Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1895
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18950705018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1895070501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1895070501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1895
- Monat1895-07
- Tag1895-07-05
- Monat1895-07
- Jahr1895
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Bezugs-Preis I» H« hauptexpedition oder den im Stadt- bezirk und den Vororten errichteten Aus- aabestellen abgehott: vierteljährlich ^4.50. vei zwrimaliaer täglicher Zustellung in« Hau« ^l KLO. Durch die Post bezogen für Deutschland und Oesterreich: vierteljährlich ^4 S.—. Direct, täglich« «reuzbandiendung i»S Ausland: monatlich 7.50. Die Morgen-Au-gab« erscheint täglich mit Aus nahme nach Sonn« und Festtagen '/,? Uhr» die Abend-AuSgabe Wochentag- 5 Uhr. Lrdaction und Lrpedltio«: ÄshamikSgasst 8. Morgen-Ausgabe. amiger Tageblatt Filiale«: Ltt» Kle«m'S r-rtim. (Vllfretz Hatz«). UniversitätSstratze 1, LoniS Lösche. Uatharinenstr. 14, Part, und KünigSplatz 7. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. ^ 322. Freitag den 5. Juli 1895. Arizeigen-PreiS die 6 gespaltene Petitzeile 80 Pfg. Reklamen unter de«, Redactionsstrich (4 ge. spalten) 50^, vor den Familiennachrichten (g gespalten) 40^. Größere Schriften laut unserem Preis- verzrtchniß. Tabellarischer und Ziffernjatz nach höherem Tarif. Extra »Beilage« (gefalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne Postbeförder>mg ^4 SO.—, mit Postbeförderung ^ 70.- . Annahmeschlnß sur Anzeigen: (nur WochentaaS) Abend-AuSgabe: VvnnittagS 10 Uhr. Margen-Au-gabe: Nachmittag« 4 Uhr. Vei den Filialen und Annahmestellen je ein» halbe Stunde früher. Anzeige« sind stets an di« Ggtzetztrion zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. 8S. IchrganK Amtliche Bekanntmachungen.!^., , Erledigt ^ ^ ^ ^ lich unser« Bekanntmachung vom L0. vorigen Monat«, den Kellner I ^^sinnt, daß es einem Freisinnigen allzuschwer fallen könnte. Hekannlnmchung- tzetrekfend das verzeichnitz der zur laud- u»«d farftwirth- schastltchen BerusSgenossenschaft für das Söni,reich Lachsen gehörende» BetricbSnnternedmer, sotvie den Heberollen- auSzug dieser Genossenschaft über den von den Unternehmer» zu zahlenden Beitrag für das Jatzr 1804. Es »nrd hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß da« gemäß 8 38 des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 und 8 14 de« Sächsischen Landesgesetzes vom 8L- März 1888, betreffend die Regelung der Unfall- und Krankenversicherung der in tand- und sorstwirth- schastlichen Betrieben beschäftigten Personen, von dem Vorstände der land- und sorstmirthjchastlichen Berusegenossenjchast für das König, reich Sachsen aufgestellte Verzeichniß der im Stadtbezirk Leipzig wohnhaften, der erwähnten BerusSgenossenschaft angehörenben Betriebs unternehmer sammt Nachträgen, sowie der Heberollenauszug dieser Genossenschaft über die von den Unternehmern aus das Jahr 1894 zu leistenden Beiträge nach 2 Pfennigen für jede beitragspflichtige Steuereinheit hier eingegangen ist und vom Erscheinen dieser Be> kanntmachung an gerechnet zwei Wochen zur Einsicht der Betheiligten bei dem Unterzeichneten Krankenversicherungsamte, Nicolaikirchhos 2, parterre links, während der Geschästsstunden Wochentags von 8 bis 12 und 2 bis 6 Uhr ausliegt. Die Betriebsunternehmer können gemäß 8 14 des erwähnten Landesgesetzes binnen einer weiteren Frist von vier Wochen wegen der Ausnahme oder Nichtausnahme ihrer Betriebe in das Berzeichniß, sowie gegen die Zahl der beitragspflichtigen Einheiten und das Ergebnis der Veranlagung, gemäß 8 18 aber binnen einer Frist von zwei Wochen, unbeschadet der Verpflichtung zur vorläufigen Zahlung, gegen die BeitragSberrchnung bet dem GenoffenschastS- Vorstände Einspruch erheben. Wir fordern sämmtliche zur erwähnten Berussgenossenschaft gehörende Betriebsunternehmer, soweit sie im Bezirke der Stadt Leipzig wohnen, auf, unbeschadet etwa zu erhebender Einsprüche, den im ausliegenden Heberollenauszug bei eines Jeden Namen ersichtlichen Beitrag aus das Jahr 1894 spätestens bis zum 1V. dieses Monats an die Sportelcasse des Krankenversichcrungsamt«, Nicolaikirchhos 2, parterre links, zu bezahlen, und bemerken, daß den Betheiligten die von ihnen zu zahlenden Beiträge zwar noch mittelst besonderer Zn. fertigung mitgetheilt werden, daß aber jedenfalls nach Ablauf obiger H-is- zcLen di« Säumigen mit der Zwangsvollstreckung vorgegangen werden wird. Leipzig, am 1. Juli 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. Vis. 3140. Nrankenvcrnchernngsamt. vr. Schmid. Merkel. Max Robert Laue betreffend. Leipzig, den 1. Juli 1895. Der Rath der Stadt Leipzig, Armenamt. Abth. IV». L. IV». 1228d. Hentschel. Hr. Sie städtische Sparkasse beleiht Werthpapicre unter günstigen Bedingungen. Leipzig, den 1. Februar 1895. Die Spareaffen-Tevutation. Ausschreibung. Für den Neubau einer Schule in Grotzzschocher sollen nach, stehende Arbeiten vergeben werden: 1) Tischlerarbeiten, 2) Schloflerarbcite», 3) Maler- und Lackirerarbeiten, 4) Siseneonstrnetton, 5) «laserarbciten, 6) Bcdachungsarbeiten, 7) Klempnerarbetten, 8) Stückarbeiten. 9) VlitzablettungSarbeiten. 10) Lementarbeiten. Die Anschlagssormulare nebst Bedingungen können auf hiesigem! Glaubensgenossen. . , Gemeindeamt« gegen Zahlung von 1,50 zu 1—5, und 1 zu ! er die zahlreichen deutschen katholischen Bauern seines Dorfes 6—10 entnommen werden. I eindringlich darauf hingewiesen, wie notbwendig eS sei, für sie zu wählen, noch sind sie so philosemitisch oder so frei> händlerisch veranlagt, daß ein Conservativer oder ein Anti- semit eine unüberwindliche Abneigung gegen sie haben müßte. Deshalb sollten die Antisemiten die posenschen, westpreußischen und einen Theil der oberschlesischen Wahlkreise verschonen, eS bleiben ihnen ja, wenn sie diese rund 30 Sitze in Ruhe lassen, noch 370 RcichStagSwahlkreise zur Erprobung ihrer Kraft übrig. Hier heißt eS für alle Deutschen, eine geschlossene Phalanx bilden. Ein Glied wird man freilich in dieser Phalanx nicht suchen dürfen: die deutschen Katholiken. Unser Gewährsmann — der, wie schon erwähnt, Katholik — klagte uns, daß die deutschen Katholiken sich entweder polonisiren ließen oder mindestens in allen politischen Angelegenheiten mit den Polen zusammrn- hielten. Auch ihn batte der polnische Geistliche des Nachbar- städtchenS, ein geschmeidiger, liebenswürdiger Gesellschafter, überraschend oft besucht und war schließlich nach mancherlei Andeutungen mit dem Ansinnen an ihn heran getreten, der polnischen Sacke beizutreten, worauf er denn freilich mit einer deutschen Antwort entlassen worden war. Aber so wenig Glück der Geistliche mit unserem Freunde ge habt hatte, so wenig Glück hatte dieser bei seinen deutschen Bei der Nachwahl im März 1894 hatte Tie Angebote sind bis zum 12. Jnli -sS. )S. an das Gemeinde, amt versiegelt mit der Aufschrift: „Schulneubau Grotzzschocher" abzugeben und behält sich der Schulvorstand Auswahl unter den Bewerbern vor. Großzschocher, den 3. Juli 1895. Ter SchulvorstanS. den deutschen Candidaten einzutreten. Das Ergebniß war, daß aus der Wahlurne ein Stimmzettel mit dem Namen des deutschen Candidaten entnommen wurde: der von ihm selbst hineingelegtc. An dieser höchst bedauerlichen Handlungsweise der deutschen Katholiken wird sobald nichts zu ändern sein. Der Einfluß der katholischen Geistlichkeit ist eben zu mächtig, und die Centrumspresse betrachtet eS als besondere Ehre, bei der Hinüberführung deutscher Männer nach dem polnischen Lager Handlangerdienste zu verrichten. Gerade darum sollten die Antisemiten erst reckt davon Abstand nehmen, die deutsche Sache, der durch confessionelle Gründe so viele Stimmen LGust-o Frq.-g H-» m .Soll °nd Hxb.n- dm I " ' und L .End» * Antisemiten nnd Lentsche Katholiken in de» Ostprovinze». und "gr-il-nd-r WA g-l»Nd-r>. Es ist d-m Lich»r I Ä°.d^^s, ^ ^ Roch,« erspart gebt,eben, schildern zu müssen, wie dir Deutschen am aesichtS des noch in unverminderter Kraft dastehenden Feindes die Waffen gegen einander kehren. Dieser unnatür liche Kampf ist jetzt im vollen Gange. Ein katholischer Ritter gutsbesitzer, der im Wahlkreise Meseritz-Bomst, in dem am 5. d. M. eine Nachwahl stattfindet, ansässig ist, schrieb uns vor und insbesondere eine- kräftigen preußischen Staate- in eine Stellung gelangen zu lassen, die seinen Agitationen ein er höhtes Relief verleiht. Deutsche- Reich. Gekannlmachung. Von einem ehemaligen Rathssreischüler, welcher der Schule von 1830 bis 1837 angehört hat, ist uns die Summe von 3000 ^4 mit . ^ . der Bestimmung übergeben worden, daß die Zinsen dieser Stiftung I einigen Tagen: „Die Wahlagitation beschränkt sich hauptsächlich , ^ Ni, zu Gunsten bedürftiger und würdiger Schüler oder Schülerinnen daraus, daß die Polen zusehen, wie sich die Deutschen zer- l "ul,- D.e ^ der Rathsfreischule, deren Auswahl dem Lehrercollegium zustehen I fleischen. Ganz entschieden schadet da- Auftreten der Anti-„Die fack^che Regierung hat sammtlichen Dem freundlichen Spender, der es uns zur Pflicht gemacht hat. I Majorität schließ ick»"von 400—500 Stimmen adb'änaia ist I runehmen." Diese Mitthrilung ist nicht correct; denn eS >,t einen Namen n cht zu nennen, sprechen wir für diese Bethätigung Ko^d-rAnisemit,ur Stichwahl s^aebts icke?lick kein Verbot der gedachten Art ergangen. Es ist bisher nur om» Anbänal^eit an dt. ptnsinl. dl. I Kommod« Ant.sem.^ von UN« seiner Zeit wiedergegebene ministerielle Ib. seiner Menschenliebe und seiner Anhänglichkeit an die Anstalt, die ihm den ersten Unterricht gewährt hat, unseren wärmsten Dank aus. Leipzig, am 4. Juli 1895. - Der Rath der Stadt Leipzig. 1091 vr. Georgt. vr. Just. Die Schulgetd-Hebestelle Leipzig-Plagwitz bleibt wegen vorzu- nehinender Reinigungsarbeiten Sonnabend, den 6. dieses Monats, geschlossen. Leipzig, 1. Juli 1895. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Müller. die Juden naturgemäß dann ins feindliche Lager übergehen. Polnische Antisemiten giebt eS ja auch, doch denken die Leute gar nicht daran, dementsprechend zu wählen, sondern wählen immer den polnischen Candidaten." Es ist recht beschämend für unsere deutschen Antisemiten, die so gern ihren nationalen Sinn hervorkehren, sich so sehr I von den polnischen Gesinnungsgenossen an NationalitätSgesühl ^ übertreffen zu lassen. Die Gründe, die der deutsche Hand werker oder Bauer für antisemitische Gesinnung haben mag, > treffen auf den polnischen Handwerker und Bauern ebenso zu. Trotzdem aber fällt eS dem Letzteren gar nicht ein, einen Gesucht wird der am ^P^ecember^1W6^in Warmbru^^ geborene Maler j ^ 'ja^n verlangt welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 2. Juli 1895. A. k. H Nr. 391b. nicht einmal, daß der polnische Candidat zu der Judenfrage in der einen oder anderen Weise Stellung nehme: er läßt Verordnung erschienen: Um dem Ueberhandnehmen de« unbefugten Handels mit Geheim- Mitteln thunlichst entgegenzutreten, findet sich das Ministerium des Innern auf Grund eines im Bundesrathe gefaßten Beschlusses veranlaßt, hiermit Folgendes zu bestimmen: Die öffentliche Ankündigung von Geheim. Mitteln, welche dazu bestimmt sind, zur Verhütung oder Heilung menschlicher Krankheiten zu dienen, ist verboten. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht allgemeine gesetz- liche Vorschriften andere Strafen sestsetzen, mit Geldstrafe bis zu einhundertsünfzig Mark — Ps. oder Haft bis zu sechs Wochen bestraft. Dresden, am 29. Mai 1895. Ministerium deS Inner». v. Metzsch. Körner. Hieraus geht hervor — und diese Anschauung wird auch ^ ^ amtlichen Kreisen vertreten — daß nur Derjenige strafbar diese Frage völlig be, Seite, we l ,bm seine polnisch-nationale ...i vi. Hi Der Rath der Stabt Leipzig. , ^ ! ist. der G-heimmitt-l öffentlich ankündigt, daß 'abe'r nicht die Armen-Aint, «bth. II. ! Anschauung über alle anderen Auffassungen und Fragen gebt, I 2»itunaen selbst rur Strafe beran:,,rieben sind da st, ,a aar entschel. Matthes. > weil er sicher ist, daß der Mann, den er wählt, die polnischen >>!r »an. stnd Ansprüche energisch vertreten wird. Die deutschen Anti-1 ^)lÄmn stt^l A ^7.7 Ä!t"' ^ ^ angckundigte semitrn aber kehren sich nicht daran, daß der Mann, der von ! ^ tk en Gehcimmtttel ist oder nicht. allen anderen Deutschen unterstützt wird, ein im Kampfe für I ^ Berlin, 4. Juli. Man schreibt unS: Der „Vorwärts" die deutsche Sache ergrauter Patriot ist, sondern sie stellen j berichtete, wie ich erst jetzt ersehe, vor einigen Wochen unter " Sra Gefunden oder als herrenlos angemeldet resp. abgegeben wurden ln der Zeit vom 1. bis 30. Juni 1895 folgende Gegenstände: Geldbeträge von 10 8 40 -L. 8 .Xi. » ein Coupon über 6 2 bergt, über je 2 Theilc eines 00 ^-Scheines, Portemonnaies mit 14 40 12 >4 22 02 6 81^. 4 22 S Xi 1» ^ und mit geringeren Beträgen, eine goldene Damen-Re- montotruhr mit schwarzer Kette, »tne vergoldete, reich gravirte Spindeluhr, eine silberne Herren-Remontoir- ihm einen an Bildung und Ansehen weit hinter ihm zurück-1 der Ueberschrift „Von den Segnungen der Socialreform" stehenden Candidaten gegenüber, auf die Gefahr hin, daß die! über einen Arbeiter, der einen Bruchschaden erlitten deutsche Sache einen schweren Schlag erleidet und daß ein I habe, aber kein Krankengeld erhalte, angeblich weil angenommen polnischer Agitator mehr einen Sitz im deutschen Reichstage! werde, daß „der Schaden schon von früher herrühren könne", einnimmt. I Die Erzählung des „Vorwärts" ist verworren, mit Sicherheit ... Und diese Gefahr liegt sehr nahe. Unser Gewährsmann I geht nur daraus hervor, daß der betreffende Arbeiter, obwohl Uhr mit Kette, eine nenfilberne bergl., eine Damen-1 s,hr richtig auf den einen Grund der Gefahr hin: vieler häufig über Schmerzen geklagt, lange Zeit von dem ^5"* Ringe, darunter l Stellungnahme der Juden im Fall«, daß der antisemitische I erlittenen Unfall keine Meldung bei dem Arbeitgeber bä?der därunst" dre?Sre8tge"«orallcE "in I Candidat mit dem Polen zur Stichwahl gelange. Ganz ab- gemacht hat. Wie dieser Fall liegt, ist mir gänzlich Haarärmband mit gravlrt.in goldenem I Absehen davon, daß die Juden ,n den Städten Bentschcn, unbekannt, aber was das Blatt berichtet, giebt Anlaß zu der go Brosche, ein goldene-Kreuz, 2 ootdene Ohrringe, 3 zwetrctliige Corallenketten» mehrere LethhauSscheine» 1 Berloque (brauner Stein), ein Erinnernngskreiiz v. I. 1866, 2 Tchilb- krotlorgnon», 2 Klemmer, 2 Brillen, 1 Taschenmesser mit Bomst, Meseritz, Wollstein rc. eine ganz stattliche Anzahl von Stimmen ausbringen können, vermögen sie auf viele Leute, die von ihnen abhängig sind, einen Einfluß au-zuüben, der sich auch auf die Stimmenabgabe bei politischen Wahlen erstreckt. Nach welcher Richtung in diesem Falle der Einfluß auSgeübt werden würde, ist nur zu klar. ES kommt aber noch ein Etui, 2 gebrauchte Meerschaumcigarrenspitzen mit Etui» ein Zahngebitz mit Taschentuch, 2 Damengürtrl, 2 verschiedene Schlüssel, 2 Filzhüte, einige Kindcrstrohhüte, eine Dame»iacke! s." si^> die AiNisenuten bemühen, diesen seit dem Be von schwarzem Rips, rin gehäkelter Schulterkragen, ein Packet Kindersachen, eine graugestrriste Hose; rin Packet, eine Hose und Weste; ein Packet mit 4 vetttilchcr,,, 2 Bettüberzügen und 2 Hemden; eine wollene Relse- dccke» ein Hebekorb, ein Handkorb mit Gebäck, eine Schreib maschine» ein Kochapparat, eine Roverlaterne, 2 Wagen- kapseln, eine Pferdedecke, eine Partie zugerichtete Felle, zwei zweiräderige Handwagen, ein Kinderleitrrmagen. stehen des Reichstage« in den Händen der Reich- Partei befindlichen Sitz dieser Partei abzujagen, muß manchen treuen Anhänger der Mittelparteien so verbittern, daß er in der Stichwahl für rincn antisemitischen Candidaten zu stimmen zögern dürfte. Und wenn er eS auch schließlich auS nationalen Gründen thut, so ist doch schon der Mangel an Freudigkeit kein günstiges Omen für den Sieg. Daß ein »ierrädcriger -leischer'wai,k», rin zugeflogen« schli'ßlich auch die nichtjüdischen und nicht unter jüdischem Eanarienvogel und rin zugelaufener tzühnrrhahn. I Einfluß stehenden Freisinnigen bei einer Stichwahl zwischen Zur Ermittelung der Etgenthümer wird dir« hierdurch bekannt I Antisemiten und Polen der Wahlurne fernblriben werden, ist gemocht. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welche im April, Mai und Juni 1894 Fundgrgrnständr bei unS abgegeben haben, aus, dir- selben zurückzufordrrn, andernsall« hierüber den Rechten gemäh versügt werden wird. Leipzig, den 2. Juli 1895. Da» Polizei-Amt «er Stabt Leipzig. In Stellvertretung: Or. Schmid. Ml. nur zu wahrscheinlich, während sie für ein Mitglied der Mittrlparteien unbedingt stimmen würden. Und da« ist der springende Punct, der weit über diese eine Wahl hinaus von Bedeutung ist. Man braucht keine«- wrg« einer der Mittelparteien anzngebören, man braucht nur der deutschen Sache treu zu sein, um zu wünschen, daß grund sätzlich in den Gegenden, wo daS Slawentbum die Deutschen bedroht, nur Anhänger der Mittelparteien als alleinig Ean- wiederholten Warnung an die Arbeiter, ihren social demokratischen Berathern in Versicherungssachen kein Gehör zu schenken. Wenn der Verdacht entstand, daß jener Arbeiter, der von seinem Unfall verspätet Meldung machte, den Bruchschaden schon früher erlitten und verbeimlicht haben könne, so ist das sehr erklärlich, denn die Arbeiter sind von socialdemokratischer Seite zu einem betrügerischen Verhalten bei Unfällen direct auf gefordert worden. Der Anspruch auf Unfallrenle kann bekanntlich nur dann erhoben werden, wenn eine körperliche Beschädigung in einem gewerblichen Betriebe erfolgt ist. Die socialdemokratische Fachzeitschrift „Der Töpfer" hat nun vor Jahr und Tag Arbeitern, welche außerhalb deS Betriebe- einen Leistenbruch erleiden, anempfohlen, die Schmerzen so lange still zu ertragen, bis sie im Betrieb eine Arbeit verrichtet haben, bei der r« möglich ist, sich einen solchen Bruch zuzuziehen. Wenn ich mich recht erinnere, ist die Anleitung zu einem Berfabren, daS „Der Töpfer" Vorsicht nennt, während andere Leute einen andern Namen dafür haben, einige Zeit spater ein zweites Mal in diesem Blatt abgedruckt geweien. Falls die Angaben von Leuten, die mindesten« den Schein erwecken, sich einer Belehrung, wie der vom „Töpfer" auSgegangenen, zugänglich gezeigt zu haben, mit Mißtrauen begegnet wird, so baden sie sich nicht über die hierin nur gewissenhaft ver- fabrenden Aerzte und Betriebsbeamten zu beklagen, sondern über ibre socialdemokratischen Lebrer. * Berlin, 4. Juli. In einer Besprechung des Wahl ergebnisses in Kolberg-Köslin konnte da- Stöcker'sche Volk" den Tadel nicht unterdrücken, daß die Conservativen des Wahlkreises Kolberg-Köslin bei der Aufstellung der Candidatur gar nicht daran gedacht hätten, daß der „hervorragendste" Eonservative, Stöcker, noch immer nicht im Reichstage sitze. Die „Nordd. Allgem. Ztg." findet diese Erinnerung mit Recht unvorsichtig. Denn mit Herrn Stöcker ist der Versuch, dessen Wiederholung für Kolberg- Köslin das „Volk" wünscht, 1893 gemacht worden; aber der Erfolg deS Experiments spricht nicht für die Theorie des christlich-socialen Blatte-, er hat sie im Gegen- theil auf das Gründlichste aä ribsurckum geführt. Herr Stöcker wurde bei den Reichstagswahlen im Sommer 1893 in Neustettin neben Herrn von Hertzberg-Lottiv, der in keiner Weise etwa zu den „Helldorsfianern" zu rechnen ist, als „konservativer" Candidat aufgestellt, um den nach der Ansicht des „Volk" mit der Nominirung des Herrn v. Hertzberg be fangenen Mißgriff auszugleichen und die Wahl des anti semitischen Gegners, nämlich Ahlwardt'S, sicher zu ver eiteln. DaS Resultat war, daß bei der Hauptwahl auf v. Hertzberg 3791, auf Stöcker volle 1829 und auf Ahlwardt 2535 Stimmen, bei der Stichwahl auf v. Hertzberg 3046, aus Ahlwardt 7326 Stimmen fielen, und daß in der durck Ahlwardt'S Doppelwahl erforderlich gewordenen Nachwahl der Antisemit llr. Förster glatt mit 6518 Stimme» gegen 1906 christlich-sociale, für Herrn Stöcker ab- zegebene Stimmen siegte. Durch die Aufstellung des „hervorragendsten Conservativen" war also ersten« erreicht, daß in der Hauptwahl nicht der konservative Candidat Hertzberg gewählt wurde, waö andernfalls sicher der Fall gewesen Ware; bei der Stichwahl ging dann zweitens die Gefolgschaft de- Herrn Stöcker in das Lager des Herrn Ahlwardt über, und bei der Nachwahl revanchirten sich drittens die conservativen Wähler, indem sie Herrn Stöcker im Stich ließen. Mit anderen Worten: da« Resultat war ein vollständiges Fiasco der Stöcker'sche,, Candidatur, und daneben eine allgemeine, geradezu beispiellose Zerrüttung und Verwirrung, die in die eonservative Wählerschaft de- Kreises getragen war. * Berlin, 4. Juki. Ueber die Zulassung der Frauen zum UniversitätS-Studium schreibt die „Nat.-Zta." zu treffend: ,,E« ist nicht zu bestreiten, daß man in Deutschland in dieser Frage eine Zurückhaltung beobachtet hat, die fast in allen anderen Culturländern überwunden ist. In England giebt es sogar an den altehrwürdigen, in so vielen Be ziehungen zopfigen Universitäten von Oxford und Cambridge „Colleges" für weibliche Studenten, die denen der männlichen durchaus nachgebildet und gleichberechtigt sind. Auch in anderen Ländern hat sich der Zug deS Spaßhaften oder Excentrischen, welcher Anfangs der „Studentin" anhaftete, immer mehr verloren; man sieht in ihrem Thun lediglich die ernsthafte Vorbereitung für den Kampf ums Dasein. Diese dem weiblichen Geschlechte nicht schwerer zu machen, als dem männlichen, dazu wird man sich in Deutschland ebenfalls entschließen müssen, da man doch außer Stande ist, allen Frauen den Kampf um- Dasein zu ersparen. Wir sind durchaus einverstanden mit einer Behandlung des Problems, welche principiell von der Auffassung auSgeht, daß das natürliche Thatigkeitsgebiet des Weibes das HauS sei, und daS tendenziöse Hinarbeiten auf eine durchgängige „Gleich stellung" de- Weibe« mit dem Manne ablehnt. Es sollen nicht, dem Bedürfniß voraus eilend und Ausnahmen als die Regel behandelnd, umfassende Einrichtungen getroffen werden, die nur berechtigt wären, wenn die meisten Mädchen sich für einen berufsmäßigen Erwerb vorzubereiren hätten; eS sollen nicht etwa alle böberen Töchterschulen nach der Art der Gymnasien eingerichtet werden. Aber warum den Mädchen, welche sich für das Abiturienten-Examen vorbereitet haben, die Ablegung desselben nicht gestattet werden sollte, ist nicht ein zusehen; falls die aus privater Initiative hervorgegangenen, bis jetzt sehr vereinzelten Anstalten zur gymnasialen Ausbildung von Mädchen sich als ein Bedürfniß Heraus stellen sollten, wird sogar eine staatliche Geld - Unter stützung derselben nur billig sein. Und wir könne» auch nicht hinter den anderen Culturländern so weit zurück bleiben, den einzelnen Mädchen oder Frauen, welche dieselbe Vorbildung, wie die männlichen Studenten Nachweisen, den Zutritt zu der Universität zu verweigern; der Einwand, daß das Weib den Berufen nicht gewachsen sei, für welcke dort vorbereitet wird, kann nur durch die Erfahrung geprüft, als richtig befunden, oder widerlegt werden. Man mag mit aller Vorsicht, nur schrittweise Vorgehen; ohnehin wird sich dies von selbst ergeben, weil schwerlich in Deutschland der Andrang von „Studentinnen" rasch ein starker werden wird; aber der praktische Versuch ist nicht mehr zu verhindern, und darum sollte man ihn auch nicht unnöthig verzögern." ^ Berlin, 4. Juli. (Telegramm. AbneordnetenhanS Dritte Beratbung deS Antrags, betreffend die Beseitigung der Rückzahlungspflicht für Grundsteuer-Entschädi gungen. Finanzminister vr. Miquel erklärt, eS handele sich um 12 Millionen für daS platte Land und um 3 bis 4 Millionen für die Städte. — 8. 1 wird in namentlicher Abstimmung mit 154 gegen 127 Stimmen angenommen. Dafür stimmten die Conservativen, die Mehrheit der Freiconservativen, vereinzelte Nationalliberale und einige Mitglieder des Centrums. Da« Resultat der Ab stimmung wurde von der Rechten mit Beifall begrüßt, was die Linke mit Zischen und Pfuirufen erwiderte, tz. 2 wurde ebenfalls angenommen, überhaupt der Antrag im Ganzen. L. Berlin, 4. Juli. (Privattelegramm.) Zu der Einladung de- Reichstag--Präsidenten Freiherrn von Buol- Berenber, an die Reichstags-Abgeordneten, der Enthüllung de« Windthorft-DeiiknialS brizuwohnen, äußert sich heute auch die „Nat.-Ztg.". Sie schreibt: Wir halten den Präsidenten nicht für befugt, in seiner amtlichen Eigenschaft sich zum Vermittler einer derartigen Einladung zu machen. DaS DenkmalS-Eomits konnte einladen, wen eS wollte, auch politische Gegner Windthorst's, von denen ihm vielleicht einige wegen der sympathischen Eigenschaften, die er als Mensch besaß, bei der Enthüllung seine- Denkmals noch eine Ebre zu beweisen wünschen. Durch da- Ein greifen des Reichstags - Präsidenten aber wird die Eia«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite