in Lcipzig-Renstadt, während der Dauer der Arbeiten, circa 4 Wochen lang, für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 20. Juni 1895. 2-.. Ter Rath der Stadt Leipzig. IX. 3409. vr.G e 0 rgi. Stahl. Bekanntmachung. Wegen Schleußenbaues wird der zwischen der Mühlstraße in L.-Neureudnitz und der Marienstraße in L.-Thonberg gelegene Theil der Stötterttzcr Straffe vom 25. dieses Monats ab auf die Dauer der Arbeiten, un gefähr 4 Wochen, für alle» Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 20. Juni 1895. IX. 3410. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Stahl. Bekanntmachung. Die öffentlich ausgeschriebene Herstellung einer Thonrohr- schlcutzc in der Stötteritzer Straffe in L.-Neureudnitz ist per. geben worden. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden auS ihren bezügl. Angeboten hierdurch entlassen. Le ipzig, am 14. Juni 1895. Io. 2667 876. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Etz. Bekanntmachung. Die Lieferung der für die Heizungsanlagcn der städtischen Volks, schulen für den Winter 1895/96 erforderlichen Stein- und Braun kohlen soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen mit Angabe der ungefähr crsorder. lichen Mengen sind auf der Rathsschulcxpedition, Katharinenstr. 1,1., gegen Zahlung von 30 ^ zu entnehmen. Die Angebote sind mit der Aufschrift: „Bewerbung um dir Kohlenlieserung für die städtischen Volksschulen" bis zum 30. dieses Monats Nachmittags 5 Nhr ebendaselbst einzureichen. Leipzig, am 17. Juni 1895. ^ ^ Ter SchnIauSschntz der Stadt Leipzig. 8ei>. 8.1.1749. Walter. vr.Stzn. vom 1b. Ir d un em Bekanntmachung. In unserem Firmenregister ist zufolge Verfügun 1895 am 17. Juni 1895 unter Nr. 2b folgende Firma mit Sitz in Dommitzsch eingetragen worden: „C. Wahle", Inhaber: Fräulein Clara Wahle zu Dommitzsch. Dommitzsch, den 17. Juni 1895. Königliches AmtSßericht -vom I. August 1895 ab sollen die bei dem diesigen Leihhause in den Monaten Juli. Angust und September 1894 versetzten oder erneuerten, ober nicht wieder eingelöslen Pfänder im Erdgeschosse de< Leihhauses öffentlich ver steigert, soweit sie aber in Werchpapierrn oder Sparbüchern be> stehen, der Leihhaus. Ordnung gemäß veräußert bezw. erhoben werden. Da» Einlösen und Versetzen anderer Pfänder findet während der Auktion von früh 8 bis Nachmittag- 2 Uhr in den gewöhnlichen Räumen statt. Leipzig, den 19. Juni 1895. De« Raths Deputation für Leihhaus nnd Sparkasse. Der städtische Lagerhof in Leipzig agert Maaren aller Art zu billigen Tarifsätzen. Die Lager cheine werden von den meisten Bankinstituten belichen. Leipzig, den 26. April 1894. Die Deputation zum Lagerhofe. Erstatteter Anzeige zufolge ist die für den Handlungsreisenden Franz Hermann Stark bei der Firma C. E. Pilz hier am 8. Januar dieses Jahres unter Nr. 660 L diesseits ausgefertigte vscwcrbc-LcgitimationSkarte verloren gegangen. Zur Verhütung von Mißbrauch wird dieselbe hiermit für un- giltig erklärt. Leipzig, den 18. Juni 1895. Das Polizeiamt der Stadt Leipzig. IV. 3503. Bretschneider. . . sicher I * Kiel. ^ ^ 20 Min. Nachm. (Telegramm.) Die den das deutsche Volk dem großen Kai,er >Hu ' , I Flottenparade bot bei strahlend schönem Wetter ein Bild von vor nunmehr 25 Jahren die deutschen Stämme zu ei» einziger Großartigkeit. Pnnct 3 Uhr ging die Kaisecyacht,,Hohenzollern", ! Bunde vereinte und daö jetzt vollendete Werk begonnen V . . - - . reiche Segen, welcher das Wal^ . . . . . begleitet hat, möge auch auf diesem Werke ruhen. mit! schäften aller Schlachtschiffe auf den Raen in Parade aus. Auf Gegenwärtige Urkunde habe» Wir m Ausfl g ,„,d I ..Hohenzollern" stund der Kaiser allein in Mmiralsuniforni Mit Unserem größeren kaiserlichen Jnsiegel verleben lasten Die Eröffnung des Nord-Ostsee-Canals. XI. (Specialbericht des „Leipziger Tageblatts".) k'. Holtenau (Festplatz), 21. Juni. (Privattele- gramm.) Gegen 10 Uhr 15 Min. begann das Landen der Schiffe, die die Festtheilnehmer zum Holtenauer Platz brachten. Das Wetter hatte sich soweit aufgeklärt, daß die Feier vollständig imFreien stattfinden konnte. Um 10 Uhr 30 Min. war der Reichskanzler, begleitet von seinen Söhnen und einem Adjutanten, am Schlußstein erschienen. Bald darauf angten die ersten deutschen Bundesfürsten an. Auf der Tribüne links vor der Freitreppe hatten sich an deren Bord säiinntliche deutsche und fremde Fürsten sich befanden, von der Boje ab. In demselben Augenblicke stellten sich dlr Mann- der tvir tn rwe« 1 Hohenzollern" stand der Kaiser allein in Admiralsuniform auf NamenSuuterichn t 0 , ^ ^ Cmllinandobri'icke. Die „Hohenzollern" durchfuhr die Nclhc sämintlicher Kriegsschiffe, zunächst diejenigen der Außen- föhrde, alsdann die im inneren Hafen. Beim Vorübersahrcn der „Hohenzollern" grüßten die Mannschaften der fremden und der deutschen Schiffe mit dreifachem Hurrah unter den Klängen des „Heil Dir im Siegerkranz". Der „Hohenzollern" folgte die „Grille" mit den Botschafter», Ministern und Parlamentspräsidentrn, dann der Prcßdainpfer „Prinz Waldemar". Die „Hohenzollern" legte Nachmittag- 4'/» Uhr wieder an der Voj, an. Der Kaiser hatte ans der Commandobrücke den Admiral Knorr bei sich, Die Flottenschau verlief aus das Glänzendste. In der Zelt zwischen der Schlußsteinscier und der Flottenschau begaben sich mehrere aus ländische Journalisten in Ruderbooten vom „Prinz Waldemar" nach befehlen, die eine Ausfertigung mit den dazu bestimmten ^ > i und Münzen in den Grundstein des Denkmals mederzulegen. dir andere in Unserem Archiv auszubewahren. Gegeben Holtenau, den 21. Juni 1895. gez. Wilhelm, gegengez. Fürst Hohenlohe. Nachdem der Reichskanzler geendet, begab sich der Kaiser znin Schlußstein. Der bayerische Bevollmächtigte bem, Bundeörath überreichte unter einer Ansprache die Kelle, und der Kaiser warf von dem bereit gehaltenen Mörtel aus den Stein; die Meister reS Maurer- und Steminetzgewerkes setzten' daS Berschlußstück auf. Sodann überreichte der Prä- > Kriegsschiffen ihrer Nation und wurden überall auf das Herz sident des Reichstags Freiherr v. Buol unter folgender Ec empfangen. Ansprache den Hammer: 1^---' . .. I Ii. Kiel, 20. Juni. Der heutige Abend gehörte der „Eure kaiserliche und königliche Maiestut wolle h ^ 'I Marinc°Akademie; fix veranstaltete einen Ball, auf dem ein Unternehme» abzuschließen, wie eS aus vaterländischem l getanzt wurde. Das soll kein Vorwurf, sondern an Großartigkeit der Leistungen deutscher Technik und Industrie noch I §ob ff,,,; eS gab auch für die junge Welt, deren Jveal nicht hergestellt ist. Nach acht Jahren mit Gottes Hilfe ohne er-1 eine gefüllte Tauzkarte ist, so viel zu schauen und zu beblicke Störung aufgewendeter Arbeit sehen wir ein Werk voll- tzyrxii, daß man trotz der einladenden Musik wenig ans - - ^ r.«...-12^,^ dachte. Unter den Gästen sah man vor Allem den Adel der Provinz Schleswig-Holstein, die Bern- storff, die Rantzau, die Bülow» die Brockdorff, die Nevent- low in ihren verschiedenen Zweigen, sodann die vor- ihrem Gefolge, sowie die sämmtlichen im Hafen anwesenden Admirale eingefunden. Um 10 Uhr 45 Min. landete Prinz Albrecht von Preußen an der Brücke. Gleich darauf sah man eine Pinaffe mit der sächsischen Königs-Standarte vom „Kaiseradler" abstoßen; auch der Prinzregenl von Bayern war riugetroffen. 7 Minuten vor 11 Uhr wurde auf der „Hohenzollern" die Kaiserstandarte eingezogen. In demselben Augenblicke ließ Hauptmann von PlueSkow die Leibcompagnie deS ersten Garderegiments antreten; ebenso trat die Marineartillerie vor dem Leuchtthurm unter Gewehr. Prinz Eitel Friedrich trat beim 1. Garderegiment, Prinz Waldemar bei der Ma trosenartillerie ein, der Kronprinz blieb am Schlußstein stehen. Der Kaiser ließ sich an die Treppe rudern. Punkt 11 Uhr legte das Boot an. Der Kaiser trug die Uniform I Zur Ehre Kaiser Wilhelms! endet, welches deutsche Herzen und deutscher Geist seit lange sehn- süchtig erstrebt und geplant haben, zunächst bestimmt, die nationale inzwischen auch die fremden Botschafter und Gesandten ">it r» stärken und deutschen Handel und Verkehr zu fördern. -L ^ Eo d^seii wir uns denn der Hoffnung hingtben, daß da» gelungene Werk dauernd auch seinen weiteren Zweck in reichem Maße erfüllen werde, dein internationalen friedlichen Verkehr einen nutzbringenden Weg zu erschließen. Geruhen Eure Majestät, den Hammer huldvoll entgegenzunehme». den ich Namens der deutschen Volksvertretung zu überreichen j e Ehre habe, um damit zur Weihe deS Unternehmen» den letzten Hammer,chlag zu führen. Möge Gottes reichster Segen den- selben begleiten I" AIS der Kaiser nun mit dem Hammer den ersten Schlag auf den Schlußstein that, ertönten Fanfaren und donnerten alle Geschütze der Schiffe im Hafen. Der Kaiser sprach: nebmsten Beamten deS meerumschlungenen Landes und seiner Hauptstadt, Parlamentarier aller Richtungen und dann ein ganzes mobiles Corps von Secofficieren, von den Ex- cellenzen Knorr und v. Reiche an bi» zum Cadett. Dazu ein Damenflor, um den uns die fremden Officiere beneidet haben werden; alle» schlanke, vornehme Gestalten mit blauen Augen und blonden Haaren, in sommerlichen leichten Toiletten, nicht belastet mit Diamanten und Perlen und durch nichts glänzend als durch Anmuth. Man theilte soviel als möglich die Gesellschaft unv zwar, so weit eS eben ging, nach Sr. M. Schiffen; eine Anzahl von Ofsicieren wies man nach oben, der andere Theil strebte der provisorischen Festhalle zu^ hier Zum Gedächtniß Kaiser Wilhelms de« Großen taufe ich den spielte die Musik vom 1. Garde-Regiment z. F., m der ranal .KaiserWilhelm-Canal"." Während der übrigen Aula die vom 1. Seebataillo». Nach dem glühend heißen Tage " .n Jm Nnmcn derDreieiniak.it! war em kublererAbend heranfgezogen. und der prächtige Garten Canal Hammerschläge sprach derKaiser: „JmNamen derDreieinigkrit Zum Heile von Deutsch land! Zum Wohle der Völker!" Nach dem ersten Hammer schlage fiel auch die Hülle der Gedächtnißtafel am Leucht tburm. Die Hammerschläge der Fürsten erfolgten Programm mäßig unter den Klängen der Musik. Nachdem alle, ^ ^ und der kundige Mann Hammerschlage vollzogen, brachte der Reichskanzler daS Hoch wählte sich ein bald verborgenes Plätzchen, um die erlauchten mit auf den Kaiser aus und die Musik spielte „Heil Dir im I Herren nnd Damen Revue passiven nr lassen. Zunächst kam Siegerkranz". Darauf begrüßte der Kaiser die im Zelte j v»w. Arau^Großherz^in von Mecklenburg-Schwerin^ anwesenden Damen, führte die Kaiserin zur Landungsbrücke "" ^ "" des Regiments derGarde du Corps und das Band deS Schwarzen AdlerordenS, die Kaiserin trug ein Helles Costüm mit rothcm Sammet. Der Kaiser begrüßte die Ehrenwache mit einem lauten „Guten Morgen"; diese antwortete unter den Klängen des Präsentirmarsches. Graf Winterfeld hatte das Commando zum Präsentiren gegeben. Von den Tribünen erscholl drei facheS begeistertes Hurrah. Die volle Sonne beleuchtete das herrliche Bild. Die Flaggen wehten in leichter Nordwestbrise. In dem Augenblick, wo der Kaiser das Land betrat, war die Standarte am Mast neben dem Schlußstein hochgegangen. Sobald das Kaiserpaar in das Zelt eingetreten war, erbat der Reichskanzler die Erlaubniß zum Beginn der Feier. Nachdem die Erlaubniß ertheilt war, verlas der Reichskanzler folgende, in den Grundstein zu legende Urkunde „Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden deutscher Kaiser nnd König von Preußen rc., thun kund und fügen hiermit zu wissen: Das Werk, zu welchem Unsere» in Gott ruhenden Herrn Großvaters, des Kaisers Wilhelm I., Majestät, am 3. Juni des Jahres 1887 im Namen de» Reichs den Grundstein gelegt hat, die unmittelbare Verbindung der deutschen Meere, steht vollendet vor Unseren Auge», ein beredtes Zeugniß deutscher Thatkraft und vaterländischen Fleißes. ES ist entstanden, begleitet von der Hoffnung friedlicher Theilnahme aller Mitglieder des Reiches, unter sichtbarem Schutze des Himmels, dessen Gunst während des Baue» vom Vaterlandr jede Störung des Friedens ferugehalten hat. Und wenn Wir heute mit hoher Befriedigung die Erwartungen der Erfüllung näher geführt sehen, welche das Reich an die Herstellung einer für die Zwecke der Kriegs- und Handelsflotte ausreichenden Wasserstraße zwischen Nord- und Ostsee geknüpft hat, , so gereicht es Uns zu besonderer Freude, daß Wir, umgeben von dem Flo"e mit ihren eisengepanzerten Fahrzeugen liegt, oder sie war mit fortwährend wechselnden Gruppen gefüllt, die sich deS Blickes auf den Hafen freuten. Bald aber zog, ganz wie gestern in Hamburg, schweres Wettergewölk auf, und es entlud sich unter Blitz und Donner mit langdauernden starken Regen güssen ein Gewitter. Alles strömte in daß Zelt, so daß eine ganz beängstigende Fülle eintrat. Allgemach kamen dann von ihrer Schwester, der Prinzessin Thekla von Schwarzburg- Sondersbausen, beide ganz in Weiß. Von den fürstlichen Herren kam zuerst der Erbprinz Reust j. L. als Gardehusar, dann Prinz Albert von Glücksburg, Erzherzog Karl Stephan von Oesterreich, der Erbprinz von Sachsen-Meiningen. Dazwischen tauchte der Reichskanzler Fürst Hohenlohe auf, neben ibm der Statthalter von Elsaß-Lothringen. Prinz Luitpold von Bayern trug die Uniform seines Magdebnrgischen Feld- artillerie-RegimentS, der Großyerzoa von Oldenburg die seiner Husaren, der König von Sachsen sächsischeGencralSunisorm. So vervollständigte sich die erlauchte Gesellschaft immer mehr. Endlich kam der Kaiser, es war inzwischen fast 10 Uhr geworden. Inzwischen hatte eS so stark geregnet, daß auch der starke Zeltbau an einzelnen Stellen etwas in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Kaiser achtete nicht auf diesen Uebelstand, der vor der Gesellschaft mit gutem Humor mit in den Kauf genommen wurde, er schritt, ohne sich im Zelt aufznhalten, durch diese» hindurch nnd begab sich durch den Pavillon nach bem EiutrittS- saale, begrüßte am Vestibül in ritterlicher Weise die soeben die Menschen zusammen. I ""6 steigende erlauchte Gemahlin und seine beiden Auch daS Ausland sendet Neugierige und Interessenten I Schwägerinnen, die Prinzessin Heinrich und die Herzcgin und fuhr mit ihr zur „Hohenzollern" zurück. — Das Wetter 1 ist prachtvoll. * Holtenau, 2l. Juni. (Telegramm.) Der Kaiser fuhr um 91/« Uhr au Bord des „Nuryk" und kehrte um 10 Uhr auf die „Hohenzollern" zurück. Bei dem gestrigen Fürstendiner an Bord der kaiserliche» Uacht „Hohenzollern" saß Prinz Heinrich dem Kaiser gegenüber. Zur Linken des Kaisers hatten der König von Sachsen, zur Rechten Prinzregent Luitpold von Bayern ihre Plätze. Die übrigen Fürsten folgten ihrem Range gemäß. Neben dem Prinzen Heinrich saß der König von Württemberg und der Herzog von Aork. Die Kaiserin, welche heute Vormittag 9 Uhr an Bord der „Hohenzollern" sich begeben hat, wird dort Wohnung nehmen. (Wiederholt.) * Kiel, 2l. Juni. (Telegramm.) Der Andrang der Fremden nach Kiel ist geradezu ungeheuer. Jeder Zug, der ankommt, ist überfüllt. Ans den fernsten ^heilen deS Reiches strömen die Menschen in Menge. Am Hafen strömen die Menschen hin und her, meist immer nach dem Wasser schauend, wo die gewaltige erlauchten Kreise Unserer hohen Verbündeten, in Gegenwart der Ver> treter de» Volke- und unter der dankenSwerthen Betheiligung be freundeter Mächte, deren Geschwader Wir lich geöffneten Kriegshafen willkommen Verkehre übergeben können. Wie Wir es als die vornehmste, von den Vätern übernommene Pflicht Unseres kaiserliche»! Amtes be trachten, durch Erhaltung des Friedens die Errungenschaften der deutschen Stämme auf dem Gebiete der nationalen Wohlfahrt, Freiheit und Bildung in ihrer weiteren Entwickelung sicher zu stellen, so halten Wir fest an dem Bestreben der vaterländischen Arbeit, im heißen Wettbewerbe freie Bahn zu schaffen und sie zu schützen vor den Gefahren ihres Berufs. Aber nicht nur dem Baterlande und seinem Handel, seiner Schifffahrt und seiner Wehr kraft soll der Eanal förderlich sein. Indem wir ihn in den Dienst des Weltverkehrs stellen, eröffnen Wir neidlos allen Ser fahrt treibenden Völkern die Theilnahme an den Vorthrilen, welche seine Benutzung gewährt. Möge er, ein Frieden-wert, alle zeit nur dem Wettkampfe der Nationen um die Güter LeS Friedens dienstbar sein. Indem Wir befehlen, daß der Tanal für die Schifffahrt aller Völker geöffnet werde, wollen Wir zugleich, daß an der Stelle, an welcher derselbe in Unseren Kriegshafen mündet, ein Denkmal errichtet werde, welches der Nachwelt Kund« giebt vo» der durch UnS in Gegenwart Unserer hohen Verbündeten vollzogene» denk würdigen Vollendung der neuen BrrkehrSsttahr. Mit diesem Denk> von Glücksburg. Die hohen Herrschaften fanden sich jetzt zunächst im Pavillon ein, dessen Gardinen geöffnet waren; von hier auö schauten sie dem großartigen Feuer werke zu, da» die Stadt Kiel am anderen Ufer de» Hafen- abbrennen ließ, daS aber leider unter der Ungunst bevölkern die großen und kleinen Dampfer nnd Fahrzeug In Üns^m.7sttI ch7c"ga^-1 Auszeichnungen sn.77ch"zü^wäh^ l W'tternng "waS litt7 Viel bemerkt wurde wie lange heißen, diese Straße dem Neg?en.ngs-Siäthe im ReichSamt deö Innern v.J°ncqu^r.s U>" L' ^ ^ G-legenhett der Pr.nzregeut ' ' ° ' und Möllhausen erhielten den Rothen Adler-Orden 3 Cl 2 ? rr""' -""L mit der Krone und Schleife; Baracken-Jnspector Major a D k 'c ^otbörücke fl-baut und über sie hinweg von Bagensky erhielt den Rothen Adler-Orden 4 Cl Käiserpaar ^ach dem Zelt, wo es von der der Direktor im Reichsamt deS Innern Schröter und Re-' aierungS-Prästdent Zin. mermann in Schleswig den Kron-7 ^""c ^m Sterne; der Vorsitzen/« der Canal- 5" ÄL kn°d di, Heil dir im S.rgerkranz" begrüßt wurde. Es bald wirbelten über in froher Lust dabin. > Kiel den Kronen-Orden ^ Cl^ I Gesellschaft. Wer di« Säle durchwanderte, der fand bald I V», bald dort Träger «ine» bekannten Namen«: Gras Lanza . bei der Botschafter v. Szögyenyi, Graf Dönhoff-Friedrich. würdigen Vollendung der neuen BerkehrSstraßr. Mit diesem Denk- kamen, wurden sie vom Staat«,ecre.ni^ 7 mal wünschen wir zugleich einen Theil de» Dankes abzutragen, l Minister v. Koller empfangen und begrüßt sällia'darüberder Eanalarbeiten sehr" ab', l strin, Graf Douglas, Herr GeVr^'v. L^rn von ^ B°de„ nnd der Geheime Legatiousratbv. M°V der commandir.nde 7*.;, » *""hmern Tribünen errichtet worden seien, I General de« Gardecorp« v. Winterselvt und Sir Edward zuneh,7en" ^ dann zog sie sich zurück. Nun erst bruch der Tribünen befehlen; da sie aber bereits ierei, V.c»/st. »->»„ ,>> ,ch».A>ch d.r.m si,,K'°' Presse vom „Prinzen Waldemar" auf dem Festvlane amen wurden sie vom StaatSsecretair v. Mar icha? in der Gesell- ließen sich der ^ .. ^ - Tafel nieder, die Gesellschaft blieb noch einige Stunden zusammen. Deutsches Reich. I-. Let-ziß, 2 t. Juni. Die Eonnnisfivn zur Brrathung de» Gesetzentwürfe», betreffend die Revision de« Straf- procrsseS, hat bei Scbllin des Reick'«».,"-« -
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